Willkommen in White Beach - Melanie Weber-Tilse - E-Book

Willkommen in White Beach E-Book

Melanie Weber-Tilse

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Beschreibung

Willkommen in White Beach enthält die ersten drei Teile der "White Beach-Reihe" - Rette mich Jace Seit dem Tod ihrer Mutter durchlebt Kathy jeden Tag die Hölle. Hinter ihrer freundlichen Fassade verbirgt sie ein schreckliches Geheimnis. Denn ihr Vater der Sheriff ist nicht so gesetzestreu, wie es den Anschein hat. Jace ist ein Bad Boy. Ein Killer und ganz sicher kein Mann für die Liebe und er lebt seine Fantasien aus, wie es ihm gefällt. Doch als er Kathy bei seiner Schwester sieht, ist es um ihn geschehen. Er will nur noch sie haben. Als Kathy die Gunst der Stunde zur Flucht nutzt, kommt Jace hinter ihr dunkles Geheimnis. Zwei Welten prallen aufeinander und doch ist es Jace, der Kathy hilft, sich der Vergangenheit zu stellen! - Zwischen Auftrag und Liebe! Victoria Gold, genannt Vicky, hat eigentlich alles, was man sich nur wünschen kann: Sie stammt aus reichem Elternhaus und sieht wunderschön aus. Aber anstatt, wie von ihrem Vater gewünscht, zu studieren, widmet sie sich den Straßenkindern und trainiert sie. Vincent Parker hat den Auftrag, an Jace Gold – Vickys Bruder – heranzukommen. In der Trainingshalle, wo Vicky die Straßenkinder trainiert, trifft Vincent auf sie. Als Vicky überfallen wird, rettet Vincent ihr das Leben. Für ihn ist das ein absoluter Glücksfall, denn über sie kommt er einfacher an Jace heran. Was Vincent am Anfang als leichter Auftrag erschien, wird immer schwieriger, je näher er Vicky kommt. Und irgendwann muss er sich entscheiden: Auftrag oder Liebe. - Mia, still yours! Der letzte Brief ihrer verstorbenen Mutter führt Mia nach White Beach, wo sie hofft, ihren totgeglaubten Vater zu finden. Doch - anstatt sie mit offenen Armen zu empfangen, lässt er sie hochkant hinauswerfen. Ryan arbeitet bei Jace und Kathy Gold als Personenschützer. Nach einem schlimmen Verrat verließ er das FBI und schottet sich seither hinter einer dicken Mauer aus Unnahbarkeit ab. Frauen dienen ihm höchstens zur Befriedigung, mehr lässt er nicht mehr zu. Als Ryan und Mia aufeinandertreffen, verändert es beider Leben. Doch alte Feinde, das Geheimnis um Mias Herkunft und seine Zurückweisung bringen sie in große Gefahr...

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Inhaltsverzeichnis

Rette mich Jace!

Auftrag und Liebe

Mia, still yours!

Über die Autorin

Willkommen in

White Beach

Sammelband

Melanie Weber-Tilse

Deutsche Originalausgabe, 1. Auflage 2016

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Impressum:

Melanie Weber-Tilse

Breslauer Str. 11, 35274 Kirchhain

© 2016 Melanie Weber-Tilse

Alle Rechte vorbehalten!

Vervielfältigungen, auch auszugsweise, bedürfen der offiziellen Erlaubnis durch die Autorin.

Covergestaltung: Melanie Weber-Tilse

Fotos: © Whisky, Fotolia.com / © depositphotos.com/konradbak,

torokimola, hugolacasse /

Rette mich Jace!

Erster Teil der White Beach-Reihe

Seit dem Tod ihrer Mutter durchlebt Kathy jeden Tag die Hölle. Hinter ihrer freundlichen Fassade verbirgt sie ein schreckliches Geheimnis. Denn ihr Vater der Sheriff ist nicht so gesetzestreu, wie es den Anschein hat. Jace ist ein Bad Boy. Ein Killer und ganz sicher kein Mann für die Liebe und er lebt seine Fantasien aus, wie es ihm gefällt. Doch als er Kathy bei seiner Schwester sieht, ist es um ihn geschehen. Er will nur noch sie haben. Als Kathy die Gunst der Stunde zur Flucht nutzt, kommt Jace hinter ihr dunkles Geheimnis. Zwei Welten prallen aufeinander und doch ist es Jace, der Kathy hilft, sich der Vergangenheit zu stellen!

Dieses Buch ist aus dem Bereich Dark Romance und enthält Gewaltdarstellungen, Kraftausdrücke und explizit beschriebene Sexszenen. Sensible Personen sollten ein anderes Buch wählen!

Kapitel 1

Er beobachtete sie aus dem Verborgenen heraus. Sie sah nicht wie die reichen anderen Mädchen aus, mit denen seine Schwester sonst verkehrte. Wer war sie? Ihr Auftreten zeugte von wenig Selbstvertrauen. Ihre ganze Körpersprache zeigte ihm, dass sie nicht wohlbehütet aufgewachsen war. Sie strahlte alles aus, was er von seinen Opfern her kannte. Was ihn anmachte, was ihn aufgeilte.

Warum aber gab sich seine Schwester mit so einem Mädchen ab? Ein Mädchen war sie zwar nicht mehr wirklich mit ihren knapp 20 Jahren, aber ihr Verhalten sprach nicht für eine erfahrene junge Frau. Ja Mädchen, das passte zu ihr.

Sie reizte ihn. Ungemein. Das konnte er nicht abstreiten. Dabei sah sie nicht einmal wirklich heiß aus. Keine großen Titten, sogar eher kleine. Die Lippen nicht voll und weich, sondern dünn und farblos. Mit ein bisschen Lippenstift würde sich hier sicher etwas rausholen lassen. Das einzige Highlight waren ihre langen blonden Haare. Und doch würde sie mit dem Gesamtbild nicht als eine heiße Braut durchgehen. Ihre Klamotten waren einfach. Abgeschnittene Jeans und Shirt. Neben seiner Schwester wirkte sie sogar noch unscheinbarer. Wie immer war Victoria, genannt Vicky, absolut durchgestylt. Top Frisur, das Makeup sah für Nachmittags noch topfrisch aus und die Klamotten waren allesamt aufeinander abgestimmt. Ihr glockenklares Lachen drang zu ihm herüber.

Das von ihm in Augenschein genommene Mädchen kam nun direkt auf ihn zu. Anscheinend wollte sie nach Hause und musste nun an ihm vorbei. Wunderbar, jetzt hatte er die Möglichkeit, sie noch einmal ganz von nahem zu sehen. Er machte sich extra breit in der Tür, als sie hindurch treten wollte. Da sie den Kopf gesenkt hielt, würde sie unweigerlich in ihn hineinrennen. So war es von ihm geplant und so passierte es auch. Sie rannte in seinen angewinkelten Arm hinein. Ihr Kopf ruckte hoch und sie schaute ihn verängstigt an. „Entschuldigung“, murmelte sie und zwängte sich vorsichtig an ihm vorbei.

Wow. Die Berührung hatte es in sich gehabt. Sein Schwanz ragte steil nach oben und drückte unangenehm in seiner Hose. Mit einer einzigen Berührung, einem einzigen Blick, hatte sie ihn geil gemacht. Wie konnte das nur sein? So schnell machte ihn keine Frau heiß. Und seine Opfer … das war dann eine ganz andere Situation. Da nährte er sich an ihrer Angst, an ihrer Verzweiflung. Noch nie war es ihm aber passiert, dass ein ängstlicher Blick und ein in ihn Hineinrennen, sein Schwanz so zum Zucken gebracht hatte, wie sie jetzt.

„Lass ja deine Finger von ihr, Jace. Egal, wie scharf du jetzt auf sie bist, du wirst sie nicht anpacken.“ Seine Schwester war zu ihm getreten. Sie kannte ihn nur zu gut. Sie wusste, was er alles auf dem Kerbholz hatte, was für ein „böser Junge“ er war. Seine Eltern bekamen von all dem nichts mit. Auch wenn seine Schwester wie eine Barbie-Puppe aussah, so war sie sehr schlau. Sie war die Einzige, die alle seinen finsteren Geheimnisse kannte und noch am Leben war. Nie würde sie ihn verraten, nie würde er sie töten. Sie kannte auch seine Neigung. Normalerweise war es ihr egal, aber hier schien sie etwas dagegen zu haben.

Normalerweise interessierte ihn auch keine ihrer Freundinnen. Die waren alle oberflächlich und dumm. Aber diese hier, die war anders.

„Warum sollte ich?“, fragte er daher direkt nach.

