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Die Familie der Kürbisanbauer kämpft um Geld und Anerkennung. Liebe, Zwietracht, Neid aber auch Freude stehen ins Haus. Wem soll man vertrauen? Wie soll man sich verhalten? Zwei Brüder kämpfen um die Gunst der Mutter oder vielleicht auch um ihr Geld? Um die Liebe wird gekämpft, man kann es dem Anderen nicht gönnen. Viel Spaß - schaut mal rein.
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Seitenzahl: 207
Veröffentlichungsjahr: 2021
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Laut ertönt Maries Stimme durch das Haus: „Los, Los, seid ihr fertig? Kommt, es wird Zeit. Ihr wisst genau, Mutter wird ärgerlich, wenn sie auf uns warten muss. Raus aus dem Haus!“
Mit einem großen Blumenstrauß in der linken Hand ging sie langsam, wartend Richtung Haustüre: “David, bitte nimm das Geschenk mit.“
Ein hübscher, junger Mann kam um die Ecke: „Ja, Mutterl mach ich schon.“
„Pass auf!“ Meinte Marie nochmal schnell zu ihm: “Petra? Brauchst Du eine extra, Einladung?“
David hob das Geschenk auf: “Ich weiß doch, dass es eine Vase ist. Wer hat Dich denn beim Einkauf begleitet? Ha? Das war wohl dein gutes Kind. Oder?“
„Wie konnte ich das denn vergessen. Natürlich.“ Sie schaut ihn an.
„Dein Vater braucht auch ewig.“
Während sie die Treppen hinaufschaut, ruft sie laut: “Johann? Petra? Bitte meine Schönheiten. Geburtstag ist heute. Los kommt.“
Von oben ertönt ein Lachendes: “ Mit der Ruhe, wir kommen ja schon beide.“
„Schon? Und dann auch noch gleich Beide. Welch eine Ehre für uns. Los kommt jetzt. Deine Ruhe ist wieder mal schrecklich.“
„Oh la, la. Wie hübsch mein Frauchen aussieht. Mein Herr Sohn auch in neu. Na dann, ab in den Kampf.“ Liebevoll küsste er Marie: “Schön.“
Sie schaut ihn an, leicht lächelnd: „Wir wollen uns doch nicht, vor der anderen Familie Schlagl verstecken müssen. Inge gibt bestimmt wieder her, was möglich ist. Raus jetzt.“ Damit meinte sie ihre Schwägerin, die sehr gerne angab. Nur das Beste vom Besten war für sie und ihre Familie gut genug.
Zusammen gingen sie aus dem Haus. Während des Weges meinte David: “Papa, darf ich fahren?“
Sein Vater verzieht fragend sein Gesicht, schaut ihn schief an: “Du gerne, aber nicht jetzt. Es ist zu knapp, deine Mutter schimpft schon genug.“
„Ja gut. Aber ich hätte auch schnell fahren können.“
Worauf sein Vater meint: “Pass auf, ich trinke ein Glas Wein. Dann brauche ich einen Chauffeur nach Hause? Was meinst Du?“
Freudig lächelt sein Junior: “Bin ich sofort einverstanden.“
Familientypisch eingespielt, ohne Worte öffnet jeder eine Autotür um sich hineinzusetzen.
Der Weg war nicht weit zum Fahren. Die Strecke auf der öffentlichen Straße kurz.
Berta eine gute Freundin der Mutter stand vor der geöffneten Haustüre. Strahlend winkend, grüßte sie: “Kommt nur rein meine Lieben, alle warten auf euch.“
Johann: “Berta was heißt denn alle? Wie viele Leute hat Mutter eingeladen?“
„So schlimm ist es nicht. Bitte geht gleich durch ins Wohnzimmer.“
Nach Bertas Anweisung gingen sie gleich durch. Sein Bruder mit seiner Frau Inge, sein Sohn Patrick, und Tochter Romana standen mit einem Glas in der Hand um einen extra dafür aufgestellten Stehtisch. Daneben noch ein Stehtisch mit Mutters Freundinnen Ida und Julia. Alle waren sehr schön angezogen. Die Damen mit extra zurechtgemachter Frisur, unterstützt mit edlem Schmuck hergerichtet.
