2020 (1) - Christian Seegert - E-Book

2020 (1) E-Book

Christian Seegert

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Beschreibung

Natürlich Corona - obwohl die erste Welle überwiegend im Ausland wütet - aber der Streit ums Vorgehen bringt das Land in Aufruhr, seine Ausstattung ist dem Ereignis nicht gewachsen. - Dann der ewig lange Gedenktag »Vor 75 Jahren«, es dauert ja noch fast ein halbes Jahr, fast bis zur Einsatzreife der ersten Nuklearbombe - welch ein Glück im Unglück. - Schließlich Amerikas Rassismus, einer der zahllosen Polizeiangriffe wächst sich zu einem planetarischen Sturm aus. Dazwischen Tagesereignisse, unterhaltsam, manchmal kleinlich - mit den Klassikern dieser Reihe, die an unserer Zukunft werkeln, wie das Brüssel- und Euro-Regime, ein bißchen Putin und China & Consorten. Es ist auch zum Staunen!

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Seitenzahl: 334

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Vorwort

Das Virus unterwegs – das könnte reichen als Jahresprogramm, mögen Sie denken – Fleutschepiepen! Denn: es treibt alles auf, was schon ist, das heißt: der normale Wahnsinn exaltiert! Es befeuert die Treiber nahezu aller Themen – und zwar in die gleiche Richtung, nix Kurswechsel.

Dazu das Eigenleben des Gedenk-Tages, was sag ich, des Gedenk-Systems – vom Pompösen sehr nahe an den Tag heran, also hier änderte sich etwas, so meine Wahrnehmung – das stetige Gedenken des ersten Halbjahres heißt ‚Vor 75 Jahren‘, es zieht sich hin über Monate – wo es herkommt? Es brach einfach aus, mit einer Wucht, die es vor 70, 65, 60 Jahren nicht hatte – und die Sender werden voll davon sein und du stehst mittendrin, weil diesmal keine Schonung das Ganze karamelisiert, weil kein moralischer Überzieher die Sache auf Gedenkminute runterbricht und schnell verschwindet.

Früher war das anders, nach dem Krieg von 1870, nach dem ersten Großen Krieg – da bauten sie Krieger-Gedenkstätten, groß wie die Kalvarienberge in der Bretagne, meißelten die Namen der ehemals Ortsansässigen hinein und gedachten am Heldengedenktag – ein Hohn auf die Schlachtfelder mit den Millionen Verreckten – von Kaiserwetter sprach der Onkel, wenn die Sonne schien – von den steinernen Bergen steht das Land immer noch voll, fahr mal rum!

Und was sie gut 20 Jahre drauf vom Zaun brachen, wie kriegst du das weggedrückt? – Wir haben es ‚weggearbeitet‘, richtige Arbeitswut, in West und Ost – so bleibt das Gedenken ein Element im Sediment verwitternder Ereignisse, es wird abgearbeitet, setzt sich ab – und bricht wieder auf, weil zuviel da ist, was verpreßt wurde, unter Druck, wies CO2in die Erde, dort gärt es, weil es Teil von uns bleibt (wie das Virus, hust!) – bis du es ansiehst – das ist dann wie im SS-Prozeß neulich. ‚Jetzt bin ich frei‘, wird der Überlebende sagen, nachdem er den 93-jährigen SS-Mann angesprochen und umarmt hat – und auch ihn kurz vor dem Ende von der lebenslangen Last ein Stück wegrückte.

Noch eins: dieses langsame Dichtsetzen des öffentlichen Raumes mit Organisationen, komplexesten Prozessen und oft unverständlichsten Ergebnissen – bisher nur mit den deutschen Kronjuwelen Steuer- und Baurecht gekrönt – kurz, das Bürokratische nimmt die Luft zum Atmen und die Lust am Politischen, ein halbes Dutzend Belege illustrieren das.

2020

2.1. Start ins Jahr mit Beerdigung, um 8 Uhr zu viert zum Trauerstrauß und nach Wolfenbüttel vor den Sarg, darin der Schwager – vor vierzehn Tagen standen wir zusammen auf dem Weihnachtsmarkt, jetzt trägt die Schwester ihren Mann zu Grabe, es ist noch nicht zu begreifen – um vier Uhr nachmittags verabschieden wir uns – mit Boxenstopp am Burger-Stand zurück.

3.1. Covid 19: auf Anweisung der nationalen Gesundheitskommission Chinas werden Proben Infizierter vernichtet.

Digit: Richtlinie 770 des letzten Jahres der Kommission Brüssel macht das Geschäftsmodell von ‚Google sieht alles, Apple hört alles und NSA weiß alles‘ (YVONNE HOFSTETTER) zum eigenen Vertragstyp – womit ‚die Macht der Algorithmen und die Ohnmacht des Rechts‘ (VOLKER BOEHME-NESSLER) in räudige Rechtsform gegossen sind (FRIEDRICH GRAF VON WESTFALEN). Fernab der Vertragsfreiheit wird die Dominanz und Steuerungsmacht der Anbietergiganten über dem ‚Produkt Verbraucher‘ dergestalt als ‚deal‘ freigestellt, dass die personenbezogenen Daten des so Behandelten als Zahlungsmittel dienen. Da kann sich die Verbraucherschutz-Fraktion gehackt legen!

Arte bringt die Dreigroschen-Verfilmung mit Charakteren, echter Tipp des Tages – WOLFGANG KOEPPENS ‚Treibhaus‘ (1953), das frisch eingerichtete Bonn, zu Ende gebracht, wo alles hinter sich herschleppte oder vor sich hertrug.

Per Anhalter durch die Gedenktage: ‚30 Jahre Gesamt-Deutschland‘ – RICHARD SCHRÖDER, knietief im Stoff stehend, gibt Überblick – wie konnte es nur so kommen? – sein ‚gMv‘ integriert gegen das endlose ‚hätte-hätte-Bröseln‘ die Offensichtlichkeiten von Ökonomie, von Sozialhilfe und politischen Impulsen,

• warum das westdeutsche Sozialhilfesystem maßgebend war (wie bei Migration!),

• warum 1:1 kaum anders ging und endlos Arbeitsplätze im Osten ‚kostete‘,

• wie Ankündigung der Währungsunion den Übersiedlerstrom schlagartig auf 10 Prozent zurückbrachte, Motto: ‚Kommt die D-Mark, bleiben wir, …‘

• warum der Fall der Mauer die ‚Währungs-, Wirtschaftsund Sozial-Union‘ erzwang, als Sturzgeburt, als Steißgeburt (wenn Sie das bitte nachschlagen) und als Ganzes eben ‚unaufhebbar asymmetrisch‘,

• warum ‚Exacta‘ und ‚Praktica‘ schlagartig unverkäuflich wurden,

• warum so viele Wessis auf die neuen Chefsessel gelangten, gewählt wurden …

• und über ‚vernichtete oder nicht gewürdigte Lebensleistungen der Ostdeutschen‘

• und wo der Osten des Landes heute steht, verglichen mit westlichen und Ex-Bruderstaaten

• … und warum die Westkader die AfD so puschen können

• … und nicht zuletzt das antinationale Großeuropäertum, welches die vom ‚sozialistischen Internationalismus‘ Gebeutelten verzweifeln läßt – Motto: vom Regen in die Traufe.

