Mit dem VW T4 unterwegs - Marc Debus - E-Book

Mit dem VW T4 unterwegs E-Book

Marc Debus

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Beschreibung

Reisen mit einen VW T4 Multivan, der bereits totgeglaubt war - Über 100000 Kilometer durch Europa - Immer ein Abenteuer und trotzdem gibt es nichts schöneres - Vom Nordkap bis Gibraltar und noch immer unterwegs - Eine echte Autoliebe, die noch lange nicht vorbei ist...auf die nächsten 100000 Kilometer.

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Inhaltsverzeichnis

Ein neues Spielzeug

Nordfrankreich 2014 – die erste lange Tour

Cornwall und Wales – Sommer 2015

Zwischenbericht zum Bus

Südfrankreich Oktober 2016

Sommerrundreise 2018

Südfrankreich und Spanien Herbst 2018

Sommer 2019 – Elbsandsteingebirge und Sächsische Schweiz

Skandinavien 2020 – ein Corona Abenteuer

Kurztrip nach Belgien Juni 2021

Skandinavien 2021

Frankreichrundreise, April 2022

Lieber VW-Bus,

Nachwort

Marc Debus & Anne Melis

Mit dem VW T4 unterwegs

Reiseberichte, die mit einem tollen Fahrzeug entstanden sind

Satz und Layout: Schreibstark-Verlag

Alle Photos Marc Debus und Anne Melis

Schreibstark-Verlag

Saalburgstr. 30

61267 Neu-Anspach

Ein neues Spielzeug

In den letzten Monaten waren VW-Busse immer wieder Thema. Ob es die Tatsache ist, dass der T1 ein tolles Fahrzeug war und ich mich gut an meinen Urlaub mit meinem alten Kumpel Jörgi an der Ostsee erinnere, wo sein T1 dabei war, oder an die Fahrten mit Gauls T2 und später mit dem eigenen T3 California (bei dem das Aufstelldach nie dicht war).

Dann entdeckte ich dieses Angebot im Internet…ein T4 Multivan in einem hässlichen grün, wobei Farbe ja kein Problem darstellt. Der Preis war gigantisch, zumal es sich um den T4 mit dem Fünfzylinder-Audi-Motor handelte. Also fuhr ich mir das gute Stück anschauen. Nach einer Probefahrt und Nachverhandlungen wechselte der T4 am 11.11.2013 mit 258000 Kilometern in meinen Besitz, womit eine wahre Autoliebe beginnt

Zu Hause wird der Bus gereinigt und in der Werkstatt von Kai Dreyer das erste Mal durchgecheckt. Ein Ölwechsel und nun kann der Spaß beginnen.

Ein wenig Initiative wird gleich unternommen. Es werden Getränkehalter an Fahrer- und Beifahrerseite montiert, eine Ablage an der Frontscheibe installiert und ich finde im Internet die passenden Vorhänge für den Multivan. Natürlich bekommt er ein MP3 Radio und ein paar ordentliche Boxen. Gleichzeitig wird die Umlackierung geplant und das Abtönen der hinteren Scheiben in Auftrag gegeben. Dann steht den Urlaubsfahrten nichts mehr im Weg.

Nordfrankreich 2014 – die erste lange Tour

Sonntag, 05.01.2014

Nachdem der Bus nun, meiner Meinung nach, fit für die erste Tour gemacht ist, entschließe ich mich nach Nordfrankreich zu fahren. Er ist zwar zu diesem Zeitpunkt noch grün, aber das sollte bei der Fahrt wohl nicht stören. Der Termin in der Lackierwerkstatt war aber bereits gemacht. In Nordfrankreich gibt es einige Ecken, die ich schon besucht habe und andere Ecken, die ich noch unbedingt sehen will, also mache ich mich auf den Weg.

Die erste Etappe führt mich durch Belgien nach Laon. Da es sehr kalt draußen ist, buche ich eine kleine Pension, die ich gegen 17 Uhr erreiche. Der Bus wird geparkt und kurz gecheckt. Keinerlei Schwierigkeiten auf der Fahrt…der Ölstand stimmt und alles andere scheint auch in Ordnung zu sein.

Nachdem ich das Zimmer bezogen habe, mache ich mich mit der Kamera bewaffnet auf den Weg in die Oberstadt, die über eine lange Treppe zu erreichen ist. Ziel ist die mächtige Kathedrale, die ich bereits von Weitem sehen konnte. Im Kino läuft der Hobbit und überall blinkt noch die Weihnachtsbeleuchtung.

