Unterrichtliche Förderung von SuS mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf. - Despina Petraki - E-Book

Unterrichtliche Förderung von SuS mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf. E-Book

Despina Petraki

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Beschreibung

"Bei Schülerinnen und Schülern mit Beeinträchtigungen des Lernens ist die Beziehung zwischen Individuum und Umwelt dauerhaft bzw. zeitweilig so erschwert, dass sie die Ziele und Inhalte der Lehrpläne der allgemeinen Schule nicht oder nur ansatzweise erreichen können. Diesen Kindern und Jugendlichen und ihren Eltern muss Hilfe durch Angebote im Förderschwerpunkt Lernen zuteil werden (Kultusministerkonferenz 1999, S. 2)." Im Zuge der Inklusion und der UN-Behindertenrechtskonvention wird Kindern mit unterschiedlichen Förderbedarfen und mit Behinderung eine inklusive Unterrichtung an Schulen gewährt. Ihnen wird somit auf Grundlage des Gleichberechtigungsprinzip ein gleichberechtigter Zugang zu einem inklusiven und effektiven Unterricht ermöglicht. Chancengleiche und integrative Lernsituationen für Schüler mit Förderbedarfen werden besonders durch gezielte sonderpädagogische Förderung von Personen mit fachdidaktischen Kompetenzen erreicht. Da eine unterrichtliche Förderung von Kindern mit Lernbehinderung nicht nur das fachdidaktische Handwerk, sondern ebenfalls evidenzbasierte Maßnahmen bedarf, befasst sich die Arbeit mit der Frage, wie eine unterrichtliche Förderung von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf Lernen auf Grundlage empirischer Forschungsergebnisse und evidenzbasierte Theorien erlangt werden kann. Ziel dieser Arbeit ist es, Impulse für die Ableitung pädagogischer Implikationen für die Förderung von Kindern mit Förderschwerpunkt Lernen zu bieten und die Relevanz dieser Thematik mit Theorien und empirischer Ergebnisse zu verdeutlichen. Im Fokus steht die optimale unterrichtliche Förderung von Kindern mit dem Förderschwerpunkt Lernen im Grundschulalter, da diese besondere sonderpädagogische Unterstützung benötigen, um die entsprechende Bildung zu erwerben. Die Forschungsergebnisse der Empirie und die daraus resultierenden Maßnahmen können jedoch auch für die Förderung von Kindern mit Lernstörungen und Lernschwächen wirksam sein, denn sie berücksichtigen in jedem Fall den individuellen Leistungsstand des Kindes.

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Seitenzahl: 42

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Lernvoraussetzungen – Arbeitsgedächtnis

3. Lernbegleitende Diagnostik & Formatives Assessment

4. Kognitive Aktivierung

5. Direkte Instruktionen

6. Fazit

1. Einleitung

„Bei Schülerinnen und Schülern mit Beeinträchtigungen des Lernens ist die Beziehung zwischen Individuum und Umwelt dauerhaft bzw. zeitweilig so erschwert, dass sie die Ziele und Inhalte der Lehrpläne der allgemeinen Schule nicht oder nur ansatzweise erreichen können. Diesen Kindern und Jugendlichen und ihren Eltern muss Hilfe durch Angebote im Förderschwerpunkt Lernen zuteil werden (Kultusministerkonferenz 1999, S. 2).“

Im Zuge der Inklusion und der UN-Behindertenrechtskonvention wird Kindern mit unterschiedlichen Förderbedarfen und mit Behinderung eine inklusive Unterrichtung an Schulen gewährt. Ihnen wird somit auf Grundlage des Gleichberechtigungsprinzip ein gleichberechtigter Zugang zu einem inklusiven und effektiven Unterricht ermöglicht. Chancengleiche und integrative Lernsituationen für Schüler 1 mit Förderbedarfen werden besonders durch gezielte sonderpädagogische Förderung von Personen mit fachdidaktischen Kompetenzen erreicht. Eine optimale sonderpädagogische Förderung orientiert sich sowohl am individuellen kognitiven Entwicklungsstand als auch an der sozialen Situation des Kindes (Artikel 24, Bildung, UN-Konvention). Diese Kind-Umfeld-Analyse ist für die effektive unterrichtliche Förderung von besonderer Bedeutung, da Unterricht erst dann wirksam ist, wenn er die begrenzte Arbeitsgedächtnis- und Aufmerksamkeitsressourcen von Kindern mit Schwierigkeiten im Lernen berücksichtigt. (Aster & Lorenz, 2013). Obwohl diese Grundprinzipien ausgebildeten Lehrkräften und Sonderpädagogen bekannt sind, scheinen diese die meisten Lehrkräfte zu überfordern und die Kinder werden nicht so gefördert, wie sie es benötigen (Meinungsforschungsinstitut Forsa der Lehrerverbandes Bildung und Erziehung, 2017). Da eine unterrichtliche Förderung von Kindern mit Lernbehinderung nicht nur das fachdidaktische Handwerk, sondern ebenfalls evidenzbasierte Maßnahmen bedarf, befasst sich die Hausarbeit mit der Frage, wie eine unterrichtliche Förderung von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf Lernen auf Grundlage empirischer Forschungsergebnisse und evidenzbasierte Theorien erlangt werden kann. Ziel dieser Arbeit ist es, Impulse für die Ableitung pädagogischer Implikationen für die Förderung von Kindern mit Förderschwerpunkt Lernen zu bieten und die Relevanz dieser Thematik mit Theorien und empirischer Ergebnisse zu verdeutlichen. Im Fokus steht die optimale unterrichtliche Förderung von Kindern mit dem Förderschwerpunkt Lernen im Grundschulalter, da diese besondere sonderpädagogische Unterstützung benötigen, um die entsprechende Bildung zu erwerben. Die Forschungsergebnisse der Empirie und die daraus resultierenden Maßnahmen können jedoch auch für die Förderung von Kindern mit Lernstörungen und Lernschwächen wirksam sein, denn sie berücksichtigen in jedem Fall den individuellen Leistungsstand des Kindes.

