Yoga der Ernährung - Omraam Mikhaël Aïvanhov - E-Book

Yoga der Ernährung E-Book

Omraam Mikhaël Aïvanhov

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Beschreibung

"Wer bewusst und voller Liebe isst, macht die Nahrung zu seinem Freund. Sie ändert ihre Schwingung und öffnet sich wie eine Blume, die ihren Duft verströmt." Um dieses Buch zu lesen, braucht man keine Yoga-Kenntnisse. Das Wort "Yoga" bedeutet "Verbindung" und bezeichnet einen Übungsweg, der die Selbstverwirklichung und die Verbindung zu einer höheren Wirklichkeit zum Ziel hat. Auch die bewusste Ernährung ist ein solcher Übungsweg und kann als "Yoga" bezeichnet werden. Der Inhalt des Buches ist leicht zu verstehen und reicht als Anleitung aus. Das Buch ist kein Diät-Handbuch. Für den Autor Omraam Mikhaël Aïvanhov kommt es mehr darauf an, wie man isst, als was man isst. Die Einstellung und die Haltung gegenüber der Nahrung ist ihm wichtig. Er zeigt, wie man durch seine Gedanken und Gefühle wertvolle, subtile Elemente aus der Nahrung aufnehmen kann, die zur Entfaltung des ganzen menschlichen Wesens beitragen können.

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Über den Autor

Omraam Mikhaël Aïvanhov war ein großer spiritueller Meister, ein lebendiges Vorbild, ein »Überbringer des Lichts« und ein warmherziger, humorvoller Lehrer, der durch sein selbstloses, zugängliches und brüderliches Verhalten überzeugte.

Er strebte an, alle Menschen bei ihrer persönlichen Entwicklung zu begleiten – so wie ein Bergführer seine Kameraden sicher bis auf den höchsten Gipfel führt.

Das Gedankengut, das Omraam Mikhaël Aïvanhov verbreitet hat, bietet zahlreiche Methoden und einen klaren, begehbaren Weg zu größerer Vollkommenheit und mehr Lebensglück.

In wohltuend einfacher Sprache erklärt er alle wichtigen Zusammenhänge des Lebens und ist gerade bei den Fragen unserer heutigen Zeit wegweisend. Ob es um die Bewältigung des Alltags geht, um das Thema der Liebe und Sexualität oder um tiefgründige philosophische Themen – stets sind seine Antworten überraschend klar und hilfreich.

Kurzbeschreibung

»Millionen von Jahren bevor den Physikern die Atomspaltung gelungen ist, haben die Menschen sie jeden Tag in ihrem eigenen Organismus verwirklicht. Und das setzen sie fort, weil die Ernährung nichts anderes ist als ein Vorgang, bei dem Materie gespalten wird.

Essen, das heißt lernen, die Materie aufzulösen und die dadurch gewonnene Energie an alle Organe zu verteilen: an die Lungen, das Herz, das Gehirn... Das langsame und gute Kauen der Lebensmittel ist die erste Stufe dieser Auflösung. Die zweite Stufe ist die Arbeit mit den Gedanken. Sie können wie ein Strahl, der alles durchdringt, bis in das Herz der Materie geführt werden, wo sie feinste Energien befreien, um die Arbeit der Seele und des Geistes zu unterstützen.«

Omraam Mikhaël Aïvanhov

Inhaltsverzeichnis

Über den Autor

Kurzbeschreibung

Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1: Die Ernährung betrifft das ganze Wesen

Kapitel 2: Hrani-Yoga

Kapitel 3: Die Nahrung, ein Liebesbrief des Schöpfers

Kapitel 4: Die Auswahl der Nahrung

Kapitel 5: Der Vegetarismus

Kapitel 6: Die Ernährung und ihre Moral

Kapitel 7: Das Fasten

Kapitel 8: Vom Abendmahl

Kapitel 9: Der Sinn der Segnung

Kapitel 10: Die Arbeit des Geistes an der Materie

Kapitel 11: Das Gesetz vom Austausch

Vom selben Autor – Reihe Gesamtwerke

Vom selben Autor – Reihe Izvor

Vom selben Autor – Reihe Broschüren

Copyright

Da Omraam Mikhaël Aïvanhov seine Lehre ausschließlich mündlich überlieferte, wurden seine Bücher aus stenographischen Mitschriften, Tonband- und Videoaufnahmen seiner frei gehaltenen Vorträge erstellt.

