Classic Star II Pferdeschicksal - Anais C. Miller - E-Book

Classic Star II Pferdeschicksal E-Book

Anais C. Miller

4,7

Beschreibung

Classic Star, das ehemalige Springpferd, das seine wohlverdiente Rente bekommen sollte und in der Hölle landete. Nachdem das Pferd gerettet wurde, entsteht zwischen dem Tier und seiner Retterin eine wunderbare Freundschaft, deren Geschichte zu Tränen rüht. "Dieses Pferd hat mir mein Selbstvertrauen und den Glauben an das Gute im Leben zurückgegeben! Manchmal werden Träume wahr!" Teil II des Bestsellers von -Anais C. Miller-

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Classic Star II Pferdeschicksal

Classic Star II Anais C. MillerImpressum

Classic Star II Anais C. Miller

Classic Star II

Anais C. Miller

Liebe Anais,

manches im Leben ist unergründlich. Wird die Realität manchmal zur Qual, flüchtet man sich in Träume. Ja, und manchmal werden diese Träume zur Realität. Diese Realität ist dann um einiges wundervoller, daraus schöpft man Kraft für Körper und Geist. Probleme die zunächst unüberwindbar scheinen, werden plötzlich lösbar und das Leben öffnet einem neue Perspektiven.

Jeder Mensch, jedes Tier möchte doch geliebt werden, und Euer Schicksal Anais, zwischen Classic Star und Dir, ist untrennbar miteinander verknüpft!

Du öffnest mit diesem Buch die Tür zu Deiner Seele und als Leser erlebt man all deine Zweifel, aber auch all dein Glück. Ein Geschichte, die schöner nicht sein könnte.

Deine Lektorin

Wenn der Himmel ohne Farben ist, schaust du nach oben und manchmal fragst du dich, ist da jemand, der mein Herz versteht und der mit mir bis ans Ende geht. Ist da jemand, der noch an dich glaubt…

Der mir den Schatten von der Seele nimmt und mich sicher nach Hause bringt. Ist da jemand, der mich wirklich braucht…

Wenn man nicht mehr danach sucht, kommt so vieles von ganz allein. Hinter jeder neuen Tür kann die Sonne wieder scheinen!

Adel Tawil

Vor mehr als 4 Jahren hatte ich diesen Traum. Vor einiger Zeit wurde er dann endlich zur Wirklichkeit. Ein Turnier auf einem wundervollen Schimmel zu reiten. Vielleicht ein letztes Mal, aber einmal, nur einmal in diesem Leben in den Parcours hineinzureiten. Den Mut zu haben und die Hoffnung, dass es möglich ist!

Und ich ritt dieses Turnier!

Genauso, wie ich es mir erträumt hatte. Es war so lange her. Schien unerreichbar für mich. Längst vergessen. Nicht mehr zu realisieren. Ich hatte den Glauben an Wunder in meinem Leben verloren. Es gab niemanden mehr, der mein Herz verstand. Mir die Schatten von der Seele nahm. So glaubte ich. Der Songtext von Adel Tawil bringt es sehr schön auf den Punkt.

Wenn man nicht mehr danach sucht…

Und dann öffnet sich der Eingang zum Parcours und du durchreitest ihn. Du tust das, wovon du so lange geträumt hast und dieser Moment ist ein Augenblick für die Ewigkeit. Er bleibt unvergessen. Mein Name ist Anais C. Miller und mein Pferd, das ich reite, heißt

