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Die beiden Kriminalkommissare Flinker und Birtele versuchen, zwei Todesfälle aufzuklären, die im Zusammenhang stehen könnten mit zwei Vermisstenfällen. Obwohl sich Täter und Ermittler irren, siegt die Gerechtigkeit und das ist doch die Hauptsache, oder? Ein Kriminalfall mit einigen schlimmen Männern und mehreren sehr betroffenen Frauen, die im Nachhinein für etwas Gerechtigkeit sorgen.
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Seitenzahl: 110
Veröffentlichungsjahr: 2020
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Helfried Stockhofe:
Unrecht, Irrtum und Gerechtigkeit
Text und Umschlaggestaltung: © 2019 Copyright Helfried Stockhofe
Verlag: Helfried Stockhofe, Untere Ringstr. 22, 93455 Traitsching
Druck: epubli, ein Service der Neopubli GmbH, Berlin
Unrecht, Irrtum und Gerechtigkeitist ein inhaltsgleicherAuszug aus dem Sammelband:
Flinker und Birtele - Falsche Fährten
Als sie aber im Bett lag, kam er gekrochen und sprach: "Ich bin müde, ich will schlafen so gut wie du: Heb mich herauf, oder ich sag´s deinem Vater." Da ward sie erst bitterböse, holte ihn herauf und warf ihn aus allen Kräften wider die Wand: "Nun wirst du Ruhe haben, du garstiger Frosch."
(aus Grimms Märchen)
1
"Wo willst du hin?"
Sie sagte kein Wort. Sie wandte sich ab und ging. Sie hob nur die Schultern. Das war ihre Antwort. Hieß das "Ich weiß nicht"? Oder zog sie den Kopf ein, aus Angst, er würde sie schelten wie der Vater der Kindheit, weil sie schon wieder nicht funktionierte und sich davonmachte? Auf jeden Fall ging sie weg und ihr Schritt beschleunigte sich.
Er lief ihr nicht nach, hielt sie nicht fest. Er rief nur: "Warte doch!" Aber sie blickte sich nicht um, ging noch etwas schneller und verschwand um die nächste Häuserecke. Jetzt, wo sie ihn nicht mehr sehen konnte, eilte er ihr nach. An der Straßeneinmündung stoppte er und schaute vorsichtig um die Ecke. Sie lief wie ein junges Mädchen, das schnell nach Hause wollte, machte kleine, flinke Schritte, sah sich nicht um, sondern blickte auf das mausgraue Pflaster, so als müsste sie hundert Kaugummis ausweichen oder Hundekot oder vielen Glasscherben, dabei waren es nur Steinchen, die ein unbedachter Mensch von der Baustelle nebenan auf den Gehsteig geworfen hatte. Auch Steinchen können einem in den Weg gelegt werden, auch über Steinchen kann man stolpern. Und schon wieder bog sie ab.
Er hätte sie wohl nicht fragen dürfen, nach den vielen Jahren, in denen sie sich nicht gesehen hatten, hätte bei einem Smalltalk bleiben müssen. Dabei fing das Gespräch gut an, sogar eine scheue Umarmung war drin. Er vermied es, "Wie geht es dir?" zu fragen, weil er diese Anfangs-Floskel hasste. Vielleicht, weil er selbst darauf nicht antworten mochte, weil er nicht lügen konnte, aber die Wahrheit niemand etwas anging, sie auch niemand wirklich hören wollte. Nein, er sagte: "Ich freue mich, dich zu sehen" und das stimmte. Sie konnte ihn immer noch nicht duzen, antwortete: "Ich freue mich auch, Sie zu sehen!" Und auch das stimmte. Da war er sich sicher.
