Begehren - Kitty Darling - E-Book

Begehren E-Book

Kitty Darling

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Beschreibung

Brennendes Begehren, lodernde Leidenschaft, komplettes Kopfkino: Kitty Darling ist prickelnde, anschauliche Lese-Erotik Es ist Verlangen auf den ersten Blick, das David und Davina seit der Gala "Stars over Berlin" aneinander fesselt. Dabei sieht das ehemalige Männer Top-Model zuerst nur ihren Rücken und den unglaublich knackigen Po. Doch selbst das genügt, um ihn in Flammen aufgehen zu lassen. Spätestens nach einem feucht-heißen Tanz steht für ihn fest: Er muss diese Frau wiedersehen. Egal, dass sie mit ihrem Freund da ist. Katastrophal, dass sie nicht zu existieren und unauffindbar scheint. Auch Davina ist David heillos verfallen. Mit jeder Faser ihres Körpers begehrt sie den erotischen Mann und will mehr als nur den schärfsten Tanz der Menschheitsgeschichte. Binnen weniger Minuten hat er ihr gezeigt, dass ihre bisherigen Höhepunkte nichts weiter als läppische 3000er waren. Doch seit sie ihn kennt, träumt sie nur noch von den (im übertragenen Sinne) 8000ern, auf die er sie mit spielerischer Leichtigkeit führen wird. Sie weiß zwar, wie sie ihn finden kann, kann ihn aber nicht suchen. Denn sie birgt mehr als ein Geheimnis. Knapp 30.000 Wörter heiße, bildliche Kopfkino-Erotik für Frauen und Männer. Die einzelnen Titel der "Salon" Reihe sind in sich abgeschlossen und können problemlos von einander unabhängig gelesen werden.

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Auflage 1, März 2019

Copyright: Kitty Darling, 2019, Deutschland

Kitty Darling, Giesebrechtrstr. 5 10629Berlin

[email protected]

Copyright Cover: Unter Verwendung eines Motivs von www.depositphotos.com

Korrektorat: Korrekturelfe Kerstin Guzik

 

 

Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung undVervielfältigung, auch auszugsweise, ist nur nach schriftlicher Genehmigung der Autorin gestattet. Alle Rechte liegen bei der Autorin.

Alle Personen und Handlungen dieser Geschichte sind frei erfunden. Ähnlichkeiten und Übereinstimmungen mit lebenden Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

 

 

1 Er

„Komm, Alter, lach doch mal! Es wird schon nicht so schlecht, wie du tust, das verspreche ich dir!“, versucht Adrian, mein bester Freund, mich zu begeistern, und drängt mich aus dem Taxi. Völlig neben der Spur stehe ich im dichten Gedränge vor dem roten Teppich.

„Schon klar. Ich bin einfach fix und fertig. Der Jetlag und der Kulturschock machen mich diesmal echt fertig“, stöhne ich und knöpfe mein Jackett zu. Adrian tut dasselbe und zuckt die Schultern. „Kann ich mir gut vorstellen. Aber du wolltest ja selbst zurück, und voilà, hier bist du!“ Er klopft mir auf die Schulter und wie auf ein Kommando setzen wir beide unser professionelles Lächeln auf, als wir die ersten Schritte im Blitzlichtgewitter machen.

Adrian ist Schauspieler. Bislang waren seine Rollen eher klein, aber die letzte als Rochus Murdoch, in der apokalyptischen Serie Nightwalkers, bei der die Roboter die Macht über die Erde übernommen haben, hat ihm den Durchbruch gebracht. Deswegen ist er auch zu „Stars over Berlin“ eingeladen, das im noblen Waldorf Astoria am Potsdamer Platz stattfindet. Da der Gute Zoff mit Nadine, seiner vielleicht-bald-nicht-mehr-Freundin, hat, und weil ich bei ihm wohne, bis meine Wohnung bezugsfertig ist, begleite ich ihn. Und weil er mir was Gutes tun will, das auch, ja. Wobei es mir schwerfällt, das Gute darin zu sehen, denn mein Körper fühlt sich an wie mit Blei gefüllt und ferngesteuert.