Echt gute Übersicht, für so manchen Intelligenz-Kader, fast Gourmet-Spitzenkost!

Ganz ungewöhnlich, so ein paar Tage ohne Klimawahn – was gerade in Australien niederbrennt, ist kaum zu erfassen, während in Stuttgart Autos mit Abgasnorm 5 aus Teilen der Innenstadt verwiesen werden (reiner Selbsthaß) – und die Koalitionspartei im Sinkflug nutzt ihre Berliner Arbeitsstätte auf das Nachhaltigste: nach dem Motto, immer auf die Fresse (der paar Wähler, die sie noch haben könnte), schlägt sie mit Geld für den ‚Windbürger‘ auf – das ist weder Windbeutel noch Burger, aber neuer Höhepunkt, nein Exaltation (es muß, bitte nachschlagen) von Staatsprojekt:

• nachdem bald 2 Jahrzehnte der Windmühlenausbau per Hoch- und Dauersubvention durchs Land getrieben wurde, bis das Geflügel die Ziegel vom Dach holte,

• soll jetzt der Widerstand der Windbürger gegen die Industrialisierung von Landschaft und Vorgarten mit neuer Subvention gebrochen werden, kannst du gleich auf die Billion draufpacken!

Alles jubelt, links, grün, rot eh, die Geflügelindustrie, selbst die Anderen gewinnen was ab – man bewegt sich ja in den heimischen Sümpfen des Subventions-, Vorsorge- und Versorgungsstaats – dabei sind schon 60 Gigas installiert, fast das Dreifache des Zweitligisten Spanien.

In England liegt der Kohleanteil bei 1 %, kein Wunder bei 23 % Kernige – früher auch mit Subvention, sind längst weg, mehr Markt machts erheblich ‚billiger‘ – aber, wer kann nicht billig, teuer muß man können!

(Wie beim Kassenbon! Der ist beschichtet, damit kein Papiermüll, sondern Spezialentsorgung – brauchst die Zeitung nur abschreiben und hast die tägliche Hirni-Kette frei Haus! – Und da die Halbwertszeit sozialdemokratischen Neuerertums akut bei 24 Stunden liegt, folgt tags drauf die Bodenwertzuwaxsteuer, womit Navajo, sorry NoWaBo, also NORBERT WALTER-BORJANS ‚ein Stück weit abschöpfen‘ will – selbst die Warnung des ‚bekanntesten Armenlobbyisten‘, so HEIKE GÖBELS ‚Steuerböller‘-Kommentar, nämlich des ULRICH SCHNEIDER von der Paritätischen Wohlfahrt, könne den SPD-Ko-Chef wohl nicht abhalten, solch ungares Zeug in den politischen Raum zu kippen – jedes Mikro zählt im Panik-Modus.

Zurück ans Atom, wo ja Frankreich den Vogel vom Baum holt! Kohleanteil 0,3, aber Atom bei 70 % aus 58 Reaktoren des Monopolisten EdF, den Rest teilen sich Wasser (13 %), bißchen Gas, Wind und Solar, läuft! – Haushalte kommen mit 17 Cent pro kWh gut hin – ach ja, FRA ist größter Stromexporteur … wo der wohl hingeht (23.1.20, CHRISTIAN SCHUBERT 21.2.20)!

Gegen soviel Atomlob hat SVENJA SCHULZE von de’ Umwelt schon im Dezember radikal vorgebaut (und grün echt überholt!) mit 1 Million Lagerzeit und einer Million Tote, mindestens Gefährdete gell! (Kirche im Feld!) – das zieht einem Reaktor-Ingenieur aus dem Belgischen dann doch die Schuhe aus – REINHARD BÖHNERT (7.1.20) knöpft sich die ‚beweisbar falsche‘ Textur der Ministerin vor – die weltweit mehr als 600 AKWs und weitere Zubauten werden auf Jahrzehnte ‚helfen, die Erderhitzung einzudämmen‘ (sein Wort in Gottes Ohr) – die Formel, der Atomausstieg mache unser Land sicherer, sei wohl blanker Hohn (meine Worte), denn ‚sachlich falsch und diffamiert den Stand von Wissenschaft und Technik in Deutschland‘, mit Quellenverweis – einzig in D. habe das Märchen von den eine Million Jahren gar Eingang in die Gesetzgebung gefunden – zunehmend unsicher sei vielmehr ein ‚frequenzstabiler Strom‘ im Windmühlenpark Deutschland, dem wohl ausländische AKWs zu Gleichmaß verhelfen müßten. – Keiner ist eben radikaler als wir deutscher Sonderweg.

Das Hartz-4-System verhindert, daß Bezieher in besser bezahlten Positionen sich bewerben, die Verrechnung fördert Mini-Jobs statt Vollzeitarbeit – im Entwurf einer Neuregelung komme das Wort ‚Arbeitsanreize … kein einziges Mal vor‘, so KAI WHITTAKER (2.1.20) – das bestehende System ‚hält Menschen von der Arbeit fern‘ (ANDREAS PEICHL 23.12.19) – isso bei ‚Versorgung in Sicherheit‘.

Iran: ein Drohnenprojektil traf den Wagen des QUASEM SOLEIMANI, Chef der Quds-Brigade, die für den Export der Revolution zuständig ist. Quds ist der islamische Name für Jerusalem. Womit der Auftrag umrissen ist. – Die Revolutionswächter, die das Volk in Armut am Geländer Allahs führen, haben sich das Land auch in materieller Hinsicht unterworfen – von einem Fünftel der iranischen Wirtschaft spricht RAINER HERMANN, woraus das Atomprogramm, ballistische Raketen und die imperialen Einsätze in der Region finanziert werden. In mehreren Konglomeraten mit 800 Unternehmen und Beteiligungen greifen sie, von einer großen Bank unterstützt, auf ‚alle strategisch wichtigen Branchen‘ zu – Sanktionen spielen ihnen in die Hände, die das mafiotische Spiel der illegalen Kanäle beherrschen.

Die Antwort auf die amerikanische Drohne führten die Revolutionswächter von iranischem Boden aus – dem Regime sei über einen Schweizer Diplomaten anempfohlen worden, seine Reaktion ‚müsse verhältnismäßig sein‘ (9.1.20). Sie war es, ohne Tote. – In ihrer Panik schießen sie dann ein ukrainisches Passagierflugzeug ab – nach wenigen Tagen kapituliert die Führung vor den US-Satellitenbildern, die zwei anfliegende Raketen zeigen.

4.1. Auch in Afrika läuft die Akkumulation des Kapitals: Eduard der Heilige, also EDOUARDO DOS SANTOS ist dabei, mit Blick auf das Ende den Löffel beiseite zu legen, nach Jahrzehnten maximaler Konzentration Angolas in seiner Hand (guxdu Band 7.1, 2012, Seite 125, Band 7.3, 2014, unter dem 7.12., quasi im Erscheinen begriffen sowie Bd. 9, 2017, Seite 243 – wenn dies einer liest, wird der verrückt) – Bereits als Chefe ‚Volksbefreiungsbewegung‘ hatte er gemäß kommunistischer Philosophie das Volk von jeglichem Vermögen freigemacht.

