Walküren - Harry Eilenstein - E-Book

Walküren E-Book

Harry Eilenstein

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Beschreibung

Die Reihe Die achtzigbändige Reihe "Die Götter der Germanen" stellt die Gottheiten und jeden Aspekt der Religion der Germanen anhand der schriftlichen Überlieferung und der archäologischen Funde detailliert dar. Dabei werden zu jeder Gottheit und zu jedem Thema außer den germanischen Quellen auch die Zusammenhänge zu den anderen indogermanischen Religionen dargestellt und, wenn möglich, deren Wurzeln in der Jungsteinzeit und Altsteinzeit. Daneben werden auch jeweils Möglichkeiten gezeigt, was eine solche alte Religion für die heutige Zeit bedeuten kann - schließlich ist eine Religion zu einem großen Teil stets der Versuch, die Welt und die Möglichkeiten der Menschen in ihr zu beschreiben. Das Buch Die Walküren treten in sehr vielen Texten als die Todesbotinnen der Nornen oder des Odin auf, aber sie sind bringen den Menschen auch Träume oder Botschaften und Gaben von den Göttern. Es sind knapp 70 Walküren mit Namen bekannt, die z.T. einen recht unterschiedlichen Charakter und verschiedene "Spezialgebiete" haben. Die Walküren sind mit den "Töchtern des Ägir", den "Töchtern der Ran" und den "Müttern des Heimdall" verwandt. Letztendlich sind alle diese Wesen Aspekte der Jenseitsgöttin Freya. Sie sind bereits in der Frühzeit der germanischen Religion entstanden sind, in der Tyr der Göttervater gewesen ist. Aufgrund der großen Anzahl der Walküren und der reichen indogermanischen Überlieferung zu diesem Thema lassen sich die Wurzeln der Walküren bis in die späte Altsteinzeit hinein zurückverfolgen.

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Bücher von Harry Eilenstein:

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- Photo-Astrologie (428 S.)

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- Handbuch für Zauberlehrlinge (408 S.)

- Physik und Magie (184 S.)

- Der Lebenskraftkörper (230 S.)

- Die Chakren (100 S.)

- Das Chakren-System mit den Nebenchakren (296 S.)

- Meditation (140 S.)

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- Krafttiere – Tiergöttinnen – Tiertänze (112 S.)

- Schwitzhütten (524 S.)

- Totempfähle (440 S.)

- Muttergöttin und Schamanen (168 S.)

- Göbekli Tepe (472 S.)

- Hathor und Re 1: Götter und Mythen im Alten Ägypten (432 S.)

- Hathor und Re 2: Die altägyptische Religion – Ursprünge, Kult und Magie (396 S.)

- Isis (508 S.)

- Die Entwicklung der indogermanischen Religionen (700 S.)

- Wurzeln und Zweige der indogermanischen Religion (224 S.)

- Der Kessel von Gundestrup (220 S.)

- Der Chiemsee-Kessel (76)

- Cernunnos (690 S.)

- Christus (60 S.)

- Odin (300 S.)

- Die Götter der Germanen (Band 1 – 80)

- Dakini (80 S.)

- Kursus der praktischen Kabbala (150 S.)

- Eltern der Erde (450 S.)

- Blüten des Lebensbaumes 1: Die Struktur des kabbalistischen Lebensbaumes (370 S.)

- Blüten des Lebensbaumes 2: Der kabbalistische Lebensbaum als Forschungshilfsmittel (580 S.)

- Blüten des Lebensbaumes 3: Der kabbalistische Lebensbaum als spirituelle Landkarte (520 S.)

- Über die Freude (100 S.)

- Das Geheimnis des inneren Friedens (252 S.)

- Von innerer Fülle zu äußerem Gedeihen (52 S.)

- Das Beziehungsmandala (52 S.)

- Die Symbolik der Krankheiten (76 S.)

- König Athelstan (104 S.)

Die Themen der einzelnen Bände der Reihe „Die Götter der Germanen“

Die Entwicklung der germanischen ReligionLexikon der germanischen ReligionDer ursprüngliche Göttervater TyrTyr in der Unterwelt: der Schmied WielandTyr in der Unterwelt: der Riesenkönig Teil 1Tyr in der Unterwelt: der Riesenkönig Teil 2Tyr in der Unterwelt: der ZwergenkönigDer Himmelswächter HeimdallDer Sommergott BaldurDer Meeresgott: Ägir, Hler und NjördDer Eibengott UllrDie Zwillingsgötter AlcisDer neue Göttervater Odin Teil 1Der neue Göttervater Odin Teil 2Der Fruchtbarkeitsgott FreyrDer Chaos-Gott LokiDer Donnergott ThorDer Priestergott HönirDie GöttersöhneDie unbekannteren GötterDie Göttermutter FriggDie Liebesgöttin: Freya und MenglödDie ErdgöttinnenDie Korngöttin SifDie Apfel-Göttin IdunDie Hügelgrab-Jenseitsgöttin HelDie Meeres-Jenseitsgöttin RanDie unbekannteren JenseitsgöttinnenDie unbekannteren GöttinnenDie NornenDie WalkürenDie ZwergeDer Urriese YmirDie RiesenDie RiesinnenMythologische WesenMythologische Priester und PriesterinnenSigurd/SiegfriedHelden und GöttersöhneDie Symbolik der Vögel und InsektenDie Symbolik der Schlangen, Drachen und UngeheuerDie Symbolik der HerdentiereDie Symbolik der RaubtiereDie Symbolik der Wassertiere und sonstigen TiereDie Symbolik der PflanzenDie Symbolik der FarbenDie Symbolik der ZahlenDie Symbolik von Sonne, Mond und SternenDas JenseitsSeelenvogel, Utiseta und EinweihungWiederzeugung und WiedergeburtElemente der KosmologieDer WeltenbaumDie Symbolik der Himmelsrichtungen und der JahreszeitenMythologische MotiveDer TempelDie Einrichtung des TempelsPriesterin – Seherin – Zauberin – HexePriester – Seher – ZaubererRituelle Kleidung und SchmuckSkalden und Skaldinnen62 Kriegerinnen und Ekstase-KriegerDie Symbolik der KörperteileMagie und RitualGestaltwandlungenMagische WaffenMagische Werkzeuge und GegenständeZaubersprücheGöttermetZaubertränkeTräume, Omen und OrakelRunenSozial-religiöse RitualeWeisheiten und SprichworteKenningarRätselDie vollständige Edda des Snorri SturlusonFrühe SkaldenliederMythologische SagasHymnen an die germanischen Götter