Seine Mutter kam herein: “Hallo meine Lieben, es geht gleich los. Ich habe gerade in der Küche Bescheid gegeben.“ Bei jedem großen Festen im Haus ließ sie Essen von einem Restaurant bringen. Damit verbunden, trugen geübte Servierkräfte das Essen auf und bedienten die Gäste.
Johann ging auf seine Mutter zu, während er sie umarmt: „Mutti, alles Gute zum Geburtstag.“ Dabei bekommt sie einen dicken Kuss auf die Wange.
„Langes Leben hast Du vergessen.“ Wirft seine Schwägerin Inge lächelnd von hinten ein.
„Aber nein, das ist für Johann eine Selbstverständlichkeit, über die man nicht zu sprechen braucht. Alles Gute auch von mir Mutti. Viel Freude und die beste Gesundheit.“ Auch von der Schwiegertochter gab es ein Küsschen.
Dann Petra: „Omi alles Gute. Bussi.“ Liebevoll umarmte sie die Großmutter mit mehreren Busserl.
David: “Omi nur das Beste, für so eine schöne Frau.“ Er kam nicht mehr zum Küssen. Seine Oma musste lachen, winkte mit der Hand, ab während sie sich wegdrehte: “Also David, Du bist mir einer. Bitte kommt.“ Schnell drückt David ihr den Kuss auf die Wange: “Hab ich dich doch noch erwischt.“ Sie lacht.
Ein Tablett mit vollen Sektgläsern und Orangensaft oder nur Saft wurde von den Bedienungen hereingetragen.
Freundlich gingen sie von Person zu Person, damit sich jeder selbst bedienen konnte.
„Bitte nehmt euch ein Glas, damit wir auf meinen Ehrentag anstoßen können.“ Sie ging zum CD-Player, drückte den Knopf. Laut erklang, heut ist der schönste Tag in meinem Leben, es ist ein Wunder, dass es so was gibt.“ Gesungen von Rudolf Schock. Nebenbei ertönte: „Gudrun lebe hoch.“ Mitgesungen und geprostet. Fröhlich hob jeder sein Glas, Frau Schlagl zum Anstoßen entgegen. Es dauerte ein Weilchen bis jeder dran kam.
Zur gleichen Zeit wurde im Esszimmer angefangen aufzutragen.
„Darf ich zu Tisch bitten?“ Sie ging voraus. Das Geburtstagskind stellte sich an die Stirnseite, wartete bis von den Gästen ein jeder, seinen üblichen Platz eingenommen hatte. Man kannte sich, es war Familie mit den Freundinnen der Mutter. Die beiden Söhne Johann und Sepp, waren mit den Freundinnen schon von klein auf vertraut. Daher ehrten sie diese mit dem Ausdruck Tante.
Das Menü bestand aus einer kleinen Suppe mit ein paar Tomatenstücken als Einlage. Hier waren die paar Esslöffel schnell gemacht. Dafür wurden die Suppenschalen mit weißen Handschuhen abgetragen. Nun präsentierte das Personal mit Vorlegeplatten wunderbar gebratenem Fleisch oder Fisch. Kleine Kartoffelnester, mit verschiedenen Gemüsen. Unterschiedliche kleine Pasteten. Jeder konnte sich bedienen.
„Meine Lieben, bitte nehmt, wie es beliebt. Die Vorlegeplatten werden ohne Unterbrechung gereicht. Es sind so viele verschiedene Köstlichkeiten, ihr solltet Wahlmöglichkeiten nach euren Wünschen haben.“
„Ich vermisse etwas mit Kürbiskörner, liebe Mama?“ Kam von Inge.
Die Mutter: „Mit Absicht meine Liebe. Da wir die ja immer um uns haben, mit Absicht, heute mal etwas ganz ohne.“
Marie griff ein: „Ja das kann ich verstehen, es ist Dein Geburtstag und da soll alles etwas Besonderes sein.“
Jetzt wollte Sepp auch was sagen: „ Mutti, das hast Du gut gemacht. Wir leben doch von den Körnern ganz gut, dann können wir uns doch, auch etwas leisten. Also mir schmeckt es sehr gut.“
„Das ist alles, was ich wollte. Freut mich. Genießt es, damit wir einen gemütlichen Abend zusammen verbringen. Mein Geburtstagswunsch von Euch.“ Meint Frau Schlagl.