„Weil ich dich sonst an die Polizei verpfeifen werde!“ Ihr Blick verriet ihm, dass sie es todernst meinte.

„Warum Vicky? Was ist an ihr so Besonderes? Verrate es mir.“

„Kathy ist nichts Besonderes. Aber sie würde komplett daran zerbrechen. Jace, bitte. Ich weiß es nicht genau, aber ich habe die Vermutung, dass ihr Vater sie missbraucht. Wenn du jetzt noch ankommst …“

Jace Augen verdunkelten sich. Nicht aus Begierde, sondern aus Wut. Todeswut.

„Wer ist der Kerl? Ich erledige das.“

„Lass es. Dieses eine Mal. Er ist der hiesige Sheriff.“

„Wir werden sehen.“ Damit ging er davon.

***

Kathy war total durcheinander. Die Begegnung bei Vicky war heftig gewesen. Sie wusste zwar, dass Vicky einen Bruder hatte, allerdings hatte sie ihn noch nie zu Gesicht bekommen. Wenn die Erzählungen so stimmten, dann war er ein richtiger Bad Boy. Als sie in ihn hineingerannt war, da hatte sie seine stahlharten Muskeln spüren können. Aber auch, dass er sie gerade extra einsetzte, damit sie nicht vorbeikam. Und genau das hatte ihr Angst gemacht. In ihrem Leben war bisher alles mit Zwang einhergegangen und sie wusste, wie sich die Männer das nahmen, was sie wollten.

Ihr grauste es jetzt schon wieder, dass der Besuch bei Vicky zu Ende war und sie nach Hause musste. Aber ihr Vater wartete schon auf sie. Vor seiner Schicht, wollte er sie noch einmal haben. Sie wollte es nicht und doch konnte sie sich nicht dagegen wehren. Seit ihre Mutter gestorben war, war nun nur noch sie da, um seine sexuellen Bedürfnisse zu befriedigen. Die Jahre, wo es ihrer Mutter schon schlechter ging, waren schlimm gewesen. Er hatte sie auf ihre Aufgabe vorbereitet, die sie zu übernehmen hatte, wenn ihre Mutter nicht mehr da war. Er hatte sie „eingeritten“, wobei das noch nicht einmal das Schlimmste gewesen war.

Freunde von ihm waren mit von der Partie gewesen, um sie zu einer willigen Fickpartnerin zu machen. Manchmal waren sie zu Dritt an ihr dran gewesen. Das waren die schlimmsten Tage. Eigentlich ging es ihr besser, seit ihre Mutter gestorben war. Denn nun ließ ihr Vater keinen anderen mehr an sie ran. Nur noch er durfte es ihr „besorgen“. Sie vermisste ihre Mutter. Sie fehlte ihr. Ihre Mutter hatte ein schlimmeres Schicksal geteilt, als Kathy. Am Anfang von ihrem Vater und seinen Kumpels eingeritten, war sie immer wieder für Geld an verschiedene Männer verkauft worden. Das blieb Kathy bisher erspart.

Sie öffnete die Haustüre und wurde sofort von ihrem Vater in die Küche gerufen.

„Du bist spät dran, Kathy. Jetzt hab ich nur noch Zeit für eine schnelle Nummer. Dafür werde ich nach der Nachtschicht mir besonders viel Zeit für dich nehmen. Zieh die Hose runter und beug dich über den Tisch.“

Ohne Widerstand ging Kathy zu dem Tisch, zog sich die Hose herunter und legte ihren Oberkörper darauf ab. Am Anfang hatte sie sich noch gewehrt, heute nicht mehr. Die Bestrafungen danach waren so schlimm gewesen, dass sie sehr schnell gelernt hatte, alles stillschweigend über sich ergehen zu lassen.

Ihr Vater spuckte sich in die Hand und Kathy wusste, was jetzt kam. Sie spürte seine nasse Hand, die um ihre Rosette herum die Spucke verteilte. Dann rieb er schon seine Eichel an ihrem hinteren Eingang und drang mit einem Stoß in sie hinein.

Am Anfang hatte es sehr wehgetan, oft war sie aufgerissen und blutig gewesen. Irgendwann hatte sie gelernt, wie sie sich am besten entspannte. Natürlich tat es immer noch weh, aber durch die Routine war sie mittlerweile geübt darin, den Analsex ohne große Verletzungen über sich ergehen zu lassen. Außer er vergaß sie anzufeuchten …

Während ihr Vater keuchend seinen Schwanz in ihren Arsch rammte, schloss Kathy die Augen und ließ ihren Geist schweben. Sie sah das liebevolle Lächeln ihrer Mutter und den Strand, den sie so liebte. Während ihr Vater sie fickte, verschwand sie immer in ihre eigene kleine Welt. So hatte sie gelernt, mit den Vergewaltigungen umzugehen.

Sie spürte, wie er sein Sperma in sie hineinpumpte, hörte sein Röhren und wusste, nun war es zum Glück vorbei. Er zog sich schnell aus ihr heraus. Kathy stellte sich wieder hin und zog die Hose hoch. Auch ihr Vater war schon wieder angezogen und grinste sie breit an. Sie hasste ihn abgrundtief.

„Schnell, aber wie immer geil, Kathy. Ich muss dann mal zum Dienst.“

Kathy war endlich alleine zu Hause. Schnurstracks ging sie unter die Dusche, um seine Spuren von ihrem Körper zu waschen. Danach zog sie ihre Joggingklamotten an, um sich den Frust abzulaufen. Joggen war etwas, was ihr half, mit der ganzen Scheiße ein wenig zurecht zu kommen. Wenn sie rannte, hörte sie auf zu denken und ihr Körper wurde gefordert. Sie stöpselte sich die Kopfhörer ein und stellte ihr Handy auf die höchste Lautstärke.

Vor der Haustüre dehnte sie sich und dann lief sie die Straße entlang. Wie immer, war ihr Ziel der Strand. Dort zu laufen, forderte ihr eine Menge ab und tat ihrem Körper und ihrer Seele gut. Sie merkte nicht, dass sie beobachtet wurde, als ihr Füße in einem schnellen Rhythmus auf die Straße trafen.

***

Jace hatte sich auf den Weg zu ihrem Haus gemacht. Der Sheriff war natürlich bekannt und gerade Jace wusste, wo er wohnte. Er achtete immer darauf, dass er seine Morde nicht hier ausübte. Wenn er zu Hause war, dann wollte er sich nicht immer umdrehen müssen, ob ihm einer ein Messer in den Rücken rammen wollte. Daher wilderte er nur außerhalb, nie hier in der näheren Umgebung von White Beach. Mit seinen 28 Jahren hatte Jace noch nicht wirklich etwas gearbeitet. Also etwas anständiges. Morden und Foltern konnte man nicht zu etwas Anständigem zählen.

Jace beobachtete, wie Kathy den Weg Richtung Strand einschlug. Gemächlich joggte auch er dort hin, allerdings auf einem anderen Weg. Er wollte sie beobachten und sicher nicht auf sie treffen. Allerdings spannte seine Hose schon wieder, als er sie mit kräftigen Schritten den Weg entlang laufen sah.

Am Strand angekommen, wählte er einen schattigen Platz, um sie bei ihrem Lauf zu beobachten. Er selber trieb sehr viel Sport. Er musste auch fit bleiben, aber jetzt würde er die Beobachtungsposition übernehmen. Er konnte an ihrem Lauf erkennen, dass sie aufgewühlt war. Sie rannte sich ihren Schmerz und ihren Frust von der Seele. All diese kleinen Facetten, die ein Mensch ausstrahlte, wenn er Kummer oder Angst hatte, wenn er wütend war oder nur so vor Hass strotzte. All die Feinheiten konnte er bei einem Menschen herauslesen. Egal ob er lief, stand oder saß. Ob er etwas tat oder nicht. Jace war ein Meister darin, Menschen zu lesen.

Und bei Kathy sah er, dass ihr zu Hause etwas passiert sein musste. Sie war zwar erschrocken und verängstigt an ihm vorbeigegangen, aber jetzt war da etwas anderes. Sie lief vor etwas davon. Vor etwas und vor jemanden. Er presste seine Lippen fest aufeinander und seine Augen wurden schmal. Ihr wurde vorhin etwas angetan, da war er sich ganz sicher. Und das gefiel ihm überhaupt nicht. Ganz und gar nicht.

