und ich dachte, Reiten kann man lernen - Pfridolin Pferd - E-Book

und ich dachte, Reiten kann man lernen E-Book

Pfridolin Pferd

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Beschreibung

Wer immer schon wissen wollte, was sein Pferd so denkt, ist hier richtig. Pfridolin Pferd, Pferdeblogger und selbsternannter Meisterdetektiv (Tod im Misthaufen, Tödlicher Tierarzttermin, Tödliche Traversale), lässt uns hier an seinen Erlebnissen im Reitunterricht teilhaben. Nicht nur, dass er mit einer begeisterten, aber zutiefst untalentierten Besitzerin geschlagen ist, muss er auch noch ihr Faible für Rosa und akkurat schief geschnittene Mähnen ertragen. Aber Pfridolin wäre nicht Pfridolin, würde er dem nichts Positives abgewinnen und nach Herzenslust über "die Frau" herziehen. Zum Glück gibt es ja auch noch Frau Reitlehrerin, die alles weiß und vor allem alles erklären kann. Die besten Geschichten aus dem Blog zum Anfassen, Verschenken und Selberlesen, und neue Kapitel darüber, wie alles begann.

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Wer immer schon wissen wollte, was sein Pferd so denkt, ist hier richtig. Pfridolin Pferd, Pferdeblogger und selbsternannter Meisterdetektiv (Tod im Misthaufen, Tödlicher Tierarzttermin und Tödliche Traversale), lässt uns hier an seinen Erlebnissen im Reitunterricht teilhaben. Nicht nur, dass er mit einer begeisterten, aber zutiefst untalentierten Besitzerin geschlagen ist, muss er auch noch ihr Faible für Rosa und akkurat schief geschnittene Mähnen ertragen. Aber Pfridolin wäre nicht Pfridolin, würde er dem nichts Positives abgewinnen und nach Herzenslust über „die Frau“ herziehen. Zum Glück gibt es ja auch noch Frau Reitlehrerin, die alles weiß und vor allem alles erklären kann. Die besten Geschichten aus dem Blog zum Anfassen, Verschenken und Selberlesen und neue Kapitel darüber, wie alles begann.

Pfridolin Pferd ist ein Freizeitpferd, mit Betonung auf Freizeit. Wenn er gerade nicht schreibt, wohnt er in einem Reitstall mit Gruppenauslaufhaltung und bemüht sich um ein Liebesleben.

Wenn ich mich so umgucke, kenne ich ganz schön viele tolle Leute – nämlich alle, die meine Geschichten kennen und mögen. Danke, dass es euch gibt - ihr seid einfach die Besten!

Viele kennen Frau Reitlehrerin, die Frau und mich ja schon - von Facebook, Twitter oder vom Blog (pfridolinpferd.com). Manche aber noch nicht – für die gibt es zusätzliche Erklärungen. Außerdem erzähle ich, wie alles begann.

Ich freue mich, dass ihr hierhergefunden habt und hoffe, dass euch das Lesen genau soviel Spaß macht wie mir das Schreiben. Nein, halt, das war gelogen. Schreiben tu ich eigentlich nur, um reich und berühmt zu werden und genug Geld für eigene Möhren zu haben, wenn mich die sogenannte Besitzerin mal wieder auf Diät setzen will.

Inhaltsverzeichnis

Die Frau und ich lernen uns kennen

Ich ziehe um und die Frau unternimmt erste Erziehungs- und Reitversuche

Bodenarbeit

Der Weg ist das Ziel

Ohne Keks kein Hopp

Die Frau, der Schlangenmensch

Angst vor der Anlehnung

Geschmack ist Glückssache

Ordnung muss sein oder: Wenn ich es aufräume, finde ich es ja nie wieder!

