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Seit März 2020 hat sich auf der Welt viel getan und nur teilweise ist uns bekannt, worum es hier eigentlich geht. Auf eine Pandemie folgt ein Vermögensregister? Auf Lockdownmaßnahmen die Bargeldabschaffung? Schon seltsam mit welchen Mitteln Viren heutzutage bekämpft werden und welche Folgen sich aus ihnen ergeben. Solange wir noch in einer rechtstaatlichen Demokratie leben, sollten WIR uns bewusst werden, dass kritische Fragen von UNS kommen sollten - sonst wird Partizipation undenkbar. Die Anzahl und Intensität der staatlichen Eingriffe könnten dies kaum deutlicher fordern. Mit dieser Einsicht erklärt sich die Bedeutung von Politischer Bildung und Aufklärung ganz von selbst... Im ersten Teil dieser dreiteiligen Reihe verfolgt der Autor die für ihn relevanten Eindrücke und Gedanken zum aktuellen politischen Geschehen und fordert den Leser dazu auf, vorbehaltlos und unvoreingenommen es ihm gleichzutun. Ungeklärte Fragen gibt es hierfür zu Genüge. Was noch fehlt ist eine breitere Diskussion! Sie entsteht nur durch Beiträge. Dies ist einer.
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Seitenzahl: 307
Veröffentlichungsjahr: 2021
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Für meine Eltern
0.1 Einleitung
1.
Persönliche Wahrnehmung
1.1 Zum Sinn oder Unsinn dieser Schrift
1.2 Liebe Literaturlandschaft...
1.3 Persönliche Wahrnehmung der Maßnahmen
1.4 Mein Einstieg und Medien-Konsum
1.4.1 Erste Hinweise zur Betrachtung
1.4.2 Persönliche Erfahrungen
1.4.3 Ein Gegenbeispiel: Der BMI-Bericht
1.4.4 Erstes Fazit: Wahrheit und negative Aufklärung
1.5 Der Planet der Verschwörungstheorien
1.5.1 Fünf Beispiele bekannter Verschwörungstheorien
1.6 Umfeldwahrnehmung vs. Fragmentierung
1.7 Demokratie und ihre Feinde
1.8 Herrschaft und Hegemonie
1.9 Menschliche Selbstorganisation
1.10 Ziel: Das Individuum versteht seine Spezies
2.
Prüfe Deine gedankliche Herkunft
2.1 Warum bist Du hier?
2.2 Natur und Individuum
2.3 Was wir können: Denken
2.4 Die Gesellschaft ist das Immunsystem
2.5 Ideologie und Aufklärung
2.6 Lasst uns interpretieren...
2.7 Ein Gedankenspiel: Das Paket und das Etikett
3.
Auf dem Weg zum Diskurs...
3.1 Zwei Schemata, zwei Diskurse
3.1.1 Öffentlicher Diskurs
3.1.2 Politischer Diskurs
3.2 „
Ja, aber...
“
3.3 Über Strohhalme
3.3.1 Strohhalm I: Die Politik
3.3.2 Strohhalm II: Die (Haus)Experten
3.3.3 Strohhalm III: Die Intellektuellen
3.4 Über Chimären und Blendgranaten
3.4.1 Armutsbekämpfung
3.4.2 Freiheit
3.4.3 Gerechtigkeit
3.5 Etwas Aufbauendes
3.6 Schlusswort
3.7 Glossar
3.8 Mit Mindmaps ist alles schöner!
3.9 Eine Hand voll Literaturvorschläge
3.10 Ende
In dieser sehr ambivalenten Zeit könnte sich vielleicht jeder einmal die Frage stellen, was hier eigentlich los ist. Ein Virus scheint uns zu bedrohen und niemand weiß weder ein noch aus. Die Maßnahmen wechseln teilweise im Wochentakt, während Tote, aber vor allem Infizierte, gezählt werden. Viele kennen sogar die täglich neuesten Zahlen, ohne auch nur einen Zweifel daran zuzulassen, dass wir uns in einer tödlichen Pandemie befinden.
Diese Position nehmen aber nicht alle ein.
Mit diesen Aussagen wurde eine klare – heute unpopuläre – Position eingenommen und ich möchte in diesem Buch eine Reihe an Überlegungen in den öffentlichen Diskurs werfen, über die sich große Teile unserer Gesellschaften Gedanken machen sollten. Warum? Weil wir alle eine Umwälzung miterleben und bestenfalls die gesamte Gesellschaft durchaus einen kritischen Blick auf die globalen Vorkommnisse riskiert. Sehr optimistisch, ich weiß. Dieses Vorhaben soll einen Beitrag darstellen, jene Hoffnung etwas länger aufrecht zu erhalten. Zumindest stimmen die eigenen Erfahrungen hoffnungsfroh, insofern ich auch andere Menschen treffen durfte, die sich selbst breitere Einblicke von der gegenwärtigen Situation verschafften.
Im eigenen Umfeld wurde mehrfach COVID-19 diagnostiziert und dennoch erfreuen sich alle Beteiligten der besten Gesundheit. Zugegeben, einige lagen eine Woche mit Fieber im Bett und kurierten eine Grippe aus. Dazu hätte aber auch jeder andere Grippevirus, von denen es mehr als 150 gibt, führen können. Die Tödlichkeit des Virus SARS-CoV-2 ist bis heute wissenschaftlich nicht erwiesen. Der erste Lockdown 2020 zeigte die Fragwürdigkeit der PCR-Tests und der Statistiken auf. Am gruseligsten waren die Prognosen – die alle nicht eintraten. Zweifel ist also durchaus angebracht. Wie gefährlich ist jetzt nun unser aller Situation?
Diesen Nachweis zu erbringen, ist nicht meine Aufgabe oder die der Gesellschaft, sondern obliegt denjenigen, die ihre Maßnahmen begründen. Es kann natürlich nicht ausgeschlossen werden, dass jemand tatsächlich an COVID-19 stirbt. Dieser „mögliche“ Umstand erscheint mir angesichts der drastischen Maßnahmen und den übrigen Gefährdungen dann doch mehr als nur etwas dürftig zu sein.
