Young Global Leaders - C. E. Nyder - E-Book

Young Global Leaders E-Book

C. E. Nyder

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Beschreibung

Der geheime Auftrag der »jungen globalen Führer«

Sie nennen sich »Young Global Leaders« und sie sind heute in nahezu allen Parlamenten vertreten. Mehr als fünfzig Ministerpräsidenten und Meinungsführer absolvierten - unbemerkt von der Öffentlichkeit - das Ausbildungsprogramm einer von Klaus Schwab (Chef des World Economic Forum) finanzierten Stiftung, die sich offiziell »die Verbesserung des Zustands der Welt« auf die Fahnen geschrieben hat. Die Liste der prominenten »Alumni« reicht von Angela Merkel, Emmanuel Macron und Tony Blair über Wladimir Putin bis hin zu Annalena Baerbock und Justin Trudeau. Entstanden ist ein Netzwerk, das eine »Systemänderung in globalem Maßstab« mit mehr als fragwürdigen Mitteln durchsetzen will. Demokratische Entscheidungsprozesse? - Fehlanzeige!

In seinem neuen Buch Young Global Leaders beleuchtet das Autorenteam um Dr. Nyder die mehr als fragwürdigen Hintergründe eines elitären Zirkels, der die bewährten Grundlagen unseres Wirtschafts- und Sozialsystems ohne Zustimmung der Völker aushebeln will. Eigentum, Privatsphäre, ja Demokratie sollen abgeschafft werden.

Konkret geht es um eine knallharte Umverteilung der Macht und den politischen Kampf gegen eine weiße Bevölkerung, die für den Zustand der Welt (Stichwort: Klimawandel) verantwortlich gemacht wird. Angesichts der Liste von Absolventen der Schwab'schen Denkfabrik, die bereits in den höchsten Machtpositionen verkehren, wird deutlich, dass seine undemokratisch entstandene Weltregierung längst existiert.

Staatsfeinde in den Regierungen

  • Das Brandgefährliche an den »Young Global Leaders« wird bei einem Vergleich mit totalitären Systemen der Vergangenheit deutlich.
  • Von langer Hand geplant: WEF-Gründer Kaus Schwab erkannte schon vor Jahren, dass die Unterwanderung von Systemen erfolgversprechender ist als ein gewaltsames Unterwerfen.
  • Seit Anfang der 1990er-Jahre: Wie im Profi-Fußball suchen »Scouts« aufstrebende Nachwuchskräfte. Rund 200 Personen unter 43 Jahren bilden einen Jahrgang. Das Ausbildungsprogramm selbst dauert 6 Jahre.
  • Dem »Young-Global-Leaders-Programm« stehen atemberaubende finanzielle Mittel zur Verfügung. 2018/2019 betrug der offizielle Umsatz sage und schreibe 338 Milliarden Dollar.

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1. Auflage November 2022

Copyright © 2022 bei Kopp Verlag, Bertha-Benz-Straße 10, D-72108 Rottenburg

Alle Rechte vorbehalten

Lektorat: Christina Neuhaus

ISBN E-Book 978-3-86445-907-8 eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

Gerne senden wir Ihnen unser Verlagsverzeichnis Kopp Verlag Bertha-Benz-Straße 10 D-72108 Rottenburg E-Mail: [email protected] Tel.: (07472) 98 06-10 Fax: (07472) 98 06-11Unser Buchprogramm finden Sie auch im Internet unter:www.kopp-verlag.de

Zitat

»Willkommen im Jahr 2030. Ich bin eigentumslos, besitze keine Privatsphäre, und mir geht es so gut wie nie zuvor.«

Ida Auken, dänische Parlamentarierin und Young Global Leader

Einführung

Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst der Großen Transformation. Alle Mächte der Neuen Weltordnung haben sich zu einer heiligen Hetzjagd gegen alles Alte und Althergebrachte verbündet.

Wo ist die Institution, die sich nicht selbst als sexistisch, wo ist der Staat, der sich nicht selbst als rassistisch brandmarkt? Und wo ist die freie Rede, die sich nicht selbst verdächtigt, »Hatespeech« zu sein?

Zweierlei geht aus dieser Tatsache hervor. Die Neue Weltordnung wird von den Eliten als Macht bereits anerkannt. Und:

Es ist hohe Zeit, die Anschauungsweise der Vertreter der New World Order, ihre Zwecke, ihre Tendenzen vor der ganzen Welt offen darzulegen und dem Märchen von der Menschenfreundlichkeit des Gespenstes ein Manifest des Widerstandes entgegenzustellen.

