Pit! Die Monsterwelle - Pit Boston - E-Book

Pit! Die Monsterwelle E-Book

Pit Boston

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Beschreibung

Dies sind die Geschichten des kleinen, aber doch schon ziemlich erwachsenen Jungen Pit, der in einer wirklich schönen Stadt lebt, in Holiday. Allerdings könnte er auch überall auf dieser Welt leben. Denn die Abenteuer, die er so durchstehen muss, sind ganz sicher auch anderswo möglich. Was aber hat es mit dem Schlaraffenland, einem Eisbären und einer Monsterwelle auf sich? Bei Pit erfahrt Ihr es! Die Ereignisse scheinen sich mal wieder zu überschlagen. Und Pit hat alle Hände voll zu tun, um alle Wogen zu glätten, auch die Monsterwelle. Doch er und sein heimlicher Helfer schaffen es! Und es scheint, als ob nichts und niemand die Ruhe und Eintracht der Stadt Holiday stören könnte. Aber ist das am Ende ein verhängnisvoller Trugschluss?

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Seitenzahl: 233

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Design & Layout: Pit Boston

Alle Stories sind frei erfunden

Inhalt

Der Teufel

Im Schlaraffenland

Die verrückte Autofahrt

Das falsche Medikament

Die Silvesterreise

Der Wirbelsturm

Die alte Kamera

Das keltische Wunder

Der total verrückte Spielplatz

Die Tränen des Bettlers

Die Monsterwelle

Das Autorennen

Der Autor

Das Schulfest

Der vermisste Mann

Im hohen Norden

Die drei Stöpsel

Das verlorene Singen

Die Katastrophe

Der Unfall

Der Märchenerzähler

Gruselnacht

Das rote Auto

Böse Briefe

Der leuchtende Bär

Tränen der Erinnerung

Der Betrüger

Der Teufel

Der kleine Pit aus Holiday hatte seiner Lehrerin Mrs. Clearwater ermöglicht, in eine höhere berufliche Position aufzusteigen. Sie war nun als Direktorin an Pits Schule tätig. Das bedeutete allerdings leider auch, dass sie aus zeitlichen Gründen nun nicht mehr so oft als Lehrerin tätig sein konnte. Und so suchte sie nach einem geeigneten Nachfolger für Pits Schulklasse. Und sie wurde fündig – es meldete sich ein junger Mann aus Beverly Hills, Mr. Black. Mrs. Clearwater hatte ihn gebeten, eine Probestunde in Pits Klasse abzuhalten, sodass sie sich ein Bild von ihm machen konnte. Sie wollte auch wissen, ob er sich mit den Kindern vertrug, denn sie kannte den kleinen Pit, der wohl alles tun würde, um immer wieder seinen Willen durchzusetzen. Und anfangs sah es auch so aus, als ob Mr. Black keine Chance bekam. Doch dann begannen diese seltsamen Dinge. Black gab vor, zaubern zu können. So mancher Trick ließ die Kinder in der Klasse große Augen bekommen. Nur Pit war misstrauisch. Denn die Tricks des neuen Lehrers waren ihm nicht geheuer. Er zauberte schwarze Vögel in den Raum, dann wieder umgedrehte Kreuze an die Wände, das gefiel Pit absolut nicht. Welches Geheimnis umgab diesen merkwürdigen Mr. Black? Und weil Pit seine Mrs. Clearwater nicht verlieren wollte, nahm er sich vor, Black auf eigene Faust nachzuspionieren. Als Black den Unterricht beendet hatte, tat Pit so, als hätten ihm besonders seine Zauberkünste besonders gut gefallen. Black verabschiedete sich recht kühl von den Schülern und zog von dannen. Pit musste sich beeilen, um Black zu folgen. Der schien es recht eilig zu haben und warf sich in seinen teuren schwarzen Wagen, um sogleich mit quietschenden Reifen davonzubrausen. Pit hatte natürlich vorgesorgt. Er hatte über Umwege erfahren, wo Black wohnte. So setzte er sich auf sein Fahrrad und radelte nach Beverly Hills. Zunächst fand er die Straße nicht, es musste wirklich ziemlich weit draußen sein. Doch schließlich, hinter hohen Büschen entdeckte er ein dunkel getünchtes Gebäude. Es sah sehr gespenstisch dort aus, denn auch die Pflanzen, die das Haus umgaben, waren verdorrt und machten keinen guten Eindruck. Neben dem Haus in einer etwas versteckten Einfahrt entdeckte Pit auch Blacks schwarzen Wagen. Der musste soeben heimgekommen sein, denn er stieg gerade aus dem Fahrzeug. Pit versteckte sich schnell hinter den Büschen und beobachtete die Gegend. Da es das letzte Haus der recht einsam gelegenen Straße war, kam kein Mensch vorbei. So ging Pit sicher, nicht entdeckt zu werden. Als Black im Haus verschwunden war, schlich Pit um die Einfahrt hinters Haus. Dort waren große Fenster eingebaut und Pit konnte sehen, wie Black eingerichtet war. Überall in dem großen Raum standen schwarze Möbel und Schränke. Einen Fernseher hatte Black nicht, denn Pit konnte nirgends einen entdecken. An den Wänden hingen umgedrehte schwarze Kreuze und überall auf dem Mobiliar hatte Black schwarze Kerzen aufgestellt. Plötzlich erschien Black im Zimmer und Pit sprang hinter einen dicken Baumstamm. Zunächst schaute Black misstrauisch aus dem Fenster. Hatte er etwa etwas bemerkt? War Pit möglicherweise aufgeflogen? Doch dann ging Black in den Raum zurück und Pit schaute neugierig um die Ecke. Plötzlich sah er, wie gelber Rauch aus dem Fliesenboden des Zimmers aufstieg. Black stand regungslos davor und schien auf irgendetwas zu warten. Auf einmal teilte sich der Fußboden und aus dem Spalt trat eine seltsame Person mit einem schwarzen Umhang heraus. Pit konnte nicht erkennen, wer das war, denn die Person stand mit dem Rücken zu ihm. Black hingegen verneigte sich vor dem Fremden und dieser übergab Black eine Papierrolle. Dann zischte es und der Fremde versank wieder in dem Spalt. Schließlich verschloss sich der Fußboden und der Qualm verzog sich. Black ging zum Fenster und öffnete es. Natürlich erschrak Pit, denn er hatte vor lauter Neugierde vergessen, sich zu verstecken. Er schaffte es gerade noch rechtzeitig, sich hinter seinem Baumstamm zu verbergen. Und wieder schaute Black so misstrauisch in den Garten. Pit hingegen hatte nur eine einzige Sorge: Hoffentlich hatte ihn der Lehrer nicht bemerkt.

