blow it up! blow it up! - Adrian W. Fröhlich - E-Book

blow it up! blow it up! E-Book

Adrian W. Fröhlich

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Beschreibung

In dieser halbautobiografischen Textcollage wird der Aufbruch der Beatniks, der Freaks, anhand von Manuskripten von Freunden und von alten Texten des Autors zum Leben erweckt. Das Buch ist ein Kunstprodukt und verwendet eine ganz eigene, poetische Sprache, die mitunter sehr weit weg ist von korrektem Deutsch. Da fast das ganze Material aus Skripten der Siebziger stammt, atmet es an vielen Stellen noch den Geist von damals. Das Buch ist eine Hommage an die Freaks der Sechziger. Ihre Naivität wurde fast sofort auf jede nur denkbare Art und Weise gefickt, wie man heute unverblümt und treffend sagt. Gesiegt haben - wie immer - Profiteure und Narzissten. Für mich bleibt der Aufbruch unvergessen und sind Poeten und Sänger wie Bob Dylan unvergänglich, als wären es wieder die Zeiten des lebendigen Mythos, und als wäre Orpheus himself zurückgekehrt. Wie es Kerouac einmal ausgedrückt hat, hat es sich um eine dionysische Bewegung gehandelt. Sie überstieg ihre eigene, politisch-marxistische, bzw. ihre esoterisch-tantrische und verdrogte Vereinnahmung und konfrontiert uns mit dem Zeitlosen.

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Seitenzahl: 507

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what a drag it gets to be. writing

for this chosen few. writing for any-

one cpt you. you, daisy mae, who are

not even of the masses.... funny thing

tho, is that youre not even dead yet...

i will nail my words to this paper,

an fly them on to you. an forget about

them... thank you for the time.

bob, called dylan

Inhaltsverzeichnis

JUST LIKE A ROLLING STONE

APPOLO 11

WOODCHOPPER'S BALL

NACHTSLALOM

FADED UNDERGROUND

ICH, DER NICHTSTUER/ICH TUE NICHTS/ICH BIN EIN NICHTSTUER

CLONING FACTORY

FRUTIGER

DER EINSTIEG

LANGNAU

MANPOWER

REFLEXION

FREAK OUT!

BLOW UP/DIE ENTSCHEIDUNG

ENGLAND

PARTY BEI SIMON

DIE EMMENTALER BILDLI

MENGE ÜBER PESCHÄ

DEAR PRUDENCE OPEN UP YOUR EYES

ME AND THE LONELY HEARTS CLUB BAND

LOKALTERNIN BEIM ESTABLISHMENT

BORSHTCH

HÄNÄ CLASSEN

BACK TO URSPRUNGS

SOMETHING

ZWEIERLEI ABSCHIED

MONIQUE

BROWN SUGAR

HELTER SKELTER

ZAEHRINGER

MONADEN

GETTING THE FEVER

DIE KIPPE

RAUCHZEICHEN

EINAR

A WITHER SHADE OF PALE

IS THERE ANYBODY HERE

OPEN UP YOUR BACK DOOR

oceans mountains

promontories

truth & logic

plots & stories

all my boyish dreams

und das gepäck ist so leicht

so leicht

ich wollte die sprache korrigieren, doch dann korrigierte sie mich. ich wollte so einiges nachträglich verbessern, als ob ichs heute besser wüsste. ich kam davon ab und senkte mein haupt

und mein herz jubelte ob all dem sinn, der in jener fernen zeit sprudelte

es ist mir egal, denn so und nicht anders war es

damals. in der grossen zeit des aufbruchs, jener fernen, fernsten zeit, wo endlich gekommen war, was jahrtausende heranwuchs, die freiheit des ich. noch nicht narzisstisch, noch nicht verkommen. und noch ganz eigen. zu eigen. das ganze, uralte europa war mitten drin. wir ergriffen den schopf des augenblicks, eine kurze zeit in olympischen feldern // wo doch in feldern auch die schädel sprossen in kambodscha // wo sich aus den feuern des prometheus napalm ergoss

es war grossartig/es war schrecklich// es wird nie wiederkehren

es ist wie kerouac sagte, die marxisten haben das ding kaputt gemacht

sie, nicht das establishment, waren die fossoyeurs, die croque-morts

des einzigen aufbruchs in die freiheit, den es je gab

Es ging nicht darum, die Welt zu verbessern. Es ging darum, sie erst einmal als die Welt zu erleben. Das hatten erst sehr wenige vor uns getan, und sie alle waren Künstler, Genies und Propheten gewesen. Hölderlin, Rimbaud, Kerouac.

Was nicht existiert, lässt sich nicht beschreiben. Die Welt ist wie ein Ballon, den man aufbläst, bis er platzt. Sie entsteht im Rhythmus der Atemzüge, des Herzschlags.

So ging es also darum, sie aufzupumpen. Im Emmental, in London, im Rockkonzert, in der Südsee, im Archipelagos, in der Tiefe der Zeit. Und wir bliesen und bliesen, und sie wölbte sich über uns, erhob sich goldschuppig und mit tausend funkelnden Augen. Dylan, Hendrix, Morrison, Joplin, Lennon.

Dann platzte sie. Die Hülle fiel in sich zusammmen. Ein Zelt, aus dem man den Mast entfernt hat. Da liegt sie, die Welt.

Unsere Taten waren Gesänge, Choräle unsere Gedanken. Im Schritt des Dithyrambos schwangen wir die Beweise um uns herum wie silberne Flügel und tranken Sinn bis zur Besinnungslosigkeit.

Es ist ganz falsch, was die Marxisten und die «Marxoden» daraus gemacht haben. Sie nutzten unsere Liebeskraft, um die Mädchen zu bekommen, die durch sie hindurchsahen. Sie holten alles vom Himmel und begruben es unter einer gigantischen Musikindustrie, die der Eitelkeit, dem Mammon und der Möglichkeit dienten, trunkene Wesen zu ficken.

Heute wieder springen sie herum und zapfen die Trunkenen an, nutzen sie als Treibstoff und als Triebstoff.

Komm, du hast gelebt, hast geträumt, bist geworden, nun bist du reif. Deine Welt, sie ist dich, du bist sie. Zwischen euch passt kein Blatt. Nun komm, erlösche, auf dass andere leuchten. Wie schön ist das! Siehst du, wie schön das ist?

Man gestand bei Suhrkamp in den Siebzigern TASTED CREAM von Mallarmin & Classen zu, dass es sich um einen «echten Pop-Roman» handle. Doch halte man ihn (hatte man ihn nicht gerade gelesen?) für «unlesbar». Jahre zuvor hatte es bereits Streit wegen ASPHYXIE gegeben. Man hatte es für einen Angriff auf alles gehalten, was man mit Literatur verband, angefangen beim Klopapier-ähnlichen Material des Skripts. Man warf dem Stoff sogar vor, längere Zeit gelagert worden zu sein. Damit hielt man ihn für aus den Sechzigern, was er aber nicht war. Es handelte sich um in den Siebzigern revitalisierte Erinnerungen an die Sechziger.

So, dass also nun dieses Buch hier, mit seiner jetzigen Doppelschrittigkeit der Revitalisierung, ironischerweise selbst dem dithyrambischen Prinzip folgt, welches damals durch den Blues allgegenwärtig war. Die Maritz-Geschichte thematisiert die subtile Wende, die in den Achtzigern passierte. Ein Remake der Revolte, aus der Bildungsumgebung nun herausgelöst und fokussiert auf den narzisstischen Wunsch, sich in einer anderen, unbewusst als siegreich empfundenen Kultur zum Protagonisten zu machen, zum «weissen Farbigen» (war das nicht auch Zappas Traum gewesen?), ein dithyrambischer Akt, mit dem Ziel, an der Macht zu bleiben. Doch misslingt das. In der Video-Ton-Installation «Der Zyklus» wird das dahinterliegende Prinzip verdeutlicht - die Doppelgeborenheit, der Dithyrambus -, das nur in zwei einander erklärenden, voneinander unabhängigen Narrativen, sozusagen doppelzüngig erzählt werden kann, wodurch sich Wahrheit und Wirklichkeit zugleich auflösen und neu erfinden. Das Buch führt also im Rahmen eines tragischen Mehrakters aus Aktualität und Geistigkeit rückschrittig in die erlebnishafte, vorbewusste Vergangenheit. Dadurch erst wird diese trunken mit sich selbst, dithyrambisch, wird lebendig. Dithyrambisch ist zuallererst aber das Leben selbst: In der Jugend wird man ein zweites Mal geboren - oder man ist fortan lebendig tot.

Solche Zombies sind einfach nur Arschgeigen. Enfants de la Patrie!

Fonçons!

leise liess man dich ein, als wärst du ein zeichen, frieden zu feiern. doch dann: rang dich am rande der knecht

rilke, elftes sonett an orpheus

dichter und schriftsteller sagen uns, was wir empfinden, indem sie uns sagen, was sie empfinden. sie finden mittel und wege, das unsagbare zu sagen. manchmal sagen sie die wahrheit, und manchmal erzählen sie uns lügen, weil sie nicht wollen, dass uns das herz bricht.

bob dylan, tarantula, 1966 (aus dem vorwort des amerikanischen erstverlegers)

Erzählt werden in diesem kleinen Film zwei Geschichten. Sie haben auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun. Daraus wird eine variable Bedeutungsbeziehung. Damit geschieht, was man Dekonstruktion oder Verschiebung nennt. Die eine der Geschichten gelangt über das Gehör, die andere durch das Auge ins Bewusstsein.