„Classic Star“

Und das ist unsere Geschichte

9 Monate sind vergangen und ich freue mich, Euch wiederzusehen!

Zurück ins Leben

Mein Pferd! Classic Star! Selbst heute kann ich es immer noch nicht glauben, dass Classic Star mein eigenes Pferd ist! Ich bekam ihn geschenkt und das macht die Beziehung zwischen diesem Pferd und mir noch viel wundervoller. Mein Leben hat sich verändert, seit Classic Star an meiner Seite ist. Dieses Pferd hat mich verändert, meine Einstellung zu den Dingen im Leben. Dinge, die traurig machen, aber auch glücklich und nachdenklich. Ich sehe vieles mit anderen Augen, ich bin gelassener geworden. Seitdem Classic Star in mein Leben trat, habe ich begriffen, dass man das Schicksal nicht abwenden kann. Was das Leben für dich vorgesehen hat, wird dir widerfahren. Es wird passieren! Du kannst davor weder entfliehen, noch kannst du es abwenden. Trotz alledem solltest du niemals an dir und deinen Träumen zweifeln. Du solltest sie stattdessen in deinem Herzen bewahren und an sie glauben. Seit Classic Star den Weg zu mir fand, lernte ich, wieder an mich selbst zu glauben und an das Gute im Leben. Jahrelang trug ich diesen einen, besonderen Traum mit mir herum. Den Traum, noch einmal in den Springparcours hineinzureiten. Möglichst auf einem prächtigen Schimmel, denn ich liebe die weißen Pferde seit ich denken kann. Für Schimmel schlägt mein Herz. Sie sind es, die mein Reiterleben beherrschen, die mich auf eine Art berühren, die ich nicht verstehe. Classic Star begegnete mir einst vor vielen Jahren. Wir trafen uns zufällig. Und diese Begegnung habe ich niemals vergessen! Manchmal triffst du auf deinem Lebensweg Menschen, aber auch Tiere, und instinktiv weißt du sofort, dass dies eine ganz besondere Begegnung ist. Das spürst du im Herzen. Es ist tief in dir drin. Vielleicht eine Art Seelenverwandtschaft. Warum sollte es die nur zwischen Menschen geben und nicht auch zwischen Mensch und Tier? Wer wagt es, ein Urteil abzugeben, wer dafür verantwortlich sein könnte, wie die Dinge im Leben ablaufen und wer die Rollen verteilt. Wer wagt es, denjenigen zu benennen, der das Schicksal über unsere Seelen schickt? Ist es Gott? Für die einen ist es Gott, für die anderen das Schicksal, jeder Mensch hat seine eigene Antwort. Seitdem Classic Star bei mir ist, habe ich meine Antwort gefunden. Es ist Schicksal. Vorbestimmung. Classic Star und ich, wir sind füreinander bestimmt. Wir sollen einen Teil unseres Lebensweges gemeinsam gehen. Dieses Pferd und ich, wir lernen voneinander. Wahrscheinlich lerne ich mehr von Classic Star, als der Schimmel in unserer Beziehung jemals von mir lernen könnte, aber das ist nicht das entscheidende Fragment von vielen, das wir im Laufe unserer Zeit wieder zusammenfügen. Fragmente unserer Seelen, die beide zerbrochen sind. Meine ist zerbrochen, weil ich über viele Jahre hinweg schwere Schicksalsschläge verkraften musste. Ich sah Dinge, die mein Herz bluten ließen. Meine Seele wurde krank und zutiefst traurig.

