Von Operfranken bis Operösterreich - Richard Deiss - E-Book

Von Operfranken bis Operösterreich E-Book

Richard Deiss

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Beschreibung

Wissenswertes, Anekdotisches und bei Opernhausbesuchen persönlich Erlebtes zu mehr als 40 Opernspielstätten in Süddeutschland, der Schweiz, Österreich, Liechtenstein und Slowenien sind in diesem kleinen Büchlein in kurzen Texten zusammengestellt.

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Inhalt

Vorwort

Bayern

Baden-Württemberg

Schweiz

Liechtenstein

Österreich

5.1 Wien und nähere Umgebung

5.2 Übriges Österreich

Slowenien

Anhang

Literatur

Vorwort

Von Sommer 2017 bis Februar 2019 besuchte ich alle Opernhäuser Deutschlands. Daraus ergab sich das kleine Taschenbuch Kein Opernhaus in Oberhausen. Ab Februar 2019 fing ich dann an, die 19 Opernhäuser in der Schweiz und Österreich abzuklappern. Das schaffte ich dann auch bis Februar 2020. Wegen eines verspäteten Nachtzuges, fehlt lediglich noch das Opernhaus von Graz, was ich bisher nicht nachholen konnte. Die 19 besuchten Häuser füllen jedoch noch kein Büchlein. Deshalb nahm ich die süddeutschen Opernhäuser des letzten Bandes, plus Slowenien und Liechtenstein, hinzu.

In den Alpenländern gibt es noch weitere Opernspielstätten. Das schmale Bändchen wir also in künftigen Neuauflagen ein bisschen dicker, sobald die Situation Opernbesuche und Reisen wieder zulässt.

Auch wollte ich ursprünglich mehr zu meinen Reiseerfahrungen und direkten Opernerlebnissen schreiben. Über die Qualität der Aufführungen können andere besser schreiben, und besonders viel Aufregendes gibt es über meine Touren auch nicht zu schreiben, so dass sich das Buch letztlich mehr auf die Häuser selbst und interessante Fakten und Anekdoten drum herum bezieht.

Die Qualität der Aufnahmen möge der Leser mir verzeihen. Ich habe von meinen Handy-Uploads auf Social Media, simple copy-paste Kopien gemacht, um die Größe der Word-Datei nicht zu sehr aufzublähen. Im Books on Demand System werden zudem Laserdrucker benutzt, deren Druckqualität begrenzt ist. Word bietet zudem, was das Layout betrifft, wenig Spielraum. Es kann sich hier also nicht um einen professionell gelayouteten Bildband handeln. Intention ist vielmehr, ein leicht lesbares Buch vorzulegen, das immer wieder aktualisiert und ergänzt wird, Anregungen aufnimmt und dadurch lebendig bleibt. Work in progress also. Fotos haben hier lediglich ergänzenden Charakter.

Eine Begriffserklärung ist vorab nötig. Reine Opernhäuser sind eher selten. Meist sind es Mehrspartenhäuser mit Musik, Schauspiel und Tanz. Diese werden dann üblicherweise als Theater bezeichnet (Landes-, Staats, Stadttheater etc.). Mit eigenem Opernensemble gelten sie dennoch auch als Opernhäuser. Nicht-Operngänger mögen die Bezeichnungen Oper, Opernhaus oder Theater für das gleiche Gebäude manchmal verwirren.

Berlin, im März 2020

Richard Deiss

Opernspielstätten in Süddeutschland und den Alpenländern nach Regionen

Nationaltheater München

1. Bayern

Bayern weist mit 9 Opernhäusern und 12 Millionen Einwohnern eine leicht unter dem bundesdeutschen Schnitt liegende Operndichte auf. Hier achtet man allerdings sehr auf den Regionalproporz und so hat jeder der sieben Regierungsbezirke mindestens ein Opernhaus mit Ensemble. Zwei Regierungsbezirke haben jedoch zwei Opernhäuser: Oberbayern mit seinen fast 5 Millionen Einwohnern der weitaus größte Regierungsbezirk (mit 2 Häusern in München, Nationaltheater und Gärtnerplatztheater, dazu kommen allerdings weitere Spielstätten wie das Residenztheater und das Cuivilliés-Theater) und Oberfranken (Coburg und Hof). Da Oberfranken nur eine Million Einwohner hat, hat es die höchste Opernhausdichte in Bayern. Noch höher liegt sie, wenn man die beiden Häuser in Bayreuth, die kein eigenes Ensemble haben, dazu nimmt. Der Regierungsbezirk Schwaben hat mit dem Staatstheater Augsburg dagegen nur ein Opernhaus. Jedoch gibt es hier eine gewisse Puppenspieltradition wie sich auch an der Augsburger Puppenkiste zeigt. In Mering bei Augsburg gibt es ein zweidimensionales Papiertheater (Multum in Parvo, `das kleinste Opernhaus der Welt´), in Lindau im Bodensee eine Marionettenoper.

Bayern ist finanz- und wachstumsstark und so ist keines seiner öffentlichen Opernhäuser gefährdet, notfalls greift ihnen der Freistaat allein schon aus strukturpolitischen Gründen unter die Arme. Der neue Ministerpräsident Söder achtet dabei darauf, dass Franken seinen Teil bekommt.

Bayreuth - Markgräfliches Opernhaus

Oberfranken hat mit vier Opernhäusern auf 1 Million Einwohner (davon allerdings nur zwei mit Ensemble) eine für Westdeutschland hohe Operndichte. Vielleicht sollte der Regierungsbezirk in Operfranken umbenannt werden.

Das 1748 eingeweihte Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth gehört zu den wenigen erhaltenen Opernbauten aus dieser Zeit in Europa. Im Juni 2012 nahm die UNESCO das Gebäude in die Liste des Weltkulturerbes auf. Obwohl das Logentheater ganz aus Holz gefertigt ist, brannte es nie ab. Ein Grund dafür war die Tatsache, dass es nur selten bespielt wurde. Das war unter der Markgräfin Friederike Sophie Wilhelmine (1709-1758), einer Schwester Friedrich des Großen, noch anders. Wilhelmine war sowohl Opernkomponistin als auch Librettistin und ihre Werke wurden in Bayreuth auch aufgeführt. 20 Jahre leitete sie die Bayreuther Oper. Nach ihrem Tod im Jahre 1758, 10 Jahre nach der Eröffnung des neuen Opernhauses, wurde der Spielbetrieb reduziert. Nach dem Tod ihres Ehemanns fünf Jahre später wurden mehrere Jahre keine Aufführungen mehr gegeben. Trotzdem sprach sich die Größe der Bühne rum.

Der Berliner Schriftsteller Wilhelm Heinrich Wackenroder (1773-1798), Mitgründer der Deutschen Romantik, schrieb zum Beispiel in einem Reisebericht über Bayreuth:

Ein Opernhaus, das wohl fast so groß als das Berliner Opernhaus und als eines der größten und prächtigsten Opernhäuser in der Welt berufen ist.