Zu diesem Zweck ist es allerdings nötig, des Gespenstes habhaft zu werden und es als das zu enttarnen, was es ist: eine Tyrannei der freudlosen Gleichheit.

Aber natürlich sind Themen wie »Great Reset« und »Neue Weltordnung« viel zu komplex und facettenreich, um in einem Buch wie dem vorliegenden erschöpfend behandelt zu werden. * Daher haben wir uns entschieden, das Nachwuchsprogramm des Weltwirtschaftsforums (WEF), die »Young Global Leaders« (YGLs), genauer unter die Lupe zu nehmen. Insbesondere deshalb, weil es sich hierbei gleichermaßen um die wichtigste Kaderschmiede der Neuen Weltordnung und eines ihrer schlagkräftigsten Machtinstrumente handelt.

Wir lernen dabei eine Organisation kennen, die wie keine andere weltweit auf den Griff nach der Macht ausgerichtet ist. Nimmt man ihre Alumni-Listen genauer in Augenschein, fällt auf, dass die Young Global Leaders global und in allen gesellschaftlich relevanten Sparten aktiv sind. In der Politik, in der Wirtschaft, in der Bildung wie in der Kultur, ja selbst im Profisport sind ihre Agenten am Werk. Die YGLs sitzen einer Spinne gleich im Zentrum jenes dreidimensionalen Netzes, in dem die Menschheit als Beute zappelt.

Ihr gesellschaftliches Ziel ist daher praktisch identisch mit dem all der anderen Apologeten der Neuen Weltordnung beziehungsweise dem der Hohepriester der »Kalifornischen Ideologie«. Mehr noch: Wir haben es bei den YGLs mit besonders fanatischen Vertretern des Great Reset zu tun. Sie streben nach der einen, bunten Welt, in der keine Individuen mehr existieren, sondern nur noch geno- und phänotypisch einheitliche Kreaturen, einfältig geschichtslos und vielfach geimpft. Geboostert mit gleich ausgerichtetem Denken und immun gegen jegliche Art von Kritikfähigkeit obliegt es den YGLs, diese Schwundstufe des Menschen als digitaler Adel zu führen.

Dabei kommt es den YGLs, anders als bei früheren Usurpatoren der Weltmacht, nicht auf Schnelligkeit an, im Gegenteil, die Protagonisten der Neuen Weltordnung nehmen sich Zeit. Weil sie wissen, dass es der schnellen, spektakulären, mit Feuer und Eisen durchgesetzten Revolution an systemischer Nachhaltigkeit mangelt. Erst recht, wenn sie auf eine Nation oder einen Staat beschränkt bleibt. Weitaus effektiver hingegen ist ein mittel- bis langfristig angelegter Marsch durch die Institutionen, der das Alte infiltriert und so letztlich zu einer Abschaffung des Systems von innen führt. Umsturz durch Unterwanderung, so lautet das neue, bedrohliche Prinzip der YGLs.

© Shutterstock: von links nach rechts: Frederic Legrand COMEO (Foto Zuckerberg), Alexandros Michailidis (Foto Ardern), Frederic Legrand COMEO (Foto Macron), Frederic Legrand COMEO (Foto Gates), StGrafix (Foto Baerbock), Art-Babych (Foto Trudeau)

Alles oben Genannte verfestigt den Eindruck, dass es sich bei dem WEF-Nachwuchs um das zentrale Instrument zur Errichtung der Neuen Weltordnung handelt. Womit die YGLs gleichzeitig die gefährlichste Initiative wider das Leben und die Freiheit des Einzelnen darstellen. Umso erstaunlicher, dass das Nachwuchsprogramm des WEF bislang keine kritische Aufarbeitung erfahren hat, sieht man von ein paar im Netz kursierenden Memes ab, die das Thema aufgreifen.

Das Buch Young Global Leaders will diese Lücke schließen, indem es die von ihnen ausgehenden globalen Gefahren benennt, ihre Absichten und Weltanschauungen offenlegt sowie untersucht, wie groß bereits heute die Einflussnahme der YGLs auf den Gang der politischen und gesellschaftlichen Dinge ist.

Das Buch beginnt mit einer Vorbemerkung, in der wir das, was augenblicklich passiert, nämlich die Errichtung einer Neuen Weltordnung, historisch einordnen und aktuell hinsichtlich ihres Bedrohungspotenzials für die Freiheit analysieren. Wir kommen dabei zu dem Ergebnis, dass wir uns Anfang der 2020er-Jahre in der »dritten Phase des Machttransfers« befinden, und damit in jener Periode, in der es einer Elite erstmals in der Geschichte der Menschheit möglich ist, die Weltherrschaft tatsächlich an sich zu reißen.

