Weihnachten und Ostern in der Einweihungslehre - Omraam Mikhaël Aïvanhov - E-Book

Weihnachten und Ostern in der Einweihungslehre E-Book

Omraam Mikhaël Aïvanhov

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Beschreibung

Die Christen feiern alljährlich Weihnachten und Ostern, um der Geburt und der Auferstehung Jesu zu gedenken. Diese Feste rühren von einer alten Tradition der Einweihungslehre her, die schon lange vor dem Zeitalter des Christentums existierte. Sie fallen im Jahreszyklus auf die Wintersonnenwende und die Frühlings - Tag-und-Nacht-Gleiche. Sie weisen hiermit auf ihre kosmische Bedeutung hin und lehren, dass der Mensch - Teil des Kosmos - mit der Vorbereitung und dem Wachstum in der Natur eng verbunden ist. Diese beiden Feste sind in Wirklichkeit nur zwei verschiedene Darstellungen für die Erneuerung des Menschen und sein Eintreten in die geistige Welt.

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Über den Autor

Omraam Mikhaël Aïvanhov war ein großer spiritueller Meister, ein lebendiges Vorbild, ein »Überbringer des Lichts« und ein warmherziger, humorvoller Lehrer, der durch sein selbstloses, zugängliches und brüderliches Verhalten überzeugte.

Er strebte an, alle Menschen bei ihrer persönlichen Entwicklung zu begleiten – so wie ein Bergführer seine Kameraden sicher bis auf den höchsten Gipfel führt.

Das Gedankengut, das Omraam Mikhaël Aïvanhov verbreitet hat, bietet zahlreiche Methoden und einen klaren, begehbaren Weg zu größerer Vollkommenheit und mehr Lebensglück.

In wohltuend einfacher Sprache erklärt er alle wichtigen Zusammenhänge des Lebens und ist gerade bei den Fragen unserer heutigen Zeit wegweisend. Ob es um die Bewältigung des Alltags geht, um das Thema der Liebe und Sexualität oder um tiefgründige philosophische Themen – stets sind seine Antworten überraschend klar und hilfreich.

Kurzbeschreibung

»Die Christen feiern alljährlich Weihnachten und Ostern, um der Geburt und der Auferstehung Jesu zu gedenken. Diese Feste rühren von einer alten Tradition der Einweihungslehre her, die schon lange vor dem Zeitalter des Christentums existierte. Sie fallen im Jahreszyklus auf die Winter-Sonnenwende und die Frühlings-Tag-und-Nacht-Gleiche. Sie weisen hiermit auf ihre kosmische Bedeutung hin und lehren, dass der Mensch – Teil des Kosmos – mit dem Werden und Wachsen in der Natur eng verbunden ist. Weihnachten und Ostern – die zweite Geburt und die Auferstehung – sind in Wirklichkeit nur zwei verschiedene Darstellungen für die Erneuerung des Menschen und sein Eintreten in die geistige Welt.«

Omraam Mikhaël Aïvanhov

Inhaltsverzeichnis

Über den Autor

Kurzbeschreibung

Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1: Das Weihnachtsfest

Kapitel 2: Die zweite Geburt

Kapitel 3: Die Geburt auf den verschiedenen Ebenen

Kapitel 4: »Wenn ihr nicht sterbt, so werdet ihr nicht leben!«

Kapitel 5: Die Auferstehung und das Jüngste Gericht

Kapitel 6: Der Auferstehungsleib

Vom selben Autor – Reihe Gesamtwerke

Vom selben Autor – Reihe Izvor

Vom selben Autor – Reihe Broschüren

Copyright

Da Omraam Mikhaël Aïvanhov seine Lehre ausschließlich mündlich überlieferte, wurden seine Bücher aus stenographischen Mitschriften, Tonband- und Videoaufnahmen seiner frei gehaltenen Vorträge erstellt.

Kapitel 1: Das Weihnachtsfest

Die vier wichtigsten Feste Weihnachten, Ostern, Johanni und Michaeli sind kein Zufall und nicht beliebig von einigen Geistlichen eingeführt worden, sondern es sind Zeitpunkte, die kosmischen Phänomenen entsprechen. In einem Jahr durchläuft die Sonne vier Kardinalpunkte (Tagundnachtgleiche im Frühjahr und Herbst und die Sommer- und Wintersonnenwende). Während dieser vier Zeitabschnitte ist in der Natur ein gewaltiges Strömen und Kreisen von Energien zu beobachten, das die ganze Erde mit all ihren Bewohnern beeinflusst: Pflanzen, Tiere und Menschen. Die Eingeweihten haben diese Phänomene studiert und festgestellt, dass große Veränderungen im Menschen stattfinden können, wenn er aufmerksam ist, sich vorbereitet und sich in Harmonie bringt, um diese Ausströmungen aufzunehmen.