Er schien Pit nicht entdeckt zu haben und er verschwand, nachdem er sich vor seinen umgedrehten Kreuzen an den Wänden verneigt hatte. Pit wartete noch ein paar Minuten, doch Black schien das Haus verlassen zu haben. Pit schlich sich aus seinem Versteck und radelte wieder zurück nach Hause. Den ganzen Abend überlegte er, wer die fremde Person mit dem schwarzen Umhang gewesen sein konnte. Doch trotz aller Fantasie kam er auf keine passende Erklärung. Seiner Mami erzählte er nichts von alledem, denn er hatte natürlich große Angst, die Mami könnte mit ihm schimpfen, weil er fremden Leuten hinterher spionierte. Auch in der Nacht musste Pit andauernd an diesen seltsamen neuen Lehrer denken. Welches Geheimnis war es, dass Black hatte? Am nächsten Tag kam Black schon recht zeitig in die Schule. Er hatte Mrs. Clearwater um einen Liebesdienst gebeten. Sie sollte die Klasse darauf vorbereiten, dass er Unterschriften für eine angeblich wichtige Aktion brauchte.

Er wollte notleidende Kinder unterstützen und mit der Unterschriftenliste angeblich um Gelder für seine Aktion werben. Pit kam das alles mehr als nur sonderbar vor und seine gut funktionierenden Alarmglocken klingelten ohne Unterlass. Mrs. Clearwater hingegen schien arglos und ohne Vorbehalte zu sein. Sie ließ Black sein Ding abziehen. Als der schließlich eine große Papierrolle auf sein Lehrerpult legte, erschrak Pit fürchterlich. Es war die gleiche Rolle, welche er am Vortage von dem Fremden bekommen hatte. Und da fiel es Pit plötzlich wie Schuppen von den Augen, dass es der Teufel gewesen sein musste, der Black die Papierrolle übergab. Black erzählte den Schülern und Mrs. Clearwater irgendetwas von hungernden Kindern in der Dritten Welt und so manchen anderen Schmalz, der den Leuten ja immer erzählt wird, wenn sie Geld geben sollten. Als er die Schüler bat, ihre Unterschrift unter die Papierrolle zu setzen, sprang Pit auf und rief: „Nein, unterschreibt das bloß nicht! Damit verkauft Ihr Eure Seelen an den Teufel!“ Und er nahm, die Papierrolle an sich und warf sie aus dem Fenster. Black wollte ihn noch zurückhalten, doch Pit war schneller. Die Papierrolle flog hinaus auf den Parkplatz und ging sofort in Flammen auf. Die Schüler erschraken über das plötzliche Feuer und Mrs. Clearwater bat Black in ihr Büro. Pit hoffte, dass der vermeintliche Lehrer nicht weiter in seiner Klasse unterrichten durfte, doch da irrte er sich leider. Nach wenigen Minuten erschien Black und wollte den Unterricht fortsetzen. Pit konnte es nicht glauben, so viel Dreistigkeit hatte er selten erlebt. Aber was wollte er tun? Er musste einfach alles ertragen. Und Black schaute Pit ziemlich böse von der Seite an. Er war wohl nicht sehr gut auf Pit zu sprechen, denn der hatte ihm ja die krumme Tour vermasselt. Allerdings fühlte er sich auch von Pit ertappt. Und so ließ er Pit einfach links liegen und sprach kein einziges Wort mehr mit ihm. Für Pit war dieses unmögliche Verhalten natürlich so eine Art Schuldeingeständnis. Doch er wollte Mrs. Clearwater nichts davon erzählen, vorerst nicht. Denn er wollte abwarten und Black weiter beobachten. Als die Schule beendet war, radelte Pit Black wieder hinterher. Und er postierte sich wieder hinter dem dicken Baumstamm, von wo aus er den besten Überblick hatte. Black erschien im Zimmer und da geschah das, was Pit nicht im Traume gewagt hatte zu denken. Er wurde erwischt! Als er gegen eine herumstehende Glasscheibe stieß, fiel diese um und zerbrach lautstark. Black kam sofort herausgerannt und entdeckte Pit. Ohne viele Worte schnappte er sich den Jungen am Kragen und zog ihn hinter sich her. Er stieß Pit eine dunkle Treppe herunter, bis er im Keller war. Dort schloss er ihn in einen dunklen Verschlag. Pit tappte regelrecht im Dunkeln und wusste nicht, wie er aus seinem Gefängnis entkommen sollte.