Was uns zu TEIL I bringt. Hier nehmen wir eine Innenansicht der YGLs vor. Wir beschäftigen uns mit der Geschichte, der Finanzierung, den Aufnahmeritualen und dem Inhalt des Programmes. Daraus ergeben sich überaus interessante Informationen, die unseren Blick auf Kontinuitäten lenken, die der Öffentlichkeit verborgen bleiben. Denn wer weiß schon, dass Angela Merkel, Wladimir Putin, Nicolas Sarkozy, Viktor Orbán und Tony Blair der Vorläuferorganisation der YGLs, nämlich den »Global Leaders for Tomorrow« (GLTs) angehörten? Doch die Namen Putin und Orbán verraten bereits, dass dieses Programm nicht ganz ausgefeilt gewesen ist, weshalb die GLTs 2003 eingestellt und ein Jahr später mit verbesserter Organisationsstruktur und neuem Namen wieder ins Leben gerufen worden sind.

Darüber hinaus dringen wir tief in die Gedankenwelt der YGLs ein. Möglich ist das dank der Selbstauskünfte auf ihrer Homepage betreffend »Vision & Mission«. Das Bild, das sie dort von sich zeichnen, ist auf den ersten Blick erschütternd. So viel esoterisch angehauchte Naivität reizt nicht zum Widerspruch, sondern erregt nahezu Mitleid. Aber nur auf den ersten Blick. Auf den zweiten offenbaren sich gleich mehrere Kriegserklärungen an die gesellschaftlichen Verhältnisse und bürgerlichen Traditionen. Was kein Wunder ist, schließlich kann die Neue Weltordnung sich nur über den Trümmern des Alten erheben.

Wie die YGLs dieses Ziel zu erreichen versuchen, also das strategische Vorgehen des WEF-Nachwuchses, ist ebenfalls Thema in Teil I. Hier steht vor allem ihr Marsch durch die Institutionen sowie das pilzartige, ahierarchische Geflecht im Zentrum, mit dem die YGLs die (noch) freiheitlichen Verhältnisse kontaminieren. Der Begriff »Marsch durch die Institutionen« ist natürlich kein Zufall, sondern eine bewusste Anspielung auf die Kulturrevolution von 1968. Klaus Schwabs Zöglinge haben die Schwächen im Vorgehen ihrer Großeltern analysiert und ausgemerzt, sodass der aktuelle Durchmarsch geradliniger und durch entsprechende Seilschaften gesicherter verläuft. Dazu gehört auch die dezentrale Hierarchielosigkeit, welche die YGLs einerseits fast unangreifbar macht, andererseits ein wesentliches Moment ihrer Gefährlichkeit darstellt.

Damit kommen wir zu TEIL II. Darin überführen wir die Erkenntnisse und Informationen aus Teil I in die politische Realität der beginnenden 2020er-Jahre. Dabei stellen wir uns die Frage, ob in jenen Ländern, die von GLTs/YGLs geführt werden, verwandte Politikansätze existieren. Oder anders gesagt: Verfolgt der WEF-Nachwuchs eine gemeinsame politische Agenda im Sinne der Neuen Weltordnung und zum Schaden der Menschen?

Um eine Antwort darauf zu finden, betrachten wir die Coronamaßnahmenpolitik in den drei GLTs-/YGLs-geführten Staaten Neuseeland, Kanada und Deutschland respektive der Berliner Republik. Dabei zeigen wir detailliert und faktenbasiert das Verhältnis von politischen Maßnahmen und ideologischen Vorgaben durch die Neue Weltordnung auf. An dieser Stelle soll freilich betont werden, dass die Auswahl der drei Beispielländer mehr oder weniger exemplarisch erfolgte. Die Ergebnisse, zu denen wir bei unserer Analyse kommen, sind genauso gut auf die USA, Österreich, Frankreich, Großbritannien oder die Niederlande anwendbar.

Unsere Untersuchung folgt der kühlen Logik der Macht, die sich uns in drei Etappen darstellt. Es sind dies: Spaltung, Verarmung und Entrechtung der Menschen und ihrer Gesellschaften. Wenn wir von dieser Warte aus auf die Coronapandemie blicken, zeigt sich, wie besorgniserregend weit die YGLs und mit ihnen ihre willfährigen Handlanger im polit-medialen Komplex bereits gekommen sind.