Erst heute Mittag bin ich von einem langen Südostasienaufenthalt in Tegel gelandet. Vor wenigen Stunden bin ich noch mit T-Shirt, Shorts und Flipflops auf einem Scooter durch die staubigen Straßen von Vietnam gebrettert, jetzt bin ich hier. Im Smoking, die Haare ordentlich frisiert, in Berlin, mit einem Schritt im Ernst des Lebens. Es fällt mir schwer mich wieder in die Ruhe, Ordnung und Reserviertheit einzufügen.

Die Auszeit war so schön! Schade nur, dass sie vorbei ist. Zumindest ist mir gelungen, was ich mir vorgenommen hatte, nämlich mich neu zu sortieren. Ich will nicht angeben, aber bis zur letzten Saison war ich eins der international erfolgreichsten Männermodels. Es hat lange Zeit Spaß gemacht und ich habe richtig gut dabei verdient. Alle großen Labels hätten mich weiter gebucht, aber mir war das irgendwann alles zu blöd, zu hohl, zu verlogen. Zu oberflächlich, zu stark aufs Aussehen fixiert. Außerdem sind Modeschauen, Catwalks und die ewigen Castings (gut, die wurden mit zunehmendem Ruhm weniger) auch ganz schön stressig. Auf meiner Reise habe ich mich entschlossen, weiterhin lukrative Werbeaufträge für Print und Film anzunehmen, aber nur, wenn ich ohne Vortanzen fix gebucht werde. Und Modeschauen sind für mich endgültig passé.

Momentan verfluche ich mich dafür, dass ich Adrian von meinen Plänen, es ebenfalls mit der Schauspielerei zu versuchen, erzählt habe, denn ich bin einfach nur müde, ich friere, und wenn ich eins hasse, dann ist das Frieren, wenn ich noch dazu müde bin.

„Drin ist’s warm“, raunt er mir zu und piekst mich mit einem Finger, damit wir beide in die Kamera lachen. Genau das tun wir. Wir grinsen und lachen, bis wir bei der Fotowand anstehen und einen Moment Verschnaufpause haben.

„Und der ein oder andere heiße Feger ist bestimmt auch da.“

„Ha ha“, gebe ich gelangweilt zurück. Adrian vergisst immer, dass ich seinen Frauengeschmack nicht teile. Er steht auf groß, schlank, flach-busig - ich auf das Gegenteil. Bei üppig drallen Frauen geh ich voll ab. Deswegen bin ich auch durch Asien gezogen, weil solche Girls dort schwer zu finden sind. Verkehrte Logik? Mitnichten. Ich wollte ja keinen Sex-, sondern einen Selbstfindungsurlaub. So wie ich die Galas kenne, sind heute ebenfalls alle schlank und rank und streng und ernst und ... not my case, eben. Aber ich bin ja nicht zum Spaß hier, nicht wahr?

Noch etwas: Wenn ich sage, dass ich Schauspieler werden will, fantasiere ich mir nichts zusammen. Adrian und ich haben uns auf der Schauspielschule kennengelernt. Ich war sogar besser als er, habe mich dann aber fürs Modeln entschieden, weil ich dachte, damit schneller und besser richtig viel Geld verdienen zu können. Damit hatte ich Recht, und mehr von der Welt gesehen habe ich auch.

Also – was könnte Sie denn noch von mir interessieren, wenn Sie jetzt in mein Leben einsteigen?

Ich bin 32, halb Wiener, halb Münchner, aber das hört man nur, wenn ich will. Ich bin 187 cm groß, habe den Modelkörper, von dem die meisten Frauen (und Männer) träumen, und sehe auch sonst ganz gut aus - aber darüber will ich eigentlich nicht mehr nachdenken. Viel zu lange habe ich mich viel zu sehr damit beschäftigt. Im Leben geht es um mehr als Aussehen und andere Äußerlichkeiten, das weiß ich, und dennoch bin ich vor Schönheit nicht gefeit, besonders nicht bei Frauen mit dem gewissen Etwas.

Gedacht – gesehen.

Adrian hatte recht.