Aber wie geht man mit dieser Situation, die ja weltweit zu herrschen scheint, um? Die mediale Berichterstattung über die internationale Situation ist ähnlich einseitig wie die über das eigene Land; ein Umstand, der nachdenklich machen kann und aus meiner Sicht nach über einem Jahr Corona-Maßnahmen auch machen sollte. Allen denjenigen, die diesen Aspekt ebenfalls für bedenkenswert halten, ist dieses Buch gewidmet.
Um was soll es gehen? Natürlich zunächst um den Anlass, der uns allen nicht nur durch Gesichtsbedeckungen den Atem nimmt. Der Verlust dieser und anderer Freiheiten soll genauso Thema sein wie die Spaltung unserer Gesellschaft, die bei allen WHO-Mitgliedsstaaten mehr oder weniger zu erkennen ist, und die Frage nach möglichen gesellschaftlichen Abwehrkräften, die uns zur Verfügung stehen – oder aus demokratischer Sicht – stehen sollten.
Ich oute mich also zum zweiten Mal: Ich bin Demokrat. Um diese Gruppe steht es zurzeit nicht so gut, denn demokratisch ist unsere Gegenwart kaum zu nennen. Für alle, die Demokratie einen Eigenwert zusprechen können, ist dieser Umstand ein Schock. Für den Rest scheint unsere sekundäre Organisationsform Demokratie ein verzichtbares Gut zu sein. Wozu ein Großteil der Mitmenschen in diesem Lande bisher fleißig wählen gegangen sind, ist mir ein Rätsel. Der empfindliche Verlust von einigen elementaren Aspekten unserer Grundrechte scheint unter den meisten Mitbürgern selbst keine Aufregung hervorzurufen. Eine bittere Lehre, die ich aus den aktuellen Vorkommnissen ziehe. An erstrebenswerte und wieder zu erlangende demokratische Werte soll hier ebenfalls erinnert werden.
Gleichzeitig möchte ich das Individuum in das Zentrum gesellschaftlicher Fragestellungen rücken. Denn ohne halbwegs aufgeklärte Individuen kann unsere Regierungs- bzw. Gesellschaftsform alles sein – nur eben nicht demokratisch. Diese Überlegungen werden von dem Motiv des die Spezies verstehenden Individuums getragen. Was darunter zu verstehen ist, soll im Laufe dieses Vorhabens sich selbst erklären.
Wenn mich der letzte Absatz wieder outet, dann aber bitte als ein Subjektivist oder Individualist, der sich mit organisatorischen Fragen jenseits von Epochen- oder Kulturgrenzen beschäftigt. Diese Perspektive nenne ich hier anthropologisch.1
Die einzelnen Kulturen und auch Staaten organisieren sich unter anthropologischen Gesichtspunkten untereinander bei Weitem weniger differenziert als man gewillt ist, anzunehmen oder uns vorgaukelt. Das lässt sich durchaus auch aus dem aktuellen Stand der Globalisierung erkennen. Ebenfalls haben sich längst global wirkende, größtenteils private Organisationen wie die WHO oder IWF gebildet. Damit dürfte für internationale Korruption und Piraterie Tür und Tor offen stehen. Wo und wann dieser Tatbestand bereits erfüllt wurde, muss jeder für sich entscheiden und sich dementsprechend selbst um die Entwicklung einer kritischen Haltung bemühen.
Was kann dieses Werk dazu beitragen?
Zum einen soll es Denkanstöße anhand von Widersprüchen bieten. Da aber jeder Leser, ob nun der Themenstellung zugeneigt oder nicht, ein eigenes Weltbild mitbringt, jongliere ich hier automatisch mit Fackeln und werde kaum einen Beitrag leisten können, der in allen Lagern Zustimmung finden wird. Das macht ja gerade die polarisierende Wirkung einer gesellschaftlichen Spaltung aus. Ein derartiges Ziel soll mit dem Vorhaben aber auch gar nicht angestrebt werden und wäre auch weit vor Corona ein unmögliches Unterfangen gewesen.
Es soll hier auch um eine politisch-kritische Sensibilisierung im Sinne der Aufklärung gegenüber dem gehen, was war, gerade stattfindet und zukünftig noch auf uns zukommen wird. Dazu wird dieses kleine Büchlein kaum ausreichen – aber es muss ja nicht dabei bleiben. Das Vorhaben ist insgesamt in drei Teilen aufgebaut. Davon haltet Ihr gerade den ersten in der Hand. Dieser erfüllt mehrere Funktionen. Erstens nehme ich konkret persönlich Stellung zu den Geschehen seit März 2020. Sowohl eigene Erfahrungen, Überlegungen und Empörung bilden dabei den ersten Rahmen. Des Weiteren stellt sich die Frage, wie sich das Thema Politische Bildung darstellen muss, um eine sensibilisiertere Gesellschaft gegenüber derartig weitreichenden Eingriffen denkbarer werden zu lassen. Dieses Thema wird hier eingeleitet und die ersten Stichworte geliefert. Im zweiten Band sollen dann die Begrifflichkeiten wie Hochfinanz, Deutungshoheit, Zentralismus, öffentlicher Diskurs etc. in einem Ansatz der Politische Bildung vertieft werden. Ebenfalls angedeutet und knapp gestreift sollen anthropologische Annahmen unserer Organisationsformen werden, die – dann im dritten Band – ebenfalls in einer umfänglicheren Form aufbereitet sind. Die Aufgabe dieser Trilogie liegt in einer Lieferung eines Narrativs, eine Erählung, die helfen soll, organisatorische Aspekte unseres Daseins zum einen einigermaßen spannend darzustellen und zum anderen eine Sensibilisierung unserer Organisationsformen – damit auch Formen der Herrschaft Menschen über Menschen – zu fördern, die über die aktuellen Verhältnisse hinausgehen. Die Corona-Krise dürfte ein perfekter Anlass sein, da eine klare Spaltung der Gesellschaft kritische Charaktere von eigentlich größtenteils unpolitischen Teil der Gesellschaft trennt. Dieser Umstand kann gesellschaftlich durchaus noch bei Weitem unangenehmere Folgen haben, wie uns die Geschichte offenbart. Dieser möglichen Situation entgegenzuwirken, soll eine von mehreren Motivationen dieses Vorhabens sein.
