Zurück zur Menschlichkeit - Beate Reinecker - E-Book

Zurück zur Menschlichkeit E-Book

Beate Reinecker

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Beschreibung

Zitate aus: Zurück zur Menschlichkeit Ethik: Hoffnung und Chancen "Ich will mich für die Menschlichkeit und den weltweiten Frieden einsetzen." "Es geht um die Aufdeckung der unmenschlichen Handlungsweisen in einer Gesellschaft, indem die ausbeuterischen, ungerechten Bedingungen angeprangert werden." "Wer bereit ist, für Geld Erkenntnisse zu verraten, Menschen in den Krieg zu schicken und Krisenherde mit Waffen zu befeuern, hat seine menschlichen Züge verloren." "Es kann kein wahrhaftig freies Denken entstehen, wenn die Gitterstäbe des Vorteilsdenkens die Sicht versperren." "In der Menschlichkeit zeigt sich die Leichtigkeit." "Bildung und Mut, die Kraft, sich die Wirklichkeit anzusehen, sind Grundvoraussetzungen für ein Leben in Mündigkeit und Menschlichkeit." "Deine Mündigkeit bedeutet für dich Freiheit." "Die Suche nach Inhalten erfüllt dein Leben auch heute und jeden Tag aufs Neue mit Sinn." "Du nimmst das Leben im Rückblick als Geschenk an und das Glück durchflutet dich."

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Zur Autorin

Beate Reinecker wurde 1959 in Essen-Werden geboren. Sie studierte Philosophie und Germanistik an der Westfälischen Wilhelms-Universität zu Münster. Ihr Studium schloss sie mit dem Staatsexamen ab. Sie ist Mutter von zwei erwachsenen Kindern. Nach dem die Kinder ausgezogen waren, begann sie anhand ihrer gesammelten Notizen großflächige Kollagen zu erstellen. Ein zentrales Thema der vielseitigen Studien war die Selbstbestimmung des Menschen und die Persönlichkeitsentfaltung. Dadurch entstand ihr erstes philosophisches Werk: „Lass dich nicht verbiegen! Lass dich nicht brechen!" Es war 2014 erschienen und auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt worden. Beate Reinecker lebt und arbeitet in Münster in Westfalen.

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Klare Sicht, erklärte Verantwortung

Die Sinnfrage

Menschlichkeit und Gerechtigkeit

Die Wechselwirkung

Es fehlt der Menschheit nicht an Konzepten

Keine Verständigung

Wer stört?

Die Ignoranz, Abkehr von der Menschlichkeit

Glück und Menschlichkeit

Scheinsicherheiten, Ängste und Lügen

Lebensstürme

Schwäche und Unmenschlichkeit

Die zweifelhafte Strafe

Die Folter

Die seelische Folter

Das System

Die Propaganda

Menschlichkeit und Achtsamkeit

Menschlichkeit und Nachhaltigkeit

Friedenspolitik

Liebe und Wahrheit

Denken und Klarheit

Du solltest zu Boden gehen

Das verpfuschte Leben

Der Verrat, die Heuchelei, die Unmenschlichkeit

Der ferngesteuerte Verräter

Der Verrat der Kulturen

Die Verdrehung der Chancen

Die Scheinobjektivität

Die durchgängige Spaltung

Die Eliten, die Macht, die Angst

Das anonyme Netz der Vernichtung

Der Unbewusste

Absolute Dominanz

Der unsichtbare Krieg

Soldat-Sein ist kein Beruf

Der Globetrotter

Der Fragende

Die Versklavung

Die Knechtschaft der Unterwürfigkeit

Ihr geht über Leichen

Der gierige Blick

Das geistige Immunsystem

Begegnung in Frieden

Zurück zur Liebe

Der Destruktive kann die Wirklichkeit nicht erkennen

Die Weltgemeinschaft

Globaler Frieden

Das große Verstehen

Das endgültige Loslassen

Entfremdet

Entmenschlicht

Der Schlüssel zur Welt

Deine Liebe, dein Gold, dein Schlüssel zur Welt

Jeder gegen jeden

Das Alter

Was ist wahr und was ist gut?

Der Unfreie

Der Psychopath an den Hebeln der Macht

Wegducken gilt nicht!

Haltlosigkeit und Unmenschlichkeit

Die andere Dimension

Die Erinnerung bleibt

Wir denken, wir fühlen, wir sprechen

Die Schattenwelt

Überwindung der Isolation

Dein Glück, deine Menschlichkeit

Das Geben

Vernunft, Liebe, Freiheit

Das unvorhergesehene Geschenk

Der Goldgräber

Stollen der Gier

Mitten ins Herz

Geliebt und unvergessen

Todesboten

Der Intrigennebel

Ab ins Wochenende

Käuflichkeit und Stagnation

Staat und Käuflichkeit

Unmenschlichkeit und Käuflichkeit

Verdrängung, Verdrehung, Käuflichkeit

Rückkehr zur Menschlichkeit

Deine Beständigkeit

Verschenkte Lebenszeit

Der Spiegel

Der Ausstieg

Sucht der Lügen

Machtzombies

Die Verlierer

Die Verkleidung

Der Außenseiter

Sinn und Glück

Die Ablehnung

Die Puppenkiste

Angst und Hoffnung

Die Enttäuschung

Erfrischend menschlich

Der Antrieb

Der Hetzer

Der Liebende

Endstation

Der Fingerabdruck

Verfremdung

Dummheit und Überheblichkeit

Dein Kopf, deine Verantwortung

Die Isolation

Der Selbstbetrug

Der doppelte Verrat

Das Image ohne Sinn und ohne Verstand

Keinen Kontakt um jeden Preis

Kreisende Gedanken

Selbstbetrug und Abwärtstrend

Ernsthaftigkeit und Konsens

Das Ideal, die Utopie

Lüge, Stagnation, Rückschritt

Der Tanzbär

Der Abschied

Nicht um jeden Preis

Frustration, Intoleranz, Zerstörungswut

Totalschaden

Die Masken der Verschwörer

Der nicht lieben kann

Die Feindbilder

Keine Liebe, kein Frieden

Visionen der Menschlichkeit

Das System und seine Wut

Der Chaot

Der Entfremdete

Deine Bewegung

Sprache der Unmenschlichkeit

Das Chaos der Entfremdung

Gegen die Verbitterung für den Frieden

Lebendig begraben

Frieden und Glück

Das falsche Spiel

Der Roboter

Der Freizeitroboter

Kein Glück in Sicht

Zerplatzte Seifenblasen

Du nimmst dich mit

Die glitzernde Gruft

Der versklavte Netzwerker

Sinnlose Kämpfe

Dein Abstieg

Deine Rettung

Die Umkehr

Das Kind als Mittel zum Zweck

Dein Herz ist dein Auge

Der Wahn, die Lüge und das Verdrängen

Das gute Herz

Du bist der Motor

Der Kreislauf des Gebens

Du bist keine Zecke

Die Freiheit

Freiheit, Verantwortung und Menschlichkeit

Angst und Entfremdung

Freiheit, Liebe, Hoffnung

Dein Weg zum Licht

Freiheit und Demokratie

Liebe, Freiheit und Gerechtigkeit

Kraft durch Todesnähe

Krankheit, Folter, Armut

In Ketten

Jäger und Sammler

Die Urteilskraft

Das Gegenmittel

Die Selbstbeweihräucherung

Die Verklärung

Die Überwindung

Wurzel der Liebe

Technik, Ethik, Menschlichkeit

Das Alphatier im Sinkflug

Der Entfremdende

Angst, Fremdbestimmung und Unterwerfung

Du bleibst menschlich!

Dein Glück, dein Selbst, deine Arbeit

Dein Herz will den Frieden!

Der Schleier lüftet sich

Keine faulen Kompromisse

Du wirst nie fertig

Die Achillesferse

Die Giftstimmen

Das System, die Macht, die Lüge

Der reiche Flüchtling

Die Gefangenschaft

Dünne Luft

Die Unfreiheit

Der trübe Tümpel

Die Tricks und Lügen

Die Blume der Boshaftigkeit

Die Gewissenlosigkeit

Genie und Wahnsinn

Gewaltfreiheit

Die Selbstheilung

Wir starten durch!

Die Schwächung

Die Unsichtbare

Der alte Wolf

Der Ort des Schreckens

Der Machtmensch

Der Aggressive

Würde und Menschlichkeit

Regeneration, Freiheit und Verantwortung

Mut, Hoffnung und Vertrauen

Der Frieden in dir

Das Minenfeld

Du wolltest dazugehören

Die Herzlosigkeit

Dein inneres Feuer

Dein Vermögen

Scheinbare Besorgnis

Der Ängstliche, der Revolutionär, der Traumtänzer

Du bist dein Kraftquell!

Schwarze Flecken

Die Monster

Dein Überleben!

Der ganz normale Wahnsinn

Ohne Empathie keine Menschlichkeit

Auf der Suche sein und bleiben

Der Lügner vergiftet sich selbst

Kreisen und scheitern

Festung der Liebe und der Menschlichkeit

Am Leben vorbei

Gesundheit und Klarheit

Wind, Wüste, Veränderung

Die Isolation

Der Weg ins Licht

Die Überwindung

Frieden und Wahrheit

Glück und Freiheit

Kunst und Liebe

Horizont der Liebe

Der Spaßzombie

Im Sumpf

Falsche Visionen

Deine Rettung

Der Träumer und der Ignorant

Die Intuition

Die Suche, die Bewegung

Einsamkeit und Stillstand

Die Unreife

Identität, Freiheit, Selbstbestimmung, Verantwortung

Der Tänzer

Keine Menschlichkeit ohne Freiheit!

Liebe und Wahrheit

Das Imperium

Sackgasse

Kostbarkeit der Zeit

Das Karussell

Inspiration, klares Denken, Gewaltlosigkeit

Der bequeme Trottel und der satte Fisch

Der Zwang, das System, die Lüge

Nicht gesehen und gehört werden

Die Arbeit hört niemals auf!

Das Versteckspiel

Glück, Sinn und Identität

Das Gegenteil von Liebe und Vertrauen

Freiheit, Glück und Unabhängigkeit

Der Schleimer, der Versager

Hohe Kosten

Wie tickt das Leben?

Du fühlst dich wohl!

