Was ist der Mensch? - Erich Maier - E-Book

Was ist der Mensch? E-Book

Erich Maier

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Beschreibung

'Was ist der Mensch?' ist eine aktuelle Darstellung der philosophischen Grundfrage, die sich an alle richtet, die sich für die Theorie hinter ihrer Praxis interessieren: von der Bezogenheit auf andere bis zur sprachlichen Verfasstheit des menschlichen Wesens. Und leider lässt sich auch der Missbrauch und dessen Umfeld als etwas andere Qualität menschlicher Bewusstheit nicht ausklammern! Eine erfrischende Lektüre, die Bezug nimmt auf das Sein dessen, was ist!

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Seitenzahl: 128

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Inhaltsverzeichnis

5. Oktober 2024

9. Oktober 2024

14. Oktober 2024

22. Oktober 2024

03. November 2024

12. November 2024

5. Oktober 2024

Liebe Mikaela,

auch für die letzte Briefserie habe ich mich ein wenig von Kant inspirieren lassen. „Was ist der Mensch?“ lautet eine seiner Grundfragen der Philosophie. Abgesehen von der Problematik solcher Grundfragen, die auch Denkschablonen im Nachhinein sein können, erscheint die Thematik ja doch interessant, und ganz leicht obenhin schreitend würde ich spontan antworten: Der Mensch ist auf andere bezogen, und das natürlich nicht nur negativ, sondern selbstverständlich „mehrheitlich“ positiv auch im Sinne von Konventionen! Der Mensch möchte zum Beispiel kommunizieren, und wenn er glaubt, dass das positiv nicht möglich ist, entscheidet er sich vielleicht für negative Machenschaften! Diese Bezogenheit findet allerdings innerhalb der Natur statt, ist dem Menschen sozusagen von Anfang an mitgegeben, und deshalb ist der erste Begriff, der einem einigermaßen modernen Verständnis nach im Kontext des Menschen auftaucht, auch schon die Natur! Die Natur ist ein Um- und Überbegriff des Menschen und ihrer Wirkung nach nicht zu unterschätzen, nicht nur objektiv, sondern durchaus im Hinblick auf das Innere eines Menschen! Und als zweites Wort in diesem Zusammenhang fällt einem das Bewusstsein ein. Die Antwort auf die Frage „Was ist der Mensch?“ lautet: ein Bewusstsein!