Die Straßen sind menschenleer und die mächtige Kathedrale wirkt gigantisch in der Altstadt. Wunderschön angestrahlt kann man viele Details erkennen. Bewundernswert sind vor allem die beiden Türmen, an deren Spitzen in Ecknischen vier mächtigen Bullen aus Stein stehen…ein imposantes Bauwerk.

Nun folgt ein Fußweg durch die Stadt. Ich habe auf einer Karte entdeckt, dass einige hundert Meter neben der Kathedrale noch eine Templerkappelle stehen soll. Diese steht in einem einsamen Garten…achteckig, wie es für Templerkapellen üblich war, klein und bescheiden. Wenn man nicht wüsste, dass hier ein Überbleibsel mit einer gewaltigen Geschichte steht, könnte man sie glatt übersehen.

Danach geht es die Treppe wieder hinunter. Noch ein paar Bilder von der Burgmauer und dann kehre ich in einem kleinen französischen Lokal, „Le Campus“ am Fuß der Treppe ein. Hier trinke ich noch zwei Bier und zwei ältere Franzosen prosten mir freundlich zu.

Als geschlossen wird, sind es nur noch einige wenige Meter bis zum Hotel am Bahnhof. Ein langer und erlebnisreicher Tag geht zu Ende.

Montag, 06.01.2014

Am Morgen geht es die Treppe zur Oberstadt direkt wieder hinauf, nachdem der Bus gepackt worden ist. Ich schaue mir die Kathedrale nun von innen an und bin begeistert. Sie erstrahlt in einem rötlichen Licht und ist völlig frei von anderen Besuchern. Das riesige Rosettenfenster wird von Blautönen dominiert und auch die anderen Fenster sind mit vielen farbigen Motiven versehen.

Auch die Templerkapelle soll laut dem Schild am Garten heute Morgen geöffnet sein, was dann auch zutrifft. Das Innere der Kapelle aus dem zwölften Jahrhundert ist klein und relativ unverziert. Eine Kuppeldecke, ein Flieseninlay auf dem Boden, eine schöne Steinfigur und einige Grabplatten prägen den Raum…trotzdem in jedem Fall sehenswert.

Im Bus wähle ich eine Route, die über kleine Straßen nach Gisors führt. Unterwegs entdecke ich alte Landhäuser und Schlösser in Gegenden, wo man sie nie vermuten würde. Eines davon ist sogar vernagelt und wirkt trotz allem noch immer pompös. Unterwegs gönne ich mir den ersten Wein aus einem Plastikbecher, während ich über schmale Landstraßen schaukele. Auf einem Parkplatz stelle ich das Standgas des Busses ein wenig nach oben, weil er an Ampeln immer auszugehen droht. Danach ist alles in Ordnung.

Auf dem Weg bieten sich noch einige Eindrücke. Die Route führt durch mächtige, alte Stadttore und ein wirklich altes Autowrack liegt am Wegesrand. So etwas hätte man in Deutschland vermutlich schon zwanzig Jahre früher weggeräumt.

Am frühen Abend erreiche ich Gisors. Das Städtchen interessiert mich schon länger, weil die Burg in der Geschichte der Templer eine große Rolle spielt. Nicht nur, dass der letzte Großmeister Jacques de Molay hier inhaftiert war, sondern die Burg gehörte auch den Templern und es rankt sich eine Legende um eine unterirdische Kapelle, die der ehemalige Gärtner Roger Lhomoy bei einer eigenen Grabung 1946 entdeckt haben wollte.

Als erstes beziehe ich ein nettes Hotel (Hôtel Moderne), das direkt am Bahnhof der Stadt liegt. Vorher decke ich mich noch mit Getränken und Kleinigkeiten zum Essen ein. Danach wende ich mich der Stadt zu und will mir einen ersten Eindruck verschaffen.

Ich laufe zur Burg und man kann den Innenhof ohne Eintritt betreten. Das Kassenhäuschen sagt mir allerdings, dass die Burg zurzeit generell für Besichtigungen gesperrt ist, was mich ein wenig enttäuscht. Ich schaue mir den Innenhof an und betrachte die Motte in der Mitte der Anlage deren Zugang abgesperrt ist. Das Tor ist ca. 60 cm hoch und es ist niemand zu sehen. Also mache ich mich zu einer individuellen Besichtigung auf den Weg und schaue mir den oberen Teil an, der von einer Herde Ziegen bevölkert wird, die sich über meine Anwesenheit nicht freuen. Ich mache einige Bilder. Sogar der Ort der befüllten Grabung von Lhomoy ist noch gut zu sehen, da noch immer Erde nachrutscht und rundherum eine Absperrung steht (Die Erlebnisse hier fanden später Eingang in meinen Roman „Das Geheimnis von Gisors“.)

