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Warum träumen wir? Können wir unsere Erinnerung an den Traum erlernen, oder vielleicht sogar den Traum, bzw. die Träume beeinflussen?
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Seitenzahl: 52
Veröffentlichungsjahr: 2019
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Prolog
Traumwirklichkeit
Die Erklärung der Bedeutung eines Traums
Der Traum aus psychoanalytischer Sicht
Die Traumtheorie nach Sigmund Freud
Träume und der Weg zum inneren Kind
Tagträumen und Phantasie in der Kindheit
Tagträumen und Phantasieren von Erwachsenen
Die Traumtheorie von Carl-Gustav Jung
Der Traum aus gestalttherapeutischer Sichtweise
Aus der Sicht der kognitiven Psychologie
Die Vorstellungen von Foulkes
Die Vorstellungen von Hall
Luzide Träume
Techniken das luzide Träumen zu erlernen
Der Traum aus der Sicht der Parapsychologie
Der prospektive Traum
Arbeiten mit den Träumen
An Träume Erinnern
Kleiner Auszug aus den Biografien der hier meistgenannten Traumanalytiker
Nachwort
Literaturverzeichnis
Mein Name ist Jörg Bernhard, ich wurde im November 1976 in Forchheim / Oberfranken geboren.
Nach erfolgreichem Hauptschulabschluss und der Ausbildung zum Industriemechaniker war ich einige Jahre in diesem Beruf tätig.
2005 wagte ich den Schritt zum Industriemeister Metall und war seit 2006 bis 2016 in der Ausbildungsbranche für Metallberufe tätig. Im Fernstudium erhöhte ich meinen Bildungsgrad zum technischen Betriebswirt.
Da ich in meiner Laufbahn mit sehr vielen unterschiedlichen Charakteren zu tun hatte, interessierte mich auch das innere Verhalten meiner Klienten und ich studierte zudem Praktische, Persönlichkeits- und Betriebspsychologie.
Wir alle träumen jede Nacht. Träume sind merkwürdige und sogar faszinierende Erscheinungen. Träume entziehen sich unserer bewussten Kontrolle, deshalb sind wir scheinbar passiv und willenlos. Träume gehören zu den wiederholenden Erlebnissen des Menschen und gehören zu den persönlichsten. Oft können wir uns kaum an das erinnern, was wir geträumt haben, dennoch haben wir den Eindruck, dass uns ein Traum wichtige Dinge zu sagen hat, aber meistens ist es äußerst schwierig, die verschleierte, in symbolischer Form dargestellte Information auf zuverlässige Weise zu entschlüsseln.
Wissenschaftlich ist der Traum ein schwer zugänglicher Bereich, der auch mit diversen Methoden nicht unbedingt aufschlussreich erscheint, weil die Traumbilder nicht objektiv wahrnehmbar sind. Man kann den Traum einer anderen Person nur durch deren Erzählungen kennen lernen. Bei der Erforschung eines Traums ist man also auf die Methode der Selbstbeobachtung angewiesen. Trotzdem sind viele experimentelle Untersuchungen über Träume gemacht worden, und zahlreiche Bücher über Traumdeutungen sind erschienen.
Traum enstammt aus dem germanischen Wort “draugma” und bedeutet nichts anderes als “Trugbild”.
Wenn man träumt, ist es, als würde man sich in eine andere Wirklichkeit begeben, in der andere Gesetze und Regeln gelten als in der Wachwirklichkeit. Träume sind an unsere körperlichen Vorgänge gebunden, wie es in den nächsten Teilen dieses Buches noch erklärt wird. Doch letzten Endes stellen sie jedoch psychische (gedankliche) Erfahrungen dar, welche eine zusätzliche Lebensdimension verkörpern. Denn “ Das persönlichste was wir haben, sind unsere Träume” (S. Freud). Träume werden wie die Wirklichkeit und sehr real erlebt. Als nicht wirklich erkennen wir den Traum aber erst nach dem Aufwachen.
Ein Traum spielt sich meistens an bestimmten Orten ab, die aber häufig nur unklar voneinander abgegrenzt sind. Der Ort kann von einem Augenblick zum nächsten wechseln. Es kann sich ein Traum sogar an mehreren Orten abspielen.