für

Skögul und Swawa

Inhaltsverzeichnis

A Die Walküren bei den Germanen

I Die Walküren allgemein

1. Die Namen der Walküren

a) Der Name „Walküre“

b) Die Namen der Walküren

2. Der Charakter der Walküren

a) Jakob Grimm: Deutsche Mythologie

b) Die Vision der Seherin

c) Odins Rabenzauber

3. Todesbotinnen

a) Die Geschichte über Thirandi und Thorhall

b) Das andere Lied über Sigurd Fafnir-Töter

c) Oddruns Klage

d) Gesta danorum

e) Darradar-Lied

f) Saga über Hühner-Thorir

g) Die Saga über Asmund Recken-Töter

h) Die Saga über Kampf-Glum

i) Atli-Lied

j) Völsungen-Saga

k) Die Lachstal-Saga

l) Die Saga über Kampf-Glum

m) Gisli-Saga

n) Die Lachstal-Saga

o) Heimskringla

p) Vatnsdäla-Saga

q) Gesta danorum

r) Saga über Sturlaug den Mühen-Beladenen

4. Schwanenfrauen

a) Gesta danorum

b) Husdrapa

c) Fafnir-Lied

d) Das andere Lied über Helgi Hunding-Töter

e) Das andere Lied über Helgi Hunding-Töter

f) Hrafnsmal

5. Met-Frauen

a) Abbildungen von Walküren mit einem Met-Horn

b) Statuetten und Broschen von Walküren

6. Zauberinnen

a) Gesta danorum

7. Kriegerinnen

a) Darstellungen von Walküren als Kriegerinnen

8. Odins Mädchen

a) Grimnir-Lied / Gylfis Vision

b) Gylfis Vision

c) Die Saga über Half und seine Helden

d) Eiriksmal

9. Kenningar

10. Walküren und Engel

a) Sonnenlied

11. Zusammenfassung

II Brünhild

1. Der Name „Brünhild“

2. Die Weissagung über Brünhild

a) Das erste Lied über Sigurd Fafnir-Töter

3. Der Rat der Vögel

a) Völsungen-Saga

b) Fafnir-Lied

c) Völsungen-Saga

d) Thidrek-Saga

4. Die Begegnung von Sigurd und Brünhild

a) Sigdrifa-Lied

b) Völsungen-Saga

c) Skaldskaparmal

d) Thidreksage

e) Völsungen-Saga

f) Faröer-Lieder: Brünhild

5. Sigurds Roß

a) Thidrek-Sage

b) Thidrek-Sage

6. Gudruns Traum

a) Völsungen-Saga

7. Der Vergessenheits-Trank

a) Völsungen-Saga

b) Faröer-Lied: Regin

8. Sigurd, Brünhild und Gunther

a) Das dritte Lied über Sigurd Fafnir-Töter

b) Skaldskaparmal

c) Völsungen-Saga

d) Thidrek-Saga

e) Nibelungen-Lied

9. Die Hochzeit von Gunnar und Brünhild

a) Nibelungen-Lied

b) Thidrek-Saga

c) Nibelungen-Lied

10. Der Streit zwischen Gudrun und Brünhild

a) Skaldskaparmal

b) Das dritte Lied über Sigurd Fafnir-Töter

c) Völsungen-Saga

d) Nibelungen-Lied

e) Faröer-Lieder: Brünhild

11. Asla Brünhild-Tochter

a) Faröer-Lieder: Brünhild

12. Brünhilds Rache

a) Skaldskaparmal

b) Völsungen-Saga

c) Nibelungen-Lied

d) Faröer-Lieder: Brünhild

13. Sigurds Tod

a) Völsungen-Saga

b) Das dritte Lied über Sigurd Fafnir-Töter

c) Bruchstück eines Brünhildenlieds

d) Die Saga über Norna-Gest

e) Nibelungen-Lied

f) Der hürne Seyfried

g) Faröer-Lied: Brünhild

14. Brünhilds Selbstmord

a) Skaldskaparmal

b) Das erste Gudrun-Lied

c) Bruchstück eines Brünhild-Liedes

d) Völsungen-Saga

e) Brünhilds Hel-Fahrt

f) Die Saga über Norna-Gest

g) Faröer-Lieder: Brünhild

15. Späte Saga-Varianten der Brünhild

a) Die Saga über Bosi und Herraud

b) Die Saga über König Half und seine Helden

16. Zusammenfassung

III Gudrun

1. Der Name „Gudrun“

2. Die Weissagung

a) Das erste Lied über Sigurd Fafnir-Töter

b) Faröer-Lied: Brünhild

3. Gudruns Traum

a) Völsungen-Saga

b) Kriemhilds Traum

4. Sigurd und Gudrun begegnen sich

a) Das dritte Lied über Sigurd Fafnirs-Töter

b) Skaldskaparmal

5. Gudruns Zaubertrank

a) Völsungen-Saga

6. Die Hochzeit von Sigurd und Gudrun

a) Skaldskaparmal

b) Völsungen-Saga

c) Die Saga über Norna-Gest

d) Der hürne Seyfried

e) Nibelungen-Lied

7. Gudruns Turnier

a) Der Rosengarten

8. Vom Streit zwischen Brünhild und Gudrun bis zu Brünhilds Weissagung

9. Gudruns Trauer

a) Das erste Gudrunenlied

b) Nibelungen-Lied

10. Gudrun bei König Alf

a) Völsungen-Saga

b) Faröer-Lied: Brünhild

c) Faröer-Lied: Högni

11. Gudruns Hochzeit mit König Atli

a) Mord der Nibelungen

b) Völsungen-Saga

c) Nibelungen-Lied

d) Faröer-Lied: Högni

12. Gudruns Rachepläne

a) Nibelungen-Lied

b) Faröer-Lied: Högni

13. König Atlis Traum

a) Völsungen-Saga

14. Die Boten des Hunnenkönigs Atli

a) Die Atli-Saga

b) Mord der Nibelungen

c) Völsungen-Saga

15. Kostberas Traum

a) Atli-Lied

b) Völsungen-Saga

16. Gudruns Sturmzauber

a) Faröer-Lied: Högni

17. Gudrun und König Dietrich

a) Das andere Gudrun-Lied

18. Die Feuerprobe

a) Das dritte Gudrun-Lied

19. Die Ankunft der Nibelungen bei König Atli

a) Das Atli-Lied

c) Faröer-Lied: Högni

20. Feuer in Atlis Halle

a) Faröer-Lied: Högni

21. Gudruns Totenbeschwörung

a) Faröer-Lied: Sijurd

22. Gudruns Wiederbelebung der Gefallenen

a) Faröer-Lied: Högni-Lied

23. König Atlis Tod

a) Das Atli-Lied

b) Die Atli-Saga

c) Skaldskaparmal

d) Völsungen-Saga

e) Skaldskaparmal

f) Faröer-Lied: Högni

24. Gudruns Selbstmordversuch

a) Gudruns Aufreizung

b) Atli-Lied

c) Völsungen-Saga

d) Skaldskaparmal

25. Gudrun und König Jonakur

a) Völsungen-Saga

b) Skaldskaparmal

c) Gudruns Aufreizung

26. Swanhilds Tod und Gudruns Rache

a) Hamdir-Lied

b) Gudruns Aufreizung

c) Völsungen-Saga

d) Skaldskaparmal

27. Zusammenfassung

IV Aslaug

1. Der Name „Aslaug“

2. Aslaug in verschiedenen Sagas

a) Die Saga über Halfdan Eysteinn-Sohn

b) Skaldatal

c) Wie Norwegen besiedelt wurde

d) Skaldskaparmal

e) Bruchstück eines Sigurd-Liedes

f) Völsungen-Saga

g) Faröer-Lied: Brünhild

3. Asla Brünhild-Tochter

a) Faröer-Lieder: Brünhild

4. Die Geschichte der Aslaug

a) Die Saga über Ragnar Lodbrök

b) Die Saga über die Ragnars Söhne

c) Gesta danorum

5. Zusammenfassung

V Swanhild

1. Der Name „Swanhild“

2. frühe Mythen und Sagen

a) Wie Norwegen besiedelt wurde

b) Das dritte Lied über Sigurd Fafnir-Töter

c) Völsungen-Saga

d) Mord der Niflungen

e) Skaldskaparmal

f) Die Niflungen und die Giukungen

g) Die Niflungen und die Giukungen

h) Völsungen-Saga

i) Völsungen-Saga

j) Gudruns Aufreizung

k) Völsungen-Saga

l) Gudruns Aufreizung

m) Die Niflungen und die Giukungen

n) Die Niflungen und die Giukungen

o) Hamdir-Lied

p) Skaldskaparmal

q) Gudruns Aufreizung

r) Ragnarsdrapa

s) Faröer-Lied: Ismal der ruhmreiche Ritter

3. späte Mythen und Sagen

a) Gesta Danorum

b) Die Saga über Viglund den Blonden

4. Zusammenfassung

VI Hervor

1. Der Name „Hervor“

2. Die Geschichte der Hervor

a) Die Saga über Hervor und König Heidrek den Weisen

b) Die Saga über Hedin und Högni

c) Fornjot und seine Verwandten

3. Zusammenfassung

VII Grimhild

1. Der Name „Grimhild“

2. Die Geschichte der Grimhild

a) Völsungen-Saga

b) Skaldskaparmal

c) Das erste Sigurd-Lied

d) Das andere Gudrun-Lied

e) Das Atli-Lied

f) Oddruns Klage

g) Thidrek-Saga

h) Farörer-Lied: Brünhild

i) Faröer-Lied: Regin

j) Faröer-Lied: Högni

k) Grimhilds Sippe in der Völsungen-Saga

l) Grim Struppig-Wange

m) Illugi Grid-Ziehsohn

n) Die Saga über Sturlaug den Mühen-Beladenen

o) Kenningar

p) Die Riesin Grima

3. Zusammenfassung

VIII Sigrun

1. Der Name „Sigrun“

2. Die Geschichte der Sigrun

a) Das Lied über Helgi Hiörvard-Sohn

b) Völsungen-Saga

c) Das andere Lied über Helgi Hunding-Töter

d) Das andere Lied über Helgi Hunding-Töter

e) Das erste Lied über Helgi Hunding-Töter

f) Das erste Lied über Helgi Hunding-Töter

g) Das andere Lied über Helgi Hunding-Töter

h) Völsungen-Sage

i) Das erste Lied über Helgi Hunding-Töter

j) Völsungen-Sage

k) Das andere Lied über Helgi Hunding-Töter

l) Völsungen-Sage

m) Das andere Lied über Helgi Hunding-Töter

n) Das andere Lied über Helgi Hunding-Töter

o) Hromund-Saga

3. Zusammenfassung

IX Sigdrifa

1. Der Name „Sigdrifa“

2. Die Geschichte der Sigdrifa

a) Fafnir-Lied

b) Völsungen-Saga

c) Sigdrifa-Lied

d) Völsungen-Saga

3. Zusammenfassung

X Hild

1. Der Name „Hild“

2. Die Überlieferung

a) Beowulf-Epos

b) Ragnarsdrapa

c) Ragnarsdrapa

d) Thulur

e) Das andere Lied über Helgi Hunding-Töter