Zunächst werden die Lernausgangslagen mit besonderem Bezug auf das Arbeitsgedächtnis, das von Kindern mit Lernbehinderung fokussiert, weil die Berücksichtigung der begrenzten Kapazität des Kurzzeitgedächtnisses im sonderpädagogischen Kontext von großer Bedeutung ist. In diesem Kapitel werden theoretische Annahmen der Kognitiven Belastungstheorie (Baddeley & Hitch, 1986) beim Lernen erläutert. Mithilfe exemplarischer Studien werden die Arbeitsgedächtnisfunktionen bei Kindern mit sonderpädagogischen Förderbedarf fokussiert und anhand dieser reflektiert, ob die Kapazität des Arbeitsgedächtnis förderbar ist. Letztlich werden in dem Kapitel praktische Implikationen für die unterrichtliche Förderung auf Grundlage dargestellter Studienergebnisse abgeleitet. Im zweiten Kapitel werden die theoretischen Annahmen und Effektivität von lernbegleitender Diagnostik und formativem Assessment auf die Schulleistung von Schülern erläutert und geschaut, ob und unter welchen Bedingungen sich die Nutzung diagnostischer Information zur Erstellung eines lernbezogenen Feedbacks signifikant auf die Lernleistung von Schülerinnen und Schülern auswirkt. Im nächsten Kapitel wird die Relevanz der Kognitiven Aktivierung im Unterricht für Kinder im Grundschulalter erläutert und die Methode des Kooperativen Lernens (Brüning & Saum, 2011) vorgestellt, da es eine Möglichkeit bietet, sich mit dem Lerngegenstand intensiv auseinanderzusetzen und Schüler kognitiv zu aktivieren. Im letzten Kapitel wird die Effektivität des Konzeptes direkter Instruktionen im Unterricht anhand Metaanalysen, einer Synopse von Metaanalysen und einer empirischen Studie erläutert, und demonstriert, welchen Einfluss direkte Instruktionen auf die kognitive Aktivierung im Unterricht haben können. Hierbei wird besonders auf die Wirksamkeit des Konzepts bezüglich der Lernleistung von Kindern mit sonderpädagogischen Förderbedarf und sozioökonomischer Benachteiligung eingegangen. Die theoretischen Modelle bauen folgendermaßen aufeinander auf. Das Prinzip der Kognitiven Aktivierung verfolgt das Ziel Inhalte gezielt zu üben, bis sie ohne größeren Aufwand zur Verfügung stehen, um die Inhalte im automatisiert abzurufen. Das formative Assessment und direkte Instruktionen berücksichtigen ebenso die Kognitive Belastungstheorie durch Minimierung extrinsischer Belastung und Vermittlung kleinschrittiger Arbeitsschritte sowie Instruktionen, sodass im Arbeitsgedächtnis neue Kapazitäten geschaffen werden. Das lernbezogene Feedback berücksichtigt diese ebenfalls und beinhaltet direkte Instruktionen, die zur Optimierung der Lernsituation des Schülers beitragen, sodass dieser kognitiv aktiviert wird. Dem konstruktiven Feedback durch die Lehrkraft kommt für einen kognitiv aktivierenden Unterricht eine große Bedeutung zu.

1 In der Arbeit wird aufgrund einfacher Lesbarkeit nur die maskuline Form genutzt.

2. Lernvoraussetzungen – Arbeitsgedächtnis

Die Theorie zur kognitiven Belastung des Arbeitsgedächtnisses nach Baddeley beschreibt, wie Unterricht, Förderung, Lerngegenstände und letztlich Instruktionen strukturiert sein müssen, um dem sehr begrenzten Zugang von Informationen in das Arbeitsgedächtnisgerecht zu werden. Ziel dieser Theorie ist eine Antwort auf die Frage zu bieten, wie Lehrkräfte, Pädagogen 2