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Michael möchte im Unterricht etwas beitragen. Doch Physikprofessor Dr. Kluge mag seine Antwort nicht. Das geht jetzt so weiter. Die Beiden können einfach nicht miteinander. Doch als Michael in die Ferien nach Österreich mit seiner Familie fährt, ändert sich sein Selbstvertrauen und noch viel mehr. Schaut mal rein, ob ihr mit ihm die Zeit in diesem Buch verbringen möchtet. Für Michael treten viele neue Eindrücke und Ideen ein. Kann er es schaffen, seinen großen außergewöhnlichen Traum zu verwirklichen? Vielleicht tragen die neue Ideen Früchte, dass auch Ihr eine sehr gute Umweltidee habt. Viel Spaß beim Lesen!
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Seitenzahl: 504
Veröffentlichungsjahr: 2021
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Wie jeden Morgen halten überfüllte Busse an der Eckstraße. Man staunt, wie viele Jugendliche sich da drinnen Platz organisieren konnten, als sie fröhlich, eilig heraus drängen. Im typisch morgendlichen Schulbild strömt fast jeder Richtung Schulhaus.
Ausgeruht, frisch gewaschen, sauber gerichtet.
Freudig in Erwartung, was bringt mir der Tag?
Michael springt mit der Masse raus. Das Suchen, Umschauen, setzt jetzt für fast alle ein. Wo ist wer?
Fragende Blicke?
Nach einigen Schritten lockert sich die Menge schnell auf. Freunde sowie Gruppen formen sich, den gemeinsamen Weg, in die Schule zu gehen. Michael ist wie immer mit seinen Freunden Peter und Uwe zusammen. Die gepackte Schultasche unterm Arm, geht das Dreierteam Richtung Schule.
Auf direktem Wege führen sie ihre Schritte in den Physikunterrichtsraum. Laut Stundenplan war heute in den ersten zwei Stunden dieses Fach angesagt. Der Reihe nach trafen die Schüler im Klassenzimmer ein.
Schwangen sich während regen Gesprächen mit den Mitschülern auf den Stuhl. Holten nebenbei Bücher, Hefte und Mäppchen raus, oder was sonst noch auf den Tisch sollte.
An der Wand über der Türe zeigte es exakt 8.00 Uhr.
Laut, zackig wurde die Türe geöffnet. Den Raum betrat Professor Dr. Peter Kluge. Welcher sich raschen Schrittes Richtung Schreibtisch zu bewegte.
Automatisch, zackig erhoben sich sofort alle Schüler bei seinem Eintreten.
Zwischenzeitlich war das Lehrerpodium erreicht.
Während dem Ablegen seiner Bücher mit Unterlagen kommt ein knappes, deutliches „Guten Morgen.“
Passend erwidert von den Schülern in Form von:
„Guten Morgen Herr Kluge.“
Ohne Aufforderung setzen sich diese gleich wieder.
Alles lief ruhig, schnell, ohne Verzögerung ab.
Kluge war ein ernster Mann der Tat. Es geschah kaum, dass sein Gesicht eine Mine verzog oder eine Gefühlsregung erahnen ließ.
Selbst seine Kleidung war immer aufs Penibelste gerichtet. Lies keinen Faden zu, welcher womöglich in der Luft spazieren gehen würde.
Dr. Kluge bewegt sich zur Tafel hin, nimmt die Kreide in die Hand: „Wir werden uns ab heute mit einem ganz neuen Thema beschäftigen.“ Dreht sich zur Tafel hin, schreibt in großen Buchstaben darauf
„SOLARENERGIE“
Es erstreckt sich nahezu über die ganze Tafel. Legt die Kreide wieder unterhalb der Tafel ins Fach, dreht sich der Klasse zu und fragt: „Was fällt Euch dazu ein“?
Automatisch bewegen sich nach und nach Arme in die Luft.
Einer sagt: „Ja wir arbeiten daran.“
Eine meldet sich: „Die Forschung arbeitet bereits auf dem Gebiet.“
Er nickt jedes Mal. Als Nächstes kommt Petra die Klassenstreberin und sein Liebling: „Die Forschung sagt, das vom Wind eine viel größere Zukunftsperspektive für uns ausgeht.“
Sichtlich freut er sich über die Antwort seiner Musterschülerin, strahlend nickt er ihr zu: „Sehr gut Petra.“
Die nächste Wortmeldung kommt von Jens der ebenfalls zu den Klassenbesten gehört: „Die Forscher meinen man müsste noch viel mehr auf dem Gebiet der Sonnenenergie forschen und arbeiten. Wir sollten es, aber auch nicht überschätzten. Die Kraft der Sonne reicht nicht wirklich aus, um unseren Planeten zu versorgen.“
Dr. Kluge: „Ja Jens, damit hast Du vollkommen recht.
Man vermutet, Zeitungen und Fernsehen legen da viel zu viel Gewicht hinein. Aus momentaner Sicht des Fachmannes ist es, nicht realisierbar mit der Sonnenenergie separat zu arbeiten.“
Im Moment war es ruhig, keiner sagte etwas. Er wollte zum Unterrichtsgeschehen beitragen. Streckt den Arm hoch, um sich zu melden.
Der Lehrer nickt ihm aufmunternd zu.
„Ich denke man könnte auf dem Gebiet viel mehr tun, heizen und Warmwasser machen wir ja schon vereinzelt damit. Aber vielleicht könnte es auch für den Maschinenantrieb genützt werden, wenn wir uns genügend dafür interessieren. Womöglich könnten wir’s hinbekommen, alles was wir bis jetzt als Energie kennen, nicht mehr brauchen würden.“
Kluge schaut ihn kühl an, ohne auch nur einen Gesichtsmuskel zu verziehen, antwortet er: „Natürlich Michael, Du würdest Dich über die ganze Naturwissenschaft und Physik hinwegsetzen. Ein kleiner Schüler wie Du, sagt der Fachwelt mit Professoren und Doktoren, Ingenieuren, welche jahrelang studiert haben, sehr oft 24 Stunden am Tag arbeiten, teilweise nächtelang durcharbeiten, was sie zu tun haben.“
Jetzt war Michael in seinem Element: „Aber ja natürlich, man müsste eben mal schauen, ob es neue Wege gibt. Die bis jetzt unerforscht sind. Vielleicht wäre die Sonnenenergie auch in der Autoindustrie zu verarbeiten, sodass unsere jetzigen Motoren ausgedient haben. Versuche und Proben gibt es ja bereits. Einfach etwas ganz neues, bis jetzt eben unvorstellbar. Vielleicht wäre es, möglich ein Auto vollkommen alleine mit Sonnenenergie fahren zu lassen. Das auch die Kraft, Ausdauer und Geschwindigkeit bringt, welches unserem heutigen Standard entspricht, für jeden bezahlbar. Somit wäre auch dieses Feinstaub- und Ozonproblem gelöst.
Alleine das Problem, das Leute mit Mundschutz bereits in der heutigen Zeit schon herumspazieren.
Wie soll das in Jahren aussehen, wenn es immer mehr Autos gibt, die Umweltbelastungen noch viel mehr zunehmen. Also wir müssten mehr dafür investieren.
Wir könnten sagen, wir sind die Zukunft, wir packen etwas Unglaubliches an, arbeiten so lange daran, bis es funktioniert.“
Dr. Kluge ist ganz ruhig, schaut Michael an, schaut die anderen Schüler an. Es ist still in der Klasse, würde eine Stecknadel fallen, es wäre vom Geräusch her wie eine Bombe. Man hatte das Gefühl, die Zeit steht still, obwohl es nur Sekunden in diesem Zeitraum waren.
Auf einmal schreit Professor Dr. Kluge Michael sehr laut an, sichtlich wird sein Gesicht böser. Er bebt vor Wut.
„Welcher Teufel hat Dich geritten so einfältig zu antworten? Denkst Du, alle Fachleute sind dumm? Die machen sich keine Gedanken? Wie kannst Du es auch nur wagen so außer der Reihe zu denken? Das ist dumm, einfältig und selbstgefällig. Natürlich ein kleiner Schüler regelt das weltweite Feinstaubproblem. Sonst noch Wünsche der Herr? Für diese Frechheit wirst Du heute nach dem Unterricht das Klassenzimmer putzen. Tafel, Tische, den Boden wischen, sowie Materialien und Bücher ordnen. Damit Du auch ganz genau weißt, wo dein Platz in diesem Hause ist. Bestimmt nicht, da wo Du dich hin träumst.“
Professor Dr. Kluge war sehr verärgert, zu tief in seiner eigenen Professorenehre verletzt. Die Stimmung war eigenartig.
Ohne Gesichtsregung saß er da, auch Michael war jetzt zutiefst verletzt.
Man spürte und sah an den Bewegungen, dass seine Freunde mit ihm fühlten, andere saßen da und grinsten ihn schadenfroh an.
Natürlich der blöde Jens strahlte übers ganze Gesicht.
Die Nummer eins in der Klasse. Triumph, Genugtuung lag in seinem Blick. Die Schadenfreude konnte wohl kaum größer sein. Die Stimmung im Klassenzimmer war ätzend. Noch hätte man die Stecknadel fallen hören können. Gleichzeitig war die Luft so voller Gefühle geladen.
Langsam ließen die hämischen Blicke von den anderen Schülern nach. Sie hörten auf, sich gegenseitig, aus Schadenfreude über ihn triumphierend anzugrinsen.
