Verliebt, verhasst, verscharrt - Angela Hüsgen - E-Book

Verliebt, verhasst, verscharrt E-Book

Angela Hüsgen

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Beschreibung

Venus und Mars: Ihre Sonnen harmonierten und ihre Venus schmiegte sich an seinen Mars. Astrologisch war die Sache klar, trotzdem sollte es anders kommen… Gestorben wird später: Eine Internetcommunity plant eine Suizidparty; genau das Richtige für die lebensmüde Tosca. Doch was sie in dem Haus im Oderbruch erlebt, bringt sie ins Grübeln. Wäre nicht Mord eine gute Alternative? Geschenke für besondere Anlässe: Martha und Oskar feiern ihren vierzigsten Hochzeitstag. Und weil das schon viel zu lange ist, hält jeder eine kreative Überraschung für den anderen bereit…

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Seitenzahl: 28

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Angela Hüsgen

Verliebt, verhasst, verscharrt

Drei Kurzkrimis

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Venus und Mars

Gestorben wird später

Geschenke für besondere Anlässe

Impressum neobooks

Venus und Mars

„Du kriegst nie einen ab.“ Dieser hämische Kommentar ihrer Mutter traf Karin jeden Sonntag beim Mittagessen wie ein Fallbeil – spätestens beim Nachtisch. Danach folgte die mit vorwurfsvoller Stimme vorgetragene Geschichte, wie Karins Vater vom Zigarettenholen nicht zurückgekommen war. Karin hatte keine Erinnerung daran, damals war sie höchstens zwei Jahre alt.

„Lass mal, Mama, der war’s nicht wert“, sagte sie dann immer, reichte der Mutter die Cognacflasche und entschuldigte sich mit Arbeit, die sie aus der Bibliothek mit nach Hause gebracht hätte.

In Wirklichkeit ging sie ihrem Hobby nach: Partnerschaftshoroskope. Mit ihren neununddreißig Jahren war Karin noch immer Single. War das der Grund für ihre jetzt häufiger auftretenden Panikattacken? Im örtlichen Karnevalsverein, per Zeitungsanzeige und in Internetportalen hatte sie nach Mr. Right gesucht. Sogar zu einem Speed-Dating nach Berlin war sie einmal gefahren – eine traumatische Erfahrung.

Dann war ihre Kollegin Claudia auf die Idee mit der Astrologie gekommen; aus Spaß hatten sie ihre Geburtshoroskope mit denen Prominenter verglichen. Während Claudia jedoch irgendwann die Lust an der Sache verlor, kniete sich Karin richtig hinein und wandte ihre Kenntnisse auf Bibliotheksnutzer, Versicherungsvertreter und Heizungsmonteure an. Sogar einem Zeugen Jehovas konnte sie die Geburtsdaten entlocken. Ein Computerprogramm erstellte ruck zuck die Horoskope und prüfte deren Verträglichkeit.

Seit einem Jahr beschäftigte sie sich in ihrer Freizeit fast ausschließlich damit, und ab und zu war sogar ein leidlich passender Kandidat dabei, nur auf den Hauptgewinn wartete sie noch immer.

Dann trat Volker März, drahtige Figur, schütteres Haar, Nickelbrille, in ihr Leben bzw. in die Kleinstadtbibliothek, in der sie seit acht Jahren mit Behnke, ihrem Chef, und ihren Kolleginnen Cordula und Claudia arbeitete. Volker März war als Mutterschaftsvertretung für Cordula eingestellt worden.

Bald darauf feierte er seinen Geburtstag und gab, wie es bei ihnen üblich war, Sekt und Kuchen aus, wobei er selbst den Kuchen wegließ, weil der Ärmste unter Diabetes litt. Karin erfuhr, dass er gebürtiger Berliner und morgens um sechs geboren war.

Als auf dem Monitor ihres PCs die beiden Radixe, die Geburtsdiagramme, erschienen, sah sie es sofort. Noch bevor der Drucker den Begleittext ausspuckte, wusste sie, dass dieser Mann ihr Seelenpartner war. Ihre Sonnen harmonierten perfekt, und ihre Venus schmiegte sich an seinen Mars. Kein Zweifel – Volker März war die Liebe ihres Lebens. Aber würde auch er es erkennen? Dieses Mal wollte sie nichts dem Zufall überlassen.

Sie musste subtil vorgehen, denn aus Erfahrung wusste sie, dass der direkte Weg Männer leicht verschreckte. Deshalb ent­warf sie folgenden Plan: Die Kollegen sollten sie und Volker nach Feierabend ‚versehentlich‘ in der Bibliothek einschließen. Sie hätten dann eine ganze Nacht Zeit, auf Tuchfühlung zu gehen.

Karin war auf­geregt wie ein Teenager, als es an einem späten Freitagnachmittag so weit war. Behnke hatte sich schon mittags mit ‚wichtigen Auswärtsterminen‘ entschuldigt und Claudia wehrte sich auch nicht, wenn man sie dazu aufforderte, ihr Wochenende früher einzuläuten. „Hau schon ab, wir halten die Stellung!“, hatte Karin zu ihr gesagt.

Kaum waren sie allein, nä­herte sie sich Volker mit sorgenvoller Miene. „Herr März, der Chef sucht von Arthur Koestler 'Der göttliche Funke'. Es soll irgendwo im Archiv sein, ich kann es aber nicht finden. Helfen Sie mir bitte suchen?“