Eifersucht, Mut und Freiheit

Die Begrenzung

Wahre Stärke

Ignoranz und Luftschlösser

Der Verrat

Die Lebensaufgabe

Eingekreist

Die Kettenhunde

Die Frustbeule

Die Ablenkung

Das kann nicht gutgehen

Der Saft des Lebens

Die Klötze

Aufstehen, weitermachen, an dich glauben!

Der große Garten

Dein Mut, deine Lebendigkeit, deine Weiterentwicklung

Du bist kein Automat

Frieden, Freiheit, Menschlichkeit

Verhängnisvoller Stillstand

Schutz und Geborgenheit

Verlorengehen

Die Unmenschlichkeit

Die Oase der Täuschung

Das Schlitzohr

Radikalität und Genialität

Der große Verlust

Angst, Wut und Ohnmacht

Der Wille als Zeichen der Lebendigkeit

Das Siechtum

Abschied nehmen

Die Fehlkalkulation

Verbogen und zerbrochen

Der Mensch ohne Inhalte

Die Gründlichkeit

Der Laufstall

Der junge Fisch

Die Auftraggeberin

Der Entmenschlichte

Frei, stark und ungebrochen

Der persönliche Niedergang

Arm an Mut

Der Wind, die Kraft, dein Leben

Deine Mündigkeit, deine Menschlichkeit

Die friedliche Mission

Im Auge des Tornados

Mut und Frieden

Bei mir sein, ein Mensch bleiben

Mein Überleben

Mutlosigkeit und Gewaltbereitschaft

Der Untergang der Kultur

Du liebst es zu lernen

Der Weg zu dir, zum Du, zum Glück

Eintauchen, abtauchen, auftauchen

Frei denken, sozial handeln

Innere Stärkung

Die Selbstausrichtung

Dein unverzichtbarer Standpunkt

Sie holten dich ab

Das Siechtum

Berechtigte Selbstzweifel

Der weite Blick

Lieben und lernen, loslassen und das Glück empfangen

Ohnmachtsgefühle

Als sie über Leichen gingen

„Was hast du davon?“

Deine Achtsamkeit

Du bist dein Held!

Es ist nie zu spät!

Du wolltest die Entlastung

Die Selbstbeobachtung

Der bunte Vogel

Der Sattel

„Lohnt sich die Wahrheit?“

Deine Stärke

Die Wahrheit um ihrer selbst willen

Die Blinden

Kein Vorbild

Deine Gelassenheit

Freiheit

Deine Würde, dein Alter und der Tod

Der Sinn, der Tod, das Leben

Der Rückblick

Der verbitterte Mund

Die tragische Figur

Ignoranz, Selbstbetrug und Unmenschlichkeit

Stagnation und Lügenwelt

Der Schweizer Käse

Die Schuldfalle

Monster unter sich

Du wächst über dich hinaus!

Bequemlichkeit und Verführbarkeit

Der Irrweg, ein Labyrinth aus Lügen

Im Austausch mit der Welt

Der Austausch, dein Überleben

Kraft und Erneuerung

Die Matrix

Als Mensch scheitern

Die Instrumentalisierung

Die Revolution, die Erneuerung, der Austausch

Destruktivität contra Austausch

Die Energiefresser

Worte sind wie Waffen

Die Suche

Die Gegenwehr

Keine Stimme geben

Der Ungebrochene

Der Ungehorsame

Das Überleben

Die Geschichten der Opfer

Deine Freiheit, deine Mündigkeit

Selbstverschuldete Unmündigkeit

Die Überholspur

Der Kreis schließt sich

Mein Anliegen

Weitere Bücher von Beate Reinecker:

Einleitung

Wir Menschen können denken. Wir unterscheiden uns von der Tierwelt und sind dennoch in beklagenswerter Weise nicht in der Lage, Kraft unseres Intellekts eine Welt zu bewirtschaften, zu leiten und zu lenken, in der es global gesehen gerecht zugeht. Im Laufe unseres Lebens sind wir immer wieder gefordert, Entscheidungen zu treffen. Das Leben als Mensch erfordert von uns täglich ein Abwägen, ein Bewerten und Ausrichten unserer Handlungen. Die Sprache zeichnet uns als Menschen aus und wir kommunizieren, bedienen uns der Sprechhandlungen. Somit können wir uns Kraft der Sprache detailliert verständigen. Die neuen Technologien haben uns die Möglichkeit eröffnet, rund um den Globus zu jeder Uhrzeit zu kommunizieren. Das Internet lässt uns zum vernetzten Menschen werden, der jederzeit mailen, chatten und scypen kann, wann immer er sich dieser Techniken bedienen möchte. Diese Informationsmöglichkeiten gab es noch nie in der Menschheitsgeschichte. Die Chance, sich auszutauschen, war noch nie so groß. Uns stehen somit revolutionäre Kommunikationsvernetzungen zur Verfügung. Wir sind bestens ausgerüstet um zu reden, zu informieren, Inhalte zu transportieren. Daran brauchen wir als Mensch nicht zu scheitern. Jeder Einzelne von uns gerät immer wieder in Lebenssituationen, in denen er Farbe bekennen muss, sollte. Wir sind gezwungen, kleine oder große Entscheidungen zu treffen. Wir sind angehalten, unser Leben in die Hand zu nehmen. Wohl dem, der über ein angemessenes Wissen verfügt um abzuwägen, Zusammenhänge zu durchdenken und Kriterien anzuwenden. Wir wissen, dass der Wissensfundus der Menschheit stetig unkontrollierbar anwächst. In der heutigen Zeit kann sich niemand mehr komplett universal gebildet nennen. Die Spezialisierung in den einzelnen Fachbereichen, Forschungsgebieten und das undurchschaubare Geflecht wirtschaftlicher Vernetzungen der einzelnen Länder, Nationen, Kontinente bedeutet zunehmend eine Überforderung des Einzelnen. Nicht selten äußern sich Menschen resignativ und deuten damit ihre persönliche Überlastung an. Sie fühlen sich in der globalisierten Welt überrollt, nicht präsent und nicht genügend informiert. Sie bedauern einen Zustand, in dem sie sich kein Bild mehr von dieser Welt machen können, obwohl sie vernetzt und technisch hervorragend ausgerüstet sind. Die schnellen Veränderungen, strukturellen Wendungen, der weltweite Wandel, erzeugen Ängste. Wir Menschen fragen uns: „Inwiefern können wir angesichts so vieler Schwierigkeiten und Verwerfungen einen Beitrag zur Verbesserung der menschlichen Lebensbedingungen leisten? Haben wir in diesen Zeiten eine Chance auf genügend Mitbestimmung und Verantwortung? Können wir uns an dem Vorankommen zu mehr Menschlichkeit genügend einbringen?“ Der überall zu beobachtende Trend der Gier, des Sammelns und Hortens, lässt viele Mitmenschen frustriert und gleichzeitig betroffen zurück, denn niemand möchte unverstanden oder abgehängt sein Leben fristen. Da das Streben nach Wohlstand unseren Zeitgeist prägt, fragen sich viele, wie sie ein Leben der Menschlichkeit in diesen Zeiten realisieren können. Die Verunsicherung ist groß. Wir alle werden bewiesenermaßen vom Unbewussten beeinflusst und es wird weiterhin geforscht, inwiefern wir Menschen überhaupt in der Lage sind, frei, selbstbestimmt und unabhängig zu entscheiden. Es stellt sich demnach die Frage, inwiefern wir in diesen Zeiten in der Lage sein werden, menschlich, ethisch ausgewogen zu handeln. Es weht uns allen ein kalter Wind entgegen. Der Konkurrenzdruck ist überall präsent. Viele kreisen in übertriebener Form um ihre Hülle, wieder andere gieren in eiskalter Manier nach materiellen Vorteilen. Die Käuflichkeit des Menschen ist bedauerlicherweise weit verbreitet. Beim leisesten Hauch des Widerstandes fallen viele in sich zusammen und verraten ihren ganz eigenen, persönlichen Kern. Der Mensch gerät zum Mitläufer. „Können wir als Mensch unser Leben bewusst steuern?“ Dieses zentrale Forschungsthema innerhalb der Psychologie macht deutlich, dass der Mensch eines Wissensfundus´ bedarf um abzuwägen, um zu gestalten, um im nächsten Schritt mit großer Willenskraft selbstbestimmte Wege zu gehen. Inwiefern unbewusste Strukturen unsere Individualität prägen, bleibt ein brisantes, zentrales Thema. Das Anliegen eines selbstbestimmten, Vernunft orientierten Lebens beschäftigte und beschäftigt auch heute noch eine große Anzahl von Philosophen. Es geht dabei immer wieder um das Ziel der Selbstbestimmung, der Mündigkeit und der Freiheit im Denken und Handeln. In den Zeiten der Aufklärung forderten die Philosophen den willensstarken, mündigen Bürger, der sowohl im Privatbereich als auch im politischen Denken und Handeln Farbe bekennt. Es geht dabei um den Gedanken an die Demokratie, die Menschlichkeit und Gerechtigkeit. Staatsformen, Staatsverträge, Rechte und Gesetze wurden eingefordert und entwickelt, der Menschheit angeboten. Viele Ideen der Philosophen wurden bei den Menschenrechten, beim Völkerrecht und den juristischen Grundlagen der Demokratieentwicklung eingearbeitet. Die Menschlichkeit sollte in der Gesetzgebung eine tragende Säule innehaben. Viele Erschütterungen beeinträchtigen, verunsichern heute unsere Demokratien. Es fegt der kalte Wind der Ausbeutung über alle Kontinente. Gesetze werden gebrochen. Kriege werden geführt. Einige wenige Kapitalkräftige füllen sich in unglaublichem Ausmaß die Taschen, während eine sehr große Zahl von Menschen flüchten muss oder verhungert. „Wo bleibt die Umsetzung einer globalen Gerechtigkeit?“ Schauen wir uns den einzelnen Mitbürger an, so müssen wir nicht selten eine immense Verunsicherung und Desorientierung beklagen. Die Welt ist schwer durchschaubar geworden. Der Mensch wird nicht selten verunsichert zurückgelassen. Viele kämpfen täglich mit ihren eigenen Hemmungen, Blockaden und Verwirrungen. Die Religion wird für einige zum Rettungsanker, zum Fluchtpunkt und wiederum für andere zum todbringenden Irrweg. In den Zeiten fundamentalistischer Irrwege verlieren sich nicht wenige Suchende im anscheinend schnellen Hilfsangebot der fundamentalistischen Weltauslegung. Doch wir Menschen sind in der Lage zu denken, zu kommunizieren. Wir können und wir sollten uns austauschen. Wir können uns weiterbilden. Wir sind in der Lage, nach der Menschlichkeit Ausschau zu halten. Wir können Gleichgesinnte finden, die den Frieden und die Gerechtigkeit anstreben. „Wir dürfen nicht aufgeben, uns zu fördern und uns zu gerechteren Menschen weiterzuentwickeln!“ Jeder Einzelne von uns trägt Verantwortung! Wenn wir Lernende bleiben, werden wir uns stetig weiterentwickeln. Wir können und wir sollten uns an unserer Menschlichkeit messen lassen.