Gehört wird

Das Gequatsche eines jüngeren Mannes, seiner Frau und ihres Kindes. Die Situation einer Kleinfamilie, die am Morgen aufsteht und ihrer täglichen Beschäftigung nachgeht. Am Abend findet sie wieder zusammen. Ein zur Wiederholung ansetzender Tagesablauf ohne besondere Ansprüche.

Gesehen wird

Es beginnt mit Aussenaufnahmen frühmorgens in einem Morast im Vorgelände einer Metropole. Sie könnte Milano heissen. Im Sumpf liegt – das Merkwürdige – eine Ölquelle. Ein in der Nähe abgestellter Helikopter fliegt den sich über Nacht füllenden Öltank tagsüber über die ganze Stadt, bis er am Abend mit seiner Ladung am Boden zerschellt und explodiert. Diese Geschichte wiederholt sich Tag für Tag. Nichts Besonderes, möchte man sagen.

(Storyboardskizze für einen berühmten Filmer, dessen Namen ich nicht nenne. Niedergeschrieben und handgezeichnet, beides am 20. Juni 1993)

o Ich habe keine Freiheit, und Du auch nicht. Man kann uns keine Freiheit nehmen, Freund. Aber wir sind auch nicht unfrei. Wir sind nichts

o Doch schrieb die wunderbare Patti Smith nicht, sie habe schon schon immer gewusst, dass sie einmal ein Buch schreiben werde, wenn auch nur ein kleines, das einen forttrage in eine Welt, die weder zu vermessen sei, noch in Gedanken zu fassen? (Traumsammlerin, 1992, dt. 2013) Du fragst: Was tun wir hier, grosser Barrymore? Wir stolpern. Was solln wir tun, schlichter Mönch? Guten Mutes sein

o Verdammt wahr:

Von solcher Last befreit, mit solchem Glanz in der Hand, und stürmischer Vorfreude, als hätte man eine Verabredung, ein Stelldichein mit der untergehenden Sonne

ich bin sicher kein richtiger nomade aber ich kann nicht ruhen weil ich immer etwas grösseres suche das ganze

ich suche die augenblicke wo ich die sterne über meinem kopf berühre das ist alles was es hier über mich zu sagen gibt

nada unser, der du bist im nada, nada sei dein name, dein reich nada, dein wille nada, wie im nada also auch auf nada. unser täglich nada gib uns nada, und nada uns unsere nada, wie wir nadan unseren nadan. nada uns nicht in nada, sondern erlöse uns von dem nada, pues nada.

Hemingway

Wir schauen uns einen Stummfilm an, der in sich Sinn macht und keinen Ton benötigt.

Dazu vernehmen wir ein Hörspiel, das auf ein Bild nicht angewiesen ist.

Sprechgeschichte und Bildgeschichte sind autonom.

Man kann jedoch wechselweise die eine Geschichte für die Erklärung der anderen halten. Das ist der Zusammenhang von Bild und Ton, den ich vorschlage.

Man könnte die beiden Geschichten als eine einzige sehen, die nach Art der Möbiusschleife funktioniert. Man beginnt mit der einen Geschichte, aber durch die Art der Verknüpfung gerät man in die andere und wieder zurück, usf.

Montage mit fixierter Verschiebung

Bild- und Sprechgeschichte können fest miteinander verknüpft sein. Diese Variante ist im Storyboard skizziert.

Montage mit gleitender Verschiebung

Die beiden Geschichten können unverknüpft ablaufen. Auf diese Weise könnte man den Umstand nutzen, dass sie zeitlich nicht gleich lang sind (die Bildgeschichte ist länger, was im Storyboard ja auch zum Ausdruck kommt), so dass die Durchgänge immer ein bisschen mehr gegeneinander verschoben sind. Diese Art der Verbindung eignet sich für eine Video-Ton-Installation, die endlos läuft.

Vom Meer her - ziehen wie Vogelschwärme Luftschleier und irrisierende Streifen aus Gischt und Licht durch den Hafen, schlängeln sich in die Hügel hinaus, wo die Zikkaden sägen. Und blutig dröhnt das leicht erregte Meer im Abendlicht. Zitternd knattern die Fischerboote hinaus ins Ungewisse, sind wie immer voller Netze, voller Männer. Am Strand füllen sich die Tavernen. Ich sitze vor der Kirche auf dem warmen, geborstenen Marmorstein, und das Licht steigt, und die Gewissheit, die Stunde der Auserkorenen, fluten in stillen Wirbeln, doch krächzend ziehen zwei Vögel zackige Figuren in den Raum von Uranos und Selene. Die Sonne verglüht wie ein Feuerwerk. Tritonen regen sich, ihre weissen, schuppigen Wellenkronen, ihre Schuppenleiber peitschen die See und weisen nach draussen, wo sich jetzt der Schleier der Nacht senkt

musikstücke rumpeln im wagen. heidi blickt angestrengt nach vorn, classen isst auf der hinterbank den hamburger, miriam schweigt und denkt an ihr make-up, und ich versuche im lichtschimmer einer tierischen zivilisation letzten humanismus irgendwo am wegrand aufzutreiben, ein bisschen helle, ein bisschen fernes glück, ein bisschen perspektive, ein bisschen position. eine halbe stunde fahren wir, über ostermundigen, deisswil, stettlen bis nach boll, der verkehr dickarschig, zäh und unüberlegt, dumpf, unbewusst, verschissen. ein alligatorenteich. in den gelben augen der reptilien siehst du ein gesicht, einen dicken fahrer, eine staatsbürgerin, eine aufgetakelte kalebasse von frau, öde kindervisagen, einen hund auch, wieder dicknackige, lederbemäntelte, uninteressante mittvierziger, stützen dieser gesellschaft, lederbefingert, selbstgerecht, widerlich. zwei schulmädchen springen über die strasse, ein lümmel tritt auf die bremse, rot flutet nach rückwärts, der schmutzige wagenarsch hebt sich im vorgang, das stinkige rohr zittert nach, eine vulgäre hupe erzwängt sich akustik, ein dicker fahrer macht eine reflexbewegung, ein kurznacken rotiert, ein maul wird sichtbar, das bremsrot verschwindet, den wagenarsch drückts aufs parkett der nation, das rohr rülpst und furzt fürchterlich in die verschmierte nacht, und mädchen gehen dem trottoir entlang, erschrocken, ein bisschen zerbrochen, eine vorläufig noch nicht spürbare verwerfung in den kleinen herzlein. heidi schaut angestrengt nach vorn, der döschwo hopst, classen verliert seinen hamburger in der dunklen tiefe des wageninnern, ein fluch kommt auf, die replik eines gereizten heidis, ein stück terrain, rumpelnd der döschwo, vorwärts, dann im rot der bremslichter der vorderwagen ein neuer stau, neue zitterrohre unter schmutzigen stossstangen, eine kolonne roher eier, die sich gegenwärts an uns vorbeiwälzt, verschlafene draufgängerinstinkte werden unterdrückt, korrupte genügsamkeit, idiotische vorsicht schrammt dazwischen, obenauf nicht der vorsicht wegen, nicht des menschen wegen, sondern der versicherungsprämie, und auch des heimkommenwollens wegen, ein stück vorwärts, dann endgültig rot von hoher stange, eidgenossen, die hündisch ihre wagenärsche bremsend heben, sich in die autowäsche gucken lassen, dumpfes händeklammern an schmierigen lenkrädern, ein quietschen von stahl, ein rumpeln, eine zersplitterte lichtflut von links, das blaue worbzüglein voller nichtssagender heimkehrgesichtern, vorlüstern, vorhungrig, eine ruderschaft ohne ruder an dollen, die nur aschenbecher sind, mit primitiven boulevardnews in den dicken wurstfingern, ölige gesichter schwimmen vorbei, dumpf, ungeistig, muliplikativ, quantitativ, statistisch, verfügbar, das schwuppende ende des zugs verflattert um die kurve, die barriere hebt sich, und erst langsam, dumpf, kaugummiartig ins bewusstseinschaos der fahrer penetrierend, als tatsächlichkeit hebt sie sich, zittert oben, senkrecht, und der erste wagen schleicht ab, der zweite eine sekunde später, der dritte folgt, muss rotbremsen, hebt den arsch, das rohr zittert im ausgas, der dritte wagen hebt die schnauze, vor mir schwanzt die kolonne bedächtig ab, ein bebrillter fussgänger springt halb unbewusst noch über die strasse, ein arsch hebt sich wieder, ein rohr zittert nach, ein fürchterlicher sportfurz rumort, erbost anheizend, eine autotür fällt neben mir ins gefütterte schloss, eine plasticlady gockelt und stöckelt über den frischgesalzenen vorplatz in das einkaufshaus, verschwindet im schmuddeligen lichtquark der konsumgesellschaft, nerzmantel hin oder her, der gatte fährt der heidi vor die schnauze, grinst mit froschlippen, streicht sich über die hohle stirn des betuchten helvetiers, ruaaamm, fffffurrrrr-rrroooammm bremmmms. Knallt uns den hintern seines chryslers ins gesicht, leuchtet mit zwei meter rotlicht ums arschloch auf, rülpst und furzt im trivialrausch kleinbürgerlicher arriviertheit. dreissig meter weiter nimmt er eine frau ins wageninnere, mit der er das demokratische weite sucht, unter hadeslampen, durch teerlandschaften, zwischen kleinbürgerwerksgebäuden, mitten durch industriezonale hingekotztheit rasend dem wollüstigen pseudoziel der an- und abreaktion untergründiger faschismen entgegen, selbstgefällig, fest wie fels, charakterlos wie sagex, jovial wie ein nobelpreisträger, ideenlos wie ein faun, ungeistig und unkultiviert wie ein moderner humanismus. bald bin ich am kotzen, senke die stirn aufs brett, hoffe, dass es bald mit all dem ein ende nehmen werde, ohnmächtig sitz ich da, wissend, sehend, machtlos, verlacht. doch, welch glück, wir sind da. heidi biegt zum bauernhaus ab, fährt ums haus herum, hält an

