Beate sucht eine Lösung! - Susi Müller - E-Book

Beate sucht eine Lösung! E-Book

Susi Müller

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Beschreibung

Beate sitzt mit ihrer Freundin im Gartenlokal, indem sie ein netter, flotter Kellner bedient. Leicht gehen da Strömungen umher? Kann da mehr daraus werden? Beate wohnt in der Nähe, könnte öfter nach ihm schauen? Mutter hat sie für einen Wochenendbesuch eingeladen, sie hat Neuigkeiten. Ohne es mit ihr zu besprechen, möchte die Mutter den heimatlichen Bauernhof verkaufen. Auf einmal steht Beate vor der Gefahr alles zu verlieren. Von hoch oben nach unten. Wie kann sie damit fertig werden. Viel Spaß und Freude.

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Seitenzahl: 178

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Beate sucht eine Lösung!

Wie herrlich! Ruhig, die Sonnenstrahlen brechend, schlängelt sich der breite Fluss durch Graz. Fröhlich, locker Bein vor Bein setzend, schlendert Beate im luftigen Blümchenkleid freudig über die Brücke der Mur.

Auch die ihr entgegenkommenden Herrschaften schienen den Sonnentag zu genießen. Manche sprachen lachend miteinander, aber auch die Alleingehenden hoben freudig das Gesicht mehr der Sonne entgegen als sonst.

Am Ende der Brücke führte eine breite Treppe zum Mur Steg hinunter. Während sie abwärts geht, gleitet ihr Blick über den Fluss, selbst dieser schien sich heute an der Sonne zu freuen. Ruhig, zufrieden, langsam, gemächlich, fast als ob es sich gar nicht bewegen würde, floss das Wasser vor sich hin.

Rechts wie links säumten die Flussufer Erholungsbedürftige und Sonnensuchende. Manche lagen auf dem Boden, andere saßen, so gut es ging auf dem Wiesenrand. Die Bänke selbstverständlich belegt, Drumherum war´s voll.

Weiter unten am Flussufer saß ihr Freund Jörg mit Kollegen beim Malen. Sie liebten es, hier zusammen zu wirken. Konnten Sie einen geeigneteren Tag als heute finden? Wohl kaum. Na, ja dann musste sie vielleicht den Abend alleine verbringen, lieber wäre ihr natürlich zu zweit. Aber obwohl sie erst ein paar Monate zusammen waren, hatte sie gelernt: Wenn es beim Malen gut lief, er sich durch nichts stören oder gar abbringen ließ.

Er sagte immer: „Die Zeit muss ich einfach ausnützen. In solchen Momenten kreiere ich mehr als manchmal in vielen Stunden.“

Sie hatte sich darauf eingerichtet und hatte keine Probleme damit. Lieber sollte er zufrieden und glücklich arbeiten als mit schlechter Laune neben ihr sein. Gleich sah sie die gesuchte Gruppe. Durch die Malstaffeleien und ausgebreiteten Utensilien waren sie leicht ausgespäht.

Sie legte den Arm über seine Schulter, schnell ein Küsschen auf die Wange: „Hallo mein Schatz! Ich wollte Dich zum Abendessen abholen! Wie schaut’s denn bei Dir aus?“

Jörg lächelnd zu ihr: „Was für eine Überraschung dich hier zu sehen mein Liebes. Ja ist das Essen denn schon fertig? Oder muss es noch gekocht werden?“ Deutlich merkte man seine Freude, sie zu sehen.

Verliebt streichelt sie ihm über das Gesicht: „So gut wie. Fünf Minuten Arbeit wären noch, so lange bis Du deine Hände gewaschen hast.“

„Ja, so nett wie Du mich einlädst, kann ich nicht Nein sagen. Warte ich packe mal schnell zusammen.“

Er wandte sich an seine Kollegen: „Freunde ich gehe nach Hause.“

Der englische Akzent von John war nicht überhörbar: „Ja, wenn mich eine so schöne Frau auch noch so liebevoll einladen würde, wäre ich schon weg.“ Man verstand sich gut. Alle drei lachten.