Michael war arm dran, geschlagen mit Worten, ausgelacht, verhöhnt. Er wusste gar nicht, was war eigentlich geschehen? Er hatte doch nur gesagt, was ihm gerade so einfiel. Es war einfach nur das, was er gerade gedacht hatte und jetzt lachten ihn alle aus, ja verhöhnten ihn sogar. Idioten. Noch schlimmer war, seine Freunde hatten, wie zu sehen war Mitleid mit ihm. Er saß so armselig, verdattert da.
Er sprach ihn an, nach wie vor war sein Gesicht noch böse: „Hör mal Michael, wenn Du so intelligent bist, dann bring uns doch ein Beispiel deines Könnens und wir sehen es gibt in unserer Klasse ein Genie, welches sich über die gesamte Wissenschaft hinwegsetzt“.
Vereinzelt kommt hämisches Lachen von den Schülern. „Gut Herrschaften bis unser Genie zum Einsatz kommt, machen wir mit dem vorgegebenen Unterricht weiter. Schlagt die Bücher Seite 189 auf, hier sehen wir unser neues Kapitel Solarenergie, wer liest vor?“
Uwe, ein Freund Michaels, wollte so schnell wie möglich, die peinliche Situation auflösen, in dem er sich zum Lesen meldete. Streckte den Arm, bekam vom Lehrer per Kopfnicken das ok.
Sofort fing er mit dem Lesen an, langsam beruhigte sich die Situation im Klassenzimmer. Der Unterricht bewegte sich Richtung Normalablauf.
Während dem Vorlesen von Uwe wanderte Prof. Dr.
Kluge nervös an der Fensterfront auf und ab. Es war sichtbar wie ihn der Vorfall aufgeregt, ja fast aus der Bahn geworfen hatte. Sein Blick ging ständig vom Buch übers Fenster hinaus. Geradeso als könne er es nicht mehr ertragen im Raum zu bleiben.
Das Klassenzimmer war normal eingerichtet. Arbeiten der Schüler hingen an der Wand. Große Fenster machten mit viel Lichteinfall den Raum hell. Ein schönes, freundliches Klassenzimmer. Aber heute, tja heute war es ein öffentlicher Albtraum. Armer Professor Dr. Kluge.
Jedoch, auch unser Junge war innerlich noch verletzt und aufgewühlt, sein Gesichtsausdruck schrieb Bände.
Der Tag war für ihn schon gelaufen. Du meine Güte, wer weiß, was die Woche noch bringen würde. Der laute Klingelton zeigte die Pause an.
spielten, oder nur zusammenstanden.
Auf einmal stand Jens neben Michaels Gruppe. Er war eine gefährliche Bombe hoch 10. Egal was aus seinem Mund sprudelte, eine kräftige Portion Gift war darin enthalten. Jens strahlte übers ganze Gesicht: „Na? Du bist schon der Größte aller Größten! Da sieht man doch wie einfältig, dumm, abartig eingebildet, verblendet Du bist. Kommst aus einfachsten Verhältnissen. Bist nicht wirklich intelligent. Willst sogar dem Lehrer sagen, wo’s lang geht. Du hast wohl vergessen, wer Du bist und wo Du her kommst? Diese Blödheit sollte man doch tatsächlich auf den Kirchturm schreiben, die ganze Stadt soll lesen, wie Herr Michael Mayer größenwahnsinnig ist. Du bist doch zu dumm, um die Schule richtig zu packen, aber dem Professor sagen wo’s langgeht. Er lacht laut hämisch. Willst auch noch gleich der ganzen Welt das Feinstaubproblem lösen. Armer, armer Irrer in seiner einsamen Zelle.“ Dabei grinste er ihn triumphierend an, drehte sich wieder seinen Freunden zu.
Jens hatte eine eigene Gruppe von Freunden Andreas, Frank, Boris, Erich, Karsten und Siegfried, zusammen waren sie eine starke Truppe. Er war in jeder Hinsicht der Chef des Ganzen. War mit Abstand Klassenbester.
Seine Eltern dazu noch wohlhabend, diese zwei Umstände machten ihn sehr selbstsicher, somit gab er auch das Kommando an.
Michael, Uwe, Peter standen da, verdutzt schauten sie sich gegenseitig an. Uwe fand als erster die Sprache wieder: „Mensch, zieh Leine, halt Dein blödes Mundwerk.“
Jens schießt nochmals freudestrahlend zurück: „Na, da siehst Du’s ja, der große Meister kann nicht mal für sich selber sprechen. Aber dem Professor sagen, was man tun kann, armer Idiot.“ Hämisch lächelnd dreht er sich zum Gehen um.
Uwe wendet sein Gesicht wieder seinem Freund zu:
„Es tut mir leid, hör nicht auf ihn.“
„Ach lass nur, er hat ja erst noch recht. Wir wissen doch, wie ehrenkäsig er ist. Hätte ich den Mund gehalten, wäre es besser gewesen.“
Peter kann sich nicht mehr zurückhalten: „Er hätte Dich nicht so anschreien müssen, schon gar nicht, vor der Klasse blamieren. Egal wie sein Ego getroffen ist.
Nur weil er meint, in seiner studierten Seele gekränkt zu sein.“
Uwe nickt bestätigend: „Ja, da hast Du recht.“
Michael: „Ich will mal schauen, wie ich da wieder raus komme. Putze einfach das Klassenzimmer besonders gut, vielleicht mag er mich dann wieder.“
Sie lächeln sich an. Michael verzieht sein Gesicht, man merkt, es ist nicht so ernst gemeint. Sie wenden sich wieder dem vor Leben strotzenden Pausenhof zu. Es spazierten fünf Pausenaufsichten. Ihr Direktor war besonders darauf bedacht keine Fremden in die Nähe des Schulhofes zu lassen. Es durften keine Schüler zwecks Drogen angemacht werden. Ebenso wurde sehr darauf geachtet, dass keiner der Schüler einen anderen anhaute, um Drogenverkauf oder Konsum anzubahnen.
Das Ertönen der Klingel führte das Pausenende ein, der Schultag nahm seinen weiteren Lauf.
*
Zwischenzeitlich war es 13.00 Uhr. Michael alleine im Klassenzimmer. Kehrte gerade den Boden auf, die Tafel hatte er schon sauber abgewischt, die Bücher waren bereits nach jeweiligem Bereich geordnet.
Die Tür ging auf, Deutschlehrer Schmidt kam herein:
„Hallo Michael, Dr. Kluge hat mich gebeten nach Dir zu schauen, ob alles in Ordnung ist.“ Er steht an der Türe, schaut Michael freundlich an.
Herr Schmidt war ein sehr netter Typ, man konnte mit ihm gut umgehen. Erstaunlich ihn da zu sehen. Dass Herr Schmidt sich für die Machenschaften vom Professor hergab, hätte er nicht gedacht.
Als ob Herr Schmidt in seinem Gedächtnis gerade hätte mitlesen können, sprach er weiter: „Im Normalfall wäre ich gar nicht mehr hier, aber meine Klasse trifft Vorbereitungen für den Ausflug. Professor Dr. Kluge hörte, dass wir länger hier sind. Daraufhin bat er mich, nachzusehen, ob Du deine Aufgabe auch ernsthaft und gründlich durchführst. Möchtest Du mir aus Deiner Sicht erzählen, was da los war? Ihr zwei scheint ja recht aneinandergeraten zu sein. Kluge war in der großen Pause im Lehrerzimmer noch aufgebracht. Er sagte zu Frau Müller und mir, du hättest ihn so sehr in seiner Akademikerehre gekränkt, sowie vor der Klasse bloßgestellt. Scheinbar hast Du etwas, was so was von einer Unwahrscheinlichkeit ist, als erreichbar, machbar dargestellt und somit alle Doktoren, Professoren auf diesem Gebiet als unfähige Idioten hingestellt. Er muss sich über alle Maßen geärgert haben. Er nickt nachdenkend, komm erzähl mir doch mal!“ Schmidt setzte sich auf einen Stuhl in der ersten Reihe.
Michael kam mit seinem zusammengekehrten Bodenschmutz in die Richtung. Blieb stehen, den Besen in der Hand: „Ich wollte nichts Böses, leider hat er so stark darauf reagiert, es tut mir selber leid.
Wenn ich auch nur mit einem Hauch geahnt hätte, dass er sich so sehr aufregt, hätte ich bestimmt nicht einen Ton gepiepst“. Beim letzten Satz blickt er zum Fenster raus. Es ist ihm anzusehen, wie schwer es für ihn ist, diese Geschichte einem anderen Lehrer zu erzählen. Selbst dem netten Herrn Schmidt gegenüber.
Dieser saß ruhig da, hatte Zeit für ihn, lächelte freundlich: „Na, Spuks halt mal aus. So schlimm kann’s wohl nicht gewesen sein. Letztlich lebt er ja noch, erzähl mal. Sein Ton klang ruhig er schaute ihn erwartend an.
In seiner Nähe fühlt er sich sicher. Fragender Blick:
„Versprechen Sie mir, nicht auszurasten? Sonst habe ich nachher gleich zwei Lehrer, die mich auf dem Kieker haben.“ Herr Schmidt nickt ihm lächelnd, verstehend zu.
„Eigentlich habe ich gar nichts getan. Michael schaut ernst vor sich hin. Sondern nur gesagt was mir gerade einfiel, nämlich wir fingen mit Sonnenenergie an. Ich meinte nur, man könnte in der Autoindustrie so weit forschen, dass ein Wagen vollkommen alleine mit Sonnenenergie fahren könne, für Jeden eben. Das war’s, mehr habe ich nicht getan oder gesagt.