Klare Sicht, erklärte Verantwortung

Die Forschung in Hinsicht auf die menschliche Entwicklung und evolutionäre Zusammenhänge lässt uns Einblick in unsere Gehirnentwicklung und deren Strukturen erlangen. Obwohl wir Menschen überwiegend das Gefühl haben, bewusst Entscheidungen zu treffen, funktioniert unser Gehirn auf seine ganz spezielle Art und Weise. Wir reagieren auf visuelle Reize, Düfte, Naturbegebenheiten. Wenn es in der Winterzeit düster und regnerisch zugeht, ist der Mensch emotional verunsichert. Er sehnt sich nach Geborgenheit, Sicherheit. In den Wintermonaten werden die meisten Versicherungsabschlüsse verbucht. Der Mensch sucht nach einer existentiellen Absicherung. Doch dem Tod kann niemand entfliehen und die materielle Absicherung mag beruhigen, doch wir sind sterblich. Durch immer neue Versuchsreihen erforschen die Medizin, die Psychologie und Philosophie den Menschen in seiner Komplexität. Es geht dabei auch immer wieder um eine Chance auf Freiheit, Freiheit im Denken und im Handeln. „Kann der Mensch überhaupt selbstbestimmt, frei und bewusst entscheiden?“ Das ist eine der bedeutendsten Fragestellungen, die in die Zielrichtung ethische Kompetenz, Chance auf Selbstbestimmung und eigenständige Identität abzielt. Ein fremdbestimmter Mensch kann nicht als mündig, verantwortlich und frei betrachtet werden. „Kann der Mensch sich soweit entwickeln, dass er überhaupt in der Lage sein kann, unabhängige Entscheidungen zu treffen?“ Da wir in einer geldorientierten Gesellschaft leben, können wir kaum unabhängige, selbstbestimmte Persönlichkeiten finden. Eine überwältigende Zahl der Menschen strebt nach Geld, Wohlstand und irgendwelchen materiellen Vorteilen, egal, wie groß ihre Selbstverleugnung auch sein mag. Es fällt somit unglaublich schwer, Menschen zu finden, die unabhängig und nicht funktional denken. In einer Welt, in der immer mehr Personen extrinsisch motiviert sind, muss man sich die Frage stellen: „Kann der Mensch überhaupt vernunftorientiert entscheiden? Ist er in der Lage, vernünftig und unabhängig zu denken?“ Eine nicht zu übersehende Anzahl von Individuen gibt sich selbstbewusst und reflektiert und knickt gleichzeitig bei den kleinsten moralischen Ansprüchen ein. Sie drehen ihr Fähnchen nach dem Winde. Irgendwelche Karrierechancen und Verdienstaussichten, Erbschaften oder sonstige materielle Vorteile lassen sie zu Mitläufern werden. Da diese Vorgänge schwer zu durchschauen sind, werden Testreihen entwickelt um herauszufinden, inwiefern Menschen überhaupt in der Lage sind, vernunftorientiert, klarsichtig und ethisch zu handeln. Man sucht somit nach einem selbstbestimmten, unbestechlichen Charakter, der nicht beim leisesten Windzug umfällt, der nicht die schleimigen Spuren irgendwelcher Köder sucht, der in der Lage ist, intrinsisch motiviert, logisch und ethisch zu denken und zu handeln. Mitläufer werden zu Tätern. Unsere Historie zeugt von der Möglichkeit großer Manipulatoren, wenn sie nur genügend weit die Schubladen des Rabulismus´, des Bestechens und Schmierens öffnen. Ein aussichtsreicher Gewinn auf Geld und Macht lässt viele zu Marionetten verkommen. „Doch gibt es überhaupt den reflektierten, den mutigen, den ethisch orientierten Menschen? Kann der Mensch frei entscheiden?“ Eine Reihe von Philosophen bieten Inhalte an, mit denen sich der Mensch auseinandersetzen kann, um freier, affektloser und selbstbestimmter zu leben. Man denke an die Lehre Epikurs, Senecas oder auch Kants, um nur drei Beispiele zu nennen. Die Kontrolle über die Affekte kann den Menschen freier leben lassen. Derjenige, der in der Lage ist, seine Seele in einen Zustand der Ruhe und in Gleichklang zu bringen, wird nach der Lehre Epikurs und Senecas eher in der Lage sein, ein erfülltes, selbstbestimmtes Leben zu führen als der Getriebene, der dem Ruhm, dem Geld oder irgendwelchen Gelüsten hinterherjagt. Die Fremdbestimmung ist somit dem Affekt behafteten Leben zuzuordnen. In der Philosophie bevorzugt man den Vernunftbegabten, um die Staatsangelegenheiten zu leiten und zu lenken. Viele Philosophen warnten vor den eitlen „Sonnenkönigen“, die nur ihren Ruhm, ihren Reichtum und ausschweifenden Lebenswandel präferierten. Nicht selten wurden Wahrheitsliebende, Kritische und Unbestechliche genötigt, Gift zu trinken. Andere wurden unter Druck gesetzt, verunglimpft oder des Landes verwiesen. Der ehrliche Denker wurde häufig diskriminiert und irgendwelcher Verbrechen beschuldigt. Ein beliebtes Mittel war die Diskriminierung, indem man den Philosophen der Volksverhetzung beschuldigte. Aus Angst vor der Wirkung der Wahrheit sollte der Philosoph ausgeschaltet werden. Sokrates und Seneca suchten unaufhörlich nach der Wahrheit, aber auch sie wurden verunglimpft. Sie wurden zu Opfern, da die Täter Angst vor der Entlarvung hatten. Auch in der heutigen Zeit werden Klardenkende verfolgt, Wahrheitsliebende verleumdet oder eingesperrt. Diejenigen Nationen müssen sich einer berechtigten Kritik stellen, die unbequeme Intellektuelle, Wahrheitssuchende einsperren, mit Lügen überziehen oder des Landes verweisen. Alle Nationen dieser Erde können daran gemessen werden, wie sie mit den selbstbestimmten Denkern umgehen. Wir alle sind gefordert und aufgefordert, den Klarblick anzustreben, um verantwortlich handeln zu können. Wer nur um seinen vordergründigen Vorteil kreist, trägt dunkle Scheuklappen.

Die Sinnfrage

Während die Forschungen unaufhörlich weitergehen und die Fragestellung nach der evolutionären Gehirnentwicklung immer weiter vorangetrieben wird, stellt sich der Philosoph der Problematik und gleichermaßen der Chance auf Selbstbestimmung. Die Frage nach dem Sinn des Lebens angesichts der vielen Stolpersteine, die wir Menschen im Laufe unseres Lebens zu überstehen, wegzutragen, auszuräumen haben, ist und bleibt hoch aktuell. „Sind wir unserem Schicksal ausgeliefert?“ Die Frage nach dem Glück ist eng mit der Frage nach dem Sinn verwoben. Ein Mensch, der Sinn in seinem Leben erfährt, kann sich spiegeln. Der Mensch, der sinnstiftende Tätigkeiten ausführt, erlebt sich als wertvoll. Der eigene Lebensweg wird als erfüllt wahrgenommen. „Wie kann der Einzelne es schaffen, sein Leben so auszurichten, dass er dieses als erfüllt, sinnvoll und gleichermaßen spannend erlebt? Wann fühlt sich ein Mensch lebendig, angenommen und bestätigt? Wann besteht ein ausgewogenes Verhältnis von sich selbst zum Mitmenschen? Wann erleben wir uns als sinnvoll eingebunden sowohl in Hinsicht auf die uns umgebende Natur als auch in Hinsicht auf unsere Mitmenschen, auf das nahe und entferntere Umfeld?“ Wir können uns die Frage stellen: „Wie kann ich menschlich vernünftig und sozial leben? Wie kann ich selbstbestimmt und gleichzeitig altruistisch mein Leben gestalten?“ Die Sinnfrage begleitet uns ein Leben lang. Wir Menschen möchten Sinn erfahren und sind den Stürmen der Ablenkungen ausgesetzt, die aus uns einen gierigen, abhängigen, fremdbestimmten Zombie machen wollen. Wir alle müssen um unsere Menschlichkeit, Freiheit und Selbstbestimmung kämpfen. Der Verführte findet sich plötzlich in einer Zwangsjacke wieder. Der Geschmierte hält sein Lebensruder nicht mehr in der Hand. Die Gekauften fühlen sich sinnentleert. Das Leben wird trist, traurig und öde. Der Einzelne kann sich nicht mehr spiegeln. Die Gründe für diese verfehlte Existenz mögen vielfältig sein, doch eines ist übereinstimmend zu erkennen: Der Mensch hat sich selbst verfehlt, weil er zu schwach war, zu vorteilsbedacht, vielleicht zu unreflektiert um zu erkennen, wo und wann die Fallen zuschnappten. Er hat sich und seine Leidenschaften verraten, seinen Sinn im Leben nicht gefunden. Irgendwelche Scheinwelten haben ihn gefangen genommen. Er hat sich verpasst und das Du nicht erfasst. Der Sinn konnte nicht erkannt und verwirklicht werden.