f) Styrbjörn-Saga

g) Bjarkamal

h) Der Ausspruch der Seherin

i) Grimnir-Lied / Gylfis Vision

j) Die Saga über Hedin und Högni

k) Skaldskaparmal

l) Darrardar-Lied

m) Heimskringla

n) Völsungen-Saga

o) Skaldskaparmal

p) Hyndla-Lied

q) Sturlaug der Mühen-Beladene

r) Kenningar

s) Illugi-Saga

3. Zusammenfassung

XI Skögol

1. Der Name „Skögol“

2. Die Überlieferung

a) Nafna-Thulur

b) Die Vision der Seherin

c) Grimnir-Lied / Gylfis Vision

d) Odins Rabenzauber

e) Skaldskaparmal

f) Hakonarmal

g) Runenstab von Bergen

h) Kenningar

3. Zusammenfassung

XII Swawa

1. Der Name „Swawa“

2. Die Überlieferung

a) Das Lied über Helgi Hiörvard-Sohn

b) Hyndla-Lied

c) Das andere Lied über Helgi Hiörvard-Sohn

d) Die Saga über Hervor und König Heidrek den Weisen

3. Zusammenfassung

XIII Göndul

1. Der Name „Göndul“

2. Die Überlieferung

a) Hakonarmal

b) Darrardar-Lied

c) Der Seherin Ausspruch

d) Thulur

e) Hexenprozeß von Bergen im Jahre 1324

f) Die Saga über Hedin und Högni

g) Kenningar

3. Zusammenfassung

XIV Aelrun

1. Der Name „Aelrun“

2. Die Überlieferung

a) Runensteine

b) Sigdrifa-Lied

c) Wieland-Lied

d) Runenkästchen von Auzon

3. Zusammenfassung

XV Hlöck

1. Der Name „Hlökk“

2. Die Überlieferung

a) Thulur

b) Grimnir-Lied / Gylfis Vision

c) Gedicht über König Harald Hart-Rat

d) Kenningar

3. Zusammenfassung

XVI Gunn

1. Der Name „Gunn“

2. Die Überlieferung

a) Darradar-Lied

b) Die Vision der Seherin

c) Kenningar

3. Zusammenfassung

XVII Mist

1. Der Name „Mist“

2. Die Überlieferung

a) Thulur

b) Grimnir-Lied / Gylfis Vision

c) Kenningar

3. Zusammenfassung

XVIII Oddrun

1. Der Name „Oddrun“

2. Die Überlieferung

a) Der Mord der Niflungen

b) Das dritte Lied über Sigurd Fafnir-Töter

c) Oddruns Klage

3. Zusammenfassung

XIX Sieglind

1. Der Name „Siglind“

2. Die Überlieferung

a) Das Lied über Helgi Hjörward-Sohn

3. Zusammenfassung

XX Die „drei Waldjungfrauen“

1. Die Überlieferung

a) Gesta danorum

2. Zusammenfassung

XXI Alwit

1. Der Name „Alwit“

2. Die Überlieferung

a) Wieland-Lied

3. Zusammenfassung

XXII Kara

1. Der Name „Kara“

2. Die Überlieferung

a) Die Saga über Hromund Greipsson

b) Das andere Lied über Helgi Hiörvard-Sohn

3. Zusammenfassung

XXIII Swanwit

1. Der Name „Swanwit“

2. Die Überlieferung

a) Wieland-Lied

b) Saga über Hromund Greipson

c) Jakob Grimm: Deutsche Mythologie

3. Zusammenfassung

XXIV Alfhild

1. Der Name „Alfhild“

2. Die Überlieferung

a) Der Stammbaum der Alfhild

b) Die Saga über Hervor und König Heidrek den Weisen

c) Wie Norwegen besiedelt wurde

d) sonstige Textstellen

3. Zusammenfassung

XXV Bekkhild

1. Der Name „Bekkhild“

2. Die Überlieferung

a) Der Stammbaum der Bekkhild

b) Völsungen-Saga

3. Zusammenfassung

XXVI Hrist

1. Der Name „Hrist“

2. Die Überlieferung

a) Grimnir-Lied / Gylfis Vision

b) Kenningar

3. Zusammenfassung

XXVII Rist

XXVIII Ingibjörg

1. Der Name „Ingibjörg“

2. Die Überlieferung

a) Die Saga über Helgi Thorisson

3. Zusammenfassung

XXIX Modgudr

1. Der Name „Modgurdr“

2. Die Überlieferung

a) Gylfis Vision

3. Zusammenfassung

XXX Gudr

1. Der Name „Gudr“

2. Die Überlieferung

a) Grimnir-Lied / Gylfis Vision

b) Thulur

3. Zusammenfassung

XXXI Skuld

1. Der Name „Skuld“

2. Die Überlieferung

a) Thulur

b) Brudkaupsvisur

3. Zusammenfassung

XXXII Thrud

1. Der Name „Thrud“

2. Die Überlieferung

a) Grimnir-Lied / Gylfis Vision

b) Thulur

c) Frauennamen

3. Zusammenfassung

XXXIII Eir

1. Der Name „Eir“

2. Die Überlieferung

a) Thulur

3. Zusammenfassung

XXXIV Geiravör

1. Der Name „Geiravör“

2. Die Überlieferung

a) Thulur

3. Zusammenfassung

XXXV Geirahöd

1. Der Name „Geirahöd“

2. Die Überlieferung

a) Grimnir-Lied / Gylfis Vision

3. Zusammenfassung

XXXVI Geirdriful

1. Der Name „Geirdriful“

2. Die Überlieferung

a) Thulur

3. Zusammenfassung

XXXVII Geirönul

1. Der Name „Geirönul“

2. Die Überlieferung

a) Grimnir-Lied / Gylfis Vision

b) Thulur

3. Zusammenfassung

XXXVIII Geirrota

1. Der Name „Geirrota“

2. Die Überlieferung

a) Egil-Saga

3. Zusammenfassung

XXXIX Geirskögul

1. Der Name „Geirskögol“

2. Die Überlieferung

a) Die Vision der Seherin

b) Hakonarmal

c) Nafna-Thulur

3. Zusammenfassung

XL Göll

1. Der Name „Göll“

2. Die Überlieferung

a) Grimnir-Lied / Gylfis Vision

b) Thulur

3. Zusammenfassung

XLI Gunnthinga

1. Der Name „Gunnthinga“

2. Die Überlieferung

a) Erfi-Drapa über König Olfa Tryggva-Sohn

3. Zusammenfassung

XLII Herja

1. Der Name „Herja“

2. Die Überlieferung

a) Thulur

3. Zusammenfassung

XLIII Herfiötur

1. Der Name „Herfiötur“

2. Die Überlieferung

a) Grimnir-Lied / Gylfis Vision

b) Thulur

3. Zusammenfassung

XLIV Hianka

1. Der Name „Hianka“

2. Die Überlieferung

a) Grimnir-Lied / Gylfis Vision

3. Zusammenfassung

XLV Hjaltrimul

1. Der Name „Hjaltrimul“

2. Die Überlieferung

a) Thulur

3. Zusammenfassung

XLVI Hjortrimul

1. Der Name „Hjortrimul“

2. Die Überlieferung

a) Thulur

3. Zusammenfassung

XLVII Hrund

1. Der Name „Hrund“

2. Die Überlieferung

a) Thulur

3. Zusammenfassung

XLVIII Kraka

- siehe auch „Aslaug“

XLIX Radgrid

1. Der Name „Radgrid“

2. Die Überlieferung

a) Grimnir-Lied / Gylfis Vision

b) Thulur

3. Zusammenfassung

L Randalin

- siehe auch „Aslaug“

LI Randgnid

1. Der Name „Randgnid“

2. Die Überlieferung

a) Thulur

3. Zusammenfassung

LII Randgrid

1. Der Name „Randgrid“

2. Die Überlieferung

a) Grimnir-Lied / Gylfis Vision

b) Thulur

3. Zusammenfassung

LIII Reginleif

1. Der Name „Reginleif“

2. Die Überlieferung

a) Grimnir-Lied / Gylfis Vision

b) Thulur

3. Zusammenfassung

LIV Rota

1. Der Name „Rota“

2. Die Überlieferung

a) Grimnir-Lied / Gylfis Vision

3. Zusammenfassung

LV Sanngrid

1. Der Name „Sanngrid“

2. Die Überlieferung

a) Darradar-Lied

3. Zusammenfassung

LVI Skalmöld

1. Der Name „Skalmöld“

2. Die Überlieferung

a) Thulur

3. Zusammenfassung

LVII Simul

1. Der Name „Simul“

2. Die Überlieferung

a) Thulur

3. Zusammenfassung

LVIII Skeggiöld

1. Der Name „Skeggiöld“

2. Die Überlieferung

a) Grimnir-Lied / Gylfis Vision

b) Thulur

3. Zusammenfassung

LIX Sveid

1. Der Name „Sveid“

2. Die Überlieferung

a) Thulur

3. Zusammenfassung

LX Svipul

1. Der Name „Svipul“

2. Die Überlieferung

a) Darradar-Lied

3. Zusammenfassung

LXI Thagnar

1. Der Name „Thagnar“

2. Die Überlieferung

a) Hakonardrapa

3. Zusammenfassung

LXII Thögn

1. Der Name „Thögn“

2. Die Überlieferung

a) Thulur

3. Zusammenfassung

LXIII Valthögn

1. Der Name „Valthögn“

2. Die Überlieferung

a) Hakonardrapa

3. Zusammenfassung

LXIV Trima

1. Der Name „Trima“

2. Die Überlieferung

a) Thulur

3. Zusammenfassung

B Weitere Betrachtungen zu den Walküren

LXVII Die „Familiengeschichte“ der Walküren

1. Das Alter des Walküren-Motivs

2. Tyr und die Walküren

3. Die Walküren und die Wiedergeburt

4. Die Jenseitsgöttin, die Nornen und die Walküren

5. Die Wiedergeburt der Jenseitsgöttin

6. Neunergruppen von Walküren

7. Die Vielzahl der Walküren

8. Schwanen-Gewand und Falken-Gewand

9. Walküren-Kriegerinnen

10. Die Bekanntheit der Walküren

a) frühe Walküren

b) südgermanische Walküren

c) Göttinnen-Walküren

d) Tyr-Walküren

e) unbekanntere Walküren

11. Die Namen der Walküren

12. Der „Stammbaum“ der Walküren

LXVIII Walküren bei den Indogermanen

LXIX Walküren in der Jungsteinzeit

LXX Walküren in der Altsteinzeit

LXXI Die Biographie der Walküren

LXXII Das Aussehen der Walküren

LXXIII Hymne an die Walküren

LXXIV Traumreise zu den Walküren

LXXV Walküren heute

Themenverzeichnis

A Die Walküren bei den Germanen

I Die Walküren allgemein

Die Walküren sind eine Gruppe von Wesen mit einem komplexen Charakter. Von ihnen sind knapp 70 mit Namen und teilweise mit ausführlichen Biographien bekannt.