Am Strand, in einem Zypressenwald, schaufelten die Epheben des Pythagoras dem Toten ein Grab. Als es zugeschüttet war, stellte der Sohn des Mnesarch eine Vase darauf und schrieb auf ihren grossen, schlanken Bauch die Worte:

Ruhm und Macht war dein Leben -

Freiheit dein Geheimnis

Es ist Morgen. Der Tag beginnt sein sengendes Werk. Alles ist wie neu, nur ich komme mir uralt vor, bin staubig vom Sand und salzig vom Meer. So wanke ich trunken, nach flüchtigem Schlafe über den leeren Strand auf das Dorf zu. Gerade steigt die Sonne über den Horizont. Gehe sicheren Schrittes auf das Haus zu, trete ein, alles bleibt tot und still. Gehe schwankend den enger werdenden Korridor entlang zu ihrem Zimmer.

Die Tür ist nur angelehnt

Zeus

Ich begreife deinen Namen nicht

Aber alles bedenkend

Kann ich ihn mit nichts vergleichen als mit ihm selbst

Nicht leicht ist es deinen Willen zu erspüren

Doch plötzlich flammt er allüberall auf

Inmitten der Finsternisse

Im Schatten des Waldesdickichts

Verläuft sich der Pfad deines Denkens

Wer sieht, wohin er führt?

Adaptiert nach Aischylos

Mein Kopf ist schwer, und ich weine hemnungslos. Da gaukeln mir Götter vor, dass ich gar nicht richtig geliebt hätte, dass ich leichtfertig gewesen sei, dass ich feige gewesen sei, dass ich mich um ihr Schicksal einen Deut gekümmert habe. Und sie tanzen um mich herum, wie um die zu teilende Beute. Aber in mir wird die Gewissheit gross, dass ein olympischer Gott, eine Göttin den Lauf des Schicksals für mich ungünstig gewendet haben, dass ich selbst Unendliches an meiner Geliebten getan, indem ich verzichtete. Wer weiss besser, als wer verzichtet, dort verzichtet, wo es eine einsame Entscheidung ist, dass der Verzicht eine Niederringung der eigenen Seele ist zugunsten der Freiheit des andern? Was ist denn Liebe, wenn nicht dies?

Stay with us please!

No. I'm tired. If she comes back, tell her, that I will join her in the morning. I do not want to disturb her now.

Don't be sad! You are great, we discussed about you. She knows a lot about you. She loves you, I can tell you this. It is true.

But what is love?

ich besitze fast gar nichts mehr. die heiterkeit eilt mir voraus, die äste wegversperrender bäume wegbiegend, überall weisend.

des nachts werfe ich mich auf mein bett, den kopf ins kissen gestossen. ausm korridor kommen seit geraumer zeit zwei männerstimmen in mein räumchen herein. wie ich zur toilette gehe, um mich zu übergeben, nicken die typen mir freundlich zu und reden weiter

windsbräute jagen von norden her über den golf. durch die öde nacht ruft ein fernes käuzchen noch, von droben aus den bergen. kühl und kalt zuletzt wird mein körper. steif und erschrocken lese ich vom leuchtenden zifferblatt meiner uhr die zeit: es ist zwei uhr, und es ist die erste dezembernacht

Vergessen möcht ich nichts von dir,

Mit dir sein in all den Stunden,

Allezeit zur Seit dir stehn

Und lustig unter Bäumen wandeln,

Keines Menschen Seele trüben,

Lachen viel und tafeln oft

An langgestreckten, schönen Tischen,

Dir die vollen Gläser reichen,

Freudig trinken und das Schicksal teilen,

Das von oben dir bestimmt.

Keine Träne soll uns trennen,

Und unser Geist soll sein

Wie das hochgeworfne Wasserspiel,

Und in die Berge möcht ich ziehn

Mit dir an meiner Seite,

In tiefe Länder dich begleiten

Um am blauen Meer zu stehn,

Wo deine Augen weilen und sich weiten,

Will auch ich nur Schönes sehn.

langsam reift es. wir spüren wieder den unermesslich anderen sinn. in der grasnarbe und im felsstock hören wir das ferne donnern, in jedem zeichen schwillt der atem eines unfasslich anderen wesens. denn über der erde wandeln/ gewaltige mächte,/ und es ergreifet ihr schicksal / den, der es leidet und zusieht,/ und ergreift den völkern das herz./ denn alles fassen muss / ein halbgott oder/ ein mensch, dem leiden nach,/ indem er höret, allein, oder selber/ verwandelt wird, fernahnend die rosse des herrn.

jedes einzelne wort.

dieser unheimlich andere sinn: hier ist er. unmittelbar. du kannst ihn nicht lernen, nicht erkennen, wenn dir nicht gleich alles klar ist. nicht christliche oder antikische ergriffenheit geht da in szene, nein, es ist schweigen, schweigen des meisters.

ihr seht es nicht.

ich weine nämlich und zittere, verzeih, denn ich bin der hinrichtung entkommen. diese briefe sind unverständlich. du lachst, ich weiss. auch ich hätte gelacht, hättest du mirs erzählt. nun weiss ich. alle weisheit der erde ist mir mit einem schlag eröffnet. in dieser nacht bin ich mindestens vierzig jahre vorwärtsgekommen, wenn es dafür überhaupt ein mass gibt.

nimm einen bleistift zur hand und betrachte ihn. als was erscheint er dir? als bleistift? er erscheint dir als bleistift, weil er dir nicht als bleistift erscheint. er selbst erscheint. wer? wer erscheint?

was du in händen hältst? was du in händen hältst, erscheint dir, weil dir das, was du in händen hältst, nicht erscheint. Das erscheint dir. erscheint dir etwas? etwas erscheint, weil etwas nicht erscheint. das je schon bezeichnete, mithin erkannte etwas, ist nur insofern, als es je schon unbezeichnet ist. geht dir das als zweiheit auf, was für alle welt nur einheit ist, weil sie bloss erkennt, so bist du unmittelbar das dritte im vergleich.

was ist das? das dritte im vergleich? dort dieser unermesslich andere sinn, dort dieses ferne, unfassliche atmen. taucht es je auf? nein. wenn es dir erscheint, ist es nicht. es nützt dir keine vorstellung vom ding. in deinem bleistift ist der abgrund. eine öffnung. die ganze weisheit, die unsterblichkeit, das vergehen, das ist es, was dein stift birgt, unmittelbar, schamlos, vor deinem forschenden, blinden auge. was ist buddha? fragte ein mönch. der baum im hof! antwortete der meister. du meinst, dieser baum sei buddha? fragte ein anderer. würde ich dies je gesagt haben, so wäre ich wahrlich ein dummkopf, antwortete der meister.

jetzt verstehe ich.

der fingernagel ist der urzugang. Weit offen steht er, nur zu sehen brauchst du. nah ist/ und schwer zu fassen der gott. / wo aber gefahr ist, wächst/ das rettende auch / im finstern wohnen/ die adler, und furchtlos gehen/ die söhne der alpen über den abgrund weg/

stattdessen warf man wurmstichige bretter auf ölverschmierten asphalt, wurde man gestosen und gejagt durch viehgatter, rausgeworfen in die gierigen schlünde regengepeitschter betonblocks, wie hackfleisch durch den wolf der zivilisation gedreht und dem höllenhund in den schäumenden rachen geworfen

die grenzenlose öde der strassenschluchten hinaufschauend auf den knochenrücken der stadt, von angesicht zu angesicht mit dem hafenpöbel, der noch zu dämlich ist, um auszuflippen, oder sich zu organisieren, da wurde uns bewusst, dass das leben des spulwurms in der scheisse nicht anders sein kann als dieses leben, maden im leib des toten riesen, der giftige schleim ausfliessend in die heilige ägäis

eine stadt also, eine moderne stadt, eine zivilisierte stadt also und eine stadt des humanismus, hier, hier kann nichts mehr wachsen, hier hat sich unser denken entlarvt, hat die maske abgelegt und zeigt das knochengesicht, kalt

wenn ich rede, denke ich und fühle. wenn ich rede, vermittle ich und vergehe zu nichts. was vermittle ich? das nichtsein, und wem vermittle ich es? dem nichtsein selbst. wo vermittle ich es? im nichtsein. und wozu? um nicht zu sein. um zu leben. wenn ich aber lebe, wenn ich also nicht sein will, dann bin ich nur wie der stein, wie die blume bin ich, wie das wasser, und so bin ich nur für den anderen.

götterwort bin ich, und nichts.

wenn die menschen nur leben und nicht sein wollen, so sind sie wie leere hülsen, wie segel vor dem atem des gotts, und ihre grossen werke, ihre geschichten, ihr leiden und ihr tod, erscheinen.