Die Dialektik, der im Deutschen Idealismus zu einer festen Systematik verholfen wurde, nachdem sie ursprünglich nur die Form des platonischen Gesprächs, eines Dialogs, gewesen war, weist dann darauf hin, dass die Natur einen Stellenwert im Bewusstsein hat, denn was anderes sollte man darin auch zu finden suchen? Ich kann hier, scheinbar ein wenig abschweifend, die Erkenntnis bringen, nicht die Angst ist Grundgefühl der Religion, sondern die Liebe, daraus folgern, kommuniziert wird nicht aus Angst, sondern aus positiveren Motiven, und dabei als dritten Begriff das Selbst ins Spiel bringen, das, wie schon früher erwähnt, im Abendland noch nicht ganz die Anerkennung gefunden hat, die ihm zukommt! Das Selbst ist Natur und ermöglicht die Kommunikation, aber auch alle anderen kulturellen Fähigkeiten eines Menschen, und dabei ist das Selbst etwa auch die unmittelbare Wahrnehmung eines klaren Sternenhimmels in einer lauen Sommernacht! Einmal leuchtet der Himmel ganz tief in mich hinein, ehe er wieder zur Mattscheibe wird, an der ich mein Wissen über Himmelskörperbezeichnungen erproben kann! Aber dieser eine Moment genügt mir, um eine Übereinstimmung zwischen dem Weltall und meinem Selbst zu spüren! Das Selbst ist eine Frage an den Nachthimmel, die von diesem positiv beantwortet wird und damit auch die Berechtigung stärkt, der Natur zu vertrauen! Wir wachsen mit dem Erlernen von Kulturelementen auf, Übereinkünften, die ich als Konventionen bezeichnen würde, und dazu gehört unter anderem die Sprache und deren Funktion der Kommunikation! Diese führt dazu, dem Ich Gewicht zu verleihen, was die Gefahr der Negativität heraufbeschwört, wie wir aus der Praxis wissen! Das menschliche Spiel besteht jedoch darin, sich selbst in Relationen zu setzen, und hier wäre die Negativität nur ein unnützer Umweg, der zu nichts führen würde! Sogar im Hinblick auf das umstrittene Motiv von Eigentum und Besitz wäre das dann ein Nachteil! Aber, um wieder aus dem Möglichkeitsmodus herauszukommen, auch der Begriff der Zeit verliert im Kontext des Selbst seine Relevanz, erweist sich als Illusion, eigentlich als Fantasie! Die Zeit hat oberhalb der Sprache nichts verloren, eine glühende Schlinge, ein Lasso der Zeit, um dort etwas einzufangen, ist nichts weiter als ein Desiderat aus einer Ecke heraus, die sich kommunikativ sozusagen nicht an die Oberfläche wagt! Ich darf der unmittelbaren Wahrnehmung glauben, dann tritt ein positives Postulat auf, der Begriff des Seins! Das Sein ist mithin der Glaube, dass die unmittelbare Wahrnehmung nicht trügt! Aber dass das Sein überhaupt ein notwendiger Terminus ist, weist auf einen gewissen Mangel hin, der eben nicht kommuniziert wird! Die Zeit hat im Objektbereich selbstverständlich ihre Gültigkeit, ist, vom Selbst als Universum aus betrachtet, relativ. Dann stellt sie jedoch gleichsam auch einen Verzicht auf die unmittelbare Gültigkeit der Wahrnehmung dar, was den Menschen nach Adam Riese wiederum an die anderen zurückbindet! Fasse ich diese Bindung als negativ auf, etwa als Zwang, besteht die Möglichkeit der Lüge, welche dann mehr oder weniger absichtlich auftreten muss! Ich kann stur bleiben, mich Emotionen überlassen, die gesamte Kultur auslöschen wollen, aber das ändert letztlich auch nichts daran, dass selbst Irrationales nichts anderes ist als Natur! Die Lösung der negativen Problematik liegt in und bei der Natur!

Mikaela, Du siehst, ich komme gleich mitten in den Strudel des Bewusstseins, und das wohl nicht zuletzt deshalb, weil ich mich selbst immer noch gewissermaßen darin befinde! Ich bin den Geist losgeworden und die Zeit, auch das Unbewusste, es ist also alles, was es ist, aber die Existenz hat mir noch nicht ihr positives Händchen gereicht, hält mich im Negativen fest, zu welchem alle Folgen des negativen Dinges gehören außer diesem selbst! Ich weiß über das Negative Bescheid, kann es aber nicht verstehen, es gehört wohl zu den blutleersten Dingen unter der Sonne! Es ist in sich inkompatibel und erweist sich auch als inkompatibel mit dem Leben! Und dabei ist es das Ziel eines Negativen, positiv besiegt zu werden! Auch das Inkompatible des Negativen ist in Wahrheit Natur!