***

Kathy rannte. Joggen war das nicht mehr. Aber so war das schon immer gewesen, wenn sie nach einer Vergewaltigung zum Laufen ging. Irgendwann, wenn die Erinnerungen meinten, sie überrumpeln zu wollen, legte sie ein hohes Tempo vor, so dass sie an nichts mehr denken musste, sondern sich allein auf ihren Lauf konzentrieren musste. Sie war durch das Laufen fit und schnell geworden. Immerhin ein positiver Effekt der jahrelangen Misshandlungen.

Kathy sprintete ihre gewohnte Runde am Strand und ihre Füße versanken tief im Sand. Ihre Muskeln brannten und mittlerweile keuchte sie angestrengt. Normalerweise brachte sie der Sex mit ihrem Vater nicht mehr so aus dem Konzept. Nein, aber heute war ihr Jace begegnet, der sie vollkommen durcheinander gebracht hatte.

Er war stark gewesen. Sein Körper strotzte nur so vor Muskeln, die er auch sehr gerne in seinem Muskelshirt zur Show gestellt hatte. Die enge Jeans hatte ihm tief auf der Hüfte gesessen. All das, war ihr in den paar Sekunden aufgefallen, als ihr Blick vom Boden hoch in sein Gesicht gewandert war. Und es waren wirklich nur Sekunden gewesen, als sie sich total erschreckt hatte, als sie in ihn reingelaufen war. Ihr Kopf war nur so nach oben geflogen.

Sein Gesicht war kantig, dafür hatte er vollen Lippen. Diese waren zu einem spöttischen Lächeln verzogen gewesen. Seine eisblauen Augen dagegen hatten sie ausgezogen. Sie kannte solche Blicke. Voll dunklem Verlangen. Ein Kollege von ihrem Vater hatte sie auch immer so angeschaut, bevor er sie brutal genommen hatte. Er war der Schlimmste von allen gewesen. Ein Sadist. Und genau diesen Blick hatte auch Jace drauf gehabt.

Kathy fluchte innerlich. Wieso konnte sie bei dem schnellen Lauf, wo sonst alle Gedanken weg waren, IHN nicht aus dem Kopf bekommen?

Sie lief in Richtung Promenade und blieb dann schwer atmend stehen. Die Hände auf die Knie gestützt musste sie ein paar Minuten stehen bleiben, um Luft zu bekommen. Dann aber dehnte sie sich. Sie wollte ganz sicher keinen Muskelkater bekommen.

„Ah Schatz, das ist aber toll, dass wir dich hier treffen.“ Kathy musste sich nicht rumdrehen, um zu wissen, wer da hinter ihr stand.

„Dad“, meinte sie nur und dehnte sich weiter.

„Hi Kathy.“

„Hi Vran“, grüßte Kathy die Kollegin ihres Vaters zurück.

„Wir wurden hierher gerufen, weil ein Geldbeutel geklaut wurde. Du hast nicht zufällig etwas mitbekommen?“

„Nein Vran, tut mir leid. Ich war bis eben noch unten am Wasser Joggen.“

„Meine Süße hätte uns doch sofort angerufen, wenn sie etwas mitbekommen hätte.“ Ihr Vater trat hinter Kathy und ließ seine Finger über ihren Oberschenkel gleiten. Natürlich so, dass es Vran nicht sah. Aber Kathy spürte es nur zu deutlich und hörte abrupt mit den Dehnübungen auf.

„Natürlich hätte ich euch Bescheid gegeben.“ Tapfer lächelte Kathy. Sie hasst es, wenn er sie streichelte. Wenn er seinen Schwanz in irgendeiner ihrer Körperöffnungen steckte, war das für sie komischerweise besser zu ertragen, als wenn er mit Zärtlichkeiten ankam. Sie waren Vater und Tochter, da sollte es diese Art von Zärtlichkeiten nicht geben.

„Hallo Kathy, schön, dass ich dich gefunden habe.“ Die Stimme jagte Kathy eine Gänsehaut über den Rücken. Diese Stimme veranlasste aber auch ihren Vater, seine Finger von ihr zu nehmen. Kathy, Vran und Dave – Kathys Vater – drehten sich gleichzeitig um.

„Guten Tag Mr. Gold. Sind Sie auch mal wieder im Lande?“ Der Sheriff begrüßte Jace sehr unterkühlt. Natürlich war er sich im Klaren, dass es die reichste Familie hier war. Allerdings konnte er den Sohn nicht ausstehen. Er strahlte eine eiskalte Arroganz aus. Und er ahnte, dass er höchst gefährlich war. Auch wenn er ihn hier nie etwas nachweisen hatte können, so würde er sicher irgendwann genau DEN Moment erwischen, um diesen Neunmalreichen zu verhaften.

„Sheriff“, antwortete Jace nur und lächelte. Allerdings erreichte es nicht seine Augen. „Ich wollte eigentlich zu Kathy.“

„Was wollen Sie von meiner Tochter?“

„Victoria hat mich geschickt. Sie hat vergessen, dass sie das Wochenende für die Theatergruppe lernen wollten. Das Frühlingsfest steht bevor und die Proben verliefen bisher sehr zäh.“ Die Lüge kam ihm ohne Probleme über die Lippen. Jace konnte schon immer eine Lüge so tarnen, dass man sie absolut für die Wahrheit hielt. Sogar Kathy schien den Köder zu schlucken.

„Oh, das war dieses Wochenende?“ Kathy kaute sichtlich nervös auf der Unterlippe. Anscheinend überlegte sie, wie sie ihrem Vater nun beibringen konnte, dass sie das Wochenende bei Vicky verbringen würde. Sie bekam allerdings total unverhofft vom Deputy Hilfe.

„Wenn die Theatergruppe der alte Colt noch leitet, dann würde ich aber zusehen, dass der Text und alles sitzt. Wie oft haben wir uns an den Wochenenden vor einer Aufführung getroffen, nur damit auch ja alle bis aufs Kleinste vorbereitet waren.“

„Ja, Mr. Colt ist auch noch unser Leiter. Er mag Perfektion. Entschuldige Dad, das hatte ich total vergessen.“

„Ist schon gut Schatz. Dann pack mal deine Sachen zusammen und auf zu Vicky. Ich freue mich umso mehr auf Sonntagabend.“ Die Botschaft kam klar und deutlich bei Kathy an und doch tat sie jetzt etwas, was sie selber überraschte.

„Danke Dad. Wir sehen uns Sonntag.“

Sie marschierte Richtung Straße. Jace schloss zu ihr auf. „Ich hole dich mit dem Auto ab.“

„Das ist nicht nötig. Ich kann den Weg auch zu Fuß laufen.“

„Ich hole dich ab.“ Seine Stimme, die nun gefährlich leise war, duldete keinen Widerspruch.

Kathy nickte nur. Wieder machte er ihr Angst. Aber nicht so eine Angst, wie ihr Vater. Ihr Vater war ein Scheißdreck gegen Jace. Jace stellte die wahre Bedrohung dar. Und doch zog sie etwas zu Jace. Das war krank. Sie war total kaputt, musste sie feststellen

Zuhause hatte sie schnell geduscht und alles Wichtige in ihre große Reisetasche eingepackt. Dann trat sie vor die Haustür. Ein schnittiger schwarzer BMW parkte vor ihrem Haus und Jace lehnte locker an dem Wagen. Sein Blick ging ihr durch und durch.

„Steig ein“, befahl er und hielt ihr die Türe auf. Er war es gewohnt, dass ohne Wenn und Aber seine Befehle Folge geleistet wurden. Er nahm ihr die Tasche aus der Hand und Kathy stieg zu dem Raubtier ins Auto.

Kapitel 2

„Du hast mich nicht von deinem Bruder holen lassen?“ Kathy konnte es nicht fassen. Sie war auf Jace Lüge hereingefallen.

„Nein. Aber ich kann ihn verstehen.“ Vicky ahnte, was ihren Bruder dazu getrieben hatte, Kathy das Wochenende mit hierher zu nehmen.

„Ich aber nicht. Was soll das?“

„Kathy, bitte. Ich kann verstehen, dass du sauer bist. Ich glaube aber, dass er es wirklich gut gemeint hat. Was wirklich eine Seltenheit bei meinem Bruder ist.“

„Klär mich bitte auf Vicky. Ich habe nämlich überhaupt keine Ahnung.“ Kathy hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Sie ging nun auf Abwehr. Ihr gefiel es gar nicht, dass sich Jace und Vicky so in ihr Leben einmischten.

„Ich möchte dir nicht zu nahe treten. Aber … ich habe ihm erzählt, dass ich da so einen Verdacht habe.“

„Einen Verdacht?“ In Kathys Kopf schrillten sämtliche Alarmglocken.