Jörg an seine Kollegen: „Hört mal, wir haben heute super gearbeitet. Ich gehe mit meinem Schatz nach Hause. Für heute muss der Sonnenuntergang ohne mich stattfinden. Also malt mal schön fleißig weiter.“ Packt nebenbei seine Ausstattung im Seesack zusammen.

Dreht sich wieder Beate zu: „Komm, mein Schatz. Der heutige Abend gehört uns. Lächelnd schaut er sie an. Hoffe mein Schatz, Du hast etwas Gutes gekocht."

Zufrieden strahlt ihn an: “Ja, mein Schatz das habe ich, extra für Dich komm nur mit." Gemütlich gehen sie los. Er mit Seesack über den Rücken, in der rechten Hand sein Bild.

Gerd, der zweite Malerkollege ruft lächelnd ihnen zu: „Vorsicht, Vorsicht ist geboten mein Freund, schon die stärksten Männer sind bei einem guten Essen schwach geworden und haben ja gesagt. Sei auf der Hut mein Freund."

Jörg winkt mit der linken Hand ab: „Ah, da brauchst keine Angst haben, solche Gedanken haben wir nicht."

Gerd schaut ihn schief, pfiffig an: „Komm geh schon, verliebter Maler. Selbst an deinen Bildern sieht man deinen Zustand von Verliebtheit. Haut endlich ab."

Jörg lacht genüsslich: „Ja, ja, wir gehen schon. Stimmt, ich gebe zu, ich bin verliebt, deswegen gehen wir jetzt tatsächlich. Viel Spaß noch. Ich komme morgen wieder hier her, solange das Wetter so schön ist. Vielleicht seid ihr wieder da. Servus.“

Sie winkten den Beiden zu, gingen Richtung Treppe. Oben über die Brücke, eng umarmt lächelten sie sich an.

Beate: „Ich bin überrascht, dass Du mitgekommen bist. Ganz ehrlich dachte ich, den Abend alleine verbringen zu müssen."

Jörg hebt den Kopf nebst Arm: „Tja, ich war heute wirklich sehr fleißig. Es lief einfach schnell, unproblematisch dahin. Mein Soll ist für einen Tag mehr als erfüllt. Tja und da dachte ich schon vorher, heute mal früher Schluss zu machen. Es werden jetzt wohl mehr Sommertage kommen da habe ich noch mehr Möglichkeiten, die abendsenkende Sonne einzufangen. Heute Abend kümmere ich mich um ein Glas Rotwein. Mit meiner, geliebten Beate, im Arm auf dem Balkon? Was sagt’s Du?“ Verliebt schaut er sie an. Drückt ihr schnell ein Küsschen auf die Wange.

Sie blickt verliebt lächelnd zurück: “Jawohl, mein Schatz. Für heute Abend war das die richtige Entscheidung. Komm.“ Sie drücken sich noch mal im Gehen fest aneinander. Lächeln sich verliebt an, weiter geht`s.

Jörg schaut hinüber zur Gaststätte, gemütlich sitzen die Gäste zusammen. Reden, essen, trinken: „Nach dem Essen können wir ja heute noch auf ein Glas Wein zum Erich rüber gehen. Schau mal bei dem ist das Haus voll."

„Ja, können wir. Hoffentlich ruft er nicht gleich an, dass Du zum Arbeiten kommen sollst."

Jörg arbeitete ab und zu ein wenig bei Erich: „Nein ganz bestimmt nicht. Heute bleibe ich einfach bei dir. Schluss aus Pasta.“ Mit einem erneuten Kuss besiegelt.

Noch wenige Schritte auf der mit Auto und Straßenbahn belebten Straße, rechts und links sehr breite Gehwegen, wunderschöne alte mit Stuck verzierte Häuser trennten Sie von ihrem Zuhause.

Sie standen vor dem Haus. Der Eingang war mit einer breiten stuckartigen Steinverzierung umrahmt. Beate schloss auf.

Beeindruckend die alte geschnitzte Holzhaustüre: “Also, die muss ich nochmal nachmessen, die hat bestimmt vier Meter Höhe? Oder sogar noch mehr? Eigentlich sollte ich die wunderschöne Türe, das herrliche alte Haus mit den hohen Fenstern malen. Wer hat schon an den Fensterseiten Steinverzierungen."

Sie lacht: “Ja, mein Schatz ganz bestimmt nicht heute.“ Ihre Wohnung befand sich im Erdgeschoss, ein paar Schritte nach der Haustüre. Sie schloss die Wohnungstüre auf: „Hereinspaziert mein Schatz. Bitte Hände waschen, mein Weg führt mich sofort in die Küche."

Schnell küssend legt er den Arm um Sie: „Aber natürlich, ich kann es gar nicht erwarten wieder bei Dir zu sein.“ Dreht sich um Richtung Bad.

In der Küche rührt sie die Salatsoße an. Den Salat rein umdrehen. Fertig. Der Rest war noch von vorher heiß. Den Tisch hatte sie bereits gedeckt, bevor sie wegging, ihn abzuholen. Jörg betrat den Raum, ein freudig Erstauntes: „Oh, da ist ja alles schon fertig. Es riecht köstlich. Hast Du alles vorher schon gemacht? Was für ein Glück für mich, dass ich gleich mitgekommen bin. Oder mein Schatz?" Liebevoll streicht seine Hand über sie.

Beate strahlt ihn an: “Komm setz Dich hin und probiere erst mal. Dann gib ein Urteil ab.“ Sie servierte auf seinem Teller, dann auf ihren.

Beide nahmen Platz und beginnen genüsslich zu Essen. Es war nicht nötig, zu sprechen, alles passte. Wetter, Stimmung, Essen. Jeder saß vor seinem Teller und hing seinen Gedanken nach.

Beate legte ihr Besteck auf den Teller.

Jörg: “Du bist natürlich schon wieder fertig. Bitte achte doch nicht so auf die Figur, das Essen schmeckt so wunderbar, es ist zu schade verschmäht zu werden.“ Verschmitzt schaut er sie an: „Schließlich hast Du es selbst gekocht."

Beate: „Ja, aber ich habe heute Mittag ein großes Stück Kuchen gegessen."

Jetzt aber legte auch er sein Besteck ab. Beate räumte alles schnell vom Tisch auf die Küchentheke hinüber.

Jörg: „Bitte komm, setzt Dich doch neben mich.“ Was sie auch gleich tat.

„Wir haben uns doch den ganzen Tag über nicht gesehen, komm her mein Schatz, ich muss dich riechen und fühlen.“ Innige Küsse. Zart, streichelten sie sich gegenseitig übers Gesicht.

Küssend, lachend, sich haltend miteinander albernd hauchte Jörg: "Komm wir gehen in ein anderes Zimmer.“ Sich umarmend standen sie zusammen auf.

Gerne ließ sie sich voller Erwartung, freudig hochheben auf das Bett werfen. Die Welt versank, existierte nicht mehr. Zwei Körper verbunden mit ihren Seelen hatten sich im Feuer gefunden.

Nach dem Löschen der Erregung, sie lagen noch im Bett, meinte er: „Das wird wohl heute nichts mehr, dass wir zu Erich ins Wirtshaus gehen. Oder möchtest Du, dass wir noch rüber gehen?"

Beate verträumt lächelnd: “Nein, komm, wir bleiben da. Es ist ja auch schon spät. Hast Du noch nicht genug Leben gehabt."

Jörg: „Alles was Du willst mein Schatz. Er streichelt ihr Haar aus dem Gesicht. Es war wunderschön mit Dir. Ich liebe Dich.“ Legt seinen Kopf auf das Kissen zurück: "Gerade hast Du mich gefragt, ob ich noch nicht genug vom Leben gehabt habe. Nebenbei schaut er zur Decke hoch: „Nein, von einem Leben mit Dir werde ich nie genug haben. Ich glaube, wir müssen diese Aktion ernsthaft in Angriff nehmen."

Er überlegt: “Ja es wird Zeit".