Schubskarre

Mach dat Hü mal Ei

Die Sache mit dem Sitz

Lächeln und so tun, als wäre es Absicht gewesen

Alles Kopfsache oder: Mentale Hüftschwünge

Die Frau kauft sich ein langes Bein

Neues vom langen Bein

Die Frau, die Mähne und ich

Die Frau hat’s schwer

Frau Reitlehrerin, die Frau, die Sitzlonge und ich

…dann klappt’s auch mit der Parade

Für ein gutes Bauchgefühl

Lucero alias Lutschi

Lucero beim Tierarzt

Ich hab da mal ‘ne Frage

Der Mann reitet Seitengänge (und weiß gar nicht, was daran so besonders sein soll)

Locker wie ein Brett

Die Frau atmet

Traversälchen

Ausritt mit Tinker

Die Frau singt und trabt

Die Frau hat Schultern und andere Gelenke

Das Herbstfell

Love Is in the Air

Die Frau hat Hände – und irgendwie hängen die Schultern auch mit dran

Lutschi in der Hölle

Die Frau hat Daumen (und möglicherweise Finger)

Die Frau entdeckt die dritte Gangart

Die Frau und ich lernen uns kennen

Es war ein schöner Novembertag. Nichtsahnend stand ich in meiner Box, futterte mein Heu und ärgerte die Nachbarn, soweit das durch die Gitterstäbe möglich war. So wie immer, eigentlich. Seit mich meine letzte Besitzerin auf der Weide eingefangen und mit Möhren in den Pferdehänger gelockt hatte und ich die Box beim Händler bezogen hatte. Angeblich sollte der mir eine neue Beziehungspartnerin vermitteln. Ich war ehrlich gesagt entsetzt, dass mein bisheriges Lotterleben ein so jähes Ende gefunden hatte, bemühte mich aber, das Beste daraus zu machen. Zwischendurch kamen immer mal fremde Leute. Die gingen aber auch wieder. Auf jeden Fall war das Heu lecker und reichlich, und das ist ja nun mal die Hauptsache.

Tja, und eines Tages war dann SIE da. Ich stand nichtsahnend in meiner Box, da fiel sie mir auch schon um den Hals - mit Herzchen in den Pupillen. Sie machte einen freundlichen, charakterschwachen Eindruck und hatte Leckerlis in der Tasche. Damals dachte ich mir nichts dabei. Heute weiß ich: Sie hat mich bestochen.

Sie erschien mir begeisterungsfähig und nicht allzu mutig - die besten Perspektiven für ein stressfreies Leben mit zahlreichen guten Mahlzeiten. Außerdem war sie damals schlanker als heute und ich ahnte noch nichts von ihrem unseligen Faible für die Farbe Rosa, geschweige denn ihrer Vorliebe für krumm und schief geschnittene Pferdemähnen. Also lächelte ich die fremde Frau an. Der Händler lächelte auch, und zwar mit allen Zähnen. In seinen Augen erschienen Euro-Zeichen. Die nicht mehr ganz so Unbekannte himmelte mich weiter an und frage, ob sie denn nochmal in meine Box reindürfte. „Aber sicher doch“, antwortete der Händler.

Gesagt, getan. Ich rechne es mir bis zum heutigen Tag hoch an, dass ich ihr nicht einfach die Jacke mit den Leckerlis vom Leib gerissen habe, sondern es bei einer charmanten Andeutung beließ. Sie reagierte wie gewünscht. Ich war begeistert. Ein Kilo Leckerlis später fragte der Händler, der anscheinend Angst hatte, sie würde sich bei mir in der Box häuslich einrichten, ob sie mich denn mal probereiten wollte. Ach so, ja. Da war doch was. Ich nahm meine Nase aus ihrer Jackentasche und half ihr beim Halfteranziehen. Ich kann nämlich sehr charmant sein. Deshalb habe ich ihr auch nicht gezeigt, dass ich ganz prima Knoten aufmachen kann, als sie mich auf der Stallgasse angebunden hatte und unbedingt selbst putzen wollte. Wenn ich so darüber nachdenke, hätte ich eigentlich Diplomat werden sollen und nicht Freizeitpferd.