Denn keine drei Meter vor mir, an der Fotowand, steht eine Göttin in Blau. Mit langem, blondem Haar und einem Körper, in dem ich einfach nur eintauchen und für immer versinken will.

Mamma mia. Was. Für. Ein. Hintern. Ich seh sie nur von hinten, aber das genügt für gewisse körperliche Reaktionen, die die Denkfähigkeit vorübergehend mindern.

Wer ist das? Kenn ich sie?

Wohl kaum. Sieht eher so aus, als wäre sie das schmückende Beiwerk von dem Kerl, der gerade selbstgefällig, grinsend Fragen von Reportern beantwortet.

„Kennst du die?“, zische ich halblaut und verpasse Adrian einen Rempler, als er nicht reagiert.

„Wie? Wen meinst du? Die Blonde?“

„Ganz genau die. Wen sonst!“ Unbewusst hole ich tief Luft und straffe die Schultern. Dabei dreht sie sich nicht zu mir um, weil sie ganz in ihrer Rolle als strahlende Begleiterin aufgeht.

„Nee, keine Ahnung, wer das ist – seh sie zum ersten Mal. Zumindest von hinten.“ Er lacht tief, rempelt mich ebenfalls an und zwinkert mir zu. „Stehst du noch immer so auf pralle Ärsche?“

„Pf, du stellst vielleicht Fragen! Und wie! Mir geht gleich einer ab, Alter, so ausgehungert wie ich danach bin!“

Adrian gluckst vor sich hin, bis er jäh abbricht. Denn nun posieren die beiden vor der schwarz glänzenden Luxuslimousine neben der Fotowand. Zum ersten Mal sehe ich ihr Gesicht und ihre Titten, gut, vielleicht nicht in dieser Reihenfolge, aber was ich sehe, verschlägt mir den Atem und die Sprache. Und dieses Kleid! Zugegeben, am wenigsten sehe ich von ihrem Gesicht, dafür ist sie auch zu weit weg, aber es ist hübsch. Ihr Gesicht, meine ich. Ich falle fast um vor Verlangen nach ihr, so stark macht sie mich an. Die Frau ist Sex auf zwei Beinen – auf zwei prächtigen Beinen, von denen verboten viel zu sehen ist. Oh. Mein. Gott.

„Sie kenn ich nicht, aber dafür den Kerl“, zischt Adrian und stiert so bitterböse zu dem Paar, als wolle er ihn mit seinem Blick erdolchen.

„Ach? Wer ist das und was ist mit dem?“, frage ich elektrisiert.

„Das ist ein ganz mieser Hund. Geht über Leichen, um an Rollen zu kommen. Samuel Müller heißt er, und er ist ein echter Widerling. Ich verstehe gar nicht, wie der an so eine Braut kommt. Sie kann entweder nur Luft im Hirn oder Ekel im Herzen haben“, brummt er vor sich hin. „So schlecht sieht die ja trotz des Hüftgoldes nicht aus.“

Normalerweise würde ich mich fragen, wie so ein Typ mein bester Freund sein kann. Aber ich höre ihm nur mit halbem Ohr zu, weil die Blonde sich gerade so geschmeidig wie ein kleines, molliges Kätzchen dreht und wendet und dabei zwei Möpse präsentiert, die mich an Gott glauben lassen. Oder an gute Schönheits-OPs.

„Wahnsinn ...“, seufze ich still bei mir, während sich mein Schwanz streckt und reck. „Wäre das geil, diesen Knackarsch mit beiden Händen zu kneten und dabei kräftig an ihren Titten zu saugen ...“ Allein bei dem Gedanken daran wird mir ganz anders, und ich bin tierisch dankbar für diese enganliegende und aus dickem Stretch Stoff gearbeitete Body-Armor-Unterwäsche. Sie ist speziell entworfen worden, um Ständer unsichtbar zu machen. Muss ja nicht jeder überall mitkriegen, wie’s einem grad geht und steht. Weil – fuck it! Sowohl in Asien als auch im Modelbusiness sucht man derart sinnliche Rundungen vergeblich, und somit bin ich komplett unter Entzug. Komplett! Aber auch ohne Entzug - fick die Henne, die Frau ist sowas von mega heiß, dass es vielleicht zu einem Skandal kommt, wenn ich sie dem Ekel entwenden muss.