Darüber wurde Töchterchen Isabel nicht nur reichlich bedacht, sie lernte frühzeitig Väterchens Handwerk – also zwei Milliarden sind für Afrika schon ein Schlag ins Kontor – dumm nur, die Nachfolgerclique von Kleptokraten hätte gerne was davon zurück – ihre Forderung von 1,1 ist der gerade 41-Jährigen nun gänzlich unpäßlich, sie hat das halbe Leben noch vor sich! Und hübscher wird sie ja auch nicht, oder!

Zurück in die blasse Nordhalbkugel: ADAM HIGGINBOTHAMS ‚Tschernobyl‘ liefert auf den ersten 40 Seiten die schauerliche Matrix von kommunistischer Organisation und Parteiaufsicht, woraus neben hochdefizitärer Materialqualität und fortlaufendem Materialmangel die Genese des Desasters ablesbar ist.

‚Das Neue Alphabet‘, DNA, des BERND SCHERER bietet neue Weltsicht als ‚Anthropozän-Projekt‘ – ich vermute Subversion, habe Probleme, den gewaltigen Abriß unbefangen zu lesen, also meine Mißtrauens-DNA hält mich auf Distanz – auf Youtube erläutert er sein Anliegen:

• die Ausmaße menschlichen Eingriffs kommen einer Transformation des Planeten gleich, forcieren also den menschenverursachten Anteil des Klimawandels,

• dann die Quantifizierung der Zeit, die gewaltige Beschleunigung von Ereignissen und Prozessen, welche die Menschen hinter sich lassen, ratlos, erschöpft, vielleicht verloren,

• die neue DNA, also ‚Das Neue Alphabet‘, womit sich zu Recht die Dachgesellschaft von Google ziert, markiert zwei Themen:

• zum einen die Fähigkeit des binären Codes, alles, aber auch alles zu erfassen, abzubilden, ja an die Stelle seiner Erscheinung zu setzen, ob Sprache, Ton oder Bild – zum anderen den Wandel von der Utopie der 90er Jahre in reale Herrschaftsstruktur, also den Übergang von großer Demokratiehoffnung über verfügbares Wissen und allseitige Kommunikation aus Digitalisierung hin zu Geschäftsmodellen, über welche die große Mehrheit ‚gelesen‘ und gesteuert wird.

Das illustriert tags drauf NIKLAS MAAK (6.1.20) im ‚Neuen Design der Dinge‘, die ihre wahre Funktion verbergen – wie in der neuen ‚Wohnzimmer- und Lounge-Atmosphäre im öffentlichen Raum New Yorks‘: wer im Park und anderswo an den neuen Liegeplätzen auflädt, ‚kann in der ganzen Stadt, an jeder Bank identifiziert werden … die Liege … ist eigentlich ‚der Ort eines Überfalls auf arg- und wehrlose Bürger‘ – ‚Per Design wird die Gesellschaft umgebaut‘.

Die doppelte Bank im Central Park

Das neue Alphabet ist in privater Hand, so SCHERER weiter, seine Logik ist privat – die Leute kennen sie nicht, kennen die Algorithmen nicht – und staatliche Instanzen bedienen sich solcher Kapazitäten ebenfalls – und wie sich solche Wächter der Freiheit zum Büttel des digitalen Geschäfts machen, illustriere ja grade die Große Kommission (der EU) – erforderlich sei

1. eine zweite Aufklärung unter der Frage, was passiert hinter den Bildschirmen,

2. eine politische Regulierung, raus aus dem ‚Wilden Westen der Digitalisierung‘,

3. das 20. Jahrhundert war das der Physik, das 21. wird das der Biologie, das Leben wird als Alphabet gelesen – es braucht neue Repräsentationssysteme in der Gesellschaft, neue Formen der Wissensproduktion.

Das klingt sehr ungefähr, nach hilfloser Suche – wenig überraschend. Welcher Kapazitäten, sprich ‚politischer Fähigkeiten und Weitsicht‘ es dafür bedarf, ist nicht ersichtlich – es wird im ewigen Muster laufen: Repression, Vereinnahmen bis zum Widerstand, Unterwerfung, Unterdrückung bis zum Aufstand, sodann Neuausrichtung … jedenfalls: diese Zusammenhänge, dieses ‚Verweben von menschlichem Handeln und Naturprozessen‘, die Integration von Atmosphäre-Biosphäre und Technosphäre sind einleuchtend, auch, daß Erdsysteme wie menschliche Ordnungssysteme ‚aus der Balance‘ geraten und destabilisiert werden – Stopp! Das unterstellt eine vorgegebene Ordnung der Natur – die gibt es nur in unserer Wünschelrouten-Wahrnehmung – wir hätten gern Ordnung – die ‚kennt‘ Natur nicht, den Menschen bekanntlich auch nicht, diesen dramatischen Auswurf – bringt der eine ,Ordnung‘ zu Fall, geht’s einfach weiter, nenne es, wie du willst! Statt kalt eben warm, statt Eis mehr Wasser, statt gemütlich eher ungemütlich – da wieder setzt unsereins ein: mit der Behauptung unseres prägenden Einflusses auf planetare Prozesse, die Frage bleibt! Sie von Algorithmen beantworten zu lassen, ist der akute Hinterhalt – solche Codierung von Herrschaftswissen – Motto: alternativlos! – war schon immer Handwerk des Herrschens, könnte jetzt neue Qualität gewinnen, ist auch schon immer so!

5.1. Aufgemerkt, besser festhalten, der Planet im sonnennächsten Punkt, dazu auf Höchstgeschwindigkeit, wegen Winter …, hatte schon olle KEPLER ermittelt!

Nachkriegszeit: 2016 feierte das LKA NRW den 70. – und wollte alle Chefs ehren – und bekam Zweifel, ob’s denn alle verdient hätten – und schickte MARTIN HÖLZL auf Recherche – und der legt offen, daß die ersten sechs (in Worten: 6) LKA-Chefs hochrangige Nazi-Frondeure waren, vereinzelt mit beeindruckender Mord&Totschlags-Biographie, mit dichtem Seilschaftengeflecht nach dem Ende der Kampfhandlungen, mit hoher Persilschein-Stütze, bis in die Aura des Widerstandskämpfers lavierend – WALTER HELFSGOTT, als SS-Hauptsturmführer seinerzeit in der Einsatzgruppe C und als Führer des Sonderkommandos 1005 B unterwegs, erwischte es dann doch noch in den 60er Jahren, andere stiegen unbehelligt ins Grab – vertiefende Forschung sei angesagt, so der Gutachter. Mit weiterer Aufklärung ist zu rechnen, bis zur Mitte dieses Jahrhunderts.

Der Sammler- & Jägerverein Cambridge Analytica (guxdu Bd. 10, 2018.1, Seite 102 f.) war in 68 Ländern aktiv, ex-Direktorin BRITTANY KAISER veröffentlicht Beweise für allerlei – der Bankrott der Muttergesellschaft SLC Group sollte der Veröffentlichung zuvorkommen (7.1.20) – SARAH GENNER sagt, die Vermessung des Menschen nach dem Set Gewissenhaftigkeit-Verträglichkeit-Neurotizismus-Offenheit-Extraversion sei wohl aktueller Standard (NIKLAS ZIMMERMANN 10.1.20), der Erkenntnisgewinn aber nicht dramatisch größer als jener der spin doctors oder mancher Demagogen sonst.