Stille. Ruhe. Sie liegt neben ihm, den Kopf auf seiner Schulter. Keiner von Beiden spricht etwas.

Auf einmal reagiert Beate. Lächelnd den Kopf hebend mit großen Augen fragt sie: „Sag mal, was hast Du gerade gesagt? War das denn womöglich ein Heiratsantrag?"

Jörg beugt sich fragend über sie: “Ja, ich wollte es mal testen."

Beate schnell erstaunt: „Ja was, nur Test?“ Sie zieht die Augenbrauen hoch.

Jörg schnell, sie küssend: „Nein, nein, es war ernst gemeint.“

„Ja, was meinst Du denn? Würde es für ein ganzes Leben reichen?“

Immer noch über sie gebeugt: „Aber sicher für ein ganzes Leben.“ Verliebt, zart schaut er sie an: „Du bist doch mein Leben. Ich weiß nicht wie ich ohne Dich überhaupt je einen Tag verbringen konnte. Mit Dir sind meine Tage voller Leben, glücklich, vertraut in mir angekommen. Selbst meine Bilder haben von deiner Liebe mehr Leben bekommen. Meinem Gefühl nach ist es auch für Dich ernst, oder fühle ich falsch?"

Verliebt treffen sich ihre Blicke. Beate haucht: „Nein, Du hast recht. Ja mein Schatz, für immer." Jörg: „Komm, wir beginnen gleich mit der Zukunft."

Ein langer tiefer inniger Kuss folgt. Verliebt umarmt, streichelnd bleiben Sie im Bett, innigst miteinander beschäftigt.

Die Körper wieder beruhigt. Beate überglücklich, legt ihre Hände auf sein Gesicht: “Kannst Du denn nie erst sein? Ich muss mit Dir sprechen.“ Ein Kuss folgt.

Jörg: “Wieso ernst, wir haben doch alles gesprochen. Das jetzt gerade war das körperliche Siegel auf unsere Abmachung.“ Zarte Blicke. Mit der Hand nimmt Jörg ihr Gesicht zum Kuss.

"Meine Mutter hat heute angerufen. Ich soll am Wochenende nach Hause kommen, sie möchte mit mir sprechen."

Jörg: “Na dann. Das passt doch gleich ganz gut. Ich kaufe ein paar Blumen und werde bei Mutter um deine Hand anhalten. Wir können auch gleich den Hochzeitstermin festlegen.“ Verliebt nimmt er sie in seine Arme, schnell ihr Gesicht mit Küssen bedeckend.

Beate mit hochgezogenen Augenbrauen: „Ich bin überwältigt wie schnell Du das jetzt alles unter Dach und Fach bringen willst.“

Er mit erstem, sicherem Gesicht: „Ja, warum denn nicht. Es fühlt sich gut an und wir machen es."

Beate nickt: „Also dann fahren wir mal zu Mutti, schauen was überhaupt los ist!“

Jörg strahlend: „Las uns gleich am Freitagmittag losfahren. Die Angelegenheit ist wichtig und braucht Zeit. Ich bin mir nicht sicher wie deine Mutter reagiert.“

„Komm, sie mag dich doch, wie soll sie denn schon reagieren? Es ist normal, wenn sich zwei mögen, dass geheiratet wird.“

“Nun, nicht eine jede Mutter freut sich einen Maler als Schwiegersohn zu bekommen. Ich bin sicher, sie bevorzugt einen, der fest anpacken kann. Mit viel Kraft auf dem Hof mitarbeitet. Keinen Pinselschwinger, wie mich.“

“Jetzt hörst du aber auf. Meine Mutter ist in diesem Falle absolut modern, sonst hätte ich den Hof nie verlassen dürfen um in Graz zu Arbeiten. Sie war immer weltoffen, hat es nicht so eng gesehen, mich nie zu etwas gezwungen.“

Lächelnd nimmt er sie in den Arm. Mit einem Kuss auf die Wange: “Auf jeden Fall mein Engel, ich werde alles tun, was deine Mutter von mir verlangt, um dich zu bekommen. Ich liebe dich. Bitte vergiss das nicht. Notfalls werde ich staatlich geprüfter Kuhstallausmister. Bestimmt Jörg der I.“

Lautem, vergnüglichem Lachen folgen Küsse.

