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Baba Ganoush ist weit mehr als ein einfacher Dip aus Auberginen. Dieses Buch widmet sich ganz dem rauchigen Klassiker aus der Levante-Küche und zeigt, wie vielfältig und wandelbar er sein kann. Wendy G. stellt nicht nur das Grundrezept handwerklich fundiert dar, sondern entwickelt aus der traditionellen Basis 25 charakterstarke Varianten mit saisonalen, frischen und gut kombinierbaren Zutaten. Ob als Vorspeise, als Beilage zu Gegrilltem oder als Hauptbestandteil eines vegetarischen Tellers - Baba Ganoush lässt sich in vielen Richtungen denken. Die Rezepte in diesem Buch folgen einer klaren Struktur, sind ausführlich erklärt und orientieren sich an dem, was in einer praktischen Küche wirklich zählt: nachvollziehbare Abläufe, einfache Zutaten, klare Mengen und eine sichere Hand für Aromen. Neben klassischen Kombinationen mit Zitronensaft und Tahin zeigt das Buch moderne Interpretationen mit Datteln, Linsen, Joghurt, Nüssen, frischen Kräutern oder orientalischen Gewürzen. Dabei steht immer das feine Zusammenspiel von Röstaromen, Textur und Säure im Mittelpunkt. Der Aufbau des Buchs ermöglicht es auch weniger erfahrenen Köchinnen und Köchen, die Rezepte verlässlich umzusetzen. Tipps zur Zubereitung, zur Auswahl der richtigen Auberginen und zu Röstmethode und Würzung ergänzen die Rezepte und schaffen ein sicheres Fundament. "Wendys Lieblingsrezepte - Baba Ganoush" ist kein Sammelwerk, sondern eine kulinarisch fokussierte Einladung, mit einfachen Mitteln aus einem klassischen Gericht eine Vielzahl an geschmacklich eigenständigen Kreationen entstehen zu lassen - immer auf Grundlage echter Küche mit ehrlichen Zutaten.
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Veröffentlichungsjahr: 2025
Als ich begann, „Wendys Lieblingsrezepte - Baba Ganoush“ zu schreiben, stand eine Frage im Raum: Wie lässt sich ein Gericht, das scheinbar so einfach wirkt, in seiner ganzen Tiefe beschreiben und zugleich praxistauglich für den Alltag umsetzen. Baba Ganoush ist für mich keine abstrakte Spezialität, sondern ein fester Bestandteil einer Küche, die von Handwerk, Aromen und Jahreszeiten lebt. Jede Aubergine, die im Sommer auf dem Markt liegt, trägt eine andere Geschichte in sich, und genau diese Geschichten wollte ich in Rezeptform festhalten.
Mein Zugang war nie theoretisch, sondern geprägt von der Freude am Ausprobieren und von den vielen Stunden, in denen ich Auberginen über Feuer und Glut gelegt habe, um diesen unverwechselbaren Duft einzufangen. Das Rösten der Schale, das Zartwerden des Fruchtfleisches, das feine Abstimmen mit Sesam, Zitrone und Gewürzen - all das macht für mich den Kern von Baba Ganoush aus. Dabei geht es nicht nur um die perfekte Technik, sondern darum, den Moment in der Küche bewusst wahrzunehmen.
Mit diesem Buch möchte ich Leserinnen und Leser einladen, nicht Rezepte stur nachzukochen, sondern sie handwerklich zu verstehen. Denn wer die Grundlagen begreift, kann spontan variieren und saisonale Zutaten nutzen. Im Frühling lockt frische Minze, im Herbst geben Walnüsse oder Granatapfelkerne dem Gericht eine neue Richtung. So entsteht aus einer traditionellen Auberginencreme eine Sammlung lebendiger Varianten, die in jeder Küche Bestand haben können.
„Wendys Lieblingsrezepte - Baba Ganoush“ ist deshalb kein reines Rezeptbuch, sondern auch ein Werkstattbericht aus meiner eigenen Küche. Ich habe jedes Rezept mehrfach erprobt, verfeinert und angepasst, bis es den richtigen Rhythmus zwischen Einfachheit und Raffinesse gefunden hat. Mir ist wichtig, dass jede Leserin und jeder Leser eine klare Anleitung findet, die zugleich Raum für eigene Handschrift lässt.
Baba Ganoush klingt wie ein poetischer Name, und in gewisser Weise ist er das auch. Er beschreibt ein Gericht, das im Kern schlicht wirkt und doch eine erstaunliche Vielschichtigkeit in sich trägt. Wer Baba Ganoush zum ersten Mal kostet, begegnet der Aubergine in einer Form, die ihre wahre Seele offenlegt: rauchig, weich, nussig, frisch und zugleich überraschend leicht.