Ein paar Minuten vergehen, ohne Worte mit Essen. Na so, schmeckte es wohl jedem ganz gut. Die Bedienungen standen zufrieden wirkend, ruhig am Rand.
Julia, Mutters Freundin fragt: “David hast Du schon einen Führerschein?“
„Nein, Johann ist vorgefahren!“ Schoss es aus Berta.
„Sag mal, bist Du in David verliebt, dass Du so schnell für ihn antwortest?“ Groß schaut Julia auf die jetzt verdutzt wirkende Berta.
"Nein, ich bin doch vorher, als sie kamen gerade in der Haustüre gestanden. Mensch Du bringst David in Verlegenheit.“ Strafend wirft Berta einen Blick auf Julia. Denn Berta sah in Davids Gesicht. Dieser jetzt ganz rot und peinlich berührt. Dies ging in der Menge unter, alles wirkte so lustig, man musste einfach nur lachen. Nach einem kurzen Moment des sich wieder Fangens, lachten auch David und Berta mit. Die Stimmung ging jetzt mit lockeren Worten im Gespräch hin und her.
„Also ich sag euch was, wenn der Nachtisch fertig ist, hätte ich gerne die Geburtstagsgeschenke gesehen. Ich kann nicht mehr warten, sonst platzte ich vor Neugierde.“ Alle schauen sie groß, ruhig, erstaunt an.
„Tante Berta, Du bist heute noch so wie früher.“ Kam von Johann.
„Warum denn nicht? Heute ist doch ein neuer Geburtstag. Der als Du klein warst, ist doch schon lange vorbei. Pah!“ Gelächter. Sie war auf allen seinen Kindergeburtstagen und da auch neugierig.
Lachend steht das Geburtstagskind von ihrer Stirnseite am Tisch auf: „Also bitte kommt. Meine Gäste können nicht mehr erwarten, zu erfahren was ich auf meine alte Tage, zum Geburtstag bekomme.“
Julia kann sich es nicht verkneifen: „Berta, Du bist heute noch so neugierig wie im Kindergarten.“
„Das ist nicht wahr! Wer hat denn die ganze Zeit im Kindergarten den Tanten ein Loch in den Bau gefragt?“ Kam prompt die Rückfrage.
Frau Schlagl während sie zu ihrem Gabentisch ging: „Auf jeden Fall benehmt ihr euch beide immer noch wie im Kindergarten.“ Na was Solls, es endete im Gelächter. „Kommt schon, wenn ihr was sehen wollt. Ich weiß ihr seid alle neugierig.“
Sie hebt den rechten Arm, zeigt auf die Vase mit den Blumen: „Ich mache erst die großen Sachen, damit ihr Bescheid wisst. Die kleinen Sachen mache ich, wenn ihr beschäftigt seid. Dieses hier ist von Johanns Familie. Ihre Hand wies auf die Vase und dem Blumenstrauß von vorher. Schaut diese schöne, große Pflanze ist von Sepps Familie.“
„Ich wollte etwas, das sehr einfach zu pflegen ist. Ich hoffe, es ist Dir recht?“ Warf Inge ein.
„Aber sicher doch, umso einfacher, umso lieber.“ Gab ihre Schwiegermutter zurück. Nebenbei öffnete sie weiter Paket um Paket.
„Ah, meine liebe Enkeltochter schenkt mir einen Badeanzug. Schön. Danke.“
„Oma ich habe extra aufgepasst, dass er nicht zu weit ausgeschnitten ist für dein Alter.“ Ein strafender Blick gehörte ihr. „Ich möchte doch mit meiner flotten Oma angeben, wenn wir auf große Reise gehen.“ Erklärt ihr Romana schnell.
„Oh ja, er ist sehr schön. Doch wann gehen wir schon zusammen auf Reisen. Mal schauen, was es noch gibt?“
Inge steht auf: „Jetzt ist es ja eh schon heraußen. Bitteschön Mutti.“ Dabei überreicht sie, ihrer Schwiegermutter einen Umschlag.