Beate: “Komm sei ernst. Also Freitag 13.00 ist Abfahrt.“

Er hebt die rechte Hand zum Schwur: “Ich Jörg der I. Kuhstallausmister verspreche, ich stehe um ein Uhr hier mit Blumen in der Küche bereit zur Abfahrt. Schief schaut er sie an. Ich vergesse es auch ganz sicher nicht.“

Beate schaut ihn an, verzieht das Gesicht: “Es wäre nicht das erste Mal, dass du etwas vergisst. So viel ich von Dir weiß, vergisst Du mehr, als dass Du einhältst.“ Lächelnd schickt sie ihm ein Küsschen zu.

Sein Kopf nach rechts neigend: “Weiß ich, darum sage ich es ja. Kannst dich auf mich verlassen.“ Ein inniger Kuss folgt.

*

„Guten Morgen meine Herren!“ Freundlich ertönt ein Gruß zurück. Jörg steht mit seinem Seesack vor seinen Freunden. Während dem Auspacken erwähnt er beiläufig: “Übrigens wir werden heiraten. Gerd hatte recht. Nach dem guten Essen bin ich schwach geworden und habe ihr einen Antrag gemacht.“ Ruhe, sie schauen sich gegenseitig an.

Gerd war schnell mit der Antwort: “Was habe ich dir gesagt? Pass auf die Gefahr ist groß. „ John meinte zu Jörg: “Als ihr beide weggegangen seid, meinte er zu mir, na pass mal auf, der bleibt da kleben. Schau, er hatte es gleich mit seinem sicheren Malerblick gesehen.“

Gerd warf lachend ein: „Na ich sag’s doch immer. Aber keiner außer mir weiß es, ich bin halt ein Genie.“ Fröhlich lachen sie zusammen.

Jörg möchte zu Wort kommen, es dauert eine Weile. Mehrfach setzt er zum Sprechen an bis er dran kommt: “Ja, deswegen muss ich um zwölf Uhr pünktlich von hier gehen. Ich möchte bei Beates Mutter um die Hand ihrer Tochter anhalten. Zwischen uns Beiden läuft es so harmonisch hin und her. Ja und da dachte ich gestern Abend, so einen warmen, vertrauten Zustand möchte ich für immer haben. Deswegen habe ich Sie einfach gefragt.“

John antwortet schnell: “Du lass dich von uns nicht verunsichern. Wir wären doch froh auch so eine Perle zu finden. Sie ist eine Superfrau. Lächelt nett, aber vor allem der Körperbau. Wenn sie dich trotz allem nimmt, musst du froh sein.“ Sie lachen.

Gerd: „Ja klar, wer will schon einen Maler, der fast nichts verkauft hat. Von der Hand in den Mund lebt, kaum seine Miete bezahlen kann.

Jörg: “Stimmt. Ich stehe bei Beate in Schuld für verschiedene kleinere Sachen. Farben, Essen, auf keinen Fall möchte ich abhängig sein. Das Geld welches ich bei Erich in der Gaststätte verdiene, gebe ich pünktlich bei Beate ab, damit auch tatsächlich ich die Miete bezahlt habe. Soweit halte ich mein Mann sein ein.“

Gerd schnauft tief durch: “Tja, das kann ja bei uns auch mal besser werden.“

John: “Meine Herren, das wird besser werden. Los kommt arbeiten, schließlich sitzen wir nicht umsonst hier.“

Gerd: „Du hast recht. Lasst uns was tun, überhaupt da wir jetzt eine Familie gründen.“ Lächelnd richtet ein jeder seine Utensilien zum Arbeiten her.

Breit, imposant, ruhig gemächlich bewegte sich die Mur flussabwärts. Die Sonne stand hoch, das Licht malerfreundlich.

