Verführer und Rebell. Horst Buchholz - Werner Sudendorf - E-Book

Verführer und Rebell. Horst Buchholz E-Book

Werner Sudendorf

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Beschreibung

„Ein Star, der niemals untergeht.“ Udo Lindenberg. Es war seine zornige, rebellische Aura, für die Horst Buchholz bekannt wurde: Nach seinem Durchbruch mit dem Film »Die Halbstarken« schien ihm die Figur des widerspenstigen Rebellen geradezu auf den Leib geschneidert. Es folgten Hollywood-Erfolge: der legendäre Western »Die glorreichen Sieben« und Billy Wilders weltbekannte Komödie über den Kalten Krieg »Eins, Zwei, Drei«. Seine letzte große Kinorolle hatte er 1997 in Roberto Benignis Oscar-prämiertem Film »Das Leben ist schön«. Werner Sudendorf wertete für diese erste umfassende Biographie über den großen deutschen Schauspieler erstmals den Buchholz-Nachlass aus, führte Gespräche mit Familienmitgliedern, Weggefährten und Freunden. Sie zeichnet das Lebensbild eines Mannes, der für eine ganze Generation zum Idol wurde.

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Seitenzahl: 392

Veröffentlichungsjahr: 2013

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WERNER SUDENDORF

Verführerund RebellHorst Buchholz

Impressum

ISBN 978-3-8412-0598-8

Aufbau Digital,

veröffentlicht im Aufbau Verlag, Berlin, März 2013

© Aufbau Verlag GmbH & Co. KG, Berlin

Die Originalausgabe erschien 2013 bei Aufbau, einer Marke der Aufbau Verlag GmbH & Co. KG

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jegliche Vervielfältigung und Verwertung ist nur mit Zustimmung des Verlages zulässig. Das gilt insbesondere für Übersetzungen, die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen sowie für das öffentliche Zugänglichmachen z.B. über das Internet.

Umschlaggestaltung hißmann, heilmann, Hamburg

unter Verwendung eines Fotos von Interfoto/Archiv Friedrich

E-Book Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, www.le-tex.de

www.aufbau-verlag.de

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Inhaltsübersicht

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Informationen zum Autor

Impressum

»I don’t really like to talk.« Horst Buchholz

Inhaltsübersicht

Jahrgang 33

Aus Trümmern

»Himmel ohne Sterne«

»Die Halbstarken«

Auf dem Weg zu »Felix Krull«

»Monpti«

»Auferstehung«

Nach Amerika

»Die glorreichen Sieben«

»Eins, zwei, drei«

Europa

Vorwiegend Niederschläge

Der Mann im Pelzmantel

Anhang

Anmerkungen

Bühnenverzeichnis

Filmografie

Fernsehauftritte und Dokumentationen

Hörspiele

Zeittafel

Personenregister

Bildnachweis

Dank

Jahrgang 33

»Ich bin in Berlin geboren, genauer gesagt, in Neukölln – ich bin also ein Urberliner.« Bei Horst Buchholz klang immer ein besonderer Stolz an, wenn er davon sprach, dass er in Neukölln geboren und dort auch aufgewachsen ist. Woher kam dieser Stolz? Buchholz war doch in Paris, New York, Rom und Los Angeles zu Hause und konnte mühelos von einer Sprache in die andere wechseln. War diese Rede vom »Urberliner« nur Getue, vielleicht ein gelegentlicher Anfall von Sentimentalität? Tatsächlich war Horst Buchholz wirklich stolz darauf, Berliner zu sein. Die Arbeiterviertel Neukölln und Prenzlauer Berg hatten ihn geprägt; dies waren die Orte seiner Kindheit, seiner Schulzeit, seiner Freundschaften und seiner Familie. Genauso stolz war er allerdings darauf, diese Viertel hinter sich gelassen zu haben. Für Fernsehaufnahmen kam er später zurück in seine Heimatbezirke und betrachtete die Häuser und Wohnungen wie lang abgelegte Kleider – es gab nur die Erinnerung, die ihn mit diesen Orten verband.

Dass Buchholz seine Herkunft aus Neukölln immer wieder betonte, mag man auch als eine Haltung deuten, mit der er seine Kindheit und Jugend wenigstens in diesem einen Punkt retten wollte. Erst sehr spät eröffnete ihm die Mutter die Wahrheit über seine Herkunft. Diese Wahrheit brachte seine Weltsicht durcheinander, sie brachte feste Überzeugungen zum Einsturz und erschütterte den jungen Mann nachhaltig. Sie stand am Ende einer Kindheit im Nationalsozialismus, die im Gegensatz zur offiziellen Ideologie das Gegenteil von Sicherheit und familiärer Geborgenheit bedeutete.