Das Spektrum zwingt mich allerdings, bestimmte Themenfelder radikal verkürzt aufzugreifen und diesbezüglich eigenen Aussagen so knapp und dennoch treffend wie möglich zu formulieren.2 An der Knappheit sollte man sich nicht stören, wie z.B. bei den klassischen Verschwörungstheorien, deren Thematisierung hier nicht eine erneute Diskussion eröffnet soll, liefern sie lediglich „Material“ der Betrachtung und Interpretation. Damit erhält der Leser bzw. die Leserin einen Einblick in die Art der Argumentation, die hier angeführt wird.
Wer ist eigentlich der Adressat dieses Vorhabens?
Alle Mitmenschen, die aus unterschiedlichsten Gründen besorgt sind. Nur eine Sorge wird hier nicht geteilt: die nahe unmittelbare Ausrottung eines großen Teils der Menschheit durch ein Corona- Virus. (Dabei bin ich mir bei dem ersten Aspekt des letzten Satzes gar nicht so sicher... aber dies zu klären, obliegt hoffentlich uns allen.) In diesem Punkt irre ich mich gern.
Es sollen nicht speziell politische Gruppen oder Verschwörungstheoretiker als Zielgruppe angesprochen werden. Vielleicht wird sich auch der ein oder andere kritische Mitbürger ähnliche Gedanken gemacht haben, was ich nur begrüßen kann. Dieses Buch ist für die Unsicheren und vermeintlich sich sicher Glaubenden, weil die Fernsehfernbedienung und die Leitmedien gedanklich keine Alternativen zulassen. Wie hoch ist die Chance, dass aus den beiden letztgenannten Gruppen jemand dieses Buch durchliest?
Keine Ahnung. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Ein weiterer Lektürehinweis: Bitte lest das Buch nicht in einem Stück herunter. Die Abschnitte sind Sinnabschnitte. Unangekündigt werden Variationen in Sprache, Textaufbau und Intention sich zeigen und durchgehend der Lesende dahingehend befragt, wie es um die eigene Sichtweise steht. Legt das Buch zwischendurch mal aus der Hand und lasst Euch auf die eine oder andere Überlegung ein. Manche Passagen sind auch thesenartig überspitzt dargestellt – sicherlich aus verschiedensten Gründen. Sich darüber selbst Gedanken zu machen – und zu nichts anderem soll dieses Vorhaben anregen – ist ein Anspruch, der aus Einsicht entstand, dass man Mündigkeit nicht vorkauen kann.
Stell Dir ein Lagerfeuer vor und einige Personen sitzen in einer warmen Sommernacht um dieses herum und diskutieren und philosophieren über die aktuelle Situation, unsere Existenz und somit über die eigene Spezies. Wo kommen wir her und wo gehen wir hin? Wenn Du die einzelnen Abschnitte als Einwürfe und die Kapitel als Bestandteil einer lebhaften und konstruktiven Diskussion verstehst, dann hast Du am ehesten einen Zugang zu diesem Buch. Damit will ich auch sagen, dass hier in erster Linie zum Selbstdenken provoziert und nicht informiert werden soll.3 Wohl nur durch Anwendung von Reflexion und Interpretation lässt sich Aufklärung von ihrer Gegenspielerin unterscheiden.
Von Individuum zu Individuum: Diese Fähigkeit des Selbstdenkens sollten wir uns nicht nehmen lassen. Schon gar nicht durch Angst!
Wer sich diesbezüglich offen für andere Motive zeigt, wird merken, dass dieses Vorhaben das aktuelle gesellschaftliche Bild samt Spaltung problematisiert, einem Ideal folgt, einen kritischen Blick bestmöglich seitens aller Individuen fordert und für Demokratie, Verantwortung und Nachhaltigkeit wirbt. Deswegen bedenke bitte die Funktion der Sinnabschnitte und versuche diese so zu verstehen, wie sie von mir aus intendiert sind. Bewusst ist der hier gewählte Stil mehr „Rede“ als „Schreibe“. Erinnere Dich, Du sitzt mit anderen diskutierend am Lagerfeuer in einer warmen Sommernacht. Das Vorhaben soll auch einen Teil der Kommunikation zwischen Menschen(-kreisen) ersetzen, die zwischenzeitlich nicht miteinander sprechen können oder dürfen. Dennoch werde ich Dich (nicht wirklich) von etwas überzeugen wollen bzw. können.
Das ist mir klar und auch gut so. Denn:
Das kannst nur Du – ganz allein!
Aber miteinander im Gespräch zu sein, ist etwas Wundervolles und wird zurzeit beschränkt, untersagt, überwacht und zensiert. Man könnte meinen, dass freie Kommunikation fast nur noch technikfrei an einem Lagerfeuer in einer warmen Sommernacht ungestört gelebt werden kann. Allen, denen die Möglichkeit – sich zu entziehen – im Alltag nicht gegeben war oder ist, soll dieses Buch ebenfalls gewidmet sein.
Vorhaben als Trilogie
Mit dem Dreischritt der Wahrnehmung menschlicher Selbstorganisation soll auch das eigentliche Projekt umrissen werden, das in Anlass (subjektiv), Mittel (politisch) und Perspektive (anthropologisch) der Aufklärung unterteilt ist. Dieser erste Band beschäftigt sich mit den persönlichen Wahrnehmungen, Widersprüchen und Interpretationen, kurz mit dem Anlass, der – unschwer zu erkennen – in der C-Krise liegt.
Allerdings erzeugt dieser Anlass eine neue Situation, die offensichtlich eine globale Reichweite aufweist und interessanterweise weit über medizinische Belange hinausreicht. Umso mehr wird Aufklärung erforderlich, wenn die leitmedialen Narrative diese Funktion nicht mehr erfüllen (können). Dieser Engpass ist kein Zufall, insofern sich ein asymmetrisches Interessenverhältnis früher oder später, verschleiert oder offen sich schlichtweg unabhängig unserer Regierungs- oder Gesellschaftsformen wieder durchsetzen muss. Diese hypothetische Notwendigkeit ergibt sich aus der Einsicht, dass der Mensch sich bisher nicht in der Lage sah, organisatorisch stabile Systeme zu generieren.