erscheinen nur dem, der sein will. dieser aber blättert in den menschen, wie diese in den büchern, und er sieht sie als buchstaben, die, wie die wahren, sich selbst nie erkennen. für den meister sind die länder wie tiere, die völker wie gewölk, die geschichte wie der wildwechsel im wald, das gesamthafte tun der vaterländer ist nur die regung in einem sehr grossen leib.

für den meister sind die mienen der mitmenschen masken, die augen leere kisten, die mäuler tote abgründe, die arme ragendes, windbewegtes geäst. die bewegung aber, die darin waltet und schaltet, sie kommt nicht von den menschen, sondern macht sie beweglich. sie kommt unvermittelt aus dem dasein, das aber sehen menschen nicht. ursache und wirkung, widerspruch und eintracht nennen sie es.

nur der grosse meister durchschaut es. mit einem einzigen blick.

von der brücke herab winkt mir der kapitän, ich möge ins trockene kommen.

weithin schäumt das wasser des winterlichen golfs, und gerade voraus im regengetümmel kauert der vorfels von akti, dampft der leichnam des peiraieus. die schwärzliche mauer aus mietskasernen und stahlgerüsten nähert sich im sturmschritt.

die see kotzt, bricht, schäumt und jagt. sie donnert gegen den stahl, reisst an den wimpeln, schiesst heran und weicht taumelnd in die eignen arme zurück und rauft sich hinter regenmauern zu neuer tat zusammen. brausend stürmt sie, und in finsterer entschlossenheit stürzt sie über den bug, wirft sich krachend auf das deck, knallt gegen die schoten und blöcke und zerrt an der spill.

Das Seiende hat nicht die Art des Spiegels.

So zerfallen Wissenschaft und Kausalität. So zerfällt die Transzendenz, und jedes Hinterland und jede Faktizität verfliegen. Das Seiende ist kein Spiegel.

Wer kann wissen, was es bedeutet?

es glimmt östlich der morgen auf.

einsam liegt der strand, alle hütten sind fern. in der schwärze der nacht keucht und splittert das meer, aber ruhig liegt die lagune.

es gibt kein fortkommen, francis! die sophistik ist eine falle. die technik verleugnet die ontologische wahrheit. das ist der kern aller verbrechen. Gewöhnliche systeme kommen über das verbrechen nie hinaus. so, wie auch die meisten menschen nie über das sophistische hinausgelangen.

Es ist im grunde genommen der grösste massenmord. längst eingeplant als ein natürliches. wie jede zirkuläre logik, ist auch der technische trugschluss ohne inneres mass immer schon masslos und findet seine begrenzung nur in der vernichtung seiner selbst. sage mir also, was an dieser welt neu ist!

wir sind in die falle gegangen, die uns von anfang an gestellt war. jetzt wissen wir es. dieses wissen, das nennt man das zwanzigste jahrhundert.

There is a rule among the Gods -

That none of us will check

another God’s desire

When it is shown. Instead

we always stand aside.

Euripides

jetztebenmassdu

kennst du das land wo die zitronen blühn

wo im dunklen laub die goldorangen glühn

tose tose meer, blute blute firmament

gleisse gleisse millionenstern, herz

schlägt im gleichmass und lebt, weil es

schlägt im gleichmass,

kennst du es

kennst du es wohl

nun will ich meinen bericht schliessen.

drei hippies betreten den strand und nehmen aufstellung.

zwei hippiegruppen stellen sich gegen das meer hin auf und beginnen einen wechselgesang. bald monoton, bald leidenschaftlich formen ihre berichte ein werk, das uns unmittelbar gefangennimmt.

überrascht blicken wir hinein in unser eigenes leben.

die Sonne steht schon tief, bald versinkt sie im bleiernen Meer. Wieder blubbern Motoren, und Sprudelwasser liegt wie Sandhäufchen auf der spiegelglatten Fläche des Wassers. Der Wind treibt, die Musik ist etwas lauter geworden.

Gischtperlen regnen zuhauf hinab in die brodelnde Tinte.

Ich geniesse den Kaffee.

AFTI PU SUN STIN XENITIA

FÜR DIE DIE IN DER FREMDE SIND

thinking of series of dreams where the time and the tempo fly and there’s no exit in any direction

Ich hebe die Decken auf. Durchsuche alle Schubladen, alle Winkel. Alles ist leer.

Da gehe ich aus dem Zimmer, schliesse die Tür leise und stehe vor einem Mädchen, das gestern bei den Fremden, Freunden des Klavierspielers, gesessen hatte, so glaubte ich, mich zu erinnern. Sie sprach leise:

Hello! Are you --

What do you want? Hello -

I have a message. Kristin, I mean, your friend -

Yes, come on, come on! What you say?

You love her, do you?

This is not a thing to discuss about -

Oh, yes it is! Because, if she dicides not to continue with him --

Tell her, that I am her servant in anything but not in bringing her away from her friend.

You are so great, you know.

No. I am -- not good loking, not very intelligent in the usual sense of the word, and I did not love her so intensivly like a Godess deserves to be loved by a man.

You tease me, clown?

Gregory Bateson schreibt auf S. 219 in Geist und Natur (1979):

Ich vermute manchmal sogar, daß wir, obgleich in Illusionen eingebunden, für den Taoisten die Arbeit des Wählens und Bevorzugens tun, während er sich zurücklehnt. (Das erinnert mich an den mythischen Dichter, der auch ein gewissenhafter Kritiker war. Er behauptete: »Ich bin die Zivilisation, für welche die anderen Jungs kämpfen.« Vielleicht hatte er in gewissem Sinne recht?)

Das erscheint mir äusserst intelligent gedacht. Weisheit setzt Torheit voraus, überwindet sie nicht. Das Theorem überwindet seine Prämissen nicht, bleibt auf immer Theorem. Also gibt es keine Weisheit, die unabhängig von dieser Welt wäre, und damit keinen Taoismus und keinen Buddhismus. Die Welt kann nicht überwunden werden durch Weisheit. Das führt mich darauf zurück, dass ich seinerzeit, nach dem Satori-Erlebnis, «zurückgekehrt» bin. Ende der Siebziger Jahre. Jetzt fällt es mir ein. Es war richtig, zurückzufallen, in den Kreislauf zurückzukehren.

Überspitzt könnte man es formulieren wie Bateson: Ich bin DER, um DEN zu werden, die ANDEREN sich abmühen.

Das erinnert mich an etwas von Keyserling, das er in Bezug auf Italien schrieb. Dass man nicht zurückkehren könne zu etwas, von dem man sich irrigerweise entfernt hatte, um Torheiten zu begehen. Man kehrt nie dahin zurück, auch wenn Einsicht besteht.

Wer sich aus Dummheit entfernt, findet später geschlossene Akten vor.

trygvair, ich, wurde im zeichen des wassermanns und im frühen morgengrauen des 10. februar 1948 in hjaltastadur am lagarfljot, acht meilen von der see, westlich des über eine dreiviertel meile hohen dyrfjöll, in ziemlich karger landschaft, südlich vom nördlichen eismeer geboren, in nordostisland.

die familie war am ort alt und schrieb ihren namen alle paar generationen anders. vater fischer, und onkel ponyzüchter, bewohnten mit ihren frauen denselben hof. meine jugend war gut und oft lehrreich. von tantchen lernte ich lesen und schreiben.

mit neun jahren nach reykjavik zur schule geschickt, verschwand trygvair ein jahr darauf über grönland nach kanada. zunächst montreal. Zeitungsbote, lumpenproletarier. dann aus der sehnsucht nach eis und richtigen menschen allein an die westliche hudson bay, an die mündung des churchill river. dort trieb sich der zwölfjährige herum, lernte vieles, nützliches.

ein halbes jahr später nach winnipeg und bei emerson zum ersten mal in die US. in jamestown (north dakota) ein jahr ausläufer für eine bäckerei. schliesslich drei jahre auf der jamieson-farm wie ein sohn gehalten und boy für alles. wyoming, nahe dem ort burton.

zwei hervorragende menschen verhalfen mir dort zu bildung: der reverend john aus burton, shoshone-johnny, betreffend die indianer- und amerikanerbildung inklusive das alte und weniger alte testament der israelier, sowie der hotelbesitzer freddy karlsson über shakespeare und donald duck. es war 1964, und ich war 16 jahre alt, trug kurze, grau-blonde locken, und die girls blickten mit wohlgefallen auf meinen bizeps.