„Naja, dein Vater …“

„Was ist mit ihm?“

„Mensch Kathy. Du kannst wirklich mit mir darüber reden.“ Vicky hatte sich das Gespräch einfacher vorgestellt. Sie hatte immer gehofft, dass Kathy dankbar den Strohhalm nehmen würde, den sie angeboten bekam. Stattdessen ging sie immer mehr auf Abwehr. „Ich denke, dass er dich missbraucht.“ Nun war es raus.

„Wie kommst du auf diese Idee?“ Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals.

„Das strahlst du aus, liebe Kathy“, mischte sich eine Stimme ein. Eine Stimme, die sie nur zu gut kannte. „Für mich ist es keine Vermutung. Ich kann einen Menschen erkennen, der tagtäglich großem Leid ausgesetzt ist. Ich kann aber auch erkennen, wenn ein Mann eine Frau will und auch bekommt.“ Seine Stimme war immer leiser und schärfer geworden. „Ich habe die Berührungen deines Vaters gesehen. Ich habe die unterschwellige Botschaft genauso empfangen wie du.“

Kathy starrte die Geschwister an. „Ihr haltet euch wirklich für sehr schlau. Vor allem du Jace, hältst dich für oberschlau. Wenn du seine Botschaft mitbekommen hast, dann weißt du, was mir Sonntagabend blüht.“

„Das werde ich verhindern.“ Jace sah sie entschlossen an.

„Klar. Magst du etwa mit zu mir nach Hause gehen und mir die Hand halten? Oder willst du meinen Vater verprügeln … vielleicht sogar umbringen?“

„Die Idee ihn umzubringen ist gar nicht so schlecht“, das Grinsen von ihm war diabolisch. Oh ja, sicher hätte er seinen Spaß daran.

„Jace, lass es. Er ist der Sheriff. Damit haust du dich ganz schön tief in die Scheiße rein“, mischte sich Vicky nun ein. „Es tut mir leid Kathy. Wirklich. Ich wusste nicht, dass mein Bruder den heiligen Samariter spielen würde.“

„Da wir nun alles geklärt haben, gehe ich wieder nach Hause.“ Kathy drehte sich auf dem Absatz um und ergriff ihre Tasche. Sie wurde sofort am Arm festgehalten. „Du bleibst hier“, flüsterte Jace direkt an ihrem Ohr.

Kathy verspannte sich. Dann funkelten ihre Augen. Zu lange hatte sie ihre Wut unterdrückt. „Lass. Mich. Los! Ich werde jetzt gehen und du wirst mich nicht daran hindern Jace. Du weißt nicht, was mir blühen wird. Du hast keine Ahnung, was er mit mir machen wird.“ Der Griff um ihren Arm lockerte sich und sie schüttelte seine Hand ab. „Ach und noch etwas. Fass mich nie wieder ungefragt an!“

Sie umfasste ihre Reisetasche fester und verschwand. Zurück blieben eine geschockte Vicky und ein nachdenklicher Jace.

„Bist du dir immer noch so sicher, dass ich ihn nicht umbringen soll?“

„Hm. Ich weiß es nicht Jace. So habe ich Kathy noch nie erlebt.“

***

Fast blindlings lief Kathy den Weg, den sie schon hundertmal gelaufen war, wenn sie von Vicky nach Hause ging. Ungeweinte Tränen brannten in ihren Augen. Kurz vor ihrem Zuhause blieb sie stehen und schaute zu dem Haus. Dann zog sie einen kleinen Schlüssel aus ihrer Hosentasche und drehte ihn zwischen ihren Fingern hin und her.

Immer wieder schaute sie den Schlüssel, dann das Haus an. Immer mehr formte sich die Idee in ihrem Kopf und sie steckte den Schlüssel wieder in ihre Tasche. Dann drehte sie sich um und ging in ein nahegelegenes Wäldchen. Sie kramte in ihrer Tasche und fand, was sie brauchte. Schnell zog sie sich um, band ihre Haare hoch und setzte die Kappe auf, die sie sich tief in das Gesicht zog. Dann räumte sie die Klamotten von ihrer Reisetasche in eine kleinere Plastiktüte um, die sie vorhin mitgenommen hatte. Die Reisetasche vergrub sie unter einem Haufen von Laub und Ästen.

Zielstrebig machte sie sich auf den Weg in Richtung Innenstadt. Sie musste nur aufpassen, dass sie keiner erkannte. Vor allen Dingen nicht ihr Vater. In der Stadt angekommen, führte sie ihr erster Weg zur Busstation. Bevor sie an den Schalter trat, zog sie ihre Mütze ab und strahlte den Mitarbeiter an.

„Eine Fahrkarte bitte nach Darkville.“

„Das macht 120 Dollar junge Lady. Sicher, dass sie dort hin wollen?“

„Ganz sicher!“. Sie lächelte den Mitarbeiter immer noch an. Oh ja, sie war sich ganz sicher. Sie verstaute ihr Ticket in der Hosentasche und begab sich zum Busbahnhof. Kathy zog ihr Handy aus der Tasche und stellte es aus. Sie bestieg den Bus nach Darkville und packte das Handy in das Gepäckfach.

Sie verschwand aus der hinteren Tür aus dem Bus. Kurz stand Kathy noch an der Haltestation und sah ihm hinterher. Dann drehte sie sich entschlossen um und ging weiter zum Bahnhof.

Dort angekommen, steuerte sie sofort die Schließfächer an und ließ den Schlüssel, den sie die ganze Zeit in der Hosentasche gehabt hatte, in das Schloss gleiten. Die Kombination hatte sie schon immer im Kopf. Neugierig schaute sie in das Fach und runzelte die Stirn. Nur ein einzelner Briefumschlag lag darin.

Vorsichtig öffnete Kathy diesen. Eine Karte war darin. Kein Brief, nichts. Nur eine verdammte Landkarte, auf der eine Stelle mitten im Nirgendwo markiert war. Seufzend steckte sich Kathy die Karte ein und machte sich auf den Weg ins Nirgendwo. Ihre Mutter hatte sich anscheinend etwas dabei gedacht. Hoffte sie auf jeden Fall.

***

Dass sie die ganze Zeit von Jace beobachtet wurde, bekam Kathy nicht mit. Er aber war neugierig. Sehr neugierig.

Als sie nicht weiter zu ihrem Haus gegangen war und sich in das Wäldchen zurückgezogen hatte, war ihm klar gewesen, dass sie abhauen wollte. Allerdings hatte er mit einer kopflosen Flucht gerechnet, sicher nicht mit so etwas. Sie schien durchdacht an die Sache zu gehen und sogar einen Plan zu haben. Er musste sich eingestehen, dass sie ihn überraschte. Und das machte ihn schon wieder geil. Ihre Kraft, die sie jetzt ausstrahlte, machte seinen Schwanz härter, als ihre Angst. Das war neu für ihn.

Er wechselte sein Handy und warf das Alte in den Müllwagen, der gerade vorbeifuhr. Er hatte immer ein neues Einmalhandy dabei. Er war immer auf alles vorbereitet. Und wenn er Kathy folgen wollte, durfte man auch seine Spur nicht finden. Denn er wollte sie allein für sich haben.

Kathy ging zügig in östliche Richtung. Dort lag der große Nationalpark von White Beach. Er folgte ihr in großem Abstand. Jace war wirklich gespannt, wo die Reise hinging, vor allen Dingen, was sich in dem Schließfach des Bahnhofes befunden hatte. Sein Aussichtspunkt dort war bescheiden gewesen und er hatte nichts erkennen können. Solche Fehler unterliefen ihm normalerweise nicht. Hier hing aber hoffentlich auch nicht sein Leben davon ab.

***

Kathy legte einen straffen Schritt hin. Auch wenn ihr Vater erst Sonntagabend mit ihr rechnete, so wollte sie auch jetzt schon so viel Abstand wie nur möglich zwischen ihm und ihr bringen. Sie marschierte bis in die Nacht hinein. Sie würde eine Pause einlegen, wenn sie weit genug von White Beach entfernt war. Als der Mond schon hoch am Himmel stand und ein fahles Licht durch die Blätter warf, erlaubte sich Kathy ihre erste Pause. Sie hatte eine kleine Flasche Wasser mit. So durchdacht sie an die ganze Sache herangegangen war, hatte sie doch das Wichtigste Vergessen: Essen und Trinken.

Ein leises Stöhnen entfuhr ihr und sie lehnte sich kurz an einen Baum und schloss die Augen. Wasser würde sie hoffentlich hier irgendwo finden, aber Essen … Sie raffte sich wieder auf, um weiter zu gehen.