Während der Händler freundlich lächelnd und mit rotierenden Euro-Zeichen in den Augen neben uns stand, plante er seinen Sommerurlaub. Die Frau tätschelte an mir herum und brabbelte selbstvergessen auf mich ein. Das Lächeln des Händlers wurde breiter. Aus zwei Wochen Malle mit Halbpension wurden ganz schnell zwei Wochen All-Inclusive. Die Frau stellte fest, dass ich „ein ganz armer Junge“ wäre, der dringend neues Putzzeug und neue Anziehsachen bräuchte. Aus Mallorca wurde die Karibik. Oder vielleicht doch eine Kreuzfahrt? Glückselig half der Händler beim Satteln und wir marschierten in die Reithalle, wo die Frau so tat, als würde sie mich sachkundig mustern. Nach einigem Hin und Her schwang sie sich ungelenk in den Sattel. Sie war schwerer als ich dachte. Verdammt. Auch sie war überrascht, denn sie bescheinigte mir mit einem hektischen Schnaufen „äußerst schwungvolle Gänge“. Ich dagegen bescheinigte ihr einen unausbalancierten Sitz und eine deutliche Hüftsteifigkeit, weshalb sie wie ein kleiner Mehlsack auf mir herumrutschte. Wenn sie mir nicht gerade ins Kreuz fiel.

Glücklicherweise verließ sie der Ehrgeiz schnell und sie wollte absitzen. Der Händler beglückwünschte sie zu ihren reiterlichen Fähigkeiten. Sie strahlte glücklich. Nur noch ein Termin für die Ankaufsuntersuchung ausgemacht und mein Weg in ein neues Zuhause mit wenig Arbeit und viel Essen war frei. Die Ankaufsuntersuchung war meiner Meinung nach komplett überflüssig, weil sie mich auch gekauft hätte, wenn ich nur drei Beine gehabt hätte, aber so sind sie nun mal, die Frauen. Süß und unlogisch. Ich verabschiedete mich von meinen Nachbarn, indem ich jedem nochmal die Zunge rausstreckte und ihnen versicherte, so doofe Pferde wie sie würde eh keiner kaufen. Diplomatie kann ich.

Ich ziehe um und die Frau unternimmt erste Erziehungs- und Reitversuche

Ich bin umgezogen. Aus meiner alten Box raus, in den Hänger rein (es waren Möhren im Spiel, da konnte ich nicht nein sagen), aus dem Hänger raus und in eine neue Box rein. Anscheinend gehöre ich jetzt der Frau mit den Herzchen in der Pupille, die gerade irgendwas von „Piaffe“ und „Turnier“ murmelt. Ich bin entsetzt. Das war so nämlich nicht abgemacht. Schließlich bin ich ein Freizeitpferd, mit Betonung auf Freizeit. Ich tröste mich mit dem Gedanken, dass sie das schnell merken wird.

Meine neue Besitzerin, die ich der Einfachheit halber „die Frau“ nenne, hat eine eigene Reitlehrerin. Anscheinend ist sie ein schwieriger Fall. Das hat wahrscheinlich damit zu tun, dass sie ständig von Piaffe und Passage spricht. Wenn die Frau grad nicht guckt, verdreht Frau Reitlehrerin die Augen, das entgeht der Frau aber völlig. Generell scheint sie nicht die Allerschlaueste zu sein. Aber fürs Denken hat sie jetzt ja mich.

Ich mache mich mit meinen Boxennachbarn bekannt, die größtenteils harmlos sind. Neben mir wohnt Dolores, eine attraktive Stute, mit der ich sofort einen heißen Flirt beginne. Sie scheint nicht uninteressiert. Auf jeden Fall quietscht sie nicht ganz so empört wie die anderen die meisten. Ich glaube, sie liebt mich.

Auf der anderen Seite wohnt ein schwarzer Tinker namens Faxe. Bevor ich noch dazu komme, ihm zu erklären, dass er jetzt einen neuen Chef hat – nämlich mich – erscheint schon wieder die Frau, und zwar mit einem Halfter.

Sie hat nämlich bei verschiedenen anderen Leuten gesehen, dass die mit ihren Pferden spazieren gehen. Das will sie auch. Kann ja schließlich nicht so schwer sein, wenn das alle machen. Halfter drauf, Strick dran und los. Erstmal dem Pfridolin den Stall zeigen. Damit war ich grundsätzlich einverstanden. Ich habe mir auch gleich gemerkt, wo das Futter herkommt. Schadet ja nicht, wenn man informiert ist.