Wieder im Burghof angekommen, umrunde ich die Motte und sehe mir die Gänge an, die hier unten in den kleinen Berg führen. Dann gehe ich hinunter und schaue mir die alte Kathedrale des Ortes an.

Erst trinke ich einen Kaffee und einen leckeren Weißwein, bevor ich mich einen Sushi Restaurant, das „Myagi“, zuwende, das ich auf dem Weg in die Stadt bemerkt hatte. Dann geht es zurück Richtung Hotel. Ich entdecke eine Bar, das „La Houblonnière“, die aber gerade am Schließen ist, doch ich bekomme noch einen Weißwein. Einige ältere Franzosen sitzen mit dem Wirt noch in der Bar. Irgendwann kommt der Wirt zu mit, klopft mir kurz freundlich auf die Schulter und dann schließt er den Rouladen und füllt meinen Wein auf. Man bittet mich hinüber an den Tisch und ich unterhalte mich mehr recht als schlecht noch einige Wein weiter mit den alten Herren…ein echt schöner Ausklang des Abends.

Dienstag, 07.01.2014

Morgens wird gefrühstückt und ich fahre noch einmal zur Burg, um Bilder im Morgenlicht zu machen und dann geht es wieder auf die Landstraße Richtung Rouen. Unterwegs buche ich das „Hôtel De La Cathédrale“, das in einem alten, schönen Stadthaus untergebracht ist. Dann geht es in die Stadt. Die Kathedrale wird besichtigt, der alte Uhrenturm und einige andere mächtige Kirchen, in einer ist sogar eine Kunstausstellung zu sehen. Auch dem Chateau wird ein Besuch abgestattet. Unterwegs entdecke ich auch einen Comicshop, in dem ein „Blake und Mortimer“ Bild steht, das vom Zeichner unterschrieben ist. Ich kehre zurück und kaufe es für einen kleinen Kurs und verstaue es dann unter der Rückbank des Busses, bevor ich wieder ins Zentrum zurückkehre.

Nun folgen einige Biere in einem Irish Pub, um den Kauf zu begießen, bevor beim Inder der Magen gefüllt wird. Danach geht es zur Nachtruhe.

Mittwoch, 08.01.2014

Der Bus wird nach einem guten Frühstück im Hotel bestiegen und es geht weiter nach Amiens. Auf den Landstraßen gibt es wieder viel zu entdecken und ich genieße die Fahrt genauso, wie die Besichtigungen in den Städten. Überall gibt es etwas zu sehen. Frankreich ist einfach wunderschön.

In Amiens wird dann in der Nähe der Kathedrale geparkt und das mächtige Bauwerk wird besichtigt. Ich habe ein kleines Zimmer in der Nähe der Kathedrale ergattert und schlendere danach durch die Stadt. Dann packt mich der Ehrgeiz. Als ich knapp 20 Jahre alt war, war ich hier auf einer Interrail-Tour auf einem

Campingplatz, von dem aus man die Kathedrale bewundern konnte. Ich erinnere mich genau an den Ausblick, aber es ist nirgendwo ein Campingplatz zu finden.Nach einigem Suchen werde ich im Park Saint-Pierre fündig. Heute ist hier ein Caravan Stellplatz, aber das kleine Büdchen des Campingplatzes ist noch da. Ich werde sentimental und trinke eines der mitgenommenen Biere mit dem gleichen Ausblick wie damals. Dann kehre ich in mein Hotel zurück.

Donnerstag, 09.01.2014

Heute geht es gemütlich auf den Weg nach Hause. Im Supermarkt wird noch Wein und anderes für zuhause gekauft und dann geht es zurück. Der Bus erreicht ohne Murren den Heimathafen. Ein guter Kauf!!

