Codename: Grace (Jameson Force Security Group 11) - Sawyer Bennett - E-Book
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Codename: Grace (Jameson Force Security Group 11) E-Book

Sawyer Bennett

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Beschreibung

Meine Aufgabe als Psychiaterin bei Jameson Force Security ist, alles über unser Team zu wissen - das Gute, das Schlechte und alles, was dazwischen liegt. Aber für jedes ihrer Geheimnisse, das ich für mich behalte, behalte auch ich meine Geheimnisse. Ich versuche nicht, meine Vergangenheit zu verheimlichen, aber ... sie ist kompliziert. Und das ist noch milde ausgedrückt. Es ist einfacher, meine Vergangenheit in der Vergangenheitsform zu belassen. Bis ich eines Tages ein vertrautes Gesicht in den Büros der Jameson Force Security sehe. Clay Brandeis ist der Einzige, der meine ganze Geschichte kennt. In der dunkelsten Zeit meines Lebens war er an meiner Seite. Ein Freund und Vertrauter. Ich dachte eine Zeit lang, er sei mehr als das, aber er verließ mich und ließ mich mit der Frage zurück, wie ich mich derart irren konnte. Nach all den Jahren weiß ich aber nun – trotz des eisigen Blickes, den er mir zuwirft -, dass ich mich überhaupt nicht geirrt habe. Sein hübsches Gesicht, sein starkes und selbstsicheres Auftreten - mein Herz hat sich nicht in Clay Brandeis getäuscht. Dieses Weihnachten bin ich fest entschlossen, dafür zu sorgen, dass er es ebenfalls erfährt. Der weihnachtliche Abschlussband rund um die Sicherheitsfirma Jameson Force Security Group von New York Times Bestsellerautorin Sawyer Bennett.

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Sawyer Bennett

Codename: Grace (Jameson Force Security Group Teil 11)

© 2020 by Sawyer Bennett unter dem Originaltitel „Code Name: Grace“

© 2023 der deutschsprachigen Ausgabe und Übersetzung by Plaisir d’Amour Verlag, D-64678 Lindenfels

www.plaisirdamour.de

[email protected]

© Covergestaltung: Sabrina Dahlenburg

(www.art-for-your-book.de)

ISBN Print: 978-3-86495-668-3

ISBN eBook: 978-3-86495-669-0

Alle Rechte vorbehalten. Dies ist ein Werk der Fiktion. Namen, Darsteller, Orte und Handlung entspringen entweder der Fantasie der Autorin oder werden fiktiv eingesetzt. Jegliche Ähnlichkeit mit tatsächlichen Vorkommnissen, Schauplätzen oder Personen, lebend oder verstorben, ist rein zufällig.

Dieses Buch darf ohne die ausdrückliche schriftliche Genehmigung der Autorin weder in seiner Gesamtheit noch in Auszügen auf keinerlei Art mithilfe elektronischer oder mechanischer Mittel vervielfältigt oder weitergegeben werden. Ausgenommen hiervon sind kurze Zitate in Buchrezensionen.

Kapitel 1

Corinne

Mein Leben war eine Mischung aus Hochs und Tiefs.

Großes Glück verwoben mit tiefer Trauer.

Gutes verwoben mit Bösem.

Als ich Clay Brandeis an meiner Bürotür bemerke, durchströmt mich eine Welle reinen Glücks. Es ist neun lange Jahre her, dass ich ihn das letzte Mal gesehen habe, und ich hatte schon vor langer Zeit die Hoffnung aufgegeben, dass sich unsere Wege noch einmal kreuzen würden.

Ihn nun hier anzutreffen, an meinem Arbeitsplatz, erscheint einfach zu unwirklich, um wahr zu sein. Sein Gesichtsausdruck verrät, dass er genauso schockiert ist wie ich.

„Corinne?“, sagt er, eher eine Frage als eine Feststellung. Als könne er einfach nicht glauben, dass das Schicksal uns in die Gegenwart des jeweils anderen geführt hat.

Und ich höre auch einen Anflug von Bedauern.

Kein Bedauern darüber, dass wir uns so lange nicht mehr gesehen haben, sondern darüber, dass er zufällig über mich gestolpert ist. Ich glaube, Clay hätte den Rest seines Lebens damit verbringen können, ohne mich jemals wiederzusehen, und das tut weh.

Doch unabhängig von unserer gemeinsamen Vergangenheit überwiegt meine Freude, ihn wiederzusehen, alles andere.

Ich erhebe mich von meinem Stuhl. „Clay?“ Auch ich spreche seinen Namen wie eine Frage aus, ein bisschen ängstlich, dass ich mir das alles vielleicht nur einbilde.

„Du bist es wirklich.“ In einem nervösen Reflex rammt er die Hände in seine Hosentaschen. Ich versuche, diesen Gedanken zu verdrängen. Versuche, mich selbst davon abzuhalten, ihn automatisch psychologisch zu analysieren.

Obwohl das mein Job ist – Menschen zu analysieren. Ich arbeite seit etwa neun Monaten als Psychiaterin für Jameson Force Security. Meine Aufgabe ist es, potenzielle neue Agenten zu beurteilen und andere zu beraten, die von grauenhaften und manchmal seelenzerüttenden Missionen zurückkehren.

Ich helfe auch beim Profiling von Verbrechern. Ein Talent, das ich im Laufe der Jahre verfeinert habe, und großteils dem Mann verdanke, der nun vor meiner Bürotür steht. Er hat dazu beigetragen, dieses besondere Interesse zu wecken.

In leichtem Tonfall sage ich: „Es ist lange her.“

„Neun Jahre“, murmelt er und starrt mich mit einem neutralen Blick an. Aber ich weiß, dass er seine wahren Gefühle vor mir verbirgt.

Und das gefällt mir nicht, also beschließe ich, ihm Druck zu machen. Ich gehe an meinem Schreibtisch vorbei, direkt in seinen persönlichen Bereich, und fasse ihn um die Taille, um ihn zu umarmen. Ich kann ihn nur auf diese Weise umarmen, denn er ist viel zu groß, als dass ich seine Schultern erreichen und ihn zu mir herunterziehen könnte. Außerdem bin ich mir ziemlich sicher, dass er sich wehren würde.

Aber das kann er nicht, als ich meine Wange an seine Brust lege. „Ich bin so froh, dich wiederzusehen.“

Das ist keine Lüge. Dieser Mann, der mein ganzes Erwachsenenleben geprägt hat, bedeutet mir alles, und er ahnt es wahrscheinlich noch nicht einmal.

Clay nimmt die Hände aus seinen Taschen, greift an meine Taille und drückt mich leicht, bevor er einen Schritt zurücktritt. Er fährt sich mit den Fingern durch sein dichtes blondes Haar, das er für FBI-Verhältnisse schon immer ein bisschen zu lang getragen hat. „Ja … ich freue mich auch, dich zu sehen.“

Lächelnd strecke ich meine Hand in Richtung meines Büros aus. „Willst du reinkommen? Eine Tasse Kaffee trinken und ein wenig quatschen?“

Ich bemerke, dass Cage Murdock – einer der besten Agenten von Jameson – uns beobachtet. Ich vermute, dass Clay hier ist, um sich mit ihm zu treffen, obwohl ich keine Ahnung habe, warum. Ich kann mir noch nicht einmal vorstellen, warum Clay überhaupt in Pittsburgh ist.

Clay schüttelt den Kopf. Ohne einen Hauch von echtem Bedauern in seinem Tonfall blickt er auf seine Uhr und sagt: „Eigentlich … muss ich zu einem Meeting gehen.“

Es ist eine Lüge.

Eine absolute Lüge. Ich weiß das, weil dieser Mann mir eine Zeit lang nichts als die harte Wahrheit erzählt hat. Das ist einer der Gründe, warum ich ihn so sehr respektiere.

„Oh.“ Mein Herz sinkt, mein Blick senkt sich auf den Teppich. Aber ich sammle mich, setze ein weiteres Lächeln auf und richte meinen Blick wieder auf ihn. „Vielleicht ein anderes Mal?“

„Ja … sicher.“ Eine weitere Lüge, die meine Freude dahinschmelzen lässt. In diesem Moment denke ich darüber nach, Clay wieder in den Teil meines Herzens zu verbannen, in dem ich ihn all die Jahre aufbewahrt habe. Ihn einzusperren und den Schlüssel wegzuwerfen, bevor ich verbittert bin.

