38,99 €
Moderne Entgeltsysteme werden immer komplexer. Sie übernehmen immer stärker Steuerungsfunktionen und sind entscheidend für die Arbeitseffizienz. Das Buch erläutert Ihnen nicht nur betriebswirtschaftliche, sondern auch tarifrechtliche Aspekte variabler Löhne. Die Autoren gehen zudem darauf ein, welche Rolle die Psychologie der Lohngestaltung bei der Mitarbeitermotivation und der Produktivitätssteigerung spielt. Die verschiedenen Entlohnungsmodelle werden an zahlreichen Beispielen erklärt. Inhalte: - Ein Überblick über rechtliche, tarifäre und konzeptionelle Grundlagen der Vergütung - Der Schlüssel zu mehr Produktivität: Entgeltsysteme als Führungsinstrumente - Es geht nicht nur ums Geld: variable Entlohnung und Mitarbeitermotivation - Extra: zahlreiche Praxisbeispiele, Checklisten und eine umfangreiche Dokumentation
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 207
Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles. Das wusste schon Johann Wolfgang von Goethe – und ließ es Gretchen im „Faust“ sagen. In Gold wird heute eher selten entlohnt, wer eine Leistung erbracht hat. Aber ohne Geld wird zumindest in der Wirtschaft kaum etwas geleistet.
Ob Vergütung, Gehalt, Lohn oder Entgelt – wir haben viele Begriffe für die pekuniäre Seite dieser Tauschbeziehung von Leistung und Gegenleistung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Der eine erbringt eine Arbeitsleistung, der andere bezahlt dafür. Und beide schließen darüber einen Vertrag. Sie einigen sich entweder individuell oder kollektiv – weil die Tarifparteien oder der Gesetzgeber schon entsprechende Festlegungen getroffen haben – auf einen bestimmten Betrag für eine bestimmte Leistung.
Ob dieser Betrag „gerecht“ sein kann, ist dabei seit biblischen Zeiten ebenso umstritten wie die Frage, ob Geld zu höchster Leistung motiviert. Gleichwohl verwenden Arbeitgeber für ihren Betrieb ebenso wie die Sozialpartner für ganze Branchen oder der Gesetzgeber für den gesellschaftlichen Rahmen viel Fantasie und Energie darauf, möglichst gerechte und motivierende Entgeltsysteme zu erfinden und umzusetzen. Und selbst wenn Geld, wenn Boni, Blackberrys, PKW und Prämien nicht motivieren, so motiviert kein Geld jedenfalls noch weniger.
Existenzsichernde Vergütung ist ein konstitutiver Bestandteil der Arbeitsbeziehung – und unseres gesellschaftlichen Selbstverständnisses. Nicht umsonst sprechen wir von „sittenwidrigem“ Lohn, wenn jemand unangemessen gering entlohnt wird. Dass dies immer wieder nur Einzelfälle sind, ist auch ein Verdienst unserer sozialpartnerschaftlichen Verfassung.
Vergütung soll aber nicht nur existenzsichernd, sie soll leistungsgerecht sein. Lange vorbei sind die Zeiten der leistungsneutralen Regelbeförderung in höhere Gehaltsstufen, lange vorbei das leistungsunabhängig gezahlte Fixum als Standardlohn. Das Primat der leistungsgerechten Bezahlung hat einen ganzen Blumenstrauß von Berechnungsformen und Zusatzleistungen mit sich gebracht, die zu Recht mit dem Begriff „Cafeteria-System“ bezeichnet werden.
Das Gehalt als Wahlmenü soll eine faire und leistungsgerechte Vergütung schaffen, die jedem gleiche Chancen und Anerkennung gewährt. Vergütungssysteme sollen so gerecht, nachvollziehbar und anpassungsfähig gestaltet sein, dass der Erfolg des Einzelnen sowie der des gesamten Unternehmens gefördert werden. Moderne Vergütungsmodelle und Anreizsysteme sind daher heute funktionsabhängig an vereinbarte Ziele gekoppelt und berücksichtigen wirtschaftliche Ergebnisse. Sie kombinieren die existenzsichernde Grundvergütung mit variablen Anteilen, die sich nach der Erfüllung persönlich vereinbarter Leistungsziele und dem gemeinsam erwirtschafteten Erfolg richten. Und sie bieten zunehmend neben materiellen auch nicht-materielle Komponenten, um dem gewandelten Bedürfnis nach einem balancierten Verhältnis von Arbeit und Freizeit Rechnung zu tragen.
Nicht nur durch die partielle Entkoppelung vom direkten Geldtransfer, auch durch die Diskussion über ihre fragliche Funktion als Motivator werden Vergütungspolitik und Vergütungspraxis immer weniger als Leistungsanreiz- und immer mehr als Führungsinstrument verstanden und eingesetzt. Und werden so unter anderen Auspizien als weitgehend gerecht wahrgenommen. Dazu will auch dieses Buch einen Beitrag leisten.
Joachim Gutmann, Andreas Bolder
Hamburg, Eschborn, im Juni 2012
1. Checkliste: Wann kann die Vergütung über eine Betriebsvereinbarung geregelt werden?
2. Checkliste: Welche Angaben zur Vergütung sollte der Arbeitsvertrag enthalten?
3. Checkliste: Wann dürfen Männer und Frauen gleich und wann unterschiedlich vergütet werden?
4. Checkliste: Was Sie bei der Vergütung von Überstunden beachten sollten.
5. Checkliste: Wie Sie die richtige Entscheidung für eine Insolvenzsicherung von Arbeitszeitguthaben treffen.
6. Checkliste: Wann hat der Arbeitnehmer ein Recht auf Entgeltfortzahlung?
7. Checkliste: Wann Sie als Arbeitgeber trotz fehlender Arbeitsleistung das Gehalt zahlen müssen.
8. Checkliste: Wie Sie finanzielle Nebenleistungen vergütungspolitisch optimal einsetzen.
9. Checkliste: Wie Sie Ihre Sachzuwendungen richtig versteuern.
10. Checkliste: Was Sie vor der Einführung eines variablen Vergütungssystems überlegen sollten.
11. Checkliste: So müssen Sie variable Vergütungskomponenten gestalten, um Anreizwirkungen zu erzielen.
12. Checkliste: So müssen Sie die Ziele ausgestalten bzw. formulieren.
13. Checkliste: So bringt das Cafeteria-System Vorteile für das Unternehmen.
14. Checkliste: So bringt das Cafeteria-System Vorteile für den Mitarbeiter.
Die Entlohnung in Geld ist nach wie vor der entscheidende Wertmaßstab und war lange Zeit die nahezu ausschließliche Währung für geleistete Arbeit. Mittlerweile sind viele andere Währungen hinzugekommen, die sowohl begrifflich wie rechtlich einen weiter gefassten Rahmen erforderlich gemacht haben. Die Gegenleistung des Arbeitgebers für geleistete Arbeit des Arbeitnehmers ist heute weitaus mehr als nur das unmittelbare Arbeitsentgelt.
In der Arbeitswelt wird heute auf die begriffliche Trennung von Lohn und Gehalt verzichtet. Auch Entgelt und Vergütung werden oftmals synonym gebraucht. Begriffe wie „Lohnkosten“ oder „Gehaltsstruktur“ beziehen sich überwiegend auf beide Entgeltformen, meinen manchmal wie in Stundenlohn oder Monatsgehalt aber auch die jeweils klassische Begriffsbedeutung. In diesem Buch wird der Begriff „Entgelt“ in Anlehnung an Art. 141 EG-Vertrag (ex Art. 119) als Gattungsbegriff, die Begriffe „Lohn“, „Gehalt“ und „Vergütung“ dagegen werden gleichbedeutend verwendet.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!