Zehn Jahre hatten sie sich nicht gesehen, vielleicht fast elf. Sie war erwachsen geworden, eine junge Frau, und er war immer noch zehn Jahre älter als sie. Seine jetzigen Schülerinnen waren zwanzig Jahre jünger als er, aber der Altersunterschied zu ihnen schien ihm immer noch gering. Die Schülerinnen mochten es wohl anders erleben. Damals jedoch, bei nur zehn Jahren Altersunterschied, wagten sie es, sich in ihren jungen Lehrer zu verlieben. Sie stießen bei ihm mit solchen Gefühlen nicht auf viel Gegenliebe, denn sie waren für ihn nur Schülerinnen. Er bemerkte kaum einmal ihr weibliches Äußeres, bei den meisten zumindest. Es gab auch einige besonders auffällige, nämlich sehr schlanke oder sehr dicke Mädchen, sehr geschminkte oder besonders schick gekleidete. Doch die meisten sahen äußerlich wie Jungs aus, seiner Wahrnehmung nach zumindest.
Sie war immer eine Dünne. Aufgefallen war sie ihm aber wegen ihrer Gescheitheit und ihrer geistigen Reife. Nein, auch ihr verlegenes Lächeln gefiel ihm. Und ihre langen brünetten Haare, hinter denen sich, wenn sie schrieb, ihr Gesicht verbarg. Er musste nie fürchten, dass hinter dem Haarvorhang ihre Blicke zur Nachbarin schweiften. Sie hätte nie abgeschrieben! Zu gewissenhaft war sie.
Doch eines Tages war sie weg! Ganz verschwunden. Nicht nur abgebogen hinter dem alten Haus dort unten am Ende der Straße. Nein, vor zehn Jahren war sie ganz weg, einfach abgehauen.
"Warum bist du einfach abgehauen?" Er hätte das nicht fragen sollen. "Wo bist du damals hin?" Warum sollte sie es ihm erzählen, jetzt, bei dem zufälligen Treffen irgendwo in der Stadt. Wie konnte er glauben, dass das große Rätsel mit einer ganz banalen Antwort nun geklärt werden würde, so einfach auf der lärmenden Straße zwischen den scheinbar kreuz und quer laufenden Leuten, die nicht ahnten, welche Dramen sich damals abgespielt hatten. Dramen, von denen nur sie wusste, und Dramen, die damals viele wussten, weil sie verschwand, die Jugendliche, fast schon junge Erwachsene. Die Eltern suchten sie, die Polizei, auch schon User sozialer Medien. Nicht einmal die emotionalen Aufrufe im Fernsehen brachten sie zurück. Knapp zwei Jahre später hörte man, dass sie noch am Leben wäre, keinen Kontakt wünsche, nicht gefunden werden wolle. Nun, sie war da alt genug, durfte ihr Leben selbstbestimmt führen. Es gab keine Nachforschungen mehr.
Das alte Haus am Ende der Straße war seit vielen Jahren unbewohnt. Die Fenster waren blind oder gar eingeworfen und ebenso wie die Tür mit Brettern zugenagelt. An den Außenmauern hatten unbekannte Sprayer versucht, dem Grau etwas Leben einzuhauchen. Wenn man vorbei ging, wehte ein dumpfer Geruch aus dem Haus, der einem das Vorbeieilen erleichterte. Ein Schandfleck in der Stadt. Nicht, dass es keine anderen Schandflecken gegeben hätte, aber hier in der eher noblen Gegend ...