Durch den eingesteckten Rücken ging, es leicht das Geschenk heraus zu holen: „Adriarundreise? Was sagt ihr dazu?“ Fragend schaut sie ihre beiden Freundinnen an.
„Mutti Du brauchst keine Angst haben, wir kommen mit Dir mit.“ Kommt schnell von Sepp.
„Oma, dafür ist doch der Badeanzug. Was glaubst Du denn?“
„14 Tage auf dem Wasser, oh je wie soll ich das überstehen?“
Schnell kommt ihre Schwiegertochter neben sie: „Wir fahren alle mit. Sepp, Romana und Patrick. Ich passe ganz gut auf Dich auf. Du brauchst keine Angst haben.“ Es gibt ein Küsschen auf die Wange.
Auch Romana kommt sie umarmen: „Oma das wird schon gut. Ich bin doch auch dabei. Freu dich doch, bitte.“
„Aber ja, ganz bestimmt ich freue mich. Wenn ihr alle dabei seid, kann mir ja wirklich nichts mehr passieren.“
Berta: „Schau auf deine alten Tage musst Du noch lernen, deine Angst vor dem Wasser zu kontrollieren. Ich finde es toll, was die Kinder mit dir machen.“
„Also ich finde es auch super, Gudrun.
Alleine hättest Du nie eine Schiffsreise gemacht.“ Setzt auch Ida hinterher.
Frau Schlagl: „Ja, ihr habt ja wohl recht. Na dann nehme ich hier den zweiten Umschlag.“ Schnell haben ihn ihre mit vielen Ringen geschmückten Finger geöffnet. Sie liest kurz, schaut hoch: „Noch eine Reise. Nach Köflach in die Therme für sieben Tage.“
Marie möchte Verständnis erwirken: “Mutter wir dachten nicht zu weit weg. Wir wissen Du verreist nicht gerne, deswegen die Meinung es soll in der Nähe sein. Das Bad ist neu, ein sehr schönes Hotelzimmer. Drei Schritte, um die Anwendungen mit Ruhe zu genießen.“
„Ich bringe Dich natürlich hin Mutti.“ Kam von Johann.
„Oma, das könnte doch ich für Dich machen? Nicht wahr?“ Kam fragend das von David.
Ida hat sofort verstanden, ergreift schnell das Wort: „David, hör mal Du kannst bei mir auf dem Hof Traktor fahren. Zur Erntezeit können wir immer Jemanden brauchen.“
„Hallo, meine liebe Tante Ida, zur Erntezeit können wir auch immer Jemand brauchen.“ Wirft Johann ein.
Ida hält den Zeigefinger hoch: „Ja, aber bei mir kann man auf dem Gelände bleiben. Bei Dir muss er das Privatgelände verlassen, auf die Hauptstraße fahren, um zur Körnermühle zu kommen.“
Jetzt aber kommt David in Fahrt: „Moment mal in 3 Monaten bin ich 17 Jahre alt, dann tritt eine Sondergenehmigung für die Landwirtschaft in Kraft. Ab 17 darf ich alleine mit dem Traktor fahren.“
Ida erstaunt: „Auch auf der Straße?“ David nickt. „Ja umso besser, dann kannst Du alles für mich fahren. Du hast deinen Spaß und ich einen Fahrer.“ Sie verzieht ganz lustig ihr Gesicht, schaut auf Johann und David.
David gleich begeistert: „Tante Ida, immer und jederzeit.“
Johann mit verzogenem Gesicht: „Darüber reden wir erst nochmal.“
Berta übernimmt das Gespräch: “Sag mal Gudrun, willst Du denn alleine in die Therme, nach Köflach fahren? Oder könnte ich da mitkommen? Eigentlich möchte ich auch immer gehen, aber alleine ist es mir fad. Keiner der mit mir redet, jeder sitzt allein umeinander.“
Frau Schlagl: “Na, ich würde mich freuen, wenn Du mitkommst.“
Ida: “Ja dann komme ich auch mit.“
Frau Schlagl: “Ja selbstverständlich, komm mit. Last uns gleich hinüber ins Büro zum Telefonieren gehen.“
Marie greift ein: “Aber Mutti las doch, da wird niemand mehr sein. Ich kann das doch gleich morgen früh für euch ausmachen.“
„Nein, nein danke. Wir probieren es mal.“ Zu dritt verließen sie das Zimmer.