Bevor sie sich auf den Weg gemacht hatte, war sie noch an einem Elektroladen vorbeigegangen. Zum Glück war White Beach groß und sie war nicht überall bekannt. So hatte sie sich ein neues Handy, zwei Akkus und Solarladepacks gekauft. Mit Blick auf ihr Handy vergewisserte sie sich, dass sie auch noch in die richtige Himmelsrichtung lief. Sie hatte auf der Map den Punkt markiert, wo sie hin musste. Wenn sie nun abschätzen sollte, wie lange sie zu laufen hatte … sie wusste es nicht. Wenn sie wenige Pausen einlegte und nur kurz schlief, vielleicht drei Tage. Allerdings wusste sie nicht, ob sie das Tempo mit den wenigen Pausen beibehalten konnte.

Der neue Rucksack zahlte sich auch aus. Er war gut gepolstert und das Gewicht ihrer Klamotten verteilte sich gut auf ihrem Rücken. Wie aber hatte sie nur Essen und Trinken vergessen können? Noch einmal schüttelte sie über sich selbst den Kopf.

***

Jace sah ihr hinterher, wie sie weiterging. Er konnte sich kaum ein Lachen verkneifen. Natürlich hatte er beobachtet, wie sie ein neues Handy und auch den Rucksack gekauft hatte, aber den Proviant vergessen hatte. So ganz war ihr Plan doch nicht durchdacht gewesen. Er dagegen hatte sich noch schnell mit Proviant eingedeckt, der gut verstaut in seinem Rucksack wartete. Vielleicht würde er ihr etwas davon abgeben …. aber jetzt noch nicht.

***

Sie lief die ganze Nacht hindurch und gestattete sich nur kurze Pausen. Der neue Tag brachte wieder sehr warmes Wetter. Im Wald war Kathy zum Glück geschützt und doch drückte das Wetter ganz schön auf ihre Konstitution. Immer öfter stolperte sie über Wurzeln und konnte sich gerade noch so auf den Beinen halten.

Sie musste sich eingestehen, dass sie dringend eine längere Pause brauchte. Sie verzog sich in ein kleines Gebüsch und kroch tief hinein. Die Wasserflasche war nur noch zur Hälfte gefüllt. Sie musste sparsamer damit umgehen. Allerdings verbrauchte sie jetzt am Tag zu viel Flüssigkeit. Sie legte ihren Kopf auf den Rucksack und rollte sich zusammen.

***

Jace beobachtete Kathy, wie sie in den Schutz der Büsche kroch. Das sie erst jetzt eine längere Pause einlegte, erfüllte ihn mit Stolz. Mit Stolz? War er total bescheuert? Starke Frauen waren noch nie sein Ding gewesen. Sie hatten nie das Feuer in ihm entfacht, was ihn überspulte, wenn er in Augen blickte, die deutliche Angst zeigten. Die Frauen, die er so genommen hatte, waren zwar freiwillig bei ihm gewesen, aber seine Art hatte letztendlich jede von ihnen in die Knie gezwungen. So etwas machte ihn an. Angst, Panik, Unterwerfung.

Sogar die Menschen, die er aus Berufsgründen gequält hatte, waren ihm unter die Haut gegangen. Regelmäßig nach dem Foltern, musste er sich seinen geilen Schwanz reiben, weil der nach Erlösung lechzte.

Mit einer willigen Frau, die auf Schmerz stand, konnte er dagegen nichts anfangen. Das war ihm zu billig, das turnte ihn nicht an. Und eine Frau, die wusste, was sie wollte und stark war, stieß ihn regelrecht ab. Er war schon immer der dominante Part gewesen, sicher würde er nie und nimmer die Führung im Bett abgeben. Er selber fand es abstoßend, wenn eine Frau ihn dominieren wollte.

Daher war er doch verwirrt, dass sein Körper so stark auf Kathy reagierte. Fuck, sein Körper schrie nach ihr, er verzehrte sich regelrecht nach ihr. Auch wenn die Situation ihn überhaupt nicht behagte und er sonst immer auf sein Bauchgefühl hörte, blieb er hier.

***

Mit einem Ruck fuhr Kathy hoch. Verdammt, sie war eingeschlafen, dabei hatte sie doch nur kurz ruhen wollen. Müde fuhr sie sich mit der Hand über das Gesicht. Nach dem Sonnenstand zu urteilen, hatte sie einige Stunden geschlafen. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass dem so war. Sie gönnte sich einen Schluck aus ihrer Wasserflasche und krabbelte dann aus ihrem Versteck heraus. Noch immer war es sehr warm. Sie schwang sich den Rucksack auf den Rücken und marschierte weiter.

***

Sie waren mittlerweile vier Tage unterwegs. Für Jace, der genug Proviant dabei hatte und auch sonst solche Märsche kannte, kein Problem. Kathy dagegen baute immer mehr ab. Es waren einige Situationen gewesen, wo Jace fast eingegriffen hätte. Doch Kathy hielt tapfer durch. Das Ziel war ihm nicht bekannt, doch beim letzten Blick auf ihr Handy, war ein Strahlen über ihr Gesicht gehuscht. Anscheinend waren sie nun sehr nah an ihrem Ziel.

Er bewunderte Kathy immer mehr. Ihr Durchhaltevermögen beeindruckte ihn wirklich. Dabei war er nicht leicht zu beeindrucken.

***

Kathy war mittlerweile am Ende ihrer Kräfte. Wasser war bisher keins zu finden gewesen und ihr Magen hing ihr in den Kniekehlen und schmerzte. Allerdings war sie nun ihrem Ziel sehr nah. Ein Blick auf das Handy hatte dies vor einer Stunde bestätigt. Dort vorne durch die Bäume sah sie es endlich. Kathy legte noch einmal einen Zahn zu, um dann abrupt stehen zu bleiben. Vor ihr tat sich eine Lichtung auf, auf der eine Blockhütte stand. Kathy schaute sich um, aber alles war ruhig. Die Hütte sah auch nicht wirklich bewohnt aus. Die Holzläden waren geschlossen.

Langsam ging sie auf die Hütte zu. Je näher sie kam, desto mehr sah man der Behausung an, dass hier die Zeit schon sehr genagt hatte.

Die Hütte war nicht groß. Es gab an der Vorderseite eine breite Veranda, zu der drei Stufen hochführten. Diese knarrten, als Kathy darauf trat. Sie ging weiter zur Tür und nach einigem Drücken ließ sie sich schwerfällig öffnen. Sie ließ ihren Rucksack auf die Veranda sinken und leuchtete mit ihrem Handy ins Innere.

Noch einmal atmete sie tief ein, dann trat sie über die Schwelle.

***

Jace beobachtete Kathy weiterhin. Er hatte die Umgebung sondiert und war sich sicher, dass hier keine Gefahr drohte. Bis vielleicht auf einen morschen Balken, der ihr auf den Kopf fallen konnte. Ansonsten aber war alles ruhig und still. Sie war wirklich mutig. Nur mit ihrem Handy bewaffnet, war sie in die Hütte verschwunden. Jace hoffte, dass sich kein Getier dort eingenistet hatte, was Kathy gefährlich werden konnte. Gerade Dachse und Waschbären waren nicht ohne.

Kathy kam nach einiger Zeit mit einer großen Tasche aus der Hütte und setzte sich auf die Stufen der Veranda. Er konnte ihr Gesicht nicht erkennen, aber ihre Körperhaltung drückte eindeutig Überraschung aus. Sie öffnete die Tasche und zog eine Pistole heraus. Was suchte dort eine Pistole? Auf dem schnellsten Weg begab er sich zu Kathy.

Kapitel 3

Nach einigem Suchen hatte Kathy das gefunden, was auf der Rückseite der Landkarte verzeichnet war. Die Dielenbretter, die sie mit ein wenig Anstrengung herauslösen konnte. Sie nahm die Tasche an sich und ging nach draußen, um sich den Inhalt anzuschauen.

Als die die Waffe in ihren Händen hielt, war sie wie erstarrt. Was sollte sie mit einer Pistole?

„Hallo Kathy.“

Seine Stimme ließ sie aufspringen und sie richtete die Waffe auf ihn.

„Sie ist noch gesichert.“

Scheiße, gesichert? Sie wusste doch überhaupt nicht, wie man damit umging. Auch wenn ihr Vater der Sheriff war, so hatte er immer darauf geachtet, dass sie nie an seine Waffen gekommen war. Seufzend ließ Kathy die Waffe sinken.

„Darf ich?“ Er hielt ihr seine Hand hin, um die Waffe entgegen zu nehmen. Anstandslos reichte sie ihm die Pistole weiter. Was sollte sie auch mit dem Ding anfangen.