Er wusste nicht, ob sie da irgendwie hineingelangt war. Ob sie da drin etwas suchte. Womöglich eine Zuflucht, ein Versteck. Sie war schon immer eine Zerbrechliche, die vor etwas davonlief und die nach etwas suchte, was sie daheim wohl nicht gefunden hatte. Also einen sicheren Ort, eine Zuflucht. Vermutlich suchte sie nicht Nähe. Solche Bedürfnisse gibt es erst nach der Sicherheit. Nähe ist ein Wagnis. Er bildete sich damals ein, dass er ihr eine Sicherheit hätte geben können, wenigstens hätte er es versuchen sollen, dachte er. Vor Nähe wäre sie ohnehin zurückgeschreckt. Spätestens dann, als er die Briefchen erwähnte, die er auf ihm nicht erklärlichen Wegen zugesteckt bekam, die er in seiner Aktentasche fand, wenn er sie im Lehrerzimmer öffnete. Auch die Briefe öffnete er. Anfangs. Doch nachdem er die Briefchen vor der Klasse mit den ältesten Schülerinnen ansprach und nebenbei die Bemerkung fallen ließ, er könnte sie dem Direktor vorlegen, hielten sich die Schreiberinnen zurück, auch die jüngeren Schülerinnen, die aus anderen Klassen. Auch bei den Jüngeren hatte sich seine Drohung wohl herumgesprochen.
Die Briefe waren nicht von seiner Scheuen, die hinter ihrem Haarvorhang ihr Gesicht verbarg, denn deren Schrift war auffällig, extrem klein, er hätte sie erkannt. Sicher hätte er die Schriften einer oder mehreren Schülerinnen zuordnen können, aber er wollte es gar nicht wissen. Er wollte auch niemand aus dem Kollegium darüber informieren. Wer weiß, wie die Kolleginnen und Kollegen reagiert hätten ... Vielleicht sich lustig gemacht, jemand bloß gestellt. Vermutlich ihn zuerst.
Er hatte es immer als Fehler gesehen, dass der Direktor der Schule seine Tochter nicht auf eine andere Schule geschickt hatte. Doch dieser war so von seiner "Lehranstalt" überzeugt - und von sich natürlich - dass er sein begabtes Mädchen unbedingt an "seiner" Schule unterrichten ließ und selbstverständlich sich oft nach ihrem "Auftreten" erkundigte. Er ahnte wohl schon, dass die Leistung weniger ein Problem war als das Verhalten seiner Tochter. Der Lehrer vermied es, die Scheue dem Vater gegenüber zu outen, vielleicht war das ein schlimmes Versäumnis. Er hätte sie als "schwierig" darstellen müssen, dann hätte der Vater reagiert und es wäre nicht zu ihrer Flucht gekommen.
Er hatte sie verloren.
Dieses Gefühl, dass ihm damals sehr zu schaffen machte, tauchte am Tag des Wiedersehens erneut auf. Freilich nicht mit dieser Wucht, sondern eher als eine eingebrannte Erinnerung, wieder hervorgeholt durch das Verschwinden der jungen Frau irgendwo hinter den Mauern dieses herabgekommenen Gebäudes - oder vielleicht woanders. "Ich habe sie verloren ... oder hatte ich sie hinter ihrem Haarvorhang nie wirklich gesehen, nie wirklich erreicht?"
Am nächsten Tag konnte er nicht anders. Irgendjemand musste er doch dieses Wiedersehen mitteilen. Er gab seine Begegnung forsch in die Runde hinein. Ja, sagte man ihm, das sei doch bekannt, dass die Schülerin nun bei ihrer Mutter lebe. Keiner hatte es für nötig befunden, ihn das auch einmal wissen zu lassen. Für die anderen war sie noch "die Schülerin", einige sagten "die Ausreißerin". Offenbar hatte man sie nicht selbst gesehen, sonst hätten sie von der "ehemaligen Schülerin" oder von der "jungen Frau" gesprochen. Ihrem reifer gewordenen Gesicht sah man die zehn Jahre an, auch der Frisur, die das Langhaar junger Mädchen hinter sich gelassen hatte.