Alleine im Zimmer: „Na dein Geschenk ist ja ein bisserl dürftig ausgefallen?“ Grinste Sepp seinen Bruder höhnisch an: „Da, lass ich mir den Geburtstag meiner Mutter schon mehr kosten.“
Johann überlegt, schaut ihn an: “Ja stimmt. Du warst wirklich großzügig, für einen normalen Geburtstag.“
Jetzt kommt seine Frau Inge mit ins Gespräch. Lächelnd, liebevoll: „Ja wir wissen, was uns die Mutter wert ist und möchten es ihr auch gerne zeigen.“
Marie: “Ja gut, so schlecht ist ja unser Geschenk auch nicht. Johann bringt sie hin, holt sie ab. Die Tage, die sie dort ist, kann sie sich voll auf ihre Anwendungen, Bäder oder Massagen konzentrieren. Ach da fällt mir ein, sie könnte ja noch ein paar Tage dranhängen. Ich gehe mal schnell hinüber zu den Damen.“ Sprach und war schon weg.
Johann schaut auf seinen Bruder Sepp: „Was steckt hinter dem Geschenk? Nicht umsonst nimmst Du die ganze Familie mit auf das Schiff? Mutter hat seit der Seereise mit Vater keine mehr gemacht? Also was steckt dahinter?“
Sepp lacht laut auf: „Du bist doch nur neidisch, weil du nicht auf die Idee gekommen bist.“
Seine Frau Inge: „Hör mal, nicht nur Du bist ihr Sohn. Sepp ist auch ihr Sohn und macht sich Gedanken wie er ihr, Freude machen kann. Da steckt nichts dahinter. Was Du immer für schlechte Gedanken hast.“
Sepp: „Eben, da schau mal lieber bei Dir, woher solche Gedanken kommen.“
Johann schüttelt seinen Kopf: „Ja, ja passt schon. Immer kannst Du einem den Ball zurückwerfen.“
Sepp: „Na dann lerne das mal mein Brüderchen. Kommt, wir setzen uns zu den Kindern.“ Grinsend schaut er auf seinen Bruder. Seine Frau Inge war aufgestanden, zusammen gingen sie auf die Veranda hinaus.
Die Jugendlichen befanden sich draußen, bereits zu viert im Kampfduell mit einem Tischfußball.
„Meine Enkelkinder sollen gerne zu mir kommen.“ Extra dafür hatte sie ihn gekauft.
„Bitte kommt herein. Es gibt einen Kaffee.“ Rief Großmutter kurz raus. Da gab es keine Diskussion, alle gingen gleich hinein.
„Da machen wir gleich mal Ordnung, damit nichts passiert.“ Romana schrieb schnell den Punktestand auf. Später wurde weitergespielt.
„Also es bleibt bei den sieben Tagen. Aber die drei Damen kommen mit.“ Mit Applaus wird jetzt bei Kaffee, Kuchen, Getränken eine recht gemütliche Geselligkeit eingeleitet.
„Mutti hör mal, es tut mir leid, wir müssen. Darf ich die zu mir Gehörigen bitten aufzustehen?“ Beugte sich zu ihr hinunter um sich mit Küsschen von seiner Mutter zu verabschieden: „Danke für das gute Essen, alles hast Du wunderbar organisiert.“
„Ich danke Dir mein Kind. Kommt gut heim.“ Gleichzeitig erhob sie sich, um die Nächsten zu verabschieden.
Im Hinausgehen eilte David natürlich schnell an die Fahrerposition. Sein Vater lächelnd: „Bitteschön mein Herr Sohn!“
Damit überreicht er ihm den Schlüssel.
Dieser wirft fröhlich den Schlüssel hoch: „Versprochen ist versprochen. Ab geht’s meine Herrschaften.“
„Hast Du gesehen, wie die wieder angegeben haben?“ Kam im Auto von Marie.