Plötzlich erschien eine hell leuchtende Nebelwolke vor Pits Gesicht. Der schloss seine Augen, glaubte schon, der Teufel sei gekommen, um ihn zu holen. Doch es war nicht der Teufel, der vor ihm erschien, sondern der Papa. Pit war überglücklich, als er seinen Papa in diesem dunklen Kellerloch vor sich sah. Der Papa umarmte seinen kleinen Sohn und sagte dann: „Na Pit, mit mir hast Du wohl nicht gerechnet? Aber wir müssen Black überführen. Deswegen musst Du noch ein wenig hier drinbleiben. Black hat einen Pakt mit dem Teufel geschlossen und wollte die Seelen der Schüler an den Teufel ausliefern. Glücklicherweise hat keiner auf der Papierrolle unterschrieben. Doch nun muss Black aus der Schule gejagt werden.“ Pit war glücklich, dass ihm sein Papa helfen wollte. Weniger gefiel ihm, noch länger in dem feuchten dunklen Keller zu bleiben. Doch er sah es natürlich ein, dass er gegen diesen teuflischen Lehrer nur vorgehen konnte, wenn er im Keller bliebe. Der Papa sagte: „Du musst Black dazu bewegen, eine neue Papierrolle zu organisieren. Dann versprichst Du ihm, darauf zu unterschreiben. Aber Black wird Dich unter Druck setzen, dass Du auch die restlichen Schüler dazu bewegst, dort zu unterschreiben. Denn er will unbedingt und mit allen Mitteln Eure Seelen an den Teufel ausliefern. Mrs. Clearwater weiß von nichts, die glaubt Black leider jedes Wort. Deswegen kann ich sie nicht einweihen. Also, wir machen das so, einverstanden?“ Pit nickte mit dem Kopf, auch wenn er sich nicht so ganz sicher war, ob das alles auch funktionierte. Der Papa verschwand in seiner Nebelwolke und die Kellertür wurde aufgerissen. Black stürmte herein und rief: „Ich habe Stimmen gehört! War jemand hier drin?“ Pit blinzelte Black ungläubig an. Dabei tat er so, als würde ihn das grelle Licht stark blenden. „Natürlich nicht“, antwortete er dann, „es war keiner hier, wie auch, es war doch dunkel und abgeschlossen.“ Black gab sich mit dieser Antwort zufrieden, denn es war ja logisch, dass niemand durch eine verschlossene Tür in den Keller dringen konnte. Black schnappte sich Pit am Kragen und zischte mit wutverzerrtem Gesicht: „Das möchte ich Dir auch geraten haben, Du kleiner Strolch! Und jetzt komm, wir haben was zu erledigen!“ Er gab Pit einen Schubs, sodass der aus dem Keller stolperte. Dann liefen die beiden nach oben. Dort entdeckte Pit eine neue Papierrolle, die auf einem Tisch herumlag. Es war genauso, wie ihm sein Papa gesagt hatte. Woher wusste er nur, was Black vorhatte? Der wild gewordene Lehrer schubste Pit bis zum Tisch und rief dann laut: „Du wirst jetzt auf der Papierrolle unterschreiben. Und dann kommst Du mit in die Schule, damit wir auch die restlichen Unterschriften bekommen. Und Du wirst mir dabei helfen, verstanden?“ Pit nickte artig und Black nahm die Papierrolle an sich. Im gleichen Augenblick klingelte es an der Tür. Black erschrak. Er beauftragte Pit, sich artig auf das Sofa zu setzen und keinen Mucks zu tun. Ganz brav folgte Pit den Anweisungen und setzte sich aufs Sofa.