1965 traversierte ich auf eigene kosten und faust nach frisco. das erste, was ich dort tat, war in den strassen rumschlendern und gitarre spielen. ein jahr flowered als bandleader, oberfreak und drahtzieher, eine szene, die sich dann bekanntlich bis 68 aufbauschte. viermal im knast, haare lang, obligat ungewaschen. 2 jahre rumziehen in den staaten, wieder nach frisco, wo mich der grosse widerwille ankam. als cohn in paris seine seifenblase an den schwulen abendhimmel eines gelangweilten europas steigen liess und ich ihren knall voraussah, schmetterte ich meine gitarre auf einer kozertveranstaltung in LA auf die bühne. kehrte der szene den rücken.

wer von meinen genossen hatte das damals begriffen? und dann war da vietnam, in das keiner freiwillig ging, der nicht irre war. ich ging freiwillig. im sanitätsdienst ein halbes jahr urwald und girls, sogenannten krieg, der ein lust-morden war, ein heroingeschäft, ein politisches geschäft. zweimal angeschossen. dann flucht über bangkok nach singapore.

dann der zufall: auf einem internationalen expeditionsschiff in die antarktis. 3/4 jahre station in der disappointment-bay, auf dem polarkreis, weit über tausend englische seemeilen von tasmanias hobart entfernt. mein job: gehilfe des quartiermeisters, sowie hundezüchter. zum magnetischen südpol und einmal den 80. breitengrad im flugzeug überquert. umkehr allein des miesen wetters wegen. kurz darauf die entlassung mit der halben mannschaft nach hobart.

es folgten 2 studienjahre in melbourne. im märz 71 erbte ich, völlig unerwartet, von einem exfreak, einem genossen aus frisco, der sich den schuss setzte, seinen vierzigmeterschoner mit ausrüstung und crew.

lieber herr kongressabgeordneter:

es geht um mein haus – vor einiger zeit

vereinbarte ich mit einer sirup

firma dass sie meine strassenfront für

ihre reklame benutzen dürfen ... anfangs

war das gar nicht so schlecht, aber bald

machten sie auch eine reklame auf die

rückfront - das hat mich noch gar nicht mal

gestört, aber dann haben sie mir die

ganzen fenster vollgekleistert mit diesen

frauen die sirup dosen auf den armen haben –

zum ausgleich dafür bezahlte die firma meine

telefon & gasrechnung & kaufte meinen kleinen

ein paar kleider – ich sagte dem stadtrat, ich

wäre zu allem bereit damit bloss wieder ein

bisschen sonne ins haus kommt aber sie sagten

wir dürfen die sirup firma nicht vor den

kopf stossen weil sie Granma's Washington’s

Syrup heisst & die leute neigen dazu, das

mit der verfassung in verbindung zu bringen…

die nachbarn helfen mir überhaupt nicht weil

sie denken dass wenn an meinem haus was runter-

kommt dann kommt es an ihr haus dran & keiner

möchte dass sein haus so aussieht wie meines –

die firma hat angeboten mein haus zu kaufen,

als permanente reklamefläche, aber Gott, ich

habe hier meine wurzeln & da musste ich zunächst

einmal ablehnen - jetzt sagen sie mir dass unten

an der strasse einige neger einziehen - sie sehen

also, im augenblick sieht es gar nicht gut aus –

mein ältester sohn ist beim militär, kann also

gar nichts tun – für jede hilfreiche anregung

wäre ich ihnen sehr verbunden -

ich danke ihnen

ihr sehr ergebener

Zorba die Bombe

AN FRANCOIS. ich bin durch die öden strassen von belfast gegangen. ein erschlagener lag auf aufgerissenem asphalt. von der backsteinwand schrie man: no catholics!

eine frau kam schreiend gesprungen. sie jammerte: he was my husband! he was a methodist!

ich laufe, so rasch als mich die füsse tragen. der rock fliegt. die augenwinkel sind voll feuchtigkeit. im pub ein taxifahrer. er greift einer rothaarigen an die brüste. I will fuck you, girl! just wait! ich steige wieder aus dem pub raus. das mädchen folgt mir. ich bleibe stehen. sie kommt linkisch. Ich lege den arm um sie. wir gehen zu einem taxifahrer, lassen uns zu ihr nach hause fahren. sie ist katholisch. sie zog sich die binde weg, und wir machten liebe.

bist du katholisch?

ich sage: ich bin nicht katholisch.

durchs klofenster kotzen von wasser

shit! ruft sie. shit!

Sie spürt das und fasst meine hand, dazu muss sie hinter sich greifen. zum Glück sehe ich es, ergreife ihre Finger. Unsere Finger graben sich ineinander. Dann isst sie aus meinem Teller, trinkt aus meinem und dem Glas der anderen Schwedin.

Plötzlich, mitten in der Diskussion, zieht sie den goldenen Ring vom Finger ihrer gebräunten Hand und steckt ihn mir an. Hat mich nicht angeschaut.

In den Zweigen der Pinien steht der Mond, die Zikkaden zirpen um die Wette. Der Retsina fliesst, braune Arme bewegen sich, Mädchen streichen sich durchs Haar, reden, essen, und Männer spielen Gitarre, einer schlägt den Takt auf zwei leeren Flaschen. Der Boy ist mit glänzenden Augen stets in der Nähe.

Übrigens ist die Taverne voll, ganz voll. Die Stimmung total. Ich küsse den Ring. Komme mir irgendwie allein vor, mit ihrer Hand in der meinen. Ich stelle mir vor, dass ich keine Ahnung hätte, was um mich herum vorgeht. Zeit vergeht, einiges konnte ich trotzdem zur Diskussion beitragen, aber die offizielle Sprache war Schwedisch.

Gegen Mitternacht zog eine Brise auf.

Ich legte Kristin meinen Pullover um die Schultern, sie dankt knapp und zieht ihn schliesslich an, mitten im Reden. Da bemerke ich einen jungen, gutaussehenden Mann, der im Halbdunkel mitten durch die Menge schreitet, zurückschaut zu irgendeinem Tisch und die Hände bewegt, als spräche er

blaustes, künstlichstes meer, das ich je sah

meterhohe brandung, es schwimmt wie flüssiger edelstein. schneefeldern gleichen die lagunen und strände, wo die brecher draufstürzen. palmen, palmen. wie säulen streben sie auf ins glas der luft. im anemos der stunden, auf festem stand, oben fliessen ihre blätterfahnen.

bronzene leiber und beinah schon weisses haar, und das lachen, ist es doch ein paradies, und nur das donnern ferner fluten über rötlichen korallenbänken verängstigt die seele

ich muss bier holen. so gehe ich zu fuss über den weg zur strasse, werde wieder, diesmal von aussen her, umfasst vom stinkigen blechgetöse, vom aufgespritzen dreck verkohlten schnees, umbraust von knatternden rädern, gereizt durch neureiche autoärsche, geschockt durch hässliche männervisagen, primitive weiber, durch sexualbeine pornierter lehrtöchter, deren lebenszweck offen zu tage liegt, komme an fiesen stumpfsinnlern vorbei, an idiotischen kindern, die mit ihren kunststofftornistern ihr kunststoffwissen und die ergebnisse ihrer gruppenarbeit in ihr wohnheim überführen, höre ein sprachgefrotzel über eine neue langspielplatte, triviale zurufe von monteuren, die gelblich grinsend in ihren mit der firmenreklame aufgemöbelten karren abkreischen, abstinken, abhupen, abbremsen, abscheissen in die kloake der postlaboratorischen, der präprivaten rushhourstrasse, auf dem sogenannten land, dem bernerland. ich stapfe im gegluntsche zerstörter wintereinsamkeit durch schwarze pfützen aus einstmals edelstem wasser, jetzt vom italiener lieblos mit lieblosem besen ins abseits geschwungen, betrete den konsumladen, atme schlagartig die schwabbeldüfte von menschenschweiss und konsumausdünstung, von mieser durchlüftung bedusselt schreite ich die weinflaschenparade ab, bemerke die aufgeschmierten, bezugslosen preisetiketten auf den disproportionierten flaschenleibern, bemerke den anachronismus zwischen der rustikalen, stilesken etikette des weinproduzenten und dem draufgekotzten preislabel, greife mir ne flasche, glotze in chemisches rot, steck die flasche stumm in die tasche, gehe weiter, nehm noch mal so flaschenleiber, komme zur kasse, stelle die flaschen aufs warenband, sehe sie mechanisch weiterrumpeln, abgekafelt von einer schiefgesichtigen kassagewaltigen, die mir einen zettel mit unverschämten zahlen drauf mit verdorbnen fingern entgegenstreckt, mein geld einstreicht, unten zieht, die nächste legehenne von staatsbürgerin anglotzt, mir adieu sagend, unbeteiligt weitertippend, und ich steck hastig die fiaskos ein, schlurfe weichgeknetet dem automatischen glasausgang zu, werde wieder von der kloake der heimkehrer überrascht, ganz als hätte ich es vergessen, werde von blöden, teilnahmslosen grosskotzewagenfahrern libidinös vollgespritzt, werde wütend, packe eine flasche, will sie einem übers verdeck schlagen, aber von dämonischer verhinderung erlahmt, senke ich sie wieder, resigniere, gehe durch die verschacherte unterwelt einer x-beliebigen provinzstrasse dem haus zu. ich höre, wie ein schwein in meiner erinnerung sagt: die alten griechen, das haben wir doch längst überwunden! wir sind humaner geworden, aufgeklärter, besser, fortschrittlicher.

nein sind wir nicht

Wir waren ganz klein, wir besassen nichts, und die Welt war riesig. Wir hatten nur, was wir auf uns trugen und das in uns, die Welt aber, die war eine Bühne, das Schiffsdeck war jenes, auf dem Themistokles, Nelson standen, die Thalassa trug neben uns die Trieren, die nach Melos, nach Lesbos ruderten, und mitten in London begann das Weltall. Das Mädchen in der Strasse war die Liebe, das Brot in unseren Händen die letzte Mahlzeit. Die Gitarre des Sängers war der Leib der Welt, das Bluesriff der Schall der trompeten Josuas

Joey hat ihrer Mutter den Tod «erschlossen», und die Mutter starb. Die echte Frau tötet die falsche. Lautlos verlässt Eve den Salon und geht hinunter an das in der Dunkelheit tobende Meer. Langsam schreitet sie, mit der steifen Feierlichkeit der Maschine, in die rollenden Wogen.

Joey stellt fest, dass sie allein ist und ahnt, was nun geschieht. Pearl ist gekommen, neugierig, wer denn im Salon rede.