„Was tust du hier?“

Er überging ihre Frage, ließ geschickt das Magazin herausgleiten. „Sie ist nicht geladen.“

„Hör zu Jace. Ich habe keine Ahnung von Waffen. Ich weiß auch nicht, warum sie in der Tasche war. Meine Mutter war eigentlich keine humorvolle Person, aber hier scheint sie sich wirklich einen Scherz erlaubt zu haben.“

„Deine Mutter?“

„Ja, sie hat mich zu diesem Ort geleitet.“ Kathy sah ihn besorgt an. „Wann kommen die anderen?“

„Es wird keiner kommen Kathy. Nur ich weiß, dass du hier bist.“

Sollte ihr das jetzt Sicherheit geben, oder doch lieber Angst einjagen? Sie war sich nicht sicher. Sein Blick verriet ihr auch nicht, wie er es gemeint hatte.

„Was ist noch in der Tasche?“

Kathy wunderte sich jetzt wirklich. Warum schaute er nicht einfach nach. Das war doch eher sein Ding, als zu fragen.

„Geld.“

„Möchtest du mir erzählen, warum deine Mutter dich hierherschickt und hier Geld und eine Waffe deponiert?“

„Weil sie weiß, wie es bei meinem Vater ist. Sie hat das alles auch durchmachen müssen.“

Kathy ließ sich wieder auf die Stufen plumpsen. Jace trat neben sie und hielt ihr Wasser und ein Sandwich entgegen. Kathy überlegte nicht lange und griff zu.

„Danke“, murmelte sie mit vollem Mund. Es tat so gut, endlich etwas in den Magen zu bekommen.

„Iss langsam Kathy. Du hast vier Tage lang keine Mahlzeit zu dir genommen.“ Sein scharfer Ton ließ sie zusammenzucken. Sie musste wirklich wie eine Gestörte über das Essen hergefallen sein. Sie schluckte den Bissen herunter und sah dann Jace an, der angelehnt am Geländert stand. „Warum bist du auf einmal so nett zu mir?“

„Nett?? Ich bin alles andere, aber ganz sicher nicht nett!“ Er starrte sie finster an. Er war nicht nett. Er war unter gewissen Umständen höflich und brachte auch einigen Personen Respekt entgegen, aber er war nicht nett!

„Entschuldige. Ich wollte dich nicht beleidigen. Es ist nur so ungewohnt. Mir kam es eher so vor, als ob du mir den Hals umdrehen wolltest.“

„Ich glaube, du verwechselst da etwas. Ich wollte dir nie den Hals umdrehen. Eher meinen Schwanz darin versenken.“ Jace grinste sie dreckig an und Kathy spuckte das Wasser, was sie gerade trinken wollte, heraus.

„Bitte was?“, japste sie.

„Du hast mich genau verstanden Kathy. Aber keine Angst, ich vergewaltige keine Frauen. Ich habe schon einige Morde begangen, aber noch nie eine Frau gegen ihren Willen genommen.“

Kathy wusste nicht, ob sie sich nach der Erklärung besser fühlen sollte. Mord ja, Vergewaltigung nein. Ah ja.

„Du wirst mich irgendwann selber anbetteln, dass ich dich nehme.“

Kathy verkrampfte sich. „Vorher friert die Hölle zu.“

Sein Lachen war tief und kraftvoll. „Ich weiß, dass dein Vater dich gegen deinen Willen genommen hat. Trotzdem wirst du dich von mir irgendwann freiwillig ficken lassen. Glaub mir Kathy, du wirst mich anflehen, dir einen Orgasmus nach dem anderen zu schenken.“

Kathy sah herab auf ihre Finger. Kaum hörbar flüsterte sie, „dann wärst du der Erste, der es schaffen würde, mir einen Orgasmus zu bescheren.“

Seine Schuhe tauchten in ihrem Blickfeld auf. „Schau mich an … bitte.“

Allein das Wort Bitte ließ sie Aufsehen. Er sah sie ernst an. „Ich werde der Erste und der Letzte sein, der dir einen Höhepunkt schenken wird.“

Sie starrte ihn an. Wie hatte er das gemeint? Wollte er sie danach umbringen?

„Und nun erzähl! Alles, und von Anfang an.“

Wieder seufzte sie, stellte aber das Wasser neben sich und begann zu erzählen. „Meine Mutter hat nie über die Gewalttaten, die mein Vater und die anderen ihr angetan haben, gesprochen. Ich habe nur ihr Weinen und teilweise auch ihre Schreie gehört. Manchmal belauschte ich meinen Vater auch, wenn er mit irgendwelchen Freunden telefonierte und Termine ausmachte. Er verkaufte meine Mutter gegen Geld an gute Bekannte …“

„Hat er das mit dir auch gemacht“, unterbrach Jace sie. Er hatte seine Lippen aufeinander gepresst und schien über das Gehörte nicht wirklich erfreut zu sein.

„Verkaufen? Nein. Seine Freunde rangelassen? Ja.“ Kathy schwieg einen Moment und starrte in den Wald. „Einer von ihnen hatte eiskalte Augen. Diesen Blick habe ich bei dir auch schon gesehen.“

„Fuck, Kathy. Ich morde, ich foltere. Ja, das alles tue ich. Aber ich habe noch nie einer Frau wehgetan, die es nicht wollte. Auch wenn ich auf Schmerzen und Angst stehe, so hab ich nie einer Frau das angetan, was dein Vater und seine Freunde dir und deiner Mutter zugefügt haben.“ Jace spie die Worte nur so aus. Er war skrupellos, er war eiskalt, er war auch ein Mörder, das alles war er in seinem Job. Und auch wenn es ihn aufgeilte, wie sein Opfer litten, oder Frauen Angst vor ihm hatten, so war er doch nie zu einem Vergewaltiger geworden.

„Ich sagte auch nicht, dass du auch so bist. Dein Blick, er hat mich an den Schlimmsten von ihnen erinnert. Er ist ein Sadist. Ihm hat es immer Spaß gemacht, wenn ich gelitten habe. Ihm haben einfache Schmerzen nicht gereicht.“

„Dein Vater hat nie eingegriffen?“

„Nein. Das hätte ihn seinen Job kosten können.“

Jace sah sie fragend an. „Der Schlimmste von allen ist Richter Holligan“.

Ein tiefes Knurren entfuhr Jaces Kehle.

„Bevor meine Mutter krank wurde, ließ mich mein Dad in Ruhe. Erst als sie nur noch im Bett liegen konnte, gingen er und seine Freunde an mich ran. Sie nannten es, mich einreiten. Nachdem meine Mutter gestorben war, wollte mich mein Vater aber nicht mehr teilen. Mein Glück, denn ihn alleine lernte ich irgendwann zu ertragen.“

„Ertragen? Du hättest den Mistkerl umbringen sollen Kathy.“

Kathy fuhr sich durch die Haare und seufzte tief. „Jace, du bist nicht in den Verhältnissen groß geworden wie ich. Du hast nicht von Anfang an miterlebt, wie deine Mutter zur Prostitution gezwungen wurde. Aber sie hat mir jetzt eine Chance geboten, dem allem zu entfliehen.“

„Meinst du denn, du wirst ein Fleckchen finden, an dem er dich nicht findet?“

„Ich weiß es nicht. Aber was soll ich sonst machen?“

„Ihn bekämpfen. Kathy, du musst dich wehren. Sonst wirst du nie frei sein, sondern immer auf der Flucht. Ich weiß, wovon ich rede.“

„Ich schaffe das aber nicht.“

„Mit mir schon. Ich werde dir helfen.“

„Warum tust du das für mich? Du kennst mich doch überhaupt nicht!“

Das war eine wirklich gute Frage, die Jace auf Anhieb nicht beantworten konnte. „Ich weiß es nicht“, gab er das erste Mal in seinem Leben absolut ehrlich zu.

„Fangen wir an. Erste Lektion: Immer alles im Griff haben. Das heißt, erst einmal die Umgebung auskundschaften und dann die Hütte bewohnbar machen.“

„Du willst mich verarschen oder? Die Umgebung sondieren ja, aber die Hütte bewohnbar machen?“

Jace grinste. „Ein Versuch war es wert. Ich weiß, dass du müde bist und Hunger und Durst hast. Aber die Umgebung absichern meinte ich tatsächlich ernst. Im Umkreis von 100 Metern musst du jeden Baum, jeden Strauch kennen. Genauestens wissen, wo Stolperfallen sind, was es alles in der Umgebung gibt. Los jetzt. Du hast eine Stunde Zeit!“

Kathy sah ihn verdattert an. Er machte doch sicher auch jetzt einen Witz. Doch diesmal lachte er nicht. Seine Augen zogen sich sogar zusammen. Die Wut war nun deutlich zu erkennen. „Die Zeit läuft Kathy!“

Er meinte es wirklich ernst. Steif erhob sie sich und marschierte los.