8.1. 9–15.00 acht Lifo-Gespräche in der Filiale von äußerster Virtuosität.

9.1. Traumhaftes Ergebnis im Bankhaus meines Vertrauens vorgestellt – das Parfüm allerdings riecht nach Seife, meint Marion, lass doch Leon sowas kaufen …

Die Bürgerkriegsszene Hamburg geht in Anschlag, drei auf einer Parkbank ergriff die Polizei, mit den Utensilien in der Hand, Jubel, Beifall und Fußtrommeln begleiten den Prozeßbeginn (MATTHIAS WYSSUWA).

VERENA LUEKEN über ‚Queen & Slim‘ der MELINA MATSOUKAS, das 13. Road Movie über das amerikanische Drama: zwei Schwarze im Wagen, Mann und Frau – Polizeikontrolle, der weiße Polizist schießt, bleibt aber tot zurück – ‚nichts erschreckt einen weißen Mann mehr als ein Schwarzer auf einem Pferd‘, zeigte auch QUENTIN TARANTINO – der Blick einer Schwarzen macht den Unterschied zu ‚Bonnie und Clide‘, verändert das Thema.

10.1. In die Stadt, das widerliche Parfum umtauschen, Jonas tauscht seine Töpfe, der ‚Dinner‘-Frack geht in den Probenraum – alle sind da, nächste Premiere am 29.

Vor 100 Jahren trat der Vertrag von Versailles in Kraft, Gebiete um Eupen und St. Vieth gingen an Belgien, Kompensation für die Verheerungen 1914 – Johanna R&B, 1918 geboren, vier Staatsangehörigkeiten, vier Sprachen, lebt im Altersheim, man fühlt sich sauwohl als ‚deutschsprachige Gemeinschaft‘, berichtet Thomas Gutschker.

HANS-WERNER SINN nimmt den deutschen Klimalärm unter die Raster von Effektivität & Wirksamkeit, spiegelt also deutsche Religiosität vor den volkswirtschaftlichen Treibern & Kosten, dazu mit Blick auf die Aktionen und Reaktionen der weiteren 1.000 Akteure rund um die Kugel – denn dieser Blick allein ist in der Lage, die Frage der Nachhaltigkeit zu beantworten – hierfür gibt es in Berlin ja eigens Einrichtungen, die sich jedoch in Schweigen hüllen.

Also beginnt er mit dem Desaster-Konstrukt EEG, woraus 20– 25 Milliarden jährlich auf das Volk niedergehen, wohl weltweit höchste Stromkosten, die Standortverlegungen auslösen, weiter über Batterie, Speicherkapazitäten und grüne Stromspitzen, die Zeho2-Bilanz der Elektros, die Kernkraft, den ‚Stellerator‘ und die Mülleimer-Analogie.

‚Wenn man dem nicht regelbaren grünen Strom das Einspeiseprivileg nähme und seine Erzeuger zwänge, die unerläßliche Unterstützung durch die konventionellen Anlagen zu bezahlen, würde jedermann sofort erkennen, wie preisgünstig die Kernkraft ist.‘

Sein letzter Tipp ist WILLIAM NORDHAUS, der auch Vorschläge hätte. Diesem Vorschlag zur Rückkehr aus dem Wahn in den Realismus folgen fünf weitere Optionen, wie das Land zu Effektivität in seinen Klimazielen zurückfinden könnte – wenn dem Glauben denn Substanz beschieden ist, der Mensch, und das ist nicht Deutschland, ihr Hanebüchenen, könne das Klima steuern.

Derweil ruft URSULA VON DER LEYEN die nächste Klima-Bil lion auf – die Karawane in ihrem Lauf, hält weder Ox noch Esel auf, newwar! Akut im Null-Kohlemodus, ausgestattet als Doppel-Desaster: CO2-Effekt gegen Null und das teuerste Verfahren auf dem Planeten – daher in verdauungsfördernder Scheibchenweise serviert (MICHAEL THEURER 18.1.20), nach Strukturwandel-, Entschädigungs- und Vorruhestandsmilliarden, so 282.000 pro Kumpel, mal 17.000 – hat alles mit Klima nix zu tun, so LARS FELD, Steuerzahlerbeistand REINER HOLZNAGEL kreischt, in Summe 50 Milliarden, weit über den 30 für die ‚Steinkohleliquidation‘ – und alles schön im nationalen Alleingang – der 1.000-fach effektivere Zertifikatehandel ist ja uneitel, taugt nicht zum politischen Balkonauftritt – HEIKE GÖBEL macht den Weg durch die planwirtschaftliche Agenda (17.1.20) und die ‚panisch anmutende Subventionsorgie‘, am Ende fehlen ausgerechnet zwei Milliarden für die Subventionierung von Strompreissenkungen beim gebeutelten Verbraucher (GEINITZ 23.1.20).

11.1. 20.00 – Start mit einem Satz Sozialpolitik der Linkspartei, die alles Maximum zusammengekehrt hat (MARKUS WEHNER 13.1.20) – dem Sofa fehlt der Gurt zum Anschnallen, Marion redet beruhigend auf mich ein.

12.1. SONNTAG

Auf Umwegen gerate ich in das 25-jährige Im-Kreis-Fahren der Eisenbahnfreunde, wozu ich – bekennenderweise – zählte – da sitzt etwa einer vor zerbombten Häusern und einer Straße unter blühenden Obstbäumen, darauf eine Folge von Militärfahrzeugen, ‚hab ich erlebt, als Kind‘, weiter Arbeiter beim Skat im Sägewerk, geborstene Eisenbahnbrücke – so sind wir.

Abends geraten wir vor den Reaktor 4 in Tschernobyl, über den die 37.000 Tonnen schwere Abdeckung auf Teflongleitern geschoben wird, innen mit allem Arbeitsgerät zum Abbau der strahlenden Reste ausgerüstet, 100 Jahre Haltbarkeit werden gegeben – gerade folge ich dieser Utopie, wie sie ADAM HIGGINBOTHAM nachzeichnet – Samstag 6.15 in Prypjat halten Bauarbeiter Wodka für eine ‚wirksame Prophylaxe‘ – können Kopien der Kraftwerkspläne nicht erstellt werden, weil ‚die wenigen Kopierer vom KGB überwacht‘ werden – wo auf die Frage, was ist mit Block vier?, weiterhin ‚die Anweisung, nicht darüber zu sprechen‘ gilt – während

‚ein rubinrotes Glühen … in der Ruine erstrahlte (und) weiße Blitze wie Geysire aus Licht … den 150 Meter hohen Abluftkamin in ein gleißendes Strahlen hüllten (und) weißglühende Brocken vom Himmel regneten‘

– und die Zahl der Kommissionen in die Höhe schnellte, die nicht wußten oder nicht sagten, was passierte – und ex-Politbürokader Schtscherbitzki dem Genossen Gorbatschow am Telefon mitteilte, er werde ‚verlangen, daß der Energieminister alle vier Blöcke wieder in Betrieb nimmt. Wir werden alles dafür tun, um den Unfall zu tilgen‘.