Daraufhin fing Prof. Dr. Kluge an zu schreien und regte sich fürchterlich auf. Die anderen Schüler lachten mich teilweise höhnisch aus. Sie genossen es, weil der Professor mich anschrie, ich sei einfältig, dumm, größenwahnsinnig und selbstgefällig.“
Herr Schmidt blieb wirklich ganz ruhig, saß da, schaute Michael nur an. Dieser versuchte, von seinem Gesicht abzulesen. Aber die Mimik gab nichts her, weder ob gut oder Weltuntergang.
Jetzt, nachdem Michael es einer neutralen Person erzählt hatte, ging es ihm schon etwas besser. Diese unwahrscheinliche Wucht mit der, der Professor ihn anschrie und somit auch vor der Klasse bloßstellte, war weniger geworden. Aber trotz allem war er innerlich noch tief verletzt.
Michael legte unterstützend nach: „Ich sagte, man müsse halt mal ganz neue Wege gehen, tiefer in die Sache rein. Wir hätten somit auch das Feinstaub und Ozonproblem gelöst.“
Herr Schmidt meinte: „Na, ja“ kurze Pause „Da hast Du ihn aber tatsächlich sehr schwer beleidigt. Er ist auf seinen Professorentitel sowie auf den Doktortitel mehr als stolz. Für ihn sind diese drei Sachen Physik, Professor und Doktor sein Leben. Schau er ist ja auch unverheiratet. Ich glaube, vor lauter studieren, hatte er gar keine Zeit, sich um eine Familie zu kümmern. In den Ferien fährt er immer zu Physikertreffen, zwecks Wissensaustausch.“
„Es ist mir unerklärlich, nur weil ich eine Meinung geäußert habe, so derart verärgert zu sein. Schließlich meinte ich nichts böse, keinesfalls wollte ich ihn persönlich bloßstellen.“
„Ich kann verstehen, dass Du verletzt bist, nimm es Dir selber nicht so zu Herzen. Bestimmt hätte er nicht so heftig reagiert, wegen einer Idee wenn’s nicht gar so sehr an seiner Ehre gekratzt hätte. Schau aus seiner studierten Professorensicht, konnte er halt Deine Idee nicht sehen. Er denkt sonst hätten wir es ja bereits.
Soviel ich weiß, gehört er einer kleinen privaten Forschergruppe an die sich manchmal am Wochenende trifft. Vielleicht hat es damit etwas zu tun.“
„Jetzt kommt aber der absolute Oberhammer, ich soll ein Beispiel meines Könnens bringen, beziehungsweise der Idee. Er schaut Herrn Schmidt an und schüttelt den Kopf. Ich weiß nicht wie das gehen soll. Es war nur ein Gedanke von mir, den ich geäußert habe.“
Herr Schmidt lächelt ihn an. „Noch mal, nimm’s nicht so schwer. Überlege mal, was Du da machen kannst.
Vielleicht gibt es sogar eine Möglichkeit, dass Du selber etwas erschaffst und herstellst, es muss ja nichts Großes sein. Wenn Probleme auftreten, bin ich jederzeit für Dich da. Der Rest mit den Klassenkameraden ergibt sich schon. Schau mal ob Du alleine klar kommst, ansonsten wie gesagt bitte komme zu mir. Gerne helfe ich Dir aus der Situation wieder raus!“ Dabei steht er auf, klopft ihm auf die Schulter:“ Kopf hoch, wird schon werden, das Ganze beruhigt sich wieder. Wie lange brauchst Du hier noch? Was musst Du hier noch alles machen?“
Er gibt zurück: „Wenn der Boden gekehrt ist, muss ich nur noch die Geräte hinten ordnen.“
Herr Schmidt nickt ihm bestätigend zu: „Gut, dann mach das. Alles sieht ja sehr gut aus, wie ich es sehe.
Hast Du’s gut gemacht, einen schönen Tag Michael, Kopf hoch“. Lächelt ihn an, geht zu Türe.
Lächelnd schaut er zurück: „Danke, Herr Schmidt“.
Dieser mit dem Türgriff in der Hand, ihm zugewandt:
„Melde Dich, wenn was ist, tschüs.“
„Auf Wiedersehen Herr Schmidt.“ Nickt, beugt sich runter um den zusammen gekehrten Bodenschmutz auf die Schaufel zu nehmen. Ordnete im versuchsteil des Klassenzimmers noch ein paar Bücher. Richtete die verschiedensten Versuchsutensilien, was teils nur wie unnötiger Kram aussah, z. B. Seile, Bausteine, Hammer, Meterstab, verschiedene Messbecher, so gut es ging. Als sich alles auf seinem Platz befand, verließ er das Klassenzimmer. Brachte Schaufel und Besen zurück in den Putzraum. Für alle Fälle, ging noch mal zurück, schaute sich prüfend um. Alles war in vollkommener in Ordnung. Nahm seine Schulsachen, bloß raus hier, für heute war es wohl genug.
Die Schule sowie der Hof waren zwischenzeitlich leer.
Auf dem Weg zum Bus überholten Ihn drei Kleine aus den unteren Klassen, sie rannten, wer zuerst beim Busschild war. Es dauerte noch, bis dieser kam. Setzte sich auf eine Bank, um zu warten. Sein Gehirn arbeitete, gedankenversunken stieg er in den Bus.
Zuhause angekommen, keiner war da. In der Küche stand sein Essen zugedeckt auf dem Herd. Was für ein Glück, Kartoffelpüree, er liebte es über alles. Als ob er heute mit dem Essen seine Seele pflegte. Das Kartoffelpüree rutschte langsam den Gaumen hinunter, die Gemüsesoße nahm er kaum wahr. Seine Gedanken arbeiteten noch immer auf Hochtouren.
Nun doch etwas verärgert sprang Michael fast vom Platz auf. Er entschied sich, zu seinem Busenfreund Uwe zu gehen. Mit ihm besprach er alles. Jetzt musste diese Blamage in der Schule besprochen werden. Er verließ die Wohnung, holte sein Fahrrad aus der Garage, fuhr ohne links oder rechts zu schauen davon.
Es war nicht weit, nur ein paar Straßen von zu Hause entfernt, mit voller Wucht trat er in die Pedale. Umso schneller er war, desto besser konnte er seinen Frust loswerden.
Uwe steht bereits wartend am Fenster, als Michael mit dem Fahrrad vorfährt. Ein Mehrfamilienhaus mit breitem Eingang, sodass Michael mit dem Fahrrad direkt vor die Haustüre fahren konnte. Von oben wurde auf den Türöffner gedrückt. Gleich gab die Haustüre seinen ausgestreckten Arm nach. Schnell stand er vor der bereits geöffneten Wohnungstüre.
Schloss diese, ging raschen Schrittes direkt in Uwes Zimmer durch. Dieser saß wartend auf dem Sofa:
„Komm, setzt dich her. Ich weiß, dass Du noch sauer bist. Das war ja auch ein wirklich starkes Stück.“
Michael: „Ja, nicht wahr. Ich kann es einfach geistig nicht umfassen, oder verstehen wie ein Lehrer so auf mich losgehen kann. Der hat mich doch wie den letzten Idioten behandelt. Mich hingestellt, als ob ich der größte Dummkopf aller Zeiten bin. Hast Du gesehen wie Jens (Michaels Erzfeind) sich gefreut hat?
Dieses hämische Grinsen, dieser Genuss heute, als mich der Kluge vor der ganzen Klasse blamiert hat.
Womöglich weiß Vati es auch schon. Wenn Jens in der Firma zu meinen Vater geht, na dann weiß ich nicht, was mir blüht. Dann habe ich mit Vati auch noch gewaltigen Ärger und Zuhause ist dicke Luft. Mutti und Sabine machen dann wieder Frauenkränzchen, Vati liest. Ich gehe zum Basteln in den Keller, bis die Luft wieder besser ist.“
Michael bastelte sehr gerne, was er bevorzugt im Keller machte. Aber er tat es gerne und freiwillig, nicht weil die Stimmung so fürchterlich war, weshalb er aus der Wohnung flüchten musste. Oh je, er hatte ein mulmiges Gefühl. Wenn das mehrere Leute in der Firma mithörten? Lachten sie seinen Vater vielleicht auch noch aus.
Die Situation war diese, zu allem Übel arbeitete Michaels Vater in der Firma von Jens seinem Vater.
Eine kleine Metallwarenfabrik in der Stadt. Dies gab Jens von Haus aus eine „gehobene Stellung“ seiner Person. Erstens sein Vater Fabrikbesitzer. Zweitens er war mit Abstand ein weit besserer Schüler als er.
Uwe schaute Michael an: „Ein Tiefschlag, aber in ein paar Tagen ist es wieder vergessen. Reg Dich nicht auf. Einmal bist Du der Bessere und gewinnst.“
Er musste lächeln. Sein Freund wollte ihn aufbauen:
„Na ja, dein Wort in Gottes Ohr. Es ist für mich tatsächlich schrecklich, der halbe Weltuntergang wie der mich runtergeputzt hat. Wenn das in der Stadt bekannt wird, werden die mich alle auslachen. Stell Dir doch mal vor, Marianne kommt das zu Ohren.“
Im Moment ertönt die Türklingel. Gleich öffnet Uwe.
Peter kam rein: „Na Hallo, wie ich sehe seit ihr schon zusammen. Ich dachte, dass Du hier bist und deinen Frust ablädst. Aber wir haben ja in der Pause schon darüber gesprochen. Der Alte ist komplett ausgetillt.