Ganz klar, dass sie über den anderen Zweig Familie Schlagl sprach. Doch Petra greift schnell ein: „Bitte Mutti hör auf. Du weißt, doch dass das immer gleich ist. Hast Du meine gelbe Bluse für morgen gewaschen?“
„Ja sie hängt ordentlich im Bügelzimmer.“ Gibt sie zurück.
David: „Achtet doch mal bitte darauf, wie ich fahre!“ Was seine Familie ihm auch zugestand.
Petra: „David dein Fahrkönnen ist doch schon prima. Habe doch Geduld. Die Warterei auf den Führerschein geht schnell vorbei.“
David mit dem Fahren beschäftigt, gibt freudig zurück: „Hoffentlich mein Schwesterlein. Da hast Du es halt schon gut.“ Alle im Auto hören seinen verzweifelten Ton in den Worten. Es kam so frei, dass alle zusammen lachen anfangen mussten. Natürlich fuhr er einen kleinen Geheimweg, damit er die öffentliche Straße nicht benutzten musste. Was ihm ja noch nicht erlaubt war.
*
Paar Tage später rief Frau Schlagl schon bei Johann an: “Hallo, mein Sohn. Die Damen und ich würden gerne übermorgen unseren Schönheitsurlaub in der Therme antreten. Geht dein versprochener Fahrdienst klar?“
„Morgens oder nachmittags? Wann wollt ihr fahren?“
„Wir wollten schon so ca. 10°°Uhr oben sein, damit wir gleich eine Anwendung nehmen können.“
„Wäre es auch recht, wenn Marie fahren würde? Ich habe morgen früh einen Termin mit einem Bürgermeister von Graz.“
„Aber natürlich, Marie ist uns genauso lieb. Die setzt sich mit uns noch zu einem Kaffee hin. Was Du ja eh nicht machen würdest.“
„Also Mutti, warte dann muss ich mal schnell schauen, wo Marie ist, um sie zu fragen.“
„Ja.“ Kam aus der Küche.
„Ja, wird mir gerade aus der Küche zugerufen.“ Meinte Johann in den Hörer. Marie kam neben ihn, nahm ihm den Hörer aus der Hand: “Hallo Mutti, wann soll ich da sein? Kurz wartete sie. Also ich bin da, ihr könnt euch auf mich verlassen. Kurze Pause. Ja, ja, erst Du dann fahren wir zu den Anderen. Bis dann.“ Ihren Mann lächelnd anschauend, legt sie den Hörer auf. Mit einem Küsschen auf die Wange: “So macht man das mein Schatz.“
Liebevoll greift er sie an den Hüften: “Danke mein Schatz für dein Fahren.“ Ein Küsschen links und rechts auf die Wange.
Am nächsten Morgen fuhr Marie die vier Damen zu ihrem Kurzurlaub. Im Hotel angekommen meinte Frau Schlagl gleich: „Marie wir werden uns nur kurz anmelden. Später würde ich mit dir gerne noch einen Kaffee trinken. Damit wir den schönen Ausblick genießen kannst. Wartest Du auf uns?“
Marie kannte ihre Schwiegermutter, diese liebte eine gepflegte Tasse Kaffee zwischendurch: “Aber klar doch macht nur, ich warte. Geht mal rein, ich parke das Auto.“
Um auf das Kleeblatt zu warten nahm Marie im Restaurant an einem großen Tisch Platz. Die lang gezogene breite Fensterfront zeigte geschwungene Berggipfel. Ganz hinten selbst jetzt im Sommer trotzen zwei Berge mit einer Schneespitze. Vorne sanft ins Tal abfallende Hügel verschiedener Höhe. Wälder unterbrochen von Wiesen vereinzelt mit großem Abstand zeigten sich Bauernhöfe. Die Sonne bestrahle Gebiete, andere Teile lagen im Schatten.
Ihre Schwiegermutter kam mit ihren Freundinnen: “So, wir haben alles klar gemacht. Hast Du schon bestellt?“ Während sie diese Worte sprach, winkte sie schon dem Kellner zu.