„Komm!“, reißt mich da mein Kumpel aus meinen, immer wilder werdenden, Fantasien. „Ich geh zuerst zur Wand, nicht, dass die uns für schwul halten. Das hätte mir gerade noch gefehlt, bei meinem Glück bei Frauen.“

„Und bei meinem erst“, stimme ich brummelnd zu und schiebe ihn vor. Wobei mir so ein kleiner Bild-Skandal mit „David Salzmann und Adrian Kirchgessner outen sich als Paar“ diebische Freude bereiten würde.

Während er also freudig in die Kameras lächelt und mit sehnsuchtsvollem Blick auf seinen leeren Arm schaut, schaue ich der blonden Sünde nach. Gerade verschwindet ihr kurviger Press-deine-Finger-in-mich-während-du-mich-fickst-Po unter verboten heißen Schwingungen im Getümmel. So einer wie Samuel Müller hat die nicht verdient. Nie und nimmer. Ich habe von ihm gehört, und er sieht arrogant und kaltschnäuzig aus. Hat Adrian vielleicht doch recht? Hat der heiße Feger am Ende doch nur Luft im Hirn oder Ekel im Herzen? Man kann nie wissen. Ich muss das rausfinden und werde die erstbeste Gelegenheit dazu nützen. Dumm fickt gut – kann sein. Wenn sie wirklich dumm ist, fick ich sie einfach nur. Aber das ganz bestimmt, das schwöre ich.

Sam Müller ist ein Hindernis, aber kein Grund, sie nicht anzugraben. Und schon gar nicht, wenn ich so rattig bin, wie ich es jetzt ihretwegen bin.

Doch vorerst bin ich dran mit freundlich-in-die-Kameras-Grinsen, Lächeln, Fragen beantworten: „Ja, ich habe dem Laufsteg den Rücken gekehrt, ja für immer. Ich bin nicht verlobt, nein. Aber ja, ich schreibe gerade meine Biographie über die Zeit als Model, und was beruflich als Nächstes kommt, wird die Welt rechtzeitig erfahren.“

Drin wartet Adrian auf mich, aber von der blonden Braut fehlt jede Spur. So ein Mist! Aber gut, der Abend ist noch jung und bis zum offiziellen Teil dauert es noch eine Weile.

„Gleich mal nen Drink?“, fragt er mich.

„Aber einen harten, den hab ich jetzt echt nötig“, seufze ich und bin noch immer im Rausch von den Sexpheromonen- und Schwingungen, die durch die Menge von ihr bei mir angekommen ist.

„Hä? Wieso das denn? Hab ich was verpasst?“

„Nee, nix. Nur die Kleine ...“ Ich stöhne, verdrehe die Augen und packe mir in den Schritt. Ich schwöre, dass ich anständig sein will, aber es geht einfach nicht. Ich kann nichts für die Bilder, die mir durch den Kopf jagen! Allein, wie weich und geschmeidig sie sich bewegt ... Wahnsinn, wenn ich mir vorstelle, sie tut das auf mir! Mir geht fast einer ab, so geil muss das sein.

„Alter – du musst ja echt ganz schön auf Entzug sein, wenn du gleich so danebenstehst!“ Mit ungläubig, offenstehendem Mund, mustert er mich, als hätte ich grün-lila Pusteln auf der Haut und Blumen auf den Ohren.

„Bin ich“, gebe ich lakonisch zurück, und ohne ein weiteres Wort steuern wir die Cocktail-Bar an, wo wir zwei der grandiosen Manhattan erstehen.

„Sag mal“, will ich nach dem ersten erfrischenden Schluck wissen, „Wie machst du das jetzt eigentlich, seitdem Nadine sich so anstellt?“

„Meinst du – mit Pimpern?“, fragt er mit seinem grün-lila Pusteln Blick.

„Jo.“

Sein Gesichtsausdruck wird erst dunkel und ernst, dann wieder hell und amüsiert. Er fährt sich durchs Haar, hebt seine Hände und dreht sie zur Decke. „Ich geh zum Friseur.“

„Du – was?“ Ich spucke den Cocktail fast aus, weil ich glaube, er verarscht mich.