Diesen Umstand zu akzeptieren, fällt einem nicht unerheblichen Teil der Gesellschaft schwer, der dann auch Missbrauch mit Hinweisen u.a. auf den Rechtsstaat, Gewaltenteilung oder demokratischer Grundsätze gedanklich ausschließt. Und nicht zu Unrecht ließe sich die Aufregung einiger Weniger bei Weitem eher kritisch entgegentreten, wenn wir denn in einem Rechtsstaat im Sinne des ursprünglichen Grundgesetzes oder der früheren Version des Infektionsschutzgesetzes leben würden. Wenn die Geltung der Gewaltenteilung und der demokratischen Prinzipien für jedermann klar erkennbar bleibt – warum sollte man dann Kritik üben? Umgekehrt gefragt: Wenn es zu mitunter dauerhaften Veränderungen von gesellschaftlichen Spielregeln kommt, wären dann nicht genauere und kritischere Betrachtungen der gesellschaftlichen Gesamtsituation ratsam?
Der Anlass fordert Aufklärung, insbesondere politische, wenn die Betrachtung einen organisatorischen Rahmen menschlichen Daseins umfasst. Diese Position wird im zweiten Band weiter nachgegangen. Hier wird die Bedeutung politischer Aufklärung als Teil der Schaffung eines transparenten Zugangs zu dem öffentlichen wie auch politischen Diskurs im Vordergrund stehen. Als Mittel der Aufklärung wird dieser Zugang gesehen werden müssen, denn ohne Einblick in die genannten Diskurse kann Aufklärung nicht erfolgreich sein. Dahingehend ergibt sich der Sinn und Nutzen der Verschleierung ganz von selbst. Die effektivste und nicht zuletzt günstigste Form der Verhinderung von Gegenwehr seitens der Gesellschaft liegt in der Kontrolle oder gänzlicher Unterbindung von Wahrnehmung. Die Bedeutung dieses Umstandes lässt sich angesichts der kommunikativen Reichweiten in einer Medien- und Informationsgesellschaft wohl kaum überschätzen.
Eine Arbeitshypothese: Die politische Bildung als Mittel der Aufklärung wird als notwendige Instanz einer erfolgreichen menschlichen Selbstorganisation gesehen.
Im dritten Band soll eine Perspektive der menschlichen Existenz und ihrer Selbstorganisation als Referenzpunkt in den Fokus gerückt werden. Die politische Aufklärung macht nur Sinn, wenn wir ein Welt- und Menschenbild zumindest auf grundlegenden (anthropologischen) Säulen miteinander teilen. Wenn wir lernen, dass sich die verschiedenen Kulturen, herrschaftlichen Konstellationen und verschiedenen Epochen in ihren Differenzen hingegen klare Parallelen offenbaren, dann fehlen den gängigen traditionellen Narrativen die Feindbildern, die schlechten Eigenschaften – wie z.B. die der Gier, die uns selbst natürlich gänzlich unbekannt ist – und schließlich die Boshaftigkeit des jeweils Anderen an sich darstellt, das so gern und immens erfolgreich als Leitmotiv verwendet wird. Alles Böse liegt im Osten. So die einhellige Sicht eines vor kurzem noch gar nicht existenten „Westens“.
Zwischendurch leben die Feinde der Gesellschaft natürlich mitten unter uns. Diejenigen, die sich einfach nicht kommentarlos vom politischen Konsens einfangen lassen wollen, was in manchen Fällen durchaus als Intelligenzbeweis angesehen werden kann, denn nicht wenige Formen des Glaubens setzen die eigene Unwissenheit und die blinde Akzeptanz von Autorität schlichtweg voraus. Diesem Prozess sollte mit Bildern unserer Individual- als auch Speziesentwicklung entgegengewirkt werden, denn sehr wichtige Fragen dürfen einfach nicht anderen überlassen werden, sondern stellen Bewusstseins- und Erkenntnisherausforderungen dar, denen wir uns alle – teilweise einsam, teilweise gemeinsam – stellen müssen.
Wenn der Anlass Aufklärung fordert und das Mittel der Aufklärung politische Bildung als solche darstellt, dann sollte jeder mündige Staatsbürger sich zum einen um diese bemühen und zum anderen die gewonnenen Einsichten in den elementaren Bereichen (z.B. Ökonomie, Politik, Gesellschaft usw.) mit dem aktuellen Stand unserer Existenz abgleichen können. Die daraufhin mögliche Neuinterpretation des aktuellen als auch späterer Anlässe kann sowohl als Entfaltungsprozess der Individuen als auch der Spezies verstanden werden, deren Voranschreiten unsere Organisationsformen zur Verantwortung und Nachhaltigkeit unserer Existenzbedingungen transformieren helfen soll.
Die absolute Mehrheit aller Fallstricke ist traditioneller Art und nur ein Bruchteil der menschlichen Selbstorganisation kann im Hier und Jetzt gelöst werden. Dennoch stellt sich mit der Frage, wie verspeist man einen Wal (mit der Antwort Biss für Biss), auch die Einsicht nach einer Orientierung, was im Hier und Jetzt mit einem klaren Blick auf das Machbare getan werden kann. In diesem Punkt ist die Zukunft eben nicht ungewiss, sondern eine klare Fortsetzung der Gegenwart, die unser aller Wahrnehmung im Hier und Jetzt fordert.
Das Motiv des Covers
Es sind scheinbar nur Wenige, die den Ausgang aus der aktuellen Situation suchen. Die Meisten bleiben auf ihren Plätzen sitzen und jubeln einem „Problem-Katastrophen-Lösungs“-Vorfilm zu. Die Folgen scheinen noch keinen der Sitzenden klar zu sein. Und Einige der Jubelnden rufen nach mehr. Viele bleiben sitzen und warten hoffend in den Rängen oder trauen sich nicht aufzustehen, weil ihre Jobs in Gefahr sind, das eigene Umfeld Druck ausübt und man sich um sich und um die eigenen Kindern fürchtet. Repressalien gegenüber Andersdenkenden sind nun erlaubt! Die „neue Normalität“ wird uns alle früher oder später erfassen und wir werden Entscheidungen fällen müssen, die uns eigentlich aufgezwungen werden und für die wir uns nicht einmal rechtfertigen dürfen. Ich kann bei einem derart abartigen Programm nicht sitzen bleiben und fürchte um meine Kinder. Ihr nicht? Nein?
Dann lehnt Euch zurück und genießt den Hauptfilm. Er ist spannend und gut. Viel Show und ein Funke Wahrheit, massig Drama und keine Schuldigen, der Anfang alles wie gehabt und das Ende wie immer scheinbar offen. Er wird Euch so gut gefallen, so dass Ihr dieses Kino nicht mehr verlassen wollt... und werdet.
