Dagolus Dagermart der kleine Schamane - Ein Abenteuer in der Karibik - Marc Debus - E-Book

Dagolus Dagermart der kleine Schamane - Ein Abenteuer in der Karibik E-Book

Marc Debus

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Beschreibung

Der kleine Schamane kehrt zurück. Dagolus besucht seinen Freund Dinkelmoos in der Karibik. Er trifft Seeleute, Schiffsjungen und Piraten und erlebt mit ihnen ein spannendes Abenteuer. Was allerdings ein glänzendes Flugobjekt damit zu tun hat, erfahrt ihr im Buch!

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Veröffentlichungsjahr: 2024

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Inhaltsverzeichnis

Ein neues Reiseziel

Das Treffen der Schiffsjungen

Ein neuer Job

Auf See

Ein seltsames Ereignis

Das fremde Schiff

Piraten an Bord

Ein weiterer Piratenangriff

Eine schlimme Strafe

Die Flucht

Die Pirateninsel

Eine Begegnung und ein Versteck

Ein Plan wird geschmiedet

Ein Plan wird umgesetzt

Die Befreiung

Ein unvorhersehbarer Zwischenfall

Eine kleine Korrektur

Dagolus Dagermart

- der kleine Schamane

Ein Abenteuer in der Karibik

Autor: Marc Debus

Illustrator: Holger Helfert

Impressum:

Schreibstark-Verlag

Saalburgstr. 30

61267 Neu-Anspach

Auch das zweite Buch um Dagolus ist meiner verstorbenen Tante, „Godie“, Beate Walter, gewidmet, die mir das Lesen nähergebracht hat. Ohne sie hätte ich nicht so viele schöne Geschichten gelesen, die mich inspiriert und auch mein Fernweh geweckt haben. Es war ein Geschenk, dass ich bei dir aufwachsen durfte.

Gleichzeitig ist das Buch in Erinnerung an meinen ebenfalls verstorbenen Freund Stephan Dick geschrieben, den Holger als Vorlage für unseren Long John Silver gewählt hat.

Ein neues Reiseziel

Dagolus materialisierte, das heißt er erschien wie aus dem Nichts, sich in einer winzigen Kammer. Um ihn herum waren nur fensterlose Holzwände, die geschwungen bis zur Decke hinauf gingen. Auf dem Boden lag eine Matratze mit einer groben, schmutzigen Decke und auf einer kleinen Kiste standen eine Kerze und ein Holzbecher. So eng hatte er es sich das Ganze nicht vorgestellt.

Was machte Dagolus hier? Er wollte seinen Freund Dinklmoos Dotterblom besuchen, der auf einem Schiff in der Karibik, das „Störriger Stör“ hieß, im Jahre 1710 seine Ausbildung machte. Er ging bei einem Schamanen in die Lehre, der auf einem großen Segelschiff den Posten des Schiffsarztes innehatte. Dinklmoos war aber wohl gerade nicht zu Hause, also würde Dagolus ihn wohl suchen müssen.

Er öffnete die Holztür, die fürchterlich in den Angeln knarrte und ein Geräusch verursachte, als würde sie gleich auseinanderbrechen. Er sah in den Gang nach draußen und brauchte eine Zeit, um sich zu orientieren. Die kleine Kabine befand sich im Bauch des riesigen Segelschiffes und davor befand sich der Laderaum, der mit unzähligen Kisten, Fässern und anderen Materialien angefüllt war. Auch ein paar Kanonen konnte er ausmachen, die hinter verschlossenen Luken standen. Es war relativ dunkel und es roch etwas modrig, was allerdings nicht verwunderlich war.

Zum Glück hatte er schon zu Hause Kleidung angelegt, die ihn aussehen ließ, wie ein Schiffsjunge auf einem Schiff zur damaligen Zeit nun einmal ausgesehen hatte. Sogar ein Kopftuch trug er. Seinen Schamanenstab hatte er kleiner gemacht und trug ihn als Fernrohr in einer Halterung an seinem Gürtel. Wenn ihn jemand auf dem Schiff entdeckte, würde er sagen können, dass er nach Douglas McDonald suchte. Das war der Name, den Dinkelmoss hier angenommen hatte.