Black ging zur Tür und öffnete. Mrs. Clearwater war gekommen, um Black mitzuteilen, dass er an der Schule bleiben dürfte. Pit konnte es einfach nicht mehr ertragen. Er musste Mrs. Clearwater zeigen, wer dieser Black wirklich war. Und noch bevor Black Mrs. Clearwater wegschicken konnte, sprang Pit vom Sofa und rannte zu Mrs. Clearwater, die noch immer an der Tür stand und sich Blacks albernes Gesäusel anhören musste. „Nanu“, rief Mrs. Clearwater erstaunt, „Du bist ja auch hier!“ Black gab Pit einen Schubs und schaute ihn mit ernster Miene an. Doch Pit war das egal. Sein Gerechtigkeitssinn und sein Mut ließen ihn laut verkünden: „Das stimmt alles gar nicht! Black ist ein Betrüger! Er ist vom Teufel geschickt worden, um die Seelen von uns allen an den Teufel zu verkaufen!“ Mrs. Clearwater schaute ungläubig zu Black. Was hatte das zu bedeuten? Sie kannte ihren Schüler Pit. Und sie wusste, dass der in Ausnahmesituationen stets die Wahrheit sagte. Auf ihn war Verlass und sie wollte Pit noch etwas fragen, da schlug ihr Black die Tür vor der Nase zu. Pit witterte den üblen Braten und rannte ins Wohnzimmer, wo noch immer diese seltsame Papierrolle lag. Er griff nach ihr. Im gleichen Augenblick erschien auch Black und wollte Pit die Papierrolle abnehmen. Doch Pit war schneller. Er schlüpfte zwischen Blacks Beinen hindurch und rannte zur Tür zurück. Dort stand noch immer die arglose Mrs. Clearwater und rief ständig, das Black öffnen möge. Als sie Pit mit der Papierrolle sah, riss sie ihm die Rolle aus der Hand und Black konnte nichts mehr tun. Als sie die Liste der Namen ihrer Schüler dort las, die allesamt mit einer merkwürdigen roten Farbe aufgeschrieben waren, wurde auch sie misstrauisch. Was wollte Black andauernd von ihren Schülern? Wozu diese Liste? Und warum war die Liste so aufgerollt? War doch etwas an Pits Hinweisen? Mrs. Clearwater wollte von Black eine stichhaltige Erklärung, doch der wollte sich die Papierrolle aus Mrs. Clearwaters Händen stibitzen. Da bebte plötzlich die Erde.