Für die Andersdenkenden nimmt der Gedanke an ein frühzeitiges Verlassen der Vorstellung immer konkretere Formen an. Für sie heißt es: EXIT!
1Die Anthropologie als philosophische Disziplin lässt sich wohl in knappster Form als Lehre vom Menschen verstehen.
2Ein Hinweis zur Lektüre: Einige Kernbegriffe werden kursiv geschrieben. Sollte ein Ausdruck unbekannt sein und im Glossar auftauchen, bitte ich Dich, eine Pause einzulegen und einen kurzen begrifflichen Exkurs im Glossar zu wagen. Dadurch wird die weitere Lektüre leichter, denn anhand dieser Begriffe wird die Geschichte erzählt und umgekehrt kann man sich durch die Geschichte einen Begriff von diesen Begriffen machen, die organisatorisch für unsere Spezies so wichtig sind. Viele Personen, die sich der Termini bewusst sind, folgen strukturell dem offiziellen Narrativ nicht.
3Informationen finden sich in der heutigen Zeit überall. Verschwörungstheorien aller coleur haben heute Hochkonjunktur, was ich nur begrüßen kann. Dass die Anzahl der Informationssuchenden anwächst, kann nur ein gutes Zeichen sein. Ob nun Politik, Gesellschaft, Gesundheit – die Menschen werden bewusster.
Liebe Leserin, lieber Leser,4
natürlich ist das Buch dieser chaotischen Zeit gewidmet und aus verschiedenen weiteren Motiven entstanden. Als ein Motiv kann gegenüber den Vorkommnissen durchaus Ratlosigkeit genannt werden. Ratlos bin ich im Hinblick der skurrilen Kommunikationsverhältnisse, die nicht an Stadt- oder Landesgrenzen Halt zu machen scheinen. Wer es noch ertragen kann, den Fernseher einzuschalten, scheint die Sachlage nicht zu kennen, zu ignorieren oder zu begrüßen. Zu keinem der drei Fälle5 kann ich mich hinzuzählen.6
Mit anderen Worten: mich stört etwas. Sicherlich, jeder stört sich an etwas. Mehr oder weniger. Zugestanden oder nicht. Wäre dem nicht so, dann würden wir in einer perfekten Welt leben und denjenigen, die so fühlen, sind mir offengesagt irgendwie suspekt. Spätestens in einem Paradigmenwechsel, wie in unserer C-Situation7, dürfte die Einführung „neuer Normalitäten“ jeden an einer perfekten Welt zweifeln lassen.
An alle, die Gefahr laufen, einen berechtigten Zweifel mit Selbstzweifel zu verwechseln: Wir können gar nicht in einer perfekten Welt leben, da wir tagtäglich Entwicklungen wahrnehmen. Manche erfreuen uns. Manch‘ andere machen uns Angst. Nun, unabhängig der Vorzeichen reicht es zunächst anzunehmen, dass Entwicklungen vorhanden sind und dies gibt uns – jedem Einzelnen – die Gelegenheit, vielleicht auch die Pflicht, diese näher zu betrachten – mit anderen Worten zu interpretieren. Eine Interpretation soll hier in unseren Überlegungen somit ein Prozess, nicht ein Produkt, sein, der das Individuum einem beobachtbaren Phänomen gegenüberstellt und beide Instanzen in eine dynamische Assoziation verwebt.
Diese Dynamik möchte ich gern als menschliches Leben bezeichnen.
Das hier Niedergeschriebene ist eine Erzählung (ein Narrativ) und versucht als solches, andere Narrative zu durchbrechen oder zu zerstören. Im Visier befinden sich alle Narrative, die ein Emblem mit der Aufschrift „Alternativlos!“ tragen. Alternativlosigkeit ist in einer Demokratie sehr gefährlich. Ich bin geneigt zu glauben, dass man Narrative am besten mit Narrativen bekämpfen kann. Informationen sind nicht sonderlich hilfreich, denn widersprüchliche Informationen sind im Zusammenhang mit Narrativen und anerkannten Autoritätsinstanzen wie einer Bundesregierung eine heikle Angelegenheit. Selbst wenn die Widersprüche wahrgenommen werden und das überall geträllerte Narrativ eigentlich zu Fall gebracht worden ist, so scheint es durchaus so zu sein, dass weiterhin überzeugte Staatsbürger die Regierung für unfehlbar halten. Mit den Worten „Und wem soll man dann glauben?“ spricht sich zweifach die Resignation selbst aus. Zum einen war scheinbar individuelle Wahrnehmung der gesellschaftlichen Umgebung nie wirklich Thema gewesen und zum anderen glaube ich zunehmend, dass in der aktuellen Lage dieser Personenkreis die Frage nur noch rhetorisch meint.
Aus einem weiteren Grund soll dies hier eine Erzählung sein. Ich möchte mir die Arbeit nicht für „Faktenchecker“ machen, sondern für Menschen, die eine eigene Haltung haben. An einer Erzählung könnt Ihr „checken“, was Ihr wollt. Die wenigen Hinweise, die ich gebe, dienen dazu nachzuweisen, dass ich mir nicht alles aus den Fingern gesaugt habe, also andere ebenfalls auf ähnliche Ideen vorher kamen. Stets auch hilfreich, wenn man sich in das eine oder andere Thema vertiefen möchte. Dafür sind Hinweise dieser Art schließlich auch gedacht. Für die eigenen Gedanken ist mehr Bezug auf andere Autoren, vielleicht auch um Verständlichkeit und den Fluss des Narrativs zu fördern, nicht notwendig.
Die Interpretation eines Gemäldes beispielsweise generiert Aussagen über den betrachteten Gegenstand als auch stets über den Betrachter. Dieses Vorhaben geht vom Gedanken aus, die C-Situation anhand von gesellschaftlichen Beobachtungen näher zu interpretieren und dem Leser zu helfen, sich selbst ein wenig zu verorten. Vielleicht lernt Ihr etwas über das eigene Welt- und Menschenbild anhand von Interpretationen anderer rundum die C-Thematik und darüber hinaus. Damit möchte ich nun den „zweiten Gang“ einlegen, denn schließlich müssen wir ein wenig Fahrt aufnehmen.