Eine dahergeredete Idee, sonst gar nichts. Fängt da an zu schreien, ärgert sich so sehr, dass es ein jeder mitbekommt. Ja stimmt, er verträgt keine andere Meinung. Wenn er selber sowieso der Größte ist, darf er die Schüler nicht nach Vorschlägen oder Ideen fragen. Kommt eine Anregung, die ihm gegen den Strich geht, schon flippt er total aus.“
Uwe nickend, winkt mit der Hand: „Hast recht, als Lehrer, besonders wenn man noch zusätzlich den Professorentitel hat. Sollte man stark genug sein, andere Vorschläge gelten lassen, selbst wenn man nicht dahinter steht.“
Gleich beteiligt sich Peter wieder: „Er hätte es einfach übergehen können, wenn ihm die Idee missfällt.
Schließlich ist es egal, ob sie für ihn vernünftig erscheint oder nicht.“
Michael: „Er hätte ja sagen oder mit dem Kopf nicken können, alles wäre vorbei gewesen. Aber nein. Herr Kluge wie der Name schon sagt, lässt eine Bombe explodieren.“
„Beruhige Dich. Vergiss ihn. Es wird schon eine Chance kommen, mit der Du deine Ehre wieder herstellen kannst.“ Meinte Uwe nochmal.
Peter: „Bestimmt, das Ganze gerät in Vergessenheit.“
Mit erhobenem Zeigefinger: „Ihr habt wohl die Musterdemonstration meiner Aussage nicht bedacht?“ Dabei schaut er beide an. Erstaunen und Ruhe breitet sich im Moment in der Runde aus.
Doch nicht lange, Uwe fand als Erster wieder seine Worte: „Ach ja, das hatte ich ganz vergessen.“
Peter: „Ja, das kriegst Du schon irgendwie hin, etwas wird Dir schon einfallen. Du hattest die Idee, also wird schon was kommen. Such in den Physikbüchern. Mach das Einfachste davon wahr und fertig.“
Uwe hört zu, schaut Peter zunickend, überlegend an:
„Eine gute Sache, Peter hat recht, mach’s so“.
„Ihr seid verrückt, ich habe nicht die geringste Idee im Kopf, ich habe keine Vorschläge darüber, es ist mir einfach so rausgerutscht. Ich habe mir im Moment gar nichts gedacht, konnte ich ahnen, dass der Alte flippt?
Mit sorgenvollem Gesicht fällt sein Blick auf die beiden Kumpels. Ich weiß nicht, was ich jetzt tun soll?
Dann ist da ja noch das andere Problem Marianne.“
Kurz schauen sich alle drei groß fragend an. Marianne war ein Mädchen bei Ihnen an der Schule, eine Klasse über Ihnen. Erst kürzlich zugezogen. Alle fanden sie sehr hübsch, auch sehr nett. Michael fand sie weit mehr als nett, er war verknallt. Wie es der Zufall so wollte, gefiel sie auch Jens. Wohl auch mehr als gefallen. Noch ein zusätzlicher Zwist zwischen diesen Beiden. Jeder wollte der Erste bei Marianne sein.
Uwe: „Na ja, dann geh zu Professor Kluge bitte ihn um Entschuldigung, sag es war nur so dahergeredet. Du kannst kein Musterbeispiel dafür bringen. Patsch und aus. Wenn Du so kommst, kann er nichts mehr sagen.“
Peter gibt seine Meinung auch dazu: „Uwe hat recht, weil Du, hast dich dann ja bei ihm entschuldigt.“
Michael denkt nach: „Will mal schauen, eine Woche hab ich Zeit. Was ich dann tun werde? Das Ganze war einfach zu peinlich.“
„Jetzt wird was anderes gebraucht. Kommt, wir wollen ein wenig Fahrradgummi auf dem Asphalt prüfen. Das ist auch Physikunterricht.“ Meint Uwe.
Peter lächelt: „Deine Idee ist genau richtig.“
Sie stehen auf. Uwe stellt die Musikanlage ab. Vorm Haus nehmen sie ihre Fahrräder, los geht’s.
Uwe ruft in die Runde: „Kommt wir fahren zuerst zum Sportplatz, schauen was die so machen.“
Peter und Michael antworten einstimmig: „Ja.“
Es war klar, welchen Ort sie aufsuchen würden. Da war immer was los. Der Sportplatz war groß mit Laufbahn, Rasen, Hartplatz, nebenan ein ganz großer Spielplatz. Die Turnhalle mit Gaststätte gleich daneben. Für Jugendliche der große Treffpunkt im Ort. Vereinzelt beschäftigten sich Gruppen oder zwei bis drei Personen an den Spielgeräten, sowie an den gemauerten Tischen und Bänken. Dahinter lag die Hartplatz- und Spielballanlage. Kaum stellten Sie die Fahrräder ab, um zu den Anderen zu gehen, kam der ganze Schulschreck noch mal hoch.
Jens, Boris, Frank, Siegfried, Erich, Carsten, Andreas.
Mit geballter Ladung kamen sie als Einheit auf Michael zu. Die Gruppe stand vor ihm.
Jens baute sich vor Michael auf, übernahm natürlich als Anführer das Wort: „Na, wie fühlt man sich als Krösus? „Das war ja heute eine absolut eindeutige Vorstellung von Einbildung. Da sieht man mal wieder, je dümmer man ist, desto hochnäsiger ist man.“
Gehässig lacht er laut auf. Die Anderen zu seiner Gruppe gehörend, lachen natürlich mit.
Michael, Peter, Uwe stehen da, schaun dumm drein.
Uwe reagiert als Erster: „Jens, nicht jeder lebt davon sich beim Professor lieb Kind zu machen.“
Mit triumphierendem Gesicht: „Ja, das stimmt, es ist nur so, meine Noten stimmen halt, im Vergleich zu manch anderen. Die dann auch noch eine große Klappe haben, stolz mit ihrem Wissen prahlen. Vor allem mit einem Wissen, von dem Sie selber den größten Traum träumen, weil nichts absolut gar nichts vorhanden ist. Ach Gott der Allmächtige erbarme sich und helfe mir, aber so was kann man nicht sehen, wenn’s im Hirn fehlt.“
Michael jetzt wieder zu sich gekommen, schnell gibt er dieses Mal die Antwort: „Krieg Dich wieder ein, Du wirst auch mal einen falschen Vorschlag machen.“
Jens: „Ach ja, der Trost des Einfältigen, dem Besseren wird schon auch mal was passieren.“
Michael raunt sofort bissig zurück: „Ja, Ja. Warts nur ab. Genieß Deinen Triumph und halt endlich die Klappe.“
Uwe: „Ja, Jens, halt endlich die Klappe und zisch ab.
Du versaust uns den Nachmittag. Dein blödes Mundwerk in der Schule hat schon gereicht. Dies hier ist schulfreie Zone. Da möchten wir Euch nicht auch noch sehen.“
Peter legt nach: „Haut ab, ihr verpestet hier die Luft.
Blöde Sprüche können wir selber klopfen.“
Jens zu seiner Clique, hämisch grinsend: „Leute kommt, die edle Garde möchte alleine sein. Genies sind nun mal gerne unter sich, da kann das einfache Fußvolk nicht landen.“
Karsten: „Ja, das stimmt, als Genie spricht man nicht mit jedem.“ Das kam so hämisch, hinterhältig und gemein rüber, dass Luft und Stimmung bissig, eisig kalt waren.
Frank: „Ihr seid ja schon immer die Besseren gewesen.
Nicht jeder ist uns gut genug.“
Alle standen mit tief runtergezogenen Gesichtszügen da. Die Luftstimmung hätte man mit einem Pressluftbohrer durchbrechen müssen, um Bewegung hineinzubringen. Nahezu war kurz Atem- und Bewegungsstillstand.
Jens gab seiner Gruppe das Kommando: „Kommt, wir gehen, ich hab sowieso was Besseres zu tun.“ Die Gruppe dreht ab und verlässt gemeinsam den Platz.
Lautes höhnisches Lachen schwappt jetzt rüber.
Die drei stehen da, und schauen sich verdutzt an.
Uwe: „Was war denn das?“ Schaut fragend in die Runde.
Peter mit versöhnlichem Gesicht: „Das war ein Auftritt, den wir nicht ernst nehmen sollten, die haben uns ganz schön runtergeputzt. Wir sollten uns das nicht zu Herzen nehmen.“
Michael holt tief Luft: „Seht ihr, die Blamage war so groß, dass Jens einen wohl lebenslangen Triumph davon trägt.“
Uwe: „Los, wir sind nicht hergekommen, um uns zu ärgern, sondern wollten auf andere Gedanken kommen. Also los, wir gehen rüber.“ Sie bewegen sich auf die gemauerten Tischtennisplatten zu. Auf den Bänken neben dran saßen Klassenfreunde Alexander, Josef, Harald, Wolfgang, Herbert, José, Petra, Angelika, Jasmin.
Michael dachte, jetzt geht alles noch mal los. Aber Alexander rief von Weitem: „Wir haben gesehen, was los war, kommt her zu uns. Jetzt ist Nachmittag, schulfrei, also sollen wir uns entspannen.“
In der Luft flog was umher, deutlich spürbar, den ganzen Vorfall gab es nicht mehr, keiner wollte den Freund verletzen.
Wolfgang redet mal drauflos: „Wir wollten gerade mit dem Tischtennis anfangen, Jasmin und Angelika haben genügend Schläger mitgebracht. Macht ihr mit, damit es spannender wird?“
Gleichzeitig alle drei: „Ja“
Drei Steintische standen bereit. Alexander gegen Josef. Angelika gegen Herbert. Uwe gegen Harald.