Die jungen Kolleginnen kannten sie gar nicht, doch sie interessierten sich für den damaligen Fall - vielleicht, weil sie auch junge Frauen waren. Wenigstens bei diesen konnte er sich ein wenig ausreden. Er wagte es auch, ihnen von den Briefen zu erzählen. Das kam nicht so gut an. Die Me-Too-Debatte war in aller Munde ... Er sei damals eben auch noch sehr jung gewesen, frisch von der Uni, sagte er, quasi sich rechtfertigend, "und noch attraktiv", ergänzte er grinsend. Dieser Scherz kam auch nicht gut an ... Es war damals vielleicht auch ein Fehler, dass er allen das "Du" anbot. Er fühlte sich vor elf Jahren noch so jung. Er betonte bei den jetzigen Kolleginnen, dass es nicht nur Liebesbriefe gewesen seien ...
Sie lebte also bei ihrer Mutter, seit einigen Monaten. Der Vater, der "Herr Direktor", war verstorben, kurz nachdem sich damals seine davongelaufene Tochter Kori, gerade volljährig geworden, aus ihrem "Exil" gemeldet hatte. Man sprach beim Vater von einem Unfall, aber Genaueres wussten niemand. Alle empfanden es als dramatisch, dass genau zu dem Zeitpunkt als klar war, dass die Tochter noch lebte, der Vater verstarb, ohne sie noch einmal gesehen zu haben. Man munkelte, es habe ihm das Herz gebrochen, dass seine Tochter ihn nicht wiedersehen wollte - und manche glaubten an Suizid. Ob Kori den Tod ihres Vaters überhaupt mitbekam, ist nicht bekannt. Womöglich lebte sie im Ausland und erfuhr nichts davon. Kontakt zur Mutter soll auch nicht bestanden haben. In der Todesanzeige wurde die Tochter aber als Trauernde erwähnt.
Die Todesanzeige ... Der Lehrer hatte damals darüber mit seinen Schülerinnen diskutiert,über die neue Art, Traueranzeigen zu schreiben, die "Du-Formulierung", also die direkte Ansprache des Verstorbenen, öffentlich in der Zeitung, so als würde der Verstorbene die Zeitung lesen und sich über die emotionalen Worte freuen. "Wir vermissen dich so sehr!" ... "Deine dich liebende Tochter Kori". Diese Traueranzeige hätte derscheuen Kori nicht gefallen. Solche Irrationalitäten mochte sie nicht.Das wusste der Lehrer. Und dassKoriihren Vater wirklich so sehr geliebt hatte, glaubte er nicht.
Kori schien ihm immer den anderen weit voraus, nicht nur mit ihrer Intelligenz, sondern mit einer geistigen Reife, die ihn eher an eine welt- und gotterfahreneNonne erinnerte als an eine Jugendliche. Womöglich ließ er sich durch ihre Zurückhaltung, ja ihr Zurückgezogensein täuschen, das er als ein In-sich-ruhen missverstand. Aber auch wenn sie Unterrichtsbeiträge lieferte - selten genug und nur auf Aufforderung - sagte sie immer etwas Gescheites. Solche ruhige und gescheite Schülerinnen wünschen sich viele Lehrer. Ihm wäre etwas mehr Engagement, mehr Extravertiertheit lieber gewesen. Natürlich war sie eine Außenseiterin, aber niemand mobbte sie, irgendwie hatten alle Respekt vor ihr. Das lag vielleicht auch ein wenig daran, dass sie die Tochter des Direktors war, doch auch daran, dass sie niemals etwas Negatives über ihre Mitschülerinnen sagte, obgleich diese ihr mit ihrer Oberflächlichkeit auf die Nerven gingen. Manchmal rollte sie hinter ihrem Vorhang abfällig mit den Augen, wenn die Kolleginnen über Kleidung oder Jungs sprachen. Eine Heilige war sie sicher nicht.
Ihre Kleidung war dunkel, meist schwarz. Wohl nicht, weil Schwarz angesagt war, wie bei Kabarettisten, Satanisten oder anderen, die Schwarz wohl als eine Art Berufskleidung sehen, sondern weil Schwarz unauffällig, neutral erscheint. Sie wollte niemals auffallen! Ihre dunkelgrauen Pulloverärmel zog sie weit nach vorne, nur die Finger blieben frei, so dass ihre Arme ungewöhnlich lang erschienen, ihre eng anliegenden Hosen hoben die Schlankheit ihrer Beine noch mehr hervor. Es schien, als ob sie das Dicke verbergen und das Dünne präsentieren wollte. Dass sie damit dann doch auffiel, war ihr wohl nicht bewusst, es war ein unbewusstes Signal.