Clay dreht mir den Rücken zu und wendet sich an Cage. „Es tut mir leid, Cage. Vielleicht mache ich diese Tour an einem anderen Tag.“

„Jederzeit, Mann“, antwortet Cage leichthin, und sie schütteln sich die Hände.

Mein Blick folgt Clay zum Aufzug. Als er verschwindet, mache ich mich auf den Weg zurück in mein Büro.

„Ihr zwei kennt euch, oder?“, fragt Cage freundlich.

„Ja“, murmle ich und lasse es dabei bewenden. Ich schließe meine Bürotür hinter mir und mache deutlich, dass ich nicht weiter über Agent Clay Brandeis vom Federal Bureau of Investigations sprechen möchte.

Als ich mich wieder an meinen Schreibtisch setze, lasten Enttäuschung und Bedauern auf meinen Schultern. Ich wünschte fast, ich hätte ihn nicht gesehen, denn mein Leben wäre viel einfacher, wenn ich die Erinnerung an ihn in einem Winkel meines Herzens verschlossen hielte.

Das Problem ist nur, dass dieses Schloss jetzt aufgebrochen wurde. Clay wurde freigelassen. Jetzt, da ich weiß, dass er hier in Pittsburgh ist, kann ich die Tatsache nicht mehr ignorieren.

Ich kann einfach nicht vergessen, dass die einst wichtigste Person in meinem Leben aus irgendeinem Grund wieder meinen Weg gekreuzt hat.

Neun lange Jahre sind vergangen, seit wir uns in einer Bar in der Innenstadt von Atlanta getrennt haben. Wir waren dorthin gegangen, um die Verurteilung von Richard Katz zu feiern. Während wir uns als Zeugen bis zu unserer Aussage unter Ausschluss der Öffentlichkeit isolieren mussten, saß Clay, nachdem wir beide in den Zeugenstand gegangen waren, den Rest des Prozesses an meiner Seite.

Ich dachte, das habe er aus Solidarität getan.

Später fand ich heraus, dass dies nicht der Fall war.

Selbst heute, als ich ihn umarmte und er die Umarmung bestenfalls lauwarm erwiderte, wusste ich tief in meinem Herzen, dass Clay diesen Zusammenstoß bereut. Zu viele schlechte Erinnerungen, als dass er sie überwinden könnte, und es ist offensichtlich, dass er nichts mit mir zu tun haben will.

Ein normaler Mensch würde das Thema nicht forcieren. Ein normaler Mensch würde den Wink mit dem Zaunpfahl verstehen. Ich hatte den Wink vor neun Jahren, als Clay mich verließ, verstanden. Vielleicht hatte ich gehofft, dass die Zeit seine Verbitterung gemildert hätte.

Aber ich bin kein normaler Mensch. Ich bin Psychiaterin. Es liegt in meiner Natur, herauszufinden, wie ein Mensch tickt. Warum Menschen die Dinge tun, die sie tun, die Dinge sagen, die sie sagen, und es vermeiden, über ihre harten und schmerzhaften Gefühle zu sprechen.

Dies ist meine Berufung, aber darüber hinaus liegt mir zu viel an Clay, als dass ich die Dinge einfach auf sich beruhen lassen könnte. Ich habe genug Feinsinn, um sicher zu sein, dass er aus einem bestimmten Grund hier ist. Vielleicht, damit ich sein Gewissen wieder in einen reinen Zustand versetzen kann.

Ein Gedanke bringt mich dazu, mich wieder von meinem Stuhl zu erheben. Ich muss genau wissen, warum Clay hier ist. Eventuell ist er nur auf der Durchreise, was bedeutet, dass die Gelegenheiten, mit ihm zu sprechen, begrenzt sein könnten.

Ich eile so schnell voran, wie es meine zehn Zentimeter hohen Absätze zulassen, und entscheide mich, das Risiko auf der Treppe einzugehen, anstatt lieber den langsamen Aufzug zu nehmen. Ich habe Cage durch die Glaswände meines Büros in diese Richtung gehen sehen, nachdem ich an meinen Schreibtisch zurückgekehrt war.

Als ich den vierten Stock erreiche, ist er nicht im Gemeinschaftsbereich, also gehe ich direkt zu seiner Wohnung, die sich in einem Flur neben der Küche befindet. Kynan hat hier fünf Wohnungen für seine Agenten bauen lassen. Nach dem Prinzip „wer zuerst kommt, mahlt zuerst“ wurden sie sozusagen als Prämien vergeben. Cage war einer der Ersten, die eingezogen sind.