Jasmin hatte dies wahllos in die Runde gerufen, jeder richtete sich danach. Sie waren geübt, trafen sich manchmal fast täglich hier. Der Aufenthalt auf dem Spielplatz kostete nichts, dadurch wurde es ein beliebtes Freizeitvergnügen. Die erste Gruppe fing an zu spielen, der Rest setzte sich auf die herumstehenden Bänke, sah zu, später wechselten sie. Jetzt nahm der Nachmittag durch das Spielen einen normalen Verlauf.
*
Die Tage vergingen, es beruhigte sich. Die hämischen, schadenfrohen, sowie die mitleidvollen Blicke hatten nachgelassen. Das Aufräumen des Klassenzimmers war wohl für Professor Dr. Kluge in Ordnung. Man hörte nichts mehr darüber. Man traf Dr. Kluge auf dem Gang, hatte Unterricht bei ihm, kein Wort kam.
Genauso wenig war irgendetwas zu merken, dass sie eine Meinungsverschiedenheit hatten.
ABER, da hatte er sich mächtig getäuscht. Der Unterricht war zu Ende, als plötzlich laut zu vernehmen war: „Michael, ich sowie die ganze Klasse warten noch auf die versprochene Demonstration von Dir.“ Kurze Pause, mit einem Grinsen im Gesicht: „Du hast doch gemeint, es so gut zu wissen, und ich habe Deine Worte für voll genommen. Sicherlich auch die Klassenkameraden. Wir warten jetzt alle!“
Michael schaut ihn an.
Im lauten Ton: „Es kann ja wohl nicht sein, alles besser zu wissen als die gesamten Akademiker nebst Fachleute. Große Reden schwingen, die Leute als ein Nichts hinzustellen, Idioten die es bis jetzt zu noch keinem gescheiten Ergebnis gebracht haben. Die Stunden über Stunden umsonst arbeiten und deren wissenschaftliche Austausche nichts zu bedeuten haben. Ein Schüler aus unserer Klasse weiß es ja besser. Dann ist es ja nur recht und billig, wenn Du uns eine Demonstration deines Könnens bringst. Er bezog die ganze Klasse mit ein. Was meint Ihr, wir erwarten von Ihm die versprochene Demonstration, oder?“ Fragend an die ganze Klasse. Wohl die Hälfte der Klasse rief schnell lautstark ja.
Vorneweg natürlich Jens mit einem laut durch die Klasse dröhnenden: „Aber klar doch, Intelligenz muss man schließlich herzeigen, wenn man sie hat, wenn man sie hat.“ Die Stimme im letzten Satz noch mal hochgezogen. Ein paar aus seiner Clique riefen gleich hinterher, ja genau oder stimmt.
Professor Dr. Kluge: „Michael, ich werde einen Verweis ins Klassenbuch schreiben, Nichteinhaltung einer versprochenen Demonstration.“
Michael strecke schnell den Arm um sich zu melden:
„Aber, Herr Professor, ich bringe die Demonstration doch noch.“ Schwach setzt er nach: „Ich wusste nicht, das es so schnell sein soll.“
Professor Dr. Kluge: „Ja, Michael dass hoffe ich, denn sonst kann es schlecht aussehen für Dich. Nun den Eintrag ins Klassenbuch mache ich jetzt mal, nur so kann man Disziplin lernen. Damit Du weißt, was es heißt, sein Wort zu geben und auch zu halten. Ernst nickend schaute er ihn dabei an. Der Unterricht ist übrigens beendet, Ihr könnt gehen.“ Er setzt sich an das Lehrerpult, zieht das Klassenbuch an sich. Ruck zuck, war er mit dem Eintrag fertig.
Michael war wieder sauer und geknickt.
Klassenkameraden, die ihn eh nicht mochten, grinsten natürlich wieder hämisch. Ach es war einfach nahezu unerträglich, endlich wäre es ruhiger um ihn geworden. Alles schien wieder einen ruhigen Lauf einzunehmen, jetzt plötzlich eine neue Giftladung. Er überlegte, ob er zum Direktor gehen, um Hilfe bitten sollte. Er könnte sich ja auch über den Professor beschweren. Die Frage wäre es sinnvoll? So hatte Dr.
Kluge eine Wut auf ihn, war gekränkt. Aber wenn er zum Direktor ging, kam womöglich noch ein viel größerer Hass über ihn. Ach er würde doch zum Direktor gehen, um Gerechtigkeit bitten. Schließlich wollte der Kluge, dass man seine Idee oder Meinung äußerte. Gut es war blöd von ihm vorher nicht darüber nachzudenken, was er sagte. In der Sekunde erschien es ihm logisch. Ohne Aufforderung vom Lehrer hätte er ja schließlich nicht gesprochen, er musste noch mal in Ruhe nachdenken, was er macht.
*
In der nächsten Stunde hatten sie bei Direktor Kramer, welcher gleichzeitig ihre Klassenlehrer war Deutschunterricht.
Michael musste vorne an der Tafel nach Lehreranweisung für die Klasse vorschreiben. Am Ende der Stunde dauerte es noch, bis er die Tafel wieder sauber geputzt hatte. Eilig stürzten seine Mitschüler nach dem Klingelton hinaus. Auf einmal waren er und Direktor Kramer alleine im Zimmer.
Herr Kramer sprach von sich aus Michael gleich an:
„Sag mal, ich habe den Eintrag im Klassenbuch gesehen. Professor Dr. Kluge erzählte es mir schon vorher in der großen Pause. Da hast Du ihn aber ganz schön erwischt, ich kann Dir da nicht helfen. Der Eintrag klebt. Nun Deine Noten sind ja eh nicht die Besten, dann fällt es nicht so auf. Es ist halt wieder mal ein Eintrag mehr, der nicht notwendig ist. Aber ich sage es ja immer wieder. Achtet darauf, Einträge ins Klassenbuch zu vermeiden. Sie sind einfach nicht notwendig. Sollte es am Jahresende knapp ausgehen, so wie es bei Dir aussieht, können Eintragungen entscheidend zur Beurteilung beitragen. Aber euch kann man doch sagen, was man will, es bringt nichts.
Michael ich wünsche Dir noch einen schönen Tag, mach’s gut.“ Zwischenzeitlich hatte er seine Tasche eingeräumt, ließ den Verschluss zuklappen. Er stand auf, ging aus dem Klassenzimmer. Für ihn war dieses Thema bereits erledigt.
Michael schaut ihm verdutzt nach, atmet tief durch, räumt ebenfalls seinen Platz auf. Nahm seine Schultasche, verließ ebenfalls das Klassenzimmer. In seine Gedanken versunken dachte er bei sich, na ja das wäre dann wohl mit der Hilfe an Gerechtigkeit zu kommen geklärt. Von Direktor Kramer ist da ja wohl nichts zu erwarten. Gut, er musste alleine schauen, wie er aus der Situation wieder raus kam.
Umso schneller desto besser. Gut wäre, wenn wieder Ruhe in seinem Leben herrschen würde. Es kam ihm gerade so vor, als ob ein jeder in der Schule über ihn sprechen würde. Die Buschtrommeln klopften in Dauerarbeit unter den Schülern. Ganz sicher hatte Marianne davon gehört. Sie musste doch denken, er sei ein Idiot. Alleine diese Situation gab Jens einen riesigen Vorsprung bei ihr. Im Moment konnte sich Michael nicht vorstellen, ein einfaches Gespräch mit seiner angebeteten Marianne zu führen. Dann musste er halt noch warten bis er bei ihr tatsächlich mal anklopfen konnte.
*
Nachmittags in seinem Zimmer, als er so träumend auf seinem Bett lag, fiel ihm ein Bastelbuch ein, das Onkel Günter ihm einmal schenkte. Schnell stand er auf, mal schauen, ob er es gleich im Regal fand. Nach ein paar verschobenen Büchern hatte er es. Begann zu lesen, in 2 Wochen sollte er eine Probe bringen.
Vielleicht war da etwas drinnen, was man einfach nachbasteln könnte. Er traute seinen Augen nicht.
Tatsächlich ein Holzauto, oben auf dem Dach wie ein Windrad mit Solarantrieb. Super, es entsprach dem, was er suchte. Hier fand er Skizze, Maße, Metallteile, jeder Schritt einzeln aufgeführt.
Was er gerade gefunden hatte, war einmalig. Super hiermit konnte er sein Problem lösen und eine Demonstration in den Physikunterricht mitbringen wie der Kluge es von ihm verlangte. Es waren noch ein paar Tage Zeit, doch er sollte gleich anfangen, damit er fertig wird. Das heutige zusätzliche Theater und der Eintrag waren ihm zu viel. Wer weiß, was beim Basteln für Probleme auf ihn zukamen, somit las er genau durch, was er benötigte, da waren einige Sachen nicht in der Werkstatt vorhanden.
Überlegend das Buch in den Händen saß er auf seinem Bett. Holte tief Luft, tja da musste man mal vorfühlen, ob bei Mutti oder Vati Geld zu organisieren möglich ist. Sonst musste er die Notkammer aufmachen. Seine Notkammer wurde öfter aufgeschlagen. Er hatte kein Sparschwein, sondern bastelte ein Holzkistchen. Dieses war zugenagelt, oben einen Schlitz und nur bei absoluten notwendigen Bedarf mit Werkzeug aufgemacht wurde. Erst mal eine Liste der notwendigen Artikel zusammenstellen. Dann konnte er genau sagen, für was er das Geld brauchte.
Die Eltern, Michael, Sabine, Onkel Günter saßen beim Abendessen. Brot, Wurst-, Käseplatten wurden hin-und hergereicht.
