A B C Alarm 1 - Susi Müller - E-Book

A B C Alarm 1 E-Book

Susi Müller

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Beschreibung

Überraschung für jeden Leser Weltneuheit - Man spricht mit den Buchstaben - Freundschaft und Hilfe sind in dieser neuen, großen Gefahr nötig. Noch nie hatten die Buchstaben solche Angst und Probleme. Können die Kinder helfen? Schaut mal rein- Lebt mit ihnen- vielleicht möchtet ihr mitmachen? Viel Freude und eine tolle Zeit

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Seitenzahl: 94

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Für jeden einzeln aufgeführten Buchstaben folgt eine abgeschlossene Geschichte

Abgeschlossene Buchstabengeschichten

Buchstabe E

Buchstabe H

Buchstabe X

Buchstabe Y

Buchstabe P und O

Buchstabe K

Buchstabe U

Buchstabe W

Buchstabe J

Buchstabe R und S

Buchstabe V

Buchstabe G

Buchstabe T

Buchstabe B

Buchstabe C

Buchstabe F

Buchstabe Q

Buchstabe D

Buchstabe L

Buchstabe Z

Buchstabe N

Buchstabe M

Buchstabe i

Buchstabe R und S

Sophia war gerade dran. Sie hüpfte mit dem linken Fuß auf die vierte Gartenplatte. Johann am Rand stehend, mit hörbarer Stimme 4, 5, 6 zählte er ihre Sprünge. Sophia gut drauf, hüpfte fröhlich von Gartenplatte zu Gartenplatte.

Johann: „Fünfzehn. Gut, Du hast gewonnen. Es ist mehr, als ich geschafft habe. Lass uns aufhören.“

„Ja komm, wir besuchen meine Mamma.“

Diese arbeitete im Buchladen um die Ecke. Dort machten sie öfter mal, einen kurzen Besuch, so ging es gleich los.

Paar Minuten später, hielt Johanns ausgestreckter Arm den Türgriff in der Hand. Erstaunt blieb er stehen, ein unbekannter Ton dröhnte ihnen entgegen. Streng, laut, sehr energisch, drang eine Stimme von der Leseecke durch den Verkaufsraum: “Alle Buchstaben müssen runter. Alles muss weg. Dies ist der heißeste Platz für Bücher die auf der Top Liste stehen. So verkaufen wir am meisten. Der Umsatz muss gesteigert werden. Schließlich sind wir nur dafür hier. Dies sind doch nur Buchstaben, die interessieren niemanden, jeder kennt sie.“ Strengen Blickes wedelte er mit seiner Hand.

In schöner größerer Form waren die Buchstaben in der ABC-Reihenfolge auf den Wandregalen, seit Sophia denken konnte platziert.

Lehrling Peter beeilte sich, huschte folgsam mit ernstem Gesicht los. Sehr große Karton hatte er mitgebracht. Begann diese mit den

Ausstellungsbuchstaben zu füllen. Die oben stehenden konnten seine Arme nicht erreichen, somit musste die Leiter mit zum Einsatz kommen.

Sophias Mama kam gerade vom ersten Stockwerk, die Treppen runter ihnen entgegen. Ihr Gesicht machte einen unlesbaren Eindruck. Zu Sophia meinte sie: „Es ist besser, ihr geht gleich wieder. Mit dem neuen Geschäftsführer ist heute, nicht gut Kirschen essen. Die Buchstaben in der Leseecke müssen weg, da kommen jetzt die neuesten meist verkauften Bücher hin. Er muss beweisen, dass er mehr Umsatz aus dem Haus hier herausholen kann. Meint er.“ Eine kleine Handbewegung, sie dreht sich gleich wieder um, ging weg.

Gleich beim Öffnen der Türe verspürte Johann die kühle Stimmung im Geschäft. So kam es, dass er immer noch mit der offenen Türe in der Hand stand. Peter kam mit einem großen Karton durch. Schnellen Schrittes, ernstes Gesicht, den Körper fügsam nach vorne gebückt, im Vorbeigehen wirft er Worte rüber: „Ich bringe alle Buchstaben in die Gartenhütte.“

Staunend wandert Sophias Blick zu Johann. Dieser hielt nicht nur die Eingangstüre offen, sondern auch seinen Mund. Hierher zu kommen war nicht gerade die beste Idee. Die Stimmung war „O ho.“ Nur schlecht. Ohne ein Wort war es klar, sie würden Peter begleiten.

Im Hinterhof setzte Peter den Karton vor der Gartenhütte ab. Die nächste Enttäuschung kam beim Griff in seine Hosentasche:

„Jetzt habe ich auch noch den Schlüssel vergessen. Überlegt kurz. Na gut, ich muss ja sowieso mit den anderen Kartons noch kommen. Ich stelle diesen Karton später mit den Anderen in die Hütte.“ Drehte auf dem Absatz um, ging schnell zurück.

Im selben Moment ertönt aus dem Nachbarhaus eine laute Stimme: „Johann, du kommst sofort rauf. Glaubst du, ich räume das Zimmer alleine auf? Los, komm.“ Johanns Blick ging hinauf zum Fenster, an dem sein Bruder David stand.

