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Die Zaubergesänge haben eine sehr lange Tradition - schon im ägyptischen Totenbuch werden einige Texte als "gut singbare Zaubersprüche" angepriesen. Zudem heißen die Magier in vielen Traditionen nicht "Sprecher" , sondern "Sänger". Es lohnt sich offenbar, das Wesen des Gesanges im Unterschied zum gesprochenen Wort in der Magie einmal näher zu betrachten. Singen und Sprechen ist der Ausdruck verschiedener Chakren und sie haben auch eine verschiedene Wirkung. Daher gibt es Situationen, in denen ein Zaubergesang das Passende ist, und Situationen, in denen ein Zauberspruch das Richtige ist - oder das "in die Stille gehen". Diese Betrachtungen werden durch ca. 90 Beispiele für Zaubergesänge aus den verschiedensten Kulturen ergänzt.
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Seitenzahl: 80
Was ist ein Zaubergesang?
Die Chakren
Die Übergänge zwischen Gesang und Sprache
Das Schwingen
Die Sprachmelodie
Der Takt
Der Rhythmus
Die Tonleiter
Die Worte
Die Wiederholung
Der Klang
Die Gemeinschaft
Zusammenfassung
Neuschöpfunge
Bereits vorhandene Texte
Lieder ohne bestimmte Tradition
Verwendung eines nicht-spirituellen Liedes
Die „Geistersprache“
Die Suche nach einem neuen Lied
Das eigene Lied
Die Stille
Das eigene Lied
Die Hymne an sich selber
Die Präsenz
Die vier Wege
IV Die Verwendung von Zauberliedern
Die Anwendung
Die persönlichen Vorlieben
Die Effektivität
Zauberlieder
Das Große Geheimnis
Wakan tanka
Ho'zhong-Lied
Die Göttin
Göttinnen
Göttinnen
Göttinnen
Erdgöttin
Erdgöttin
Erdgöttin
Mondgöttin
Mondgöttin
Maisgöttin
Durgha
Isis
Die Götter
Asen
Asen
Asen
Himmelsgott
Sonnengott
Sonne
Tyr
Sternentanz
Shiva
Ganesha
Osiris
Pan
Ma Yin Bo sei
Tier-Lieder
Schlange
Bär
Adler
Adler
Adler
Die Weiße Büffelfrau
Wolf
Die Weiße Wölfin
Falke
Weltenbaum
Heynitede
Der Weltenbaum
Elfen
Elfen
Die vier Elemente
Die vier Elemente
Die vier Elemente
Feuer
Feuer
Wasser
Wind
Wind
Die Gemeinschaft
Begrüßungs
Familie
Ahnen
Liebe
Die Visionssuche
Visionssuche
Einweihungs
Sonnentanz-Lieder
Sonnentanz
Sonnentanz
Die Chakren
Wurzelchakra
Wurzelchakra
Hara
Hara
Sonnengeflecht
Sonnengeflecht
Herzchakra
Herzchakra
Halschakra
Halschakra
Drittes Auge
Drittes Auge
Scheitelchakra
Scheitelchakra
Kampf- und Schutzzauber
Kampfzauber
Befreiungszauber
Friedensvertrags
Schutzzauber
Schutzzauber
Schutzzauber
Friggs Reisesegen
Reisesegen
Reisezauber
Seereise-Zauber
Kälteschutz-Zauber
Schutzzauber
spezielle Zauber
Weisheits-Zauber
Wohlstands-Zauber
Land-Suche
Seher-Lied
Heilungszauber
Heilungs-Lied
Hilfe-Zauber
Wanderlied
Badelied
Bücher-Verzeichnis
Vermutlich sind Zaubergesänge heutzutage kaum bekannt – am ehesten wird noch die Szene aus „Harry Potter und der Halbblut-Prinz“ vielen aufgefallen sein, in der Severus Snape die durch den Zauberspruch „Sectrum sempra“ verursachte Verletzung von Draco Malfoy durch einen Zauberspruch heilt, der „fast wie ein Gesang“ klang.
Zaubergesänge haben jedoch eine lange Tradition. So steht z.B. unter manchen Texten im Ägyptischen Totenbuch der Hinweis „gut singbare Zaubersprüche“. Auch in der germanischen Tradition heißt es oft, daß jemand einen Zauberspruch in seinen Schild singt und nicht, daß er ihn in seinen Schild spricht.
Zaubersprüche werden also offenbar manchmal auch gesungen und nicht nur gesprochen. Warum? Dafür muß man zunächst einmal genauer schauen, was eigentlich Gesang von normaler Sprache unterscheidet.