Vati erzählte, dass heute ein großer Auftrag der Firma erteilt wurde. In der Werkshalle fand sich die gesamte Belegschaft zusammen. Es gab ein Glas Sekt für jeden zur Feier des Tages. Der Chef freute sich offensichtlich. Der Auftrag bedeutete überleben für die Firma Singer. Die nicht gut da stand. Herr Singer hatte die Firma von seinem Vater übernommen und dieser wiederum auch von seinem Vater. Bald war 75-jähriges Firmenjubiläum. So war Herr Singer überglücklich, die Firma auch über die angestrebten 75 Jubiläumsjahre zu retten.
Onkel Günter meinte: „Es ist schön für Euch, wenn die Firma sicher überlebt, natürlich vor allem für die Familie Singer.“
Vater gab zurück: „Ja, es ist auch gut, wenn ich mit Sicherheit zur Arbeit gehe. Als wenn ich jeden Tag Angst haben muss, die Firma wackelt. Ich freue mich für uns, sowie den Kollegen. Vor allem natürlich auch für den Senior, schließlich habe ich bei ihm noch gelernt, weiß daher genau wie er an der Firma hängt.
Wie viel harte Zeit haben wir miteinander durchgemacht.“ Vaters Gedanken wanderten an früher.
Bevor jetzt großes Erinnern an alte Zeiten kam, drängte sich Michael ins Gespräch: „Ich soll für die Schule eine Demonstration über Solarenergie machen. In dem Bastelbuch, welches Onkel Günter mir geschenkt hat, ist ein Musterbeispiel. Aber dafür bräuchte ich leider noch etwas Geld.“ Schaut fragend abwechselnd auf seine Mutter oder seinem Vater.
Sein Vater hält im Essen inne, schaut ihn an:
„Donnerwetter, es geschehen noch Zeiten und Wunder. Mein Sohn schaut freiwillig in ein Buch. Wie viel Geld brauchst Du um die Sachen zu kaufen? So viel guter Einsatz muss belohnt werden.“ Er war in bester Laune. Michael hatte solche Angst vor dem Fragen, doch jetzt schien es weit besser zu laufen, als gedacht.
Seine Mutter meinte: „Tja, wenn es für die Schule ist können wir ja nicht verlangen, dass Du es selber vom Taschengeld bezahlt. Denkst Du 10,-- Euro sind genug? Nach dem Essen gebe ich Dir 10,-- wenn was fehlt, legst Du es von deinem Taschengeld drauf.
Später bekommst du es. Dass was übrig bleibt, bringst Du mit Kassenzettel zurück. Dafür räumst Du aber nach dem Essen den Tisch ab.“
Sofort antwortet er: „Ja“ das war ein sehr guter Deal, einmal Tisch abräumen war besser als Geld von seinem Taschengeld herzugeben.
Jetzt fing seine Schwester an: „Ich habe schon gehört von Deinem Disput mit Professor Dr. Kluge, mein Bruder hat es der ganzen Schule gezeigt, Intelligenzbolzen!“
Michaels Vater hakte sofort ein: „Erzähl doch mal, war los? Schaut auf seinen Sohn.
Der war froh es endlich in der Familie erzählen zu können. Während alle gemütlich beim Essen zusammensaßen.
„Am Montag hatten wir Physikunterricht, es war alles in Ordnung. Dr. Kluge begann neu das Gebiet Solarenergie. Er wollte Vorschläge, wo man das einsetzen könnte. Es kamen verschiedene Ideen sowie Vorschläge aus der Klasse, welche der Professor auch für gut empfand. Ich meinte dann, man müsste halt noch viel mehr forschen, vielleicht könnte man es so weit bringen, ein Auto mit Solarenergie zu betreiben.
Gleichzeitig hätten wir auch Feinstaub und Ozonprobleme bewältigt. Schließlich tragen jetzt manche schon Mundschutz. In Gedanken versunken schaut Michael auf sein Essen. Ich weiß nicht, was ich falsch gemacht habe. Der Professor fängt auf einmal zum Schreien an. Absolut außer sich vor Wut, so als ob er jeden Moment explodiert. Ich wüsste wohl alles besser als sämtliche Physiker, die teilweise Tag und Nacht arbeiten würden. Michael macht eine kurze Pause. Er war einfach außer sich, schrie mit mir. Ich war vor der ganzen Klasse bis aufs Hemd blamiert. Für meine unverschämte Antwort durfte ich nach dem Unterricht das Klassenzimmer putzen und als Beweis meiner Intelligenz soll ich ein Musterbeispiel bringen.
Tja, dafür das Geld.“ An seiner Mimik zeigte seine Rührung wieder auf.
Die Stimmung am Tisch veränderte sich. Jeder schaute ihn erstaunt an.
Sein Vater schnell: „Ich helfe dir sehr gerne. Wir können gleich anfangen.“
Sabine meint: „Ja, ja, das Kind muss umsorgt sein.“
Michael meint: „Halt den Mund, ich hätte Dich mal sehen wollen, wenn der Lehrer so derart ausflippt.“
Zu seinem Vater: „Nein, Vati. Ich will das alleine machen. Dummerweise habe ich heute noch einen Verweis ins Klassenbuch erhalten, weil ich die Demonstration noch nicht dabei hatte. Dann überlegte ich, ob Herr Kramer der Klassenlehrer mir helfen könne, aber der schimpfte sofort über den Eintrag. Er würde ständig predigen, wir sollen aufpassen, dass wir keine Einträge erhalten. Er hatte von dem Ärger mit dem Kluge schon gehört. Ja das war’s dann.“
Sabine kann es nicht lassen und wirft als liebende Schwester wieder spitz ein: „Ja klar, ein Intelligenzbolzen wie Du, der schafft das schon.“
Die Mutter wirft ihrer Tochter zu: „Sei still, und vor allem sein nicht so spitz.“
Inzwischen meldet sich Onkel Günter zu Wort: „Da hast Du deinen Lehrer aber schwer auf den Schlips getreten, mein lieber Mann. Wahrscheinlich hast Du da an seiner Physikerehre gekratzt.“
Der Vater: „Ja, so was kann einen schwer treffen.
Nichts ist schlimmer als die persönliche Ehre zu verletzen.“
Seine Mutter: „Das stimmt, bestimmt renkt es sich wieder ein.“
Der Vater bietet sich noch mal lieb an: „Wie gesagt Michael, wenn Du irgendeine Hilfe brauchst, dann kommst Du. Wir helfen Dir selbstverständlich aus der Situation raus, damit die Schülerehre wieder hergestellt ist.“
Onkel Günter: „Klar helfe ich Dir auch.“
Seine Schwester: „Ach der spielt in der Schule den Intelligenzbolzen, gibt groß an und wird dann auch noch unterstützt. Wenn man sich normal verhält, kann man seinen Krempel alleine machen! Ja? Na, danke.“ Sie war sauer. „Bestimmt redet die ganze Schule davon. Nur weil mein über alles geliebter Herr Bruder seine Intelligenz der Öffentlichkeit darstellen muss.“
Michael pfeift sie an. „Du bist blöd, ich habe nicht den Intelligenzbolzen gespielt, sondern ohne groß zu denken etwas gesagt.“
Sabine: „Sag ich doch, ohne zu denken. Andere denken, halt bevor sie den Mund aufmachen.“
Die Mutter greift ein: „Jetzt ist aber sofort Schluss mit euch Beiden. Wir sitzen hier beim Abendessen, die Zeit soll für die gesamte Familie gemütlich und entspannend sein. Den Disput könnt ihr später in euren Zimmern austragen. Jetzt ist auf jeden Fall sofort Ruhe. Übrigens hat Vati heute einen ganz außergewöhnlichen Vorschlag nach Hause gebracht.
Hört Euch den lieber mal an, als das ständige Rumstreiten. Sie schaut ihren Mann an. Erzähl doch mal.“
Alle schauen ihn erwartungsvoll an.
Vati schaut sich im Kreis um, wartet kurz, fängt an.
„Heute kam mein Arbeitskollege Gerald auf mich zu.
Wie ihr wisst, ist er nicht von hier. Die Eltern haben in Österreich einen kleinen Bauernhof mit Fremdenzimmer zur Vermietung. Seine Mutter muss operiert werden, sie soll hinterher gleich auf die Kur.
Es gibt zwar ein eigenes Thermalbad in der Stadt, aber seine Mutter soll weiter weg, damit sie tatsächliche Ruhe mit der bestmöglichen Erholung bekommt.
Gerald und sein Bruder der zu Hause auf dem Bauernhof lebt meinen, solange sie zu Hause ist, wird sie nicht aufhören zu arbeiten. Darum soll sie gleich nach der Operation weiter weg.“
Jeder aus der Familie hört ihm aufmerksam zu, die Augen auf ihn gerichtet. Als er weiter sprach, war es, als ob er ein kleines Feuerwerk mache.
„Jetzt Geralds Frage. Er fragte, ob die Mama mit Euch in den ganzen Ferien in Österreich sein möchte. Dem alten Herrn den Haushalt führen, nach den Gästen sowie den Fremdenzimmern zu schauen. Ich habe es gerade vorher eurer Mutter erzählt. Sie möchte erst einmal ein paar Tage darüber nachdenken, um zu entscheiden. Ich dachte die ganze Ferienzeit an einem fremden Ort zu verbringen, wäre etwas Neues. Es würde Euch bestimmt gefallen. Wenn ihr ein paar Tage dort seid, findet ihr bestimmt neue Freunde.
Denkt mal, neues Land, neue Umgebung, neue Leute, das macht bestimmt großen Spaß.“
Onkel Günter begeistert: „Würde ich ganz toll finden.