Kapitel 1: Die Ernährung betrifft das ganze Wesen

Die Frage der Ernährung ist von höchster Wichtigkeit. Nur sehr wenige, selbst unter den Gebildetsten und Fortgeschrittensten, wissen darüber Bescheid. Sicherlich werdet ihr dieses Thema zunächst uninteressant finden, aber wenn ihr mir zuhört und vor allem dann, wenn ihr diese Wahrheiten in die Tat umsetzt, werdet ihr bestimmt einsehen, dass diese Erkenntnisse euer Dasein bereichern, verschönern und verwandeln können.

Nehmen wir einmal an, ihr habt aus irgendeinem Grund mehrere Tage lang keine Nahrung zu euch genommen. Ihr seid derart geschwächt, dass ihr kaum mehr gehen oder euch bewegen könnt. Selbst wenn ihr sehr gelehrt oder reich seid, sind alle eure Kenntnisse und Reichtümer nichts wert im Vergleich zu einem Stück Brot oder einer Frucht, die man euch gibt. Schon beim ersten Bissen fühlt ihr euch neu belebt. Ist das nicht wundervoll? Dieser eine Bissen hat derart viele Mechanismen und Kräfte in euch ausgelöst, dass ein ganzes Dasein nicht ausreichen würde, um sie alle aufzuzählen.

Habt ihr auch nur ein einziges Mal an die Kraft der Elemente gedacht, die in der Nahrung sind? Ist euch schon einmal aufgefallen, dass eine Mahlzeit wirksamer ist als eure Gedanken, eure Gefühle oder euer Wille, um euch wieder auf die Beine zu bringen? Ihr billigt der Nahrung lediglich eine instinktgelenkte, aber keine intellektuelle, bewusste Bedeutung zu, obwohl doch nur sie allein euch Energie und Gesundheit wiedergeben kann. Gerade sie ermöglicht euch das Handeln, Sprechen, Fühlen und Denken.

Die Eingeweihten haben der Erforschung der Ernährung große Bedeutung beigemessen. Sie haben festgestellt, dass die Nahrung, die in den göttlichen Laboratorien mit unsagbarer Weisheit bereitet wird, magische Elemente enthält, welche die physische wie auch die psychische Gesundheit erhalten oder wiederherstellen und zu den höchsten Erkenntnissen führen kann. Um aber diese Elemente nutzen zu können, muss man die dafür nötigen Bedingungen kennen.

Gewiss, man stellt ohne weiteres fest, dass auf der ganzen Welt die Frage der Ernährung an erster Stelle steht. Alle versuchen zuerst einmal, diesen Punkt zu regeln. Sie arbeiten Tag für Tag und kämpfen sogar dafür. Wie viele Kriege und Revolutionen sind alleine aus diesem Grunde ausgebrochen! Diese Haltung gegenüber der Nahrung ist jedoch nur ein Instinkt, den die Menschen mit den Tieren gemeinsam haben. Die spirituelle Bedeutung des Essens haben sie dagegen noch nicht verstanden. Sie können nicht richtig essen. Beobachtet sie bei den Mahlzeiten. Sie nehmen die Nahrung rein mechanisch und völlig unbewusst auf, schlucken ohne zu kauen, wälzen in ihrem Kopf wirre Gedanken, hegen in ihrem Herzen chaotische Gefühle und oft streiten sie sogar. Auf diese Weise stören sie die Funktionen ihres Organismus. Nichts funktioniert wie es soll, weder die Verdauung und die Sekretion noch die Ausscheidung der Schadstoffe.

Tausende von Leuten machen sich unbewusst durch ihre Ernährungsweise krank. Seht einmal, was sich in den Familien abspielt: Vor dem Essen hat sich keiner etwas zu sagen, jeder hockt in seiner Ecke, der eine liest, der andere hört Radio oder bastelt... Aber sobald sie am Tisch sitzen, haben alle etwas zu erzählen oder wollen sogar miteinander abrechnen. Sie reden, diskutieren und streiten sich. Nach einer solchen Mahlzeit fühlt man sich schwerfällig, schläfrig, muss sich ausruhen oder sogar schlafen, und diejenigen, die sofort wieder an die Arbeit müssen, tun sie ohne Lust und Begeisterung. Wer jedoch richtig zu essen versteht, der ist nach der Mahlzeit hellwach und gut gelaunt.

Ihr fragt: »Aber wie soll man denn essen?« – Ich will euch erklären, wie ein Eingeweihter die Ernährung auffasst. Da er immer versucht, die besten Bedingungen zu schaffen, um die in den Laboratorien der Natur bereiteten Elemente aufzunehmen, besinnt er sich erst einmal, verbindet sich mit dem Schöpfer und vor allem unterhält er sich nicht beim Essen. Er isst in tiefem Schweigen.