So gilt eine Formel seit März 2020 in Deutschland (kurz zuvor in China und dann darauf global):
Gleich zu meinem Standpunkt zur C-Thematik: Ich sehe die gesamte C-Situation kritisch. Das Virus, die Maßnahmen, die Folgen der Maßnahmen und all das, was unter dem Banner der „Neuen Normalität“ angeführt und uns noch erwarten wird. Gänzlich überrascht bin ich allerdings nicht. Schließlich gibt es Geschichtsbücher und durchaus seriöse Analysen, wie lange der bisherige Friede noch währt. Dafür muss man sich nur interessieren. Ich ging nicht davon aus, dass die Gruppe kritischer Geister sonderlich groß ist. Aber dass die verschiedenen gesellschaftlichen Lager, zwischen denen ja auch ich lebe, gar nicht miteinander sprechen, erstaunt und besorgt mich am meisten... und zum Glück bin ich nicht allein! Hat übrigens eine Weile gedauert, bis sich andere kritische Personen finden ließen. In meinem direkten Umfeld hingegen sind sie kaum vorhanden.
Ein Grund liegt in der Gewohnheit des Sehens. Denn visuell Wahrnehmen (in Form von Beobachten von Alltäglichkeiten) können wir alle und wir können auch (wenn es sich halbwegs um allseits bekannte Alltäglichkeiten handelt) einigermaßen gut darüber sprechen. Schwierig wird es, wenn Sonderfälle vorliegen oder eine besondere Sichtweise der Betrachtung eingenommen – oder wie in der C-Thematik von der Politik durch die Medien ausgegeben – wird. Beide Aspekte verringern den kommunikativen Erfolg aus der Sicht der Alltäglichkeit, können aber ungemein fruchtbar sein, um den Alltagsbegriff zu erweitern. Der gemeinsam wahrgenommene Druck führt auch dazu, dass einige Mitmenschen emotional und physisch näher zusammenrücken. Andere werden hingegen in eine gefährliche Isolation getrieben...
Man hat das Bedürfnis Wärme zu geben, wo nun erkennbar die Gefühlskälte bis zur totalen Isolation für so manchen älteren Menschen in den abgeschotteten Altersheimen bereits tödlich verlief. Aus meiner Sicht muss die Unterscheidung „an“ oder „mit“ C zu sterben, erweitert werden. „Durch“ C zu sterben heißt dann, das eigene Leben durch die Maßnahmen und ihren Folgen zu verlieren. Ob es hier auch so etwas wie einen “Inzidenzwert“ gibt? Schlimm für die Angehörigen, die sich von ihren geliebten Menschen aufgrund von Quarantänevorschriften nicht verabschieden konnten. Dies gilt natürlich auch für all’ diejenigen, die als Unternehmer ihre Existenz verloren haben. Von den möglichen – in jedem Fall aber tabuisierten Schäden – an unseren Kindern ganz zu schweigen.
Die gesellschaftliche Energie, die sich am Hochpunkt der Maßnahmen freisetzen würde, wenn herauskäme, dass hier kein Virus Urheber für das alles ist, würde uns sicherlich in ein globales Chaos stürzen. Denn dann wären diese Umstände mitsamt ihren gesellschaftlichen Konsequenzen mit denen der Weltkriege vergleichbar und um es auf ein Wort zu bringen – ein klares Verbrechen.
Es beginnt alles mit Wahrnehmung. Dabei muss eine Einsicht nicht unbedingt einen längeren Vorlauf haben. Ein Argument zu gewichten und damit abzuwägen, kann in wenigen Minuten eine Haltung zu einem Sachverhalt prägen. Ein stichhaltiges Argument sollte dabei eigentlich ausreichen.
Hier kommt eines von vielen: Die C-Toten sind größtenteils höheren Alters (im Schnitt über 80), einfach, zweifach oder mehrfach vorerkrankt, sind dauerhaft medikamentös eingestellt und haben wahrscheinlich schon umfänglichere Therapien über sich ergehen lassen müssen. Der Begriff „Vorerkrankungen“ klingt gegenüber C heutzutage irgendwie harmlos. Das sollte sich eigentlich ändern, wenn unter Vorerkrankung Krebs im Endstadium verstanden wird und die „Chemo“ als Therapieform schlimmstenfalls bereits mehrmals angewendet wurde. Es sterben ja nicht gerade wenige Menschen an Krebs oder an der Behandlung (über 500.000 pro Jahr allein in Deutschland!) Wie kann man ohne Obduktion erkennen, dass der Patient wirklich an C verstarb und nicht am hohen Alter, seinen Vorerkrankungen, an den Therapien, möglicherweise durch die Langzeitfolgen der verabreichten Medikamente oder an allem zusammen?
Die Antwort (bis heute gültig!): Gar nicht.
Das reicht mir. Ein tödliches Virus in pandemischer Ausbreitung würde in jedem Fall klare Spuren der Verwüstung hinterlassen. Unser Virus scheint diese Vorgehensweise nicht zu bevorzugen. Wen dieser Umstand nicht stutzig macht, dem werden Dutzende von weiteren Argumenten, Widersprüchen, Dilemmata und andere gedankliche Konstrukte nichts angehen. Diese Person ist dann wohl auf eine gewisse Art und Weise immun. Ein Fingerzeig: Nicht alle Formen von Immunität sind sinnvoll. Aber diese Einsicht bringt uns nicht weiter, sondern trägt zu einer Spaltung bei, der ich dieses Buch ebenfalls zwar widmen, aber nicht fördern möchte.
Was können wir gegen diese Spaltung tun? Wir müssen erst einmal zueinanderfinden, denn die überaus spaltenden Maßnahmen und der sozial spürbare Druck betreffen uns alle. Die entstehende Wärme zwischen Menschen, die die Welt ähnlich wahrnehmen, ist ein klarer Vorteil. Wer sich mit Esoterik und Spiritualität auseinandersetzt, weiß genau, was ich meine, dennoch möchte ich mich auf ein anderes Gebiet begeben, auf dem diese Erweiterungen ebenfalls einen Eigenwert haben.
Wir lernen ein Leben lang. Die Komplexität gebietet es und dennoch ist ein Streben nach individueller Entfaltung, so eine These dieses Vorhabens, zunächst Selbstzweck – aber nicht nur. Die Vorstellung von vernunftbegabten und aufgeklärten, vielleicht auch erleuchteten Individuen, die sich auf Begriffe wie Verantwortung und Nachhaltigkeit verstehen, beflügelt – ganz im Gegensatz zu unseren bisherigen ökonomisch-politischen und gesellschaftlichen Paradigmen.