Den konsequenten Abschluss einer Abfolge wie Spaltung, Verarmung und Entrechtung kann und muss letztendlich der Begriff »Vernichtung« bilden – der vierte und letzte Themenkomplex von Teil II. In diesem Zusammenhang müssen wir zwei Dinge unterstreichen. Zum Ersten bedeutet »Vernichtung« natürlich nicht die tatsächliche physische Eliminierung in Lagern oder Ähnliches. Stattdessen ist die Vernichtung von Staat, Gesellschaft und Individuum auf einer abstrakteren Ebene gemeint. Die Ebene, auf der die biologischen Vorgänge noch funktionieren, man aber dennoch nicht von einem lebenswerten Leben sprechen kann. Zum Zweiten handelt es sich bei der »Vernichtung«, anders als im Hinblick auf das Begriffstrio aus Teil II – Spaltung, Verarmung, Entrechtung –, um einen zukünftigen Vorgang, der im Moment vorbereitet wird, jedenfalls wenn man die Indizien richtig zu deuten vermag.

Dass die Vernichtung noch in der Zukunft liegt, ist aus wiederum zweierlei Gründen tröstlich. Der eine liegt auf der Hand: Solange sie nur eine Befürchtung ist, ist sie noch nicht eingetreten, lebt man also. Der zweite Grund ist eher kämpferischer Natur. Denn wenn die Vernichtung eintritt, muss sich die Neue Weltordnung demaskieren und in ihrer ganzen Grausamkeit offenbaren. Das ist der Augenblick, an dem der derzeit noch schier übermächtig wirkende Gegner ins Wanken geraten und sogar zu Fall kommen könnte. Diesen Moment gilt es zu nutzen, er ist vielleicht die letzte Chance für die Freiheit.

Aber bevor es so weit ist, muss die Gefahr erst einmal erkannt und benannt werden. Das ist der erste Schritt auf dem Weg. Wenn wir wissen, mit wem wir es zu tun haben, wissen wir auch darauf zu reagieren.

Und wie immer schon, gilt auch heute – umso mehr – das Wort Hölderlins:

»Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch.«

Am Lago Vintter im Jahr des Heils MMXXII

Autorenkollektiv Dr. C. E. Nyder

Vorbemerkung: Weltherrschaft? Weltherrschaft!

In diesem Buch wird viel von der Neuen Weltordnung und sogar von Weltherrschaft die Rede sein. Diese Begriffe sind, wie man heutzutage sagt, »belastet«. Wer sie benutzt, der steht, wenn es nach den Mächtigen geht, im Ruch, ein »Verschwörungstheoretiker« zu sein. Dafür reicht bereits die Feststellung aus, dass Strukturen und Gremien existieren, die nicht gewählt sind und dennoch ganz erheblichen Einfluss auf den Gang der politischen Dinge haben. Die Folgen für jene, die eine solche Behauptung aufstellen, sind bekannt: soziale Ausgrenzung und Isolation, bis hin zur Gefährdung der ökonomischen Existenz.

Als die Usurpatoren der Weltherrschaft noch Dr. No, Goldfinger und Blofeld hießen und wir sicher sein konnten, dass uns James Bond vor der Tyrannenherrschaft dieser Schurken bewahren würde, ist das Schlagwort »Weltherrschaft« entweder als popkulturelles Phänomen oder als waschechte Verschwörungstheorie im Narrensaum der Bonner Republik zu Hause gewesen. Da verblieb es auch, solange Politik aus Gesprächen bestand, im Austausch von gegensätzlichen Argumenten, um das Mögliche zu erreichen. Das ändert sich – man ahnt es schon –, als immer öfter jener Politikertypus auftaucht, der so charakteristisch ist für Merkels 16-jährige Kanzlerschaft: profil-lose, fanatische Moralisten und Ideologen ohne Argumente. Sie erkennen das Potenzial, das im »Verschwörungstheoretiker« steckt, und machen ihn zum Instrument in der tagespolitischen Auseinandersetzung. Als argumentatives Totschlagargument und soziales Verdammungsurteil wird der »Verschwörungstheoretiker« fortan ganz ähnlich eingesetzt wie die »Nazi-Keule«.