Jeder mit seiner eigenen Arbeit beschäftigt, als Jörg aufstand: „So Freunde die Zeit ist gekommen. Es ist 12.00 Uhr. Ich muss noch Blumen kaufen. Nachher fahren wir zu Beates Mutter. Und dort werde ich um ihre Hand anhalten. Ihr könnt mir ja die Daumen halten, dass die liebe Schwiegermama ja sagt. Ok?“

John: „Aber ja, so was wie dich muss man annehmen und lieben.“

Gerd schließt sich sofort den Worten an: “John hat recht. Das wird schon klappen. Geh nur.“

Jörgs Ausstattung war bereits zusammengepackt. Den Seesack auf der Schulter, das Bild unter dem Arm geklemmt. Er drehte sich um, winkte im Gehen den Beiden nochmals zu. Glücklich, im Herzen ein warmes sicheres Gefühl setzte er ein Bein vor das Andere. Beate war die Richtige für Ihn, er wusste es. Eine unsagbare, bestimmte Sicherheit für die Zukunft trug sein Wesen.

Auf der Brücke waren heute zum Wochenende auf dem Breiten Gehwegrand Blumen- oder Gemüsestände. Schnell hatte Jörg einen wunderschönen, bunten Strauß für seine zukünftige Schwiegermutter erstanden. Das fröhliche Gesicht der Blumenfrau strahlte ihn an: “Mein Herr! Die besten Wünsche sollen ihren Strauß begleiten.“

Elegant, freundlich verbeugte er sich kurz: “Vielen Dank.“ Bewegte sich locker Richtung Haus.

Während der Wohnungsschlüssel im Zylinder knarrt, hörte er von drinnen den Klang der fröhlichen Stimme seiner Angebeteten. Strahlend eilte sie an ihm vorbei: „Hallo mein Lieber. Du hast tatsächlich Wort gehalten. Ich bin fertig. Wir können gleich losfahren.“

Jörg: „Ich habe es Dir doch versprochen. Bitte an die Blumen habe ich auch gedacht. Du ich habe mir überlegt, ich nehme meine Malsachen mit. Vielleicht ergibt sich eine schöne Gelegenheit, wenn ich nichts dabei habe ärgere ich mich. Gibt’s vielleicht was Kleines zum Essen?“

Beate während sie ins Bad geht. Zahnbürsten mit Zahncreme, Gesichtscreme einpackt: „Nein. Meine Mutter kocht. Bitte nimm ein paar Kekse gegen den körperlichen Zusammenbruch. Los komm.“ Sie stand fertig gepackt, die linke Hand auf dem Wohnungstürgriff. Eine Tasche in der Hand, eine Andere am Boden.

Jörg schaut kurz erstaunt. Schnell streckt er die Hand nach ein paar Keksen aus, eilt zum Seesack, nimmt die andere Reisetasche hoch, dann zur Tür.

Beate war schon draußen: „Also losgeht’s auf. Gemma. Willst Du fahren? Oder soll ich?“

Jörg: „Fahr nur Du. Es ist ja deine Hausstrecke. Ich will auch nicht, dass Du ständig auf mich aufpassen musst.“ Anfangs musste er es erst lernen, Beate konnte nicht daneben sitzen. Das war für sie anstrengender als selbst zu fahren. Aber auch für ihn war es anstrengender, als wenn er nur daneben saß und die Landschaft genoss. Lieber saß er ruhig daneben, sah, was Neues in der Umgebung gab, als das er auf seinen männlichen Stolz und dem besseren Fahren bestand. Und Beate war dann auch glücklicher.

Das Auto stand gleich am Straßenrand vor der Haustüre. Während ihre Schritte sie zum Auto führten, meinte sie: “Ja, ja, ich mach schon. Nur weil ich mal was über deinen Fahrstil sage. Pah.“ Beim Verstauen des Gepäcks im Wagen gab es ein liebevolles Küsschen, alles war klar.

Auto hinter Auto sowie daneben Auto an Auto. Die Straße, ach was die Stadt strotzte vor Leben. Typisch für einen Freitagmittag, jeder wollte noch schnell etwas erledigen, um sich das ruhige Wochenende zu verdienen.