Marie: “Nein. Ich habe mich gerade hergesetzt und den Ausblick genossen und schon seid ihr hier. Das ging jetzt aber sehr schnell bei.“
Berta: “Ja wir haben uns nur angemeldet. Wir haben die Zimmerschlüssel, aber wir waren nicht oben. Die Koffer werden jetzt hochgebracht.“
Julia liebevoll an Marie gerichtet: “Wir wollten nicht, dass Du so lange auf uns warten musst.“
Berta nickt: „Deswegen haben wir gesagt, zuerst gehen wir zu Dir. Du hast doch auch deine Arbeiten.“
Marie lächelt sie an: „Oh wie fürsorglich ihr gedacht habt.“
Ihre Schwiegermutter laut: „Marie dieser Platz hier, den hast Du sehr gut ausgesucht. Schaut doch mal nach draußen!“ Gleich drehten fünf Köpfe sich um zu schauen.
Ida gleich wieder in ihrer trockenen Art: „Einmalig schön, also wenn die Anwendungen auch so sind, dann erwartet uns nur Schönes.“
Marie: „Aber natürlich, deshalb haben Johann und ich es doch für die Mutti herausgesucht. Aber meine Damen ich verabschiede mich jetzt und wünsche einen wunderbaren Urlaub. Ihr ruft an, wann ihr abholbereit seid.“
Sie stand auf, schaute auf die Damen.
Ihre Schwiegermutter: “Ja, das machen wir, danke.“
„Servus.“ Sie hob den rechten Arm, nahm ihre Tasche. Winkte leicht, machte sich auf den Heimweg.
Sie fuhr so automatisch ohne besondere Vorkommnisse dahin, bestimmt hatten die Damen viel Spaß. Hoffentlich gefiel es ihnen beim Schwimmen, oder bei den Anwendungen. Ihre Schwägerin und ihr Schwager hatte ja diese teure Schiffsreise geschenkt. Eigentlich war bekannt, dass ihre Schwiegermutter keine weiten Reisen liebte. Da steckt aber ganz bestimmt was dahinter. Da bin ich sicher aber was? Sie konnte es sich nicht vorstellen, aber etwas musste es sein. Na ja, es würde schon raus kommen. Johann und sie wollten mit dem Urlaubsgutschein der Köflachtherme auf ihre Reiseangst Rücksicht nehmen. Ach es würde schon gut gehen. Aber beim Sepp ihrem Schwager musste sie aufpassen, was da heraus kommen würde. Sepp sowie auch Inge machten keinen Handgriff ohne Hintergedanken, da etwas raus zu holen. Aber jetzt ging sie erst mal einkaufen um das Mittagessen pünktlich auf dem Tisch servieren zu können. Sie strengte sich an, die Familie immer zum gemeinsamen Mittagessen an den Esstisch zu bekommen. Für sie bedeutete gemeinsames Essen Familienleben. Sich am Tisch auszutauschen, was am Tag geschehen ist. Alle vier versuchten, so gut es ging, zu dieser Zeit zu Hause zu sein.
*
So auch wieder heute. Beschäftigt mit dem Essen meldete sich Petra zu Wort: „Unsere Professorin Frau Dr. Malek meinte heute in der Vorlesung, wir sollten langsam anfangen, uns Gedanken darüber zu machen, welches Projekt wir begleitend zum Studium durchführen möchten. Wir können mit diesem auch gleich unsere Abschlussarbeit für die Prüfung machen. Ich dachte mit, der Projektarbeit möble ich gleich unsere Firma etwas auf. Was meint ihr denn dazu?“
David ist gleich interessiert, wirft ein: “Du Petra, das ist eine tolle Idee. Weißt Du was? Wir suchen eine ganz alte Kürbiskernsorte und dann bauen wir eine kleine spezielle Biomarke auf.“
Johann wendet sich erschrocken an David: “Ja sag mal, wie kommst Du denn auf die Idee? Willst Du vielleicht sagen dein Großvater, dein Onkel und ich sind nur dumm?“
David antworte schnell: “Vati, immer wenn ich Kernöl liefere, stelle ich fest, überall steht Bio. Da habe ich gedacht, das können wir doch auch machen.“
Johann: „Aber unser Öl ist doch sowieso bio. Wir ernten die Körner, rösten sie, pressen sie aus.“ Schulterzuckend, fragend schaut er auf seinen Sohn: “Was um alles in der Welt haben wir bis jetzt falsch gemacht?“
David: “Aber nein, so was habe ich doch gar nicht gemeint. Einfach was Neues von uns.“
Johann schaut auf seinen Sohn: “Ah ha, ich verstehe. Da gibt es wohl jemandem, dem Du imponieren möchtest, was?“
David schießt die Röte ins Gesicht, verlegen lächelt er: “Ja, und?“ Lachen kommt am Tisch.
