Unverhofft - Natalie Elter - E-Book

Unverhofft E-Book

Natalie Elter

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Beschreibung

Wenn sich aus einem furchtbar anstrengenden Tag plötzlich ein Moment ekstatischer Leidenschaft entwickelt, verzeiht man auch die Mühen, die man zu Anfang hatte. Eine Geschichte für Freunde der vollkommen grenzenlosen Lust. Mann, Frau, alles Wesen, die sich nach Hingabe und Verlangen sehnen. Ein bisexuelles Spiel zwischen zwei Männern, die sich über eine kleine Abwechslung mit Melanie freuen. Begleiten Sie Melanies Weg in ein sexuelles Abenteuer, das sie so schnell nicht vergessen wird.

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2014

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Natalie Elter

Unverhofft

Jeder mit jedem und jeder, wie er will.BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Unverhofft

Es ist so heiß, ich halte es kaum noch aus. Nur träge bläst der Ventilator die unerträgliche Luft ab und an in meine Richtung. Noch weniger als eine Stunde, dann kann ich hoffentlich endlich in meinen verdienten Feierabend entschwinden. Die Tabellen und Kalkulationen scheinen mir heute besonders schwer zu fallen, sitze immer noch an einer Auswertung, die ich vor zwei Stunden schon hätte fertig haben sollen. Aber durch eine kleine Unachtsamkeit ist der Datensatz fehlerhaft gewesen. Laut seufze ich aus und tippe weiter unmotiviert die Formeln und Zahlen in das Dokument. Wieder fällt mein Blick auf die Uhr, zäh kriecht die Zeit dahin. Schweigend sitze ich in dem kleinen Büro, das ich mir mit drei anderen teile, die ebenso entnervt sind wie ich. Doch zwei von ihnen machen sich bereits fertig zum Gehen. Wieso war ich nur so undiszipliniert, dass ich jetzt auch noch Überstunden machen muss?

Mein Oberteil klebt auf meiner Haut und fühlt sich unangenehm zwischen Lehne und Rücken an und meinen BH hätte ich am liebsten bereits vor einigen Stunden von mir gestreift. Ich nehme einen großen Schluck von meinem Wasser, aber leider ist es bereits so warm wie die umgebende Luft. Wenn ich das heute nicht fertig bekomme, wird es gewiss ein Gespräch mit dem Chef geben. Er hatte mich auf dem Flur vorhin eh schon so merkwürdig angesehen, ich vermute auch, dass er mich im Grunde nicht besonders mag. Doch viele Worte haben wir nie gewechselt, ich bin nicht so gesellig wie es für die Bindung zu den Mitarbeitern hilfreich wäre. Es ist nur ein kleines Autohaus, in dem ich arbeite und die Buchhaltung betreue. Und es gibt niemand anderen als Vertretung, der für mich die Quartalszahlen ermitteln könnte.

Ich motiviere die letzten Reserven in mir und schaffe es tatsächlich, das gewünschte Endergebnis vor Augen zu haben. Als ich hochblicke, ist das Büro leer. Hatten sie sich überhaupt verabschiedet? Manchmal bekomme ich es auch nicht mit, so vertieft in die Arbeit. Ich ärgere mich ein wenig über mich selbst, so werde ich nie Anschluss finden.

Ich speichere ein letztes Mal ab und sende die Dateien an meinen Chef weiter, doch mit Blick auf die Uhr kann ich nicht einmal sagen, ob er überhaupt noch im Haus ist. Ich schäle mich aus dem knarzenden Bürostuhl und ziehe als erstes mein dünnes Hemd nach unten, das so beharrlich an der feuchten Haut hängenbleibt. Ich gehe über den Flur und klopfe vorsichtig an seine Tür.

„Herein“, antwortet er nur. Ich muss mich kurz räuspern und trete zu ihm.

„Ähm, Herr Martens, ich wollte nur… also ich wollte Ihnen mitteilen, dass die Quartalszahlen jetzt feststehen. Sie finden sie in Ihrem Postfach.“ Dann erst blicke ich auf. Er sitzt, umgeben von zwei Ventilatoren und einem Klimagerät, in seinem Ledersessel und nippt gerade an einer kleinen Flasche Limonade, während er mich aufmerksam betrachtet und mir zuhört. Nur kurz bemerke ich die Gänsehaut auf seinen braungebrannten Armen, hervorgerufen durch die kühle Luft.

„Ich wusste gar nicht, dass noch jemand im Haus ist“, sagt er nur und lächelt plötzlich. Vielleicht steigt auch ihm das anstrengende Wetter zu Kopf.

„Ich werde dann jetzt aber auch Feierabend machen“, sage ich darauf nur etwas tonlos.

„Machen Sie das, Frau Wagner. Bis Montag“.

„Ja, bis dann.“ Ich drehe mich bereits herum, um sein Büro wieder zu verlassen.

„Ich weiß es zu schätzen, dass Sie extra länger geblieben sind.“

Ich bin mir nicht sicher, was ich darauf sagen könnte, also nicke ich nur kurz und mache mich dann auf den Weg.

 

Endlich sitze ich in meinem Wagen, die Fenster ganz heruntergekurbelt, denn ich kann mir kein Auto mit diesem modernen Schnickschnack leisten. Die alte Kassette in meinem Radio spielt eines meiner Lieblingslieder ab und fröhlich singe ich mit und lasse mir den Wind um die Nase wehen. Ich weiß, dass viele Kassetten für überholt halten, aber so ist es bei mir nun einmal. Eine Stunde wird die Fahrt dauern. Die langegezogene, bergige Landstraße, vorbei an zig kleinen Ortschaften und Dörfern. Ich bin so gut wie allein auf der Straße, sicher sind alle daheim und grillen oder genießen es einfach, die Seele baumeln zu lassen. Damals bin ich extra aus der Großstadt hergezogen, da mir das Leben in solch einem Umfeld viel mehr zusagt. Meine Vermieterin ist eine nette, alte Dame, mit der ich auch immer wieder ein kleines Treffen zu Kaffee und Kuchen plane. Wenig Verkehrslärm, kaum Kriminalität und fast direkt vor meiner Haustür beginnt auch schon die Waldgrenze. Besonders im Frühjahr und im Herbst ist die Luft so herrlich klar, dass ich beim abendlichen Joggen kaum das Lächeln aus dem Gesicht bekomme.

Dann ein lauter Knall, ein folgendes Zischgeräusch und mit plötzlich aus meiner Motorhaube steigendem Dampf und mit klapperndem Rucken verweigert mein Auto auf halber Strecke seinen Dienst.

„Verdammt!“, rufe ich laut und schalte auch die Musik aus, jetzt habe ich keine Lust mehr, kitschige Popmusik zu hören. Augenblicklich fühle ich die drückende Wärme, jetzt, wo der Fahrtwind fehlt. Das darf doch einfach nicht wahr sein! Ich habe heute einfach kein Glück. Ich steige aus und gehe nach vorne, nur um mir kurz darauf auch noch die Hände an dem heißen Blech zu verbrennen. Es ist zum Mäusemelken!