13.1. Das Feuilleton wieder reines Vergnügen – nach ‚Hootie and the Blowfisch‘ reist das Ensemble des Deutschen Theaters für die Proben des ‚Decamerone‘ zum Regisseur im Moskauer Hausarrest. Premiere des Stücks mit KIRILL SEREBRENNIKOW ist 8.März in Berlin! – Und dann die Seidenstraße gleich zweimal, erst die 21st-Version unter der Laterna Magica von XI (MARK SIEMONS), dann ihre Geschichte (THOMAS HÖLLMANN): als die Tributbringer unter den Gegengaben, ‚Ballen kostbaren Gewebes, häufiger auch Seide fanden, gelangte die in die feinen Kreise Roms – wo sie dazu dienten, daß die Frauen der Öffentlichkeit genau so viel von sich zu sehen gaben wie den Ehebrechern im Schlafzimmer‘, wird SENECA zitiert – so gehen die uralten Geschichten von traumhafter Schamlosigkeit, wer soll da noch schnödem Lebenswandel frönen!

Und das Berliner HAU1 unterm Regiekollektiv Schwarze Pumpe bringt die 50/50-Regel aus dem Basis-Workshop auf die Bühne, ‚100 Prozent Berlin Reloaded‘ – das Ensemble als Abbild der Stadtbevölkerung, Sex, Alter, Nation, sole/married, Wohnplatz – Rekrutierung über Kettenreaktion, sehr verrückt und Stadterlebnis in kultivierter Forrn, oder einfach echtes Berliner Straßentheater – ‚Clärchens Ballhaus‘ macht nach vierzig Jahren Schluß, Aufruf zum letzten Schwoof – ach, ich hätte ja Geld gegeben, wie neulich fürs Goya, das die Eröffnung nur knapp überlebte und abri kadabri … furt war sie, meine Kohle! Über allem Rausch wieder die Tücken des Geschäftsmodells übersehen – auch dies hatte seine Zeit, kaum Platz für Standardtanz nach Mitternacht, klagt HANNAH BETHKE, ja, für was ist heute Platz in Berlin?

Hört nicht auf, noch Enkulturation des höfischen und dorffestlichen Paartanzes durch GEORGE BALANCHINE, 116 wäre er diesen Monat geworden, so WIEBKE HÜSTER, der von St. Petersburg nach Amerika gelangte und das ‚School of American Ballett‘, darauf das ‚New York City Ballett‘ gründete, er starb 1983, jetzt das ‚b.42‘ in Stuttgart, zum Ende die Frauen aus den Gassen von links, die Männer von rechts aus dem Dunkel – ‚über die Breite der Bühne hinweg schauen sie einander in die Augen, bevor sie aufeinander zutanzen‘, WH. – Etwas Archaisches, dieses Verhältnis Frau und Mann, wie die Anziehung der Planeten – das atemberaubende Tanztempo in stupender Intensität, daraus ORAZIO DI BELLA, großartig – wie sie das schreibt!

Schließlich PIETRO ARETINO, geboren 1492 (obacht Columbus), laut Eigenwerbung adliger Abstammung, formulierte ‚Herr, brich mir das Genick im Sturz von einer Bierbank‘ – und so geschah es.

Belarus droht das Verschwinden in Rußland, so ANDREY VOZGANOV, sein Präsi ALEKSANDR LUKASCHENKA ist auch dafür bekannt.

17.02: Loki gibt Laut, 1 Box mit Futter ins Gras – kommt rein, Kong – such! – bringt den leeren Kong an den Schreibtisch, ab zum Abschlußbrot (trocken), echtes Dreigang-Menü.

14.1. Abends wandern wir beiden Geschäftsführer ins Hamme-Forum, wo Hunderte der Begrüßung durch die Bürgermeisterin lauschen, die sich erstmal über JOHNNY TRUMP hermacht, sei ja wohl das Letzte, dann aber doch zu den Kosten in der Gemeinde kommt – die junge und neue IRB-Chefin legt einen präzise gearbeiteten Text vor, der größten Eindruck macht, echte Bürgermeister-Kandidatin – nach Schnittchen und Sekt verlassen wir, bevor’s umschlägt, mit der Pastorin im Geleit den Berg hoch.

Covid 19: es gebe keine klaren Beweise für die Mensch-zu-Mensch-Übertragung des Virus, so die WHO (ANKENBRAND 16.4.20).

15.1. Zum nächsten Empfang, wir nehmen den Weg über Walle, wo Marion in einem echten Szene-Café verschärftem Gitarrenauftritt folgt, derweil mein Türke mir den Kopf in Form stutzt – sodann über die Obernstraße ins Bankhaus, das sich den kleinen roten Teppich nicht nehmen läßt – die Aussichten sind schließlich glänzend! Nach zwei qualifizierten Talks des OLEARIUS JR. und KARSTEN KLUDE wird ein beeindruckender Service am dreistöckigen Häppchen & was du denn trinken willst durch die Eingangshalle getrieben, beste Unterhaltung, am Ende noch mit dem Meister, der herbeitritt, alle anderen sind schon weg – ich fühle mich gut aufgehoben, wenn Sie ahnen.

Über hundert Jahre ‚Untergang des Abendlandes‘ des OSWALD SPENGLER schrieb neulich einer – ich also ins Netz und hatte im Nu 1250 Seiten auf dem Tisch, erschienen 1918, konnte also keine Prophetie sein, eher eine Variante der ‚Gesetzmäßigkeit der Geschichte‘, in die übrigens Nordamerika einbezogen war, also das Siedlungsgebiet des weißen Mannes – ich finde, man könnte das Thema auch kürzer fassen. – Dazu ANGELA MERKELS neue Chinareise, die 12., zum KP-Meister mit einem Welt-BIP-Anteil von 20 Prozent.

FRANZ MÜNTEFERING hat die 80.

BERND SCHLINK fordert, der Kirchenaustritt gehört vors Pfarramt und nicht vors Amtsgericht oder Standesamt, soviel Zumutung muß sein zwischen Kontrahenten – wer das staatlich eingefädelt hat, wäre eine Recherche wert.

Aus der Straßenreinigung: SANDRA KEGEL wirft einen Blick auf die Münchener Liste störender Straßennamen. Wie längst in Berlin betreibt die Stadt auf SPD-Initiative das Geschäft mit der Rückabwicklung der Geschichte. In diesem Verfahren trifft es dann HEINRICH VON KLEIST, CHRISTOPH KOLUMBUS, ERICH KÄSTNER und ARTHUR SCHOPENHAUER ebenso wie ROBERT KOCH, GUSTAV ADOLF VON SCHWEDEN oder FRANZ JOSEF STRAUSS – Jeder hat Dreck am Stecken, der Kriterienkatalog ‚street credibility‘ wird wohl auch in Kürze publik. Hoffentlich gibt’s keine Jesus- oder Augustinusstraße, meint die Journalistin abschließend – tröstlich die umseitige Vorstellung der ‚Titanic-Kolumnen‘ des WALTER BOEHLICH:

Schwächstes Wachstum der Industrie seit 2013 bei wiederholt stärksten Überschüssen auf Staatsseite, erzählt bloß was von Sondereffekten, die EZB-Staatsschutzprogramme und Höchststeuersätze gewähren fettes ‚Staatsleben‘, das zu personalisieren ist – das wertlose Geld beflügelt Vermögenspreisinflation – den Staatsüberschuß von 50 Milliarden in irgendeiner Form zurückzugeben, erscheint der SASKIA ESKEN einzig ‚gefährlich‘.