Pit und Mrs. Clearwater blieben wie angewurzelt stehen und starrten auf das, was sich da vor ihren Augen tat. Aus der Erde quoll dichter gelber Rauch. Gleichzeitig teilte sich der Fußboden und die schwarze Gestalt, die Pit schon einmal gesehen hatte, trat aus dem Erdinneren hervor. Diesmal konnte Pit das Gesicht des Fremden sehen. Er schrak, denn das knochige fahle Gesicht war das Gesicht des Teufels! Mrs. Clearwater wäre beinahe in Ohnmacht gefallen, wenn Pit sie nicht in den Arm gezwickt hätte. Der Teufel schrie aus Leibeskräften: „Du hast es vermasselt! Anstelle der Kinder werde ich nun Dich mit mir nehmen! Denn Du hast unterschrieben, dass Du mir die Seelen der Kinder lieferst! Und jetzt scher Dich zu mir!“ Black wurde von einer dunklen Nebelwolke erfasst und in das rauchende Loch gezogen. Dann verschwand auch der Teufel, und das Loch verschloss sich wieder. Mrs. Clearwater konnte nicht fassen, was sie da eben gesehen hatte. Als schließlich auch noch Pits Papa aus der leuchtenden Wolke erschien, wurde es ihr einfach zuviel. Sie sank zu Boden. Doch Pits Papa fing sie auf. Leider kam genau in diesem Moment auch Pits Mami hinzu. Sie sah Mrs. Clearwater in den Armen ihres Mannes liegen und wollte gerade etwas Unschönes von sich geben. Da klärte Pit die verzwickte Situation auf und die Mami glaubte nicht, was sie da hörte. Als Mrs. Clearwater wieder zu sich kam, konnte sie all das Unglaubliche nur bestätigen. Allerdings warf sie Pits Papa einen misstrauischen Blick zu, bevor sie sich umständlich ihre Haarfrisur richtete. Die Mami freute sich, dass ihr kleiner Pit so mutig war. Und der Papa meinte, dass nun seine Mission erfüllt sei und der Teufel für immer besiegt war. Allerdings sollten sie alle aufpassen, nie ihre Unterschrift unter Dinge zu setzen, die sie nicht kannten. Er meinte, dass man sich die Verträge stets genau durchlesen müsste, bevor man sie unterschrieb. Und dann verabschiedeten sie sich alle wieder voneinander. Mrs. Clearwater ging in die Schule zurück und blieb fortan Pits Lehrerin. Experimente wollte sie keine mehr durchführen, denn sie wollte die Kinder nicht noch einmal dem Teufel in die Hände spielen. Die Mami umarmte den Papa, der schließlich mit der leuchtenden Nebelwolke im Nichts verschwand. Und Pit? Der lief mit seiner Mami nach Hause zurück und war froh, dass er seine Lehrerin behalten durfte. Leider war Mrs. Clearwaters Inserat, in welcher sie einen Nachfolger für sich selbst suchte, noch nicht aus der Zeitung verschwunden. Wegen der Aufregungen der letzten Tage hatte sie es einfach versäumt, in der Redaktion anzurufen, um das Inserat löschen zu lassen. Und obwohl es keinen Sinn mehr hatte, bewarb sich schon am nächsten Tag ein seltsamer junger Mann, der eine merkwürdige Kette um den Hals trug. An einem silbernen Kettchen entdeckte Pit mit Schaudern ein umgedrehtes Kreuz …