2
Auch Hauptkommissar Flinker trug wie eh und je dunkle Kleidung, die sein blasses Gesicht noch mehr hervorhob. Seine Haare waren auch kürzer, aber vor allem weniger geworden und grauer. Alle glaubten, dass sein Äußeres ein Tribut an seine Arbeit wäre, denn es bleibt ja nicht - oder nicht nur - in den Kleidern hängen, wenn man ständig mit Gewaltverbrechen konfrontiert wird. Er glaubte das nicht. Er wusste, er war schon seit seiner Kindheit ein blassgrauer Typ.
Flinker kam es auch seltsam vor, dass Kori wieder verschwunden war, zehn Jahre nach dem ersten Mal.Damals hatten seine Nachforschungen zu nichts geführt - worüber er eigentlich auch froh war, denn er ging seinerzeit von einem Gewaltverbrechen aus. Diese kamen gelegentlich auch in der Oberpfalz vor, gelegentlich. Er hoffte aber, dass auch dieses Mal die junge Frau wieder ein Zeichen geben würde, dass ihr Verschwinden ein freiwilliger Akt sei und es ihr gut gehe.
Koris Mutter bestellte er nicht ins Kommissariat, sondern besuchte sie in ihrem großen Haus etliche Kilometer außerhalb der Stadt. Er liebte es, Ausfahrten zu machen, war ein Fan seiner hügeligen oberpfälzischen Heimat. Von jedem Hügel aus, über den sich die Straße legte, sah er auf die dunkelblaue Kette der Berge des Oberen Bayerischen Waldes. Er fuhr alleine zu Koris Mutter, hatte seine "Rechte Hand", den Kommissar Birtele, diesmal in der Dienststelle gelassen, ihm andere Aufgaben angetragen. Der nahm es verwundert hin und Flinker wusste, dass er ihn später fragen würde.
Der Garten war gepflegt, das Haus in bestem Zustand. Flinker hatte nichts anderes erwartet. Die Witwe hatte seit dem Tod ihres Mannes immer alleine im Haus gelebt. Genügend Geld besaß sie, um sich Hilfen zu organisieren. Koris Rückkehr war mehr als eine Überraschung, es war eine Sensation, die sich schnell herumsprach. Ihr abermaliges Verschwinden hatte noch niemand registriert. Die Mutter hatte drei Tage gewartet, bevor sie sich an Flinker wandte. Er beruhigte die ängstliche Mutter:
"Sie wissen doch noch, wie es damals war. Da ging sie auch Knall auf Fall weg. Keinen hatte sie vorgewarnt ... Nicht mal Sie als Eltern."
"Und niemals haben wir herausbekommen, warum sie ging - und wohin. Warum musste sie jetzt schon wieder weg?" Die Mutter schaute ihn hilflos flehend an.
Er zuckte mit den Schultern. "Das weiß auch diesmal niemand. Sie will ja auch, dass es niemand weiß."
Es entstand eine lange Pause. Der Mutter kamen die Tränen. Sie verschwand in der Küche und bereitete einen Grüntee. Ihr Gedächtnis war ausgezeichnet. Grüntee hatte Flinker auch damals getrunken. Der Kommissar blieb im tiefen Sessel sitzen und sah sich um. Auf der Kommode standen Fotos des verstorbenen Schuldirektors, aber auch ein Foto von Kori mit langen Haaren, aus der Jugendzeit. So als wäre auch sie verstorben. Man braucht Bilder von Menschen, die man vermisst. Oder die einem nahe stehen, ohne nahe zu sein.