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In diesen Geschichten führt uns Hans Herbst direkt hinein in den kubanischen Alltag, fernab jeglicher Klischees. Er hat eine große Liebe zu den Menschen und ihrer Musik und einen ebenso großen Abscheu vor jedem totalitären Regime. Der Weltenbummler kann sich hier von seiner besten Seite zeigen: "Cuba Linda" ist eine Hommage an die Menschen in Kuba, zeigt aber auch die Kehrseite der Medaille, die eben nicht so hübsch blankpoliert ist wie bei Buena Vista Social Club.
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Seitenzahl: 233
Veröffentlichungsjahr: 2012
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Hans Herbst
Stories Band 3
Mit einem Nachwort von Bernhard Lassahn
PENDRAGON
Unsere Bücher im Internet:
www.pendragon.de
Originalausgabe
Veröffentlicht im Pendragon Verlag
Günther Butkus, Bielefeld 2009
© by Pendragon Verlag Bielefeld 2009
Alle Rechte vorbehalten
Lektorat: Günther Butkus
Umschlag & Herstellung: Uta Zeißler (www.muito.de)
Gesetzt aus der Adobe Garamond
eISBN: 978-3-86532-293-7
Für Armando und die Anderen
»Der Mensch kann nicht von der Geschichte leben. Man braucht materielle Güter, geistige Nahrung und tatsächliche Zukunftsaussichten um leben zu können, aber vor allem einen Freiraum, den wir alle unter dem Begriff ›Freiheit‹ kennen.«
Vladimir Roca, Félix Bonne, René Gómez, Marta Beatriz Roque
Das Rumherz
Rumbero
Cuba Linda
Dignidad
Hambre
Der Letzte der Schmetterlinge
Für Glück
Nachwort von Bernhard Lassahn
Glossar
Das Rumherz
Kuba, Havanna 1991
El Africano sah den jungen Mann als Erster. Sie nannten ihn so, weil er sehr schwarz war und irgendeine Rolle bei den Santerias spielte.
»Sieh dir das an«, sagte er und deutete nach vorn durch die verschmierte Scheibe.
Sein Partner hob den Blick von der Zigarette, die er aus Granma-Papier drehte, und folgte mit den Augen dem ausgestreckten Zeigefinger.
»Könnte was dran sein«, sagte er und fuhr mit der Zunge über das Papier.
Der Afrikaner ließ den Wagen an.
Der junge Mann ging langsam die Infanta hinunter in Richtung Malecon. Er hielt den Kopf gesenkt, aber ihm entging nichts. Über seiner linken Schulter trug er eine Tasche mit der Aufschrift einer ausländischen Sportartikelfirma. Als er den Polizeiwagen aus der Calle D in die Infanta einbiegen sah, wusste er, das er etwas falsch gemacht hatte.
Er hätte diese auffällige Tasche nicht mitnehmen sollen. Er sah, dass der Wagen von der Brigada Especial war. In ihr dienten die Härtesten und Grausamsten und dabei die Intelligentesten. Sie fuhren auf der anderen Straßenseite langsam in Richtung Cerro, und er dachte, dass alles in Ordnung war. Er zwang sich, nicht den Kopf zu drehen und ging schneller.
Am Ende der Straße, hinter dem Malecon, sah er das Meer, grau, mit hohen Wellen und weißer Gischt, die über die Ufermauer drängte. Der Himmel darüber war niedrig, fast schwarz. Es war Dezember und sehr stürmisch und kühl. Als er das Motorengeräusch hinter sich hörte, wusste er, dass nicht alles in Ordnung war. Er lächelte ein wenig und fühlte sich müde.
Sie stoppten ihn vor dem schmutzigblauen Gebäude von Radio Progreso – eine weiße Hand, die sich ihm durch das Seitenfenster des Wagens entgegenstreckte und eine nachlässige Geste vollführte. Er blieb stehen und sie stiegen aus. Sie kamen ihm irgendwie lächerlich vor in ihren zu engen blauen Uniformen. Es war ihnen verboten, dick zu werden, weil es keinen Stoff gab, um sie neu einzukleiden. Ihre Augen und die tschechischen Automatiks an ihren Hüften waren so lächerlich wie der Tod. Er stand still und sah ihnen entgegen.
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