„Exakt 100 Meter. Zähl deine Schritte!“

Kathy unterdrückte ein Stöhnen und ging zurück zu den Stufen, um dort ihr Schritte zu zählen.

***

Ihre Arme waren zerkratzt und sie hatte ganz bestimmt den halben Wald in ihren Haaren hängen. Total erschlagen kam sie wieder an der Hütte an.

„Du hast länger als eine Stunde gebraucht.“

„Verdammt Jace. Das war ein großer Umkreis, den ich mir anschauen musste.“

Er trat ganz dicht an sie heran. „Noch einmal. Und diesmal brauchst du exakt eine Stunde. Nicht kürzer und nicht länger. Achte auf die Zeit, aber lass die Umgebung trotzdem nicht aus den Augen.“

„Ich kann nicht mehr!“

Er war jetzt so nah, dass sie nach oben schauen musste, um seinem Blick zu begegnen. Sie spürte seine Muskeln am Körper, wie sie vor unterdrückter Wut zitterten. Sie spürte seine Anspannung, aber auch die Wärme, die sein Körper ausstrahlte.

„Hör mir gut zu Kathy. Deinem Vater und den Männern ist es auch egal, ob du nicht mehr kannst. Sie werden sich nehmen, was sie wollen, wann sie wollen. Du bist ihnen scheiß egal. Du bist ein Stück Fleisch, was sie aufgeilt, was sie benutzen können. Und nun geh. EINE. STUNDE!“, presste er sehr mühsam heraus.

Kathy war bei seinen Worten immer blasser geworden und es fehlte nicht viel, dass sie ihm aufs Shirt gekotzt hätte. Mühsam schluckte sie die aufsteigende Säure herunter und drehte sich um. Wie hatte sie nur denken können, dass er nett gewesen war? Jace war wirklich vieles, aber sicher nicht nett.

***

Diesmal hatte Kathy nicht nur die Gegend, sondern auch die Uhr, genau im Auge behalten. Exakt nach einer Stunde hatte sie den Radius geschafft und stand nun abermals vor der Veranda.

„Gut gemacht. Komm rein.“

Als sie die drei Stufen auf die Veranda hochging, fühlte sie sich wie 80, oder auch 90 Jahre. Ihr tat alles weh. Ihr Magen knurrte und sie hatte schrecklichen Durst.

Sie betrat die Hütte und blieb erstaunt stehen. In den zwei Stunden war Jace auch nicht untätig gewesen. Die Fensterläden und auch die Fenster waren geöffnet. Der Staub war entfernt worden und die Hütte sah nun tatsächlich wohnlich aus. Auf dem Tisch stand ein Glas Wasser und der Rest vom Sandwich, was sie vorhin nicht fertig gegessen hatte.

„Deine heutige Ration.“

„Ration? Du rationierst mir Essen und Trinken?“

„Lektion zwei: Mit allen Situationen fertig werden. Ich werde dir dein Essen und Trinken einteilen.“

„Somit ist Lektion eins für mich wohl wieder hinfällig. Ich habe jetzt nicht mehr alles im Griff“, murrte Kathy.

Endlich hörte sie Jace wieder lachen. „Du wirst schon merken, dass das nicht stimmt. Wenn du lernst mit jeder Situation fertig zu werden, egal was dir geboten wird, wirst du wieder alles im Griff haben. Dort hinzukommen ist aber ein langer Weg. Und nun iss und trink.“

Das ließ sich Kathy nicht zweimal sagen. Doch dann stockte sie. Wenn sie jetzt aber nicht aß, sondern erst dann, wenn sie es meinte, würde sie wieder die Kontrolle erlangen und alles im Griff haben.

„Ich sehe, du hast es verstanden.“

Jetzt grinste Kathy zum ersten Mal. Dann aber siegte der Hunger. Auch wenn die Mahlzeit spärlich war, so fühlte sie sich danach um einiges besser. Vor allen Dingen das Wasser hatte sehr gut getan.

„Und nun geh dich waschen.“

„Ist das Lektion Nummer drei? Immer sauber sein, oder so ähnlich?“

„Nein, du stinkst.“

„Oh.“ Beschämt schaute Kathy auf den Boden. „Moment mal, warum stinkst du nicht?“, fragte sie dann aber neugierig nach.

„Lektion Nummer eins?“ Damit reichte er ihr die Toilettenartikel, die er in seinem Rucksack gehabt hatte.

„Ja, ja. Immer alles im Griff haben. Gibt es hier eine Wasserstelle?“

„Die würdest du morgen finden, wenn du den Radius um die Hütte vergrößerst. Da du aber wirklich erbärmlich stinkst, werde ich sie dir heute schon zeigen. Hol dir aus dem Zimmer noch frische – wenn man das dazu sagen kann – Sachen und Tücher.“

Tatsächlich befanden sich in dem Schlafzimmer einige Anziehsachen sowie Handtücher. Sie waren älter und rochen ein wenig gammelig. Aber immer noch besser als ihre dreckigen Klamotten. Jetzt wo sie an sich geschnuppert hatte, musste sie Jace Recht geben.

***

Er führte sie zu einem kleinen Teich. See konnte man dazu nicht sagen, aber das kühle Nass sah wunderbar aus.

„Genau 182 Meter von der Hütte entfernt.“

„Richtig.“ Jace sah sie anerkennend an. „Wasch dich und komm dann wieder zurück zur Hütte.“

Er ließ sie stehen und machte sich auf den Rückweg. Kathy fackelte nicht lange und riss sich die Klamotten vom Leib. Vorsichtig watete sie in das Wasser hinein und ließ sich dann einfach nach hinten fallen. Lektion Nummer eins ließ sie zwar jetzt komplett außer Acht, aber das war ihr egal. Sie fühlte sich in dem Wasser einfach zu gut. Sie tauchte unter, um ihre Haare nass zu machen und holte sich dann vom Ufer das Duschgel. Sie seifte sich und ihre Haare nicht nur einmal ein. Nach dem zweiten Waschvorgang fühlte sie sich endlich wieder sauber. Sie ging wieder ans Ufer und stockte. Ihre Sachen, alt wie neu, waren weg. Nicht nur, dass er sie wahrscheinlich beobachtet hatte, jetzt stand sie hier splitterfasernackt und war seinen Blicken ungeschützt ausgesetzt.

„Jace bitte. Ich weiß, dass ich die Regel außer Acht gelassen habe. Aber verdammt noch mal, es ist der erste Tag und ich habe eine beschissene mehrtägige Flucht hinter mir.“ Sie fluchte. Kathy fluchte nie.

Natürlich antwortete ihr Jace nicht. Wahrscheinlich stand er irgendwo im Dickicht und beobachtete sie. Es war ihr total unangenehm und am liebsten hätte sie die Hände und Arme schützend über Brust und Scham gelegt. Die Blöße wollte sie sich aber nicht geben. So biss sie also die Zähne zusammen, packte das Duschgel und marschierte nackt zur Hütte.

Wie nicht anders zu erwarten war, stand Jace wieder am Geländer und sah ihr entgegen. Sie merkte natürlich, dass sein Blick über ihren ganzen Körper glitt, ließ sich aber nichts anmerken. Mit erhobenem Kopf ging sie an ihm vorbei in die Hütte hinein.

„Mach den Mund zu, sonst nisten da noch Vögel“, konnte sie sich nicht verkneifen zu sagen.

Warme Arme umfingen sie und hinderten sie am Weitergehen. Leicht lagen seine Hände auf ihrem Bauch und sein Atem strich über ihr Ohr und ihre Wange.

„Sonst nisten dort noch Vögel? Ist das dein Ernst?“ Seine Stimme klang tief. „Wenn du das nächste Mal mir etwas an den Kopf werfen möchtest, lass dir was Besseres einfallen. Fluche oder beschimpfe mich.“ Er ließ sie los und sie hörte ihn noch murmeln, „aber doch keine verdammten nistenden Vögel im Mund.“

Gerade so konnte sich Kathy ein Lachen verkneifen. Da sie aber keine Lust hatte, noch weiter nackt vor ihm zu stehen, unterdrückte sie den Lachdrang und verschwand schnell in die Hütte.

Als sie in die Klamotten schlüpfte, musste sie wieder an seine Hände auf ihrem nackten Körper denken. Ihre Welt stand Kopf. Sie empfand seine Berührungen nicht abstoßend, obwohl sie das eigentlich sollte.