Es gibt im Lebenskraftkörper sieben Hauptchakren, die seine „Organe“ sind. Der „Lebenskraft-Kreislauf“ in ihm ist die Kundalini. Diese Organe haben alle eine bestimmte Aufgabe und eine Dynamik:
die sieben Hauptchakren
Name
Lage
Funktion
Symmetrie
Scheitelchakra
Scheitel
geistiger Kontakt
Drittes Auge
zwischen den Augenbrauen
Orientierung
Halschakra
Halsmitte
sozialer Selbstausdruck
Herzchakra
Brustmitte
Identität
Sonnengeflecht
vier Fingerbreit über dem Nabel
körperlicher Selbstausdruck
Hara
vier Fingerbreit unter dem Nabel
innerer Halt
Wurzelchakra
zwischen Genitalien und After
körperlicher Kontakt
Diese Chakren sind symmetrisch angeordnet:
Quelle:
innen die Identität (Herzchakra)
inneres Chakren-Paar:
Selbstausdruck (Sonnengeflecht, Halschakra)
mittleres Chakren-Paar:
Form (Hara, Drittes Auge)
äußeres Chakren-Paar:
Kontakt (Wurzelchkara, Scheitelchakra)
Diese Quelle und die drei Paare haben bestimmte Eigenschaften:
Das Herzchakra ist die Quelle und der Ursprung.
Dies entspricht dem Tiefschlaf-Bewußtsein. Es ist ohne Bewußtseinsinhalte.
Das innere Chakren-Paar (Sonnengeflecht, Halschakra) ist der hemmungslose Selbstausdruck, d.h. die Vision von dem, was man sein und leben will. In ihm sind alle Bewußtseinsinhalte.
Dies entspricht dem Unterbewußtsein.
Das mittlere Chakren-Paar (Hara, Drittes Auge) konkretisiert die Vision des eigenen Lebens im Kontakt mit der Welt.
Dies entspricht dem Wachbewußtsein. In ihm sind die Bewußtseinsinhalte, die in der augenblicklichen Situation gerade gebraucht werden.
Das äußere Chakren-Paar (Wurzelchkara, Scheitelchakra) ist das Erleben im Hier und Jetzt.
Dies entspricht dem Ekstase-Zustand. In ihm ist nur ein einziger Bewußtseinsinhalt – dieser Zustand ist einsgerichtet.
Diese vier Bereiche des Lebenskraftkörpers und der Psyche finden sich in allen Lebensbereichen wieder.
So ist z.B. der Leib die Quelle des Tuns (Herzchakra). Der ungehinderte Selbstausdruck im Tun ist der Tanz (inneres Chakren-Paar). Die Gestaltung der Welt nach den eigenen Wünschen ist die Arbeit (mittleres Chakren-Paar). Das einsgerichtete Erleben der Welt ist schließlich das genießende Essen und Trinken, der Sex, aber auch die Angst (äußeres Chakren-Paar).
Im Tun findet sich also von innen nach außen hin die Folge: „Leib – Tanz – Arbeit – Sex“.
In Bezug auf die Sprache ist die Quelle die Stille (Herzchakra). Der ungehinderte Selbstausdruck ist der Gesang (inneres Chakren-Paar). Die Gestaltung der Welt geschieht mithilfe der Sprache (mittleres Chakren-Paar). Die einsgerichtete akustische Äußerung im Hier und jetzt ist ein Ausruf, ein Schrei, ein Stöhnen, das Weinen, das Lachen u.ä (äußeres Chakren-Paar).
Im Sprechen findet sich also von innen nach außen hin die Folge: „Stille – Gesang – Sprechen – Ausruf“.
Der Gesang entspricht somit dem inneren Chakren-Paar, d.h. dem Sonnengeflecht und dem Halschakra. Dieser direkte Selbstausdruck, dieses „sich selber strahlen lassen“, das sich auch im improvisierten Tanz und im improvisierten Musizieren findet, ist das typische Element des Gesangs. Im Singen wird das ausgedrückt, was man will, wird die eigene Vision zum Schwingen gebracht.
In den Gesang gehören keine Überlegungen, wo etwas möglich ist, mit wem oder ob überhaupt – das gehört zu dem Aufgabenbereich des Haras und des Dritten Auges, die sich um die Konkretisierung des eigenen Willens in der Welt kümmern. Sonnengeflecht und Halschakra sind dafür zuständig, hemmungslos die eigene Vision zu entfalten – sie sind nur auf die eigene Identität im Herzchakra bezogen.
Das bezieht sich jetzt natürlich nicht auf den konkreten Inhalt eines jeden Liedes, das man singen könnte, sondern nur auf die Dynamik des Singens an sich – auf die Besonderheit des Gesangs im Gegensatz zum Sprechen.