Die Thematik des Menschen birgt also zwei miteinander unvereinbare Aspekte in sich: einerseits eine Normalität, welche sich der Konventionen bedient, und dann die Negativität, die sich selbst abgrenzt und somit nicht nur innerhalb des Bewusstseins für sich allein besteht! Und Ziel muss es sein, diese Negativität irgendwie aus dem Bewusstsein zu entfernen, was, trivial gesprochen, mit dem Ende des Missbrauchs und insbesondere des Kindesmissbrauchs korreliert! Das negative Ding ist unlogisch, irrational, aber es setzt sich mit einer inneren Konsequenz fort, weil seine Forderung noch nicht erfüllt wurde, und diese Forderung ist – kindisch, sie kann gar nicht erfüllt werden! Das Negative existiert in der Erwachsenenwelt, aber es muss seine Wurzeln in einer Kindheit haben, die gar nicht so unbehütet daherkommt, wie die Realität negativer Phänomene suggeriert! Man könnte behaupten, die Ursache des Negativen sei nichts weiter als ein böser Traum, dem eine Verweigerung der Kommunikation folgt, woraus sich dann Künstliches ergibt! Der Ausdruck „Künstliches“ passt wohl auf ganz eigene Weise in den Kontext der Negativität! Letztere ist also eine Ablehnung der Gültigkeit der Konventionen, aber sie bedient sich ihrer, weil die Existenz keine Alternative zulässt, mitunter sogar recht unverschämt parasitisch! Und es muss auch nicht eigens betont werden, dass Destruktivität zu destruktiven Ergebnissen führt! Die Verantwortungslosigkeit, der Mangel an Einsicht und Schuldbewusstsein des Negativen sind ja legendär! Für sich denkt jemand vielleicht, dass es ihm selbst auch nicht anders ergangen ist und er deshalb zu negativem Handeln berechtigt ist; aber die Lösung der Problematik in der Zukunft liegt genau dort, wohin sich negatives Denken seit je den Zugang verbaut hat, im Selbst, in der Natur! Außergewöhnliche Bewusstseinszustände, Transzendenzerlebnisse wie etwa Nahtoderfahrungen können auch Anlass für negatives Denken sein, weil sie sich vollkommen anders anfühlen können als die normale Realität! Ein in derartigen Berichten mitunter auftretendes Lichterlebnis wird mit einer überschwänglichen Positivität erinnert, die sich kaum in Worte fassen lässt! Die Diskrepanz zum Alltag danach ist zunächst vielleicht so groß, dass diese alleine für ein skeptisches Gemüt schon Anlass zur Negativität sein kann! Die Sprache erweist sich offensichtlich als nicht ausreichend, um derartige Inhalte abdecken zu können, und wenn ich ethisch labil bin, ist das für mich der Startschuss zur Lüge! Die Negativität spielt sich hauptsächlich im Inneren des Bewusstseins ab, in der Vorstellungswelt, im Denken, und auch hier ist die Diskrepanz zu den realen Phänomenen beachtlich! Die Philosophie bis weit ins zwanzigste Jahrhundert hinein befasst sich damit eine Textur dafür zu erstellen und muss dabei daran scheitern, die Gültigkeit der konventionellen Bedeutungen gewöhnlicher Wörter zu erreichen! Die Lüge selbst ist zunächst ein leeres Wort, welches durch eine konkrete Bedeutung in einem konkreten Kontext jeweils Realität erhält! Sie wäre nichtssagend, wenn man sie nicht in der Praxis kennengelernt hätte! Auch hier kommt also die Notwendigkeit der Kommunikation zum Ausdruck, und diese erlaubt eine paradoxe Formulierung wie: Das Böse nimmt seinen Ursprung in einem Transzendenzerlebnis!

Die Frage „Was ist der Mensch?“ fragt nach objektiven Attributen, und auch die Substanz wird in den Objektstatus, in die Objektschichte versetzt. Der Mensch wäre aufgrund der Fragestellung als Ding aufzufassen mit bestimmten Beschaffenheiten! Philosophie kann mit solchen Konstellationen spielen, konkret wäre das Problem der Selbstreflexion die Außenperspektive, welche eine Objektivierung verlangt. Kant umgeht es, über sich selbst nachdenken zu müssen, indem er den Begriff Mensch objektiviert! Und Objekte werden bestimmt, im Vorhinein! Ich könnte die Frage auch beantworten mit: „Was seine Zeit aus ihm macht!“ Dann käme ich aber relativ rasch in eine Art Opferdenken hinein, und ein fiktives Opferdenken ist eine der Wurzeln der Negativität und daraus umgesetzter Destruktivität!