Joey weiss: Ich habe meine Mutter ermordet. Und sie rennt ihr nach, hinein in den tosenden Ozean, will sie zurückbringen - oder untergehen. Pearl folgt. Mike, Joey's Freund folgt. Alle laufen sie hinab, ans Meer, das die Szenerie mit elementarer Gewalt auszufüllen beginnt. Der Ozean wird Person, wird Gott, wirft sich auf zum Stellvertreter von allem, was wir nie versucht haben, einander mitzuteilen. Die Grundsituation findet ihre Gestalt: Da ist das Meer, mitten in uns, und in seiner tödlich-faktischen Macht kämpfen wir, jeder für sich allein um sich selbst. Und wer sich in die Fakten verliert, muss ertrinken. Von Anfang an bauen wir, ein jeder und eine jede von uns, das Absurde in unsere Entwürfe ein, nicht als das Besondere, nein, als Allgemeinheit, das Umgreifende, die Hinterwelt, die Aussenwelt. Es ist Teufelskreis: Das Absurde übersteigt uns dauernd, und leben lässt sich mit ihm nur, falls uns Dinge gelingen, die nicht in seinem Angesicht gemacht sind, und diese Dinge, gerade, WEIL SIE NICHT IM ANGESICHT DES ABSURDEN bestehen können, sind doch immer nur ein Nichts.

Mit Medusa lässt sich keine Nachbarschaft pflegen. Dem Scheusal muss der Kopf ab. Das und nur das erzählt uns der Mythos, von dem wir glauben, er erzähle nur eine Geschichte für Kinder. Doch wir versäumten es immer, auf die Phänomene zu achten, weil wir sie gleichzeitig für WIRKUNGEN hielten. So haben wir sie verloren.

Wer das Land zwischen den Städten nicht beherrscht, überlässt es den Räubern und den Raubtieren.

Und am Ende fällt ihnen die Stadt zum Opfer.

Sequenz: 1

Tageszeit: Später Nachmittag

Auf der Baustelle der Transgabon-Eisenbahn, einige Kilometer hinter Ndjolé, im tropischen Regenwald. Der Wald sieht hier aus, als wäre eine Bombe in ihm hochgegangen. Im gelbroten Erdreich, durch Schlammtümpel und zwischen brutal gerodeten Hügeln gelbe, dreckige Catarpilars von riesigen Dimensionen, Lastwagen und andere Baumaschinen aller Art. Die Arbeit am Bahndamm ist in vollem Gang, umrundet von der undurchdringlichen Stirn des Waldes. Die Landschaft ist hügelig und mit Urwald bedeckt. Hier und dort kann man zwischen den bewaldeten Hügeln bis zum Horizont sehen. Ebenen, Sümpfe, in der Ferne blaue Berge.

Ohrenbetäubender Motorenlärm, Quietschen und Rattern. Lastwagen fahren herum. Im Hintergrund einige Barracken und Wellblechhütten. Dazwischen zum Trocknen aufgehängte Wäsche. Ölfässer, Abfälle, Dreck. Wellblechbude als Baustellenbüro. Eine gelbe, schmutzige Diesel-Lokomotive steht am Gleisende direkt vor einer Baugrube.

Keine Musik, auch nicht aus den Hütten, nur Lärm. Niedergerissene Bäume liegen herum, und Bagger, die Bäume an langen Ketten ziehen.

Nun setzt plötzlich ein Platzregen ein. Es giesst wie aus dem Nichts aus Kübeln. Geschrei, Kommandos, herumrennende Arbeiter, Vorarbeiter. Ein weisser, weissgekleideter Mann nähert sich der Kamera, den Kopf eingezogen, im Laufschritt der Baubaracke. Auf der linken Schulter des Mannes erkennt kann man das Rotkreuzemblem. Es ist Lacoste, der Baustellenarzt, ein Franzose von etwa dreissig Jahren. Mit Flüchen auf den Lippen erreicht er die Porch vor der Hütte. Dort hockt der alte Gabunese Marceau mit versteinertem Gesicht, sein Pfeifchen rauchend. auf einer schäbigen Bank.

Lacoste verschwindet wortlos im Büro, doch kommt er gleich darauf zurück mit einer Bierdose in der Hand und zündet sich eine Zigarrette an. Kurzer Dialog mit Marceau, gelangweilt, Bier trinkend, rauchend.

Fromentin, der Chef-Ingenieur, ruft aus dem Büro Lacostes Namen, erscheint dann aber gleich selbst in der Tür und zeigt einen Telexstreifen vor. Der neue Ingenieur ist offenbar im Anmarsch. Wahrscheinlich wird er noch heute abend im Camp der Weissen in Ndjolé eintreffen.

Zynisch-zotiger Dialog zwischen Fromentin und Lacoste zum Thema «neue weisse Ingenieure in Afrika». Gemeint ist damit vor allem der letzte solche, der aus «psychologischen Gründen» heimgeschickt werden musste. Wie wird also das neue Greenhorn sein? Da gibt es seit langem zunehmend Probleme auf dem Bau, mit den schwarzen Arbeitern. Im Ganzen gesehen ist es höchste Zeit, dass endlich wieder ein Ingenieur kommt, dessen Autorität noch unverbraucht ist. Der alte Marceau mischt sich ins Gespräch ein.

Lange Einstellung der Kamera in den strömenden Regen, auf die drei Männer.

Sequenz: 2

Ort: Baustelle Transgabon bei Ndjolé

Tageszeit: Abenddämmerung, ziemlich dunkel

Der Regen hat aufgehört. Überall dampft es. Alles tropft, die Bäume, die Hütten und die Maschinen. Alles sieht wie frisch gebadet aus. Dämmerlicht auf den Strukturen. Wie in den Tropen üblich, sind die Wolken durch den Regen stark zurückgegangen, und der Himmel sieht wieder aus wie ein europäischer Schönwetterhimmel.

Der Lokomotivführer klettert in die Führerkabine und startet den Dieselmotor. Fromentin, Lacoste und andere Weisse und Schwarze strömen der Lokomotive und dem Waggon zu. Die Leute stapfen von allen Seiten durch den Morast. Die Weissen steigen in die Lok, die Schwarzen in den Waggon.

Langsam fährt der Zug an. Im Vordergrund die Wellblechhütten, die Barracken. Einige sind leer, einige andere scheinen bewohnt von afrikanischen Familien. Kinder und Frauen sind zu sehen.

Die Lok mit dem kleinen Waggon verschwindet fauchend in der Waldkulisse. Die Begleitmusik wird lauter. Man vernimmt Streitgeschrei aus den Wellblechbuden im Vordergrund.

Titeleinblendung: «L’ETAT DE MUSIQUE».

Einblendung der Namen der Hauptdarsteller, des Regisseurs, des Produzenten und des Autors.

Einblendung: «Gabon, chantier du Transgabon, quelque part dans la brousse».

die meisten Menschen haben von innen heraus nicht viel zu sagen. Daher ist es auch relativ egal, in welcher Sprache sie es tun.

und damit meine ich: nicht aussehen wie

die schurken von heute die hunde

GEGENCHOR:

DU bist nicht demokrat

DU bist nicht aristokrat

DU bist nicht proletarier

DU bist nicht boss

DU bist nicht hund

DU bist nicht fisch

DU bist nicht vogel

DU BIST MACHT

Sequenz: 3

Ort: Ndjolé, Camp der Weissen

Tageszeit: Nacht

Die Strasse vor Lacostes Case ist nass. Licht aus den erleuchteten Bungalows entlang der Schlammtrasse. Es gibt keine Strassenlaternen.

Auf der Terrasse vor dem Eingang zur Case sitzt Myriem, Lacoste mit den Augen folgend, wie er zwischen den Pfützen hin und her springend, das Jackett über der Schulter, näherkommt.

Mit kurz angebundenem Gruss verschwindet Lacoste im Innern seines Hauses. Kurze Zeit später kommt er wieder vor die Tür und schreit Myriem in ihr hübsches Gesicht, warum sie ihm kein Nachtessen zubereitet habe? Im Übrigen sei die Case, wie immer, unaufgeräumt, dreckig. Merde alors! Es reiche! Lacoste nennt Myriem eine faule, dreckige gabonesische Schlampe.

Myriem ist plötzlich sehr wütend. Ein typisches afrikanisches, schrilles Streitgepräch beginnt sich zwischen der jungen Schwarzen und dem offensichtlich solche Szenen gewohnten Franzosen zu entwickeln. Sie will mehr Geld für ihren Einsatz. Lacoste, in dreckig-zynischer Art, spricht das Wort «mehr» gedehnt und abfällig aus. Das Geschrei verlegt sich ins Innere des Hauses.

Die Kamera bleibt noch ein paar Sekunden draussen, und wir hören den Streit, ehe sie ins Innere des Hauses wechselt, wodurch das Gezänk verständlich wird. Wir erfahren, dass Myriem verheiratet ist und vier Kinder hat, dass ihr Mann ein einheimischer Alkoholiker ist, und dass er Pierre heisst, dass Myriem Lacostes Haushälterin ist und dafür entlöhnt wird, und dass Myriem als Heilerin und Magierin weitherum bekannt ist, Autorität besitzt. All dies weiss Lacoste natürlich längst. Es kommt im Streit zynisch zur Sprache, wird von Myriem aber auch drohend als Argument eingesetzt.

