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…wir haben Ihn nie gewollt! Als ich vor einiger Zeit zu Hause saß, schnappte ich diese Worte von einer Fernsehsendung auf und wurde schlagartig mit meiner Vergangenheit konfrontiert. Dieser Satz begleitet mich seit meinem siebten Lebensjahr, denn mit sieben Jahren wurde ich adoptiert. Adoption sollte etwas Schönes für die Beteiligten sein. SOLLTE… Meine Lebensgeschichte lief ein wenig anders…! Diese Zeilen sind keine Fiktion, sondern zeigen die tatsächlichen Erlebnisse meines Lebens! Das vorliegende Buch zeichnet mein Leben seit dem ersten Tag der Adoption. Mittlerweile wünsche ich mir dass das nie passiert wäre, denn die Erfahrungen die ich damit gemacht habe sind alles andere als positiv! Bitte nicht falsch verstehen, es geht nicht um Adoption im Allgemeinen, sondern um meine Erfahrungen mit Adoption und Adoptiveltern!
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Seitenzahl: 81
Veröffentlichungsjahr: 2023
…wir haben Ihn nie gewollt!
Als ich vor einiger Zeit zu Hause saß, schnappte ich diese Worte von einer Fernsehsendung auf und wurde schlagartig mit meiner Vergangenheit konfrontiert.
Dieser Satz begleitet mich seit meinem achten Lebensjahr, denn mit acht Jahren wurde ich adoptiert.
Adoption sollte etwas Schönes für die Beteiligten sein.
SOLLTE … Meine Lebensgeschichte lief ein wenig anders …!
Diese Zeilen sind keine Fiktion, sondern zeigen die tatsächlichen Erlebnisse meines Lebens!
Das vorliegende Buch zeichnet mein Leben seit dem ersten Tag der Adoption.
Namen und Orte wurden geändert.
Dieses Buch widme ich meiner Familie!
Ana, Nia, Babu, Thorben, Tristan und
Nina Marie
Besonderer Dank an Christian Engel, der mir Mut machte, dieses Buch zu veröffentlichen!
Christian Thomas
…wir haben ihn nie gewollt!
Die Lebensgeschichte eines Adoptivkindes
Impressum
© 2023
Christian Thomas
Kalksbecker Weg 59
48653 Coesfeld
Verlagslabel: Cristo
Covergestaltung: Christian Thomas
Bild: Diana Thomas
ISBN Softcover:
978-3-347-76060-8
ISBN Hardcover:
978-3-347-76061-5
ISBN E-Book:
978-3-347-76062-2
Druck und Distribution im Auftrag :
tredition GmbH, An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Germany
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne Genehmigung unzulässig.
Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag, zu erreichen unter:
tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Deutschland.
Cover
Widmung
Titelblatt
Urheberrechte
Vorwort
Kurzer Abriss der ersten Lebensjahre
Wie alles begann
Familie!
Der erste Urlaub!
Meine Schulzeit!
Nach der Schulzeit, vor der Lehre
Geld ist doch Alles!
Jawohl Herr Hauptmann!
Tilly
Cheyenne
„Mama“
Papa
Nachwort
Cover
Widmung
Titelblatt
Urheberrechte
Vorwort
Nachwort
Cover
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Vorwort
Mein Name ist Kevin Klein und ich bin 59 Jahre alt. Ich bin seit 34 Jahren verheiratet, habe 2 Kinder und 2 Enkel. Geboren wurde ich als Kevin Müller.
Mit fast 8 Jahren wurde ich zusammen mit meiner leiblichen Schwester Tilly, die damals vier Jahre alt war, von einem Ehepaar adoptiert. Mittlerweile wünsche ich mir, dass das nie passiert wäre, denn die Erfahrungen, die ich damit gemacht habe, sind alles andere als positiv!
Bitte nicht falsch verstehen, es geht nicht um Adoption im Allgemeinen, sondern um meine Erfahrungen mit Adoption und Adoptiveltern!
Es gibt viele Gründe, ein Kind zu adoptieren:
• das Ehepaar kann kein Kind bekommen, weil er oder sie nicht zeugungsfähig sind
• das Paar ist schwul
• das Paar ist lesbisch und keine von beiden möchte ein Kind austragen
• andere Gründe, wie z. B. einem Kind ohne Eltern eine Familie bieten
Alle Gründe sind für mich nachvollziehbar und aller Ehren wert.
Aber einen Jungen zu adoptieren, nur weil man als Paar gesagt bekommt:
„… Entweder nehmen Sie jetzt das vierjährige Mädchen und den fast achtjährigen Jungen zusammen oder Sie bekommen keine Chance mehr auf ein Adoptivkind, da Sie eigentlich ja auch schon viel zu alt sind für eine Adoption!“
Zu der Zeit war sie 35 Jahre und er 34 Jahre alt!
Denn was dieses Paar eigentlich von Anfang an festgelegt hatte (für sich, aber auch für die Adoptionsstelle) war:
Wir wollen nur Mädchen!
Da beide Angst hatten, überhaupt kein Adoptivkind zu bekommen, nahmen sie notgedrungen beide Kinder.
Wie diese Entscheidung sich auf mein Leben auswirkte, habe ich in diesem Buch festgehalten …
Kurzer Abriss der ersten Lebensjahre
Ich wurde am 17. August 1963 als viertes von 6 Kindern geboren. Wir waren 3 Jungen und 3 Mädchen.
Von den ersten 4 Jahren meines Lebens ist mir fast nichts mehr im Gedächtnis geblieben. Ich erinnere mich nur daran, dass wir ständig umgezogen sind.