Classic Star erlebte dasselbe Leid. Auch seine Seele zerbrach. Ausgerechnet auf seinem Weg ins Glück fand er sich in der Hölle wieder. Das ist besonders bitter. Man wollte das Beste für dieses Pferd und trotzdem erlebte der Schimmel dadurch ein Drama. Er landete an einem Ort der Verdammnis und ich holte ihn dort raus. Auf einem Weg, den ich Euch im ersten Teil unserer Geschichte beschrieben habe. Der Weg war hart. Für uns beide. Ich habe gelitten und das Pferd hat gelitten. Wir haben beide geweint und uns nach Frieden gesehnt. Frieden in Form von Freiheit. Freiheit im Herzen. Ohne das Gefühl kannst du nicht existieren. Du wirst niemals glücklich sein, wenn du statt Freiheit und Liebe; nur Leere in deinem Herzen spürst! Was nützt dir ein wunderschöner Sonnenaufgang, wenn du ihn nicht mehr sehen kannst, weil du nicht mehr daran glaubst, dass die Sonne jemals für dich scheinen wird? Classic Star und ich, wir hatten beide den Glauben an das Gute im Leben verloren. Classic Star hatte sich aufgegeben! Er war bereit zu sterben. Und ich? Ich hatte meinen Traum begraben. Meinen Traum, einmal im Leben noch das zu tun, was mir jahrelang größte Freude bereitete. Das Springreiten. Ein Pferd und ein Mensch, beide vom Schicksal schwer gezeichnet, finden zueinander und schenken sich Freiheit und Liebe im Herzen. Gibt es eine wundervollere Geschichte? Es ist wie aus einem Märchen. Es klingt zu schön, um wahr zu sein. Aber wir sind echt! Mich gibt es und Classic Star gibt es. Und aus diesem Grund erzähle ich unsere Geschichte für Euch. Möge sie die ganze Welt lesen und mögen uns die Menschen schreiben, dass es eine Geschichte ist, die sie berührt. Wir brauchen kleine Wunder. Jeder von uns! In unserem Alltag sind sie wichtig. Es soll nicht heißen, „immer schneller“, „höher“, „weiter“, sondern „menschlicher!“ Wie viel Zeit uns bleibt, das weiß niemand. Classic Star hat „Schimmelmelanome“ (eine Erkrankung, die vorwiegend auf Schimmel trifft, krebsartige Wucherungen, zumeist an den Genitalien der Tiere zu finden!), er ist für ein Hochleistungssportpferd recht alt und es kann somit jeden Tag vorbei sein! Unsere Geschichte jedoch wird für immer bleiben. Dieses Pferd hat mich tief in meinem Herzen sehr glücklich gemacht, deshalb betrachte ich Classic Star als ein Geschenk meines Lebens.