Unvermittelt reisst Lacoste Myriem in die Arme und knutscht sie ab. Während Lacoste und Myriem (diese zuerst mürrisch) abküssen, begreifen wir, dass Myriem, zu allem, was wir soeben erfuhren, auch Lacostes Mätresse ist, und dass sie auch dafür ziemlich viel Geld erhält. Auf dem Höhepunkt des erotischen Zweikampfs, den wir wegen des Zwielichts nur undeutlich verfolgen können, sind die beiden bereits in Lacostes Schlafzimmer. Im Moment, wo es sexuell würde, klopft es an der Haustür. Lacoste wirft Myriem aufs Bett, fluchend, geht zur Tür um aufzumachen. Als er die Tür öffnet, blickt er direkt ins Gesicht von Maritz, dem neuen Ingenieur.

Alle Vorstellung ist ein Nichts. Alles Deklamatorische, Erklärerische, Beschreibende, Umgebende, Ausdrückende, Eingehende, Ausblickende, Beteuernde, Alleinrühmende, Teilbare ist abzutun. Und was bleibt übrig? Das aber ist zu tun.

um mich nun zu verstehen, müsstest du, genau wie ich, an den letztgültigen scheideweg kommen, müsstest nicht bloss gelitten haben, müsstest nicht allein demütig gewesen sein, müsstest nicht nur dreitausend mal verzweifelt sein, nein, an den punkt müsstest du gelangen, wo es dir klar wird, dass du sein musst, dass du infolgedessen unter allen umständen am leben bleiben musst, jeglichen gedanken an selbstmord oder mord müsstest du endgültig von dir weisen. das aber ist das allerschwierigste, denn es bedeutet nichts geringereres, als einen grund für das leben gefunden zu haben, einen grund, der die üblichen gründe für das momentane weit übersteigt, nämlich einen sinn. dieser sinn aber kann nur das erlebnis des seins sein. kein buch der welt kann dir einen sinn zeigen. keine kirche, kein kloster werden dir den sinn zeigen können, den sinn deines eigenen lebens

Sequenz: 4

Ort: In der Case von Lacoste

Tageszeit: Nacht

Lacoste steht im Türrahmen Maritz gegenüber, und dieser lächelt. Er trägt einen hellbeigen, durchnässten Regenmantel, der vorne offensteht. Ein altes Modell, ein Requisit. Jeans, dreckige, schlammbedeckte Joggingschuhe. Das T-Shirt mit dem Aufdruck DEPECHE MODE. Das kurze Haar in Unordnung, triefend vor Nässe. Im Hintergrund gerade noch sichtbar ein schlammbespritzter Jeep.

Kurzes, erstauntes «Hallo» der beiden. Mit einer neckischen Geste zeigt Maritz auf den Jeep.

Dann tragen Lacoste und Maritz das Gepäck ins Haus, während Lacoste Maritz erklärt, er werde vorläufig in seinem Haus logieren, weil der Ingenieurbungalow gerade repariert werde. Wie lange das dauere, wisse man hier nicht. Das kann sich hinziehen, meint er.

Wieder setzt Regen ein. Im Haus ist jetzt mehr Licht.

Während die beiden Männer das Gepäck ins Haus tragen, findet ein kurzer Dialog statt über die Situation. Maritz, in sehr guter Laune, flippt herum, kramt in seinen Taschen. Schliesslich befördert er eine Musik-Kassette zutage und hält sie vor die Nase. DAS ist Musik! Meint er zu Lacoste.

Lacoste befiehlt Myriem, das Nachtessen zuzubereiten. Er ist nun guter Laune. Einen neuen, jungen Kollegen von der Art von Maritz hatte er sich gewünscht. Er holt zwei Bierdosen, reisst sie auf.

Maritz schiebt die Kassette in Lacostes Tonbandgerät und dreht auf, greift zum Bier, während in voller Lautstärke die live-Version von «I just can't get enough» von Depeche Mode erklingt. Die Case ist nun mit dem Publikumsgeschrei und dem synthetischen Rhythmus der Band ausgefüllt. Lacoste lehnt am Türpfosten und schaut verwundert-erheitert auf Maritz, der sich rhythmisch zur Musik windet. Maritz trägt während der ganzen Sequenz seinen Regenmantel. Er imitiert den Sänger und zieht eine Show ab, unterbrochen durch Biertrinken. Myriem, die in der Küchentür steht, grinst. Ihre Augen suchen jene des neuen Ingenieurs.

Lacoste setzt sich als erster zu Tisch, während Maritz das Band stoppt und sich dann auch an den Tisch setzt. Mit lässiger Grazie trägt Myriem die Schüsseln auf und setzt sich teilnahmslos schräg neben Lacoste, der sofort zu essen anfängt.

Nun beginnt Lacoste ein von Schmatzen, Schlucken und Kauen unterbrochenes Schwadronieren und Zoten über Afrika, die Afrikanerinnen und «den ganzen Scheiss hier», während Maritz schweigend isst. Er hat es weniger eilig als sein Gastgeber und blickt von Lacoste zu Myriem und zurück. Als Lacoste Myriem in die Küche schickt, um mehr Wein zu holen, beginnt er über Sex und Liebe mit Afrikanerinnen zu zoten. Dabei gibt er sich betont blasiert. Lacoste trinkt enorme Mengen Rotwein. Als Myriem mit einer neuen Flasche im Schneckentempo zurückkehrt, tadelt sie Lacoste für den Unsinn, den er dem Neuen erzähle. Der Neue sei nicht so wie er, Lacoste, er sei anders. Der Neue sei kein Dummkopf und keine «Sau» wie er. Maritz folgt Myriem mit den Augen. Ab und zu erhascht er einen Blick von ihr.

Zwei weisse Kollegen kommen zu Besuch. Myriem verlässt das Haus. Nun beginnt erst recht die Indoktrination des Neulings, das schmutzige Gerede nimmt noch zu.

GEGENCHOR:

der mensch ohne sinn ist nichts

der mensch steht jetzt an jeder strassenecke

vor dem nichts.

CHORFÜHRER:

fragt einer den vater:

kannst du mir garantieren,

dass es bleibt?

sagt ihm der vater:

nein, jetzt nicht mehr,

mein sohn!

ARSTOFANES:

Warte, du schreiber! ich werde dir

zeigen wos lang geht,

will dich mores lehren, lehren

einen freund auf immer zu entehren,

und lebenssinn, grunz!

von grund auf zu entbehren!

die welt hat sich mir als lehrerin aufgezwungen und aufgeschwatzt, und ich gestehe, nicht die kraft gehabt zu haben, all das zurückzuweisen. ich habe gelernt, und ich habe jetzt endlich begriffen. die welt hat mir ihren fähigkeitsausweis ausgestellt: zu tun, zu denken, zu lassen, was mir gefällt, den nächsten zu achten, sich für alles unheil verantwortlich zu fühlen, sich zu kümmern. - ich habe mich lange genug davor herumgedrückt, mich um die tatsachen zu bekümmern, die man mir entgegenhielt. ich träumte von einer besseren welt, lebte in monsterhaften illusionen, monströsen perspektiven, mit monströsen freunden. die den einzigen fehler nur hatten: gross und gut zu sein. ja, wir alle waren gut, gut, gut. zu eurem leidwesen, haben wir uns doch dadurch um euer schicksal, ihr gewöhnlichen, schamlos gedrückt. wir haben die arbeit verlassen, um zu arbeiten. wir haben die universität verlassen, um zu studieren und zu denken. wir haben die zivilisation verlassen, um uns zu zivilisieren. wir haben geld und gold verhöhnt, um werte zu schaffen. arbeit, wissenschaft, zivilisation und geld haben uns nun belehrt, eines weit besseren: dass es notwendig ist, sich zu kümmern um die tatsachen. bevor ich, in ermangelung eines genossen, eben allein, es ist das alte lied, mich zu kümmern beginne in eurem sinne, will ich euch einen trost mit auf den weg in eure sinnlosigkeiten geben:

1. die dekadenz in eurer welt, der welt der tatsachen, ist die letzte, verzweifelt-erfolgreiche massnahme zur seelischen regeneration, die euer geist propagiert gegen das unfassbare grauen eurer welt.

2. dekadenz ist eine schlichte notwendigkeit, wenn es darum geht, eine sackgasse zu überwinden. in diesem sinne ist dekadenz regeneration.

3. sich ins intim-private zurückziehen, privatisieren innerhalb einer öffentliehkeit, wenn die welt der tatsachen übermächtig wird, heisst, dem durch den geist entstandenen, grossartigen scherbenhaufen der verfuhrwerkten objektwelt, anstatt mit ordnendem gegengeist, mit trieblich-animalischer kurzschlüssigkeit entgegenzutreten.

4. die hypertrophie des intim-privaten in euren gesellschaften ist der direkteste und schlüssigste beweis für das sich verselbstständigt habende grauen der von euch geschaffenen tatsache welt. ihr kompensiert das öffentlich-schreckliche mit dem intim-gemütlichen. je grösser das erste, desto monströser das zweite.

5. die staatlich und gesellschaftlich konzessionierte möglichkeit, jeden abend mit einem partner zu kopulieren, kinder spielen zu sehen, einen kleinen garten pflegen zu dürfen, einen schöngedeckten morgentisch euer eigen nennen zu können, ins kino und vors fernsehgerät hinsitzen zu dürfen, um dort die träume der menschen betrachten zu können, ein wenig gehen zu lernen mit all den prothesen, beraubt euch, mann und frau und kind, der anderen möglichkeit: mensch zu sein.

