Gefährliche Gewässer - Anke Gebert - E-Book

Gefährliche Gewässer E-Book

Anke Gebert

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Beschreibung

Ferien am Wasser oder auf dem Wasser können gefährlich sein. Wenn man auf der Insel Juist, im Orinoko-Delta oder an der Mecklenburger Seeplatte auf unliebsame Bekanntschaften trifft oder sich mit seinem ungeliebten Partner in ein Paddelboot begibt, kann das Verhängnis seinen Lauf nehmen. Drei Kurzkrimis über Gefährliche Gewässer von Anke Gebert.

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Seitenzahl: 40

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Anke Gebert

 

GEFÄHRLICHEGEWÄSSER

 
 

Inhalt

 

Mit Nehbergs in einem Boot

Time to say goodbye

Zwei in einem Boot

Impressum

E-Books von Anke Gebert

Weitere Kurzkrimis

Roman und Krimi

 

Mit Nehbergs in einem Boot

 

13. April – Jetzt ist Urlaub! Wir haben es wieder einmal vollbracht: Ria und ich sind einfach zum Flughafen gefahren und haben zwei Flüge gekauft, zwei billige Flüge die uns weit von hier wegbringen. Wir fliegen nach Venezuela! Dorthin, wo wir vor Jahren schon einmal gemeinsam waren. Wir fliegen ins Paradies! Vorhin, kurz nach dem Start, haben wir zwei Piccolos getrunken – auf unsere Freundschaft! Auf zwei Wochen Fortsein aus meiner Fotoredaktion und Rias Schreibtisch im Amt.

 

14. April – Haben ein gutes Quartier gefunden und genießen es nun, im Paradies zu sein. Hörten von einem Mann, der angeblich Touren ins Orinokodelta organisiert. Er soll mitten in einem Inselgebiet eine alte Forschungsstation zu einer Art Lodge für Touristen umgebaut haben. Wir gehören zu den Ersten, die unbedingt eine solche Expedition mitmachen möchten. Leider müssen wir noch abwarten, weil es sich angeblich für den Veranstalter erst lohnen wird, wenn mindestens vier Personen eine von ihm geführte Tour buchen. Also warten wir! Vorfreude ist die schönste Freude!

 

17. April – Wir warten immer noch. Doch das ist nicht problematisch, denn Ria und ich genießen jede gemeinsame Stunde. Gestern nahmen wir ein paar Drinks zuviel, ließen all unsere vorherigen Reisen Revue passieren und schwelgten in Erinnerungen. Vom vielen Lachen werde ich bestimmt Muskelkater bekommen. Ria ist die beste Freundin!

 

18. April – Hurra! Haben gerade erfahren, dass zwei junge Männer eingetroffen sind, die ebenfalls die Expedition ins Orinokodelta unternehmen möchten. Zwei junge Männer aus Deutschland! Angeblich sind sie in unserem Alter! Ria und ich können so viel Glück kaum fassen. Heute Abend findet ein Kennlerntreffen statt. Wir sind darauf sehr gespannt! Liebes Tagebuch, vielleicht werden wir hier in Venezuela sogar die Männer unseres Lebens treffen … Ich werde dir berichten.

 

19. April – Katastrophe! Die beiden Typen heißen Horst und Edgar – Hotte und Eddi. Sie tragen Vollbärte und sind – wie Rüdiger Nehberg – survivalmäßig ausgerüstet. Während Ria und ich in Shorts und Badelatschen herumlaufen, tragen die beiden Bundeswehrhosen und sind mit tausend Messern bewaffnet. Von Kopf bis Fuß das volle Programm von Globetrotter. Sie nahmen uns vom ersten Moment an nicht ernst und betrachteten uns als unerfahrene Weiber. Horst prophezeite uns, dass wir mit unserer Ausrüstung keinen einzigen Tag im Dschungel überleben werden. Als ich Ria und mich rechtfertigen wollte, in dem ich von unseren großen Abenteuern, die wir in den vergangenen Jahren gemeinsam erlebten, erzählen wollte, legte Ria ihre Hand auf meinen Unterarm. Also schwieg ich lieber. Die beiden Typen bezeichneten unsere Art zu reisen als unprofessionell und halten sich dagegen für echte Abenteurer. Wie echt sie sind, das bewiesen sie uns gleich beim Kennlerntreffen, als sie ihr Abendessen in spanischer Sprache bestellten. Völlig souverän … Jeder Anfänger eines Volkshochschul-Spanischkurses hätte es besser gekonnt. Liebes Tagebuch, unsere Tour ins Orinokodelta wird wohl heiter werden. Die beiden Nehbergs schleppen riesige Fototaschen mit sich herum. Ich sprach Edgar darauf an. Er sagte, sein Freund und er seien nach Venezuela gekommen, um sich hier mit den einheimischen Vögeln zu beschäftigen und Fotos von einigen Exemplaren zu machen. Bei fünfunddreißig Grad im Schatten und einhundert Prozent Luftfeuchtigkeit wollen die tatsächlich mit diesen Riesenapparaten durch den Dschungel laufen. Ich dagegen habe selbstverständlich nur meine kleinste Kamera dabei. Aber dafür haben Edgar und Horst natürlich nur abschätzige Blicke übrig. Ich verschweige ihnen lieber, dass ich Profi bin, denn ansonsten müsste ich während der gesamten Tour wohl mit denen übers Fotografieren reden. Nach dem Kennlernabend hatten Ria und ich eigentlich die Lust auf die Tour verloren. Doch wir lassen uns von diesen Nehbergschablonen nicht den Urlaub verderben!

 

20. April – Der erste Tag unserer Expedition liegt hinter uns. Wir fuhren fünf Stunden lang mit dem Boot bis zum Delta. Der Fluss wurde immer schmaler und schmaler. Die Natur zu beobachten war ein großes Erlebnis. Wir sahen Affen, Faultiere, Krokodile. Wir sahen alle Wunder dieser Welt. Doch wir konnten das Paradies nicht genießen, weil sich diese beiden verfluchten Typen die gesamte Zeit in unserem Boot gestritten haben. Zum Beispiel darüber, ob der Vogel, der eben gerade vorüber flog, ein Zorpenzerg oder ein Zirpenzerk sei. Mit ihren kiloschweren Vogelbestimmungsbüchern saßen Horst und Edgar da und hatten während der gesamten Zeit der Fahrt nicht Besseres zu tun, als ihre hässlichen Nasen in diese blöden Bücher zu stecken. Ich hasse sie – alle beide!

 

21. April –