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Ein Hotelzimmer, zwei Männer und die sehnsüchtige Begierde, endlich wieder vereint zu sein. Der eine strafend, der andere empfangend kennen sie nicht einmal ihre echten Namen. Folgen Sie den masochistischen Gelüsten des Mannes, der sich nur all zu gern seinem anonymen Herrn ergibt. Ein schmerzhaftes Spiel, keine Liebe, keine Partnerschaft, nur der grobe Ritt durch eine Welt aus Lust und Leid.
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Veröffentlichungsjahr: 2014
Es ist schon nach fünf Uhr, er wollte doch um vier hier sein? Ich stehe am Fenster des Hotelzimmers, blicke immer wieder nach draußen, ob ich ihn vielleicht sehen kann. Sein auffälliger Wagen würde mir sofort ins Auge springen, doch ich sehe nur Taxis und unbedeutende Menschen durch ihren Alltag hetzen. Vor einigen Wochen erst habe ich ihn kennengelernt, ganz unverhofft hatte er mich angesprochen. In der Mittagspause, in der ich immer ein wenig meinem drögen Dasein entfliehe, nur um mich beim Hinaustreten aus dem schmuddeligen und leicht verwahrlosten Kino irgendwie schlecht zu fühlen. Ich hatte mich erschrocken, das weiß ich noch. Meine Angst, eines Tages mal einem Kollegen so über den Weg zu laufen. Wie er mein Geheimnis aufdecken könnte, was ich in meiner spärlichen, unbeobachteten Freizeit so treibe.
„Du bist ziemlich oft hier“, hatte er einfach nur festgestellt. Noch hing der Duft meiner eigenen Befriedigung an mir, die Gedanken an den schmutzigen Filmchen haftend, die Männerleiber vor Augen.
„Bitte?“, hatte ich nur gefragt und er hat wissend gelächelt. Ich hatte ihn zuvor nie bemerkt, ich bin mir nicht einmal sicher, ob er selbst im Kino war. Immer nur wenige Männer sind dort, jeder vereinzelt und beschämt, auf Abstand zum Nachbarn bedacht. Während das leise Stöhnen den Raum erfüllt, erstickt von dem lauten Stöhnen aus den Lautsprechern.
„Ich verrate es niemandem“, hat er darauf nur geantwortet, gelächelt und ist weitergegangen. Verwirrt habe ich ihm hinterhergeschaut, sein imposanter Körperbau hat sich gleich in meinen Verstand gebrannt… und die Frage, wie er wohl ohne Anzug aussieht.
Doch direkt im Anschluss musste ich wieder funktionieren, mein Team in neueste Geschäftsprozesse einweisen und den harten Kerl spielen, dabei will ich doch nur…
Jetzt ist es schon halb sechs und ich beginne, mir Sorgen zu machen. Ich muss mich ablenken und kontrolliere die Spielzeuge, die ich so verstohlen über die Jahre angesammelt habe. In der Hoffnung, sie einmal verwenden zu können. Von anderen an mir ausprobieren zu lassen. Doch mit jemandem wie ihm habe ich nicht gerechnet. Stelle alles bereit, greifbar und willig zur Benutzung. Wie ich, muss ich dabei lachend erkennen.
Es klopft an der Tür, drei Mal, so wie er es immer tut. Sofort schlägt mein Herz höher, kann die Anspannung in mir fühlen. Ich gehe zur Tür, öffne sie schnell und erkenne gleich darauf sein grinsendes Gesicht. Ja, er weiß genau, dass ich ihm immer öffnen werde.
„Guten Abend, Herr Müller“, sage ich gewissenhaft, unser kleines Schauspiel.
„Herr Schmidt“, sagt er nur und drängt sich an mir vorbei in das Zimmer. Herr Müller und Herr Schmidt, anonymer könnten wir nicht sein. Leise schließe ich die Tür wieder und bereits die Spielzeuge betrachtend streift er sich das Jackett von den Schultern. Ab jetzt bin ich in meiner Rolle, so wie es uns beiden gefällt.
„Bist du ein braver Junge gewesen?“
„Ja, Herr“, antworte ich sofort und knie mich neben das Bett.
„Dann zeig mir, dass deine Worte wahr sind!“ Er blickt mich mit glitzernden Augen an, während er eine der Klemmen in den Händen wiegt.
Ich öffne mein Hemd, ich weiß, dass er es mag, wenn ich es langsam tue. Knopf für Knopf und lege es schließlich beiseite. Dann erhebe ich mich wieder und lasse Hose und Unterhose folgen. Er kann es sofort erkenne, den Ring um meine Männlichkeit, der mich abschnürt und ein Erschlaffen der Erregung unmöglich macht. Den ganzen Tag quäle ich mich schon so und er hat es mir verboten, mich selbst zu erleichtern. Immer wenn wir uns treffen, muss ich mich morgens bereits so seinen Befehlen ergeben, obwohl er nicht einmal bei mir ist.