Vorausgesetzt Eva ist damit einverstanden. Stellt Euch vor, zwei Monate in einem anderen Land. Das kann sehr interessant sein. Andere Menschen, neue Sachen, anderes Klima, anderer Himmel, anderes Essen eben eine andere Lebensweise.“
Seine Schwester funkt schnell dazwischen: „Um Gottes willen wie soll denn da der Himmel anders sein? Womöglich ist er rosa, aber dann wüsste es die Welt doch schon. Am Ende ist er so blau wie bei uns.
Aufgeregt. Was soll denn da schon anders sein oder gar toll sein? Onkel Gerald erzählte doch immer, dass die Gegend total ländlich ist. Vor allem auf einem Bauernhof, da kann ich doch hier auch einfach auf einen Bauernhof gehen. Man stelle sich das mal vor, die ganzen Ferien in der Pampa sitzen. Ich dachte, wir fahren nach Italien ans Meer?“ Fragend schaut sie dabei ihren Vater an: „Du hast gesagt, wir fahren dieses Jahr nach Italien ans Meer?“
Er hebt die Schulter: „Ja das habe ich, aber deine Mutter und ich wir haben das noch nicht richtig besprochen, was, wo, wie, wann, bis jetzt war noch alles offen.“
Sabine zeigt deutlich, sie ist sauer: „Ich finde von mir, kann man nicht verlangen, in die Einöde zu fahren. Es hieß, es geht ans Meer und ich will was erleben. Jetzt bin ich im Erlebnisalter, wenn ich erst mal 20 Jahre alt bin, brauche ich bestimmt nichts mehr.“
Ihre Mutter lenkt ein: „Na, erleben kannst Du in Österreich bestimmt auch genug. Wenn Du 20 Jahre alt bist, wirst Du sehen, auch da gibt’s dann schöne und interessante Sachen zu erleben. Jedes Alter hat schöne Seiten auch das höhere über 20.“
Sabine schenkt ihr einen strafenden Blick: „Aber ich will jetzt nach Italien und nicht erst, wenn ich 20 bin.
Was soll man in der Einöde schon erleben können, nichts als Bäume und Berge, das darf doch nicht wahr sein. Ich freue mich schon die ganze Zeit aufs Meer, auf Italien, einen neuen Bikini und jetzt soll ich die ganzen Ferien in Österreich verbringen. Lieber Gott, schalte dich doch ein, das darf einfach nicht geschehen.“ Dabei blickt sie flehend nach oben.
Die Erwachsenen müssen lachen. Michael: „Als ob mit dem Hintern wackeln am Strand alles wäre. Ziege“.
„Schluss jetzt!“ Kommt von Mutter.
Vater lenkt ein: „Erstens ist noch nichts entschieden.
Es kommt darauf an, was eure Mama möchte. Denn sie hätte ja die Arbeit in dieser Zeit, nicht ihr beiden.
Zweitens kann man da bestimmt auch einen schönen Urlaub verbringen.“
Onkel Günter mischt sich ins Gespräch, schaut dabei seinen Bruder an: „Was ist mir Dir? Fährst Du mit, oder bleibst Du die ganze Ferienzeit hier? Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass Du deine Familie über die ganze Urlaubszeit alleine lässt.“
Prompt kommt die Antwort: „Aber nein, Gerald würde sie am Anfang der Ferien mit dem Auto mit hinein nehmen. Ein paar Tagen drinnen bleiben, um Eva alles zu zeigen. Ich würde die letzten drei Ferienwochen kommen, meinen Urlaub mit der Familie so gut es eben dann ging verbringen. Alle zusammen fahren wir dann zurück. So habe ich das mir einmal vorgestellt.“
Onkel Günter: „Das klingt sehr interessant. Eva da würde ich gut darüber nachdenken, die Ferienzeit woanders ist etwas Besonderes. Da können ganz neue Eindrücke entstehen. Zehn Tage am Meer kann man immer wieder einmal dazwischen schieben.“
Sabine schaut mit böse verziehendem Gesicht Onkel Günter an.
Die Mutter beschwichtigt: „Erst mal überdenken. Ich habe es ja vorher gerade das erste Mal gehört. Gerald kommt zum Kaffee vorbei um mit mir ausführlich zu sprechen. Zuerst einmal höre ich mir an, was Gerald mir erzählt. Was, wie ich arbeiten soll. Welche Möglichkeiten für meine Zwei sind. Übers Jahr träumen sie vom Nichtstun und frei sein. Jetzt wäre es möglich und es passt Ihnen auch wieder nicht.“
Michael: „Mir ist es egal, ich fahre auch mit.
Irgendwas wird`s schon geben, was man so tun kann.
Sollte es überhaupt keine Möglichkeiten der Freizeitgestaltung geben, lege ich mich eben den ganzen lieben langen Tag mit einer großen Zigarre unter den Baum.“
Es wird gelacht, Sabine verzogenes Gesicht spricht Bände.
Onkel Günter schaut ihn laut lachend an: „Du hast recht. Man muss versuchen aus jeder Situation das Beste zu machen.“
Michael dachte daran, wenn er zwei Monate weg wäre, könnte es sein, dass Jens bei Marianne landen konnte. Die hatten viel Zeit sich im Freibad oder am Spielplatz zu sehen. Verdammt das sah ärgerlich aus.
Zu dumm das ausgerechnet Jens in dem Fall im Spiel war. Wäre es ein Anderer, könnte er vielleicht mit ihm sprechen. Was sollte er tun? Bis jetzt hatte er doch sowieso noch gar keine Chancen bei ihr gehabt.
Vielleicht würde sich etwas ergeben, wenn sie zurückkamen. Er musste mal abwarten, was Jens in den Ferien vorhatte. Mit viel Glück lief da zwischen den beiden auch nix.
Der Vater: „Ja genau. Jeden Fall werden das meine zwei Junioren auch überleben. Es wären ganz andere Ferien, er denkt kurz nach, ach was soll`s Schluss jetzt.
Erstens hat Eva das zu entscheiden, denn sie soll ja dort arbeiten.
Zweitens kann auch gleichzeitig auf diesem Wege etwas Gutes getan und Jemanden geholfen werden.“
Seine Mutter fragt Onkel Günter: „Hast Du dir denn schon überlegt, wo Du deinen Urlaub verbringst?“
Onkel Günter: „Nein, wir haben im Moment ein schnelleres neues Konzept auszuarbeiten. Daher denke ich sieht es mit Urlaub schlecht aus. Die Firma möchte nach den Ferien das neue Programm Probe laufen lassen. Wenn es sich bewährt, sollen die Maschinen darauf umgestellt werden. Die Produktion soll kostengünstiger arbeiten.“
Gemütlich saßen sie schon länger am Tisch. Teller und Platten waren leer, Michael stand auf, Sabine ebenfalls, gemeinsam räumten sie ab.
Die Eltern und Onkel Günther blieben im angeregten Gespräch am Tisch sitzen.
Michael und Sabine gingen in sein Zimmer. Die kleine Musikanlage wurde angestellt. Er legte sich auf sein Bett, Sabine setzte sich auf einen Hocker.
Sabine: „Erzähl mir mal, was da los war mit dem Kluge. Die ganze Schule weiß es, nur ich als deine Schwester habe keine Ahnung. Das kann ja wohl nicht angehen, also Spuks aus.“
„Woher weißt Du denn etwas? Hat Jens was zu Dir gesagt? Dieser Affe hat natürlich triumphiert, dass ich so blöd bin, ich kann Dir sagen, es liegt mir richtig im Magen. Der Kluge wollte einen Vorschlag und ich meinte nur, man müsse noch mehr auf dem Gebiet arbeiten, vielleicht wären da noch viel mehr Möglichkeiten.“
Sabine warf dazwischen: „Über Solarenergie.“
Michael: „Ja, und ich kann Dir sagen, der Typ flippt vielleicht aus. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können. Was für mich das Schrecklichste war, genau zu spüren, wer mir gut gesinnt ist. Mitleid war da.
Deutlich spürbar wer mich nicht leiden kann, hat es genossen. Pause, er schaut Sabine an. Mein größter Wunsch, auf der Stelle soll unter mir ein Loch aufgehen und mich aufsaugen, dass ich weg bin.
Nichts ist aufgegangen, leider bin ich so in der Klasse geblieben. Das Ganze war schlimm, hinterher musste ich auch noch das Klassenzimmer aufräumen und rauskehren, damit er mir gegenüber auch ja Macht demonstrieren kann und ich mich der Klasse gegenüber wieder anständig verhalte. Ich kann nicht sehen, mich der Klasse gegenüber nicht richtig verhalten zu haben. Ich habe doch nur einen Gedanken ausgesprochen.“
Sabine mit ihrem Wissen: „Sollst Du denn, da nicht ein Muster bringen? Man fragt sich, wie Du das hinbekommen willst. Schließlich bist Du kein Fachmann auf dem Gebiet und hast es auch nicht studiert, so weit bist Du doch bei Weitem nicht.“
Michael: „Ja, das ist ja noch das Nächste. Aber vorher habe ich mich mit dem Bastelbuch von Onkel Günter beschäftigt. Da ist zufällig so eine Demonstration von einem kleinen Musterauto, welches man mit Solar antreiben kann. Das ist es, wofür ich beim Essen vorher um Geld gefragt habe. Das versuche ich nachzumachen, so wie ich es gelesen habe. Ich glaube, ich bekomme es schon hin. Sonst bitte ich halt Vati oder Onkel Günter, ob sie mir helfen können.