In diesem ersten Kapitel werden nur die Textstellen betrachtet, in denen die Walküren nicht namentlich genannt werden – was recht selten ist.

I 1. Die Namen der Walküren

I 1. a) Der Name „Walküre“

Der Name „Walküre“ bedeutet „die, die die Toten auswählt“ im Sinne von „die, die diejenigen bestimmt, die sterben müssen“.

I 1. b) Die Namen der Walküren

Aus den Namen der Walküren läßt sich auf ihren Charakter schließen. Zunächst einmal sind alle Walküren Frauen.

Ein sehr großer Teil der Walküren-Namen sind Umschreibungen für den Kampf. Ein Teil dieser Kampf-Namen ist sehr schlicht und direkt:

Ein anderer Teil der Kampf-Namen bezieht sich auf verschiedene Waffen, wobei die Speere deutlich dominieren:

Die Walküren bestimmten das Schicksal der Krieger:

Die Walküren verleihen den Sieg im Kampf:

Die Walküren waren die Botinnen des Todes:

Sie brachten allerdings auch das Versprechen des Weiterlebens im Jenseits (in Walhall):

Mist

Mistel

Da die Walküren den Kriegern ihren Tod verkündeten, waren die wurden die Walküren auch mit den Seelenvögeln assoziiert:

Die Walküren waren mit den Ahnen, d.h. mit den Toten im Jenseits verbunden:

Alfhild

Alfen-Kampf

Die Walküren waren weise Frauen, Priesterinnen, Seherinnen und Zauberinnen:

Die Walküren kannten die Runen und somit auch das Geheimnis der Magie:

Die Walküren wurden auch mit dem Bier und vermutlich auch mit dem Met assoziiert, das die Toten im Jenseits von den Walküren erhielten:

Aelrun

Bier-Geheimnis

Es gibt auch eine Verbindung der Walküren mit dem ehemaligen Sonnengott-Göttervater Tyr, dessen Name allerdings nur in Umschreibungen erscheint:

Gudr

Gott (Tyr)

Modgudr

Mut-Gott (Tyr)

Gudrun

Gott-Geheimnis (Tyr-Geheimnis)

Reginleif

Erbin des Königs/Gottes/Tyr

Der Übergang von den Walküren zu den Göttinnen, Nornen und Riesinnen war fließend:

Skuld

Schuld (eine der drei Nornen)

Hild

Kampf (Freya als Walküre)

Eir

Hilfe („Eir“ ist ein Beiname der Freya)

Ingibjörg

Schutz des Yngvi-Freyr („Ingibjörg“ ist ein Beiname der Freya)

Thrud

Starke (eine Göttin)

Trima

Trollfrau

Skag

Landzunge (wenn damit Utgard gemeint ist, wäre Skag eine Riesin)

Einer der Walküren-Namen verbindet die betreffende Walküre mit einem Germanen-Stamm, dessen Beschützerin sie möglicherweise ist:

Swawa

Schwabin

Aus den Namen der Walküren ergibt sich, daß sie Todesbotinnen sind, die den Kriegern im Kampf ihr Schicksal, d.h. ihren Tod, aber auch ihren Sieg bestimmen. Sie versprachen den Toten allerdings auch ein Weiterleben als Seelenvögel im Jenseits – vermutlich bei dem ehemaligen Göttervater Tyr, bei dem sie den Toten Bier einschenkten.

Die Walküren waren Göttinnen, Nornen, Riesen, weise Frauen, Priesterinnen, Seherinnen und Zauberinnen und kannten die Runen und die Magie. Sie beschützten vermutlich wie eine Göttin ihren Stamm.

I 2. Der Charakter der Walküren

I 2. a) Jakob Grimm: Deutsche Mythologie

Man entsinne sich, welchen göttern hauptsächlich an dem ausgang des kampfs gelegen war: Odinn und Freyja zogen alle in der schlacht gefallenen an sich, Odinn nahm sie in seine himlische wohnung auf. diese hofnung, nach dem tod göttlicher gemeinschaft theilhaftig zu werden, durchdrang den glauben der Heiden.

Nun bedeutet altnordisch valr, angelsächsisch väl, althochdeutsch wal niederlage der leichen auf dem schlachtfeld, inbegrif der erschlagenen: den val in empfang nehmen, holen nannte man kiosa, kiesen, überhaupt scheint dies verbum technisch zu stehen von der annahme jedes einem höheren wesen geschehnen opfers. dem Odinn, der die siges kür hat, dienen aber in Valhöll jungfrauen, und sie entsendet er in jede schlacht, um die erschlagnen zu kiesen. ›kiosa er liđnir ero‹; ›vildi þik kiosa‹.

Hiervon heißt eine solche halbgöttliche jungfrau valkyrja, und es ist wieder eine der erwünschtesten einstimmungen, daß die angelsächsiche sprache den gleichen ausdruck välcyrie (välcyrge, välcyrre) zur verdeutschung lateinischer wörter wie bellona, erinnys, Alecto, Tisiphone beibehalten hat, ja für parca und venefica verwendet. Vitell hat eine glosse ›välcyrigean eágan, gorgoneus‹. das soll die griechische vorstellung in eine angelsächsiche übertragen, flößten die augen der välcyrigean schauer ein wie die häupter der Gorgonen? ganz sicher folgere ich eine althochdeutsche walachuriâ (walachurrâ); valakusjô wäre die gothische form. am schlusse der langobardischen geschlechtsreihe begegnet ein mannsname Walcausus.

I 2. b) Die Vision der Seherin

Die Walküren gehören zum Bereich der Götter und sind „Herjans (Odins) Mädchen“:

Ich sah Walküren weither kommen,

Bereit zu reiten zum Rat der Götter.

Skuld hielt den Schild, Skögol war die andre,

Gunn, Hilde, Göndul und Geirskögul.

Hier nun habt ihr Herjans Mädchen,

Die als Walküren die Welt durchreiten.

I 2. c) Odins Rabenzauber

Allvater waltet, Alfen verstehen,

Wanen wissen, Nornen weisen,

Iwidie nährt, Menschen dulden,

Thursen erwarten, Walküren trachten.

I 3. Todesbotinnen

I 3. a) Die Geschichte über Thirandi und Thorhall

In dieser Geschichte wird berichtet, wie Thirandi, der achtzehnjährige Sohn des Hall von Sida, die Warnungen Thorhalls des Sehers, der der Freund seines Vaters ist, mißachtet, daß in der Julnacht ein Seher dem Tod geweiht ist und daß demjenigen Schreckliches geschehen wird, der in dieser Nacht hinausgeht.

Thirandi öffnete jedoch beim dritten Klopfen die Türe, weil er es nicht für ehrenhaft hält, Gäste draußen stehen zu lassen. Da sieht er neun schwarzgekleidete Frauen mit gezogenen Schwertern auf schwarzen Pferden von Norden her und neun weiße Frauen von Süden auf weißen Pferden auf den Hof reiten. Er wird von den schwarzgekleideten Frauen getötet.

Thorhall erklärt Hall, daß dies die Fylgjas (Ahnengeister) seiner Familie oder die Disen (Göttinnen) seien und daß die schwarzgekleideten wütend über den Wandel des Glaubens in Island seien, während die weißen Thirandi zwar helfen wollten, aber nicht dazu in der Lage waren.

I 3. b) Das andere Lied über Sigurd Fafnir-Töter

Eine „Trugdise“, also „betrügerische, gefährliche Göttin“ ist eine Walküre.

Odin:

„Da fürchte Gefahr, wenn der Fuß Dir strauchelt,

So Du zum Kampfe kommst.

Trugdisen stehn Dir zu beiden Seiten

Und wollen Dich verwundet sehn.“

I 3. c) Oddruns Klage

Eine weitere Walküren-Bezeichnung ist „Wunsch-Magd“ – sie wünscht dem Krieger den Tod.

Oddrun:

„Ich wuchs empor in prächtiger Halle,

Mich lobten viele und keinem mißfiel es;

Doch freut ich der Jugend und des Vaterguts

Mich der Winter fünf nur bei des Vaters Leben.

Da war es das letzte Wort, das er sprach

Bevor er starb, der stolze König:

'Mit rotem Golde begaben hieß er mich

Und südwärts senden dem Sohne Grimhilds.

Bründhilden hieß er den Helm zu tragen,

Weil sie Wunschmagd zu werden bestimmt sei.

Es mög unterm Monde so edle Maid

Nicht geben, wenn günstig der Gott mir bleibe.'“

I 3. d) Gesta danorum

Als die Dänen auf diese Weise in die verzweifeltste Lage geraten waren, erklang während des ersten Schlafes der Nacht in ihrem Lager ohne das irgendein Mensch ihn sang, das folgende Lied:

„Durch schlechte Vorhersagungen habt ihr das Heim eures Landes verlassen und gedachtet, diese Felder im Krieg zu plündern.

Welche unsinnigen Vorstellungen haben euren Geist verspottet?

Welches blinde Selbstvertrauen hat eure Sinne ergriffen, daß ihr glaubt, diese Erde könne so erobert werden?

Die Macht der Schweden kann nicht vor einem Fremden im Krieg nachgeben oder zittern – sondern euer ganzes Heer wird dahinschmelzen, wenn es unser Volk im Krieg angreift. Denn wenn die Flucht den stürmischen Angriff aufgebrochen hat und der kämpfende Teil des Heeres wankt, dann wird denen, die im Krieg die Oberhand erhalten, freie Hand gegeben werden, die abzuschlachten, die ihnen die Rücken zuwenden.

Und sie haben die Macht verliehen bekommen, um so härter zuzuschlagen, wenn Wyrd den Erneuerer des Krieges vor sich hertreibt.