Menschlichkeit und Gerechtigkeit

Die Frage nach der Gerechtigkeit stellt ein uraltes und gleichzeitig hoch brisantes, aktuelles Thema in der Menschheitsgeschichte dar. Bereits in der Philosophie der Antike finden wir die ersten systematischen Ausarbeitungen über das Thema der Gerechtigkeit sowohl bei Platon als auch bei Aristoteles. Aristoteles unterschied zwischen der personellen und der gesellschaftlichen Gerechtigkeit. Er hob den Anspruch an die Gerechtigkeit als Tugend hervor. Mit Beginn der Neuzeit wurde eine Vielzahl von Konzepten entwickelt, bei denen Gerechtigkeit eine tragende Rolle spielt. Die Philosophen boten Lösungen zur Vermeidung von Konflikten an. Diese Ausarbeitungen mündeten schließlich in Gesellschaftsverträgen. Thomas Hobbes entwickelte in der Mitte des siebzehnten Jahrhunderts einen solchen Gesellschaftsvertrag. Das Recht galt nicht mehr als Ausdruck einer göttlichen Ordnung. Gerechtigkeit wurde als Leitfaden menschlichen Handelns eingefordert. Sie sollte fortan zum Ausgleich unterschiedlicher Interessen dienen. Die Bedingungen einer Diskussion um eine erstrebenswerte Gerechtigkeit müssen nun transparent, nachvollziehbar sein. Die Interessen sollten somit offen und uneingeschränkt kommuniziert werden. Die Erörterungen könnten in einem weiteren Schritt, dem politischen Prozess, verfeinert und als Vereinbarung umgesetzt werden. Transparenz, Offenheit und Klarheit führen somit zu nachvollziehbaren Entscheidungen. So könnte verhindert werden, dass eine Elite ihr eigenes vorteilsorientiertes Süppchen kochen könnte. Gerechtigkeit findet sich dort ein, wo Transparenz und Kommunikation ihren Platz finden. In dem Moment, in dem einige wenige das Sagen haben und über eine Mehrzahl von Bürgern hinweggehen, können wir nicht mehr von einer gerechten Gesellschaft sprechen. So sind Staaten, die von wenigen Herrschern, einem Diktator oder einer Anzahl von Aristokraten gelenkt werden, nicht frei sondern fremdbestimmt. Die gesellschaftlichen Normen werden heteronom, von außen gelenkt. Um überhaupt Gerechtigkeit in der Gesellschaft einzufordern, müssen die Prinzipien der Gleichberechtigung verstanden werden. Das Gleichheitsprinzip findet sich auch im Minderheitenschutz wieder. Somit soll die Dominanz einer Gruppe, einer Anzahl von Menschen, eingedämmt werden, so dass Minderheiten frei und gleichberechtigt existieren können. Man denke in diesem Zusammenhang an Religionsgruppen, sexuelle Orientierungen oder andere Minderheiten, Gruppen. Die Gleichberechtigung der Geschlechter und die kulturelle wie individuelle Selbstbestimmung sind mit dem Anspruch an eine allgemeine Gerechtigkeit eng verknüpft. In Zeiten der Globalisierung müssen wir Menschen noch viel weiter gehen und eine internationale Verteilungsgerechtigkeit einfordern. Die Menschenrechte, die gerechte politische Ordnung, konzentriert die Aufgabe auf eine internationale Herangehensweise. Wenn wir den Frieden in der Welt suchen, sollten wir konsequent Gerechtigkeit fordern und umsetzen. Unterdrückung, Ausbeutung und Täuschung dürfen keinen Platz bekommen. Erst die Transparenz in der Kommunikation und die Nachvollziehbarkeit globaler Beschlüsse schaffen Vertrauen. Die Handelsabkommen dürften keinen einen einseitigen Vorteil für einen Handelspartner beinhalten. Eine ausgleichende Gerechtigkeit duldet weder Lügen noch das Ausbeuten, weder das Drohen noch das Unterdrücken. Die internationale Diplomatie sollte grundsätzlich vom Gedanken der Gerechtigkeit getragen sein. Nur so können Kriege, Ausbeutung und Umweltzerstörung verhindert werden. Da es keine gerechten Kriege gibt, muss die Menschheit grundsätzlich den Frieden anstreben und jegliche Ausbeutung ächten. Bereits zu den Zeiten der Vorsokratiker verstand Anaximander die Gerechtigkeit als ein Prinzip der kosmischen Ordnung. Er sah in der Gerechtigkeit ein Verhalten, das grundsätzlich anzustreben sei, da der Mensch dem Ideal der gerechten Handlungen gegenüber allem Seienden nachstreben kann. Somit ist die Natur genauso zu schützen wie der Mensch, da alles Seiende im gleichen Urgrund begründet ist. Auf die heutige Zeit bezogen wird die Klimadiskussion hier ebenso anzusiedeln sein. Es kann somit grundsätzlich nicht von einer allumfassenden Gerechtigkeit gesprochen werden, wenn unsere Erde für die nachfolgenden Generationen unbewohnbar sein könnte. Somit hängt auch hier die Gerechtigkeit mit der Menschlichkeit eng zusammen. Wir müssen uns daran messen lassen, inwiefern wir generationsübergreifend, global und nachhaltig das Thema Gerechtigkeit und Menschlichkeit angehen.

Die Wechselwirkung

„Wie kann es ein Mensch schaffen, gerecht und verantwortungsbewusst sein Leben zu gestalten? Wie können wir uns in Zeiten der Globalisierung informieren und tatkräftig einbringen?“ Viele von uns erfahren sich als überfordert. Die Ohnmacht angesichts der schwelenden Konflikte in der Welt, die Ungerechtigkeiten durch die weltweite Ausbeutung und Affären, Betrugsmöglichkeiten für einige wenige und der permanente Verstoß gegen die Menschlichkeit lassen eine große Zahl von Bürgern verzweifeln. Sie kann keine Menschlichkeit angesichts der brutalen, kriminellen Machenschaften erkennen. Viele fühlen sich bereits belogen und betrogen, ausgegrenzt und abgehängt. Die Chancengleichheit war ein Versprechen an uns alle, doch die Lücken in der Umsetzung lassen vor allem die Ärmeren unter uns und viele Frauen tief enttäuscht zurück. Die gesellschaftliche Teilhabe steht und fällt mit dem finanziellen Polster. Die Durchlässigkeit der Gesellschaftsschichten stellt sich als extrem schwierig heraus. Da für viele Betroffene die Lebensbedingungen eher schlechter werden, verbreitet sich eine Haltung, die von einer politischen Abkehr geprägt ist. Angst und Sorge, Hoffnungslosigkeit und Rückzug breiten sich aus, wenn sich Menschen weder verstanden noch repräsentiert fühlen. Die Enttäuschung über nicht eingehaltene Versprechen lässt viele verzweifeln. Sie suchen nach einer direkteren Mitbestimmung, einer lebendigeren Form der Demokratie. Sie fühlen sich nicht mehr vertreten. Die parlamentarische Demokratie steht in der Kritik. Die Mühlen der Bürokratie, zu viele Fehlentscheidungen der Politiker haben sie frustriert zurückgelassen. Sie suchen nach einer Chance auf eine direkte Wechselwirkung zwischen dem Bürger und der Gesellschaft. Die Menschen wollen mehr Gerechtigkeit und Menschlichkeit. Sie wollen Frieden und den Schutz des Menschen und der Natur. Sie wollen den Wahnsinn aus Ausbeutung, Krieg und Umweltverseuchung beendet sehen. Kein Mensch, ob Mann, Frau oder Kind, will bombardiert werden.