Todmüde begab sie sich in das einzige Bett und hoffte, Jace würde sich nicht neben sie legen … oder vielleicht doch?

Kapitel 4

Hatte Kathy gedacht, der erste Tag wäre schon schlimm gewesen, so wurde sie schnell eines Besseren belehrt. Mehrmals am Tag ließ er sie den Umkreis um die Hütte ablaufen. Immer zwischen hundert und zweihundert Meter. Immer wieder verkürzte er die Zeit, die sie dafür aufwenden durfte.

Wenn Kathy dachte, dass sie nun eine Pause einlegen durfte, scheuchte er sie zum Wäschewaschen, Wasser holen, oder einfach zum Joggen.

Am späten Nachmittag, nachdem sie mittags nur eine kurze Pause hatte einlegen dürfen, war sie fix und fertig. Sie konnte einfach nicht mehr. Wie sollte sie sich gegen ihren Vater zur Wehr setzen, wenn sie nicht mehr konnte und auf allen Vieren kroch?

„Ich kann nicht mehr Jace.“ Sie hatte ihre Hände auf die Oberschenkel abgestützt und ihre Lungen pumpten.

Er trat mit schnellen Schritten auf sie zu. „Aufrichten“, herrschte er sie an. Auch wenn Kathy kaum noch konnte, so ließen ihn seine Worte hochfahren. Ihre Augen funkelten ihn wütend an.

„Sehr schön, da sehe ich noch Feuer in dir. Merk dir Lektion Nummer drei: Kenne deine Grenzen und lerne sie zu überschreiten! Und nun noch eine Runde um die Hütte!“

Sie biss die Zähne zusammen und lief los. Nach einer halben Runde merkte sie, dass sie gerade ihre Grenze überschritten hatte und sie sich wie im Rausch fühlte. Nachdem die Runde fertig gelaufen war, wollte sie gar nicht aufhören. Doch Jace stellte sich ihr in den Weg. „Das reicht. Lerne deinen Körper zu lesen. Wenn du die Grenze überschritten hast, musst du den Punkt finden, wo du unbedingt aufhören musst. Ansonsten wird dir dein Körper die Grenzen ganz deutlich aufzeigen. Nun geh dich waschen. Diesmal werde ich für dich aufpassen und du darfst Regel Nummer eins außer Acht lassen.“

Er drückte ihr Duschgel und Klamotten in die Hand und Kathy schlich zum Teich. So schnell hatte sie sich noch nie gewaschen, dann schlürfte sie schon wieder zur Hütte. Sie war heute zu nichts mehr fähig. In der Hütte stand ein Glas Wasser und ein kleines Stück Sandwich. Nachdem sie gegessen hatte, ging sie schnurstracks zu Bett. Wenn Jace noch einmal ein Training mit ihr machen wollte, war es ihr egal. Ihr Körper konnte nicht mehr und sie auch nicht. So schnell war sie noch nie eingeschlafen. Vor allen Dingen wurden die Nächte immer mit Albträumen begleitet. Dies war schon die zweite Nacht, in der sie absolut traumlos schlief. Ihr Körper und ihr Geist brauchte die Zeit, um sich zu regenerieren.

***

„AUFSTEHEN!“

Kathy wurde unsanft aus dem Schlaf gerissen. Jace stand neben ihrem Bett und sah finster auf sie hinab.

„Ich. Sagte. Aufstehen!“

Verdammt, musste er so laut sein. Sie konnte kaum die Augen aufhalten, noch gehorchte ihr Körper dem Befehl. Als sie unsanft aus dem Bett herausgerissen wurde, entfuhr ihr ein leiser Schrei. Jace warf sie sich einfach über die Schulter und marschierte los.

„Lass mich runter“, brüllte sie nun und strampelte wild. Ein Schlag auf ihren Hintern ließ sie sofort wieder still halten und gleichzeitig aufkeuchen.

Im hohen Bogen flog sie mit einem Mal durch die Luft und landete rücklings im Wasser. Wild um sich schlagend und prustend kam sie sofort wieder an die Oberfläche.

„Scheiße, was soll das Jace?“

„Wie sind die ersten zwei Regeln?“, fragte er eisig.

„Leck mich.“ So kannte Kathy sich nicht und doch war sie sauer. Sauer auf Jace, sauer auf sich.

„Meinst du das ernst?“ Er grinste sie teuflisch an. „Fängst du schon an zu betteln?“

Kathy war nun vollkommen wach. Wütend stapfte sie aus dem Wasser heraus. „Da kannst du lange warten, Jace. Du wirst mich nie lecken dürfen.“

„Schade. Dafür darfst du aber nun zwei Runden um die Hütte laufen. Somit habe ich Zeit meinen armen Schwanz, der sich nach dir verzehrt, zu beruhigen.“ Wieder grinste er sie an und sie joggte aufschnaufend an ihm vorbei. „Hoffentlich fällt er dir dabei ab“, giftete sie ihm noch zu.

***

Jace grinste in sich hinein. Er wusste, dass sie wirklich fertig war und doch lief sie jetzt anstandslos die zwei Runden. Ihre Kraft machte ihn richtig geil. Während er zur Hütte zurückging, drückte sein Schwanz schon hart gegen seine Hosen und wollte herausgelassen werden.

Die Stufen waren zwar nicht wirklich der optimale Wichsuntergrund, aber er wollte Kathys Gesicht sehen, wenn sie mit dem Joggen fertig war und er hier saß und seinen dicken Schwanz rieb.

Er befreite seinen prallen Ständer aus der Hose und die ersten Lusttropfen glitzerten schon auf der Eichel. Jace dachte an Kathy, die jetzt gerade mit festen Schritten im Wald lief und umfasste seinen Schwanz und drückte leicht zu. Ein Stöhnen schlich sich über seine Lippen. Verdammt, was machte sie ihn heiß. Wenn er nicht aufpasste, dann würde er gleich kommen - alleine nur beim Gedanken an sie und mit seiner Hand an seinem Penis.

Jace konzentrierte sich und rieb langsam am Schaft auf und ab. Am liebsten würde er sofort abspritzen, immerhin hatte er die letzten Tage überhaupt nicht Hand an sich gelegt, geschweige denn eine Tussi zum Ficken gehabt. Doch er würde geduldig sein und erst dann kommen, wenn Kathy mit ihren Runden fertig war und ihm zusehen musste.

Er würde es genießen, wenn sie sichtlich geschockt schauen würde, während sein Samen aus ihm herauspulsierte. Allein die Vorstellung entlockte ihm ein erneutes Stöhnen und ließ seinen Schwanz noch härter werden. Mit seiner anderen Hand fuhr er sich in die Hose und knetete seine Hoden. Er hatte sich schon oft einen runtergeholt, aber noch nie war es so geil, so erregend, so sinnlich gewesen. Was stellte sie nur mit ihm an.

***

Kathy kam laut atmend auf der Lichtung an. Schwer stützte sie sich auf ihre Oberschenkel ab und pumpte die benötigte Luft in ihre Lungen. Sie hatte Jace auf den Treppenstufen wahrgenommen, ihn jedoch komplett ignoriert.

Als sie jetzt den Kopf hob, stockte ihr der Atem und sie riss ungläubig die Augen auf. Jace saß auf den Stufen und hatte seinen wirklich dicken Schwanz aus der Hose herausgeholt und rieb ihn. Seine große Hand umschloss ihn komplett und sie konnte beobachten, wie er langsam den Schaft ganz nach oben und wieder nach unten strich. Seine andere Hand war in der Hose und knetete vermutlich seine Hoden.

Ihr Unterleib zog sich angenehm zusammen und fing an zu kribbeln. Das Gefühl hatte sie noch nie gehabt und irgendwie fühlte es sich wunderbar an.

Seine Hand verstärkte den Griff und beschleunigte das Reiben. Sie hörte Jace keuchen und ihr Blick löste sich von seinem Schwanz und wanderte in sein Gesicht. Er schaute sie träge an und als sich ihre Blicke trafen, entfuhr ihm ein lautes Stöhnen und sein Ständer pumpte schwer die weiße Flüssigkeit hinaus.

Einige der Bekannten von ihrem Vater hatten sich vor ihr schon einen runtergeholt, während ein Anderer sie genommen hatte. Bei solchen Szenen hatte sie immer weggeschaut oder die Augen geschlossen, weil es sie angeekelt hatte.

Hier war es ganz anders. Jace hatte nicht Lust empfunden, während sie vergewaltigt worden war, sondern nur weil sie hier war. Angezogen und nicht nackt.

---ENDE DER LESEPROBE---