Die Schiffsjungen in der damaligen Zeit waren in der Regel gut miteinander befreundet und tauschten sich über ihre Arbeit, ihre Kapitäne und ihre Erlebnisse aus, wie es auch die erwachsenen Seeleute in den großen Hafenkneipen der Städte in der Karibik taten. Dagolus folgte nun den langen Gang im Bauch des Schiffes, bis er an eine steile Treppe nach oben gelangte. An deren Ende befand sich eine Luke, durch den man den blauen Himmel sehen konnte. Er stieg die Treppe hinauf und stand dann an Deck eines dreimastigen Schiffes, das im Hafen einer Stadt vor Anker lag.

Ein wildes Treiben herrschte hier, Schiffe wurden beladen, Männer liefen umher und trugen große Körbe bzw. Pakete auf Schiffe oder entluden Dinge von anderen Schiffen. Andere Männer gaben Befehle und rechts von ihm machte sich ein Schiff zum Auslaufen bereit. Es wurden gerade die Leinen gelöst und das mächtige Segelschiff löste sich langsam vom Anlegesteg, ein faszinierender Anblick.

Dagolus stand an der Reling des Schiffes und beobachtete das Treiben eine geraume Zeit, bis er von hinten angesprochen wurde. „Wer bist du denn?“, fragte eine raue Stimme. Dagolus drehte sich herum und sagte freundlich: „Ich bin Pit Dickins und ich suche eigentlich nach Douglas McDonald.“. „Ach so“, sagte der Mann, „du suchst nach unserem Douglas. Den wirst du irgendwo in der Stadt finden. Er ist vor ungefähr einer halben Stunde von Bord gegangen und wollte sich mit ein paar anderen Schiffsjungen treffen. Wir legen nämlich gegen Abend wieder ab.“ Dagolus bedankte sich bei dem Mann und wendete sich dem langen breiten Laufsteg zu, der auf den Anleger führte.

Dagolus wusste, was er zu tun hatte. Er verließ über die lange Planke das große Segelschiff. Die Planke federte und schwankte, als er darüber ging. Schon stand er auf dem Kai, so nannte man die Uferbefestigung des Hafens, und war mitten in dem unendlichen Gewusel aus Menschen, die dort geschäftig und unaufhörlich ihrer Arbeit nachgingen. Er sah auf die lange Häuserzeile, die an der Kaimauer stand und dachte darüber nach, dass es nicht so einfach sein würde, Douglas hier zu finden. Auf einem der Häuser stand: „Handelsgesellschaft Havanna“, also wusste er nun auch, dass er sich in der Hauptstadt der Insel Kuba befand. Er überlegte noch kurz und entschloss sich dann doch in die Stadt zu gehen und sein Glück zu versuchen. Irgendwie würde er seinen Freund schon auftreiben.

Dagolus wendete sich nach links und ging auf eine kleine Gasse zwischen den Häusern zu. Im Hafen war ein typischer Geruch zu bemerken. Es roch nach Fisch und Seetang. Vor den Hafenkneipen, von denen es einige gab, war ordentlich Stimmung. Vor einer der Kneipen unterhielt eine Gruppe von Musikern die mehr oder weniger betrunkenen Seemänner mit Gesang und Tanz und sie wechselten ständig zwischen dem Inneren der Spelunke und der Straße hin und her. Das Ziel war sicherlich, noch mehr Kundschaft in die Kneipe zu locken. Irgendwo mussten die Seeleute ihr sauer verdientes Geld ja ausgeben.

 

Während Dagolus all diese Eindrücke in sich aufnahm, wurde ihm bewusst, dass es doch nicht so einfach sein würde, seinen Freund hier zu finden. Er konnte jetzt schon mit einem Rundblick mindestens drei Lokale ausmachen. Vermutlich würden sich in den dahinterliegenden Straßen noch dutzende weitere befinden. Da war guter Rat teuer.