Und man soll nicht diejenigen mit den Speeren zielen lassen, die die Feigheit ablenkt.“

Dieses Lied, das ohne einen sichtbaren Sänger in dem Dänen-Lager zu hören war, ist offenbar ein Walküren-Lied, das das drohende Ende von König Hadding und seinem Heer verkündet. Auch die Erwähnung des „Wyrd“, also des Schicksals spricht für diese Deutung, da das Wort „Wyrd“ mit dem Namen der Norne „Urd“, deren Botinnen die Walküren ursprünglich gewesen sind, identisch ist.

I 3. e) Darradar-Lied

In diesem Lied verweben die Walküren die von den Nornen gesponnenen Schicksalsfäden zu einem Gewebe:

Blut regnet

aus dem wolkigen Gewebe

auf dem breiten Webstuhl

der Schlacht.

Das Gewebe der Männer,

das grau wie Rüstungen ist,

wird nun gewoben;

die Walküren

werden es mit einem karmesinroten

Schußfaden weben.

Die Schußfäden sind

aus menschlichen Eingeweiden gefertigt;

Menschenköpfe werden

als Webergewichte benutzt.

Der Webrahmen

sind blutrote Speere;

Die Balken sind mit Eisen verbunden

und Pfeile sind die Weberschiffchen.

Mit Schwertern werden wir

dieses Schlachtgewebe weben.

Die Walküren gehen mit

gezogenen Schwertern zum Weben:

Hild und Hjorthrimul,

Sanngrid und Svipul.

Speere werden zerbrechen

und Schilde werden zersplittern;

Schwerter werden wie Wölfe

durch die Rüstungen beißen.

Laßt uns nun das Gewebe

des Krieges aufwickeln,

den der junge König

einst geführt hat.

Laß uns vorgehen

und durch die Reihen waten,

in denen unsere Freunde

Schläge austauschen.

Laßt uns nun das Gewebe

des Krieges aufwickeln

und dem König

zu der Schlacht folgen.

Gunn und Gondul

können dort

die blutbespritzen Schilde sehen,

die den König beschützt haben.

Laßt uns nun das Gewebe

des Krieges aufwickeln

wo die Banner der Krieger

vorwärts stürmen,

Laßt ihm sein Leben

nicht genommen werden –

nur die Walküren wählen

die Getöteten aus.

Die Länder werden von

neuen Leuten beherrscht werden,

die einst nur fernliegende

Langzungen bewohnten.

Wir verkünden,

daß ein großer König sterben wird;

Nun fällt ein Herrscher

durch Speere.

Die „neuen Leute, die einst nur fernliegende Landzungen bewohnten“ sind die Fürsten der irischen Teilreiche, die nun nach dem Tod des irischen Hochkönigs wieder eigenständig waren.

Die Männer Irlands

werden einen Schmerz erleiden,

der in der Erinnerung

der Männer nie alt werden wird.

Das Gewebe wird nun gewoben

und das Schlachtfeld wird gerötet;

Die Neuigkeiten des großen Unglücks

wird durch die Lande eilen.

Es ist schrecklich,

nun umherzuschauen

während eine blutrote Wolke

den Himmel verdunkelt.

Der Himmel wird vom Blut

der Menschen befleckt,

während die Walküren

ihr Lied singen.

Wir haben gut

Sieges-Lieder

für den jungen König gesungen;

begrüßt unser Singen!

Die, die unserem

Walküren-Lied lauschen,

sollen es gut lernen

und es anderen vortragen.

Laßt uns unsere Pferde

antreiben und ohne Sattel

mit gezogenen Schwertern

fort von hier reiten!

Und dann rissen sie das gewebte Tuch von dem Webstuhl und zerrissen es in Fetzen; jede von ihnen behielt das Stück, das sie in ihren Hände hielt … Die Frauen bestiegen ihre Rösser und ritten fort – sechs nach Süden und sechs nach Norden.

I 3. f) Saga über Hühner-Thorir

In dem folgenden Zitat werden die todbringenden, gefiederten Pfeile den todbringenden, geflügelten Walküren verglichen.

Ein „Schlafdorn“ ist ein Schwert oder eine andere spitze Waffe – der „Schlaf“ ist der Tod.

„Ich nehme an, daß die Mädchen in meinem Köcher euch Gefährten mit Schlafdornen gestochen haben werden, bevor ihr mich überwältigt und ich in den Staub beißen muß.“

I 3. g) Die Saga über Asmund Recken-Töter

In dieser Saga wird eine Walküre in einem Lied als „Göttin“ bezeichnet:

Asmund:

„Da wankte mein Entschluß,

bebte in meiner Brust,

als elf Männer

den großen Recken herausforderten –

bis in meinem Schlaf

die Göttin zu mir sagte,

daß ich dort

zu dem Schwert-Spiel verpflichtet sei.“

I 3. h) Die Saga über Kampf-Glum

Die Walküren konnten auch als „Frauen der Leichen“ umschrieben werden:

Es gibt noch einen Traum, den ich euch erzählen will. Mir schien, daß ich vor der Türe stand und zwei Frauen sah, die einen Trog zwischen sich stehen hatten und sich in Hrisateig hinstellten und den ganzen Bezirk mit Blut besprenkelten.

Ich wachte auf und dachte, daß dies bedeutet, daß etwas geschehen wird.

Da sang ich diese Verse:

„Mir schien, daß die Götter

die Pfade der Menschen kreuzten.

Wir werden schon bald den Lärm der Schwerter

und das Lied der Speere hören.

Ich sah die Frauen der Leichen

in grimmiger und rachevoller Stimmung dastehen.

Als die Schlacht tobte, tränkten sie das Land

mit dem Blut der erschlagenen Krieger.“

I 3. i) Atli-Lied

In diesem Lied träumen die beiden Königinnen Kostbera und Glaumvor von dem bevorstehenden Tod ihrer Männer Högni und Gunnar.

Die Walküren werden hier „tote, bewaffnete Frauen“ genannt.

Kostbera:

„Ausgang droht, wenn ihr dahin eilt,

Nicht freundlichen Empfang findet ihr diesmal.

Mir träumte heut, Högni, ich hehl es nicht:

Die Fahrt gefährdet euch, wenn mich Furcht nicht trügt.

Lichte Lohe sah ich Dein Laken verzehren:

Hoch hob sich die Flamme meine Halle durchglühend.“

Högni:

„Hier liegt Leinwand, die ihr längst nicht mehr achtet:

Wie bald verbrennt sie! Bettzeug schien Dir das.“

Kostbera:

„Ein Bär brach hier ein, der uns die Bänke verschob

Mit kratzenden Krallen: wir kreischten laut auf.

In den Rachen riß er uns; wir rührten uns nicht mehr.

Traun, das Getöse tobte nicht schlecht.“

Högni:

„Ein Ungewitter kommt über uns:

Ein Weißbär schien Dir der Wintersturm.“

Kostbera:

„Einen Adler sah ich schweben all den Saal uns entlang.

Das büßen wir bald: mit Blut beträuft er uns;

Sein ängstendes Antlitz schien mir Atlis Hülle.“

Högni:

„Wir schlachten bald: da muß Blut wohl fließen;

Ochsen bedeutet's oft, wenn man von Adlern träumt.

Treue trägt uns Atli was Dir auch träumen mag.“

Sie ließen es beruhn; alle Rede hat ein Ende.

Das Königspaar erwachte: da kam es auch so.

Glaumwör gedachte bedeutender Träume,

Die Gunnarn hin und her hinderten zu fahren.

Glaumwör:

„Einen Galgen glaubt ich Dir, Gunnar, gebaut.

Nattern nagten Dich und noch lebtest Du.

Die Welt ward mir wüst: was bedeutet das?

Aus der Brünne blinkte ein blutig Eisen;

Hart ist, solch Gesicht dem Geliebten sagen.

Der Ger ging Dir ganz durch den Leib

Und Wölfe heulen hört ich zu beiden Seiten.“

Gunnar:

„Lose Hunde laufen mit lautem Gebell:

Kötergekläff verkündet der Lanzentraum.“

Glaumwör:

„Einen Strom sah ich schäumen den Saal hier entlang:

Er stieg und schwoll und überschwemmte die Bänke.

Euch Brüdern beiden zerbrach er die Füße;

Nichts dämmte die Flut: das bedeutet was.

Weiber sah ich, verstorbne, im Saal hier nachten,

Kampflich gekleidet, Dich zu kiesen bedacht.

Alsbald auf ihre Bänke entboten sie Dich:

Von Dir schieden, besorg ich, die Schutzgöttinnen.“

Gunnar:

„Das sagst Du zu spät, da es beschlossen ist:

Wir entfliehn der Fahrt nicht, die wir zu fahren gelobten.

Vieles läßt glauben, daß unser Leben kurz ist.“

I 3. j) Völsungen-Saga

Nun berichtet die Geschichte von Gunnar, daß es ihm in derselben Weise erging, denn als sie erwachten, erzählte ihm Glaumvor, sein Weib, viele Träume, die ihr ein Zeichen dafür sein schienen, daß Verrat drohte: Gunnar jedoch deutete sie in anderer Weise.

„Dies war einer von ihnen,“ sprach sie, „mir schien, ein blutiges Schwert wurde in diese Halle hier hereingetragen, mit dem durch durchbohrt wurdest, und an beiden Enden der Halle heulten Wölfe.“

Der König antwortete: „Unsere Hunde werden mich wohl beißen – blutige Waffen bedeuten oft Hundebisse.“

Sie sprach: „Und wieder träumte mir: Eine Frau kam herein, schwer von Gemüt und niedergeschlagen und wählte Dich als Gemahl. Vielleicht war dies Deine Schicksalsfrau.“

Er antwortete: „Dies ist schwer zu deuten und niemand kann dem ihm zugemessenen Schicksal ausweichen und es ist auch nicht unwahrscheinlich, daß meine Zeit nur noch kurz ist.“

So erhoben sie sich am Morgen und richteten ihre Gedanken auf die Reise.