Alternativ dazu, aber doch ein Stück weit inspiriert davon, scheint es angemessen, die Bedeutung der Natur im Kontext des Begriffs Mensch hervorzuheben! Und ich postuliere im Anschluss einfach recht forsch: Das negative Ding möchte den Glauben an die Natur nehmen! Wie kommt es dazu? Wahrscheinlich, weil es durch Zweifel an der Natur entsteht, durch ängstlichen Zweifel, oder konkreter: Das Böse entsteht durch Zweifel an der Natur über den Menschen!

Aber jetzt einmal weg von diesen Dingen, die einem schwer im Magen liegen! Natur heißt, dass ich auf das Leben und die Zukunft vertrauen darf! Ich erinnere mich an die Zeit, als ich mir die innere Natur als eine gelbgrüne Kugel vorstellte mit offenen Rändern und den Entschluss fasste, diesem Begriff zu vertrauen! Ich war damals etwa vier, und immerhin konnte ich durch tapfer durchgehaltenes Vertrauen das periodische Auftreten von Asthmaanfällen durchbrechen und beenden! Die Freude über diesen Sieg war riesengroß, wenngleich in meinem Bewusstsein verborgen, und motivierte mich, auch meinen Geschwistern von dieser Stärke der Natur mitzuteilen, was mir durch eine bösartige Falle zum Verhängnis werden sollte, aus welchem ich bis heute nicht herauskommen konnte! Aber das hat nichts mit der Natur selbst zu tun, im Gegenteil, diese hat mich befähigt, all die Jahrzehnte seither durchzuhalten, mehr oder weniger vernünftige Wege zu suchen und dann auch zu gehen! Die Natur hat nicht nur Bedeutung als ein Objekt, welches das Leben erhält und ermöglicht, sondern sie ist auch im Bewusstsein präsent, auch wenn davon kaum jemals die Rede ist! Man könnte es als Erfolg der Negativität auffassen, dass von der Natur im Kontext der Innenwelt wenig bekannt ist, obwohl man sie täglich mindestens so notwendig braucht wie den berühmten Bissen Brot!

Zu sagen: „Ich bin“, bedeutet letztlich mein Wesen als natürlich zu akzeptieren, und damit befinde ich mich bereits mitten in der Kommunikation! Das Sein lässt sich nur durch Natur rechtfertigen, und es selbst rechtfertigt über die Sprache den Ausgleich in der Kultur! Die Zeit stellt eine Art Gegenpol zum Sein dar, jenes Kulturelement, das im menschlichen Bewusstsein und vor allem im Denken Bedeutung hat wie kaum ein anderes, und die Zeit müsste in Summe eigentlich den gerechten Anteil aller an der Kultur meinen! Doch erweist sie sich anders als das Sein in dieser Hinsicht nicht als verlässlich! Ich kann vielleicht gut rechnen, aber das sagt noch nichts über meine Kompetenz in puncto Gerechtigkeit aus! Und der Ausgleich kann nicht eingefordert werden, wird ohnedies von der Natur bewirkt!

Das Sein ist sozusagen ein Beweis, dass die Kultur in der Natur begründet ist, es rechtfertigt die Konsistenz der Sprache, welche wohl das Hauptmedium der Kultur darstellt! Wir alle verlassen uns auf die Sprache und erkennen damit die Leistung unserer Vorfahren an bis hinein in früheste Vorzeiten, als die Nebel des kollektiven Geistes noch nicht vom Sonnenlicht der Geschichte weggehoben waren! Die Sprache ist konsistent, das steht fest, aber das Sein konnte sich bisher noch nicht ganz von den Schlieren befreien, die es durchziehen und bedecken, und es ist nicht einmal Gegenstand der Kommunikation, woher diese Schlieren stammen! Das Sein ist Ort der Auseinandersetzung von Gut und Böse in der Kommunikation, und offenbar hat es selbst auch seinen Teil davon abbekommen! Aber das Sein ist zwar in der Kultur, wird jedoch von der Natur gehalten, und diese bürgt für dessen Unverfälschtheit und Reinheit! Das Ziel eines menschlichen Lebens wäre also die unverfälschte Erkenntnis des Seins!