Sophia zugewandt: „Du das sieht schlecht aus. So wie der da steht, ist es ernst. Unser Vater hat gestern verlangt, dass unser Zimmer heute aufgeräumt ist. Also ich muss gehen. Bis dann.“

Sophia: „Ja gut. Dann gehe ich auch hinauf.“

Johann schaute wieder zum Fenster. David winkte zu kommen. Klar, er hatte verstanden. Schnell kamen die Worte: „Also bis dann.“ Während sie weggingen. Jeder in seinen Haustüreingang.

*

Am nächsten Tag kamen die Beiden gemeinsam von der Schule über den Hinterhof heim. Im Vorbeigehen glaubte Sophia, jemand rief Hilfe, aber sie beachtete es nicht. Bestimmt habe ich falsch gehört. Ach, aber da doch: „Bitte helft mir!“

Sophia zu Johann: „Was hast Du gesagt? Warum soll ich dir helfen?“

Verdutzt schaut er sie an: „Aber ich habe doch gar nichts gesagt.“

„Hallo“ war jetzt deutlich zu hören.

„Hallo“

Johann: „Siehst du, das bin nicht ich nicht.“

Sophia: „Aber wer soll es denn dann sein? Kein Mensch ist hier, außer uns beiden.“

Johann: „Es kommt von drüben am Gartenhäuschen.“

Langsam, vorsichtig, nähern sich beide, achtsam. Sie legen ihre Hände zusammen um sich und den Anderen zu beschützten.

Knacks, Ratsch. Sie erschraken, was war das?

Ach, ausschnaufen, Sophia ist nur auf ein kleines Ästchen getreten. Stille, beide sind sehr konzentriert.

„Hallo, bitte, bitte helft mir. Kommt bitte her zu mir.“

Mit großen Augen, überrascht, Sophia: „Das ist doch nicht möglich. Da liegt ein Buchstabe. Kurze Pause. Stille. Aber der kann doch nichts sagen.“

„Hallo, doch, doch, ich kann sprechen.“

Johann Augen und Mund offen: „Whou.“ Kommt ganz langsam aus ihm raus.

Sophia: „Sag mal, wie kommst du denn hierher?“

Das A: „Ihr wart doch gestern dabei, als uns der neue Geschäftsführer raus geworfen hat. Ihr gingt neben Peter, als er uns hier abstellte.“

Bestätigend, damit einverstanden nickt Sophia mit dem Kopf: „Ja, das stimmt. Aber?“

Schnell das A: „Aber! Peter hat uns vergessen. Er ist nicht mehr mit dem Schlüssel für die Gartenhütte gekommen. Kinder kamen, benützten uns zum Spielen. Wir hingen an Ästen, verletzten uns. Andere rissen uns im Vorbeifliegen wieder los. Wir krachten schwer auf Steine und Kanten. Ja. Es holte tief Luft. So zerfetzte mein Körper. Es ging rauf, runter, rüber, hoch über die Bäume. Wir flogen alle noch durcheinander. Es war ein großes Schlachtfeld mit viel Freude für die Kinder, großem Schmerz und Angst für uns. Mir ist jetzt noch schlecht. Alle anderen haben sie mitgenommen. Weil mein Körper so verschlissen ist, hat mich einer hier ins Gras als Abfall geworfen. So zerschunden habe ich ihm nicht mehr gefallen. Er schrie, du bist zu kaputt, weg mit dir.“

Sophia nimmt das A achtsam in ihre Hände und zieht es zu sich hoch…

Das A: „Oh, vorsichtig, vorsichtig. Ich bin ja ganz zerrissen, verbeult, tief eingedrückt, zerfetzt. Tiefe Schmerzen sind in mir.“

Johann: „Du hast um Hilfe gerufen. Aber wie können wir dir helfen?“

Sophia: „Ja, sollen wir dich mit Klebstoff zusammenkleben?“

Das A sofort trotz starker Schmerzen schnell: „Nein, nein. Kein Klebstoff.“ Es hatte sich so erschrocken, zusätzlich zu seinen Schmerzen fing es zu zittern an.

Sophia spürte das Vibrieren vom Körper des As: „Sage mir A, macht dir der Klebstoff so sehr Angst?“

Das A zitternd mit einem Hauch von Stimme, am Ende der Kraft. Zart: „Ja, bitte Achtung, Gefahr, Gefahr, Klebstoff ist das Ende für uns. Unsere Formen muss man nachfahren. Nur durch dieses Nachfahren bekommen wir Kraft und Stärke, damit man uns immer und überall einsetzen kann. Wenn ihr mich mit Klebstoff repariert bin ich fest, nicht mehr beweglich. Somit kann ich, wenn ein Kind meine Formen nachzieht nicht mehr aktiv sein. Das heißt, das Kind sieht mich nicht mehr. Ich jedoch, ich brauche die Liebe der Kinder, um weiterleben zu können. Beim Nachziehen meiner Formen habe ich Bewegung und die Kinder Bewegung. Dies tut uns beiden sehr gut. Zusammen werden wir so stärker.“

Johann: „Ja, das kann ich schon verstehen. Aber wie sollen wir dir dann helfen? Was können wir tun?“

Das A: „Schau, du hast doch deine Schultasche neben dir. Mit Papier und Bleistift kannst du mich retten. Einfach nur meine Form nachfahren.“

Sofort streckte er seinen Arm Richtung Schultasche: „Ich mache schon.“ Nahm Papier und Stift zur Hand, gab auch Sophia etwas ab.