Cornwall und Wales – Sommer 2015

Freitag, 14.08.2015

Die Reise beginnt am Freitagmorgen und wir (meine damalige Begleiterin und ich) fahren mit dem gut beladenen, mittlerweile schwarzen T4 Richtung Frankreich. Wir passieren Belgien, um uns nach Calais, zu unserer gebuchten Autozugdurchfahrt durch den Tunnel nach England zu begeben. Es läuft alles problemlos, allerdings müssen wir in Calais am Check-In fast zwei Stunden warten, bis es losgeht. Hier ist genügend Gelegenheit noch einmal das Fahrzeug zu checken…alles ist in Ordnung.

Wir fahren durch lange Eingangsbereiche, werden schließlich in einer Reihe eingeordnet und fahren dann in den Zug ein. Ein ungewohntes Erlebnis, da es früher immer mit der Fähre oder dem Tragflächenboot nach England ging. Die Zugfahrt selbst geht schnell, nur knapp 20 Minuten sind wir durch den Tunnel unterwegs und kommen gegen 17.30 Uhr auf der Insel an.

In England angekommen heißt es sich dem Linksverkehr stellen, was allerdings kein Problem darstellt, da ich schon öfters in England mit dem Auto unterwegs war. Wir fahren nach Ashford, wo wir ein kleines Hotel für die erste Nacht gebucht haben. Nach dem Einchecken begeben wir uns in ein typisches englisches Städtchen und finden schnell einen Pub, vor dem es, wie sollte es auch anders sein, kurz zuvor eine ordentliche Schlägerei gegeben hat, die Kontrahenten sind noch schwer lädiert vor Ort und

verhandeln mit der Polizei. Im Pub ist es gemütlich. Es gibt gutes Ale und kleine Snacks. Gegen 23 Uhr sind wir zurück und verbringen eine gute Nacht in unserem Hotel.

Samstag, 15.08.2015

Nach dem Frühstück brechen wir in Richtung Hastings auf. Unterwegs entdecken wir den malerischen Ort Rye. Wir parken den Bus und schlendern durch die Altstadt, mit alten Häusern, der schönen Kirche St. Mary´s und einem beeindruckenden alten Stadttor. Ruckzuck haben wir eine Stunde in Rye verbracht. Im Supermarkt decken wir uns mit einigen Kleinigkeiten und ein paar Bier ein. Die Wahl fällt auf das mir von früheren Aufenthalten bekannte „Old Speckled Hen“, was auch aus der Dose sehr lecker schmeckt.

Wir erreichen Hastings und parken an einem Parkplatz unterhalb der Burg. Dann schlendern wir durch die Altstadt, einige Antiquitätenläden und besuchen einen kleinen Pub. Ich möchte gerne später im „Robert de Mortain“, einem Pub im oberen Teil der Stadt etwas Essen. Für mich ist das Haus interessant, weil es der Rest von „Netherwood House“ ist, in dem Aleister Crowley seine letzten Tage verbracht hat und wo er in seinem Zimmer verstorben ist.

In der Altstadt entdecken wir einen Laden, der „Wackelqueens“ verkauft. Sie wird im Bus platziert und winkt nun allen entgegenkommenden Autos. Wir erreichen das „Robert de Mortain“ und ich lichte das Gebäude von allen Seiten ab. Im Inneren sitzend genießen wir die urige Atmosphäre eines schon sehr lange existierenden Pubs. Das Essen ist sehr lecker und die Portionen sind für den Preis reichlich…und auch das Bier schmeckt gut. Auch hier spürt man etwas, das ich auch an anderen Orten gefühlt habe, an denen Crowley länger gelebt hat. Was es ist, weiß ich nicht…aber es fühlt sich auch nicht beängstigend an. Danach brechen wir gut gesättigt wieder auf und entdecken einen Campingplatz in East-Wittering, wo wir mit dem Bus unterkommen. Wir laufen zum Strand hinunter und genießen den Sonnenuntergang, bevor wir im „Shore Inn“ einkehren, wo wir noch ein oder zwei Bier genießen, die uns sicher eine gute Nacht bescheren.

Sonntag, 16.08.2015

Am Morgen geht die Fahrt Richtung Portsmouth. Bevor die Museumschiffe erreichen, die wir besichtigen wollen, machen wir noch einen Stopp am Portchester Castle, das wir uns näher anschauen wollen. Im Inneren der Mauern existiert noch eine kleine schöne Kapelle und ein alter Friedhof. Wir sind alleine hier und genießen die Ruhe, bevor es in die Innenstadt von Portsmouth weitergeht. Hier steht dann der erste T1, die in Cornwall haufenweise herumfahren, weil man sie als Camper mieten kann. Das alte Schätzchen wird ausgiebig bestaunt und dann wird als erstes die „HMS Warrior“ besichtigt. Ein mächtiges altes Segelschiff, dass noch hervorragend erhalten ist.