Es fehlt der Menschheit nicht an Konzepten

Schauen wir in die Geschichte der Philosophie zurück, so wird deutlich, dass es uns nicht an Konzepten fehlt, die uns leiten könnten und inspirieren. Wir verzeichnen technische Errungenschaften und doch entfernen wir uns immer mehr von der Menschlichkeit. „Was sind die deutlichen Anzeichen dieser Missstände?“ Wir könnten als Menschen den Hunger beseitigen. Wir könnten angesichts unserer Technologien weltweit für sauberes, gut aufbereitetes Wasser sorgen und eine globale medizinische Versorgung der Menschen sicherstellen. Es wird zu viel unterlassen, weggesehen und an hervorragenden Ressourcen vergeudet. Die Menschheit verfehlt ihren Anspruch an Menschlichkeit, da sie Milliardensummen und zeitintensive Forschungen in die Entwicklung immer neuer Kriegstechnologien verschwendet. Unser Planet ist von Atomwaffen übersät und wir können uns glücklich schätzen, wenn nicht ein herrschsüchtiger Machthaber den Knopf zum Atomkrieg drückt. Die Menschheit sitzt auf einem Pulverfass. Ihr fehlt es keinesfalls an vernünftigen, sinnstiftenden Konzepten. Die Tugendlehren, die Philosophien der Gerechtigkeit, die Staatsverträge und Rechtsausarbeitungen, man denke zum Beispiel an die Menschenrechte, zeugen von einer umfassenden intellektuellen Leistung, die die Versorgung aller Menschen und den Schutz des Einzelnen im Focus hat: Wir Menschen dürfen nicht der Willkür irgendwelcher Machenschaften ausgesetzt sein. Wir Erdenbürger sollten geschützt und angemessen vertreten, rechtsstaatlich betreut und würdig behandelt werden. Bereits Platon legte den allergrößten Wert auf die vier Tugenden: Die Tapferkeit, die Gerechtigkeit, die Verständigkeit und Klugheit, beziehungsweise Weisheit. Die Frömmigkeit trat bei ihm in den Hintergrund, da er seine Anliegen vor allem in den ausgewogenen Beziehungen der Menschen untereinander sah. Xenophon, ein weiterer Schüler des Sokrates, betonte zwei Tugenden: Einmal die Frömmigkeit und zum zweiten die Gerechtigkeit. Somit wollte er die Beziehung des Menschen zu den Göttern angemessen und gut geregelt wissen und zum zweiten die Beziehungen der Menschen untereinander verbessern. Seit jeher reflektieren Gelehrte über Möglichkeiten einer gerechteren Gesellschaft. Die Fülle ethischer Ausarbeitungen und Empfehlungen zeugt von dem drängenden Anliegen, die menschlichen Verfehlungen einzudämmen. Auch heute bemühen sich Philosophen und Psychologen um Konzepte und Lösungen, um schwere Verfehlungen abzubauen. Alle Kriege, ungerechte, politische Konzepte, alle globalen Verwerfungen wie Ausbeutung, Vertreibung, Völkermord und vieles andere mehr müssen völlig unterbunden werden. Der Menschheit fehlt es keineswegs an gehaltvollen Ausarbeitungen aus der Vergangenheit und Neuzeit und aus der jetzt geführten Debatte, bei der es um globale Gerechtigkeit geht. Die Philosophen der Jetztzeit wissen um die Wechselwirkung innerhalb dieser vernetzten Welt. Der Hunger, der Krieg, die Klimaerwärmung, alles betrifft alle. Der internationale Terrorismus lässt deutlich erkennen, dass wir es mit weltweiten Problemen zu tun haben. Doch die weisen Stimmen der Jetztzeit werden überhört. Auch globale Lösungen bedürfen einer demokratischen Kontrolle. Die Ratschläge weiser, erfahrener Menschen werden übergangen, sobald ein vordergründiges Vorteilsdenken einsetzt, das jedoch zum Nachteil aller gereicht. Profitgier, die globale Ausbeutung beherrschen die Erde, während ethische Ansprüche in den Schubladen vieler Mächtiger verschwinden. Die Ignoranz zerstört das Miteinander, die Gier einen angemessenen Ausgleich zwischen Nationen und Staaten. Der Virus des Habenwollens tobt in den Köpfen vieler Menschen. Die Brutalität der Ausbeutung zieht eine Lawine der Verwerfungen hinter sich her. Kommt erst eine Lawine ins Rollen, so verwüstet sie Landstriche, blühende Landschaften, ganze Kulturen. Es wurde so manche Volksgruppe dem Profit geopfert. Es wurden Landstriche verwüstet und vernichtet. Menschen und Tiere fallen auch heute der Ausbeutungs-„Kultur“ zum Opfer. Es geht immer um Profit. Wir erinnern uns an die Rodungen des Regenwaldes, der atomaren Verseuchung, während wir uns werden bewusst, dass Verschwendung und die Gier den Hunger der Ausgebeuteten verursachen. Dies sind Beispiele einer verheerenden, Menschen verachtenden Vorgehensweise, obwohl wir Menschen es besser wissen. Die Menschenrechte und das Völkerrecht könnten in der Welt das Grauen beenden, wenn die Gesetze und Empfehlungen ernst genommen und in die Tat umgesetzt würden. Stattdessen werden Tatsachen verdreht, verschwiegen oder missachtet. So werden zum Beispiel alt eingesessene Indianerstämme vertrieben, ihre Wälder gerodet, um ihnen später irgendwelche Jobs in Reservaten anzubieten, die mit ihrer authentischen Kultur nichts mehr zu tun haben. Die Jahrtausende alten Kulturen mit ihren Riten und Gebräuchen werden missachtet, ausradiert und Menschen werden in unterbezahlten Arbeitsverhältnissen verheizt. Der Mensch an sich wird nicht geachtet. Seine Würde wird missachtet. So werden die Ansprüche an die Menschlichkeit verraten. Die Selbstbestimmung, die freie Lebensführung, die Kompetenz eines würdigen Lebens werden verraten. Wir haben es hier mit einer extremen ausufernden Destruktivität zu tun. Warum Menschen sich zu solchen niederen, destruktiven Taten hinreißen lassen, erforscht u. a. die Psychologie. Es ist unbestritten, dass trotz allem diese kapitalistische Gesellschaftsform der Ausbeutung immer wieder neue Chancen auf Veränderung bietet. Noch ist der Gewinner derjenige, der möglichst viel Profit macht. Wie dieser zu seinem großen, wachsenden Kapital gekommen ist, scheint niemanden zu interessieren. Blenden und Beeindrucken stehen immer im Vordergrund. Der Zeitgeist, der vom Posen und Posten geprägt wird, lässt diese Oberflächenwahrnehmung zu. Der Mensch auf der Überholspur wird gefeiert. Die Portale dieser Oberflächenwahrnehmung gieren nach schnellen Bildern. Es wird viel Geld verdient, indem der Internetstar seine Fotos um den Globus jagt. Bilder sollen beeindrucken, ablenken und zum Konsum animieren. Somit werden bereits sehr junge Menschen von inhaltlichen Ansprüchen ferngehalten und auf die Ebene der Äußerlichkeiten reduziert. In einem weiteren Schritt wird der Kapitalkräftige sich so manchen Menschen über sein Geld gefügig machen können, denn die Grundlagen der Gehirnwäsche sind durch eine oberflächliche, materiell orientierte Wahrnehmung gesetzt. Wer sich pausenlos mit den Scheinwelten des Internets identifiziert, wird tiefgreifend geprägt. Wir könnten uns täglich weiterbilden, umfassend und alternativ informieren und uns aufklären. Wir können jedoch auch in den oberflächlichen Welten der Konsum- und Freizeitindustrien untergehen. Der Mensch wird süchtig nach Bildern und sein Denken wird ferngesteuert. Die Oberflächenwahrnehmung wird immer wieder angeheizt und ein inhaltlich orientiertes Denken und Handeln verdrängt. Schließlich hält sich der Betroffene immer häufiger und länger in den Scheinwelten auf. Authentische Menschen stören beim Konsum und werden gemieden. Denkende nerven zutiefst, wenn der Spaß an den schnellen Bildern im Vordergrund steht. Mahnende Psychologen und Philosophen werden nicht selten als veraltet und weltfremd abgestempelt, wenn sie die oberflächliche Lebensweise in Frage stellen. Dass sich der User der Scheinwelten von sich selbst und von der Menschlichkeit entfernt, wird nicht erkannt. Man möchte nicht beim Posten und dem Folgen der Bilder gestört werden. Die Macht der Bilder prägt, weil die Hülle, die äußere Fassade, so sehr in den Vordergrund gerückt wird, dass andere Inhalte erschreckender Weise verschwinden. Das Konkurrenzdenken und die Gier werden angeheizt. Das Haben-Wollen scheint den Menschen komplett gefangen zu nehmen.

Keine Verständigung

Wir können nicht von einer ernstgemeinten Kommunikation ausgehen, wenn sich die Kommunikationspartner täuschen, belügen oder in Sackgassen locken. Wir können nicht von ernstgemeinten Verhandlungen sprechen, wenn die Teilnehmer der Gesprächsrunden nicht den ethischen Ansprüchen der Menschlichkeit verpflichtet sind. Wenn die Machthaber nur um Vorteile kämpfen, dem Gegenüber keinen reinen Wein einschenken, sondern stattdessen lügen und täuschen, so sind wir Menschen nicht würdig vertreten. Wir müssen um unsere Existenz bangen. Das Vorteilsdenken eines gnadenlosen Raubtierkapitalismus´ kann uns Menschen nur weiter an den Abgrund führen. Viele Teilnehmer der Diskussionen auf dem politischen Parkett suchen nicht konsequent nach Lösungen, die die Menschheit vor Ausbeutung, Kriegen und Umweltkatastrophen bewahren. Es ist sogar üblich, sich vieler Verantwortungen überhaupt nicht zu stellen. Die Vorsorge und Fürsorge in Hinsicht auf eine Armutsbekämpfung werden nicht nachhaltig verfolgt, da immer noch Absatzmärkte gesucht werden und billige Produktionsstandpunkte der nachhaltigen Forderung nach vernünftigen Löhnen im Wege stehen. Wenn die Menschheit überhaupt überleben will, darf sie nicht weiter die Aufrüstungsspirale bedienen. Sie darf auch nicht die Brutstätten der Ungerechtigkeiten übersehen und lediglich Lippenbekenntnisse wiederholen. Das vordergründige, primitive Nationaldenken muss einem globalen Bewusstsein weichen, das innerstaatliche Verbrechen ächtet. Das bewunderte „Pokerface“ sollte der Vergangenheit angehören. Die Mächtigen der Welt setzen sich immer wieder zusammen und loten ihre Machtansprüche aus. Sie wollen sich nicht in die Karten schauen lassen. Es geht um Geld und Macht. Der Lobbyismus herrscht in den Machtzentralen dieser Erde. Die Kollateralschäden der unethischen Entscheidungen treffen sogar die nächsten Generationen in völliger Härte. Während heutzutage sichere Endlager für den Atommüll gesucht werden, produzieren die Atomkraftwerke weiterhin tonnenweise verstrahlten Müll. Es wird händeringend nach Endlagern gesucht, die Millionen von Jahren sicher sein sollen. „Kann es überhaupt Endlager in diesen Zeitdimensionen geben?“ Viele Kriege sind auf Lügen aufgebaut worden. Wir haben mit den Folgeerscheinungen zu kämpfen. Es gibt keine gerechten Kriege, denn die Zivilbevölkerung wird getötet. Die vielen Flüchtlinge zeugen von diesen politischen Verbrechen. Sie sind ein Zeichen dafür, dass eine Verständigung nicht stattgefunden hat. Die Unmenschlichkeit einer vorteilsorientierten Politik zerstört jedes Vertrauen. Einzelne Staaten suchen Vorteile und produzieren weltweit Nachteile. Überheblichkeit, Ignoranz und Unmenschlichkeit lassen immer wieder neue Krisen entstehen. Wir befinden uns kurz vor dem Kollaps einer ausufernden Wirtschaft, die buchstäblich über Leichen geht. Es gibt dafür keine Entschuldigung! Der eiskalte Wind der Zerstörung fegt über den Globus. Unmenschliche Entscheidungen werden in den Machtzentren abgesegnet. Das muss ein Ende haben! Die Menschheit verfügt über sehr detaillierte, wertvolle Ausarbeitungen, die uns alle schützen könnten. Unsere Menschenrechte sollten uns die Augen öffnen. „Wir müssen nur hinsehen!“

Wer stört?

