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24 amüsante Kurzgeschichten, in denen der Weihnachtsmann mit den Tücken des modernen Alltags kämpft. Auch der Weihnachtsmann leidet heute in der Adventszeit unter Stress. Als alter Mann kämpft er mit gesundheitlichen Problemen, der modernen Technik und seinen Mitarbeitern. Ob er sich nun über ein Callcenter ärgert, das Navigationsgerät falsch programmiert ist oder die Bahn liegenbleibt, früher war Weihnachten einfach besinnlicher.
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Veröffentlichungsjahr: 2017
Inhaltsverzeichnis
Weihnachtsmann im Weihnachtsstress
24 Kurzgeschichten
1. Burnout
2. Ein neuer Schlitten für den Weihnachtsmann
3. Auf niemand ist Verlass
4. Filzschlappen
5. Lieferengpass
6. Süßigkeiten
7. Trojaner
8. Weihnachtsmann im Kaufhaus
9. Weihnachtswerkstatt
10. Typisch Bahn
11. Sparmaßnahmen
12. Reifenpanne
13. Kartenlesen
14. Der Praktikant
15. Der Stellvertreter
16. Schneelandschaft
17. Transportprobleme
18. Gesundheitsfimmel
19. Ein Gewichtsproblem
20. Verhoben
21. Er wird vergesslich
22. Ein dringendes Gespräch
23. Das Weihnachtsessen
24. Diätplan
Autorin
von
Annette Paul
Impressum
Annette Paul
c/o Papyrus Autoren-Club,
R.O.M. Logicware GmbH
Pettenkoferstr. 16-18
10247 Berlin.
Copyright © 2011 Annette Paul
Alle Rechte vorbehalten
Bild: © Anikakodydkova - Fotolia.com
Covergestaltung: TomJay - bookcover4everyone - www.tomjay.de
Der kleine Mann mit dem langen, grauen Vollbart stand am Büffet und schaute sich suchend um. Schließlich entdeckte er den Gesuchten und stapfte mit energischen Schritten zum Pool. Dort blieb er vor einem Liegestuhl stehen und wischte sich den Schweiß mit seinem langen Ärmel seines braunen Umhangs ab. Dann atmete er tief durch und räusperte sich. Doch der korpulente Mann mit der viel zu engen schwarzen Badehose schnarchte nur ein paarmal laut, drehte seinen Kopf zur anderen Seite und schlief ruhig weiter.
„Hallo, Weihnachtsmann, der Chef schickt mich", flüsterte der Kleine durchdringend. Doch der Dicke reagierte nicht.
Nervös wechselte der Kleine von einem Bein zum anderen. Dann fasste er sich ein Herz und stupste den Dicken an. Erst berührte er ihn kaum, doch beim fünften Versuch wurde er gröber.
Erschrocken fuhr der alte Herr auf. „Was zum Donnerwetter denkt ihr euch eigentlich! Ich bin eine wichtige Persönlichkeit und brauche meinen Urlaub, um mich zu erholen."
Der Kleine wich erschrocken ein paar Schritte zurück. Um ein Haar wäre er in den Pool gefallen. Im letzten Moment blieb er stehen und balancierte sich aus.
„Ich kann doch nichts dafür", jammerte er. „Der Chef hat mir befohlen, euch zurückzuholen. Es ist schon Ende November. In den Städten stehen inzwischen meine Kollegen und geben sich als Weihnachtsmänner aus. Die Produktion läuft auf Hochtouren, die Lager sind voll und die Wichtelfrauen lesen täglich die Post und packen nach den Bestellungen die Pakete zusammen."
„Ein alter Mann braucht mehr Erholung als ein junger."
„Aber wir sind doch alle schon viel zu alt. Leider gibt es in unserer Branche keinen Nachwuchs. Außerdem würde der Chef uns nie in den vorgezogenen Ruhestand schicken."
Der korpulente Mann richtete sich auf. Seine nicht bedeckten Körperteile waren knallrot.
Der Wichtel kicherte. „So braucht ihr keinen roten Umhang tragen. Sehr praktisch bei diesen Temperaturen."
„Wie war noch einmal dein Name?", fragte der Dicke und zog seine buschigen Augenbrauen hoch.
Doch der Kleine eilte schon leichtfüßig weg, am Ende des Pools drehte er sich noch einmal um. „Meinen Auftrag habe ich ausgerichtet. Übrigens, eure Rentiere haben beschlossen zu streiken. Sie wollen besseres Futter und mehr Ruhetage in der Hauptsaison."
Seufzend stand der Alte auf, zog sich seine Schlappen an und ging bis zur Leiter, dort stieg er Sprosse für Sprosse langsam ins Wasser. Nachdem er mehrere Runden gedreht hatte, ging er in seinen Pavillon und zog sich an. Mit karierter Bermudashorts und einem bunten Safarihemd, das über seinem üppigen Bauch spannte, stellte er sich am Büffet an. Erst als er das fünfte Mal nachgenommen und eine Flasche Burgunder geleert hatte, stand er auf und folgte dem Wichtel. Vor dem Ferienpark stand ein modischer Jeep. Hinter dem Steuer saß der Kleine und schlief schnarchend.
„Rutsch zur Seite", sagte der Dicke herrisch.
Der Kleine rieb sich die Augen. „Na endlich, alleine hätte ich mich nicht zurückgetraut."
„Ich werde auch in Streik treten", murmelte der Weihnachtsmann. „In meinem Alter sollte man in Altersteilzeit gehen."
Der Weihnachtsmann war so vertieft in die Broschüre, dass er den Wichtel nicht hörte, der das Zimmer betrat.
„Weihnachtsmann, wir sollten langsam mit der Weihnachtsplanung anfangen", erinnerte er seinen Chef und zeigte auf den Terminkalender auf dem Tisch.
„Hm, ich bin schon dabei. Morgen fahre ich zur Automobilmesse."
„Wohin?" Der Wichtel stellte sich auf die Zehenspitzen, um einen Blick in den Prospekt zu werfen.
„Na, wir brauchen doch schon seit längerem einen neuen Wagen."
„Wir können uns aber nur einen gebrauchten Truck leisten, den gibt es sicher nicht auf der Messe.