Die „Schicksalsfrau“ ist offenbar die Walküre, die Sterbenden ins Jenseits holt.

I 3. k) Die Lachstal-Saga

Die Walküren können auch helfen und jemanden aktiv vor dem Tod bewahren.

In der nächsten Nacht war An so unruhig in seinem Schlaf, daß er von den anderen geweckt wurde. Sie frugen ihn, was er geträumt habe.

Er antwortete: „Ein sehr übel aussehende Frau ist zu mir gekommen und hat mich auf die Bettkante vorgezerrt. Sie hielt in der einen Hand ein kurzes Schwert und in der anderen einen Trog. Sie stieß das Schwert in meine Brust und schnitt den ganzen Bauch auf und nahm alle meine Innereien heraus und steckte stattdessen Gestrüpp hinein. Dann ging sie wieder hinaus.“

Kjartan und die anderen lachten sehr über diesen Traum und sagten, daß An nun 'Gestrüpp-Bauch' genannt werden sollte, und sie griffen nach ihm und sagten, daß sie tasten wollten, ob er Gestrüpp in seinem Bauch habe.

Da sagte Aud: „Es gibt keinen Grund, darüber so sehr zu spotten. Und es ist mein Rat, daß Kjartan eines von diesen beiden Dingen tun sollte: entweder länger hier bleiben oder, wenn er fortreiten will, mit mehr Gefährten fortreiten als er hergekommen ist.“

Kjartan sagte: „Du kannst ja An Gestrüpp-Bauch für einen richtigen Weisen halten, wenn er hier sitzt und den ganzen Tag zu Dir redet, wenn Du glaubst, daß alles, was er träumt, eine echte Vision ist, aber ich werde gehen und ich habe mich schon trotz dieses Traumes dazu entschlossen.“

Kjartan wurde daraufhin in einem Hinterhalt ermordet. Auch An Gestrüpp-Bauch, der bei ihm war, lagt wie tot da.

… … …

In Sälingsdale-Landzunge ereignete es sich in der Nacht nach dem Tag, an dem der Kampf stattgefunden hatte, daß An sich aufsetzte – er, den sie alle für tot gehalten hatten.

Diejenigen, die über die Leichen wachten, fürchteten sich sehr und hielten dies für ein erstaunliches Wunder.

An sprach zu ihnen: „Ich bitte euch in Gottes Namen, fürchtet euch nicht vor mir, denn ich habe sowohl mein Leben als auch mein Bewußtsein bis zu der Stunde gehabt, in der mich die Schwere einer Ohnmacht überkommen hat. Dann träumte ich von derselben Frau wie zuvor und mir schien, daß sie das Gestrüpp aus meinem Bauch genommen hat und stattdessen wieder meine eigenen Innereien hineingelegt hat. Und dieser Wandel schien mir gut zu sein.“

Die Wunden, die An hatte, wurden verbunden und er wurde wieder ein heiler Mann und wurde seitdem 'An Gestrüpp-Bauch' genannt.

I 3. l) Die Saga über Kampf-Glum

Es wird gesagt, daß Kampf-Glum eines Nachts einen Traum hatte, in dem ihm schien, daß er vor seinem Haus stände und zu dem Fjord hinüberblicke. Und ihm war, als würde er die Gestalt einer Frau sehen, die geradewegs durch vom Meer aus durch Land zu Thvera hin ginge. Sie war von einer solchen Länge und Größe, daß ihre Schultern die Berge zu beiden Seiten berührten. Da ging er ihr von seinem Wohnplatz aus entgegen und bat sie, zu seinem Haus zu kommen – und dann erwachte er.

Dies schien allen sehr seltsam zu sein, aber er sagte, daß dieser Traum ohne Zweifel sehr wichtig sei, „und ich deute ihn so: Mein Großvater Vigfuss muß tot sein und diese Frau, die höher als die Berge war, muß sein Schutzgeist sein, denn er war an Ehre und in den meisten anderen Dingen weit größer als die meisten anderen Menschen und sein Schutzgeist muß nach einem Ruheort gesucht haben, an dem ich bin.“

Aber im Sommer, als die Schiffe kamen, erfuhren sie von dem Tod des Vigfuss.

Da sang Glum wie folgt:

„In der Mitte der Nacht, unter dem Himmel,

auf dem Ufer des Eyja-Fjords,

sah ich den Schutzgeist vorübergehen,

in Riesengestalt auf der Erde.

Die Göttin des Schwertes und des Speers

stand in meinem Traum auf dieser Erde;

und während das Tal vor Furcht erzitterte,

ragte sie hoch über die Berge ringsum empor.“

Göttinnen, Walküren, Schutzgeister (Seelen) und ähnliche Wesen sind bei den Germanen nicht klar voneinander getrennt.

I 3. m) Gisli-Saga

Gisli war ein Seher und ein großer Träumer und er träumte wahr. Alle Männer sind sich darin einig, daß Gisli derjenige ist, der nach seiner Verbannung noch am längsten gelebt hat – abgesehen von Grettir Osmund-Sohn. Grettir war achtzehn Jahre lang ein Verbannter.

Es wird berichtet, daß Gisli einst in einem Herbst sehr unruhig schlief, während er in Audas Haus war. Als er erwachte, frug sie ihn, was er geträumt habe.

„Ich habe zwei Frauen, die in meinen Träumen bei mir sind,“ antwortete er, „Die eine ist gut zu mir, aber die andere erzählt mir nichts als Übles und ihre Geschichten werden Tag für Tag schlimmer und sie sagt mir wirklich meinen Untergang voraus. Aber das, was ich gerade geträumt habe, war folgendes:

Mir schien, daß ich zu einem Haus oder zu einer Halle käme und in die Halle hineingehen würde und dort meine Freunde und Verwandten sähe – sie saßen am Feuer und tranken. Dort waren sieben Feuer – einige von ihnen waren schon niedergebrannt, aber einige andere brannten so hell wie nur möglich.

Da kam meine Traum-Frau herein und sagte, daß dies Zeichen meines Lebens seien und daß sie zeigten, wieviel Leben noch kommen würde. Und sie riet mir, daß ich, solange ich leben würde, den alten Unglauben und die Hexerei lassen sollte, und daß ich zu den Tauben und den Lahmen, den Armen und den Schwachen gut sein solle.

'Denk' daran,' sagte sie, 'Du hast noch so lange zu leben, wie Du Feuer gesehen hast.'

Dann ging mein Traum nicht mehr weiter.“

Die Traum-Frau rät Gisli dazu, den alten Glauben abzulegen und sich christlich zu verhalten – wobei das von ihr befohlene Verhalten gegenüber den Schwachen und Armen auch ein Teil des germanischen Verhaltenskodex gewesen ist.

Dann sang Gisli diese Strophen:

„An sieben Feuer erinnert sich der Skalde,

Frau, die in der Halle brannten.

Rings um diese leuchtende Glut saßen Männer

saßen Männer und tranken wie Brüder.

Alle und ein jeder in der Halle

grüßte Gisli freundlichen als ihren Gast;

Gisli grüßte sie sanft und traurig,

seine passenden Worte drückten Dankbarkeit aus.

So sprach die Schicksals-Frau, weise und klug,

so sprach sie zu Norwegens Freund,

sanft war ihre Frau und voller Mitgefühl:

'Mann! Siehe das Ende Deiner Reise,

Erkenne diese sieben brennenden Feuer –

sieben Jahre bleiben Dir,

dann wirst Du zu diesem Ort zurückkehren

und Dich freuen, frei von Leid.“

Die Halle, die Gisli hier sieht, ist offensichtlich Walhalla.

„'Edler Mann,' fährt die Stimme fort,

'Verwirf' der Zauberer verhaßte Künste,

Kühner Held mit den stärksten Sehnen,

Folge dem goldenen Schatz der weisen Frau.

Erinner Dich an diesen altersgrauen Rat:

Nichts beschmutzt das Herz so sehr

wie hinterhältige List, wie müßiges Gerede;

Übel ist Hexenkunst, schwarz ihre Taten!'“

Die „weise Frau“ ist die Sprecherin selber. Ihr „goldener Schatz“ ist ihre Weisheit. Auch diese Verhaltensregeln sind ein germanisch-christliches Gemisch.

„'Zügle Deine Hand, zögere zu töten,

Erzürne die Männer nicht so, daß sie Dein Leben wollen!

Komm! Dein Wort zu der Tochter der Weisheit

soll nicht das erste sein, daß den Streit weckt.

Mann von edler Gesinnung, helfe

stets den Schwachen, Lahmen, Blinden;

Hart ist die Hand, die sich niemals öffnet;

aber strahlend und gesegnet der großzügige Geist!“

… … …

Als die Nächte länger wurden, wurden mit ihnen auch die Träume länger und jene üble Traum-Frau kam immer öfter zu ihm und Gisli hatte schwere Nächte.

Einst sprach er zu Auda, als sie ihn frug, was er geträumt habe, und seine Antwort bestand aus Versen:

„Eine Mühsal-bringende Frau sucht mich in meinem Schlummer heim:

Wenn die Träume wahr sind, so wie es geschieht,

bleiben mir nicht mehr viele Winter, die ich noch zählen werde;

Niemand wird mich einst 'Graubart' nennen:

Diese Traumfrau gebietet mir, zu leben und zu welken –

vergeblich ist es, zu versuchen, ihren Zauberspruch zu brechen;

doch das kümmert mich wenig, meine Geliebte!