In der christlichen Tradition heißt es, dass Jesus am 25. Dezember um Mitternacht geboren sei. An diesem Tag tritt die Sonne in das Sternbild Steinbock ein. Symbolisch gesehen ist der Steinbock mit den Bergen und Höhlen verbunden, und gerade in der Finsternis einer Höhle kann das Jesuskind geboren werden. Das Jahr hindurch waren Natur und Menschen sehr aktiv, aber beim Herannahen des Winters werden viele Arbeiten eingestellt, die Tage werden kürzer, die Nächte länger; der Mensch hat jetzt Zeit für Meditation und Besinnung; er kann in die Tiefen seines Wesens hinabsteigen und die Voraussetzungen für die Geburt des Kindes finden.

Nach dem Steinbock tritt die Sonne in das Tierkreiszeichen des Wassermanns ein. Der Wassermann stellt das Wasser, die Taufe, das sprudelnde Leben dar, das neue Strömungen hervorbringt. Danach durchläuft sie die Konstellation der Fische, wo der Fischfang stattfindet, von dem Jesus sprach, als er zu seinen Jüngern sagte, dass sie »Menschenfischer« sein würden.

Kehren wir aber zurück zur Geburt Jesu. Jedes Jahr steigt am 25. Dezember um Mitternacht das Sternbild Jungfrau am Horizont auf und darum heißt es, Jesus sei von der Jungfrau geboren. Gegenüber erscheinen die Fische und in der Mitte des Firmaments ist das wunderschöne Sternbild Orion zu sehen, dessen Zentrum drei aneinander gereihte Sterne bilden, die volkstümlich die drei Weisen genannt werden.

Ob Jesus nun wirklich am 25. Dezember um Mitternacht zur Welt kam, soll uns hier nicht beschäftigen; was uns interessiert ist, dass an diesem Tag das Christus-Prinzip in der Natur geboren wird, das Licht und die Wärme, die alles verwandeln. Zur gleichen Zeit wird dieses Fest auch im Himmel gefeiert: Die Engel singen und alle Heiligen, hohen Meister und Eingeweihten versammeln sich, um zu beten, um den Ewigen zu ehren und die Geburt des Christus zu feiern, der wahrhaft im Universum geboren wird.

Und was macht währenddessen die Mehrzahl der Menschen auf der Erde? Sie hält sich in Kneipen, Tanzbars und Nachtlokalen auf, wo gegessen, getrunken und Unsinn gemacht wird, um die Geburt Jesu zu feiern... eine seltsame Mentalität! Das Erstaunliche dabei ist, dass sogar die intelligentesten Menschen es normal finden, Weihnachten auf diese Art zu feiern, anstatt sich der Bedeutung eines nur einmal jährlich stattfindenden Ereignisses bewusst zu sein. Wenn die ganze Natur aufmerksam das neue Leben vorbereitet, ist der Mensch mit seinen Gedanken woanders. Deshalb empfängt er auch nichts vom Himmel, sondern verliert im Gegenteil dessen Gnade und Liebe. Denn was kann der Himmel einem Menschen, der den göttlichen Strömungen gegenüber unempfindlich ist, schon geben? Der Schüler dagegen bereitet sich vor. Er weiß, dass in der Weihnachtsnacht Christus als Licht, Wärme und Leben geboren wird, und er schafft günstige Bedingungen, damit dieses göttliche Kind auch in ihm geboren wird.

Jesus wurde vor zweitausend Jahren in Palästina geboren. Doch das ist der historische Aspekt von Weihnachten, der aber, wie ihr wisst, für die Eingeweihten zweitrangig ist, denn Christi Geburt ist eher ein kosmisches als ein historisches Ereignis. Es ist die erste Manifestation des Lebens in der Natur, überall beginnen neue Energien hervorzusprudeln. Außerdem ist diese Geburt auch ein mystisches Ereignis, das heißt, dass Christus in jeder Menschenseele als Prinzip des Lichtes und der göttlichen Liebe geboren werden soll. Dies ist die Bedeutung der Geburt Jesu. Aber solange der Mensch nicht von Licht und Liebe erfüllt ist, kann das Christkind nicht in ihm geboren werden, er kann es feiern und erwarten... und wird nie etwas bekommen.