Nachdem Classic Star die Operation gut überstanden und einigermaßen zurück in seinen Rhythmus gefunden hatte, hielt ich es für besser, ihn in den nahegelegenen Reitstall umziehen zu lassen. Vorübergehend zumindest, um ihn dort wieder anzutrainieren. Nein, ich hatte niemals die Absicht, aus Classic Star erneut einen Supersportler zu formen oder ihm ein Trainingsprogramm aufzuzwingen, auf das er vielleicht gar keine Lust gehabt hätte. Nein, die Idee war eine ganz andere. Es ist schwierig für mich, Euch zu erklären, was in dieser Zeit in der Seele dieses Pferdes vorgegangen war. Viele Tage hatte ich mit dem Schimmel zusammen verbracht. Über Stunden hinweg hatte ich Classic Star bei mir daheim im Stall beobachtet, ihn genau studiert, um zu erfahren, was er mir womöglich sagen wollte. In seiner Box war ich gesessen und redete mit ihm. Wir waren wie gute alte Freunde, so als kannten wir uns ein Leben lang. Zwischendurch leckte er mir die Hand, manchmal schnaubte er mich an, während er immer wieder seine Zähne auf den Rand seiner Stalltür legte, um an ihr zu koppen. Mit diesem Fehler schien er so zufrieden, obwohl das Koppen eigentlich eine Unart dieser Tiere ist. Eine Verhaltensstörung. Kein Wunder, dass Classic Star an dieser Störung leidet, oder? Classic Star koppt bereits sein ganzes Leben lang, er begann damit nicht erst, als er seine Rente in der Hölle verbringen musste. Dort gab es für ihn gar keine Gelegenheit zu koppen. Die Zäune waren alle mit Elektroband versehen, wo hätte er aufsetzen sollen? Wahrscheinlich hat ihn das unglaublich gestresst, dass er nicht mehr die Möglichkeit zum Koppen erhielt. Stellt Euch vor, ein Raucher, dem du auf einmal die Zigarette wegnimmst. Der würde zunächst wohl fast verrückt werden vor Entzug. Vor allem, wenn er nicht aus eigener Kraft entschieden hat, das Rauchen aufzugeben, sondern er dazu gezwungen wird. Das würde für einen Menschen Stress pur bedeuten. Classic Star befand sich in einer vergleichbaren Situation! Diese Unart des Koppens wurde bei ihm zur Gewohnheit, er „pflegte“ sie über zig Jahre hinweg und seine schlechte Angewohnheit verschaffte ihm Glücksgefühle. Plötzlich konnte er dieses Laster nicht weiter ausüben, weil man ihm keine Chance mehr dazu gab. Niemals würde ich meinem koppenden Pferd einen Kopperriemen um den Hals legen, wie es viele Menschen bei ihren Pferden tun, um diese schlechte Angewohnheit zu unterbinden. Das wäre dasselbe, wenn ich meinem rauchenden Freund plötzlich Panzerband über seinen Mund klebe und ihm sage: „So mein Freund, jetzt ist Schluss mit Lustig!“ Na, der würde sich bedanken! Mit den Tieren können wir Menschen es ja machen, sie können sich nicht wehren! Tiere sind somit ihrem „Menschen“, „ dem Besitzer“, oder soll ich sagen, der „Bestie Mensch“ oftmals hilflos ausgeliefert. Naja, jetzt können einige Pferdexperten sagen, vom Koppen bekäme ein Pferd Kolik und es sei somit ungesund für die Tiere, ihnen ihre Unart zu gewähren! Classic Star ist 20 Jahre alt, er koppt wie ein Weltmeister und hatte, soweit ich informiert bin, in seinem Leben noch keine einzige Kolik! Jedenfalls, ich lasse Classic Star seine Angewohnheit und ich rege mich darüber auch nicht auf, selbst wenn es mich manchmal nervös macht, da ich den ganzen Tag, wenn ich zuhause bin, das Klappern der Stalltüre seiner Box ertragen muss. Mittlerweile habe ich eine dicke Pappe, die von einer meiner Büchersendungen stammt, zwischen die Tür geklemmt und seitdem knallt diese nicht mehr so laut und ich finde nachts wenigstens meinen Schlaf. Classic Star koppt wirklich rund um die Uhr. Gnadenlos. Ob ich schlafen möchte, das interessiert ihn wohl nicht. Diese Bücherpappe, die nun an Classic Stars Boxentür befestigt ist, lässt fast vermuten, als habe das Pferd Fanpost erhalten. Sogar mein Briefträger fragte eines Tages schmunzelnd, ob er nicht die Post lieber gleich dem Pferd geben sollte, immerhin wäre bereits eine Postsendung an seiner Stalltür angebracht. Ich erklärte ihm den tatsächlichen Grund für die „Post“ an der Tür meines Pferdes. Es wurde ein längeres Gespräch zwischen uns. Der Postbote wollte genau wissen, was es mit dem einäugigen Pferd eigentlich auf sich habe, und seitdem er Classic Stars Geschichte kennt, bringt er ab und zu eine Möhre vorbei und hält einen Smalltalk mit dem Schimmel. Zu lieb die zwei! 

Pferde sprechen mit uns Menschen. Sie kommunizieren auf ihre Art und Weise. Mit ihrer Körpersprache. Das tun sie im Ausdruck ihrer Augen und mit ihrem Ohrenspiel. Seit ich 5 Jahre alt bin, habe ich mit Pferden zu tun. Daher glaube ich behaupten zu dürfen, dass ich genau weiß, wann es meinen Pferden gut geht und wann nicht. Manchmal spüre ich genau, nach was sie sich sehnen, was sie vermissen oder was ihnen weh tut. Lahmt eines meiner Pferde, erkenne ich meistens sofort, aus welchem Bereich des Körpers die Schmerzen stammen.