A propos wertlos, THORSTEN POLLEIT (ef Nr. 196) kennzeichnete die Null- und Negativzinsstrategie als ‚radikales Antikapitalismus-Programm‘, bei Null und drunter bleiben Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen aus, dazu Kapitalaufzehrung, Immobilienpreise weit über Wert usw., Massenvernichtungswaffe sei das Monopol der Zentralbanken über Geld & Zins.

17.1. Stasi: … ist ja schon häufiger medaillenverdächtig prämiiert worden, kaum ein Geheimdienst konnte ihr das Wasser reichen – die Ausstellung ‚Artists & Agents‘ im Dortmunder ‚Hartware‘ Medienkunstverein zeigt krönende Infamien. ERICH MIELKE ließ ‚Kunsthistoriker in Zivil‘ los, also ‚Tschekisten mit dem sechsten Sinn für’n Glassenfeind‘, so ähnlich GEORG IMDAHL, im Studiengang ‚Operative Psychologie‘ an seiner Hochschule Potsdam-Eiche ausbilden, zu Weltmeistern in den Anwendungen ‚operative Legenden‘ – fiktive Sachverhalte – Infiltration von ‚Kompromaten‘ – ‚Tipper‘ – Spürnasen unter den Schnüfflern.

Zum kulturellen Handwerkszeug gehörte ‚performative Zensur‘ – ‚vorbeugende Überwachung‘ – ‚fingiertes plötzliches Unheil‘ wie Wasserrohrbruch – Entsendung ‚anonymer Rowdys‘ in Ausstellungen – Auslegen von Pornos oder einfach Dreck im Hausflur – aber auch Versenden von Einladungen mit falschem Datum, von Stasi-feindlichen Gedichten an Künstler – dagegen der KGB: 1974 mit schwerstem Gerät, also Räumfahrzeugen, in eine Ausstellung rein, alles plattgemacht, konnten die Kollegen bestimmt nur schmunzeln! Denn es kommt noch mehr: Verkleidungsseminare mit Transvestitenansatz.

Stasi war der erfolgreichste 2-Millionen-Block des Untergangsregimes, mit 41 Millionen Karteikarten und 11 Regalkilometern in der Erbmasse, seiner Zeit also weit voraus in den Themen überwachen – infiltrieren – zersetzen. Vielfach wurde einfach ‚Nichts‘ beobachtet – und akribisch festgehalten, das sei ‚Teil einer Selbsterhaltung, der Selbstbezüglichkeit und eines Systems, das stets den Anderen, das Andere, den Feind und die Gefahr erschafft, um selbst am Leben bleiben zu können‘, so die Autoren der Broschüre ‚Überwachen und zersetzen‘ – gute Tipps für Gegenwärtiges, oder? Das Gendersternchen in jeder zweiten Zeile zerstört den Text beträchtlich und produziert Grotesken in Folge – die das Thema dominieren – was fehlt, ist ‚der/die Flüchtling*in‘.

JEFFREY EPSTEIN nannte etliche Inseln in der Karibik sein eigen, wohin er einige hundert Mädchen und Frauen verschleppte, die Täter kamen freiwillig.

Tierversuchsgegner filmen verdeckt im Labor des Hirnforschers NIKOS LOGOTHETIS – das zum Skandal zusammengeschnittene Video sendet ‚Stern TV‘. Der Mann wird daraufhin mit dem Tod bedroht, das ist guter Empörungsstandard, als Teufel und Nazischlächter tituliert. – Niemand aus dem MPI Tübingen tritt dem entgegen, nicht einmal dem strafbaren Vorgehen der, wie heißen sie doch gleich, Aktivisten – die Protagonisten des ‚öffentlichen Fanals‘ werden im ARD-System als Experten vorgestellt – Protest gegen die pestige und infantile Skandalisierung nur aus dem Ausland, nicht zuletzt gegen die Führung der MPG, die sich unterwirft, wider besseres Wissen – das Strafverfahren endet mit Entlastung, spät – nach dem Entzug der Institutsleitung folgte die Rehabilitierung, ebenfalls spät. – Das Ganze der 100. Schlag ins Kontor ‚Wissenschaftsstandort Deutschland‘ – denn NIKOS LOGOTHETIS wechselt mit einem erheblichen Teil seiner Mitarbeiter nach Schanghai, wo grade ein prachtvolles Institut fertiggestellt wird (ausgerechnet), berichtet MARCO WEHR.

Sieglinde hats jetzt auch erwischt – der Hund machte kurzen Prozeß – die Eignerin bekam in zweiter Instanz 615 statt geforderter 4.000, für den toten Fernseh-Vogel, Revision nicht zugelassen.

An der Uni Frankfurt weiterhin Faustkampf seitens der ‚Studis gegen rechte Hetze‘.

Aus der korruptiven Elite Maltas tritt jetzt auch Polizeichefe Lawrence Cutajar zurück. Von ihm sprach die Journalistin DC GALIZIA (guxdu Bd. 10, 2018.1, Seite 139).

PS.: Im Vorgriff weitere Partikel aus der Malta-Sklerose: der MUSCAT-Kabinettschef KEITH SCHEMBRI zum zweiten Mal ‚kurzfristig‘ in Haft (rüb. 24.9.20) – das Kautionsgeld für die Entlassung ‚am späten Abend‘ hatte er wohl mit, alles Übrige der Familie, des Buchprüfers und der Geschäftspartner wurde beschlagnahmt – Anlaß ist das ,MUSCAT-Malta Individual Investor Programme‘, vulgo, Pass-Verkauf an Oligarchisches mit Handsalbe, welche der Rechnungsprüfer sodann in Richtung Jungferninseln abseite.

Der Katalog NORBERT TADEUSZ, wuchtige Malerei in Farbe und Motiv, in Teilen nahe bei FRANCIS BACON.

Google, nach 22 Jahren als Alphabet bei einer Billion Marktwert, Gründer SERGEY BRIN und LARRY PAGE bei je 67 Milliarden, nur zu verständlich. – JACK D. HIDARY zur Historie und dem Forschungsstand der Quantentechnologie – 1.000 Unternehmen bei der Arbeit, Qu Spin, Ao Sense, ’D Quantique, dazu Werkstätten für Quantencomputer, Q-CTRL, Quantum Machines, jeweils Hunderte Millionen $ im Einsatz – Software Freaks sind Zapata, QC Ware, 1 Qbit, kurz, da bricht in Kürze erneut was rein.