Wir alle sollen wie ein Rädchen im Getriebe funktionieren. Wir sollen nicht auffallen, nicht stören und vor allem nicht aufmüpfig werden. Der reibungslose Ablauf von Konsum und Geldverdienen darf nicht in Frage gestellt werden. Die Mode wechselt schneller denn je und das Schnäppchen-Jagen ist zum Volkssport geworden. Da die Familien meistens auf zwei Einkommen angewiesen sind, dürfen auch die Kinder nicht stören. „Doch wer findet einen garantierten Kitaplatz? Wer hat eine gute Aushilfe, wenn die Kinder krank oder überfordert, gestresst oder aggressiv sind? Die Symptome eines verwahrlosten Kindes sind nicht zu übersehen. Kinder machen auf sich aufmerksam. Sie wehren sich, sie wollen Aufmerksamkeit und regelmäßige Zuwendung. Der genormte, hektische Alltag der berufstätigen Eltern wird nicht den Ansprüchen von Kindern gerecht. Viele Eltern denken deshalb um und wollen sich mehr um sie kümmern. Doch es fehlt an flexiblen Arbeitsbedingungen. So muss ein Trend beklagt werden, der unmenschlich und abzulehnen ist. Auffällige Kinder bekommen statt einer Extraportion Liebe irgendwelche Medikamente, die einen reibungslosen Alltag garantieren sollen. Einige Medikamente haben gravierende Nebenwirkungen. Die Überforderung der Eltern führt geradewegs in die Medikation der Kinder. Dieser Trend sollte uns besorgt aufrütteln. Es werden viele Patienten jeden Alters sediert. Die Gemütsschwankungen eines überforderten oder verwahrlosten Menschen werden nicht selten mit Beruhigungsmitteln abgedämpft. Die Ursachen werden viel zu oft überspielt. Viele Betroffene wollen einfach nur funktionieren. Sie haben Schamgefühle, Sorgen und Nöte. Sie wollen alles bewältigen und überschreiten dabei ihre Grenzen. Natürliche Alarmsignale wie Schlaflosigkeit, Bluthochdruck oder Angstsymptome werden mit Hilfe von Medikamente übertüncht. Man will funktionieren. Man hat zu funktionieren. Das Eigenheim und die Leasingverträge müssen abbezahlt werden. Das Arbeiten wird nicht hinterfragt. Der Körper und die Seele sollen sich nicht störend melden. Kinder müssen genauso funktionieren wie ihre Eltern. Die Medikamentenliste ist lang und die Verdrängung läuft auf Hochtouren. Abends berieselt die Werbesendung den Verbraucher und er wird mit neuen Wünschen infiziert. „Gibt es ein Entkommen aus dieser Spirale des Konsumierens, Verdrängens und Betäubens? Kann diese Schieflage durchbrochen werden?“ Das Doping der Bürger sollte sehr kritisch durchleuchtet werden, wenn sich die Fälle der ausgebrannten Kinderseelen und das Burningout der Erwachsenen häufen.

Die Ignoranz, Abkehr von der Menschlichkeit

Wir können bedauerlicherweise beobachten, dass in den Zeiten vielfältiger Krisen die Menschen den Kopf in den Sand stecken, sich betäuben oder ganz einfach den vordergründigen Vorteil suchen. Die Ignoranz kennt eine Fülle von Ausprägungen und ein Weggucken ist weit verbreitet. Der Mensch, der seinen kleinen privaten Nutzen sucht, sich mit seinen Scheuklappen durch den Alltag laviert und viel zu wenig Problembewusstsein entwickelt, wird die globalen Zusammenhänge nicht verstehen, verstehen wollen und auch in Zukunft nicht an einer Aufklärung der Zusammenhänge interessiert sein. In diesem Kontext sei auf die kontinuierliche Arbeit von Philosophen und Rechtsgelehrten hingewiesen, die zur Zeit der Humanistischen Aufklärung die Missstände der damaligen Zeit, verursacht durch die Kirchen und Obrigkeiten, benannt haben. Diese Denker haben Alternativen erarbeitet, Vernunft als ethisches Prinzip erhoben, um die Welt zu einem gerechteren, menschlicheren Ort umzugestalten. Die Bemühungen beeinflussten, ermöglichten die Grundlagen unserer Demokratie. Heute werden demokratische Strukturen einem Härtetest unterzogen. Die Missachtung und der Abbau demokratischer Rechte verlaufen oft versteckt und schleichend. Wir alle sind aufgefordert, uns umfassend zu informieren und keinesfalls wegzusehen. Wir müssen immer wieder im Detail zum Kern der Wahrheit durchdringen. Wir sollten sehr genau hinsehen und die Verstöße gegen Gerechtigkeit, Menschlichkeit und Fairness innerhalb unserer Demokratie und der unserer demokratischen Partner wahrnehmen. Wir sollten aus der Geschichte gelernt haben: Eine Demokratie kann in sehr kurzer Zeit zerstört werden. Denken wir an den deutschen Faschismus, der sich selbst Nationalsozialismus nannte, so müssen wir erkennen, dass die Vorgehensweise dieser Diktatur auf Versprechen, Lügen und Irrwegen basierte. Die Bevölkerung wurde aufgehetzt, mit Propaganda überzogen und schließlich in einen brutalen Krieg geschickt. Viele haben sich blenden und aufhetzen lassen, andere haben weggesehen, wieder andere haben sich etwas vorgemacht und im Hitlerfaschismus eine Lösung, eine Chance erhofft. Derjenige, der vor der Wirklichkeit die Augen verschließt, wird leicht zum Opfer. Der Verführte, der Manipulierte, hat die Wirklichkeit nicht erfasst. Er wird vom Opfer zum Täter. Angesichts der Ignoranz wird deutlich, wie sehr wir Menschen auf ein klares Denken, ein klares Bewusstsein angewiesen sind. Bequemlichkeit und Vorteilsdenken führen zum Totalausfall. Mut und ethisches Handeln sind die einzige Chance, eine Gesellschaft zu retten. Der Indoktrinierte sollte gefürchtet werden. Er verbreitet die Gehirnwäsche einer menschenverachtenden Weltsicht. Der Filter des Verdrängens, des verlogenen Denkens, findet seinen Ausdruck im Verdrehen bis hin zum bewussten Lügen und Täuschen. Menschen werden verachtet, ermordet, enteignet, alles ist möglich. Somit führt die Ignoranz in das Fahrwasser menschenverachtender Konstrukte, die den Tod vieler bedeuten. Die Ausprägung der Verbrechen deutet sich im Vorfeld in der Respektlosigkeit und Abwertung Andersgläubiger, politisch Andersdenkender an. Wir können einen Unmenschlichen daran erkennen, dass er keinen Respekt vor anderen Nationalitäten und Religionen kennt. Wenn wir das Handeln der destruktiven Charaktere ignorieren, so öffnen wir dem Verbrechen Tür und Tor. „Schau genau hin! Wer hetzt gegen Andersdenkende und wer wertet andere Nationalitäten oder Religionen ab?“ Wir alle leben in der Gefahr, diese Gefahren nicht ernst genug zu nehmen. Wir dürfen der Ignoranz keine Chance geben, da sie den Boden der Unmenschlichkeit bereitet. „Lasst uns hellwach und klarsichtig sein! Lasst uns der Gerechtigkeit und Menschlichkeit verpflichtet sein!“

Glück und Menschlichkeit

Nachdem wir feststellen können, dass Ignoranz zur Desorientierung führt und den Weg der Gehirnwäschen vorbereitet, sollten wir uns die Frage gefallen lassen: „Wann verlieren wir den Kontakt zu uns, zu unseren Leidenschaften und unserem Glück?“ Gerade die größten Egoisten suchen pausenlos den Glückszustand und sind dem Irrglauben verfallen, diesen auf dem Wege des Konsums, des seichten, oberflächlichen Lebenswandels zu finden. Eine Traumreise reiht sich an die andere. Die Gelüste werden schnell befriedigt und der Turbogang einer immer oberflächlicheren Spaßkultur wird eingeschaltet. Da Inhalte dabei stören, werden sie vermieden und Menschen, die für ihr klares, kritisches Denken bekannt sind, werden ignoriert. Man sucht die leichte, bequeme Art und endet im Chaos. „Warum?“ Der bequeme Mensch vermeidet die Anstrengung und begibt sich in ein Fahrwasser aus Spaß und Verdrängen. Weder das Gehirn wird angemessen gefordert noch der Lebenswandel als solcher so vollzogen, dass der Mensch sich in seinem Umfeld mit allen sozialen Anforderungen und gesellschaftlichen Hintergründen einordnen, verstehen kann. Die Tagesschau verkommt zur Unterhaltungsshow, denn auch die niederschmetternden Fakten erzeugen nur ein leichtes Gruseln auf dem sicheren Sofa, wenn der Mensch abstumpft und nicht begreift, dass er ein Teil des Großen und Ganzen - und dementsprechend unmittelbar betroffen ist. Solange alle Gelüste befriedigt werden und man mit Seinesgleichen die Zeit angenehm vertrödeln kann, gibt es anscheinend keinerlei Handlungsbedarf. „Kann das glücklich machen?“ Konsumgelüste, die Gier nach mehr und ein konkurrierender Blick auf die Mitmenschen verhindern Glück. Das oberflächliche Leben erzeugt eine Leere, die mit immer neuen Gelüsten gefüllt werden soll. Doch ein übersättigter Mensch fühlt sich ausgelaugt und vom vielen Konsumieren überanstrengt. Der Blick kann nicht frei auf sich selbst, auf das Du und auf die Welt gerichtet sein, wenn Belanglosigkeiten im Vordergrund die Wahrnehmung blockieren. Die Themen kreisen um Äußerlichkeiten: Wo schmeckt es, wie und wo geht man zum Shoppen, Golfen oder Abspecken. Die Organe sind vom Gift überschwemmt, das Gehirn wird pausenlos von vordergründigen Eindrücken in Anspruch genommen und kann dadurch weder zur Ruhe noch zu tieferen Erkenntnissen kommen. Der Betroffene ist von einem realistischen Problembewusstsein weit entfernt und das spiegelt sich in einer schleppenden, nichtssagenden Kommunikation wider. Man giert nach Highlights und verpasst das Naheliegende. Man giert nach Sensationen und übersieht die kleinen Freuden. Der offene, sensible Mensch spürt die Bedürfnisse seines Gegenübers. Er hört zu und nimmt die Inhalte auf. Dagegen überhört der Spaßsüchtige die Anliegen der anderen und erleidet einen Empathie-Verlust. Während die Sinne durch künstliche Eindrücke gefangengenommen werden, verliert der Genussmensch den Bezug zum Natürlichen. Der Übersättigte riecht nicht mehr die Düfte eines jungen Morgens. Die schweren Parfüme haben ihn abstumpfen lassen. Ein Konsument, der sich auf der Jagd nach neuen Abenteuern befindet, hat keine Zeit und auch keinen Antrieb, sich anzustrengen, um selbst kreativ zu werden. Das Auge der Konkurrenz verscheucht die Feinfühligen. Der Gierige verjagt die Sensiblen. Das Sich-Vergleichen führt in eine destruktive Lebenshaltung, denn das Übertreffen-Wollen hat nichts Menschliches. Das Glück ist jedoch mit dem Menschlichen verwoben. In einem ehrlichen Gespräch werden wir uns wiederfinden. Die übertriebenen Affekte lassen uns verkümmern. Die Gier treibt uns an den Abgrund. Der Affektierte sendet die falschen Signale. Er lockt andere Verdrängende an. Man segelt gemeinsam dem menschlichen Untergang entgegen. Während man sich zuprostet, zelebriert man die Dekadenz eines unmenschlichen Daseins. Man verfehlt sich. In diesen immer wiederkehrenden Abläufen ist kein tiefes Glück zu finden. Ein übertriebener Alkoholkonsum, der Smalltalk betäuben für Stunden die Leere, doch sie bleibt, sie ist da und schon morgen wird sie einen neuen Schmerz entfachen. Der Verdrängende wird zur altbewährten Rezeptur greifen: Konsum, oberflächliche Kommunikation und eine Lebenshaltung, die nicht weiter hilft: Man lässt sich bewegen, hin und her fahren und giert nach immer neuen Orten, Menschen und Genüssen. Man fährt per Schiff oder Zug, Auto oder Flugzeug im Kreis der Verdrängung. Man kommt nirgendwo an und die innere Leere blockiert ein Umdenken, da sie immer und immer wieder betäubt werden möchte. Der Irrglaube, im weiteren Anhäufen irgendwelcher Güter endlich die Befriedigung zu finden, produziert eine falsche, unberechtigte Hoffnung. Die Leere wird bleiben, sie ist auf diesem Weg nicht zu füllen. Dieser schmerzhafte Zustand einer quälenden Ödnis vertreibt jedes Glück. Der immer wiederkehrende Konsum macht abhängig und führt ins Abseits. Er schwächt, höhlt aus und führt weit weg vom schöpferischen Handeln. Die Zeit wird totgeschlagen, aber nicht genutzt. Der Mensch bleibt ein Entfremdeter. Glück ist grundsätzlich flüchtig, doch ein Mensch kann es erleben. Es hält Einzug ins menschliche Dasein, wenn man bereit ist, ehrlich zu kommunizieren. Es durchzieht das Leben und taucht immer wieder auf, wenn sich ein Mensch traut, sich so zu zeigen, wie er ist. Der echt Lachende und Weinende kann Glücksmomente erleben. In dem Moment des echten und authentischen Sprechens kann der Mensch sich als Mensch erfahren. Er erlebt Zustimmung, Entlastung oder auch konstruktive Kritik. Er darf wachsen und durch die Kommunikation lernen. Es bedeutet Glück, wenn man gesehen und gehört wird. Es bedeutet Glück, wenn das Gegenüber die Gefühle und Gedanken teilt. Es bedeutet Glück, wenn sich die authentische Gedankenwelt im Inneren ausbreiten kann, wenn wir keine fremdgesteuerten, süchtigen, konkurrierenden Zombies sind. Neid und Gier verscheuchen das Glück. „Lasst uns mit offenen Armen das wahre Leben willkommen heißen! Lasst uns ehrlich sprechen, echt weinen und lachen! Lasst uns kreativ werden! Lasst uns im anderen uns selbst suchen und erkennen!“ Das werden wir niemals im Rausch eines fremdbestimmten Konsums erleben. Die Tiefe eines natürlichen Seins hängt mit der Menschlichkeit zusammen. Wir dürfen uns austauschen. Wir dürfen am Seelenleben des anderen partizipieren. „Lasst uns ehrlich und offen, menschlich begegnen, so werden wir uns im Du spiegeln!“