Eine Zeit lang hat das durchaus funktioniert. Inzwischen allerdings haben sich die Umstände radikal geändert. Und damit das, was wir unter Weltherrschaft und Neuer Weltordnung verstehen. Dr. No und Konsorten haben im Zeitalter fortschreitender Digitalisierung keine Relevanz mehr. Seitdem sie ihr Unwesen getrieben haben, sind mehr als 5 Jahrzehnte vergangen; Jahrzehnte, die das menschliche Leben auf der Erde von Grund auf revolutioniert haben. Mit einem Mal sind Dinge möglich, von denen man vorher nicht zu träumen wagte, wie weltweite, grenzenlose Kommunikation, die Besiedlung des Weltraums oder eine Reise rund um den Globus, ohne das Sofa zu verlassen. Aber auch der Griff nach der Weltherrschaft.

© Shutterstock: Anton-Brand

Mr. Blofeld

Wieso Letzteres auf einmal denkbar erscheint, dafür wollen wir das viel bemühte und richtige Bild von der Welt heranziehen, die im Zuge der Entfesselung der digitalen Potenziale zum Dorf geschrumpft ist. Wenn dem so ist, und jeder Tag bestätigt die Richtigkeit dieser Überlegung, dann könnte man die Riege der Usurpatoren der Weltherrschaft auch als Anwärter für den Posten des Dorfvorstehers verstehen. Allerdings wollen wir diesen Vergleich auch nicht überstrapazieren, weil er im Endeffekt eine trügerische Verharmlosung darstellt. Eine Weltherrschaft, erst recht eine, die auf der Kalifornischen Ideologie basiert, hat mit der Gemütlichkeit eines bierseligen und skatspielenden Dorfschulzen nichts zu tun. Wäre es doch nur so! Stattdessen droht die kalte Hand der Gesellschaftsklempner der Neuen Weltordnung. Die Gefahr für die Freiheit eines jeden Einzelnen und die der noch freien Völker und Nationen nicht nur in Europa, sondern in der ganzen Welt, ist real und wächst mit jedem Tag an.

Dieser historisch einmalige Schrumpfungsprozess wirkt sich selbstverständlich auch auf die Politik, insbesondere auf die globale Machtpolitik aus. Hier findet ebenfalls eine Komprimierung statt. Alles rückt zusammen, alte Grenzen – nicht nur die zwischen Staaten, sondern auch die im ökonomischen, politischen und gesellschaftlichen Raum – geraten zunehmend unter Druck und verlieren letztlich ihre Bedeutung. Erkennbar ist dies unter anderem daran, dass die Weltpolitik mittlerweile nicht mehr die alleinige Angelegenheit von Politikern und Diplomaten ist. Vielmehr mischen bereits seit einigen Jahren immer mehr Einzelpersonen und deren Wirtschaftsunternehmen, vornehmlich aus der IT-Branche, auf der Bühne der Weltpolitik mit. Männer wie Bill Gates, Jeff Bezos oder Mark Zuckerberg sind längst nicht mehr nur Unternehmer, sie sind ideologische Aktivisten, die sich im Namen einer »besseren Welt« zu den Erziehungsberechtigten des Menschengeschlechts berufen fühlen. Was nicht weiter beachtenswert wäre, hielten sie nicht die Mittel in der Hand, um die ganze Welt, bis hinab in das Leben eines jeden Einzelnen, zu kontrollieren. Sie sind die eigentlichen Machthaber, weil sie über Daten verfügen und Menschen einfach und im wahrsten Sinne abstellen beziehungsweise ausschalten können. Und jemand, der aus der virtuellen Welt verbannt ist, existiert fast nicht mehr.

Und mit einem Mal ist die Rede von der »Weltherrschaft« und der »Neuen Weltordnung« keine Verschwörungstheorie mehr, sondern bittere Realität. Dem technologischen Fortschritt, namentlich der Digitalisierung, sei Dank. Dadurch ist es erstmals in der Geschichte der Menschheit tatsächlich möglich, nach der Weltmacht zu greifen. Und das mit guter Aussicht auf Erfolg.

Dieser Sachverhalt erscheint uns von derart zentraler Wichtigkeit, dass wir es für notwendig erachten, vor der eigentlichen Beschäftigung mit den Young Global Leaders die Begriffe »Weltherrschaft« und »Neue Weltordnung« historisch und unter den aktuell obwaltenden Verhältnissen näher zu beleuchten.

Definition

Was ist also gemeint, wenn von der Neuen Weltordnung die Rede ist? Haben wir eine Art Weltpolizei zu befürchten, die – egal ob in Jakarta, Córdoba, Lima oder Berlin – in einheitlicher Uniform auf den Straßen patrouilliert, um so die Regeln und Gesetze einer Weltregierung durchzusetzen? Wohl kaum, die Neue Weltordnung verfolgt eine andere Strategie.

