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Ich glaube, wir brauchen ein starkes Plädoyer für eine offene Gesellschaft. Und wir brauchen für dieses Plädoyer die Stimme der Religion in besonderem Maße. Nur wenn Menschenwürde absolut gilt, wenn Macht und Staat, Rasse und Klasse, Geld und Luxus in ihrer relativen Bedeutung durchschaut werden, haben wir für Menschenwürde und Menschenrechte ein hinreichendes Fundament. Rudolf Hubert Herausgeber: Hans-Jürgen Sträter, Adlerstein Verlag
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Veröffentlichungsjahr: 2021
Nüchtern berechnet die Naturwissenschaft das Alter von Raum und Zeit auf ca. 13,5 Milliarden Jahre.
Voller Schönheit und mit poetischen Bildern zeichnet die Bibel den Beginn unserer Welt. Schon hier sehen wir die Menschheit bewegt zwischen dem Trauma der Vertreibung und dem Traum von der Rückkehr ins Paradies.
Verheißungen und Visionen hatten auch Abraham und Mose. Die Träume von Josef retteten sogar Ägypten und auch seine eigene Familie. Bemerkenswert ist der Blick in die Zukunft, den Johannes machen konnte, wenn er von der zukünftigen Stadt Gottes schreibt: „Und ihre Tore werden nicht verschlossen am Tage; denn da wird keine Nacht sein.“ (Offenbarung 21, 25)
Albert Einstein hat schon bewiesen, dass Zeit und Raum zusammen gehören. Geben wir darum unserer Lebenszeit Lebensraum. Der nachfolgende Text von Rudolf Hubert, „Plädoyer für eine offene Gesellschaft“ möchte dazu Mut machen, damit unser aller Traum Wirklichkeit wird…
Hans-Jürgen Sträter
Plädoyer für eine offene Gesellschaft
Wo stehen wir?
Ein Gespräch über den Glauben in heutiger Zeit
Vielfalt verbindet
Impulse aus religiöser Weltdeutung
Unsere Demokratie ist lebens - und schützenswert!
Zum Autor
Angesichts faschistischer Barbarei in Deutschland und der heraufziehenden dunklen Wolken eines bevorstehenden kriegerischen Weltenbrandes, meinte in den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts der christliche Schriftsteller Reinhold Schneider, dass es nur noch den Betern gelingen kann, das Schwert ob unserer Häupter abzuwenden. Es ist den Betern seinerzeit nicht gelungen, so die erschreckende und dramatische geschichtliche Erfahrung. Dass in Deutschland das industriemäßige Töten von Menschen erfolgt ist – und zwar vornehmlich aus rassistischen Motiven – ist eine historische Tatsache, die einmalig ist in ihrem monströsen Ausmaß.
Viele Menschen haben das verbrecherische Treiben eines verbrecherischen Regimes verdrängt. Viele haben gemeint, dass doch so etwas gar nicht möglich sein kann. Und viele haben – im Nachhinein oft – versucht, die Wirklichkeit zu leugnen, zu verharmlosen oder abzustreiten. Man sollte meinen, dass diese Brutalität so ungeheuerlich ist, dass sie durch ihre Ungeheuerlichkeit dazu führen wird, dass nie wieder Menschen zu solchem Denken und zu solchen Taten fähig werden.
Nie wieder? Ich habe meine sorgenvollen Zweifel!
Jüngstes, erschreckendes Beispiel, das heute in der Zeitung stand und mehr aussagt über die Verrohung der Sitten als manche wissenschaftliche Analyse: Ein syrisches Kind im Alter von 8 Jahren kommt bei einem Verkehrsunfall um‘ s Leben. Am Unfallort findet man am nächsten Tag Schmierereien mit Hakenkreuzen… Politisch etablierte Parteien reden von „Asyltourismus“. Gerade so, als ob Menschen auf einem Ausflug oder auf einer Kreuzfahrt sich befinden. Zynischer geht’s kaum noch, zumal die „Festung Europa“ erklärtes Ziel vieler ‚Patrioten‘ ist, die angeblich das ‚Abendland‘ retten wollen vor „Überfremdung“.
Hätten diese ‚Patrioten‘, die sich nicht entblöden, auch das wichtigste Symbol des Christentums, das Kreuz für ihren ‚Kreuzzug‘ zu missbrauchen, wenigstens ein wenig gelernt aus der Geschichte. Sie haben nicht gelernt – und sie haben NICHTS gelernt! Denn wenn sie gelernt hätten, wären sie u.a. bei Karl Rahner fündig geworden, der in München, in der Fastenzeit des Jahres 1947 (!), zwei Jahre nach Ende des schrecklichen II. Weltkrieges und der faschistischen Barbarei in Deutschland, die folgenden Worte den Menschen seiner Heimat in‘ s Gedächtnis und Gewissen rief: