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Der Vajra ist eines der Smbole, die sich bis in die frühe Jungsteinzeit zurückverfolgen lassen, in der er in seiner damaligen Form den Blitz des Himmelsgottes dargestellt hat. Dieses Symbol ist dann in den folgenden 10.000 Jahren von den Babyloniern, den Hethitern, den Griechen, den Germanen und den Indern sowie dann schließlich auch von den Tibeter benutzt worden, wobei es sich allmählich verwandelt hat, aber immer ein Symbol für eine Qualität der obersten Gottheit geblieben ist - aus der im Buddhismus die Shunyata (Leere) geworden ist. In dem vorliegenden Buch wird zum einen die Geschichte des Vajras, aber zum anderen auch seine Symbolik, sein Aufbau und die Bedeutung seiner Teile beschrieben. Dieser eher historisch orientierte Teil wird durch Traumreisen zu verschiedenen Gottheiten, die mit dem Blitz bzw. mit dem Vajra in Verbindung stehen, sowie durch die Anleitung zu einer Vajra-Meditation ergänzt. Letztlich ist das Verständnis des Vajras genau so viel wert, wie es das eigene Leben zum Besseren verändern kann ...
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Seitenzahl: 92
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Bücher von Harry Eilenstein
Astrologie
Astrologie (496 S.)Photo-Astrologie (428 S.)Horoskop und Seele (120 S.)Magie
Handbuch für Zauberlehrlinge (408 S.)Tarot (104 S.)Physik und Magie (184 S.)Die Magie-Formel (156 S.)Krafttiere – Tiergöttinnen – Tiertänze (112 S.)Schwitzhütten (524 S.)Meditation
Der Lebenskraftkörper (230 S.)Die Chakren (100 S.)Das Chakren-System mit den Nebenchakren (296 S.)Meditation (140 S.)Drachenfeuer (124 S.)Reinkarnation (156 S.)Kabbala
Kursus der praktischen Kabbala (150 S.)Eltern der Erde (450 S.)Blüten des Lebensbaumes:Religion allgemein
Muttergöttin und Schamanen (168 S.)Göbekli Tepe (472 S.)Totempfähle (440 S.)Christus (60 S.)Dakini (80 S.)Vajra (76 S.)Ägypten
Hathor und Re 1: Götter und Mythen im Alten Ägypten (432 S.)Hathor und Re 2: Die altägyptische Religion – Ursprünge, Kult und Magie (396 S.)Isis (508 S.)Indogermanen
Die Entwicklung der indogermanischen Religionen (700 S.)Wurzeln und Zweige der indogermanischen Religion (224 S.)Germanen
Die Götter der Germanen (Band 1 – 80)Odin (300 S.)Kelten
Cernunnos (690 S.)Der Kessel von Gundestrup (220 S.)Der Chiemsee-Kessel (76)Psychologie
Über die Freude (100 S.)Das Geheimnis des inneren Friedens (252 S.)Das Beziehungsmandala (52 S.)Gefühle und ihre Verwandlungen (440 S.)einsgerichtet (140 S.)Von innerer Fülle zu äußerem Gedeihen (52 S.)Die Symbolik der Krankheiten (76 S.)Kunst
Herz des Tanzes – Tanz des Herzens (160 S.)Drama
König Athelstan (104 S.)Das Wort „Vajra“
Der Aufbau des Vajras
Die Symbolik des Vajras
Die Kugel in der Mitte
Der Lotus
Die Symbolik des Lotus
Die Polarität der beiden Lotusblüten
Die acht Blütenblätter des Lotus
Die beiden Strahlen
Die Tiere
Der Hirsch-Fisch
Der Krokodil-Fisch
Der Elefant
Die Darstellung der Makaras
Die Anzahl der Tiere
Zwei Tiere
Vier Tiere
Acht Tiere
Die Zungen und die Rüssel
Die Spitzen der beiden Strahlen
Der gekreuzte Vajra
Die Gesamtsymbolik
Vajra und Sonnensystem
Vajra und Glocke
Die Vorgeschichte des Vajras
frühe Jungsteinzeit in Mesopotamien
frühes Königtum in Mesopotamien
späte Jungsteinzeit in der südrussischen Steppe
Hethiter
Germanen
Griechen
Kelten
Inder: Indra
Indien/Tibet: Buddhismus
Indien/Tibet: Die fünf Dhyani-Buddhas
geschichtliche Zusammenfassung
Traumreise zum Vajra
Traumreise zu dem früh-jungsteinzeitlichen Blitz-Symbol
Traumreise zum Vajra
Traumreise zu Zeus
Traumreise zu Indra
Traumreise zu Marduk
Traumreise zu Buddha
Traumreise zu Naropa
Traumreise zu Milarepa (und zu Padmasambhava)
Traumreise zu Vajrayogini
Zusammenfassung
Der Vajra als Gleichnis der sieben Chakren
Der Vajra in Meditationen und Heilungen
Das Sanskrit-Wort „Vajra“ bedeutete ursprünglich in etwa „Harter, Mächtiger“, aber es wird in der Regel als „Donnerkeil“ oder als „Diamant“ übersetzt – wobei der Diamant das härteste Material und der Blitz eine der mächtigsten Erscheinungen in der Natur ist.
Die indogermanische Wurzel dieses Substantivs ist das Wort „weg“ für „machtvoll sein/werden“. In den finno-uralischen Sprachen gibt es das Wort „vasara“ für „Hammer, Axt“.
Im Borealischen, das die gemeinsame sprachliche Wurzel des Indogermanischen und des Finno-Uralischen ist, das in der späten Altsteinzeit in Eurasien gesprochen wurde, hat das Wort für „hart, mächtig, Hammer, Axt“, also für ein aus ein Stein gefertigtes Schlagwerkzeug, in etwa „wag“ gelautet.
Die tibetische Übersetzung „Dorje“ für „Vajra“ bedeutet „Diamant“ – dies ist der Härteste und daher auch mächtigste aller Steine.
Der tibetische Buddhismus wird nach seinem zentralen Symbol auch als „Vajrayana“, also als „Weg des Vajra“ (genauer: „Vajra-Fahrzeug“) bezeichnet. Dies ist der als drittes entstandene Teil des Buddhismus – der erste ist das Hinayana („kleiner Weg“) und das zweite das Mahayana („großer Weg“).
Sie entsprechen in etwa dem Judentum (Hinayana – Befolgen von Regeln), dem Christentum (Mahayana – dem Herzen folgen) und der Mystik (Vajrayana – kreative Methoden).
Der Vajra ist ursprünglich eine Keule gewesen. Der Kopf dieser Keule bestand entweder aus vier Rippen, die sich in an dem vorderen Ende des Keulenkopfes wieder trafen, oder aus vier Rippen, die sich vorne nicht trafen, sondern wie vier Speerspitzen geformt waren, sodaß man mit dieser Keule auch zustechen konnte.
offener Vajra
geschlossener Vajra
Der spätere, symbolische Vajra besteht aus zwei Keulenköpfen und ist aus sieben Teilen symmetrisch aufgebaut:
eine Kugel in der Mitte,
zwei achtblättrige Lotusblüten an den sich gegenüberliegenden Polen dieser Kugel,
je ein Strahl, der aus der Mitte dieser beiden Lotosblüten entspringt, und
je vier Tiere, die vorne ein Landtier (Hirsch, Krokodil oder Elefant) und hinten ein Fisch sind, die von dem Rand der beiden Lotusblüten entspringen und ihre Zungen oder Rüssel ausstrecken, die sich weiter vorne an einer Stelle des Strahles treffen.
Die meisten Vajras haben vier aus Tieren bestehende „Rippen“, aber es gibt auch Vajras mit zwei oder acht „Rippen“.
Einige Vajras haben auch nicht zwei, sondern vier Lotusblüten und dann auch entsprechend mehr Tiere – sozusagen zwei gekreuzte Vajras.
Der Aufbau des Vajra
einfacher Vajra
gekreuzter Vajra
Vajra mit zwei Rippen
gekreuzter Vajra mit zwei Rippen
Vajra mit vier Rippen
gekreuzter Vajra mit vier Rippen
Vajra mit acht Rippen
gekreuzter Vajra mit acht Rippen
offener Vajra ohne Strahl
offener Vajra mit Strahl
offener Vajra mit zwei Rippen (diese Form existiert nicht)
offener Vajra mit zwei Rippen und Strahl
gekreuzter offener Vajra mit zwei Rippen (diese Form existiert nicht)
gekreuzter offener Vajra mit zwei Rippen und Strahl
offener Vajra mit vier Rippen
offener Vajra mit vier Rippen und Strahl
gekreuzter offener Vajra mit vier Rippen (diese Form existiert nicht)
gekreuzter offener Vajra mit vier Rippen und Strahl (diese Form existiert nicht)
offener Vajra mit acht Rippen (diese Form existiert nicht)
offener Vajra mit acht Rippen und Strahl (diese Form existiert nicht)
gekreuzter offener Vajra mit acht Rippen (diese Form existiert nicht)
gekreuzter offener Vajra mit acht Rippen und Strahl (diese Form existiert nicht)
Man kann diese Formen von der einfachen Form ausgehend in einem Stammbaum anordnen – in den späteren Betrachtungen zeigt sich, daß diese einfache Systematisierung auch historisch gesehen zutreffend ist.
Die zeitliche Entwicklung in dem Diagramm verläuft von oben nach unten.
Stammbaum der Vajra-Formen
offen, zwei Rippen und Strahl
geschlossen, zwei Rippen, Strahl, gekreuzt
offen, vier Rippen, Strahl
geschlossen, vier Rippen, Strahl
geschlossen, zwei Rippen, Strahl, gekreuzt
offen, vier Rippen
geschlossen, vier Rippen, Strahl, gekreuzt
geschlossen, acht Rippen, Strahl
geschlossen, acht Rippen, Strahl, gekreuzt
Die Ursprungsform ist der offene Vajra mit Strahl und zwei Rippen. Durch die Einbeziehung der Symbolik der „4“ in den Vajra erhielt er entweder vier Rippen oder wurde gekreuzt – oder gleich beides. Die „Rippen“ wurden z.T. auch verdoppelt, um die Symbolik der „8“ miteinzubeziehen. Das Schließen der Enden des Vajras ist durch seine Verwendung als Keule inspiriert worden – er ist dann keine Stichwaffe mehr, sondern eine Schlagwaffe, die mit verbundenen Enden stabiler ist.
Der offene Vajra ohne Strahl ist eine ungewöhnliche Sonderform.
Ursprünglich sind die Vajras aus Meteor-Eisen hergestellt worden. In der Jungsteinzeit und möglicherweise auch schon in der Altsteinzeit nahm man an, daß die Meteoriten Stücke des Himmels waren, die abgebrochen und heruntergefallen sind. Da Meteoriten hauptsächlich aus Eisen bestehen, ist „Eisen“ in den älteren Mythen geradezu ein Adjektiv mit der Bedeutung „zum Himmels-Jenseits gehörend“. So wird z.B. in den Pyramidentexten gesagt, daß der Thron des Pharaos, sein Szepter usw. im Jenseits aus Eisen sind. Auch bei den Germanen hatte Eisen diese Bedeutung: So war z.B. „Eisen-Frau“ eine Umschreibung für „Riesin“, also „Jenseits-Frau“, womit die Jenseitsgöttin gemeint ist.
Eisen ist in der Jungsteinzeit als das „himmlische Metall“ angesehen worden. Das aus Meteor-Eisen hergestellte Vajra stammt daher symbolisch gesehen aus dem Himmel und somit auch aus dem Jenseits, aus der Welt der Ahnen und der Götter – der Vajra ist ein „himmlisches Symbol“.
Die Gesamtsymbolik des Vajras läßt sich erschließen, wenn man ihre einzelnen Elemente betrachtet und deren Bedeutung dann kombiniert. Dabei wird vor allem die Geschichte des Vajras deutlich.
Die Symbolik des Vajras im Buddhismus wird später in Kapitel „IV 3. e)“ betrachtet.
Die Kugel ist das Zentrum des Vajras. Da die beiden Lotusblüten aus ihr entsprießen und die vier Tiere wiederum aus den Lotusblüten, ist die Kugel offensichtlich auch der Ursprung der übrigen Teile des Vajras.
Eine Kugel als Zentrum eines System ist mit großer Wahrscheinlichkeit auch ein Sonnensymbol, was vermuten läßt, daß das Vajra einst zu dem Sonnengott gehört haben könnte.
Im Buddhismus wird diese Kugel als Shunyata gedeutet, womit die Einheit der Welt gemeint ist, die in anderen Religionen in personifizierter Form „Gott“ genannt wird.
Aus der Kugel in der Mitte sprießen zwei Lotusblüten in entgegengesetzte Richtung. Da dies kein Abbild eines natürlichen Vorganges sein kann, müssen diese beiden so arrangierten Lotusblüten eine spezielle Symbolik haben.
Das besondere an der Lotusblume ist, daß sie im Wasser wächst und eine große, strahlende Blüte entfaltet.
In allen alten Religionen ist die Unterwelt eine Wasserunterwelt: Das Wasser der Quellen kommt aus der Erde und auch die Wolken steigen (scheinbar) am Horizont aus der Erde empor. Der Lotus kehrt folglich aus der Wasserunterwelt in das Diesseits zurück.
Durch diese Symbolik ist das Aufsteigen des Lotus aus dem Wasser der Teiche, Seen und Flüsse zu einem Gleichnis für die am Morgen wiederkehrende Sonne geworden. Diese Wiederkehr wurde allgemein als eine Wiedergeburt aufgefaßt.
Diese Symbolik findet sich nicht nur bei den Indern, sondern auch bei den Ägyptern, bei denen der am Morgen wiedergeborene Sonnengott Nefertem auf einer Lotusblüte sitzt. Der Name „Nefertem“ bedeutet „Schöner Atum“ im Sinne von „heiler, wiedergeborener Atum“. Atum ist der Urriese, der Urgott der Ägypter, der bei den Juden „Adam“ hieß, bei den Persern „Yima“, bei den Indern „Yama“, bei den Germanen „Ymir“ und bei den Römern „Homo“. Der Urriesen-Gott Atum wurde bei den Ägyptern mit dem Sonnengott Re verbunden und dann „Atum-Re“ genannt – sowohl die Erde selber (der Urriese Atum) als auch die Sonne (Re) steigen in den Mythen aus den Urwassern auf.
Bei den Mayas gibt es eine ähnliche Symbolik: Auf dem Balché-Trank, der zu dem Jenseitsreise-Ritual gehörte, schwamm eine Seerose.