19.1. China: in 3sat ‚Die Neue Seidenstraße‘, ff. – KISHORE MATIBUBAHNI aus Singapur, ‚Has The West Lost It?‘, erklärt die Expansion über die Seidenstraße und die Folgen für seine Gegenüber, die USA und Europa – der amerikanische Isolationismus befördert diesen Prozeß – ARNOUD DE MEYER, Belgier in Singapur: der Westen nimmt die geopolitischen Absichten nicht wahr, überläßt Afrika den Chinesen – TIM SUMMERS aus Hongkong vom ThinkTank ‚Chatam House‘: Europa wird absehbar vom Tourismus leben, dem asiatischen – JOE NGAI von Mc Kinsey: gegen 2.000-jährige Dominanz von China und Indien sehen 200-jähriger westlicher Vorrang aus wie eine historische Anomalie, Film von BASIL GELPKE, paßt so zu XIS akutem Procedere und den Langzeitplänen (guxdu Bd. 12, 2019.1, Seite 81 ff. und Bd. 13, 2019.2, Seite 109 ff., insbes. MAXIMILIAN TERHALLE, Seite 114). – Kurz, weiterer strategischer Aufschlag.

20.1. USA: UFUK AKCIGIT erklärt den Rückgang der amerikanischen Wirtschaftsdynamik aus der Monopolisierung, welche die Konzentration neuer Patente auf sich zieht: solche Zentralisation erstickt Produktivität und hält – wie der Nullzins – unproduktive Unternehmen am Markt – der gleiche Abstand bestehe in Deutschland zwischen West und Ost.

21.1.Out of German Mr. Moneypenny: EEG: Höchstförderung für Photo-Wind+Bio-Treiber 27,3 Milliarden finanziert über Stromaufschlag pro Haushalt+Mittelstand von 6,4 Cent pro Kilowattstunde, dazu MehrwertSt, also über 8! – Große kriegen’s ermäßigt – mit dem Kohleausstieg setzt sich das fort, kommt gleich! – Fast vier Millionen Leute im Spitzensteuersatz, der ab dem 1,5-Fachen des Durchschnitts zieht.

RUS: Wie XI feilt VLADI PUTINOWITSCH am heroischen Geschichtsbild, der Diktatorenpakt von 1939 nervt, der mit zwei Überfällen aus West und Ost Polen physisch und von der Landkarte fegte – das besiegelten die beiden Anführer mit einer gemeinsamen Panzer-Parade in Brest-Litowsk – ‚ein kurzer Schlag … (hat) genügt, damit von dieser Mißgeburt des Versailler Vertrages nichts bleibt‘, zitiert FRIEDRICH SCHMIDT den seinerzeitigen Regierungschef MOLOTOW – Im Dezember 39 entbot STALIN einen Gruß nach Berlin und sprach ‚von einer durch Blut bestärkten Freundschaft der Völker‘. – Danach traf es von östlicher Seite fünf weitere Staaten, bevor der deutsche Anführer den allgemeinen Überfall befahl, dem geplanten russischen zuvorkommend – und dessen Potenzial grundlegend fehleinschätzend.

Bildungsrepublik: Anstieg Studenten an privaten Hochschulen auf eine Viertelmillion, 7 %, im WS 18/19.

Als ich zum Briefkasten will, hält ein paar Häuser weiter der Krankenwagen und ein Rollstuhl wird ausgeladen, das nächste Ende in Sicht – ein halbes Dutzend Kunden hatte das Totenlicht in 12 Monaten, es geht nicht aus. – Das Altern, MELANIE MÜHL traf in Zürich HEINZ RÜEGGER, der vom ‚Bilanzsuizid‘ vieler Alter spricht – weil die Philosophie der Unabhängigkeit und Selbstverwirklichung und des Anti-Aging gegen das steht, was ist: das Altern und die Abhängigkeit, diese ‚narzisstische Kränkung des Ego‘ – dabei steigt, nach ihrem Tief zwischen 30 und 45 die Zufriedenheitskurve bis ins 85.! Anderen etwas zu bedeuten, ist das Futter dafür – dem muß das Eingeständnis von Abhängigkeit folgen, vielleicht die härteste Kopfarbeit.

20.00: zum Davos-Spektakel mit starker Klima-Komponente wird natürlich Kenner ROBERT HABECK interviewt, denn in den Alpen klagt gerade ANGELA MERKEL die ‚Klimaleugner‘ an – wer bitte, ist das? Wenn sie spricht, hat das oft was von Nebelkerze – naja, HUBI HEILS Installation treibt auch in den Wahnsinn: ein ‚Rat der Arbeitswelt‘ muß her, die 20. Kommission für Soziales.

Nazi auf Arte: zwei Juden flüchten im April 1944 aus Auschwitz und berichten im tschechischen Untergrund vom Prozeß des Mordens, das werden die ‚Auschwitz-Protokolle‘ – von der Erweiterung des Lagers 1944 nach der Besetzung Ungarns – in 54 Tagen wurden in 154 Zügen, 2.000 Juden in jedem, in Summe an die 500.000 in das KL transportiert und der größte Teil in kurzer Zeit ermordet, vergast oder erschossen – ‚Gib deinen Schmuck ab, gib alles ab, was du besitzt‘, hieß es am Bahnhof vor dem Einstieg in die Viehwaggons – RUDOLF HÖSS wurde wieder ins KL geholt – eine Rampe direkt ins Lager gelegt – der Vorraum zur Gaskammer faßt 2.000 Menschen, die durch eine Tür in Gruppen in die Vergasung gehen – die Protokolle erreichen das War Refugee Board in Bern – es ergeht ein Aufruf zur Bombardierung von Auschwitz, Mc Lennon – CHURCHILL befürwortet Bombardierung.

Venus of Lespugue; Paleolithic figure of the Gravettian culture; dated to between 26.000 and 24.000 years ago; discovered in 1922 by René de Saint-Périer in the Rideaux cave of Lespugue (Haute-Garonne) in the foothills of the Pyrenees; 6 inches (150 mm) tall; carved from tusk ivory.

Seit Jahren steht das Format Holz, 100 x 40, quer auf dem Gerüst, mit Profilportrait, gehetzt – wohl vom Jahrhundert. Ich habe es um 90 Grad gedreht, Profil guckt jetzt zu Boden, und Mme. DE LESPUGUE darüber gepackt – so wird das Profil Teil eines Geburtsvorgangs, schön, wenn der noch zum Ende kommt, vor dem Abgang! Frag nicht!

Madame de Lespugues, 100 x 40 cm, Acryl auf Holz, 2020

‚Etwas geht mir im Kopf herum, das ich nicht los werde, weshalb ich mich schäme – wie kann ein 14-jähriges Kind hoffen, daß neben ihm jemand stirbt, damit es einen Platz zum Sitzen hat, Hedy Bohm – Max Eisen – süßlicher Brandgeruch – Lenka Brelsberg – Mutter auf die linke Seite, der 60-Jährige auch – ‚Arbeit macht frei‘, work will liberate you – er verlor seine Brille, kniete nieder und suchte sie, ein SS-Mann kam dazu und trat ihn tot – ‚wir verstanden, was mit denen passierte, die nach links gingen‘ – ‚deine Familie ist durch den Kamin gegangen‘, was redet der da – sie verbrannten die Familien – ich wußte, daß ich allein war.

30.7.1944 at Madison Square Garden, 40.000 for information on the Jew Murdery – am 26. November werden die letzten Juden vergast, das Sonderkommando abgezogen – die Überlebenden ‚hätten sich eine Bombardierung gewünscht‘ – Dokumentation des MARK HAYHURST – gehörte in den Schulunterricht, so Oliver Jungen.