Ich klopfe kräftig an seine Tür, zu ungeduldig, um höflich zu sein. Er öffnet sie schnell, da ich ihm dicht auf den Fersen bin. „Was gibt's?“, fragt er und bittet mich hinein.

Ich schüttle den Kopf, denn ich habe keine Zeit für einen längeren Besuch. „Woher kennst du Clay? Hilft er bei einem unserer Fälle oder so?“

„Das hat er“, sagt Cage.

„Also verlässt er Pittsburgh?“

„Meines Wissens nicht“, antwortet Cage. Erleichterung durchströmt mich. „Er ist hier als Griffs neuer Partner stationiert. Er sprang ein, um mir bei dem Entführungsfall meiner Frau zu helfen, da Griff außerhalb des Staates war.“

Meine Augen fallen mir fast aus dem Kopf. „Du bist verheiratet? Und deine Frau wurde gekidnappt?“

Wo zum Teufel bin ich gewesen?

Cage gluckst. „Das ist eine lange Geschichte, und du scheinst keine Zeit zu haben, sie anzuhören. Ich erzähle es dir ein andermal, aber wenn du Clay suchst, ist er wahrscheinlich auf dem Weg zurück in sein Büro.“

Ich denke kurz nach, wo das FBI-Gebäude liegt, und schätze, dass es eine etwa zwanzigminütige Fahrt ist. Mein Bauchgefühl sagt mir jedoch, dass ich sie umsonst auf mich nehmen würde. Clay war in den ersten Jahren nach unserer Trennung zu gut darin, meine Versuche, ihn zu kontaktieren, abzuschmettern. Ich bezweifle, dass er mich treffen will, und ich kann mich nicht einfach in das FBI-Gebäude schleichen, um ihn zu jagen.

Ich muss ihn auf andere Weise erreichen.

„Danke, Cage“, sage ich und drehe mich von seiner Tür weg.

„Viel Glück“, ruft er.

Ich werfe einen Blick über meine Schulter und schenke ihm ein Lächeln. Das werde ich brauchen.

Außerdem benötige ich noch etwas anderes, und nur eine Person kann mir dabei helfen, es zu bekommen.

***

Der Forschungs- und Entwicklungsbereich von Jameson ist im Untergeschoss untergebracht und der Zutritt unterliegt den höchsten Sicherheitsvorkehrungen. Nur zwei Personen haben diesen Zugang – Bebe Grimshaw und Dozer Burney. Nicht einmal unser geschätzter Eigentümer, Kynan McGrath, kommt ohne einen der beiden hinein.

Ich drücke einen Knopf und höre es innen summen. Dozers Stimme ertönt über die Sprechanlage. „Was können wir für Sie tun, Dr. Ellery?“

Er weiß, dass ich es bin, denn über der Tür befindet sich eine Kamera, mit der die beiden Technikfreaks überprüfen können, wer zu Besuch kommt.

„Ist Bebe da? Ich muss mit ihr sprechen.“

Als Antwort betätigt Dozer den Türöffner. Ich ziehe die Tür auf und betrete die seltsame Welt der Computerwissenschaften.

Dozer empfängt mich mit einem breiten Lächeln. Er ist der klügste Mann in diesem Gebäude, und Kynan hat einen wahrhaftigen Coup gelandet, als er ihn der NASA direkt vor der Nase weggeschnappt hat. Aufgrund seiner Fähigkeiten und seines überdurchschnittlichen IQs ist Dozer wahrscheinlich der bestbezahlte Mitarbeiter hier. Zusammen mit Bebe hilft er bei der Entwicklung unserer gesamten Technologie sowie eines Systems der künstlichen Intelligenz, das es unseren Agenten ermöglicht, die Ergebnisse von Missionen auf der Grundlage verschiedener Szenario-Faktoren „vorherzusagen“. Das ist ziemlich beeindruckend.

Dozer nickt in Richtung von Bebes Büro, einem kleinen Raum, der kaum größer als ein Kleiderschrank ist. Sowohl Bebe als auch Dozer ziehen es vor, im Hauptbereich zusammenzuarbeiten, aber jeder von ihnen hat sein eigenes winziges Büro.

Bebe starrt mich an, da sie den Wortwechsel belauscht hat, und winkt mich herein.