Man darf die Stille beim Essen nicht ausschließlich als einen klösterlichen Brauch ansehen. Ein Weiser, ein Eingeweihter isst schweigend. Wenn er den ersten Bissen nimmt, kaut er ihn so bewusst und so lange wie möglich, bis er ganz zergangen ist. Es ist außerordentlich wichtig, in welchem Zustand man den ersten Bissen zu sich nimmt, denn dieser erste Bissen setzt alle möglichen Mechanismen in uns in Gang. Man muss sich also vorbereiten, um die bestmöglichen Voraussetzungen dafür zu schaffen. Ihr dürft nie vergessen, dass der wichtigste Moment einer Handlung ihr Beginn ist. Er gibt das Signal, das die Kräfte auslöst, die dann nicht auf halbem Wege stehen bleiben. Wenn ihr in einem Zustand der Harmonie beginnt, läuft auch das Übrige in Harmonie ab.

Man soll langsam essen und gut kauen – das fördert die Verdauung, gewiss, aber es gibt noch einen anderen Grund: Der Mund, der als Erster die Nahrung aufnimmt, ist das wichtigste, das spirituellste Laboratorium des Körpers. Der Mund hat die gleiche Funktion wie der Magen, jedoch auf einer subtileren Ebene; er nimmt die ätherischen Teilchen der Nahrung auf, die feinsten und stärksten Energien. Die groben Stoffe werden an den Magen weitergeleitet.1

Im Mund befinden sich außerordentlich verfeinerte Einrichtungen, und zwar die auf und unter der Zunge liegenden Drüsen, die die Aufgabe haben, die ätherischen Teilchen der Nahrung aufzufangen. Wie oft habt ihr schon folgende Erfahrung gemacht: Wenn ihr ausgehungert wart, keine Energie mehr hattet, habt ihr etwas gegessen... schon die ersten Bissen haben euch wieder fit und munter gemacht, noch bevor die Nahrung selbst verdaut wurde. Wie konnte dies so schnell geschehen? Schon im Mund hat der Organismus Energien und ätherische Elemente aufgenommen, die das Nervensystem versorgt haben. Noch bevor der Magen die Nahrung aufgenommen hat, ist das Nervensystem bereits ernährt.

Ihr dürft euch nicht wundern, wenn ich von ätherischen Elementen spreche, die der Nahrung entnommen werden sollen. Eine Frucht zum Beispiel besteht aus festen, flüssigen, gasförmigen und ätherischen Stoffen. Jeder kennt die festen und die flüssigen Stoffe, aber nur wenige kümmern sich um die viel feineren Duftstoffe, die dem Bereich der Luft angehören. Die ätherische Seite jedoch, die mit den Farben der Frucht und vor allem mit ihrer Lebenskraft verbunden ist, wird vollkommen ignoriert und vernachlässigt. Doch gerade sie ist von größter Wichtigkeit, denn mit den ätherischen Teilchen der Nahrung nährt der Mensch seine feinstofflichen Körper.

Der Mensch besitzt nicht nur einen physischen, sondern noch andere, viel feinere Körper, die Sitz seiner psychischen und spirituellen Fähigkeiten sind (Äther-, Astral-, Mental-, Kausal-, Buddha- und Atmanleib).2 Deshalb stellt sich ihm die Frage, wie er diese feinstofflichen Körper, die durch seine Unwissenheit oft ohne Nahrung bleiben, ernähren soll. Er weiß ungefähr, was er seinem physischen Körper geben muss (ich sage: ungefähr, denn die meisten Menschen essen Fleisch und schädigen damit ihre physische und psychische Gesundheit), aber er ist unfähig, seine anderen Körper zu ernähren: den Ätherleib (oder Vitalkörper), den Astralleib (Sitz der Gefühle und Empfindungen), den Mentalleib (Sitz des Intellekts) und noch viel weniger die anderen höheren Körper.

Wenn ich euch empfehle, die Nahrung gut zu kauen, so bezieht sich dies hauptsächlich auf den physischen Körper. Für den Ätherleib muss man die Atmung hinzufügen. Genau wie die Luft die Flamme entfacht – ihr wisst, dass man blasen muss, um ein Feuer wieder aufflammen zu lassen – ebenso fördern tiefe Atemzüge während der Mahlzeit die Verbrennung. Die Verdauung ist nichts anderes als eine Verbrennung, genau wie das Atmen und das Denken. Der Unterschied liegt nur im Wärmegrad und in der Reinheit der Materie. Ihr sollt also beim Essen von Zeit zu Zeit innehalten und tief atmen, damit der Ätherleib durch diese Verbrennung der Nahrung die feineren Teilchen entnehmen kann. Da der Ätherleib Träger der Vitalität, des Gedächtnisses und der Empfindsamkeit ist, werdet ihr von seiner guten Entwicklung profitieren.