Um das zu verstehen, müssen wir uns zuerst mit der Frage beschäftigen, was überhaupt Herrschaft ist. Im Handbuch philosophischer Grundbegriffe lesen wir diesbezüglich: »Herrschaft wird als eine soziale Beziehung angesehen, die durch Rangdifferenz gekennzeichnet ist und in ein Steuerungsverhältnis übergehen kann. Der Begriff ›Herrschaft‹ ist theoretischer Natur, er beschreibt nicht ein unmittelbar beobachtbares Faktum, sondern eine latente Kraft […]« 1

© Wikimedia: gemeinfrei

Süleyman der Prächtige

An dieser Stelle fällt der gravierende Unterschied zwischen dem weitverbreiteten Verständnis von Herrschaft und dem tatsächlichen Wesen der Herrschaft auf. Am besten bringt dieses Verständnis Süleyman der Prächtige, der erste Belagerer Wiens, 1529 auf den Punkt: »Daneben auch anzuozaigen beuolhen / die weil ain Got ain Himell ist / so ist billich das auff dem Erdtreich auch nur ain Haubt vnd Regirer seie […]« Übersetzt in zeitgenössisches Deutsch erfahren wir: »Weil es nur einen Gott und nur einen Himmel gibt, so ist es nur gerecht, dass auf Erden auch nur ein Oberhaupt und Regent sei […]« 2

Fast 600 Jahre später ist das immer noch so. Nach wie vor verbinden die meisten Menschen mit »Herrschaft« ein politisches System, das ganz auf einen »Führer« oder ein Entscheidergremium wie einem Wohlfahrtsausschuss oder einem Zentralkomitee ausgerichtet ist. Inklusive gemeinsamer äußerer Merkmale wie Uniformen, Parolen und Ritualen sowie einer Nomenklatura, die sich eindeutig als Ausdruck der Herrschaft identifizieren lassen. Von dieser Warte aus betrachtet, scheint der Anspruch eines Einzelnen auf Weltherrschaft in der Tat einem Hollywood-Drehbuch entsprungen zu sein. Denn das hieße, dass es tatsächlich so etwas wie gemeinsame globale Interessen gibt, die alle Völker und Nationen teilen und auf die man sich als kleinsten gemeinsamen Nenner einigen könnte. Doch das ist allein schon aufgrund unterschiedlicher Geografie und klimatischer Bedingung illusorisch, ganz abgesehen von den Mentalitätsunterschieden der Menschen weltweit.

Aufgrund des oben beschriebenen Sachverhalts aber ließen sich allumfassende Machtansprüche wie die des römischen Imperiums, des Papsttums oder auch der chinesischen Kaiser nie in die Praxis umsetzen, womit die Herrschaft dieser Systeme immer nur auf Teile der Welt begrenzt geblieben ist. Am Beispiel des römischen Imperiums tritt uns dieser Umstand klar vor Augen: Einem Barbaren in den weglosen Wäldern Germaniens konnte das römische Imperium mit seinen Gesetzen, Straßen und Städten nichts bieten, seine Lebensumstände unterschieden sich zu sehr von denen der zivilisierten Völker wie der Syrer, der Ägypter oder der Griechen.

An dieser Stelle können wir sehen, was das philosophische Handbuch als »latente Kraft« bezeichnet. Nämlich das, was im Neusprech »Soft Skills« genannt wird, als da wären: »Inspire«, »Connect« und »Transform«. 3

Machttransfer

An dieser Stelle ist es unerlässlich, sich genauer mit der Frage auseinanderzusetzen, wo der Unterschied zwischen den früheren Weltherrschaftsfantasien und den gegenwärtigen liegt. Kurz gesagt haben wir es mit einer Evolution im Gefüge des globalen Machtanspruchs zu tun. Was ist damit gemeint?

Wie alles auf der Welt verändert sich mit der Zeit auch die Art und Weise, wie sich der Wille zur Weltherrschaft artikuliert. Wir können in der Geschichte grob drei verschiedene Phasen der Veränderung feststellen. Da wäre zum Ersten der kulturell-religiöse Anspruch, wie ihn die Reiche der alten Ägypter, Römer oder Chinesen verkörpern. Er ergibt sich bereits aus einem zivilisatorisch fundierten Überlegenheitsgefühl anderen Völkern gegenüber. Nehmen wir erneut die Römer als Beispiel. Das Gefühl der Dominanz zeigt sich bei ihnen bereits an dem Sammelbegriff »Barbar« für alle Nichtrömer, die als unkultiviert und ungepflegt galten und deren ungehobelte Tischmanieren und guttural klingende Sprachen die rasierten, frisierten und gewaschenen römischen Bürger erschaudern ließen.