Ich träume, aber ich schlafe tief und gut.“

Da erzählte er ihr, daß diese üble Traumfrau immer wieder zu ihm kam und Blut über ihn spritzen und ihn damit beschmieren und ihn darin baden wollte und daß sie boshaft auf ihn blickte.

Die üble Traum-Frau erscheint hier als eine germanische Priesterin, die Gisli wie im Tempel-Ritual mit Blut bespritzt, was in diesem Zusammenhang wohl bedeutet, daß sie ihn dem Tod weiht.

Die gute Traum-Frau ist offenbar eine „christliche Walküre“ und die böse Frau eine „germanische Walküre“. Die Vorstellung von guten und bösen Walküren ist hier mit der Vorstellung der Missionare über einen guten und einen bösen Glauben verbunden worden.

„Meine Träume lasten noch immer schwer auf meinem Herzen,

und meine üble Traum-Frau senkt sich über mich;

all' meine Freude ist schier verschwunden,

ich habe keine fröhlichen Stunden mehr:

Sobald der Schlaf meine Augen versiegelt hat,

erscheint eine abscheuliche Frau,

in Blut gebadet und Blut-beschmiert,

und tränkt mich mit dem Tau der Speere (Blut).“

Und noch einmal sang er:

„Geliebte Frau, ich habe nun alles ausgesprochen,

was ich über meine Träume denke,

habe nichts verborgen, nichts geflüstert,

Worte der Wahrheit quellten in Strömen hervor:

Wut steigt nun Stunde für Stunde an,

Schmerzhaft werden meine Feinde meine Hand bald spüren –

Hochgeborene Anführer, deren große Macht

mich mit dem Zeichen des Verbannten brandmarkten.“

… … …

Es wird erzählt, daß nun nur noch zwei Jahre von den Jahren übrig waren, von denen die Traum-Frau gesagte hatte, daß er sie noch zu leben habe.

Als die Zeit verging und Gisli in Geirthiofs-Fjord war, kamen wieder die Träume über ihn und er hatte harte Kämpfe in seinem Schlaf. Und nun kam die üble Traum-Frau immer häufiger zu ihm, auch wenn die gute ihn ab und zu besuchte.

So geschah es eines Nachts, daß die gute Traum-Frau zu ihm kam und daß sie auf einem grauen Roß zu reiten schien und ihm gebot, mit ihm zu ihrem Heim zu gehen – und er folgte ihr voll Freude. Da kamen sie zu einem Haus, das fast eine Halle war und sie führte ihn in dies Haus und ihm schien, daß dort Daunen-Kissen auf den Bänken lagen und daß es mit allen Dingen gut ausgestattet war.

Sie bat ihn dort zu bleiben und guten Mutes zu sein: „Hierhin wirst Du gelangen, wenn Du tot bist und Deine Zeit in Segen und Sorglosigkeit verbringen.“

Das Jenseits, daß die gute/christliche Traum-Frau Gisli zeigt, ist nicht das christliche Paradies, sondern eine Art „Walhalla ohne Odin“.

Da erwachte er und sang diese Strophen über das, was er geträumt hatte:

„Siehe, die Göttin zeigt ihre Macht,

setzt mich auf ihren grauen Zelter,

läßt mich zu ihrer Halle reiten,

heißt mich alle Tage dort willkommen:

Alle ihre Worte bringen mit Linderung,

schwören Freundschaft für alle Zeit;

In meinen Ohren klingen noch immer diese sanften Töne

und diese Weisen finden noch immer kein Ende.

Dort gab es viele Kissen gut zur Rast,

auf die Bänke verteilt in jener Halle,

dort saß ich weich wie ein Schwan auf Flaum,

Oh!, mein Herz erinnert sich an das alles –

Und noch mehr: Diese liebe Frau

bettete mich auf ein Lager von weichesten Daunen,

dankbar für die Gaben machte sie mich,

mein Gesicht vergaß die Stirn zu runzeln.

Da sprach diese freigiebige Frau:

'Mächtiger Fürst! Du Verhängnis Deiner Feinde!

Eile hierher, von niemandem verfolgt;

Der Tod wird Dich von allem Leid befreien:

Dann wirst Du,' sprach sie weiter,

'alle diese Schätze Dein eigen nennen;

mich wirst Du zur Frau erlangen,

wir werden glücklich wie Vögel fliegen!'“

Die gute Traum-Frau ist die Göttin, mit der sich der Tote im Jenseits vereint, um dann von ihr als Seelenvogel wiedergeboren zu werden. Dabei nimmt auch sie selber die Gestalt eines Vogels an – wie die Walküren-Schwanenfrauen.

I 3. n) Die Lachstal-Saga

Olaf Pfau hatte viele wertvolle Rinder. Er hatte einen sehr guten Stier, den er 'Harri' nannte. Er hatte ein graugefleckes Fell und war größer als alle anderen seiner Rinder. Er hatte vier Hörner, zwei große und schöne, ein drittes stand aufrecht nach oben und ein viertes ragte aus seiner Stirn hervor und streckte sich über seine Augen hinab. Mit diesem Horn brach es im Winter das Eis auf, um an Wasser zu kommen.

Der Name „Harri“ bedeutet „Herr“. Dies zeigt die große Hochachtung des Olaf für seinen Stier. Es wäre denkbar, daß er ihn mit Tyr assoziierte, da dieser der „Herr der Götter“ war und ihm Stiere geopfert wurden.

Vierhornige Ziegen, Schafe und Antilopen sind gut bekannt, aber der vierhornige Stier scheint eher ein mythologisches Wesen zu sein.

Er scharrte auf der Weide wie ein Pferd den Schnee fort. In einem besonders harten Winter zog er von Herdholt aus in die Breitfjord-Täler zu einem Ort, der nun Harri-Stätte genannt wird. Dort weidete er den Winter über mit sechzehn anderen Rindern und fand für alle genug Gras. Im Frühjahr kehrte er zu den heimischen Weiden von Herdholt an den Platz zurück, der nun Harri-Lager genannt wird.

Als Harri achtzehn Winter alt war, fiel sei Eisbrecher-Horn ab und im selben Herbst tötete Olaf ihn.

In der darauffolgenden Nacht träumte Olaf, daß eine Frau zu ihm kam und sie war groß und sah furchterregend aus. Sie sprach zu ihm und sagte: „Schläftst Du?“

Er sagte, daß er wach sei.

Die Frau sagte: „Du schläfst, aber das kommt auf dasselbe hinaus, als wenn Du wach wärest. Du hast meinen Sohn getötet und hast ihn in einer erbärmlichen Gestalt zu mir kommen lassen. Für diese Tat sollst Du Deinen Sohn durch meine Tat über und über Blut-bedeckt sehen! Und mit ihm zusammen werde ich das auswählen, was Dir zu verlieren am schlimmsten scheinen wird!“

Wenn der Stier Tyr verkörpert, wäre die Frau die Jenseitsgöttin (Freya, Hel) als die Wiederzeugungs-Geliebte und die Widergeburts-Mutter des Tyr.

Danach verschwand sie und Olaf wachte auf und sah noch immer die Umrisse der Frau.

Olaf nahm sich diesen Traum sehr zu Herzen und erzählte ihn seinen Freunden, aber niemand konnte ihn auf eine Weise deuten, die ihm gefiel. Er fand, daß diejenigen am besten sprachen, die sagten, daß das, was er gesehen hatte, nur ein Traum oder ein Wachtraum gewesen sei.

I 3. o) Heimskringla

In dieser Saga werden drei Träume berichtet, bei denen man kaum unterscheiden kann, ob sie das Vorhersehen der Zukunft sind oder das Miterleben des Fluches einer „Zauber-Frau“, die an ihrem Wolfs-Reittier als Hel erkennbar ist und die sich selber auch als die Göttin Skadi bezeichnet, in einem Traum.

Während sie in Solund vor Anker lagen, hatte Gyrd, ein Mann an Bord des Königs-Schiffes, einen Traum.

Er träumte, daß er auf dem Königs-Schiff stand und eine große Zauber-Frau mit einer Mistgabel in der einen Hand und einem Kübel in der anderen auf der Insel stehen sah.

Er träumte auch, daß er über die ganze Flotte hinweg blickte und das ein Vogel am Heck eines jeden Schiffes saß und daß all diese Vögel Raben oder Adler waren.

Und die Zauber-Frau sang dieses Lied:

„Vom Osten hole ich den König,

nach Westen bringe ich den König,

Viele edle Knochen werden dort liegen …

Raben über Giukis Schiff –

Die Beute zu beäugen, paßt ihnen gut!

Auf dem Bugbalken reise ich mit ihnen!

Auf dem Bugbalken reise ich mit ihnen!“

Mit ihnen war auch ein Mann mit Namen Thord in einem Schiff, das nicht fern von dem des Königs lag. Er träumte eines Nachts, daß König Haralds Flotte Land erreichte und er wußte, daß dies England war. Er sah ein großes Heer-Aufgebot an Land und er träumte, daß beide Seiten miteinander zu kämpfen begannen und daß er viele Banner im Wind flattern sah.

Und vor dem Heer der Leute dieses Landes ritt eine große Zauber-Frau auf einem Wolf; und der Wolf hatte die Leiche eines Mannes in seinem Maul und Blut tropfte von seinen Lefzen herab. Und als er den einen Leib in seinem Maul aufgefressen hatte, warf sie einen weiteren in sein Maul und immer wieder einen neuen und er verschlang sie alle.