Im Zentrum steht immer die Aubergine, die durch Rösten oder Grillen eine Verwandlung erfährt. Ihr zunächst fester Körper zerfällt nach dem Garen zu einem zarten Fruchtfleisch, das mit Sesampaste, Zitrone, Knoblauch und Öl zu einer geschmeidigen Creme verarbeitet wird. Dieses Zusammenspiel von Textur und Aroma ist der Grund, weshalb Baba Ganoush nicht einfach nur als Aufstrich betrachtet werden sollte. Es ist eine Zubereitung, die in der Küche gleich mehrere Rollen einnimmt.
Als Dip entfaltet Baba Ganoush seine Wirkung am besten, wenn frisches Brot, Fladen oder Gemüsesticks dazu gereicht werden. Doch er bleibt nicht in dieser Funktion gefangen. In Wraps oder Sandwiches verleiht die Auberginencreme eine saftige Basis, die anderen Zutaten Halt gibt und ihnen zugleich Tiefe schenkt. Auch als Beilage passt sie erstaunlich vielseitig: zu gegrilltem Gemüse, Fisch oder Fleisch, aber ebenso zu Reis, Bulgur oder Couscous.
Baba Ganoush ist wandelbar und öffnet Türen zu kreativen Kombinationen. Wer es dezenter mag, betont die Zitrone und setzt auf Frische. Wer Würze bevorzugt, verstärkt den Knoblauch oder fügt Gewürze wie Kreuzkümmel hinzu. Selbst die Konsistenz lässt sich steuern - fein püriert für eine glatte Creme oder grob zerdrückt für mehr Biss. Jede Entscheidung verändert den Charakter, ohne das Gericht seiner Essenz zu berauben.
Bevor Baba Ganoush seinen Weg auf moderne Teller fand, war es ein einfaches Gericht, das in den Gärten des östlichen Mittelmeerraums entstand. Dort, wo Auberginen seit Jahrhunderten kultiviert werden, wo Olivenbäume Schatten spenden und Zitronen an steinernen Mauern reifen, entwickelte sich diese Creme als Teil einer Esskultur, die auf das Feuer, das Teilen und das Veredeln einfacher Zutaten vertraut.
Der Ursprung von Baba Ganoush liegt vermutlich in der Levante. In Regionen wie Syrien, dem Libanon oder Palästina war es üblich, Gemüse direkt über offenem Feuer zu rösten. Die Aubergine eignete sich dafür besonders gut. Ihr fester Körper hielt der Glut stand, während das Innere weich wurde und einen rauchigen Geschmack annahm. Die fertige Masse wurde nicht nur mit Salz und Öl vermengt, sondern mit dem, was die Jahreszeit und die Vorratskammer hergaben: Knoblauch, Zitronensaft, Sesampaste, manchmal auch frische Kräuter oder Joghurt.
Der Name Baba Ganoush hat mehrere Deutungen erfahren. Eine verbreitete Lesart verbindet „Baba“ mit Vater oder Großvater, „Ganoush“ mit Genuss oder Verwöhntheit. So entstand das Bild eines alten Mannes, der sich gern bekochen ließ - eine humorvolle Geschichte, die das Gericht fest in den Alltag der Menschen eingebettet hat. Ob sie wahr ist oder nicht, spielt keine Rolle. Entscheidend ist, dass Baba Ganoush kein Gericht für besondere Anlässe war, sondern für den Alltag - und gerade dadurch seine kulturelle Bedeutung gewann.
In vielen Haushalten wurde Baba Ganoush nicht nach Rezept, sondern aus dem Bauch heraus zubereitet. Jede Familie hatte ihre eigene Art, die Auberginen zu rösten, zu würzen oder mit weiteren Zutaten zu verfeinern. In Armenien wurde das Gericht milder gehalten, im Irak oft kräftiger gewürzt, im Libanon mit mehr Sesam, in Israel gerne mit zusätzlichem Knoblauch. Überall dort, wo sich die Küche an regionalen Gegebenheiten orientiert, wurde Baba Ganoush Teil des kulinarischen Gedächtnisses.
Mit der Zeit fand das Gericht seinen Weg über Landesgrenzen hinaus. In Restaurants wurde es als Teil von Mezze-Variationen gereicht, oft neben Hummus, Labneh oder Taboulé. In Kochbüchern und auf Märkten bekam es einen festen Platz als vegetarische Alternative oder als würzige Beilage. Die Weiterentwicklung kam dabei nicht von außen, sondern aus der stetigen Neuinterpretation durch Menschen, die mit Lebensmitteln arbeiten.