„Zur Maniküre ... Zum Rasieren, zur Kosmetik.“

„Alter, sag bloß, du stehst doch auf Männer!“, keuche ich und nun bin ich es, der nach grün-lila Pusteln in seinem Gesicht sucht.

„Du schon wieder! So ein Unsinn. Du weißt ja gar nicht, wovon ich rede.“ „Offensichtlich nicht.“

„Dann hör mir mal gut zu: Hier gibt’s einen neuen Laden ...“ Verzückt verdreht er die Augen, küsst seine Fingerspitzen und wirft eine Kusshand in den Saal. „Das glaubst du nicht. Die machen alles mit dir, was du willst. Na ja, fast alles.“

„Ein Puff“, stelle ich nüchtern fest und winke ab.

„Nein! Nicht doch! Ein Spa. Ein Friseur mit den gewissen Extras ...“

„Wie, mit den gewissen Extras? Soll das heißen, du gehst zum Haareschneiden hin und bekommst dabei einen geblasen?“

Er legt den Kopf in den Nacken, lacht laut auf und klatscht mir eine Hand auf die Schulter. „Genau so ist es!“

„Nee, aber nicht im Ernst, oder?“ Verblüfft starre ich ihn an.

„Doch. Mein voller Ernst. Und die Girls dort ... puh! Allesamt sündig heiß.“

„So wie die Kleine von vorhin?“, frage ich hoffnungsvoll. Vielleicht kommen Sam und ich ja doch um einen Skandal rum ...

„Die? So in die Richtung, ja. Aber üppige Dinger haben die eher wenig, zumindest ist mir noch keine untergekommen, die für die Extras zur Verfügung steht. Nur die von Dan Moran, du weißt schon, dem neuen Show-Talent, die ist auch ganz schön mollig, aber die macht ja natürlich nichts mit Sex!“ Angestrengt denkt er nach und kratzt sich am Kinn. „Aber hey, wenn’s dich interessiert, weil du an die Kleine wegen Sam ja nicht so schnell rankommen wirst – ruf einfach mal an und frag, was sie dir so anbieten können.“

„Na, das klingt ja nach einem Menü.“ Ich stoße ein ungläubiges Lachen aus.

Ich habe null Erfahrung mit käuflichem Sex, und das aus mindestens zwei Gründen: Erstens, weil es bislang noch nie nötig war. Zweitens, weil es in Südostasien, nun ja – ein bisschen zu riskant für einen Hypochonder wie mich ist. Der halbe Globus fällt in Pattaya, dem größten Puff der Welt ein, und für ein paar Baht mehr, rammeln sie vermeintliche Jungfrauen ohne Gummi. Das ist nichts für mich.

Also – Gesundheitstests – danach muss ich fragen. Aber mit Gummi geht immer. Und blasen ... oh Shit ... Gerade stelle ich mir vor, wie ich meinen Ständer zwischen die zwei prallen Titten schiebe und ... Mir geht fast einer ab, ich schwöre.

„Alles okay?“, fragt Adrian prompt und zieht eine Braue in die Höhe.

„Oh ja“, presse ich angestrengt normal hervor. „Alles bestens. Hab nur grad über deinen Vorschlag nachgedacht.“

Sein Blick wandert in meinen Schritt. „Aha. Davon merkt man aber nichts, oder ist der geschrumpft?“

„Depp“, fluche ich. „Das liegt an Body Armor.“

Er runzelt die Stirn, wiegt den Kopf hin und her und fragt dann höhnisch: „Hast du das nötig, oder was?“

„Tja, ich kann gut und gern auf Fotos von mir mit Zelt, Kreis und Pfeil drum rum und Sprüchen wie „Wohl schon lang kein Rohr mehr verlegt“, verzichten.

„Pf, okay, okay. - Hey! Da ist sie wieder!“, ruft er da leise und sieht über meine Schulter.

Wie ferngesteuert drehe auch ich mich um, und schicke ein Dankgebet für meine soeben noch belächelte Unterhose gen Himmel. Denn das, was mir entgegen schwebt, sprengt nicht nur meinen Verstand, sondern vor allem meine Hose.