Langsam, vorsichtig, legte Sophia das A ins Gras: „Ich lege dich mal ab und werde deine Formen nachziehen.“

Das A: „Ja, bitte, bitte fangt an. Meine Kräfte werden von Minute zu Minute weniger.“ Deutlich sah man, es wurde schwächer, die Stimme nur noch ein Hauch, kaum hörbar.

Sophia: „Sollen wir einen großen oder einen kleinen Buchstaben machen?“

Das A: „Wie ihr wollt. Ich kann mich groß und klein machen.“

Johann: „Einer von uns Beiden schreibt ein großes, der andere ein Kleines.“

Das A: „Es wäre das Allerhöchste. Du klein sie groß. Aber bitte, bitte, bitte fangt an. Meine Kräfte gehen immer mehr von mir weg. Die Schwäche nimmt Besitz von mir.“

Johann: „Komm Sophia wir schreiben.“

Sie knieten auf der Wiese, das A vor ihnen liegend. Fuhren den Buchstaben in groß und klein nach.

Das A: „Oh, Vorsicht bitte. Bitte langsam, alles in mir ist kaputt, das schmerzt mich. Hört ihr, wie in mir alles kracht?“

Sophia, sowie Johannes nicken verstehend mit ernstem Gesicht.

Sophia: „Wir müssen das ganz langsam machen.“

Johann: „Ja langsam und zart.“

Sie schrieben achtsam auf dem Blatt weiter. Hörten es krachen, sowie knacksen im Buchstaben A. So etwas hatten sie noch nie vorher bei einem Buchstaben gehört. Es brauchte seine Zeit, doch langsam wurden die Geräusche schwächer.

Tief, hörbar atmete das A auf: „Danke euch Beiden. Ich bin gerade der großen Gefahr starr zu werden entgangen.“

Johann: „Was wäre dann so schlimm daran, wenn Du starr wärst? Du stehst doch nur auf der Wand in der Leseecke im Buchladen?“

Auf einmal zeigt das A große Augen. Ein Auge auf der linken Seite. Ein Auge auf der rechten Seite.

Johann wieder mal von den Socken. Erstaunt haucht er: „Whou“.

Sophia spürte es. Schaute interessiert vom Schreiben rüber.“ Oh“ haucht sie: „Du hast Augen? So etwas habe ich noch nie gesehen, obwohl meine Mama schon lange im Buchladen arbeitet.“

Das A: „Und einen Mund, schau wir sind der Anfang aller Buchstaben. Nur das Anfangs-ABC kann alles sehen, fühlen, schmecken, riechen, wissen ja, was es alles so gibt auf der Welt. Dies ist der Grund, weshalb man uns nicht mit Klebstoff reparieren darf. Unser Körper wird hart, starr, unbeweglich dadurch unfähig neue Geschichten, Spiele oder Ideen aufzunehmen. Dann haben wir keine Möglichkeit mehr den anderen Buchstaben über unsere Buchstabensprache etwas weiter zu geben. Alles ist dann immer gleich, es würde nichts Neues mehr geschehen. Das A-Gesicht war ernst, mit den Augen unterstreichend, die Mundwinkel nach unten gedreht. Wir können nicht mehr miteinander reden. Kurz ist es ganz ruhig. Damit wir überleben können, benötigen wir dringend die Mithilfe aller Kinder auf der ganzen Welt. Sooft es ihnen möglich ist unsere Formen nachzufahren.“

Sophia schnell: „Ja gut, ich werde sofort weiterschreiben. Das heißt deine Formen nachziehen.“

Johann: „Ja, ich auch.“

Was beide gleich auf dem Boden kniend weiter führten.

Eine Weile waren sie so beschäftigt, bis das A sich wieder meldete: “Hallo!!!“ Es geht mir etwas besser. Danke.“

Sophia: „Können wir aufhören zu schreiben? Aber ich mache auch gerne weiter.“

Johann: “Ja ich auch. Ich habe noch Ausdauer“.

Das A antwortet: „Nun, das wahre Problem ist, alleine kann ich nicht überleben. Damit ich weiter existieren kann, brauche ich meine Freunde. Die anderen Buchstaben! Ich weiß nicht, wo sie sind.

Sophia sowie Johann antworten gleichzeitig, bieten an: “Wir helfen Dir.“

Das A: „Aber wie wollt ihr das denn machen?“

Die drei schauen sich betroffen an. Die großen Augen des A wandern, langsam, still fragend von Sophia zu Johann.

Johann auch noch mit Staunen zu Sophia: „Du, das stimmt! Wie sollen wir das denn anstellen?“

Sie wiegt den Kopf mal hin, mal her, denkt nach: „Erst mal müssen wir uns bei allen umhören, die wir kennen.“