Der Gesang entspricht dem Sonnengeflecht und dem Halschakra. Dieses Chakren-Paar ist wiederum mit dem Unterbewußtsein verbunden. Daraus ergibt sich, daß auch der Gesang einen Verbindung zum Unterbwußtsein haben muß.
Das Unterbewußtsein mit seinen ganzen Bildern ist wiederum ein Teil des kollektiven Unterbewußtseins mit seinen Urbildern. Die beiden Begriffe „Urbild“ und „Archetyp“ sind nur andere Bezeichnungen für „Gottheiten“.
Zum einen ist der Gesang dafür geeignet, das auszudrücken, was man will – weil sich diese beiden Chakren ganz auf das Herzchakra beziehen, in dem die eigene Identität (Seele) ruht.
Zum anderen ist der Gesang dafür geeignet, Gottheiten anzurufen und sich mit ihnen zu verbinden – weil der Gesang über das individuelle Unterbewußtsein einen direkten Zugang zu dem kollektiven Unterbewußtsein hat, von dem es ein Teil ist.
Daraus ergibt sich eine Arbeitsteilung der vier sprachlichen Möglichkeiten in der Magie:
Die Wurzeln liegen in der Identität, d.h. in der Seele im Herzchakra. Um sie zu finden und zu erleben, ist die Stille die passende Form.
Das Wecken der Motivation, das Strahlenlassen des Willens, das Rufen von Kraft, die Anrufung von Gottheiten erfordert ein Schwingen, eine eindeutige innere Ausrichtung, eine Widerspruchsfreiheit, eine Hemmungslosigkeit, eine vollkommene Selbstbejahung. Dies geschieht im Sonnengeflecht und im Halschakra. Die passende Form dafür ist der Gesang.
Das Ordnen, Strukturieren, Prägen, Lenken und Gestalten der Welt geschieht durch das Hara und das Dritte Auge. Die passende Form dafür ist die Sprache.
Das Erden, das „auf den Punkt bringen“, die „eigene Unterschrift“ am Ende des Rituals (das indianische „Ho!“, das christliche „Amen“), das in die Welt schicken der magischen Wirkung geschieht im Wurzelchakra und im Scheitelchakra durch einen einzelnen Laut oder durch ein einzelnes Wort. Die passende Form dafür ist der Ausruf.
Der Zaubergesang hat folglich viele Aufgabe:
das eigene Innere als Einheit schwingen zu lassen,
sich in eine Einsgerichtetheit der Ausrichtung zu bringen,
in Selbstbejahung und Selbstliebe zu schwingen,
das eigene Bewußtsein mit dem zu erfüllen, was man wirklich ist,
sich selber auszudrücken,
den eigenen Willen strahlen zu lassen,
sich selber mit anderen Magiern in dem Ritual in Einklang zu bringen,
das eigene individuelle Unterbewußtsein (Bilder) mit dem kollektiven Unterbewußtsein (Urbilder) zu verbinden,
Kraft zu rufen,
sich mit einer Gottheit zu verbinden, usw.
Zu dem Bereich des individuellen Unterbewußtseins und des kollektiven Unterbewußtseins gehören auch die Telepathie und die Telekinese – sie sind die Wahrnehmungsfähigkeit und die Handlungsfähigkeit des individuellen und des kollektiven Unterbewußtseins. Da man letztlich die gesamte Magie auf Telepathie und Telekinese zurückführen kann, ist der Gesang eine Möglichkeit, diese magische Wahrnehmungsfähigkeit und diese magische Handlungsfähigkeit zu aktivieren.
Durch den magischen Gesang kann man in einen Traumreisen-ähnlichen Zustand kommen, in dem man mit der inneren Bilderwelt verbunden ist – nicht nur mit den Bildern im eigenen Unterbewußtsein, sondern auch mit den Bildern in anderen und allgemein im kollektiven Unterbewußtsein. Sowohl die Traumreise als auch der Gesang sind eine Verbindung und Koordination von Wachbewußtsein und Unterbewußtsein einschließlich des kollektiven Unterbewußtseins.
Der Gesang ist der „Strom-Anschluß“ des Rituals, dessen Konstruktion durch die Sprache geschieht. Das Funktionieren der „Ritual-Maschine“ führt dann zu dem Ausruf. Das Ganze ist aus der Stille heraus entstanden.
Durch den Gesang weckt man die Vision von sich selber in sich und auch die Gottheiten, die dann zu dem Singenden kommen.
Der Übergang von Sprache zu Gesang hat mehrere Aspekte, da auch der Gesang mehrere Eigenschaften hat.