Auf schwindelerregend hohen Heels in Nude-Lack stolziert sie durch den Saal. Ja wohl: Sie stolziert, und das mit so einer Selbstsicherheit und Anmut, dass sich die Menschenmenge um sie teilt und ihr wie einer Kaiserin nachblickt. Huldigt. Ihr innerlich zu Füßen fällt und den Boden küssen möchte, auf dem sie geht.

Gut, mag sein, dass ich übertreibe und von mir allzu sehr auf andere schließe. Doch zumindest mir geht es so. Und Fakt ist auch, dass Sam vollkommen neben ihr verblasst. Jeder, der es nicht besser weiß, hält sie für den Star. Und jeder, der es besser weiß, fragt sie, warum sie keiner ist.

Bei diesen Beinen! Himmel hilf. Diese Wahnsinns-Beine in diesem verboten geilen Kleid, von dem ich bislang dachte, es würde ihr bis zu den Waden reichen. Das tut es auch. Allerdings nur hinten. Vorn reicht der Stoff nur bis wenige Millimeter unter ihrem - Schritt. Ihre Pussy. Man sieht alles, oder zumindest fast alles. Jedenfalls genug, um vollends den Verstand zu verlieren und einen Samenstau zu bekommen.

Denn vorn sieht das Kleid aus, als sei ein U ausgeschnitten. Ein U, oder X, das an dem einen Ende haarscharf unter ihrer Pussy, oben genau so knapp bemessen über ihren Nippeln endet.

Jeder, der sie sieht, ringt hörbar nach Luft und Haltung. Ich schwöre, dass jeder, wirklich jeder, zudem in den inneren Fick-Modus verfällt und zu nichts anderem fähig ist, als sich genau das mit ihr vorzustellen.

Nämlich das Gleiche wie ich: Ihren lustverhangenen Blick fixieren. Sie unterwerfen, dominieren, beherrschen und gefügig machen. Weil nicht sein kann, was sie mit und aus einem macht. Ein wehrloses Wesen. Das bettelt und fleht und sabbert. Sie mit einer Hand an die Wand drücken. Mit der anderen Hand zwischen ihre Schenkel fahren. Über ihren nassen Spalt gleiten. Fast ohnmächtig werden, weil sie so was von bereit und willig und gierig ist. Kurz eintunken. Einmal kräftig mit der flachen Hand dagegen peitschen und dann ... Hose auf, Ständer raus, rein und ficken, als gäb’s kein Morgen. Einfach. Nur. Ficken. Weil’s jetzt um mich geht. Nur noch um mich.

Doch selbst in dieser Fantasie ist mir klar, dass ich sie höchsten zehn Mal stoßen kann, bevor ich mich entlade.

Als Escort würde sie leicht Kohle scheffeln! Fünf Minuten – peng – abgesahnt.

Mein Blick brennt auf ihr. Wie in Trance drehe ich mich, folge ihr. Sie geht an mir vorbei. Da – ihr Blick trifft meinen. Sie sieht mich! Sie sieht, dass ich sie sehe. Sie hat die tiefst blauen Augen, die ich je gesehen habe. So blau, so glitzernd, so lockend. Ihr Blick flammt auf und geht mir durch und durch. Wir sehen uns an, sehen ineinander. Lange, sehr lange. Eine gefühlte Ewigkeit lang. Sie geht an mir vorbei, ist schon weg, sieht mich immer noch an, dreht den Kopf über die Schulter, damit sie mich länger ansehen kann, und erst, als sie um die Ecke biegen, dreht sie den Kopf und der Blick-Fick ist vorbei.

„Alter, was war das denn“, stammelt Adrian und meint eindeutig mich. Ich höre ihn wie durch eine dichte Schicht Watte.

„K – keine Ahnung“, stottere ich völlig neben der Spur.

„Die hat dich ja fast mit ihrem Blick verschlungen!“

„Äh, ja ... Leider nur fast.“ Mein Gleichgewichtssinn ist außer Kontrolle.

---ENDE DER LESEPROBE---