Die Natur ist überhaupt der tragende Substanzbestandteil des Bewusstseins, auch wenn man wahrscheinlich kaum einen Philosophen finden wird, der zu einer solchen Formulierung greift! Hier wurde früher gekämpft, die heutige Situation ist mir nicht so bekannt! Philosophen tendierten dahin Transzendenzerlebnisse zu leugnen, auch wenn sie eines gehabt hatten, und daraus ergibt sich ein Begriff der Individualität, welcher die Natur dieser wichtigen Schichte des Bewusstseins negiert! Individuum wird zum Egoisten mangels Alternative! Bis hin zum Level der Sprache dominiert das Kollektive in der Kultur. Die Bewusstseinsschichten über der Sprache lassen dagegen wieder ganz deutlich die Natur und ihre Bedeutung hervortreten, beinahe so deutlich wie in Bezug auf den Körper selbst! Die Objektschichte, die Welt, ist vollgestopft mit Dingen und Strukturen, die Sprache dient zur Bezeichnung der Welt, diese beiden Schichten des Bewusstseins sind vom Kollektiv dominiert und dazu vielleicht noch der Emotionsanteil der Gefühlsschichte, denn Emotionen benötigen zum Ausdruck häufig die Sprache! Ein menschliches Bewusstsein trägt Strukturen in sich, die alles andere als „natürlich“ erscheinen, und doch gehört das zum Leben dazu, kann oder muss akzeptiert werden, erscheint vielen sogar selbstverständlich menschlich zu sein. Aber der Mensch stellt lediglich die Bezogenheit dazu dar, woraufhin sich die Frage nach dem Kollektiv stellt! Man geht dabei also im Kreis um den Terminus Mensch herum, dessen Bedeutung einfach in seiner Bezogenheit liegt! Dieses natürliche Merkmal, diese Beschaffenheit führt zur Bildung von Kollektiven, die wiederum für die Kultur verantwortlich zeichnen; dadurch hebt sich der Mensch ab von der übrigen Natur, würden biologische Anthropologen vielleicht konstatieren, aber in diesen Fachbereich möchte ich mich nicht weiter hineinwagen!

Fasst man den Menschen nicht als Objekt auf, bringt die Frage nach dem Menschen also die Begriffe Natur, Bewusstsein oder Sein und Kommunikation oder die Sprache zum Vorschein. Und dabei tritt eine Diskrepanz in den Vordergrund, die zwischen der Natur und dem selbstabgegrenzten Ding der Negativität, welches in unbestimmtem Maß auch kulturmanipulativen Einfluss hatte und hat! Man könnte beinahe von einem Kampf sprechen, der hier stattfindet, weniger jedoch von einer Rivalität, denn die beiden Gegner zeigen sich alles andere als gleichwertig! Destruktivität wird von der Natur bestenfalls akzeptiert oder besser toleriert und sie kann, soweit sie ehrlich sein möchte zu sich selbst, sich keine Aussicht auf Erfolg machen! Ich könnte etwa eine Parallele ziehen in der Art: Der Unterschied zwischen Sein und Seiendem ist Natur und Missbrauch! Das Seiende ist seit der Antike ein führender philosophischer Begriff und genießt seit Platon auch den Vorzug vor seinem Verbalinfinitiv, dem Sein! Und das Seiende ist durchaus brisant, ist sozusagen mehr als doppeldeutig gemeint! Die Philosophie schafft damit beinahe ein Problem, und es gibt aber auch einen Raum dahinter, der gleichsam nach möglichen Lösungen hallt oder dröhnt. Das Seiende ist negativ, und ein Negativer stellte sich schon als Kind irgendwie gegen den Prozess der Natur! Das negative Ding ist so konstruiert, dass es die Existenz nachahmen oder im Denken gar ersetzen soll – ein Tausch, den wohl nicht jeder für sich vollziehen möchte!

Oder eine andere Begriffskonstellation, die zu Kontroversen im Bewusstsein führt: Natur, Zeit, Sein. Die Zeit enthält auch die Absicht, den Prozess der Natur irgendwie anzuhalten; die Dauer stellt zwar für den