Kraftfutter gäbe es allerdings nicht, hat sie mir erklärt. Heu und Mineralien müssten reichen, und mit etwas Sport würde mein Wohlstandsbäuchlein sicherlich bald verschwinden. Sport? Wohlstandsbäuchlein? Ich höre wohl nicht richtig! Mit diesen Worten tätschelt sie an meinem wohlgeformten Körper herum. Dolores sieht mich an und schiebt mir etwas von ihrer Heulage herüber. Ich finde das sehr romantisch. Liebe geht halt doch durch den Magen.

Die Frau scheint im Großen und Ganzen lieb und harmlos zu sein. Ihre Begeisterung für Sport und Spaziergänge auf öffentlichen Straßen und Wegen teile ich allerdings nicht. Ich finde Sport anstrengend und LKWs gruselig. Radfahrer auch und Trecker erst recht. Außerdem habe ich mir gemerkt, wo der Stall ist. Sie anscheinend nicht, so ziellos, wie sie in der Gegend rumeiert. Da helfe ich doch gerne aus und gehe schon mal vor. Sie kann ja mitkommen, wenn sie schnell genug ist. Das tut sie auch. Laut zeternd. Ich bin beeindruckt, wie gut sie gleichzeitig laufen und fluchen kann.

Lernen tut sie allerdings nicht so schnell, weil sie nämlich gleich am nächsten Tag wieder mit mir losmarschieren will. Unser nächster Ausflug klappt aber viel besser. Ich finde heraus, dass man unterwegs Gras essen kann und dass die Frau irgendwann aufhört, am Strick rumzuzerren, wenn ich die Nase partout nicht aus dem Gras nehme. Den Spaziergang runden wir wieder mit einem abschließenden kleinen Wettrennen zum Stall ab, das ich natürlich mühelos gewinne. Leider ist die Frau zwar niedlich und klein, aber dafür eine schlechte Verliererin. Sie zürnt und überhäuft mich mit Schimpfwörtern und guckt dabei ganz wild. Irgendwie putzig. Ich beschließe, kleine Frauen mit großem Wortschatz zu mögen.

Während ich sie verliebt angucke, kristallisiert sich der Kern ihres Problems heraus. Die Frau hält sich nämlich grundsätzlich für ein Naturtalent und braucht vor allem keinen Unterricht in Bodenarbeit. Hierüber hat sie mal ein Buch gelesen – na ja, zumindest mal reingeguckt – und deshalb kann sie das. Stichwort natürliche Dominanz!

Ich sehe das anders. Ganz offensichtlich bin ich größer und stärker als sie, noch dazu klug und – im Gegensatz zu ihr – mit einem guten Orientierungssinn gesegnet. Sie dagegen kann noch nicht mal auf sich selbst aufpassen und ist ohne mich hilflos. Ich als Fast-Hengst und selbsternannter Frauchenretter kenne mich mit sowas aus.

Leider weiß sie meine Fürsorge nicht zu schätzen, sondern beschwert sich bei allen darüber, was für einen schwierigen Charakter ich hätte und wie ängstlich ich doch wäre. Bei ihren Reiterfreundinnen, bei Frau Hufschmied, beim Mann – sie hat nämlich einen eigenen Mann, an dem sie immer rumnörgelt. Also fast wie bei ihr und mir. Unfairerweise muss der sie aber nicht herumschleppen. Bei all denen hat sie sich schon ausgeheult. Das hat aber nicht geholfen.

Also tut sie das, was sie in Stress-Situationen immer tut: Sie kauft ein. Viele Bücher zum Thema Bodenarbeit und Pferde-Erziehung. Vom Bücherkaufen wird es aber komischerweise nicht besser. Nach wie vor enden unsere Spaziergänge damit, dass wir nur dann gleichzeitig wieder am Stall ankommen, wenn sie sich ordentlich beeilt. Die Frau seufzt und hat es schwer. Manchmal schaut sie auch in die Bücher rein, aber irgendwie hilft das nicht wirklich.