Das Gebiet, was ich meine, ist die Philosophie.
Puh, Philosophie trocken und langweilig und vor allem nicht zeitgemäß. Meistens (traditionell) von alten Herrschaften vorgetragen, die zum einen kaum von jemanden zu verstehen sind und zum anderen so gut wie nichts praktisch Relevantes von sich geben. Nun, beide Aussagen treffen nur mit Einschränkung zu. Dies muss allerdings nicht so bleiben. So schrieb doch ein gewisser Karl Marx, man solle sinngemäß doch die Ruminterpretiererei mal sein lassen und die Ärmel hochkrempeln.
Nur wer soll das tun? Diejenigen, die im Besitz gewisser Interpretationen sind (wie Marx selbst) oder diejenigen, die sich um Interpretation vergleichsweise kaum bemühten? So ganz kommt man um das Interpretieren auch bei hochgekrempelten Ärmeln nicht herum... Alles Sinnvolle spielt sich scheinbar zwischen Untätigkeit und Aktionismus ab. Ein altes Sprichwort besagt: Und während die Weisen noch grübeln, erstürmen die Dummen lautschreiend die Burg. Dieser Umstand lässt sich auch an unserer politischen und medialen C-Situation erkennen, oder?
Der umstrittene siebte Brief von Platon enthält ein schönes Motiv, was ich hier sinngemäß anführen möchte. Platon selbst behauptet, dass aus seinen Schriften keine wirkliche Weisheit zu erlangen sei. Wirklich wichtig sei das gesellschaftliche Miteinander und der bedeutsame Augenblick des Überspringens des Funkens, der durch die gemeinsame Sichtweise und ein gutes Gespräch ermöglicht wird. Hat sich der Funken gezeigt, dann solle man den Gesprächspartner, häufig Schüler, mit einigen wenigen Ratschlägen ins eigene Leben entlassen. Den Funken übersetze ich in unserer „spätkapitalistischen Präapokalypse“ mit dem Ausdruck „antriggern“. Lass Dich antriggern! Dein Potenzial des Zweifels braucht nicht mehr. Und einmal angetriggert, marschiert der Zweifel vom blinden Glauben weg in Richtung kritisches Denken – unaufhaltsam. Personen, die sich im Aufbruch befinden, werden anderen Gleichgesinnten begegnen, ohne dass ein weiterer Grund zur gegenseitigen Wahrnehmung notwendig wäre. Dafür sorgen nur noch Minimal-Anlässe oder eben eine bedrohliche gesellschaftliche Wendung durch Ereignisse. Eine haben wir schon kurz erwähnt:
Um die aufgestellte Gleichung soll es gehen. Besonders aber über ihre Aussagekraft und ihre gesellschaftliche Wirkung, um jener Trägheit entgegenzuwirken, die ich seit Jahrzehnten verspüre und mir mit der C-Krise vollends ins Gesicht schlägt:
Aber was soll denn heute noch (nach)gedacht werden, ist doch alles schon automatisiert, geregelt, angepasst (und wenn nicht, wird es passend gemacht) und schlussendlich alles bestens – besser geht es nicht, wir tun alles, was wir können, mehr wäre in jedem Fall utopisch, Mahnung zur Vorsicht, überhaupt über Veränderung nachzudenken, Mutti macht das schon usw. usf.
Wer sich unsicher fühlt mit dem, was bisher niedergeschrieben wurde, sollte sich beobachten, wie auf bestimmte Abschnitte reagiert wird. Selbst wenn unüberwindbare Hindernisse sich darbieten und sich keine Ebene der Resonanz finden lässt, so hat das Buch doch anhand der Thematisierung einer undurchsichtigen Gegenwart bestenfalls Reflexion bewirkt und damit – so die fromme Hoffnung – eine Auseinandersetzung des Lesers mit sich selbst.
Und das wäre doch schon was. Jeder, der es schafft, etwas bei sich aufzulösen, wird offener und für andere ansprechbarer. Wenn Du es schaffst Dich heute mit niedrigem Puls in einem Raum aufzuhalten, in dem sich auch jemand befindet, der die Welt gänzlich anders sieht, dann heißt es:
Willkommen in der Menschlichkeit!
Deine Beiträge zu gesellschaftskritischen Themenfeldern waren und sind im Umfang zu knapp. Ausnahmen bestätigen in Form von Einzelbeiträgen lediglich die Regel. Dauerhafte kritische Strömungen sind nicht wirklich zu erkennen. So sehr die Aufklärung sich als ein breites Banner darstellt, sind ihre Vertreter im Vergleich zu ihrer Notwendigkeit in der Unterzahl. So viel zu einem quantitativen Eindruck. Die Qualität, mag sie auch des Öfteren bestechend sein, ändert aber nichts an der Folgenlosigkeit. Warum eigentlich? Einige zugegeben triviale Gründe glaube ich gefunden zu haben und sie sollen in aller Kürze dargestellt werden. Auch wenn hier nicht der Stein der Weisen gefunden wird, sind die Konsequenzen, die es aus diesen Überlegungen zu ziehen sind, nicht selbstverständlich.
Im Jahr 2018 erschien ein Buch Warum schweigen die Lämmer? von Dr. Rainer Mausfeld, das ich hier (und noch an weiteren Stellen) als ein sehr positives Beispiel hervorheben möchte und das dennoch nach der Lektüre eine beunruhigende Überlegung nach sich zog.
Als emeritierter Professor im Bereich der Wahrnehmungs- und Kognitionspsychologie wirft Dr. Mausfeld wichtige kritische Überlegungen in einen öffentlich zugänglichen Diskurs ein. Er beschreibt eigentlich absolut empörende Umstände gut verständlich und auf eine sachliche Weise, sodass ich schlussendlich von seinem Buch begeistert war und meine, dass es zurecht gute Kritiken erhielt und für alle Interessierten, die z.B. eine Vorstellung davon haben, was Neoliberalismus sein könnte, wichtige Impulse lieferte. Danke dafür.