Scheinsicherheiten, Ängste und Lügen

Seit du älter geworden bist, kannst du aufgrund deiner Ängste die Wirklichkeit kaum mehr wahrnehmen. Du suchst die Gesellschaft der Zahlungskräftigen. Dein Unterbewusstsein ist durchzogen von Fäden der Angst und dein Denken entbehrt der Freiheit. Doch genau diese brauchst du, um die Wirklichkeit zu erkennen. Die Angst blockiert dich, während du annimmst, genau das Richtige zu tun: Ausschau halten nach Vorteilen, den Blick auf die Materie richten, die Manipulationen derjenigen schlucken, die dir Köder hinwerfen. So verbringst du deine restliche Lebenszeit halb blind, denn du übersiehst die freien Menschen, die echt lachen und sich nicht kaufen lassen. Deine Depressionen offenbaren, dass bei dir gehörig etwas schief läuft. Du ruhst nicht in dir und du hast deinen inneren Schwerpunkt gefährlich verlagert. Du läufst verbogen durch die Welt und deine Scheuklappen lassen dich immer seh-untüchtiger werden. Als dein Denken noch frei und unabhängig war, konntest du dich als Weltbürger begreifen. Die Menschenrechte waren dir geläufig und du warst in der Lage, Menschen nach ihrem realen Handeln zu beurteilen. Heute ist deine Gefühlswelt angstbesetzt und du suchst vordergründige Vorteile. Du lässt dich immer mehr von Äußerlichkeiten blenden. Schlimmer: Du lässt dich kaufen. Mittlerweile hast du kaum noch Kontakt zu deinem eigentlichen inneren Kern und du löst dich auf: In deiner Gier, Spaßsucht, dem Verdrängen. Dein Leben kreist um die Materie, während du dich stetig immer mehr von der Menschlichkeit entfernst. Mittlerweile vermeidest du die Spiegelung durch authentische Menschen. Dein Selbstbetrug soll nicht auffliegen und du willst dir nicht eingestehen, dass du dich immer mehr von der Menschlichkeit entfernst. Deine Ängste zeigen dir, dass du dich selbst betrügst. Du bist nicht mehr dein eigener Herr, du lässt dich kaufen und fremdbestimmen. Die Themen, die vielen Anliegen deiner Vergangenheit schießen dir manchmal durch den Kopf: Die Philosophie, die Menschenrechte, die Demokratie und der Frieden. Deine Gefühle fahren Achterbahn und du fragst dich: „Was ist aus mir geworden? Was soll ich denken? Was kann ich mit meinem Leben anfangen? Wie kann ich den Rest des Lebens sinnvoll nutzen?“ Seit du dich von dir selbst entfernt hast, geht es dir immer schlechter. Die vielen Konsumtrips können dich nicht trösten. Du bist dir fremd und deine Gefühle erzählen dir die Geschichte eines ängstlichen Mannes, der immer schwächer wird, da er sich nicht mehr fühlt und nicht mehr erkennt. Du hattest schrittweise deine Ideale aufgegeben. Du warst einmal der alternative Friedensbote. „Was ist aus dir geworden?“ Dein kleinkrämerisches Vorteilsdenken beherrscht dich. Das „Große und Ganze“ rückte vor geraumer Zeit in den Hintergrund. Der Weitblick, der Durchblick, das große Herz und der klare Verstand verabschiedeten sich auf Raten. Du wolltest endlich Sicherheiten und verlorest stetig den Kontakt zu dir, zur Welt, zum Du im Allgemeinen. Nun reist du rastlos umher und lockst die falschen Menschen an. Die ebenfalls Vorteilsorientierten werfen sich dir an den Hals. Als du noch in Jesuslatschen und kurzen Jeans umher tramptest, konntest du dich in den authentischen Menschen spiegeln. Sie fragten nicht nach deinem Vermögen, sie waren an dir interessiert. Ihr tanztet im Mondlicht. Ihr schwammt durch das Meer und wart dankbar für eure Phantasien. Es ging nicht um Geld sondern den Austausch. Der Austausch in der Welt, jenseits jeder Grenze und weit weg von den Vorurteilen eines engstirnigen Lebens. Heute surfst du auf der Welle des Konsums. Alles fühlt sich falsch und verlogen an. Deine Materie kann dich nicht wärmen. Du frierst zwischen all den schleimigen Jasagern. Sie suchen auch in dir irgendwelche Vorteile. Sie überziehen dich mit Lügen und dem Märchen des nie endenden Glücks durch Konsum. Tief in dir verabscheust du diese Märchenerzähler, die alle Angstbesetzten nur einwickeln wollen. Sie gieren nach Geld und Macht. Sie brauchen immer neue Opfer, die sie belügen und aussaugen können. Es geht immer nur um angebliche Vorteile und Genüsse. Die Menschenrechte werden verraten, denn sie werden umgangen, abgebaut und immer wieder sträflich vernachlässigt. Das Prassen der wenigen führt zum Hungertod vieler. Du kennst die Hintergründe der verbrannten Erde, der Ausgebeuteten, der modernen Sklaven. Langsam aber sicher verlierst du den Respekt vor dir selbst. „Was ist nur aus mir geworden?“ Du schaust an dir herunter. „Wer bin ich? Wofür stehe ich ein?“ Du steckst mitten in einer schweren Identitätskrise. Deine Anpassung, deine Oberflächlichkeit haben dich unglücklich werden lassen. Du hast alles verraten, was dir lieb und teuer war. Nun spürst du eine gnadenlose Leere. Es ist eine sinnentleerte, erdrückende Hohlheit, die in einer Verantwortungslosigkeit mündet. Dein Vorteilsdenken hat dich von dir weggetrieben, dich von dir entfremdet. Du wolltest es bequem und angenehm, sicher und komfortabel. Doch es ist ganz anders gekommen: Dein Unterbewusstsein quält dich. Du fühlst dich unwohl, denn du lebst unter den Menschen, die du eigentlich ablehnst. Sie fordern deine Anpassung und Unterwürfigkeit, da sie selbst fremdbestimmte Zombies sind. „Es muss sich alles ändern!“ Als es Nacht wird, spürst du den Weltbürger in dir. Er traut sich hoch, hoch in dein bewusstes Denken. Heute Nacht wirst du dies nicht verdrängen, sondern sehr bewusst zulassen. Du suchst den freien Blick. Dein dummes Streben nach vordergründigen Vorteilen wirst du aufgeben und so werden wieder die wertvollen Menschen in dein Leben treten. Das Machtstreben bringt die Menschheit grundsätzlich in eine unmenschliche Schieflage. Du suchst nach Freiheit, Menschlichkeit und Gerechtigkeit. Deine Ängste verabschieden sich, da du dich gut aufgehoben fühlst. Du lügst nicht mehr. Du bist ehrlich zu dir und den Menschen. Wer das nicht verträgt, kann gehen und du weißt, dass die Ehrlichen echt lachen und weinen, ehrlich sprechen und die unbequeme Wahrheit als Geschenk annehmen. Du fühlst dich auf dem Erdball zu Hause, denn du wirst dich nun dafür einsetzen, dass unser blauer Plante geschützt wird. Du gehst keine faulen Kompromisse mehr ein. Die Geschichte zeugt von einer Fülle hoffnungsfroher Denker, die die Gerechtigkeit und Freiheit eingefordert haben. Du schließt dich ihnen an. Deine Angst gehört der Vergangenheit an, seit du mutig, selbstbestimmt und klardenkend deinen Weg gehst. Du konntest die schrecklichen Scheuklappen ablegen. Sie können keine Wunden mehr hervorrufen. Du bist frei und stark! Du bist du selbst! Du setzt dich für die Menschenrechte ein. Du reißt die Masken der Lügner ab. Du befreist die Sklaven einer unfreien Gesellschaft. Du lässt die Lügen nicht unentdeckt durch die Welt wabern, denn du suchst die Aufklärung. In dir blühen die Blumen der Gedankenwelt eines globalen Friedens. Deine Augen sind stark und klar. Du kannst sofort erkennen, wenn Gierige Kriege entfachen, um daran zu verdienen. Dein Verstand ist klar und scharf. Du durchschaust die Lügen, die in Hetzkampagnen ausarten. Menschen sollen bereitwillig in den Krieg ziehen. Du wirst erneut Aufklärung betreiben. Nachts fällst du erschöpft in dein Bett. Du bist müde, aber zufrieden. Du hast alles gegeben. Langeweile und Angst kommen in deinem Leben nicht mehr vor. Du arbeitest für den Weltfrieden. Die Gier, Arroganz und nationalistische Überheblichkeit sind für dich abzulehnende Verirrungen. Du gehst immer weiter den Weg eines globalen Friedens. Du bist der Weltbürger, der nach Lösungen sucht und nicht mehr aufgibt. Du siehst die Weltprobleme mit anderen Augen, denn du weißt um die Hintergründe der Verwerfungen. Es fehlt der Menschheit nicht an vernünftigen Konzepten. Es fehlt ihr an starken Persönlichkeiten, die konsequent die Märchen unserer Wohlstandsgesellschaften entlarven. Mittlerweile verkümmern in diesen Gesellschaften so viel Bürger seelisch und ebenso charakterlich. Die Ausbeutung zerstört unsere Welt. „Lasst uns mutig und voller Hoffnung dem Zerstörungswahn entgegentreten!“ Du konntest dich retten, da du aufgehört hast, dich selbst zu belügen. Nun gehst du leuchtend voran.