Eines Tages kommt dann der Moment, den sie insgeheim gefürchtet hat: Sie sieht ein, dass ein klein bisschen Bodenarbeitstraining nicht schaden könnte. Also, natürlich nicht regelmäßig. Ein-, zweimal müsste reichen, schließlich kennt sie sich aus und will Piaffe reiten. Da kann man sich nicht im gleichen Maß um solche Nebensächlichkeiten wie Bodenarbeit kümmern. Und so fügt es sich gut, dass es bei uns im Stall eine Bodenarbeitstrainerin gibt. Sie ist klein und böse und die Frau gibt ihr Geld dafür, dass sie streng zu mir ist. Ich weiß ja nicht.

Bodenarbeit

Ich gebe zu, ich habe mich schlecht benommen. Aber ist das ein Grund, jeden Tag Bodenarbeit zu machen, bis ich mich gesittet benehme und die Frau nicht mehr über den Haufen renne, wenn ich es eilig habe? Ich kann doch nichts dafür, wenn sie so langsam ist.

Seit die böse kleine Frau in unser Leben getreten ist und ihr den Floh mit der Bodenarbeit ins Ohr gesetzt hat, ist die Frau unausstehlich und nicht wiederzuerkennen. Ich meine, sie war vorher schon verwirrt und wusste nicht, wohin sie wollte, aber jetzt geht es pausenlos vorwärts, rückwärts und rechts und links gleichzeitig. Jedenfalls sagt ihre Körpersprache das. Ich habe die böse kleine Frau beobachtet, sie muss manchmal auch lachen.

Ist das gut oder schlecht?

Ich weiß auch gar nicht, wieso die Frau mit mir spazieren gehen will. Zuhause im Stall ist es doch schön. Sonst wäre ich doch gar nicht da hin gezogen, oder? Ich meine, es hat der Frau doch mal so gut gefallen, dass sie gesagt hat, das wäre mein neues Zuhause. Und jetzt will sie wieder weg? Ich glaube, sie ist ganz schön vergesslich. Und wenn wir dann vom Stall weggehen und sie mit mir irgendwelche komischen Schlangenlinien läuft, weil sie sich verirrt hat und ich ihr – nett und hilfsbereit wie ich nun mal bin – den schnellsten Weg nach Hause zeige, ist es auch nicht richtig.

Und wisst ihr, was das Schlimmste ist? Die Frau gibt der bösen kleinen Frau sogar Geld dafür, dass sie ihr beibringt, wie sie mich mit dem Seil verhaut. Leidenschaftslos und dosiert. Tut aber trotzdem weh. Und wenn wir dann endlich wieder am Stall sind, muss ich noch weiter arbeiten! Statt dass wir uns alle freuen, dass wir dieses Abenteuer unbeschadet überstanden haben, obwohl die Frau daran beteiligt war. Möchte mich vielleicht jemand adoptieren? Ich bin hübsch, klug und sehr häuslich.

Nach nur zwei Übungseinheiten beschließt die Frau allerdings, dass sie jetzt alles weiß, was sie zum Thema Bodenarbeit wissen muss. Als Naturtalent hat man sowas ja schnell drauf. Stattdessen widmet sie sich nun anderen Dingen, zum Beispiel dem Rumstehen und Quatschen. Oder dem Rumlaufen und Quatschen. Spazierengehen macht nämlich viel mehr Spaß, wenn man zu mehreren ist. Ich kenne ja jetzt schon einige von den neuen Pferden, weil wir gemeinsam aufs Paddock gehen.

Im Herbst und Winter ist hier nämlich Paddock angesagt. Da gibt es jede Menge Heu und Halfterziehspiele. Das gefällt mir gut. In meinem alten Zuhause war ich nämlich immer in der Box, wie so ein Käfighuhn. Damit ist gottseidank Schluss. Dafür gehen wir jetzt mit den anderen Pferden und ihren Besitzerinnen spazieren. Also ich mit der Frau und die anderen kommen halt auch irgendwie mit.