Die Mutter Maria Crescentia Hasenkamp stammte aus Freiburg im Breisgau und kam erst 1933 nach Berlin. Glücklich die Menschen, die in Freiburg zu Hause sind. Sie leben am Rande des Schwarzwalds, genießen von allen Deutschen die meisten Sonnenstunden, trinken zu den regionalen vielfältigen Speisen die wunderbarsten Weine und grüßen in guter Nachbarschaft Frankreich und die Schweiz. Ihre Häuser sehen, sind sie noch alt und gut erhalten, aus, als seien sie Ludwig Richters Illustrationen zu Johann Peter Hebels »Schatzkätzlein des Rheinischen Hausfreunds« nachgebildet. Freiburg ist eine überwiegend katholische Bischofsstadt. Studenten der Universität bringen Schwung in die badische Gemütlichkeit. Wer einmal zu viel trinkt und wem einmal die Pferde durchgehen – der geht halt beichten, tut Buße und freut sich wieder des Lebens.

Maria Hasenkamp wurde am 3. Dezember 1906 in Freiburg geboren; sie war das zweite Kind des Kaufmanns Wilhelm Hasenkamp und seiner Frau Crescentia, geborene Renner. Die Ehe war am 12. Januar 1905 geschlossen worden; Wilhelm war siebenundzwanzig, seine Frau vierunddreißig Jahre alt. Der Altersunterschied war in dieser Zeit ungewöhnlich. Das Familienbuch gibt als Berufsbezeichnung der Gattin Kolonialwarenhändlerin an. Die Eltern waren bereits gestorben, und sie wird sich genau überlegt haben, warum sie diesen Mann heiratete. Weil Crescentia katholisch war, wurden die drei Kinder katholisch getauft und katholisch erzogen. Marias Schwester Elisabeth war rund ein Jahr älter, Bruder Wilhelm Alexander rund achtzehn Monate jünger.

Am 31. Oktober 1909 starb die Mutter im Alter von achtunddreißig Jahren. Die Todesursache ist unbekannt; Witwer Wilhelm war einunddreißig Jahre und Vater von drei kleinen Kindern. Vor ihm lag eine schwere Zeit. 1911 bestimmte Wilhelm, dass die Kinder von der katholischen zur evangelischen Konfession übertreten. Im Jahr darauf heiratete er mit vierunddreißig Jahren seine sieben Jahre jüngere zweite Frau Berta, geborene Kohler. Finanziell ging es der Familie gut. Auch wenn Berta Hasenkamp sich eigene Kinder gewünscht hätte, mit den drei Kindern ihres Mannes hatte sie alle Hände voll zu tun.

Maria Hasenkamp scheint kein einfaches Kind gewesen zu sein, ihr Bildungsweg verlief nicht so geradlinig, wie es sich die Eltern wünschten. Sie besuchte nach vier Jahren Grundschule eine Bürgerschule – vergleichbar etwa mit der heutigen Realschule – und ein Lyzeum. 1923 hätte sie eigentlich das Abitur machen können; stattdessen war sie für zwei Jahre in der Höheren Handelsschule und arbeitete dann als Stenotypistin in einem Hypothekenbüro. Die Eltern gaben ihr eine solide Schulausbildung und werden ihr Besseres zugetraut haben als eine Tätigkeit als Stenotypistin. Das war ein typischer Frauenberuf mit geringen Aufstiegschancen; nur in Kinoträumen angelten sich die Stenotypistinnen einen reichen, gutaussehenden Mann. Von August 1926 bis zum Juli 1928 nahm Maria eine zweite Auszeit, um dann immerhin vier Jahre lang weiter als Stenotypistin zu arbeiten – diesmal in einem Haushaltswarengeschäft.

Aus Berlin kam 1931 der Student Werner Albert Rhode nach Freiburg und belegte die Fächer Mathematik und Geographie; er wollte Lehrer werden. Werner war der einzige Sohn des Stadtsekretärs Martin Rhode und seiner Frau Wally, eines sehr auf Etikette bedachten Ehepaars. Beide hatten sich schon lange auseinandergelebt, spielten nach außen aber weiter die intakte Familie. Als der Sohn mit achtzehn Jahren sein Abitur machte und nach Freiburg ging, trennten sich auch die Eltern. Werner Rhode trat in Freiburg einer schlagenden Verbindung bei und wählte als seine Herz-Dame – im Burschenschaftsjargon »Couleur-Dame« – die drei Jahre ältere Maria Hasenkamp. Im Frühjahr 1933 wurde Maria von Werner schwanger. So etwas kommt, wie man so sagt, in den besten Familien vor; doch wie würden es die Eltern des jungen Paares aufnehmen? Als Glück, als Schicksalsschlag oder als Katastrophe? Beide entschieden sich für die Katastrophe. Werner musste zurück nach Berlin; sein Vater forderte ihn ultimativ auf, das Verhältnis zu beenden. Auch in der Familie Hasenkamp zogen schwere Wetter auf; Marias Vater ertrug es nicht, dass seine Tochter ohne Anstellung und ohne Mann einer Geburt entgegensah. Die Schande! Er wies die Tochter in biblischer Manier aus dem Haus. Nach dem Glück des Frühlings war der Sommer 1933 für Maria Hasenkamp eine einzige Kränkung. Sie fuhr nach Berlin.

Reiste Maria mit ihrem Freund, oder fuhr sie ihm aus Verzweiflung nach? Gab es Kontakt zwischen ihren Eltern und denen ihres Freundes? Nichts von alledem ist bekannt; Maria kehrte nicht mehr nach Freiburg zurück und war in Berlin fortan auf sich allein gestellt. Die Eltern Rhode wollten einen Skandal vermeiden und unterstützen sie eine Zeitlang. Auch die erste Unterkunft in der Nollendorfstraße 30 wird von Vater Rhode besorgt worden sein. Dies alles ändert nichts daran, dass Maria als alleinstehende schwangere Frau sozial geächtet war – Freiwild in den Augen kleinbürgerlicher Männer, ein »gefallenes« Mädchen in den Augen vieler Frauen. Maria war weitgehend auf die Hilfe der von Kirchen geführten karitativen Organisationen angewiesen. Adolf Hitler erklärte am 8. September 1934 auf einer Tagung der NS-Frauenschaft in Nürnberg: »Jedes Kind, das die Frau zur Welt bringt, ist eine Schlacht, die sie besteht für das Sein oder Nichtsein ihres Volkes.« Das Pathos dieser Worte hatte keinen Bestand vor einer tradierten Verachtung lediger Mütter, die auch im Nationalsozialismus fortbestand. Auch wenn Maria andere Sorgen hatte, als sich im Jahr 1933 um die politischen Ereignisse zu kümmern, so war es doch ihr besonderes Pech, als unverheiratete Mutter in eine Zwischenphase institutionalisierter Fürsorge geraten zu sein. Die staatliche Organisation »Mutter und Kind«, die sich auch lediger Mütter annahm, gab es noch nicht, und die bestehenden kirchlichen Organisationen wurden geduldet, nicht gefördert.

Als Maria im Dezember 1933 zur Entbindung ins Krankenhaus Neukölln eingewiesen wurde, war sie so verzweifelt, dass sie ihrem Leben ein Ende machen wollte. Sie versuchte sich aus dem Fenster des Badezimmers – des einzigen Raums, in dem sie allein sein konnte – in den Tod zu stürzen. Wegen ihres Leibesumfangs blieb sie im Fensterrahmen stecken und wurde dort von den Krankenschwestern entdeckt; für Maria war das eine neuerliche tiefe Demütigung. Die Geburt von Horst Werner Hasenkamp am 3. Dezember 1933 war schmerzhaft und schwierig. Und wie der Junge aussah! Aus Erzählungen erinnerte sich Horst Buchholz: »Zarter Knochenbau, Kopf war leicht schief, das eine Auge größer als das andere, ein Ohr größer als das andere, und meine dünnen Beine hatten die Form X mit O-Verschluss. Der Arzt hatte vorgeschlagen, sie zu brechen, um sie dann mit der Zeit wieder zusammenwachsen zu lassen.«1

Maria sah sich außerstande, für das Kind zu sorgen. Im Krankenhaus Neukölln hatten sich der Straßenbahnschaffner Fritz Nowak und seine Frau Bertha bereit erklärt, den Neugeborenen in Pflege zu nehmen. Ihre beiden Söhne waren schon fast erwachsen, in der Wohnung war es stiller geworden; die Nowaks hatten ein großes Herz. So wohnte Horst Hasenkamp die ersten Jahre in der Bornsdorfer Straße 4 in Neukölln, direkt neben der katholischen Pfarrei St. Clara und unweit einer kleinen, feinen Parkanlage – einer für Neuköllner Verhältnisse durchaus guten Gegend. Bertha und Fritz Nowak waren die ersten Eltern von Horst Buchholz. Sie hatten ihm nicht die Beine brechen lassen; eine über Monate währende tägliche Massage verbesserte die Beinmuskulatur so sehr, dass schließlich auf eine Operation verzichtet wurde. Sonntags besuchte man mit den Söhnen Hans und Herbert Fußballspiele; Hans war aktives Mitglied in einem Neuköllner Verein. Es war eine behütete Kindheit.

Nach der Geburt war Maria Hasenkamp bei ihrer Freundin Aga Heinsch in Schmargendorf untergekommen. Aga war in Freiburg ebenfalls »Couleur-Dame« gewesen; wenn schon nicht die Burschenschaftler zu ihren Damen standen, so hielten wenigstens die Damen zusammen. Bereits im Februar 1934 trat Maria beim Immobilienbüro Möller am Nollendorfplatz eine Stelle als Stenotypistin an; sie richtete sich in Berlin ein, lernte neue Menschen kennen und wechselte bereits nach einem Jahr für ein Gehalt von 380 Mark im Monat auf eine bessere Stelle bei der Tiefbau AG Julius Berger im Grunewald. Wie alle Deutschen musste Maria ein Arbeitsbuch führen, das sie zunächst als verheiratet, in späterer Korrektur als ledig ausweist. Kinder, so ihre Angabe, hat sie nicht. Die Wochenenden gehörten ihrem Sohn; für ihn hieß die Mutter Tante Maria.

Im Mai 1938 heiratete der Schuhmachermeister Hugo Buchholz Maria Hasenkamp; sie war inzwischen nach Pankow in die Dunckerstraße 51 gezogen. Der Schuhmacher führte mit seinem Vater in der Nähe ein Ladengeschäft und spezialisierte sich später auf orthopädische Schuhe. Hugo Buchholz stellte die Liebe über altväterliche Vorstellungen von Tugend und Sittsamkeit. Die Sache mit dem Kind, nun ja, das ging in Ordnung; man würde gut zu dritt auskommen. Außerdem zog die kleine Familie in eine richtig moderne Siedlung im Bezirk Prenzlauer Berg, Jäckelstraße 11, Parterre. Die Siedlung war in den zwanziger Jahren von Bruno Taut und Franz Hillinger entworfen worden. Aus allen 1149 Wohnungen konnte man in den begrünten und großzügig bemessenen Innenraum zwischen den Häusern blicken; dort gab es Wasch- und Backhäuser für die Bewohner. Man lebte immer noch in beengten Verhältnissen mit zwei Zimmern, Küche und Bad. Einige Wohnungen hatten schon Zentralheizung, in anderen – wie der von Buchholz – wurde noch mit Kohle geheizt. Auch der Herd musste noch extra befeuert werden. Auf dem Balkon wurden Kaninchen gehalten; statt dunkler Hinterhöfe gab es nun Sonne, Licht und Rasen. Hier konnte man sich zu Hause fühlen.2

Nach der Hochzeit besuchten Hugo und seine Frau die Familie Nowak in Neukölln. Zuerst ging Maria in die Wohnung, erzählte von ihrem Mann, der draußen wartete. »Nun gut, hol ihn rein«, ermunterte Fritz Nowak sie. Und Hugo Buchholz wurde Horst als neuer, als richtiger Vater vorgestellt. Er war freundlich, gesellig und lustig. Horst zog ohne großes Geschrei, aber mit stillem Protest zu seinen neuen Eltern. Ein Holzschwert, das ihm der neue Vater mitgebracht hatte, warf er unterwegs in einen Gulli.

Der Prenzlauer Berg war wie Neukölln ein Arbeiterbezirk. Bei den Reichstagswahlen im März 1933 wählten über 50 Prozent SPD und KPD; die NSDAP kam auf 30,2 Prozent, das war der höchste Stimmenanteil für eine einzige Partei. Bereits im Februar hatte die SA eine Maschinenhalle nahe dem Wasserturm an der Treskowstraße in Besitz genommen. Oppositionelle, Mitglieder der KPD und SPD wurden hierher verschleppt, gefoltert und verhört. In der Ruhe der Nacht waren die Schreie der Gefangenen in allen Häusern zu hören. Weil sich auch regimetreue Anwohner bei der Polizei beschwerten, wurde das Gefängnis nach wenigen Monaten aufgelöst. Es hatte seinen Zweck erreicht; jeder Anwohner wusste nun, was ihm bevorstand, falls er sich gegen die neuen Herren stellte. Man musste nicht in der Nachbarschaft wohnen, um darüber Bescheid zu wissen. Straßen wurden umbenannt. Die Jäckelstraße, die an den Gewerkschafter Ernst Hermann Jäckel erinnern sollte, wurde zum Kemmelweg. Kemmel war ein Ort in Flandern, den deutsche Truppen noch 1918 eingenommen hatten.

Die Familie brachte es zu bescheidenem Wohlstand; 1939 unternahm sie mit dem neu erworbenen Opel Olympia eine Reise ins Erzgebirge und wohnte in einer der vielen für Touristen hergerichteten Bauden. Auf dem Rückweg nach Berlin kamen ihr auf den Straßen Militärtransporte entgegen; Deutschland hatte Polen den Krieg erklärt. Noch im selben Jahr musste der Vater zur Grundausbildung nach Berlin- Lankwitz, wurde vorerst aber noch nicht eingezogen.

Im August 1940 bekam Maria eine Tochter; Christel Buchholz starb wenige Monate nach der Geburt. Die Arbeit in der Tiefbau AG hatte Maria Buchholz angesichts der bevorstehenden familiären Veränderungen gekündigt. Nachdem Horst 1940 eingeschult und Hugo Buchholz im Herbst zum Militär eingezogen war, nahm Maria im Februar 1941 in den Ford-Werken Johannisthal ihren alten Beruf als Stenotypistin wieder auf. Sie arbeitete dort aber nicht einmal ein Jahr. Am 26. Dezember 1941 wurde Heidi Buchholz geboren. Vater Hugo war noch immer in Stettin stationiert; Maria konnte auf die Unterstützung der Nachbarn zählen, aber ihre Sorge galt natürlich auch dem achtjährigen Sohn, der nun eine Zeitlang allein in der Wohnung lebte.

In jeder Familie, in der der Sohn oder der Vater zum Kriegsdienst eingezogen war, blieb zu Hause ein Stuhl am Tisch leer. Horst Buchholz vermisste seinen neuen Vater. Hugo Buchholz schrieb an seine Frau, dass er jetzt bald an die Front geschickt werde. Ob es möglich sei, dass er Horst vorher noch einmal sehen könne? Die Mutter erzählte, dass Horst mit einem Proviantpaket in den Zug verfrachtet wurde; sein Vater sollte ihn am Bahnhof in Stettin abholen.3 Aber die beiden verpassten sich, und Horst stand allein am Bahnhof. Er stieg in eine Strassenbahn und antwortete auf die Frage »Wo soll es denn hingehen« mit der simplen Antwort: »Ich will zu meinem Vati.« – »Und wo wohnt der Vati?« – »In der Kaserne.« So fand er mit Hilfe von Straßenbahnschaffnern selbst den Weg. Horst Buchholz erzählte die Geschichte anders: Er habe sein Sparschwein geplündert und sei auf eigene Faust nach Stettin gefahren. Dort habe der Vater ihn bei einer Bekannten untergebracht und eine Woche später wieder in den Zug nach Berlin gesetzt.4

Es gibt eine Reihe solcher Geschichten über die Streiche des jungen Horst Buchholz, über seine vielen positiven Eigenschaften und putzigen Einfälle als Kind und Jugendlicher. In den fünfziger Jahren stellten die Publikumszeitschriften solche Ereignisse, die nahezu jede Mutter über ihre Kinder erzählen kann, als charakteristisch für die vielfältigen Begabungen des jungen Stars dar. Und die Familie bestätigte in der Regel das, was in den Illustrierten stand, brav als Wahrheit. Banalitäten wurden ausgeschmückt und Kinderkrankheiten dramatisiert, aber die interessanten Fragen blieben ausgespart. Alle Kinder mussten ihre Lehrer statt mit »Guten Morgen« mit »Heil Hitler« begrüßen. Wann kam der Junge zum ersten Mal mit dem Hitler-Gruß aus der Schule zurück? Oder kannte er ihn schon von zu Hause? Freute er sich auf die Uniform der Pimpfe, die er dann doch nicht mehr in Berlin tragen sollte? Und was dachte eigentlich Mutter Buchholz, als ihr Mann vor seiner Verlegung an die Front den Jungen, aber nicht sie sehen wollte?

Im Herbst 1940 fielen die ersten Bomben auf Berlin. In der Siedlung waren wie überall in Berlin die Keller zu Luftschutzräumen ausgebaut worden. Mit den Luftangriffen veränderte sich auch der Alltag. In den Schulen wurden Klassenzimmer geräumt, um ausgebombte Familien unterzubringen; nach nächtlichen Bombardierungen begann der Schulunterricht später – sowieso wusste man nie genau, welche Lehrer und welche Mitschüler heute fehlen würden. Es war ein Leben mit Angst, Gewalt und den Geräuschen der heulenden und einschlagenden Bomben. Viele legten sich in ihrer Kleidung ins Bett, damit sie bei Alarm schneller in den Keller kamen. Neben der Tasche mit persönlichen Papieren und Kleidungsstücken für den Notfall wurde noch eine weitere Tasche mit Proviant gepackt. Beides stand griffbereit in der Wohnung; im Luftschutzkeller hockte man auf Stammplätzen, auf dem Kopf einen Kochtopf als Helmersatz.

Im Sommer 1943 starteten die Alliierten schwere Angriffe auf Berlin. Alle Bewohner, die keine kriegswichtige Arbeit leisteten, wurden zum Verlassen der Stadt aufgefordert. Schulen wurden zu Lazaretten und Beschaffungsstellen; Unterricht fand, wenn überhaupt, nur noch gelegentlich statt. Viele Eltern schickten ihre Kinder zu Verwandten aufs Land; für die anderen Kinder organisierte der Staat die Kinderlandverschickung. Ursprünglich war die Kinderlandverschickung eine Wohlfahrtsaktion für bedürftige Stadtkinder gewesen, deren Eltern sich keine Urlaubsreise leisten konnten. Solche Aktionen gab es unter anderem Namen schon in der Weimarer Republik. In der NS-Zeit waren die Reisen verbunden mit Drill und ideologischer Indoktrinierung, fanden bei den Kindern aber zumeist großen Anklang. Die erweiterte Kinderlandverschickung dagegen war eigentlich eine Evakuierungsmaßnahme, durfte aber auf keinen Fall so genannt werden. Offiziell freiwillig, wurde natürlich Druck ausgeübt, damit von den Kindern einer Klasse nicht das ein oder andere zurückblieb.5 Im Grunde war Maria Buchholz auch froh, dass wenigstens ihr Sohn nun nicht mehr den nächtlichen Angriffen ausgesetzt war. Buchholz selbst datiert seine Abreise aus Berlin auf das Frühjahr 1943. Mit anderen Kindern und Lehrern führte ihn die Reise nach Kuckerneese, einem kleinen Dorf in Ostpreußen nahe Tilsit.

Auch wenn die Mutter die Abfahrt des Jungen mit gemischten Gefühlen gesehen haben wird, für den Sohn war diese Reise ein großes Abenteuer. Er wurde von der Hitlerjugend betreut, obwohl er noch nicht einmal zehn Jahre alt war, das Mindestalter für den Eintritt in das Jungvolk. Und dann die vielen Stunden im Zug – wir würde es sein in Ostpreußen? Mit rund 4000 Einwohnern war Kuckerneese ein kleiner Ort; es gab Gaststätten, Schulen, Sportplätze, Kirchen und eine Lehrerbildungsanstalt. Horst Buchholz kam bei der Familie des Müllers Paul Daniel unter. Die Mühle lief schon nicht mehr mit Windkraft, sondern mit Strom. Er gewöhnte sich schnell an die fremde Umgebung, an die im Vergleich zu Berlin ländlich-derben Verhältnisse und an die neue Sprache. Ein polnischer Arbeiter auf der Mühle brachte ihm das Schwimmen bei; er setzte ihn auf seinen Rücken und durchschwamm einen kleinen See in der Nähe des Ortes. Zurück schwamm der Pole auf dem Rücken und setzte Buchholz auf den Bauch. So sollte sich der Junge die Schwimmbewegungen einprägen. Wieder am Ufer angekommen, warf der Arbeiter ihn einfach ins Wasser; nun musste Buchholz selber schwimmen.

Und was für ein Idyll war die Tierwelt: überall Schweine, Gänse, Hunde und Katzen. Ohne weiteres ließ sich Buchholz das Stopfen einer Gans oder das Abrichten der Hunde zur Rattenjagd beibringen. Das vollzog sich auf die allereinfachste Art. Eine Ratte und ein zweijähriger Hund wurden unter eine umgestürzte große Tonne gesetzt. Wenn der Hund den Kampf mit der Ratte lebend überstanden hatte, war er abgerichtet. Der Katzenplage wurde man auf derbe Weise Herr – die jungen Katzenbabys wurden im See ertränkt.6

Das alles war für Buchholz völlig neu; doch er machte die Gewohnheiten seiner Gasteltern zu seiner eigenen Haltung und wurde so mit dem Alltag des Landlebens schnell fertig. »Ich durfte bei der Schlachtung eines der Schweine mithelfen. Das Blut rühren, die Därme säubern, die später zur Wurstherstellung benutzt wurden. Die Schweineblase wurde aufgeblasen und getrocknet – wir hatten unseren ersten Fußball!«7 Der Fluss Ruß und seine Niederung, der Deich und die Wiesen – das war das Reich des jungen Horst Buchholz mit seinen Freunden aus der Schule, den Kindern des Müllers und denen des Nachbarn Christeleit. Noch Jahre später erinnerte er sich an den Spruch »Christeleit, die Welt värjäet – von wegen diner Dämlichkäet.« In den Niederungen am Fluss wurde Indianer gespielt, in den Kanälen Hechte gestochen, die man am Abend auf den Wiesen bei offenem Feuer briet. »Im Winter ließen wir uns auf den größten und dicksten Eisschollen flussabwärts treiben. In den sumpfigen Teilen der Wiesen vor dem Deich bestand das Spiel darin, dass man geschickt mit unterschiedlicher Geschwindigkeit auf dem Eis herumlief, so dass es sich unter den Schritten bog, aber nicht einbrach. Wenn das aber passierte, begann ein großes Rettungstheater mit Leitern und Stangen, um den Unglücklichen vor dem Ertrinken zu bewahren.« Als seine Mutter ihn besuchte, konnte sie seinen breiten ostpreußischen Dialekt kaum verstehen.

Anfang 1944 hatte die Idylle ein Ende. Vor den anrückenden russischen Truppen wurden die Kinder evakuiert; Buchholz kam zu einer Brauerei-Familie nach Sachsen. Mit einem Bierwagen belieferte die Brauerei die umliegenden Gastwirtschaften; wenn der Kutscher die Kisten in die Gaststätte brachte, musste Buchholz die Pferde halten oder ihnen den Hafersack umschnallen. Schon nach vierzehn Tagen wurde Buchholz mit anderen Kindern in ein Schloss nach Tabor (heute Tschechien) verlegt, wo er fast ein Jahr verbrachte. Es gab gelegentlich Visiten von SS-Ärzten, die untersuchten, ob sich »nicht-arische« Kinder in der Gruppe versteckten. Buchholz musste nun auch mit Gewehr und Handgranaten an Kriegsübungen teilnehmen. »Auf den Ruf ›Tiefflieger!‹ mussten wir in den Straßengraben springen, auf den Ruf ›Panzer von rechts!‹ uns in den Acker werfen. Dann aufspringen und den Acker rennend überqueren, bis man sich wieder auf den Ruf ›Panzer von links!‹ in den Dreck wirft. Dann bis zum Ackerrand robben. Schließlich marschiert alles wieder nach Hause – natürlich singend.«8

Im Januar 1945 wurde Buchholz mitgeteilt, dass er als Einziger unter allen Kindern für die Napola (Nationalpolitische Erziehungsanstalt) ausgewählt worden war. Bevor er in die Schule verlegt werden konnte, wurde die Kinderkaserne aufgelöst; über Prag sollte es zurück nach Deutschland gehen. Mit 900 anderen Kindern bestieg er im Mai 1945 einen Zug nach Passau. Kurz vor der Grenze wurde der Zug von amerikanischen Jagdfliegern mehrfach beschossen. Die Kinder rannten in Todesangst aus dem Zug, ein Lehrer rief ihnen zu, sich flach auf den Boden zu werfen; der Lehrer wurde tödlich getroffen, auch Hunderte von Kindern wurden getötet. Buchholz erinnerte sich in Gesprächen immer wieder mit Entsetzen an dieses Erlebnis; in einem der Jagdflieger konnte er das Gesicht eines farbigen Piloten erkennen, das ihn noch lange in den Träumen verfolgte. Die Überlebenden machten sich auf den Weg zum nächsten Bauernhof. Deutsche und amerikanische Soldaten beschossen sich noch immer; die Gruppe musste durch ein Kornfeld robben. Nachdem die Kinder in einem Schulhaus Unterschlupf gefunden hatten, stellten Erwachsene im Mai 1945 einen Flüchtlingstreck zusammen. Als Proviant teilten sich acht Personen pro Tag einen Laib Brot. Buchholz bekam von einem mitleidigen Bauern einen kleinen Tiegel Schmalz geschenkt; als er nachts vor Hunger aufwachte, sah er, wie ein Lehrer sein Schmalz aufaß. Am nächsten Tag trennte sich Buchholz von den Flüchtlingen. Gemeinsam mit einem anderen Jungen aus Berlin packte er morgens um fünf seine Sachen, und die beiden machten sich allein auf den Weg. Statt auf den Straßen gingen sie nachts an Eisenbahnschienen entlang; die generelle Richtung hieß Norden. »Wir sind von Ort zu Ort getigert, haben gehungert und haben gestohlen. Bauern haben uns Steine nachgeworfen, Hunde haben uns gebissen.«9 Doch es gab auch Erlebnisse, die Mut machten. Eine Bäuerin sah die beiden Jungen, schnitt von einem Brot zwei Scheiben, bestrich sie mit Butter und Kirschmarmelade und reichte sie ihnen. Nach weiteren drei Kilometern Wanderschaft sahen sich die beiden wortlos an, liefen zur Bäuerin zurück und bekamen noch ein Brot. Kirschmarmelade hatte für Buchholz seit diesem Moment immer einen besonderen Geschmack. Sie begegneten LKWs mit deutschen Kriegsgefangenen; ein amerikanischer Panzer versperrte ihnen den Weg. Ein freundlicher Farbiger mit mehreren Reihen von Armbanduhren am Arm stieg aus und gab ihnen Corned Beef. Die weißen Innenseiten der schwarzen Hände – ein weiteres unauslöschliches Erinnerunsgsbild für Buchholz.

Unterwegs schloss sich ihnen ein weiterer Flüchtlingsjunge an; als sie entdeckten, dass er verlaust war, ließen sie ihn zurück. Sie trafen freundliche und abweisende Menschen, schliefen am Tag auf dem Feld oder in Heuschobern und schafften es, sich bis nach Magdeburg durchzuschlagen. Nachts überwachte die russische Armee die Elbe mit Scheinwerfern; oft hörte man Schüsse, mit denen Flüchtlinge, die auf die andere Seite des Ufers schwimmen wollten, gestoppt wurden. Als sich die beiden Jungen unter einem Zug versteckten, wurden sie aufgegriffen – sie sahen inzwischen völlig zerlumpt aus – und in das Rot-Kreuz-Lager Salzelmen nahe Magdeburg gebracht. Das war im Spätsommer 1945. In brütender Hitze mussten sie dort auf einem Feld Zwiebeln zupfen. Die kleinen Zwiebeln mussten entfernt werden, damit die größeren besser wachsen konnten. Einer der Aufseher verging sich wiederholt an den Jungen. In seinem unveröffentlichten Memoirenfragment spricht Buchholz von »Erlebnissen« – man darf schon davon ausgehen, dass der Elfjährige nicht von selbst an Sex mit Männern gedacht hat.

An allem herrschte Mangel, jeder versuchte etwas zu »organisieren«; Buchholz ging zu einer Apotheke und erbettelte sich Süßstoff. Er selbst machte sich nichts daraus; weil er aber wusste, dass auch Zucker Mangelware war, begann er mit Süßstoff zu handeln. Die beiden Jungen, die es aus Bayern bis nach Magdeburg geschafft hatten, wollten unbedingt nach Berlin. Einfach war das nicht, denn das Rot-Kreuz-Lager war von einem Drahtzaun umgeben, und tagsüber wurden die Kinder bei der Feldarbeit bewacht. Im September 1945 durften sie Briefe an ihre Eltern schreiben; Maria Buchholz war mit ihrer Tochter in den letzten Kriegsmonaten aus Berlin zu ihrer Stiefmutter – der Vater war bereits gestorben – nach Freiburg gezogen und inzwischen wieder nach Berlin zurückgekehrt. Außer kleinen Splittertreffern war die Wohnung leidlich erhalten. Die Post funktionierte – eine Woche nachdem Horst den Brief abgeschickt hatte, holte ihn die Mutter aus Magdeburg ab. Seinen Freund, mit dem er von Passau nach Magdeburg getippelt war, sah Buchholz erst bei der Berliner Premiere der »Halbstarken« wieder. Sie begrüßten sich kurz – und verloren sich für immer aus den Augen. Selbst an seinen Namen konnte sich Buchholz später nicht mehr erinnern.

Der Krieg war überstanden. Nun hieß es, im Frieden zu überleben.

Aus Trümmern

Im Herbst 1945 war Horst Buchholz wieder in Berlin. Die Metropole hatte sich in eine Trümmer- und Ruinenlandschaft verwandelt, Kinder spielten in Kellern, Kratern und Schutt. Es gab Bezugsscheine, doch dafür bekam man kaum das Nötigste zu essen; wie früher gab es Regeln, sogar noch mehr als früher – an jeder Ecke, je nachdem welchen Geschäften man nachging, galten andere. Busse, Straßenbahnen, Uund S-Bahnen fuhren unregelmäßig oder gar nicht. Untergang und Neuanfang lagen so nah beieinander, dass man das eine nicht vom anderen unterscheiden konnte.

Wer in der Siedlung Carl Legien wohnte, hatte es etwas besser; nur wenige Gebäude waren durch Bomben getroffen oder zerstört. Im Kemmelweg sah es sogar noch weitgehend so aus wie früher. Maria Buchholz versuchte mit ihren Kindern über die Runden zu kommen. Ihr Mann war noch nicht aus der französischen Gefangenschaft zurückgekehrt – sie wusste nicht einmal, dass er noch lebte. Jede Kinderkrankheit der Tochter Heidi wurde zur Katastrophe, denn es fehlte an Medikamenten, an Ärzten und an Geld sowieso. Horst tat sein Bestes, um etwas zum Haushalt beizutragen. Es begann die Zeit des Hamsterns. Die Nähmaschine, Schmuck und Teppichbrücken wurden bei Bauern der Umgebung gegen Speck, Butter und Wurst getauscht. Die Räder seiner Rollschuhe hatte Horst Buchholz unter eine große Kiste geschraubt und sich so einen Wagen gebaut; damit musste er früh am Morgen am Bahnhof Wannsee sein, wo schon Hunderte andere warteten, um mit dem Zug aufs Land zu fahren. Die Polizei führte Kontrollen durch, konnte auch die mitgeführten Schätze konfiszieren. Möglichst schnell musste man in den Zug einsteigen und bei der Rückkehr – wieder wegen der gefürchteten Kontrollen – schon etwas vor dem Bahnhof vom Zug springen. Wie es dem zwölfjährigen Jungen gelang, mit einem beladenen Kasten in und aus dem Zug zu steigen, ist kaum vorstellbar. Wenn es ihm nicht gelang, rechtzeitig den Zug zurück nach Berlin zu bekommen, blieb er über Nacht bei dem Bauern, mit dem er getauscht hatte. Mit Grauen erinnerte er sich später an eine Nacht, die er mit einem Ehepaar und dessen sechs Kindern in einem Bett verbracht hatte. Bei den Kontrollen nahm die Polizei nicht nur die gehamsterten Lebensmittel ab; auch das Fahrrad oder ein kleiner Handkarren wurden ohne weiteres beschlagnahmt. Wer pfiffig war und organisieren konnte, hatte Oberwasser.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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