Marie greift sofort ein, sie sah sein rot werden: “Lasst ihn in Ruhe. Er will halt was Neues machen.“ Ein schiefer Blick geht an ihrem Mann.
Petra: „Schaut mal, unsere Familie kommt schon mit dem Wort Projekt, in Schwierigkeiten.“
David: „Ja, aber nur wenn man nicht bereit ist, etwas Neues zu machen.“
Johann: „Ich würde es am besten finden, ihr beide besprecht das.“
„Ja das glaube ich auch, schließlich sind sie die nächste Generation.“ Kam von Marie.
Petra: „Also wenn ich noch einmal zur Frau Professor zurückkommen kann. Tatsächlich dachte ich, ein Projekt in unserem Hause, zu machen. Aus meiner Sicht sind das zwei gute Gesichtspunkte. Einmal habe ich meine Projektarbeit gemacht. Sonst muss ich mir einen anderen fremden Betrieb suchen, jedoch hat dieser dann den Vorteil von meinem kostenlosen Einsatz. Zweitens würde ich vielleicht wirklich etwas Gutes für unsere Firma finden. Mir gefällt die Idee von David sehr gut. Das wäre schon mal etwas, wofür es sich lohnt den Markt zu prüfen.“
David sofort: “Ich kann jetzt genau sagen, was kommt!“
„Aber das ist doch klar. Bevor Du kostenlos für Andere arbeitest, durchforsche lieber unseren Betrieb.“ Schoss prompt aus ihrem Vater heraus.
David: “Habe ich es nicht gesagt?“ Lachen der Anderen begleitet seine Worte.
„Aber da hat Vati doch wirklich recht. Schaden kann es ja auf gar keinen Fall unsere Firma mal zu überprüfen.“ Noch lachend spricht Marie.
David: „Für eine andere Firma arbeiten und die hat dann den Gewinn von einem jungen aufstrebenden Genie. Nein, nein, mein Schwesterlein, das Mach mal lieber bei uns.“ Sie schauen sich an. Jeder wusste, David machte seinen Vater nach.
Die Stimmung war trotz anscheinender Ernsthaftigkeit sehr fröhlich.
„Du ich helfe Dir, wann Du es möchtest und brauchst. Versprochen.“ Sagt David ganz deutlich zu Petra hinüber.
Petra schaut einem nach dem anderen an: „Also geklärt, ich mache es hier bei uns im Hause.“
Johann: „Mach nur. Als deine Familie wollen wir, doch dass Du ein gutes Studium ablegst.“
Petra: „Ich gehe davon aus, dass ich freie Hand habe?“
Johann: „Ja natürlich, das hast Du. Ich muss mir auch die Finanzen das Hauses anschauen.“ Ein prüfender Blick von ihrem Vater kommt als Bestätigung herüber.
David: „Schließlich bezahlt Daddy das Studium, dann will er doch auch deinen Abschluss sehen. Vor Angst Du schmeißt das Studium hin, lässt er dir für das Projekt freie Hand.“ Verstehend nickt er immer wieder für sich mit dem Kopf rauf und runter spricht lustig weiter: „Verstehe, ich verstehe, ja das kann ich verstehen.“
Marie: „David hör auf, du musst den Vati auch verstehen.“
Petra: „Mutti ich halte jetzt doch mal als Erstes fest. Mit einem sehr guten Essen wird den Mitarbeitern gezeigt, wie wertvoll sie sind.“
Johann gleich mit einsetzend: „Ja das sagt sie die Wahrheit. Es schmeckt wunderbar. Danke“.