Aber jetzt zu meiner Überlegung: Wie viel Prozent der Gesellschaft kann von diesem Buch profitieren? Mausfeld schreibt selbst, dass die den Manipulationsmechanismen erliegenden Gruppen durch einen alternativen Zugang nicht mehr erreichbar sind. Dieser Teil der Gesellschaft fällt somit bereits durch eine gelungene Indoktrination aus. Wie sieht es allerdings mit dem Teil der Gesellschaft aus, der zwar unschlüssig ist, deren Mitgliedern ein plausibles Gegennarrativ, nicht aber unbedingt Informationen, fehlen? Diese Frage stelle ich in erster Linie der lieben Literaturlandschaft.
Man kämpft gegen Windmühlen, wenn die gesellschaftskonformen Erzählungen in Schulen und Universitäten über Jahre einen doktrinären Vorlauf genießen. Wenn Jugendliche oder Studenten eine kritische Haltung einnehmen, kann diese durchaus über das Elternhaus weitervermittelt – also u.U. weitervererbt worden sein. Wie durchbricht man diese derart hohen, durch die Bildungsinstitutionen errichteten Barrieren denn sonst?
Nicht selten habe ich den Eindruck, dass kritische Menschen kritische Bücher für andere kritische Menschen schreiben. Wie holen wir aber die unkritischen oder unentschlossenen Gruppen ab? Wenn Kritikfähigkeit nur einen relativ kleinen gesellschaftlichen Anteil ausmacht, wie kann dann Demokratie von der Idee her überhaupt noch denkbar sein?
Denn wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mitmensch, der den ganzen Tag an der Filialenkasse einer Lebensmittelkette arbeitet, sich Verhältnisabwägungen gesellschaftskritischer Art gegenüber neoliberalistischen Erscheinungen hingibt? Bitte versteht mich nicht falsch. Ich wünsche mir, dass es alle können, sogar sollten, wenn wir wirklich in einer aufgeklärten Welt – vielleicht sogar in einer Demokratie – leben wollen. Doch die Realität sieht anders aus. Sie sah schon immer anders aus. Das müsste doch eigentlich irgendwie vermittelbar sein.
Nicht wenige unkritische Geister fallen in der C-Krise in eine Schockstarre der Angst. Ist dieser Umstand nun mehr oder weniger geeignet für Aufklärung? Ich weiß es offen gesagt nicht. Aber ich vermute ein Gelingen am ehesten zwischen Trägheit und Angst, doch wenn jemand durchgängig unkritisch war, wird diese Person auch in und nach der C-Krise unkritisch sein und vermutlich bleiben, was in mir das Gefühl weckt, dass unabhängig der Geschehnisse diese Menschen in diesem Punkt nicht wanken und nicht zweifeln werden.
Eine Hypothese: Eine zweifellose Demokratie ist zweifellos keine.
Darüber hinaus fürchte ich, dass etwa ein Viertel der Bevölkerung die Maßnahmen samt aller Folgen weiterhin für vertretbar hält und für gut befindet, selbst wenn morgen die Bundesregierung einen Irrtum bezüglich der Einschätzung der Lage einräumt und die Falschheit der Maßnahmen geknickt zugeben würde. Angesichts des über Jahrzehnte erarbeiteten erhabenen Leumundes unserer politischen Vertreter erwarte ich eine derartige Situation nicht, selbst wenn das Virus nicht annähernd den Prognosen entspricht. Dieser Gedanke wird mich auch nach der Xten-C-Welle beunruhigen. Wahrscheinlich liegt es an einem zu positiven Bild der Gesellschaft, das meinen Zweifel nun gegenüber derselben begründet; eine aktuell unter Schmerzen geborene Einsicht.
Um sich an die veränderten Umstände des Alltages gedanklich nähern zu können, wäre vielleicht ein subjektiver Abstecher in die eigenen alltäglichen Gefilde während der C-Situation sinnvoll.
Ohne die aufgrund der C-Krise eingeführten gesellschaftlichen Maßnahmen hier diskutieren zu wollen, soll ein knapper Einblick unserer eigenen Erfahrungen gegeben werden. Der wohl einschneidendste Moment liegt für uns im home-office. Hier stehen sich Vor- und Nachteile gut nachvollziehbar gegenüber und hier erfuhr unser Alltag eine Reihe von nachhaltigen Veränderungen. Eine Weile genossen wir die Umstellung sogar.
Die berufsbedingte An- und Rückfahrt entfällt. Kein Berufsverkehr. Auch schön. Keine Kollegen sehen müssen, später aus dem Bett kommen können – das „Herausputzen“ für den beruflichen Alltag fällt zumindest teilweise weg. Wir hatten auch gemerkt, dass die Kollegen sich für die Computerkamera nicht in Schale warfen und eher mit selbstgemachten Hintergründen glänzten. Wir selbst haben erst gar keine Kamera. Wenn der Chef oder ein Kollege schwadroniert, so kann man auch mal mit den Augen rollen, ohne dass es jemand sieht, das Mikrofon ausschalten und einmal tief durchatmen oder das Headset kurz auf den Schreibtisch legen und über den Weltfrieden sinnieren. An diese Umstände sollte man sich allerdings nicht zu sehr gewöhnen. Ist mal wieder „face-to-face“ angesagt, bewahrt die virtuelle Schutzwand nicht mehr.
Überhaupt waren die Anfänge des alltäglichen virtuellen „Konferenzhopping“ noch recht chaotisch. Mit der Zeit spielte sich dieser Teil ein. Doch als das geschah, lief dafür ein anderer Aspekt unserer „neuen Alltagsordnung“ aus dem Ruder. Wir nahmen zu. Bewegungsmangel hatte sich bereits nach wenigen Wochen deutlich spürbar abgezeichnet. Die daraufhin getroffenen Maßnahmen zeigten allerdings auch, dass wir mit Luxusproblemen kämpften und sich unsere hilfreichen Optionen für viele Menschen so nicht ergeben. Denn unser Garten ist für uns das schönste Refugium auf dieser Welt. Die Sonne zu genießen, im Garten zu sitzen oder sich körperlich zu betätigen. Die Natur ist und bleibt die beste Medizin gegen so ziemlich alles – auch gegen „home-office“-Koller. Als sportliche Betätigungen wurden insbesondere im Winter „steppen“ und längere Spaziergänge geplant und auch durchgeführt. Die Fettpolster gingen so schnell wie sie kamen. So weit, so gut.