Mein Vater war Schlosser und meine Mutter … keine Ahnung. Sie war jedenfalls, wenn sie zu Hause war, ständig am rumschreien oder lag sternhagelvoll im Bett. Wir Kinder haben sie mehr als einmal ausgezogen, gewaschen und ins Bett gelegt.
Von meinem Vater kann ich nicht viel sagen, da er irgendwann aus unserer Wohnung und unserem Leben verschwand.
Der Karrieregipfel war für uns erreicht, als wir zusammen mit unserer Mutter in einen Neubau auf einer Müllkippe einzogen. Es ist kein Schreibfehler, sondern die traurige Wahrheit.
Dieser Neubau befand sich auf der Müllkippe und nicht in der Nähe! Ich würde den Standort noch heute wieder finden!
Irgendwann zwischen 1969 und 1970 wurden dann mehrere von uns Kindern vom Jugendamt aus der Familie geholt und erstmal in Pflegefamilien untergebracht.
Ich konnte bis heute nur in Erfahrung bringen, dass meine jüngste Schwester irgendwo auf der nördlichen Seite der Bundesrepublik untergebracht wurde.
Ich selber kam zu einem älteren Ehepaar auf einen Hühnerhof in einem kleinen Dorf. Keine Ahnung, wo das war. Sie hatten eine erwachsene Tochter und bemühten sich, uns ein Zuhause zu geben.
Dort war ich mit meiner zwei Jahre jüngeren Schwester Anna untergebracht. Die Zeit dort war ein einziges Abenteuer, denn wir haben den ganzen Tag gemacht, was wir wollten.
Eigentlich bin ich dort auch eingeschult worden, aber die erste Klasse habe ich nur ein oder zwei Tage besucht. Danach bin ich nicht mehr hingegangen, denn spielen mit Anna und den Nachbarskindern war viel interessanter.
Irgendwann Ende Juni / Anfang Juli 1971 wurde ich beim Frühstück von den Pflegeeltern mit der Nachricht überrascht, dass man mich am nächsten Tag abholt.
Für mich und meine jüngste Schwester Tilly wären Adoptiveltern gefunden worden und da würde ich ab dem nächsten Tag wohnen und leben.
Ich war so voller Euphorie, dass ich ganz vergaß, dass Anna dann alleine auf dem Hof blieb. Ich habe sie erst 20 Jahre später wieder gesehen. Sie ist bei einer Großtante und deren Ehemann in Hessen aufgewachsen.
Am nächsten Tag wurde ich dann relativ früh am Morgen abgeholt und irgendwo auf eine Außenstelle des zuständigen Jugendamtes gebracht. Dort traf ich dann meine vier Jahre jüngere Schwester Tilly wieder, mit der ich ab sofort in der „neuen“ Familie aufwachsen sollte. So begann mein Leben als Adoptivkind …
Wie alles begann
Meine Schwester Tilly und ich waren also dort in der Außenstelle des Jugendamtes und warteten auf unsere „neuen“ Eltern.
Vor lauter Aufregung war ich die ganze Zeit nur am Essen und Trinken und bin andauernd zum Fenster gelaufen. Hat natürlich nichts gebracht, denn wir wussten ja beide nicht wie sie aussehen!
Als sie dann eintrafen, waren wir beide total verschüchtert und das nicht nur, weil diese beiden Leute uns völlig unbekannt waren.
Durch die Tür trat eine aufgedonnerte Frau mit geblümter Bluse, einem schwarzen Rock und „Kriegsbemalung“ oder auch geschminkt. Aber das war jetzt nicht so aufregend wie der Mann, der hinter ihr stand: Annähernd 2 Meter groß, Hände wie Schaufeln, kohlrabenschwarze sehr dichte Haare und so bullig, dass wir dachten:
„Der kann doch unmöglich durch die Tür passen!?“ Doch er passte durch und begrüßte uns mit einer sehr tiefen und warmen Stimme.
Was er damals gesagt hat, ist mir entfallen, aber er strahlte sofort eine wohlige Wärme aus!
Sie wirkte schon damals sehr kalt und arrogant auf mich. Dieses erste Gefühl sollte sich im Laufe der Zeit immer mehr bestätigen.
Was dort im Büro niemandem auch nur in den Sinn gekommen ist:
Hinter dieser Schminke und dem freundlichen Lächeln verbarg sich eine Fratze, die sich erst im Laufe der nächsten Jahre zeigen sollte.
Wenn ich damals schon gewusst hätte, was da auf mich zukommt mit dieser Frau, wäre ich damals schreiend weggelaufen und nie wieder zurückgekommen!
Aber damals waren wir beide einfach nur froh, dass sich jemand für uns interessierte und adoptieren wollte.
Doch nun wieder zurück in das Büro des Jugendamtes. Hier gab es erst mal ein Stück Kuchen und eine Tasse Kaffee bzw. Kakao für die Kinder. Dabei wurde von den Erwachsenen viel Zeug geredet, von dem Tilly und ich überhaupt nichts verstanden haben.
Nach dem Kaffeetrinken wurden wir Kinder aus dem Raum in ein Nebenzimmer geführt, weil die Erwachsenen jetzt erst mal Erwachsenengespräche führen wollten.
Wir waren in dem Nebenraum alleine mit ein paar Spielsachen.
Das Lauschen an der Tür brachte nicht viel.
Es war wieder so „Fachchinesisch“ für uns, dass wir so gut wie nichts verstanden haben.
Was ich aber verstanden habe, war die Stimme der Frau mit den Worten:
„Ja eigentlich wollten wir ja nur das Mädchen nehmen …“
Was danach gesagt wurde, verstand ich nicht, aber eine andere Stimme sagte: „Es ist ja auch erst mal nur zur Probe …“