Im Schlaraffenland

Dem kleinen Pit aus Holiday ging es mal wieder so richtig gut. Seine geliebte Lehrerin Mrs. Clearwater war wieder zurück und seine Mami verwöhnte ihn, wie es ihr möglich war. Und doch dachte Pit manchmal daran wie es wäre, wenn er so richtig im Luxus schwelgen könnte. Zu allem Übel fuhr auch noch eine lang gezogene schwarze Stretch-Limousine an ihm vorüber und er stöhnte laut: „Ach, wenn´s mir doch auch mal so ginge!“ Und als ob sein Wunsch irgendwo erhört wurde, zog ihn eine magische Kraft von Straße und wirbelte ihn durch die Luft. Auf einer saftigen grünen Wiese landete Pit schließlich wieder, allerdings nicht auf seinem Hosenboden, sondern in einem samtweichen Daunenbett. Ach, war das schön. So weich hatte er ja noch nie gelegen. Denn die Mami meinte immer, dass es gut sei, wenn man ein wenig härter läge. Und als ob das noch nicht alles war, kam ein Mann im schwarzen Anzug angelaufen und postierte sich neben Pits Bettchen. Der wunderte sich, denn er wollte ja nicht beobachtet werden, während er schlief. Und so rief er laut: „Ich will nicht gestört werden!“ Kaum hatte er das von sich gegeben, verschwand der Mann auch schon wieder. Pit fand das lustig. Dieser merkwürdige Mann hörte ja auf ihn … war das etwa ein Diener? Vielleicht reagierte er auch auf sein Händeklatschen? Und er hielt seine Hände in die Luft und klatschte einmal richtig kräftig und laut. Sofort kamen der Diener angerannt und fragte Pit nach seinen Wünschen. Pit lachte jedoch nur und klatschte wieder, und der Diener verschwand. Dieses Spielchen wiederholte Pit noch einige Male und hatte seinen Spaß daran, den vermeintlichen Diener kommen und gehen zu sehen. Außerdem war es das erste Mal, dass jemand nur nach seiner Pfeife tanzte. Als der Diener nach seinem erneuten Klatschen wieder neben seinem Bettchen stand, rief Pit: „Ich wünsche mir, ähm, ja, was denn mal so schnell? Am besten wünsche ich mir ein riesengroßes Schokoladeneis. Und dazu ein großes Glas mit eisgekühlter Trinkschokolade. Ja, und dann einen knusprigen Gänsebraten, denn ich habe großen Hunger! Und das Ganze ein bisschen flott!“

Der Diener verschwand und kehrte alsbald wieder mit riesigen silbernen Tabletts zurück. Auf dem einen Tablett stand ein riesiger Eisbecher mit den köstlichsten und buntesten Eiskreationen. Obendrauf befand sich eine große Portion Schlagsahne und Pit lief schon das Wasser im Munde zusammen. Doch da war ja noch das andere Tablett. Pit konnte sich gar nicht satt sehen, denn da war ein knusprig brauner Gänsebraten und eine herrlich duftende Bratensoße drum herum und außerdem entdeckte er noch ein Glas mit köstlicher Trinkschokolade, in welcher sich einige Eiswürfel befanden. Ja, das liebte er und er begann sogleich mit dem Verzehr aller Speisen. Als er so richtig voll gefuttert war, ließ er sich nach hinten auf das weiche Kopfkissen fallen.

Den Diener beauftragte er mit dem Wegtragen des leeren Geschirrs. Er war so müde, dass ihm schließlich die Augen zufielen. Und als er wach wurde, hatte er Lust auf ein Computerspiel. Er klatschte in die Hände und ließ sich einen tollen Laptop bringen, auf welchem die abenteuerlichsten Spiele installiert waren. Stundelang spielte er und hatte so richtig Spaß dabei. Aber irgendwann hatte er auch das satt. Er ließ sich ein supermodernes Mountainbike bringen und fuhr ein wenig Rad. Lange war auf den vielen Wegen unterwegs und nicht einmal verschlechterte sich das Wetter. Als doch eine Regenwolke am Himmel vorüber schwamm, klatschte Pit in die Hände und befahl, die Wolke wegzuschieben. Schon nach wenigen Sekunden war die Regenwolke verschwunden und Pit wollte baden gehen. Er ließ sich Badetücher und Badehosen bringen und wollte zu einem See gebracht werden. Der Diener hob Pit aus dem Bett und trug ihn zu einem See, der sich ganz in der Nähe befand. Dort sprang Pit ins kühle Nass und hatte seine helle Freude an dem Wasserspaß. Als er genug davon hatte, wurde er wieder hungrig. Und er ließ sich Schokolade, Waffeln und Bonbons bringen. Alles verschlang er in wenigen Minuten. Schließlich wollte er fernsehen und dann die neuesten Actionvideos ansehen. Alles beschaffte ihm der Diener und fragte andauernd, ob Pit noch mehr wollte. Doch der war schon wieder eingeschlafen.