Was die Suprematie der Römer auf religiösem Gebiet angeht, so zeigt sie sich am deutlichsten darin, dass die Römische Republik gleich im Anschluss an die Eroberung eines Gebietes oder einer Stadt daranging, Weihestätten für die eigenen Gottheiten zu errichten, allen voran Tempel zu Ehren des Jupiters. Im Kaiserreich änderte sich die Vorgehensweise aufgrund der Tatsache, dass nun der römische Kaiser vergöttlicht wurde. Folgerichtig wurden besiegte Völker fortan gezwungen, den römischen Kaiser als Gott zu verehren.

Gleichwohl sollten wir aber nicht dem zeitgenössischen Irrglauben unterliegen, die Römer hätten bei ihrer Expansion eine Art Erlösungsstrategie verfolgt, mit dem Ziel, die Völker der Welt auf den rechten, römischen Pfad zu führen. Ihnen ging es dabei lediglich um Macht und die Steigerung derselben.

Als Weiterentwicklung des römischen Modells lässt sich beispielsweise die päpstliche Bulle »Inter caetera« vom 3. Mai 1493 betrachten. Sie ist die Grundlage für den Vertrag von Tordesillas, in dem die Welt aus einem theologischen Machtanspruch heraus zwischen Spanien und Portugal aufgeteilt wird. 4 Demnach sollte die nur ein Jahr zuvor von Christoph Kolumbus entdeckte Neue Welt für das Christentum erobert und eben dazu bekehrt werden. Und beinahe hätten sie damit auch Erfolg gehabt, schließlich ging in dem Reich des spanischen Habsburgers Karl V. die Sonne niemals unter.

Der nächste Entwicklungsschritt erfolgt im 19. Jahrhundert mit dem Aufkommen der säkularen Hegemoniebestrebungen des Marxismus. Mit ihm kommt es zu einer Abkehr vom früheren göttlich begründeten Allmachtsanspruch, wobei allerdings der Erlösungsgedanke erhalten bleibt. Nur diesmal nicht in Gestalt eines jenseitigen Paradieses, sondern als diesseitige, klassenlose Gesellschaft. Das Zeitalter der Ideologien ist angebrochen. Und damit eine Epoche, in welcher der Mensch an die Stelle Gottes tritt.

Das ist insofern bedeutend, als nun ein grundsätzlicher Paradigmenwechsel eingetreten ist. Gab es im Mittelalter noch die Gewaltentrennung in geistliche und weltliche Macht, sprich in Papst und Kaiser, welche die zwei Schneiden desselben Schwertes verkörperten, so stellt die Ideologie nun gleichzeitig beide Seiten des Schwertes dar. Das führt einerseits dazu, dass es in diesem System keine Opposition geben kann. Wie sollte der Kaiser dem Papst widersprechen, wenn das Oberhaupt der geistlichen personalidentisch ist mit dem Inhaber der weltlichen Macht?

Andererseits führt die aufgehobene Gewaltenteilung zur Moralisierung des Weltherrschaftsanspruchs. Es geht ausdrücklich darum, den Menschen zu befreien und zu erlösen von den Fesseln, die ihm die Gesellschaft anlegt. Doch nicht nur das, mittelfristig strebt die weltliche Ideologie stets nach dem »Neuen Menschen«, der den ideologischen Anforderungen genügt. Am Ende dieser Entwicklung stehen die Terrorregime eines Hitlers oder Stalins. Waren beim Nationalsozialismus Gewalt und Verbrechen zentrale Bestandteile der Mission, scheitert der Staatskommunismus daran, dass es ihm nicht gelingt, seine Botschaft vom Staat unabhängig zu machen. Mit dem Ergebnis, dass er stets der Gewalt verhaftet bleibt.

Indes ist diese Eskalation erklärbar. Nun, da Gott tot ist, fehlt eine überirdische Instanz, vor der alle Menschen gleich sind und die alle Kreaturen auf der Erde gleichermaßen liebt. An diese Stelle treten neue, säkulare Bewertungen. Und mit einem Mal gibt es Menschen, die als angeblich überflüssig, schädlich, minderwertig oder »nutzlos« gelten und deshalb von der Gemeinschaft ausgeschlossen beziehungsweise eliminiert werden müssen.

An diesem Punkt setzt nun die dritte, vom WEF initiierte Phase des Machttransfers ein.

