Wiener Wunder - Franzobel - E-Book

Wiener Wunder E-Book

Franzobel

3,9

Beschreibung

Anonyme E-Mails bringen Falt Groschen, 45, Kommissar im Morddezernat der Wiener Polizei, üblicherweise nicht mehr aus der Ruhe. Erst als er erfährt, dass der Sportler und 400-Meter-Rekordhalter Edgar Wenninger wirklich in den Tod gestürzt ist, beginnt er zu ermitteln. Noch am Tatort erscheint der zwielichtige Doping-Fahnder Hanns Hallux. Groschen scheucht korrupte Sportartikelvertreter auf und den windigen Journalisten Walter Maria Schmierer; Wenningers Frau Marion übt mit dessen ehemaligem Trainer nicht nur für den Triathlon, und Wenningers Manager taucht unter. Als auch er tot aufgefunden wird, nimmt der Fall eine verblüffende Wendung.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 285

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
3,9 (16 Bewertungen)
3
10
1
2
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Zsolnay E-Book

FRANZOBEL

WIENER WUNDER

Kriminalroman

Paul Zsolnay Verlag

ISBN 978-3-552-05705-0

Alle Rechte vorbehalten

© Paul Zsolnay Verlag Wien 2014

Umschlag: Hauptmann & Kompanie Werbeagentur, Zürich

Motiv: Illustration von Matt Baker

Satz: Eva Kaltenbrunner-Dorfinger, Wien

Unser gesamtes lieferbares Programm

und viele andere Informationen finden Sie unter:

www.hanser-literaturverlage.de

Erfahren Sie mehr über uns und unsere Autoren auf www.facebook.com/ZsolnayDeuticke

Datenkonvertierung E-Book:

Kreutzfeldt digital, Hamburg

Für Maxi und Mucki

WETTER RIECHEN

Es war ein regnerischer Oktobertag. Auf den Straßen Wiens standen Wasserlachen, und wenn man nicht nahe an der Hauswand ging, wurde man von rücksichtslosen Autofahrern nassgespritzt. Ein kalter Wind pfiff durch die Gassen, so stark und böig, dass es Hüte und kleine Hunde davonwehte, Schirme umbog und fahrende Motorräder um einen halben Meter versetzte. In einem Außenbezirk war ein Baugerüst umgestürzt und hatte drei Arbeiter in den Tod gerissen. Die letzten Gastgärten waren seit Tagen geschlossen.

Trotz dieses miesen Wetters hatte sich Kriminalkommissar Groschen nicht wie seine Inspektoren vom Turko-Italiener etwas bringen lassen, sondern war zum Chinesen gegangen, um sein Lieblingsmenü, Nummer zehn, zu speisen. In dem Lokal hingen jede Menge feuchter Mäntel und Hüte, die Fenster waren beschlagen, und es roch schon winterlich. Heute waren es besonders wenig Meeresfrüchte und besonders viele Chilischoten, dafür wurde die Frühlingsrolle aus Unachtsamkeit erst nach der Hauptspeise gebracht. Auf dem Bier fehlte der Schaum, und beim Zahlen hatte ihm die kleine, immer lächelnde Chinesin glatt um dreißig Euro zu wenig rausgegeben. Wenn er sie nicht seit Jahren gekannt hätte, wäre ihm dieses zerstreute Verhalten verdächtig vorgekommen. So aber trank er den lauwarmen Pflaumenwein, der hier als Digestif gereicht wurde, und begab sich zurück in die Vorlaufstraße, in das Hauptquartier der Wiener Kriminalpolizei.

Auf seinem Schreibtisch warteten Berge von Akten. Schreiben von Gerichten, Anfragen, Bewilligungen, Beschwerden, Interviewgesuche von angehenden Soziologen – lauter Dinge, die Kommissar Groschen nicht interessierten. Die unteren Enden seiner Hosenbeine waren nass, und er spürte ein paar Lauchreste zwischen den Zähnen, als ihm Inspektor Gordon Zwilling wortlos einen Zettel überreichte. Eine ausgedruckte E-Mail. Absender: Ein Fan. Betreff: Mord.

Groschen, der in letzter Zeit immer wieder das Gefühl hatte, beobachtet zu werden, lief ein Frösteln über den Rücken, als er die folgenden Zeilen las. Es war, als ob ihm eine Hand durch die Gedärme fuhr, sein Herz packte und zudrückte. Er hätte nicht zu sagen vermocht, wieso, stand da doch nur:

»Sehr geehrte Kriminalpolizei, in den nächsten Tagen wird ein hierzulande bekannter Sportler einen vermeintlichen Selbstmord begehen. Dabei wird es sich um eine geschickte Inszenierung handeln, die ein Verbrechen verschleiern soll. Mord! Lassen Sie sich bloß nicht täuschen und den Täter ungestraft davonkommen. Seien Sie wachsam! Hochachtungsvoll, ein Fan.«

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!