Bald drauf verließen Sie den prallen Verkehr der Innenstadt, große Firmen zeigten jetzt den Übergang an. Ruhig fuhren sie auf der breiten Autobahn Richtung Land dahin. Saftiges Grün, Bäume sowie anfangende Berge fingen an, sich zu zeigen.

Jörg streichelte ihren Arm: “Ich liebe es, hier zu fahren, die Landschaft zeigt sich schon in wunderbarem Zustand.“

Beate: “Na, dann passt es doch, dass ich fahre. Schau das ist meine Liebe zu Dir. So kannst Du dir neue Farbideen holen.“

Lächelnd beugt er sich zu ihr hinüber: “Aber sicher mein Schatz. Fahr nur.“ Er schaut in die Ferne, sie lächelt vor sich hin. Beide glücklich.

*

Ein Bauernhaus nach alter Tradition mit sehr vielen Blumen an den Fenstern lag nun vor ihnen. Großzügig um einen großen Kastanienbaum war der Fahrweg angelegt, darunter eine mit Baumstämmen aufgebaute Sitzecke. Im weiteren Abstand befanden sich die Ställe, damit die Luft im Hause sauber blieb.

Beate stieg aus, die liebte diesen Anblick. Wie schön es hier doch war. Ihre Mutter liebte, es außergewöhnlich viele Blumen zu haben. Als Kind fragte sie sich immer, ob das sein müsse, man sehe doch fast gar nicht zum Fenster hinaus, weil es ihr an Körpergröße fehlte. Aber heute, ja jetzt musste sie zugeben, eine Farbenpracht, volle Lebensfreude sprach es aus. Glücklich schaute sie die Hausfront an, auch über die ganzen Holzbalkone hatte sie Blumen gezogen. Ja es gab schon was her. Sie drehte sich um, führte ihre Augen genüsslich über das ganze Gebiet, ja ihr Zuhause war schon sehr schön. Ihre Mutter stand bereits zum Empfang in der Haustüre. Zur Feier des Tages ein wunderschönes Trachtengewand an. Ihre Mutter zog gerne ein sehr schönes Gewand auch nur für zwei Stunden an. Hauptsache im Augenblick musste es stimmen. Jörg war bereits mit dem Gepäck bei ihr angekommen.

Während Beate zur Haustüre kam, begrüßten sich Jörg und ihre Mutter. Er war bereits zweimal mit ihr hier. Wenn ihre Mutter nach Graz kam, sahen sie sich auch hin und wieder. Somit war sie sich schon etwas vertraut.

Jörg verbeugte sich gentlemanlike: „Guten Tag Frau Kollmann! Darf ich Ihnen zur Begrüßung ein paar Blumen überreichen?“

Freudig übernahm sie den Blumenstrauß: “Aber ja doch ganz bestimmt. Das sind ja nicht ein paar, sondern gleich ein außergewöhnlich schöner Strauß. Die Blumen ganz frisch, die Blütenblätter noch so stark. Ja den dürfen sie mir sehr gerne überreichen. Damit haben Sie einen Wunsch bei mir frei.“ Sie lacht ihn an.

Liebevoll fiel ihr Blick auf ihre Tochter, umarmt, küssend: „Hallo mein Kind, schön dich zu sehen. Kommt herein. Ihr könnt die Sachen ins Zimmer bringen oder gleich zum Essen kommen. Ich habe alles fertig. Wie ihr wollt.“

„Wir stellen alles hier erst mal ab. Lass und gleich zu Tisch gehen, Jörg ist schon am Verhungern.“

Frau Kollmann nickt: “Freut mich. Dann habe ich wenigstens nicht um sonst gekocht. Kommt ich habe doch schon alles gedeckt!“

Das Esszimmer war mit viel Liebe, in Handarbeit von ihrem Vater komplett in Holz nach alter steirischer Sitte ausgestattet. Er sagte immer: “Ich arbeite lange daran, wenn es fertig ist, dann haben wir auch lange daran. Nichts Anderes kann dieses Holzgefühl je ersetzen.“ Das machte wohl jetzt die außergewöhnliche Gemütlichkeit aus.