Einige Tage ging das so und als Pit eines Morgens aufwachte, konnte er sich nicht mehr aufrichten. Er befahl dem Diener, ihm zu helfen und ihm einen Spiegel zu bringen. Doch was er darin erblicken musste, verschlug ihm regelrecht die Sprache. Im Spiegel sah er einen dicken kleinen Jungen, der mit verschmiertem Mund im Nachthemd in seinem Daunenbettchen lag. Erschrocken ließ er den Spiegel fortbringen und wurde sehr ungehalten. Seine üble Laune wurde immer schlimmer, denn er ließ sich mehr und mehr hängen. Er tat nichts mehr und schon bald konnte er sich auch nicht mehr aufrichten. Der rührige Diener musste Pit alles in den Mund stecken, was der essen wollte und brachte ihm auch eine Waschschüssel ans Bett, um den dicken Pit abzuwaschen, weil er ja nicht mehr unter die Dusche laufen konnte. Als der dem Diener jedoch auftrug, er möge ihn schlank werden lassen, blieb der schweigend neben Pits Bettchen stehen. Offenbar wusste der Diener nicht, wie das zu bewerkstelligen war. Und er ließ den dicken Pit einfach in seinem Bettchen schwitzen.

Der bekam kaum noch Luft und schlief rund um die Uhr. Irgendwann bekam er auch keine Luft mehr und erwachte schweißgebadet. Stöhnend öffnete er seine Augen und wollte gerade um Hilfe rufen. Da bemerkte er, dass es stockdunkel um ihn herum war. Irritiert schaute er um sich. Gegenüber von seinem Bett entdeckte er ein offenstehendes Fenster – wo war er nur? Frische kühle Luft fächelte ihm um die Nasenspitze und es war auch gar nicht mehr so weich wie eben noch. Pit reckte und streckte sich und bemerkte, dass er sich wunderbar bewegen konnte. Hatte ihn dieser Diener etwa doch wieder schlank werden lassen? Aber das wäre ja toll – er versuchte, sich aufzurichten und es gelang! Und plötzlich wurde ihm klar, dass er daheim in seinem Bettchen lag. Er sprang aus seinem Bettchen und schaltete das Licht ein. Glücklich tanzte er durch sein Zimmer und war erleichtert, dass er das alles offenbar nur geträumt hatte. Er postierte sich vor seinem Spiegel und stellte frohen Mutes fest, dass er rank und schlank war und dass es weder einen Diener gab, der ihm alles erledigte, noch diese langweilige grüne Wiese, auf welcher ein viel zu weiches Daunenbettchen stand. Ja, das brauchte er alles nicht. Denn er wollte ja, dass ihn seine Mami nicht immer mit Samthandschuhen anfasste und dass ihn Mrs. Clearwater in der Schule ordentlich forderte. Denn nur so konnte er sich durch die Welt kämpfen. Nein, wenn man alles gemacht bekommt, wird’s nur langweilig. Und das war nun gar nichts für unseren kleinen Pit. Und als die Mami ganz plötzlich im Zimmer stand und schimpfte, weil ihr frecher Sohn mal wieder aus der Reihe tanzte, lachte der nur laut und fiel der Mami um den Hals. Die freute sich schließlich auch und bestand aber dann doch darauf, dass Pit endlich ins Bettchen verschwand und einschlief. Und er wusste, dass er sich unter keinen Umständen bedienen lassen wollte und selbst arbeiten wollte, um gut leben zu können. Außerdem würde er auf diese Weise auch nicht so dick werden. Er wollte gesund bleiben und schwimmen gehen, durch die Wiesen tollen und sich ab und zu mit anderen Jungen auf dem Schulhof raufen, bis er so richtig dreckig war. Und er wollte auch nicht ständig schönes Wetter haben, denn das war auf die Dauer doch wirklich viel zu langweilig. Auch wenn er sich vor Blitzen fürchtete, musste es auch mal so richtig gewittern, regnen und schneien. Und er wollte auch nirgendwo hingetragen werden. Er wollte selbst durch die Welt laufen und radeln, wohin er wollte. Es war ja sein Leben und das gestaltete er schließlich selbst! Nein, ein solches Schlaraffenland war nicht gut. Und als er langsam einschlief, träumte er nur noch von seiner Mami und von seinem Papa. Die beiden schienen froh zu sein, dass ihr kleiner Sohn so dachte …