CARL CLAUBERG und die Frauen von Block 10, an denen er Experimente zur Sterilisierung durchführte, von März 1943 bis Januar 1945–1955 im Rahmen der Amnestie aus sowjetischer Gefangenschaft entlassen, gelangte er in den Märtyrer-Status – und trotz justizieller Obstruktion noch vor Gericht, verstarb vor Prozeßbeginn.

MARKUS MÜLLER erzählt die Geschichte des ‚Arbeitsscheuen‘ August Schäfer III. Die ‚Einstufung‘ genügte, ihn durch drei Konzentrationslager zu treiben –

‚Schutzhäftling/Rückführung – 3.12.43 K.L. Au übersteht

Haft Nr. 60,

Beruf: Packer, Post Hagenburg

von Stapo Frankfurt/M.

Effektenverwalter: Unterschrift SS-Oberscharführer

WOLF BIERMANN (83) hat das KL Auschwitz nie ‚besucht‘ – ‚ich bin schon mein Leben lang in Auschwitz, durch all die Familiengeschichten‘.

15.00, Loki verfolgt sich im Veitstanz durch den Garten – nach Verlängerung unseres Netzwesens halte ich Kilopost in der Hand, die Produktbeschreibung krieg ich noch runter, die AGB erschöpfen mich, die Preisliste für Moldau, Moldavien pp. lasse ich – was soll die Aufregung, wenn sogar die 80-seitigen AGB von Paypal beim OLG Köln als zumutbare Beschäftigung rauskamen, setze ich glatt ein Geschäftsmodell drauf: Bildungsurlaub! Zahlt ja die Innung!

22.1. TERRY JONES von den Monty Pythons ging, 77.

Nach Jahr und Tag wieder ein Gang um die Felder, 3 km – der Zeitungsartikel rüttelte mich.

MARIO DRAGHI jetzt auch noch mit Bundesverdienstkreuz, HANS-WERNER SINN gratuliert.

23.1. Corona: über Nacht wird Wuhan von der Außenwelt abgeriegelt – der Ausbruch begann vor etwa zwei Monaten (vgl. Bd. 13, 2019.2, Seite 202 ff.).

24.1. WALTER STEINMEIER macht bemerkenswerte Worte in Yad Vashem, dem Ort der Schoa in Israel, auf englisch, das größte ‚Verbrechen ,… von meinen Landsleuten begangen. Es waren Menschen‘.

JOACHIM GAUCK wird 80.

ANGELA MERKELS 10. Treffen mit RECIP – ihr Gesprächsfaden auch mit PUTINO markiert eine ihrer Stärken.

25.1. Corona: Beginn des chinesischen Neujahrsfestes – den hoch ‚politisierten Umgang mit Daten in China selbst bei Fragen von Leben und Tod‘, nämlich beim epidemischen Corona-Virus stellt FRIEDERIKE BÖGE vor – er spiegelt eins zu eins das KGB-System Tschernobyl vor bald 24 Jahren – jenes Ereignis, mehr jedoch der Prozeß seiner Abwicklung wurde zum Katalysator des Sowjet-Kollapses, trieb Perestroika und Glasnost vor sich her, die Leute glaubten kein Wort mehr. Das treibt mich zum Leserbrief, dem wenig geschmeidigen. – So geht’s in China auch weiter! Mit dem Fortgang des Virus, der steigenden Totenzahl, offenbaren Funktionäre ihren Zustand – sie zeigen auf ‚die eigentlichen Mörder … die Indifferenz und Inkompetenz … die Feigheit der lokalen Kader, eigene Entscheidungen zu treffen‘ – Folge des chinesischen Top-Down-Systems, so FB (boe. 6.2.20), Folgen des kommunistischen 20. Jahrhunderts.

Im dritten Anlauf schließt die SPD THILO SARRAZIN aus, Peter Carstens zählt ihn zu deren Gespenstern, der in ‚politisch-ideologischer Nähe zur … AfD‘ publiziere – das ist selbst gespenstisch – und wie pikant die Prophetie des Geschaßten in der Sonntagszeitung vor vier Jahren: ‚Hätte man auf mich gehört, gäbe es heute keine AfD‘ (FAS 24.4.16).

Abends zur Schwankhalle, deren kleinen Hinterraum wir auch finden für einen fulminanten Abend eines Quartetts mit Gesang auf FRANK ZAPPA, dazu drums, Saxophon und E-Baß, sehr gelungen.

26.1. SONNTAG

Nach Hamburg zum Neujahrsbrunch zu Sigrid in die Haynstraße, wo an die vierzig die ‚Hamburger Etage‘ füllen, wieder sehr unterhaltsam.

27.1. ‚Ich reise ans Grab meiner Eltern und meiner Familie‘ sagt einer, auf dem Weg nach Auschwitz – ADORNO sprach von den Tätern als von ‚Erkalteten‘, an sich Menschen wie du und ich – zu Weihnachten in den verdienten Urlaub und nach Hause ‚zu den Lieben‘, die Mutter geküßt und vor dem Baum das Repertoire gesungen – ein Drittel der Amerikaner halten die sechs Millionen für eine Erfindung.

Der 75. Jahrestag währt noch gut vier Monate – und dann hört er nicht auf, selten wurde das monströse Verbrechensnetzwerk so offengelegt, entfesseltes Wüten uniformierter Bestien gezeigt, waren die Gesichter der Toten und Überlebenden so präsent, hinter denen das Erlebte bis heute nistet – je länger es zurück liegt, desto unfaßbarer wird das frivole Morden durch Tausende, zig Tausende, die durch erobertes Gebiet streifen, Leute suchen und abknallen, niederbrennen, ins Lager verbringen, selektieren, bei den Haaren packen und die abschneiden, alles Habselige zusammenraffen, in Kammern pferchen, die Leute dabei anlügen, wie sie es von ihrem Anführer kennen, aufs Dach steigen und Giftgas einwerfen – und wenn die Niederlage näher rückt, die Lebenden auf die Straße treiben, alles abreißen, einebnen und Blumen draufpflanzen – wie im Film ‚Lauf Junge lauf‘ bei Arte.

Abends drauf das ‚Tagebuch der Anne Frank‘ – mehr geht nicht – etwas kriecht in mir hoch, etwas Deutsches, das waren doch alles Deutsche, die den Frauen die Haare vom Kopf schnitten, Kapos – wenn Du es lange genug ansiehst, wird es ein Teil von Dir, jede Distanzierung wird lächerlich, diese fraglos willigen, pflichtbewußten, folgsamen Deutschen – was haben sie aus sich gemacht, in der Mitte des Jahrhunderts, und danach.

75 Jahre sind wohl ein erforderlicher Abstand, um das zu wagen, was alles Menschliche mobilisiert: es anzusehen, die Verantwortung zu sehen, zu nehmen, die Scham endlich zuzulassen, vor der Ungeheuerlichkeit auf die Knie zu gehen, zu schweigen. – Und der Weg wird angegangen, in der Emotionalisierung, wie es etwas holprig heißt – die muß kommen, sollen die Menschen erreicht werden – sie kommt über die ‚Verkörperung des Verbrechens, über die Gesichter der Opfer‘, die der Erkalteten sind ja bereits bekannt – das alles sind Menschen – und dann die Geschlossenheit von Tätern und Gefolgsamen.