Die neue Form der Macht

Die dritte Phase des Machttransfers zeichnet sich in erster Linie durch die Abwesenheit von offensichtlicher Gewalt aus. Das verwundert nicht, denn den aktuellen Usurpatoren der Weltmacht geht es nicht um Eroberung, sondern um Unterwanderung. Das Ergebnis ist für den freien Einzelnen allerdings nicht weniger verheerend. Vielmehr ist das Gegenteil der Fall.

Doch beginnen wir von vorne. Im Nationalsozialismus und Kommunismus haben wir es mit symbolisch aufgeladenen Hierarchien zu tun, welche die Herrschaft durchsetzen. Das heißt zunächst, dass es sich bei der einen wie bei der anderen um eine öffentliche Diktatur und nicht um eine esoterisch-geheime Schattenherrschaft handelt. Dies findet seinen Ausdruck in der allgegenwärtigen Sichtbarkeit des Regimes. Überall sind dessen Symbole zu sehen, an jeder Straßenecke prangt ein Hakenkreuz oder ein roter Stern. In der dritten, aktuellen Phase des Machttransfers ist das anders. Die Neue Weltordnung verfügt über praktisch keine Symbole oder Zeichen, die ihre Anhänger und Vertreter ausweisen. Sie ist damit nahezu unsichtbar.

Dazu passt, dass die Verfechter der Neuen Weltordnung ohne Hierarchien auskommen. Dies ist ein weiterer gravierender Unterschied zwischen den Totalitarismen des 20. und des 21. Jahrhunderts. Haben damals die Hierarchien noch eine zentrale Funktion in Sachen Machtsicherung eingenommen, verzichtet die Neue Weltordnung auf dieses Instrument. Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Hierarchien sind angreifbar und absetzbar. Dieser Gefahr wollen sich die Usurpatoren der Weltherrschaft entziehen.

Der Verzicht auf Hierarchien ist, wie vieles andere in der dritten Phase des Machttransfers, auch das Resultat des technologischen Fortschritts. Die zunehmende Digitalisierung des Alltags ermöglicht die gewaltfreie Überwachung sowie die ebenso gewaltfreie Unterdrückung der Menschen. Gleichzeitig vollzieht sich unterhalb der Wahrnehmungsschwelle des Einzelnen eine schleichende Umqualifizierung sämtlicher Werte. Das Primat der materiellen Realität wandelt sich in die Diktatur der digitalen Virtualität. Das heißt, dass Dinge wie das eigene Haus, das Auto oder auch die Geldscheine in der Brieftasche eines jeden Einzelnen immer mehr an Bedeutung verlieren. Stattdessen gewinnen digitale Prozesse wie Blockchain, NFT (Non-Fungible Token) oder Projekte wie die digitale Identität immer größere Bedeutung. Und das mit zunehmendem Tempo. So soll beispielsweise bis Ende 2022 die Digitalisierung der Meldedaten in Deutschland abgeschlossen werden. Was nichts anderes heißt, als dass der herkömmliche Pass oder Personalausweis zugunsten der in Blockchains gespeicherten Datenbank als primärer Ausweis abgewertet wird. Der Chef des Nationalen Normenkontrollrates, Johannes Ludewig, sagt dazu: »Es steht viel auf dem Spiel.« 5 Und in der Tat, der Mann hat recht.

Ein anderes Beispiel ist die sukzessive Abschaffung des Bargeldes zugunsten elektronischer Zahlungsvorgänge. Die Absicht dahinter liegt auf der Hand. Anders als behauptet, geht es natürlich nicht primär um Bequemlichkeit, die Verhinderung von Geldwäsche oder die Eindämmung der Drogenkriminalität, sondern um Überwachung und Freiheitsentzug. Bargeld ist Eigentum, und Eigentum bedeutet, wie wir noch sehen werden, Freiheit. Stattdessen soll es keine anonymen Geschäftsabschlüsse mehr geben, jede Transaktion soll sichtbar werden. In diesen Zusammenhang gehört ebenfalls die Einführung des digitalen Euros im Juni 2022. Fabio Panetta, Mitglied des EZB-Direktoriums, gibt vor dem Europäischen Parlament folgende Gründe für die Einführung der digitalen Währung bekannt: Erstens stärkt sie die Macht der Europäischen Zentralbank, zweitens stärkt sie ihre strategische Autonomie, und deswegen muss sie den Leuten schmackhaft gemacht werden. 6 Die Schafe sollen schließlich möglichst freiwillig zur Schlachtbank gehen.

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