Heute begegnet man Baba Ganoush in unterschiedlichsten Formen: mit geräuchertem Paprikapulver, mit gerösteten Nüssen, mit frischer Minze oder sogar mit asiatischen Aromen. Doch trotz aller Variationen bleibt die Basis dieselbe - Aubergine, Feuer, Sesam, Säure. Es ist diese einfache Kombination, die das Gericht trägt und gleichzeitig offenhält für kulturelle Überschneidungen, persönliche Vorlieben und handwerkliche Weiterentwicklung.
Die Qualität der Aubergine ist entscheidend. Verwende nur feste, glänzende Exemplare mit möglichst wenig Kernen. Ältere Früchte schmecken oft bitter und wässrig.
Der Geschmack hängt stark vom Rösten ab. Über offener Flamme oder auf dem Grill entwickelt sich das typische Raucharoma, das Baba Ganoush ausmacht. Im Ofen gelingt es milder, aber weniger intensiv.
Die Aubergine nicht halbieren, sondern im Ganzen rösten. So bleibt das Fruchtfleisch saftig und nimmt den Rauch besser auf, ohne auszutrocknen.
Nach dem Rösten sollte die Aubergine vollständig abkühlen, bevor sie weiterverarbeitet wird. So entspannt sich das Fruchtfleisch, und die Aromen setzen sich besser.
Die Haut lässt sich leichter entfernen, wenn man die geröstete Aubergine noch warm mit einem feuchten Tuch abdeckt. Danach löst sie sich fast von selbst.
Nicht pürieren, sondern mit einer Gabel oder einem Messer zerdrücken. So bleibt die Textur lebendig, und der Geschmack wird nicht durch zu viel Luft verwässert.
Sesampaste (Tahini) sollte gut verrührt sein, bevor sie ins Rezept kommt. Oft setzt sich Öl ab, das erst wieder eingearbeitet werden muss, um eine gleichmäßige Bindung zu erzielen.
Zitronensaft immer frisch pressen. Die Säure aus der Flasche wirkt künstlich und kann die Balance stören.
Knoblauch nicht roh einrühren, sondern fein hacken, mit etwas Salz zerdrücken oder kurz anschwitzen. Das nimmt die Schärfe und bringt Tiefe.
Olivenöl erst am Ende untermengen und nicht mitpürieren oder mixen. So bleibt das Aroma erhalten, und die Konsistenz wird cremiger.
Pfeffer und Salz sind keine Nebensache. Zu wenig davon lässt Baba Ganoush flach wirken, zu viel überdeckt die feinen Röstaromen.
Kreuzkümmel, Paprika oder Sumach ergänzen das Grundaroma. Sie müssen nicht dominieren, aber in kleinen Mengen eingesetzt sorgen sie für Charakter.
Wer intensives Raucharoma möchte, kann zusätzlich mit Räucherpaprika oder einem Hauch Rauchsalz arbeiten - aber immer sparsam dosieren.
Ein Spritzer kaltes Wasser macht die Creme lockerer. Dieser Trick hilft vor allem dann, wenn die Sesampaste zu dick ist und alles zu kompakt wirkt.
Frische Kräuter wie Petersilie, Minze oder Koriander bringen Frische und Farbe. Sie sollten erst kurz vor dem Servieren untergehoben werden.
Baba Ganoush schmeckt am besten nach einer Ruhezeit. Eine Stunde im Kühlschrank hilft, die Aromen miteinander zu verbinden.
Die Auberginenmasse kann mit einem Schuss Joghurt oder Crème fraîche gemildert werden. Das verändert das Mundgefühl und rundet die Säure ab.
Wer auf Schärfe steht, kann mit gehackten grünen Chilis oder Harissa arbeiten. Die Schärfe sollte jedoch immer eingebunden bleiben, nicht vordergründig brennen.