Lebensstürme

Die Sonne versteckt sich hinter einer dicken Wolkendecke. Die Herbststürme toben und werden wie jedes Jahr viele Menschen verängstigen. Der Mut weicht der Vorsicht und die Kühnheit dem Rückzug. Die Aufbruchsstimmung verfliegt, wenn die Blätter fallen. Du lebst nicht mehr und in diesem Jahr werde ich den Winter ohne dich überstehen müssen. Die Erinnerungen überfluten mich, sie versorgen mein Denken mit schönen Bildern, in denen wir jung und neugierig die Welt entdecken durften. Ich bin dankbar für diese Fülle an Erlebnissen, denn sie versorgen mich auch heute mit Wärme und Zuversicht. Die Gedanken an unsere Abenteuer lassen mich auch heute nach neuen Ufern suchen. Das Leben ist lebenswert, solange der Mensch hellwach und selbstbestimmt bleibt. Das Leben bleibt spannend, solange wir menschlich bleiben, solange wir unsere Augen und Ohren geöffnet haben, die Wärme der anderen spüren und der Liebe eine Chance geben. Der Mensch darf durchs Leben tanzen, ein Lebenskünstler bleiben und er wird es beibehalten, solange sein Zentrum nicht blockiert wird. Die Konkurrenzsüchtigen wollen uns fremde Gedankenwelten einpflanzen. Sie wollen uns zu Gegnern machen. Sie wollen uns gegeneinander ausspielen. Du aber hast mich stark sein lassen. Gemeinsam haben wir dem Irrsinn aus Neid und Konkurrenzstreben getrotzt. Wir haben uns weder anstacheln noch vom Virus der Unmenschlichkeit infizieren lassen. Dort, wo der Neid, die Lüge und eine unmenschliche Vorteilssuche toben, kann es keine Menschlichkeit geben. Die Egoisten verraten jeden für einen scheinbaren Vorteil. Die Herbststürme toben und ich werde der Kälte und Unmenschlichkeit trotzen. Die inneren Bilder werden mir auch morgen Kraft schenken.

Schwäche und Unmenschlichkeit

Während du wieder einmal deinen Vorteil suchtest, verpasstest du erneut die Abfahrt zur Menschlichkeit. Deine Angst hielt dich gefangen und dein Versagen wurde immer offensichtlicher. Du wurdest schwächer und schwächer. Dein Unterbewusstsein begehrte manchmal auf: Wutausbrüche, heftige Aggressionen zeigten dir, dass du noch lebtest. Dennoch: Wichtige Entscheidungen wurden immer wieder vertagt. Du ließest dich gängeln, überreden und zu heftigen Fehlentscheidungen drängen. Du warst schon lange nicht mehr dein Steuermann. Die kostbare Lebenszeit verstrich, die Lethargie wuchs. Alles fühlte sich nicht richtig an und es war auch nicht richtig, denn die entscheidenden Weichen waren falsch gestellt. Die Angst hatte wie sooft mitgespielt und das Selbstbewusstsein war immer noch zu gering um aufzubegehren, zu rebellieren, zu widersprechen. Es war bereits so weit gekommen, dass entscheidende Gedanken ins Unterbewusstsein abgeschoben wurden. Nun tobte ein undurchschaubarer Kampf der Gedanken und Emotionen im eigenen Selbst. Die Frustrationen wuchsen und deckten die kreativen Gedanken zu. Es roch nach fauligem Starrsinn und einer heftigen Selbstverleugnung. Der Selbstbetrug verursachte neue Störungen und die Schwäche breitete sich weiterhin aus. Das Karussell aus Verdrängung, Betrug und Betäubung raste nun immer schneller. Im Taumel schwindeliger Gefühle kann man nicht klar denken. In der Achterbahn der Fremdbestimmung findet niemand zu sich und zum Du. Die Raserei in den Abgrund kann man nur aufhalten, indem man anhält, innehält, die eigene Stimme wieder zulässt. „Höre in dich hinein und rase nicht weiter im Tunnel deiner Ängste. Die Geschwindigkeit, die Hektik und die Ablenkung schwächen dich nur. Entschleunige dein Leben und finde den Kontakt zu dir! Langsam aber stetig wirst du aus dem Sumpf der Unmenschlichkeiten herausfinden. Die Ruhe wird dir Kraft schenken, um dir viele Fragen ehrlich zu stellen und nach Antworten zu suchen. Solange du verdrängst, kannst du nicht im Einklang mit dir leben. Sei nicht länger ein Rasender, ein Fremdbestimmter, ein ängstlicher Verräter deiner menschlichen Anliegen!“

Die zweifelhafte Strafe

„Warum werden die Klarsichtigen sooft bestraft, verleumdet oder zum Täter erklärt? Warum bestrafen die Menschen immer wieder denjenigen, der die Tat und die Täter benennt? Warum werden die Täter geschützt?“ Wir kennen die Probleme der Gerechten und Klarsichtigen. Wenn diese mutig genug sind und nach ihren Erkenntnissen handeln und Missstände anprangern, werden sie sehr oft denunziert: „Du bist neidisch, erfolglos und ein Außenseiter! Du hast es gesellschaftlich zu nichts gebracht! Deine finanziellen Probleme zeugen von deiner Unfähigkeit!“ Aufklärer werden gern mit Hohn, Spott und unberechtigter Kritik überzogen. Man sucht nach Schwächen, irgendwelchen Kritikpunkten und Möglichkeiten, Abwertungen auszusprechen. „Du bist verrückt, wirklichkeitsfern, ein Traumtänzer!“ Der Denkende, der in die Abgründe schaut, wird oft verleumdet, denn er legt die Finger in die Wunden einer unmenschlichen Gesellschaft. Der Mainstream soll geschützt werden und derjenige, der sich traut, Unmenschliches anzusprechen, soll eingeschüchtert werden. Die Mächtigen fürchten um ihre Pfründe. Diejenigen, die den Mächtigen, den Zahlungskräftigen dienen, fürchten um ihre Jobs und Privilegien. Der Klarsichtige ist gefürchtet. Der Wahrheitsliebende wird erneut diffamiert. Die Verwerfungen sollen ungesehen bleiben und der reibungslose Ablauf der eingespielten Strukturen und ineinandergreifenden Abläufe soll nicht überdacht werden. Machthaber dulden keine Aufklärung ihrer Unmenschlichkeit. Die Unterworfenen wollen nicht an ihre Machtlosigkeit erinnert werden. Die eigene Ohnmacht soll verdrängt und verleugnet werden. Die gebrochene Identität könnte schmerzen, verunsichern, zum Zusammenbruch führen. Eingeschüchtert und fremdbestimmt lässt es sich prima über die Mutigen herziehen. Im Windschatten der Mächtigen lässt es sich entspannt klatschen und tratschen, abwerten und verleumden. Die Mitläufer fühlen sich sicher im Fahrwasser der Mächtigen. Sie stehen auf fauligen Stelzen und plappern alles nach, was von ihnen verlangt wird. Sie machen Stimmung und verhöhnen die Wahrheitsverfechter. Sie rotten sich in der Meute zusammen und denunzieren diejenigen, die es wagen, die Wahrheit auszusprechen. „Warum bestrafen so viele Menschen lieber denjenigen, der die Taten benennt?“ Es gehört zur Ablenkung von den eigenen Verfehlungen dazu, die Wahrheitsliebenden zu denunzieren. So wird von der eigenen Schwäche abgelenkt. Die eigentlichen Täter werden gedeckt, wenn man durch sie Vorteile hat. So decken die gekauften Seelen die Täter. Die Aussicht auf materielle Vorteile nimmt die geschmierten Mitläufer so sehr gefangen, dass sie die Menschlichkeit aufgeben. Der Käufliche kennt keine Ethik und verdreht die Wahrheit. Der Gerechte wird bestraft, während der Täter ungestraft davonkommt. Schlimmer noch: Er kann sogar häufig weiterhin ungestraft seine Taten begehen, während der Ruf der Wahrheitsliebenden ruiniert wird. „Trau niemals einem Käuflichen! Traue niemals einem Gierigen! Er verrät jeden schon für wenig Geld.“ Während der mutige