Der Astralleib nährt sich von Gefühlen und Empfindungen, also von Elementen, die noch feinstofflicher sind als die ätherischen Teilchen. Indem ihr euch der Nahrung einige Augenblicke in Liebe zuwendet, bereitet ihr euren Astralleib vor, ihr noch wertvollere Teilchen als die ätherischen Substanzen zu entnehmen. Wenn der Astralleib diese Elemente aufgenommen hat, kann er die höchsten und erhabensten Empfindungen vermitteln: die Liebe zur ganzen Welt, das Gefühl glücklich zu sein, in Frieden und Harmonie mit der Natur zu leben.

Leider verlieren die Menschen allmählich dieses Gefühl: Sie nehmen den Schutz, die Fürsorge, die Liebe und die Freundschaft der Dinge, der Bäume, der Berge und der Sterne nicht mehr wahr. Sie sind beunruhigt und verwirrt, auch wenn sie bei sich zu Hause in Sicherheit sind. Sogar während des Schlafs haben sie den Eindruck, bedroht zu werden. Dies ist rein subjektiv; in Wirklichkeit sind sie gar nicht bedroht. In ihrem Inneren jedoch ist etwas zugrunde gegangen, sie fühlen sich nicht mehr von der Mutter Natur geschützt, weil ihr Astralleib keine Nahrung erhalten hat.

Wenn ihr euren Astralleib nährt, könnt ihr Gefühle unbeschreiblichen Wohlempfindens erleben, die euch zur Großzügigkeit und zum Entgegenkommen anregen. Bei wichtigen Fragen wird es euch leicht fallen, euch offenherzig und verständnisvoll zu zeigen und nachzugeben.

Um seinen Mentalleib zu ernähren, richtet ein Eingeweihter alle seine Gedanken auf die Nahrung, er schließt sogar die Augen, um sich besser konzentrieren zu können. Da die Nahrung für ihn eine Offenbarung Gottes darstellt, bemüht er sich, sie in all ihren Aspekten zu erfassen: woher sie kommt, was sie enthält, welche Eigenschaften ihr entsprechen, welche Wesenheiten sich mit ihr befasst haben, denn an jedem Baum und an jeder Pflanze arbeiten unsichtbare Wesen. Indem er seinen Geist auf diese Überlegungen konzentriert, entnimmt er der Nahrung Elemente, die über jenen der Astralebene stehen. Durch sie wird ihm Klarheit zuteil, eine tiefe Durchdringung des Lebens und der Welt. Nach einer so eingenommenen Mahlzeit verlässt er den Tisch mit einem derart klaren Geist, dass er die schwierigste Gedankenarbeit angehen kann.

Die meisten Menschen glauben, dass das Lesen, Studieren und Überlegen genügt, um die intellektuellen Fähigkeiten zu entwickeln. Nein, Studium und Gedächtnistraining sind unentbehrliche, aber unzureichende Aktivitäten. Während der Mahlzeit muss auch der Mentalleib genährt werden, um widerstandsfähig zu werden und längeren Anstrengungen gewachsen zu sein.

Man muss verstehen, dass der Astral- und der Mentalleib Träger der Gefühle und Gedanken sind, und dass diese beiden Körper eine entsprechende Nahrung brauchen, damit der Mensch seine Aufgabe im Bereich des Gemüts und des Intellekts erfüllen kann.

Außer dem Äther-, Astral- und Mentalleib besitzt der Mensch noch andere Körper von spiritueller Essenz, die auch ernährt werden müssen: den Kausal-, Buddha- und Atmanleib, der Sitz von Verstand, Seele und Geist. Ihr nährt sie durch eure Dankbarkeit dem Schöpfer gegenüber. Das Gefühl der Dankbarkeit, das die Menschen immer mehr verlieren, wird euch die himmlischen Tore öffnen, durch die ihr den größten Segen erhalten werdet. Dann wird sich alles vor euch enthüllen, ihr werdet sehen, fühlen, leben! Dankbarkeit kann die grobe Materie in Licht und Freude verwandeln. Also muss man lernen, mit ihr zu arbeiten.

Wenn ihr diese drei höheren Körper ernährt, werden die feinstofflichen Teilchen, die ihr aufgenommen habt, an das Gehirn, das Sonnengeflecht und alle Organe weitergeleitet.3