6. mensch ist nur dann, wenn sich dieses etwas vom animalischen unterscheidet. mensch ist etwas, das denkt, das dem grauen nicht mit animalischem gegengenuss, sondern mit der tat des geistes pariert. mensch hat etwas zu tun mit verantwortung für das objekt, mensch ist etwas, das an dieser verantwortung zerbricht. mensch ist das, was nach der subtraktion des animalischen von euch übrig bleibt. geist ist sein eigentliches, die urheimat des typisch menschlichen. die sphäre des geistes ist die souveränität der wirklichen freiheit, das neinsagen, wenn der sachzwang dem animalischen in uns ein ja entpressen will. nur dieser geist rechtfertigt häuser, sportplätze, kinos und strassen, krieg und frieden.

7. es stimmt, dass die familie, die gutfunktionierende, das rückgrat der gesellschaft und des staates ist. denn die familie ist die institution, die garantie für den kurzschluss. ist die garantie für das stillhalten der geborenen und erzogenen aufmucker unter euch, ist der garant der täglichen korruption des geistes mit dem animalischen. wer die familie zerstört, zerstört den staat und jede geordnete gesellschaft, zerwirft den konsum und die gleichschaltende, geshuntete produktion.

Sequenz: 5

Ort: Maritz' Schlafzimmer in Lacostes Haus

Tageszeit: Nacht

Maritz liegt ausgestreckt auf dem Rücken auf seinem Bett in einem engen Zimmer. Durch das Fliegenfenster können wir vom Bett aus den nächsten Bungalow im Zwielicht der Tropennacht erkennen. Der Regen hat aufgehört. Dieser gegenüberliegende Bungalow ist von innen hell erleuchtet, während in Maritz' Zimmer nur eine Petrolfunzel brennt, die auf einem Tischchen steht. Aus dem gegenüberliegenden Fenster das bläuliche Geflimmer und der öde Sound eines TV-Geräts.

Es ist wichtig, dass wir hier keinerlei Urwaldgeräuschkulisse haben. Die Atmosphäre eines weissen Camps.

Maritz versucht, seine Kassette in den eigenen Recorder einzuschieben. Er liegt auf dem Rücken, das Gerät balanciert er in der Hand über seinem Bauch. Das Petrollampenlicht flackert. Maritz zieht sich die Kopfhörer über und beginnt zu träumen. Wir hören einen Mix aus TV-Geräuschen von nebenan und dem scherbelnden Gejammer aus den Kopfhörermuscheln an Maritz' Kopf.

Die Kamera zeigt grosse Kakerlaken, eine grosse Spinne und eine Menge um das Petrollicht surrende Moskitos. Eine Kakerlake will in das offene Gepäck kriechen. Sein Gesicht wendend, die Kakerlake entdeckend und aufspringend, reagiert Maritz ohne Verzögerung, wischt mit einer energischen, vom Ekel gelenkten Handbewegung das Insekt weg. Dann zertritt er es, schliesst seine Bagage säuberlich ab, legt sich ins Bett zurück, vorher endlich den Mantel ausziehend. Seine Kleider behält er vorsorglicherweise auf dem Leibe.

Ausblasen der Lampe. Hier liegt er nun, hörbar atmend, weitgeöffnete Augen in der Dunkelheit. Von nebenan das blaue Flimmern und der Sound vom Fernseher. Plötzlich dreht er sich zu seinem Nécessaire und entnimmt ihm ein Schächtelchen. im Dunkeln kramt er eine (Anti-Malaria-)Pille heraus und schluckt sie. Dann legt er sich auf die andere Seite.

I think you are especially tender with me.

I'll try, yes, but…

Ich sitze in der Taverne, Abend ist es. Die Äste der alten Bäume, die Schilffelder im nahen Sumpf flüstern im lauen Wind, dem warmen Zephir, der übers Meer kommt. Die Sonne steht noch eine Stunde überm Horizont, die ersten Fischerkähne fahren aus, mit Netzen beladen. Silberwellen liegen unbeweglich in der goldblauen Flut aus Wasser und Himmel, aus Licht und Dunkelheit. In der vor mir halbleer stehenden Flasche Retsina spiegelt sich meine Hand wie in flüssigem Bernstein. Ich kaue Tomatenschnitze, schaue ins Unendliche, der Basthocker knarrt, das Meer flimmert, der Sand knirscht unter der Welle und leise Musik sickert aus der Tiefe der Taverne in den Abend hinaus. Ich bin vollkommen klar, ruhig, gelöst, denke nichts. Da treten zwei Mädchen in den Tavernengarten ein. In den glitzernden Wogen blubbern die Bootsmotoren, hinaus in die Ungewissheit des Abends. Wo ist der Mond? Zikkaden zirpen, die Gräser lispeln, im Sumpf nebenan quaken Frösche. Der knirschende Sand unter den Schritten des Boys, der den Touristinnen die Gedecke fürs Essen bringt, irritiert mich.

GEGENCHOR:

man sieht jetzt wie von unten aus der zerschacherten ebene vor der stadt die drachensaat reihe um reihe aufgeht reihe um reihe und immer höher und man spricht lauter man sieht weg man tut so als sei die saat eine saat wie je aber man ist hilflos alles gegen diese saat ist zugeständnis alles für diese saat ist zugeständnis

ins hiersein

ins hiersein -

tose tose meer

zische zische züngelwelle

gurgle stöhne unterirdisch

in hohlen höhlen

ohne licht

was jetzt auf uns zukommt ist die multiplikation von faschismus und sozialismus. hinter uns steht der riese der zukunft, und wir diskutieren über die zwei wildkatzen faschismus und sozialismus. Wenn einer kommt und ausspricht, was hier vorgeht, dann erntet er diese welt binnen zweier jahre wie ein reifes kornfeld. faschismus und sozialismus, das sind keine episoden, unfälle, das sind die analoga zu den athener theateraufführungen. Die frage der exegeten, wieso die athener zunächst nur einen, dann zwei, dann drei akteure in ihren stücken kannten, die ist so daneben und sinnlos wie die frage: warum kannten die europäer zuerst nur einen, dann zwei, dann drei mussolinis? Aus dem athenertheater kam der apollinische theaterbetrieb, wie wir ihn kennen. aus dem europäertheater wird der theaterbetrieb ganzer weltauffassungen und eingriffsideologien hervorgehen

mylord es ist höchstes menschentum, höchste respekthaftigkeit, psychologischer macchiavellismus würden Sie dem sagen, wenn ich mich zurückhalte, denn ich will nicht für nichts in die grube fahren, umheult von vollgefressenen kapitalisten und massenmörderischen kommunisten und der ganzen widerlichen, intemationalen kamarilla von jetset bis sozialismus.

ich kenne meine pappenheimer, mylord, vielleicht geradeso gut wie sie. und ich gehe kein risiko ein. ich will mir nicht in der läppischen heldenpose eines abgesägten cromwell gefallen. das überlasse ich gerne einem powell oder callaghan, oder wie ihre illustren politheinis zu heissen pflegen, nein danke

susi kommt auch aus langnau, wie ich, war in der schule schlecht, auf dem feld eine seele und ein herz. bevor der lehrer sie zur frau gestossen hat. ja, du hörst richtig, mallarmin, da war sie ein mensch mit vielen möglichkeiten. jetzt hat sie nur noch eine: so rasch wie möglich einen mann zu fischen. warum, fragst du? wer will das denn nicht? und was bleibt diesen töchtern, wenn sie mal in jenem fett rosig aufgehen, das die männer rammlig macht, anderes, als mit diesem hintern einen ihrer liebhaber festzuhalten? ich sage kleinlaut: ich bin auch so ein liebhaber. - eben genau, und jetzt hat sie dich erwischt. du hast nicht daran gedacht, dass der eingetriebene nagel nur mit ner beisszange wieder aus der wand gezogen werden kann. wenn du eine solche zange hast, so tus, aber beklag dich nicht über diese typen dort. lässt du den nagel drin, so ist er drin, auf immer, und du baumelst dran. hast du die wahl? nein, wenn du ehrlich bist, hast du keine wahl, ob du nun zu denen dort gehörst oder nicht, das kommt ja aufs selbe raus. das ist unsere gesellschaft. man braucht, besonders als intellektueller, wie du einer bist, lange, bis man mal mit dem kopf an die wirklichkeit prallt, aber jetzt ist auch bei dir ds zwänzgi ache gheit.

ich will euch jetzt aber die geschichte erzählen von einem, der behauptet, diese festgesellschaft existiere gar nicht, der sich bereits auf dem rückweg des heimwegs befindet. er ist froh, dass wir noch nasse schuhe haben, sagt er, und wie wir ihn auslachen, meint er, dass wir lieber schweigen sollten. wir fragen ihn, wo er denn hinwolle. da zeigt er uns seinen krug und sagt: wasser holen.

ARISTOFANES:

keine menschenopfer?!

o ihr eintopfkäfer!

viel raffinierter, denn

ehdem, denn nicht mehr in den sumpf

oder götzenschlund, werfen

sie ihre opfer in den tod!

viel raffinierter:

gibt man ihnen freiheitsgefühle,

und hat sie, ein analogon

zu unserem lieben schicksal,

an schnüren befestigt,

und, ihr trottel, dafür haben

sie namen erfunden, wie:

staat, nation, pflicht, recht,

kollektiv, natur-der-dinge, was

zur folge hat bei ihnen, dass,

wenn sich einer entfernen sollt,

man ihn - schwupps - zurück