Auch das Zeiterleben in einem Traum stimmt nicht mit der tatsächlichen Zeitdauer des Traums überein. Wenn der Träumer das Gefühl hat, dass etwas sehr lange dauert, ist das vor allem auf die Tiefe (Intensitiät) einer Traumerfahrung zurückzuführen.
Es kommt in der sogenannten Traumwirklichkeit praktisch nie vor, dass man das Verstreichen von Momenten (Minuten, Stunden) realistisch erlebt.
Beim Erwachen hat man oft das Gefühl, als hätte man die ganze Nacht geträumt, obwohl man in verschiedenen Untersuchungen festgestellt hat, dass ein Traum selten länger als eine halbe Stunde dauert. Wenn wir gefühlsmäßig stark beteiligt sind, erleben wir den Traum als länger andauernd. Wie Sie sicher aus eigener Erfahrung wissen, können unsere Träume von angenehmen und glücklichen Gefühlen begleitet sein, aber auch von starken Ängsten.
Durch das beschriebene veränderte Zeit- und Raumerleben erscheinen uns Träume bizarr. Sie muten uns manchmal fremdartig und absonderlich an.
Jede Person, die in einem Traum erscheint, kann plötzlich eine andere werden. Manchmal kann eine Traumfigur gleichzeitig mehr als eine Person darstellen. Bereits verstorbene Personen können in einem Traum wieder lebend auftreten und noch lebende Menschen in einem Traum bereits verstorben sein.
Die Gesetze von Ursache und Wirkung gelten in der sogenannten Traumwirklichkeit nicht. Man kann von einem hohen Turm auf die Erde fallen und unverletzt bleiben – oder im strömenden Regen herumlaufen, ohne nass zu werden.
Obwohl auch die Ergebnisse des Vortages in den Traum einfließen, sind Wünsche, Ängste und andere Gefühls- und Affektzustände der träumenden Person vorrangig.
Die Bedeutung, die einem Traum gegeben wird, hängt ab von den Auffassungen, die man über das psychische Funktionieren des Menschen hat. Im nachfolgenden stelle ich Ihnen nicht nur Theorien vor, sondern möchte auch praktische Hinweise zur Traumdeutung aufzeigen.
Der psychoanalytische Ansatz
Nach Sigmund Freud kommen in Träumen verschiedene unbewusste Ängste, Wünsche und Motive in symbolischer (sinnbildlicher) Form zum Ausdruck. Im Unterschied zum Wacherleben ist im Schlafzustand die Kontrollfunktion von Ich und Über-Ich zu einem großen Teil ausgeschaltet. Die Abwehrmechanismen, die unerwünschte Triebe aus dem Unbewussten nicht ins Bewusstsein dringen lassen, sind weitgehend funktionslos.
Jung sieht das Unbewusste als eine Quelle von Inspiration und Kreativität. Im Traum werden Inspirationen und kreative Prozesse in symbolischer Form zum Ausdruck gebracht. Deshalb hält es Jung für sehr bedeutsam, dass jeder lernt, seine eigenen Traumsymbole zu begreifen.
Der gestaltgebundene Erklärungsansatz
Die gestaltpsychologischen Grundlagen zum Verständnis von Träumen sind vor allem von dem bekannten Gestalttherapeuten Fritz Perls ausgearbeitet worden.
Perls geht davon aus, dass jedes Traumbild für sich genommen einen Aspekt eines inneren Konfliktes ausdrückt. Der Traum als Ganzes ist eine “Gestalt”, in der alle Aspekte eines Konfliktes ein zusammenhängendes Ganzes bilden.
Der Erklärungsansatz aus der Selbsterfahrung
Der Ausgangspunkt der experiementellen Psychologie ist Ihnen bekannt: Nur diejenigen Traumphänomene können Gegenstand der Untersuchung sein, die objektiv wahrnehmbar, messbar und registrierbar sind. Die Trauminhalte, die nur durch Selbstbeobachtung erschließbar sind, gehören nicht dazu.
Der kognitive Erklärungsansatz
Kognition umfasst alles, was mit Lernen, Denken, Wissen, Sprache, Erinnern und verstandesmäßiger Einsicht zu tun hat. Die kognitive Psychologie sieht den Menschen vor allem als ein Individuum, das durch Lernen und Denken Informationen verarbeitet. Das dadurch erworbene Wissen wird im Gedächtnis gespeichert.