Die verrückte Autofahrt

Der kleine achtjährige Pit aus Holiday wollte in seinen Weihnachtsferien mal etwas ganz verrücktes erleben. Doch so sehr er auch nachdachte, es fiel ihm einfach nichts ein. Er hatte schon so viele verrückte Sachen erlebt und die ewigen Streiche bei Mrs. Clearwater wurden so langsam langweilig. Aber diesmal? Als er so nachdenklich über den Holiday-Boulevard schlenderte, hielt plötzlich ein Wagen neben ihm. Pit maß dem Auto zunächst keinerlei Bedeutung zu. Doch als das Auto laut hupte, bekam Pit einen gehörigen Schreck. Er schaute nach, wer sich da bemerkbar machte und staunte. Denn niemand anders als seine Lehrerin Mrs. Clearwater saß am Steuer. Sie hatte sich fest vorgenommen, sich über die Ferienzeit etwas mit ihren Taxifahrten dazu zu verdienen. Und irgendwie schien sie die gleiche Idee wie Pit zu haben. Sie wollte etwas Verrücktes erleben. Denn mehr als Kunden, die nur innerhalb der Stadt chauffiert werden wollten, fanden sich nicht. So kam ihr der spontane Entschluss, irgendwo anders hin zu fahren. Als sie Pit sah, wusste sie, was sie wollte. Und auch Pit freute sich, Mrs. Clearwater zu sehen. Als Mrs. Clearwater eindeutige Handbewegungen machte, sprang Pit in den Wagen und Mrs. Clearwater düste los. Die beiden brauchten sich nicht einmal abzusprechen, denn Pit ließ sich einfach überraschen, wohin ihn Mrs. Clearwater kutschierte. Und die schien jetzt erst so richtig abenteuerlustig geworden zu sein. Sie drückte auf die sprichwörtliche „Tube“ und der Wagen raste aus der Stadt. Es dauerte jedoch gar nicht mehr sehr lange, da ertönten hinter den beiden Helden die Sirenen eines Polizeiwagens. Pit drehte sich um und sah die eindeutigen Lichtzeichen, die das Auto von sich gab. Und er wollte sich auf gar keinen Fall erwischen lassen. Er feuerte Mrs. Clearwater an und rief laut: „Geben Sie Gas, wir werden verfolgt!“ Und Mrs. Clearwater holte alles aus dem Wagen heraus. Schnurgerade führte die Straße entlang und Mrs. Clearwater sah sich schon im Gefängnis sitzen. Doch Pit feuerte sie immer noch mehr an. Er fand es lustig, dass die Polizei einfach keine Chance hatte, Mrs. Clearwaters Wagen einzuholen. Irgendwann entdeckte Mrs. Clearwater vor sich einen anderen Polizeiwagen, der ihr den Weg abschneiden sollte. Doch Pit rief nur laut: „Halten Sie bloß nicht an. Was denken Sie, was meine Mami mit mir macht, wenn sie erfährt, dass ich mit Ihnen aus der Stadt gefahren bin. Also drücken Sie auf die Tube!“ Und auch für Mrs. Clearwater stand so einiges auf dem Spiel. Immerhin war sie derzeit als Direktorin tätig und wenn herauskam, wie sie Auto fuhr, dann war sie den Job ganz schnell wieder los und keiner könnte ihr dann noch helfen. Der Polizeiwagen, der mitten auf der Straße stand, machte keine Anstalten, zur Seite zu fahren und auch das Fahrzeug, welches die beiden verfolgte, holte schnell auf. Mrs. Clearwater blieb nur noch die Wiese neben der Straße. Kurz vor dem Polizeiwagen lenkte sie den Wagen auf die Wiese und das Auto sprang über die Unebenheiten und Erdhügel, sodass es den beiden sonderbaren Flüchtlingen Angst und Bange wurde. Plötzlich entdeckte Pit ein altes verfallenes Haus. Es schmiegte sich an einen niedrigen Felsen und Mrs. Clearwater hielt genau darauf zu. Neben dem Haus entdeckte Pit eine Höhle. Mrs. Clearwater lenkte den Wagen genau dort hinein. Und als sie in der Höhle anhielten, hörten sie die Polizeisirenen nicht mehr. Vermutlich hatten sie den Polizeiwagen abgeschüttelt. Nur warum verstummte dieses Signalhorn so plötzlich, so abrupt? Die beiden schauten sich ratlos an und wussten nicht so genau, ob sie aussteigen sollten oder nicht. Pit fasste sich als erster und stieg aus. Zögernd folgte auch Mrs. Clearwater. Sie liefen zum Eingang der Höhle und schauten sich um. Von einem Polizeiauto war nichts zu sehen.