Dagolus schlenderte einige Meter weiter und beobachtete das Treiben auf einem anderen, sehr großen Schiff, das gerade erst angelegt hatte. Die Holzplanken waren schon auf den Steg ausgelegt und ein Mann brüllte lautstark Befehle über das Deck, während Hafenarbeiter und Seeleute anfingen die Ladung von Bord zu löschen, das bedeutete sie räumten die Waren aus dem Schiff heraus. Plötzlich tauchte aus der hinteren Kajüte, dem Wohnraum der höhergestellten Manschaftsmitglieder, ein Junge auf, der in seiner Kleidung Dagolus sehr ähnlich sah. Er ging auf den Kapitän zu, der das Treiben an Bord betrachtete und sprach ihn an. Der alte Seebär lächelte und legte ihm die Hand auf den Kopf, während er mit ihm sprach.

Dann rannte der Junge los und sprang gutgelaunt über die Planke auf den Anleger hinunter. Während er das tat erblickte er Dagolus und kam auf ihn zu: „Du bist neu hier“, sagte er, „ich heiße Fietje und bin Schiffsjunge der „Alten Walross“ die du hier siehst. Hast du Lust mit zu der Kneipe zu kommen, in dem wir Schiffsjungen uns treffen, um ein paar leckere Krüge Mangosaft zu leeren und eventuell auch einen Rum, wenn irgendwer einen hat besorgen können?“

Das konnte man wirklich als Glück bezeichnen, deshalb zögerte Dagolus nicht mit seiner Antwort „Aber selbstverständlich“, sagte er und stellte sich Fietje erst einmal als Pit vor. „Ich habe natürlich große Lust die anderen Schiffsjungen kennenzulernen.“ Fietje klopfte ihm auf die Schulter und sagte fröhlich „Dann mal los!“ Schon hüpfte er weiter in eine kleine Gasse hinein, während Dagolus ihm folgte.

Nach einigen Metern bog er um eine Ecke in eine kleine Seitenstraße ein, der sie einige hundert Meter folgten, wo sie dann nach einem weiteren Abbiegen vor einer sehr heruntergekommenen Kneipe endeten. Der Laden hieß „Zum einäugigen Piraten“. Sie traten durch die kleine Eingangstür und Dagolus war erstaunt. Im Gegensatz zum finsteren Äußeren herrschte im Inneren eine wirklich gute Stimmung und viele junge Leute waren anwesend. Ein alter dünner Seemann spielte auf einem ziemlich heruntergekommenen Schifferklavier, so nannte man die Ziehharmonika unter Seeleuten, Seemannsieder, die aus allen Ecken begeistert mitgesungen wurden.

 

Das Treffen der Schiffsjungen

„Fietje, wie schön, dass du da bist!“, ertönte eine weibliche Stimme von der Seite. Eine dicke ältere Frau kam auf ihn zu und drückte ihn herzlich an sich, während sie ihm einen dicken feuchten Kuss auf die Wange drückte. Fietje lachte dabei und sagte zu Dagolus: „Das ist Mamsel van Grachtenblick, ihr gehört der Laden hier.“ Kaum hatte er dies gesagt umarmte die alte Frau Dagolus ebenfalls und auch um den feuchten Kuss kam er nicht herum. „Auch dir ein herzliches Willkommen junger Freund“, flötete sie, „wer auch immer du sein magst!“ „Ich heiße Pit Dickins“, sagte er und wollte ihr die Hand reichen. Stattdessen wurde er noch einmal umarmt und geküsst. Dann trottete die fröhliche Frau zurück hinter ihre Theke und füllte zwei Krüge für Dagolus und Fietje. Schon der erste Schluck brachte ihn zum Schwärmen. Mangosaft gemischt mit Joghurt und ein wenig Zucker: süß und schmackhaft, genau das Richtige bei der Hitze draußen.

---ENDE DER LESEPROBE---