Zur Erinnerung an die Geburt Jesu vor zweitausend Jahren geht man in die Kirche und singt, dass er gekommen ist, uns zu erlösen. Und da wir nun bereits erlöst sind, können wir in aller Ruhe weiter sündigen, trinken und schlemmen und brauchen uns für alle Ewigkeit keine Sorgen mehr zu machen! Das ist es, was die Menschen unter der Geburt Jesu verstehen. Aber wer denkt schon daran, an sich selbst zu arbeiten, zu lernen und sich zu bemühen, damit Jesus in jeder Seele, in jedem Geist geboren wird? Wäre das Kommen Jesu vor zweitausend Jahren ausreichend gewesen, warum ist dann das Reich Gottes auf Erden noch nicht Wirklichkeit geworden? Kriege, Elend und Krankheiten hätten schon längst verschwinden müssen.

Ich leugne nicht, dass Jesu Geburt ein äußerst wichtiges historisches Ereignis war, aber das Wesentliche sind die kosmischen und mystischen Aspekte des Weihnachtsfestes. Die Geburt Christi ist nicht nur ein alljährliches Ereignis im Universum, sondern kann auch jeden Augenblick in unserem Inneren stattfinden. Ihr könnt die Geschichte der Geburt Jesu lesen, so oft ihr wollt und singen: »Es ist geboren, das himmlische Kind...«, solange Christus nicht in euch selbst geboren ist, hat all das keinen Zweck. Jetzt kommt es darauf an, dass jeder den Wunsch hat, Ihn in seiner eigenen Seele zur Welt zu bringen, um selbst so zu werden wie Er, damit die Welt von Menschen bevölkert wird, die alle den Geist Christi in sich tragen. Gerade dies wollte Jesus im Übrigen erreichen, als er sagte: »Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und er wird noch größere als diese tun; denn ich gehe zum Vater« (Jh 14,12). Aber wo sind diese Werke, die größer sind als die Werke Jesu?

Für einige ist Christus bereits geboren, für manche wird er bald geboren werden, und für andere wird er leider erst in einigen Jahrhunderten geboren. Es kommt eben darauf an, ihm die richtigen Bedingungen zu schaffen. Um die ganze Bedeutung des Weihnachtsfestes zu begreifen, ist es daher sehr wichtig, sich lange vorher darauf vorzubereiten. Was bedeutet zum Beispiel die Geburt Jesu in einer Krippe zwischen Esel und Ochse? Was stellen die Hirten, die drei Weisen dar? Ihr sagt: »Aber das weiß doch jeder!« Wir werden gleich sehen, ob man es weiß oder nicht, und was man sich darunter vorstellt. Lukas hat die meisten Einzelheiten über dieses Ereignis berichtet; alle anderen Evangelisten erwähnen es kaum oder beginnen erst mit der Taufe Jesu am Ufer des Jordan durch Johannes den Täufer. Ich möchte euch deshalb jetzt gerne die Schilderung von Jesu Geburt aus dem Lukas-Evangelium vorlesen (Lk 2,1-32).

Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot vom Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zu der Zeit, da Cyrenius Landpfleger in Syrien war. Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt. Da machte sich auf auch Joseph aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, darum dass er von dem Hause und Geschlechte Davids war, auf dass er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe, die war schwanger. Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.

Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und siehe, des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: »Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.« Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: »Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen!« Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Joseph, dazu das Kind in der Krippe liegen. Da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kind gesagt war. Und alle, vor die es kam, wunderten sich der Rede, die ihnen die Hirten gesagt hatten. Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott um alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.

Und da acht Tage um waren, und man das Kind beschneiden musste, da ward sein Name genannt Jesus, wie er genannt war von dem Engel, ehe denn er im Mutterleibe empfangen ward.

Und da die Tage ihrer Reinigung nach dem Gesetz des Moses vollendet waren, brachten sie ihn nach Jerusalem, auf dass sie ihn darstellten dem Herrn. Wie denn geschrieben steht in dem Gesetz des Herrn: »Alle männliche Erstgeburt soll dem Herrn geheiligt heißen«, und dass sie gäben das Opfer, wie es gesagt ist im Gesetz des Herrn »ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben«. Und siehe, ein Mensch war zu Jerusalem, mit Namen Simeon, und derselbe Mensch war fromm und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels, und der heilige Geist war mit ihm. Und ihm war eine Antwort geworden von dem Heiligen Geist, er solle den Tod nicht sehen, er habe denn zuvor den Christus des Herrn gesehen. Und er kam auf Anregen des Geistes in den Tempel. Und da die Eltern das Kind Jesus in den Tempel brachten, dass sie für ihn täten, wie man pflegt nach dem Gesetz, da nahm er ihn auf seine Arme und lobte Gott und sprach:

»Herr, nun lässest du deinen Diener in

Frieden fahren, wie du gesagt hast.

Denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen,

Welchen du bereitet hast vor allen Völkern,

Ein Licht zu erleuchten die Heiden,

Und zum Preis deines Volkes Israel...«.

Diese Geschichte habt ihr bestimmt schon öfter gelesen oder gehört. Sie enthält zahlreiche symbolische Details und zwei sehr mysteriöse Stellen. Warum heißt es: »Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen«? Folglich musste sie von diesen Worten etwas für sich behalten. Hätte es sich um die Aussagen der Hirten gehandelt, hätte sie darüber sprechen können, denn diese waren für niemanden ein Geheimnis. Also war es etwas anderes, etwas Heiliges, das sie kostbar in ihrer Seele hütete. Und wer war Simeon? Es heißt, dass der Heilige Geist über ihm war, er war also ein sehr reiner Mensch. Die Frage nach Simeon kann ich indes nicht behandeln, denn das würde jedes christliche Bewusstsein erschüttern. Ja, wer war Simeon? Welche Verbindung hatte er zu Jesus?...

Jetzt werdet ihr gleich sehen, ob ihr dieses Kapitel wirklich verstanden habt. Zunächst: Wer waren Maria und Joseph? Wenn sie als Jesu Eltern ausgewählt wurden, dann waren sie auch darauf vorbereitet worden und würdig, Jesus, den Erlöser der Menschheit, in ihrer Familie zu empfangen. In ihren vorangegangenen Leben hatten sie sicherlich eine bedeutende spirituelle Arbeit geleistet. Sie waren außergewöhnliche Menschen und für dieses Ereignis vorherbestimmt. Maria hatte sich schon sehr jung dem Herrn geweiht. Sie war in den Tempel gegangen, um Seine Dienerin zu werden. Sie hatte sich also geläutert und die größten Opfer gebracht, um würdig zu sein, einen so erhabenen und mächtigen Geist wie Christus in ihrem Schoße zu empfangen. An solche Dinge denkt niemand. Man ist überzeugt, Gott sei alles möglich und Er tue, was ihm gefällt, sogar die unglaublichsten Dinge, und deshalb könne Er auch den Erstbesten für die allerhöchste Mission auswählen. Nein, auch auf diesem Gebiet gibt es eine Gerechtigkeit, Regeln und Gesetze, die der Herr selbst erlassen hat, also wird Er selbst sie bestimmt nicht übertreten.

Wenn Gott Geschöpfe auswählt, dann erfüllen sie bestimmte Voraussetzungen. Gewiss, »Er kann aus Steinen Kinder Abrahams machen«, aber zuerst müssen diese vom Stadium der Steine zu dem der Pflanzen und der Tiere übergehen, bevor sie die Ebene der Menschen erreichen. Das Gleiche gilt für das Kind. Der Keim durchwandert auch viele Formen und Zustände, bevor er das Aussehen eines menschlichen Wesens annimmt. Genauso musste auch Jesus bestimmte Etappen durchschreiten, bevor er Christus wurde. Auch das können die Christen nicht akzeptieren. Ihrer Meinung nach war Jesus Gott selbst und von Geburt an vollkommen. Aber warum musste er dann bis zu seinem dreißigsten Lebensjahr warten, um den Heiligen Geist zu empfangen und Wunder zu vollbringen? Selbst wenn Gott persönlich sich auf Erden verkörpern will, wird Er dabei Seine eigenen Gesetze befolgen. Er, der Herr, respektiert Sich selbst, versteht ihr? So sehen die Eingeweihten die Dinge; in ihrem Kopf ist alles geordnet, logisch und sinnvoll.

Maria und Joseph waren rein. Um würdig zu sein, Jesus zu empfangen, hatten sie sich lange vorbereitet, schon in früheren Inkarnationen. Ist Jesus vom Heiligen Geist geboren? Ja, es war der Heilige Geist auf der himmlischen Ebene, aber auf der körperlichen Ebene war auch etwas nötig, beziehungsweise jemand, damit auch auf dieser Ebene sich der Heilige Geist widerspiegelte. Der Heilige Geist brauchte auch auf der physischen Ebene einen Mittler, damit auf physischer, spiritueller und göttlicher Ebene alles heilig, lichtvoll und rein war und eine völlige Übereinstimmung der drei Welten erreicht wurde.