Und sie sang dies:

„Skadis Adler-Augen

erblicken des Königs Unglück:

Obwohl glänzende Schilde

das grüne Feld bedecken,

erblickt sie des Königs Unglück.

Um das Schicksal dieses großen Königs zu verkünden,

werfe ich das Fleisch blutender Männer

in das haarige Maul und in den hungrigen Schlund!

In das haarige Maul und in den hungrigen Schlund!“

Auch König Harald träumte in einer Nacht, daß er in Nidaros wäre und dort seinen Bruder König Olaf traf, der ihm diese Verse sang:

„In vielen Kämpfen erstrahlte mein Name;

Männer weinten und berichteten, wie Olaf fiel.

Dein Tod ist nah; Deine Leiche wird, fürchte ich,

die Krähen füttern und der Trollfrau Pferd.“

Viele andere Träume und Vorherahnungen wurden erzählt und die meisten von ihnen waren düster.

I 3. p) Vatnsdäla-Saga

In der Vatnsdäla-Saga wird berichtet, dass die Zauberin Groa Thorstein zu einem Gastmahl einlud, um ihn durch Zauber für sich zu gewinnen.

Drei Nächte, bevor er von Hause reiten sollte, träumte Thorstein, daß die Frau, die seine Ahnen begleitet hatte, zu ihm komme und ihn bitte, ja nicht zu reiten. Sie sprach: „Das scheint mir unklug, und es wird Dir auch Unglück bringen.“

Und so ging es drei Nächte, daß sie kam und ihm Vorhaltungen machte, es werde ihm nicht taugen, und sie berührte seine Augen.

I 3. q) Gesta danorum

Nach diesen Taten erschien Haddings tote Frau vor Toste in seinem Schlaf und sang folgendermaßen:

„Dir wird ein Ungeheuer geboren werden, daß die Wut der wilden Tiere zähmen wird und mit starkem Maul die dahineilenden Wölfe vernichten wird.“

Dann fügte sie noch etwas hinzu: „Nimm Dich in acht, denn aus Dir ist ein Vogel des Unheils entsprungen; er ist in seinem Zorn eine wilde Kreischeule, von seiner Zunge her ein singender Schwan.“

Am Morgen erzählte der König, nachdem er den Schlaf abgeschüttelt hatte, seine Vision einem Mann, der in der Traumdeutung geübt war, der ihm sagte, daß der Wolf einen Sohn ist, der grausam sein wird, und daß das Wort Schwan eine Tochter bezeichne. Und er sagte voraus, daß der Sohn für seine Feinde tödlich sein werde und daß die Tochter gegenüber ihrem Vater verräterisch sein werde.

Die Ereignisse bestätigten die Prophezeiung.

I 3. r) Saga über Sturlaug den Mühen-Beladenen

„Es ist so,“ sagte Sturlaug, „daß ich einen feierlichen Eid erfüllen muß. Und um ihn zu erfüllen, muß ich wissen, woher das Horn des Auerochsen kommt.“

„Das kann ich Dir sagen,“ sagte sie, „es begann damit, daß König Harald in vielen Ländern auf Raubzug ging und, wohin er auch zog, siegreich war. Zu der Zeit gab es in vielen Ländern große Hungersnöte und am schlimmsten in Bjarmaland und es gab große Verluste an Mensch und Vieh.

Da nahmen sie ein Tier und brachten ihm Opfergaben dar und nannten es 'Auerochse'. Es riß sein Maul auf und sie legten Gold und Silber in sein Maul und sprachen solche Zaubersprüche über das Tier, daß es an Stärke wuchs und schrecklicher als jedes andere Tier wurde.

Es begann sowohl Menschen als Vieh zu fressen und zerstörte sie alle unter sich und verwüstete das ganze Land westlich des Flusses Dvina (in Nordwestrußland) und kein einziges Lebe-wesen konnte entkommen.

Es gab keinen Krieger, der es gewagt hätte, dem Tier entgegenzutreten bis König Harald von ihm und von den großen Schätzen dort hörte und er Segel setzte und nach Bjarmaland fuhr und mit dreihundert Schiffen dorthinkam.

Da geschah es, daß König Harald einschlief. Da kam (in seinem Traum) eine Frau zu ihm, die sehr vornehm aussah.

Sie sprach zu dem König: 'Hier liegst Du nun und hast vor, unser Tier, daß 'Auerochse' genannt wird, zu töten.'

Der König frug: 'Was ist Dein Name?'

'Godrid,' sagte sie, 'und ich lebe nur ein kleines Stück weiter landeinwärts. Und wenn Du meinen Rat willst, dann solltest Du morgen mit der Hälfte Deiner Männer landeinwärts ziehen – dann wirst Du das Tier sehen. Die Männer werden bei seinem Anblick Angst bekommen und fort zum Meer rennen. Dann mußt Du es mit dem Rest Deines Heeres angreifen, einen großen Stock nehmen und es damit prügeln. Das Tier wird fort und ins Meer hinein rennen. Dann wird ich, Godrid, mich selber vor das Tier werfen und es wird mich untertauchen und mich festhalten. Danach wird es tot wieder heraufkommen. Dann kannst Du es nehmen, aber mir steht dann die Wahl unter seinen Schätzen zu – und das ist das Horn, daß aus der Stirn seines Schädels herausragt.'

'Es soll sein, wie Du es sagst,' sprach der König.

Die Nacht verging und alles geschah, wie sie es gesagt hatte und es gelang ihnen, das Tier zu besiegen. Dann kam die Frau und nahm das Horn. Es ist dasselbe, daß Du in dem Tempel in Bjarmaland gesucht hast, lieber Sturlaug.

Nun habe ich Dir erzählt, woher das Auerochesen-Horn kommt.“

Die hilfreichen Frauen, die im Traum erscheinen, sind zugleich Göttinnen, Walküren und Seelen – zwischen ihnen wurde nicht deutlich unterschieden.

I 4. Schwanenfrauen

Die Walküren können sich mithilfe eines Schwanen-Hemdes in Schwäne verwandeln. Als Mütter der Schwanen-Seelenvögel konnten auch die Walküren selber die Gestalt von Schwänen annehmen.

I 4. a) Gesta danorum

Der Meeresarm, in der beide Flotten gemustert wurden, wird Frokasund genannt. Dort verlief Fridleif das Lager, um auf Kundschaft zu gehen. Da hörte er ein ungewöhnliches Geräusch ganz in der Nähe – so als ob Bronze geschlagen würde. Er stand ganz still und blicke hinauf und hörte das folgende Lied von drei Schwänen, die hoch über ihm Sangen:

„Während Hythin durch die See zieht

und die stürmischen Wogen spaltet,

trinkt sein Diener aus Gold

und leckt die Kelche mit Milch.

Am besten geht es dem Sklaven,

den der Erbe bedient,

der Sohn des Königs,

denn schnell werden die Schicksale vertauscht.“

Dann, als die Vögel gesungen hatten, fiel ein Gürtel von hoch oben herab, auf dem geschrieben war, wie das Lied zu verstehen ist.

Diese drei Schwäne sind offensichtlich Walküren, die das Ende eines Königs verkünden, der von einem seiner Untergebenen gestürzt wird.

I 4. b) Husdrapa

Die Walküren wurden den Seelenvögeln (Fylgjas) gleichgesetzt:

Dort sehe ich Walküren-Fylgjas (Schutzgeist) und Raben den weisen Siegrunen-Baum (Odin) zu dem Blut des Heiligen Leichnams (der tote Baldur) begleiten.

I 4. c) Fafnir-Lied

Die Walküren, die sich in Schwäne verwandeln konnten, erschienen manchmal auch als Vögel (siehe dazu auch Band 50).

Der vierte Vogel:

„Er däuchte mich klug, gedächt er zu nützen

Den Anschlag, Schwestern, den ihr wohl ersannt.

Er berate sich rasch die Raben zu erfreuen,

Denn den Wolf erwart ich, gewahr ich sein Ohr.“

I 4. d) Das andere Lied über Helgi Hunding-Töter

Aus dem Verwandeln der Walküren in Schwäne ist oft ein Reiten der Walküren durch die Luft geworden:

Hödbrodd war in einer Königsversammlung und ließ sich Sigrun, Högnis Tochter, verloben. Als sie das hörte, ritt sie fort mit Walküren durch Luft und Meer und suchte Helgi.

I 4. e) Das andere Lied über Helgi Hunding-Töter

Da sahen sie in der Luft neun Walküren reiten und erkannten Sigrun.

I 4. f) Hrafnsmal

Hört, ihr Edlen, während ich

Harald den Ruhmreichen und seine Waffentaten feiere!

Ich werde euch die Worte berichten, die ich eine schöne, goldhaarige Maid

sagen hörte, als sie mit einem Raben sprach.

Die Walküre rühmte sich ihrer Weisheit; die kriegerische Maid

fand keinen Gefallen an Männern, denn sie kannte die Sprache der Vögel.

Mit weißer Kehle und blitzenden Augen grüßte sie den Schädelpicker des Hymir,

der auf einem Felsvorsprung saß.

„Wie geht es Dir, Rabe? Woher bist Du am Morgen

mit blutigem Schnabel gekommen? An Deinen Krallen hängt abgerissenes Fleisch

und aus Deinem Mund kommt der Geruch von Aas. Ich bin mir gewiß,

daß Du die Nacht inmitten einer Gegend voller Leichen verbracht hast.“

Der Eidbruder des Adlers schüttelte sein dunkles Gefieder,

wischte seinen Schnabel und erdachte diese Antwort: