Vincent und Karl - Alisa Kevano - E-Book

Vincent und Karl E-Book

Alisa Kevano

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Beschreibung

In der idyllischen Kleinstadt Friedbachtal finden zwei ungleiche Seelen zueinander, verbunden durch ihre Sehnsucht nach Frieden und Verständnis. Vincent, ein ehemaliger Soldat, der die Schatten des Krieges hinter sich lassen möchte, und Karl, ein engagierter Friedensaktivist, der für eine Welt ohne Gewalt kämpft. Gemeinsam bauen sie eine Brücke zwischen zwei Welten, die scheinbar unvereinbar sind. Doch nicht jeder sieht diese neue Verbindung mit Wohlwollen. Markus, Vincents ehemaliger Kamerad, getrieben von unausgesprochenen Gefühlen und tief verwurzelter Eifersucht, sieht in Vincents Glück eine Bedrohung seiner eigenen verdrängten Wünsche. Seine Sabotageversuche gipfeln in einem Akt der Gewalt, der die junge Liebe auf eine harte Probe stellt und die ganze Gemeinde in ihren Grundfesten erschüttert.

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Seitenzahl: 57

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Vincent und Karl Letzte Mission Liebe

Alisa Kevano

© 2024

likeletters Verlag

Inh. Martina Meister

Legesweg 10

63762 Großostheim

www.likeletters.de

[email protected]

Alle Rechte vorbehalten.

Autorin: Alisa Kevano Bildquelle: Midjourney

ISBN: 9783946585992

Teilweise kam für dieses Buch künstliche Intelligenz zum Einsatz.

Dies ist eine frei erfundene Geschichte. Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.

Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Epilog

Kapitel 1

Vincent stieg aus dem Zug und ließ seine Augen über den kleinen, verschlafenen Bahnhof von Friedbachtal schweifen. Es war der erste warme Tag des Frühjahrs, und das Sonnenlicht tauchte die alten Backsteinbauten in ein sanftes Gold.

Doch trotz der vertrauten Schönheit der Szenerie fühlte sich Vincent fremd. Er war gerade von einem Einsatz in Mali zurückgekehrt, wo die Bundeswehr im Rahmen einer UN-Friedensmission stationiert war. Die Monate dort waren hart gewesen, geprägt von Hitze, Staub und der ständigen Anspannung eines unsicheren Friedens.

Als er seinen schweren Rucksack enger auf die Schulter zog, ließ er den Blick über die kleine Menschenmenge schweifen, die auf die Ankunft des nächsten Zuges wartete. Familien, die sich umarmten, ein paar Pendler, die hastig ihre Tickets überprüften. Niemand war hier, um ihn zu begrüßen. Seit dem Tod seiner Eltern vor einigen Jahren und der darauf folgenden Entfremdung von seinem Bruder fühlte er sich oft isoliert.

Er machte sich auf den Weg zu der kleinen Wohnung, die er vor seinem Einsatz untervermietet hatte. Die Straßen von Friedbachtal waren ihm noch immer vertraut, doch alles schien irgendwie kleiner, enger. Es war, als hätte er sich in den weiten Wüsten Malis verloren und könnte nun die Grenzen seines früheren Lebens nicht mehr richtig einordnen.

Während er die Altstadtstraße entlangging, deren Kopfsteinpflaster von der Frühlingssonne gewärmt wurde, dachte Vincent über die vergangenen Monate nach. Die Gesichter seiner Kameraden, die dumpfen Geräusche der Militärfahrzeuge, die entfernten Detonationen – all das war jetzt tausende Kilometer entfernt, und doch spürte er es tief in sich nachhallen.

Er versuchte, die Gedanken an den Einsatz zu verdrängen und sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Die bunten Fassaden der Häuser, die kleinen Läden mit ihren ausgefallenen Schaufensterdekorationen, die ersten Frühlingsblumen, die in den Vorgärten blühten. Doch es gelang ihm nur teilweise. Die Normalität des zivilen Lebens in Friedbachtal stand in krassem Gegensatz zu seinem Alltag in der Armee.

Als Vincent schließlich vor dem Gebäude seiner Wohnung stand, zögerte er einen Moment, bevor er den Schlüssel ins Schloss steckte. Die Wohnung würde leer sein, eine bloße Hülle, die darauf wartete, wieder mit Leben gefüllt zu werden. Wie er selbst, dachte er.

Er betrat die kühle Dunkelheit seiner Wohnung und ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen. Die Stille umfing ihn wie eine alte, vertraute Decke. Langsam ging er durch die Räume, öffnete Fenster, um die frische Luft hereinzulassen. Er würde sich wieder einleben müssen, das wusste er. Friedbachtal war nun wieder sein Zuhause, ob es ihm passte oder nicht.

In den nächsten Tagen stand viel auf seiner Agenda. Er musste seine Post durchsehen, einige Amtsgänge erledigen und vor allem wieder Anschluss finden. Anschluss an das Leben, das er vor Mali geführt hatte. Doch irgendwie zweifelte er, ob das überhaupt möglich war.

Vincent setzte sich an den kleinen Küchentisch und starrte aus dem Fenster. Die friedliche Szenerie draußen stand in so starkem Kontrast zu seinem Inneren, dass es fast ironisch war.

Er wusste, dass er die nächsten Schritte machen musste, aber im Moment war alles, was er tun konnte, durchzuatmen und sich dem Gefühl der Heimkehr hinzugeben.

Während Vincent sich in der Stille seiner Wohnung mit seiner Rückkehr auseinandersetzte, war Karl auf der anderen Seite von Friedbachtal in einer ganz anderen Welt gefangen. Umgeben von Plakaten, Informationsbroschüren und einer bunten Mischung aus Dekorationsmaterialien für die bevorstehende Friedenswoche, war Karl ganz in sein Element vertieft. Die Friedenswoche war das Highlight des Jahres in Friedbachtal, eine Veranstaltung, die nicht nur lokale, sondern auch nationale Bedeutung hatte. Als einer der Hauptorganisatoren trug Karl eine große Verantwortung auf seinen Schultern.

In seinem kleinen Büro im Gemeindezentrum saß Karl vor seinem Laptop, tippte E-Mails, plante Meetings und koordinierte die letzten Vorbereitungen. Der Raum um ihn herum war gefüllt mit dem leisen Summen des Druckers und gelegentlichen Anrufen von Freiwilligen oder lokalen Geschäften, die ihre Unterstützung anboten.

«Karl, hast du die Bestätigung für den Redner am Eröffnungstag?», rief Elsa durch die halbgeöffnete Tür, während sie einen Stapel Flyer in den Händen hielt.

«Ja, alles klar! Professor Maier hat zugesagt. Ich habe seine Unterlagen gerade erhalten, und alles sieht gut aus», antwortete Karl, ohne den Blick von seinem Bildschirm zu nehmen. Elsa nickte und verschwand wieder, um sich um ihre Aufgaben zu kümmern.

Karl lehnte sich zurück und rieb sich die Augen. Die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren, und obwohl er stolz auf das war, was sie jedes Jahr erreichten, fühlte er den Druck, alles perfekt zu machen. Er wusste, wie wichtig die Friedenswoche für die Stadt und für die vielen Menschen war, die daran teilnahmen. Es ging nicht nur um die Veranstaltung selbst, sondern um das, was sie repräsentierte: Ein Zeichen der Hoffnung und des Engagements für eine bessere, friedlichere Welt.

Plötzlich klingelte sein Telefon. Karl griff schnell danach, bereit, das nächste Problem zu lösen. Doch am anderen Ende war seine Mutter, die einfach nur hören wollte, wie es ihm ging. Karl lächelte, dankbar für die kurze Ablenkung.

«Mir geht’s gut, Mama. Nur ein bisschen gestresst, du weißt ja, wie das ist. Aber es läuft alles nach Plan», versicherte er ihr.

«Ich bin so stolz auf dich, mein Junge. Dein Vater wäre das auch», sagte sie mit weicher Stimme. Karls Vater war vor einigen Jahren verstorben, aber seine Leidenschaft für soziale Gerechtigkeit und Frieden hatte Karl tief geprägt.

Nach dem Telefonat starrte Karl einen Moment aus dem Fenster. Er dachte an seinen Vater, an die vielen Lektionen über Mut und Mitgefühl. Dann sammelte er sich und kehrte zu seiner Arbeit zurück. Es gab noch viel zu tun, und die Zeit drängte.

Die nächsten Tage würden eine Flut von Aktivitäten mit sich bringen: Workshops, Diskussionsrunden, Kunstausstellungen und die Eröffnungszeremonie. Karl fühlte sich manchmal überwältigt von der Vielfalt und Bedeutung der Themen, aber gleichzeitig war es genau das, was ihm Energie gab. Er war bereit, sich den Herausforderungen zu stellen und dabei zu helfen, seine Vision einer friedvollen Welt Wirklichkeit werden zu lassen.

Kapitel 2

Es war ein sonniger Nachmittag, als Vincent beschloss, einen Spaziergang durch die belebten Straßen von Friedbachtal zu machen, um den Gedanken und Erinnerungen, die ihn in seiner Wohnung umgaben, zu entfliehen. Er schlenderte ziellos durch die Gassen, beobachtete die Menschen, die entspannt in Cafés saßen oder durch die kleinen Boutiquen bummelten. Der Alltag hier war so anders als das, was er in den letzten Monaten erlebt hatte.