Hauptsache ich kann die Musterdemonstration bringen und vorzeigen. Bis nächste Woche muss ich es fertig haben, denn der Kluge hat mich schon gefragt, was ist. Hoffentlich klappt das, ich habe absolut keine Lust mich noch mal vor der ganzen Klasse zu blamieren. Die Missgunst ist schlecht zu ertragen, aber auch das Mitleid ist genauso schwer zu ertragen.
Man kommt sich dann so total unfähig vor.“
Seine Schwester interessiert: „Kann ich helfen?“
„Nein, ich glaube nicht.“
„He, Kumpel ich bin Deine Schwester, also bitte in diesem Falle keinen falschen Stolz. Schließlich sind wir eine Einheit oder wie siehst Du das?“
In so einem wichtigen Fall konnte sie den Österreich Urlaub vergessen, das war es ihr nicht wert mit Michael zu streiten. Da war es ihr wichtig, zu wissen er konnte sich auf sie verlassen.
Michael: „Ja klar sind wir eine Einheit. Danke, aber ich glaube, ich komme alleine klar.“
„Es kann ja wohl nicht angehen, dass mein Bruder Schwierigkeiten hat und ich auf der Sonnenbank des Lebens liege und auf Highlife mache. Also wenn was ist, sag was.“
Nachdenklich fällt sein Blick auf sie: „OK… Sabine: „Sag mal, was sagst Du denn zu dem Urlaub in der Pampa?“ Ich habe mich so auf das Meer gefreut und jetzt soll’s in die allerletzte Pampa gehen.“
„Ach mir macht das nichts aus. Wir waren doch noch nie dort, es kann sehr schön werden. Irgendwas kann man da bestimmt anfangen. Sollte es gar nichts geben, legen wir uns den ganzen Tag unter den Baum.
Wenn’s natürlich über die ganze Ferienzeit dauert, dass wir unter den Baum liegen müssen wir auf die Figur und Sonnenbrand achten.“
Er zieht die Augenbrauen hoch und schaut sie an.
Sabine verzieht ihr Gesicht zu einer Grimasse und lächelt ihn an: „Du bist doch der letzte Kerl, ich finde es, unerträglich in die Pampa zu fahren. Ich will in den Ferien doch schließlich was erleben und nicht die ganze Zeit unter einem Baum liegen. Bäume gibt’s schließlich hier auch, dafür brauchen wir nicht nach Österreich fahren. Na, ja was soll’s, wenn’s sein soll, dann muss ich mich ja sowieso fügen. Auf jeden Fall ist das, das Allerletzte, so wenig auf seine Versprechen den Kindern gegenüber zu denken. Muss man doch auch an die Wünsche der Kinder denken.
Also, wenn ich mal groß bin, werde ich auf meine Kinder achtgeben und sie nicht einfach hin- und herschieben. Das Gesicht hängt ihr runter, na ja dann füg ich mich halt in das unerträgliche Schicksal, wenn’s denn sein muss.“
Michael: „ Ja genau, jetzt hast Du’s endlich gecheckt.
Wenn Mama und Papa entscheiden, dann haben wir da mitzumachen, was soll`s. So schlimm wird es bestimmt nicht. Da kann es ganz tolle Dinge geben, irgendwas wird schon kommen.“
Sie verzieht ihr Gesicht:
„Bruderherz, dein Wort in Gottes Ohr.“ Steht auf, legt die Hand auf den Türgriff: „Ich geh jetzt ins Wohnzimmer. Mal schauen, was der TV-Apparat hergibt, falls ich ein Recht auf den Drücker bekomme, gehst Du mit?“
„Nein ich will noch mal durchgehen, welche Teile ich für die Demonstration zusätzlich brauche. Damit ich nach dem Einkaufen, morgen das Teil gleich fertig machen kann.“
„Alles klar.“ Sie war draußen.
Er nimmt das Bastelbuch zur Hand, liest das Kapitel über Solarenergie durch. Er wollte den Einkauf noch mal genau planen, damit nichts fehlte. Wenn er morgen Nachmittag anfing, könnte vielleicht alles morgen fertig werden. Damit es endlich erledigt ist und wieder Ruhe.
Am nächsten Tag, Schulende, alles stürmt fröhlich aus dem Haus raus. Viele treffen sich vor dem Gebäude, um ein kurzes Schwätzchen zu halten. Auch Michael steht mit seinen Freunden im Kreis. Gegenüber stand Jens mit seiner Clique.
Deutlich spürbar, es waren zwei verschieden gestrickte Kreise.
Sabine kam auch gerade aus dem Schulhaus mit ihrer Mädchengruppe. Diese verteilten sich jedoch sofort beim Rausgehen mit einem Wink Gruß. Sie hatte ihren Bruder gleich gesehen und ging auf die Gruppe zu.
Beim Vorbeigehen von Jens seiner Gruppe sahen die Jungs ihr nach. Klar sichtbar, da war Wohlgefallen. Sie war ein hübsches Mädchen.
Sabine gesellt sich dazu: „Hallo, was macht ihr?“
Michael: „Ich gehe jetzt mit Uwe zum Schneider, um die fehlenden gebrauchten Materialien zu kaufen.
Gehst Du auch mit?“ Schneider war ein Schreibwarenladen, mit Bastelartikel im Sortiment.
Sabine überlegte keine Sekunde: „Oh ja gerne, da kann ich ein wenig rumstieren, schauen was es Neues gibt. Vielleicht finde ich was für meine geliebten Handarbeiten.
Uwe, Michael nebst Sabine machen sich auf den Weg.
Zur Mittagszeit die Stadt belebt. Schüler eilen zum Bus oder Zug. Manche spazieren einfach zur Unterhaltung durch die Stadt. Andere mit ihrem Einkauf beschäftigt.
Die Augen waren in den Schaufenstern verwurzelt oder haschten über die ganze Einkaufsstraße. Es war interessant durchzugehen, die Menschen zu beobachten, beim Essen, Trinken, Lachen, wie sie miteinander redeten oder mit der anderen Person umgingen.
Schon standen sie vor den neu gestalteten Schaufenstern vom Schreibwarengeschäft. Zu tritt betraten sie den Laden. Die Jungs zog es gleich in die technische Bastelabteilung. Hingegen blieb Sabine bei den Schmuckbauteilen hängen.
Michael fing an seine notwendigen Sachen zusammenzusuchen. Gleich erschien eine sehr freundliche Verkäuferin zur fachgerechten Unterstützung. Auf diese Art ging es recht zügig dem Ende entgegen. Was Sabine allerdings bedauerte, sie hätte gerne noch ein Weilchen weitergeschaut.
Ihr Bruder gab ihr Zeichen, zur Kasse kommen, dem Sabine nachkam. Die Preise wurden in die Kasse getippt. Raus kam eine Summe von 11,25 Euro, na ja, das geht, ja gut, auf 10,-- Euro hatte er seine Eltern ja schon vorbereitet. Dieser 1,25 Euro ist in Ordnung, sagte seine Mama.
Zufrieden das alles so gut geklappt hat, verließen sie zu dritt gut gelaunt das Geschäft.
Später verabschiedete sich Uwe. Winkend setzten sich Michael und Sabine in Bewegung.
Zu Hause wartete die Mutter mit dem Essen. Ihr Vater hatte die Möglichkeit mittags heimzukommen. Soweit möglich wurde der Mittag zusammen verbracht.
Michael und Sabine freuten sich, es gab Linsen und Spätzle mit Würstchen, ein schwäbisches Nationalgericht.
„Es ist gut wie immer, die muss man genießen.“
Sabine schaute ihn an. Michael nickte, man aß genüsslich weiter.
Zufrieden lächelnd ein Blick der Eltern auf ihre Kinder an.
Nach dem Essen räumten Sie den Tisch ab. Abrechnen musste er später. Seine Mutter hatte in der Zwischenzeit für einen Kaffeebesuch bei ihrer Freundin die Wohnung verlassen.
Michael fing jetzt mit seiner Demonstrationsarbeit an.
Wenn er sich ranhielt, schaffte er es heute noch. Es wäre fertig und er bräuchte sich nicht mehr darum zu kümmern. Befüllte mit seinen Sachen den großen Einkaufskorb seiner Mama, ab in den Keller. Dort hatten Sie eine kleine Handwerkswerkstatt eingerichtet. Sein Vater liebte das Basteln, er und Onkel Günter arbeiteten gerne mit. Die Dame des Haushaltes, hatte die Bastelstube zwecks Schmutzes und Staubvermeidung in den Keller verbannt. Unten angekommen, räumte Michael den Korb aus, baute alles auf dem großen Tisch aus.
Er legte das Bastelbuch neben hin. Von Links fing er an, die Teile nach Position wie sie im Buch beschrieben, herzurichten. Holzteile zum Beispiel hatte er nicht gekauft, er wusste, genügend Vorrat stand im Bastelraum. Während er die Teile auslegte, schaute er noch mal jede Position im Buch nach. So, jetzt war alles startklar.
Als Erstes begann er damit, das Holz Auto zu skizzieren, um es auszuschneiden. Dafür legte er ein Blatt Papier auf das Buch und fuhr es nach, schnitt es aus. Legte dieses auf das Holz um nach zu skizzieren.
Das Auto Teil wurde mit der Handsäge aus dem Holzstück herausgearbeitet. Danach mit Schmirgelpapier die rauen Schneideseiten fein nachgeschliffen. Vertieft im Arbeiten, ging ihm als geübter alles recht schnell von der Hand.
Die Erstellung vom Solaroberteil dauerte etwas länger für ihn, da musste er doch ein paar Mal neu ansetzen.