Baba Ganoush passt sich saisonalen Zutaten an. Im Sommer mit frischen Tomaten, im Herbst mit gerösteten Kürbiswürfeln oder im Frühling mit Erbsen ergänzt, entstehen neue Varianten.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Die Seele der Aubergine - was Baba Ganoush wirklich ist
Rauch über offenen Flammen - die Geschichte hinter Baba Ganoush
Zwischen Glut und Geduld - meine 20 Tipps und Tricks für gelungene Baba Ganoush Rezepte
Rezepte (für 4 Portionen)
Baba Ganoush klassisch geröstet
Baba Ganoush mit Sesamöl und Zitronensaft
Baba Ganoush mit Granatapfelkernen
Baba Ganoush mit gegrillten Paprikaschoten
Baba Ganoush mit Kichererbsen
Baba Ganoush mit Joghurt und Minze
Baba Ganoush mit Walnüssen und Petersilie
Baba Ganoush mit Kreuzkümmel und Chili
Baba Ganoush mit Tomatenwürfeln
Baba Ganoush mit Zucchini
Baba Ganoush mit Kräutern aus dem Garten
Baba Ganoush mit Safran und Mandeln
Baba Ganoush mit Oliven und Kapern
Baba Ganoush mit süß gerösteter Paprika
Baba Ganoush mit Linsen
Baba Ganoush mit Curry und Kokosmilch
Baba Ganoush mit gegrillten Zwiebeln
Baba Ganoush mit frischer Kresse
Baba Ganoush mit Feta und Zitronenschale
Baba Ganoush mit Dattel und Kreuzkümmel
Baba Ganoush mit Erbsen und Dill
Baba Ganoush mit Roter Bete
Baba Ganoush mit Knoblauchöl und Petersilie
Baba Ganoush mit Spinat und Sesam
Baba Ganoush mit geräucherter Aubergine
Schlusswort
Impressum
Zutaten:
800 g Auberginen
40 g Tahin
30 ml Olivenöl
15 ml Zitronensaft
6 g Knoblauch
4 g Pfeffer
4 g Salz
Zubereitung:
Die Auberginen rundum mit einer Gabel einstechen und direkt auf dem Grill oder über offener Flamme rösten, bis die Haut vollständig schwarz ist und das Fruchtfleisch weich wirkt.
Anschließend die heißen Auberginen in eine Schüssel legen und mit einem sauberen Tuch abdecken, damit sich die Haut besser löst.
Nach etwa 15 Minuten die Haut vorsichtig abziehen, das Fruchtfleisch grob hacken und in ein Sieb legen, damit überschüssige Flüssigkeit abtropfen kann.
In einer Schüssel das Fruchtfleisch mit Tahin, Zitronensaft und fein gehacktem Knoblauch verrühren.
Das Olivenöl langsam einarbeiten, bis eine cremige, aber noch leicht stückige Konsistenz entsteht.
Mit Pfeffer und Salz abschmecken und mindestens 30 Minuten ruhen lassen, damit sich die Aromen verbinden.
Vor dem Servieren noch einmal umrühren und mit etwas zusätzlichem Olivenöl beträufeln, wenn gewünscht.
Zutaten:
800 g Auberginen
25 ml Sesamöl
25 ml Zitronensaft
40 g Tahin
8 g Knoblauch
5 g Pfeffer
5 g Salz
Zubereitung:
Die Auberginen auf einem Grill oder direkt über einer offenen Gasflamme rösten, bis sie rundum schwarz sind und beim Drücken weich nachgeben.
Noch heiß in eine Schüssel geben, mit einem feuchten Tuch abdecken und etwa 10 Minuten abkühlen lassen.
Danach die Haut vollständig abziehen, das Fruchtfleisch grob hacken und in ein Sieb legen, damit die Feuchtigkeit entweichen kann.
In einer Schüssel das Fruchtfleisch mit dem Tahin, frisch gepresstem Zitronensaft und fein zerdrücktem Knoblauch vermengen.
Das Sesamöl nach und nach unterrühren, bis eine glatte, aber nicht zu feine Konsistenz erreicht ist.
Mit Pfeffer und Salz abschmecken und kühl stellen, damit sich der Geschmack voll entfalten kann.
Vor dem Servieren bei Raumtemperatur stehen lassen, damit die Aromen besser zur Geltung kommen.
Zutaten:
800 g Auberginen
40 g Tahin
30 ml Olivenöl
20 ml Zitronensaft
80 g Granatapfelkerne
6 g Knoblauch
4 g Pfeffer
4 g Salz
Zubereitung:
Die Auberginen rundherum einstechen und auf einem Grill oder im Backofen bei hoher Temperatur rösten, bis sie vollständig weich sind und die Schale Blasen wirft.
In einem abgedeckten Gefäß etwa 15 Minuten ruhen lassen, damit sich die Haut leichter lösen lässt.
Die Haut sorgfältig entfernen und das Fruchtfleisch grob hacken. In ein feines Sieb geben und mindestens 10 Minuten abtropfen lassen.
Tahin, Zitronensaft und fein gehackten Knoblauch in einer Schüssel glatt rühren.
Das Auberginenfleisch hinzufügen und mit einer Gabel grob unterarbeiten, dabei nicht zu fein pürieren, damit die Struktur erhalten bleibt.
Olivenöl langsam unterziehen und mit Pfeffer und Salz abschmecken.
Kurz vor dem Servieren die Granatapfelkerne unterheben, einige zur Dekoration aufheben.
Lauwarm oder bei Zimmertemperatur servieren und mit den restlichen Granatapfelkernen bestreuen.