Danach folgt die „HMS Viktory“, das Flaggschiff von Admiral Nelson, auf dem er auch sein Leben gelassen hat. Die Stelle ist auf Deck mit einer Messingplatte markiert. Drei mächtige Kanonendecks zeigen, dass man das Schiff zu fürchten hatte. Auch hier ist der Zustand des Erhalts bemerkenswert. Hier leisten Restaurateure und Museumsangestellte Erstaunliches, dass diese geschichtlichen Zeitzeugen noch heute so zu erleben sind.

In einer weiteren Halle befindet sich die „Mary Rose“, die vom Grund des Hafenbeckens geborgen wurde. Sie ist hier so ausgestellt, wie sie aus dem Wasser gezogen wurde. Man kann sich durch die Überbleibsel das Schiff noch gut vorstellen. Anhand von Zeichnungen wird deutlich, wie das Schiff in alten Tagen ausgesehen haben muss. Unzählige Gebrauchsgegenstände und persönliche Sachen, die innerhalb des Schiffes gefunden wurden, sind ebenfalls zu sehen. Vom Trinkkrug bis zum Hammer ist hier alles vertreten. Ebenfalls ausgestellt sind ein menschliches Skelett und das Skelett eines Hundes, die ebenfalls im Schiff gefunden wurden.

Vor dem Museum steht dann ein waschechter Mod- Roller. Auch dieses Gefährt wird ausgiebig bewundert, bevor wir die Hafenseite wechseln, um uns das englische U-Boot HMS Alliance anzusehen. Doch das Royal Navy Submarine Museum bietet noch mehr. Die Reste der „Holland 1“, dem ersten U-Boot der Royal Navy, sind ebenfalls hier und man kann sogar in das Boot hinein. Des Weiteren befindet sich noch ein Mini U-Boot hier. Dann gehen wir zur „HMS Alliance“ hinaus und besichtigen das Innere des Bootes. Kein großer Unterschied zu den deutschen U- Booten…man ist immer wieder erstaunt, wie hier eine Mannschaft wochenlang leben kann.

Danach fahren wir weiter und entdecken ein kleines Hotel in Honiton im Internet, das sehr günstig ist. Hier endet dann die heutige Reise. Das „Heatfield Inn“ hat einen eigenen Pub, in dem wir ein leckeres Hähnchen serviert bekommen, zu dem man das übliche Bier trinken muss. Der Abend endet früh in einem riesigen Himmelbett.

Montag, 17.08.2015

Das englische Frühstück im „Heatfield Inn“ ist der Knaller…alles wie es sein soll: leckerer Speck, Spiegeleier, Sausages und und...wir werden satt.

Danach geht die Fahrt weiter ins englische „Nizza“, nämlich nach „Torquay“. Wir haben bestes Wetter. In Torquay begrüßen uns Palmen und der Stadtrundgang ist wunderschön. Der Hafen wird von einem mächtigen Riesenrad und unzähligen Jachten beherrscht. Natürlich finden wir auch hier wieder einen uralten Pub, mit dem Namen „The Hole In The Wall“, der zu dem alten Gebäude passt. Das Bier ist lecker, die Gäste nett. Wir haben ein Gespräch mit ein paar Engländern, die uns ein wenig über Torquay erzählen. Hier wird dann auch der Plan geboren, das Wohnhaus von „Agatha Christie“ zu besuchen, das nicht weit von Torquay entfernt zu finden ist.

Die Sträßchen werden enger. Wir passieren die ersten Landstraßen, wo die Busspiegel links und rechts fast im Gebüsch schleifen. Zum Glück kommt fast nie Gegenverkehr. Schon nach 15 Minuten sind wir in Greenway. Wir parken den Bus und laufen durch den Park zum Wohnhaus, das besichtigt werden kann. Wir werden von einem alten Reisebus begrüßt, der in tadellosem Zustand am Eingang des Parks steht.

Dann erreichen wir die weiße Villa und sind gespannt, wie die bekannte Schriftstellerin wohl gelebt hat. Eine riesige Sammlung archäologischer Artefakte findet sich im Haus, vornehmlich aus Ägypten, da Agatha Christies Ehemann Archäologe war und mit seiner Frau lange in Ägypten weilte. So ist auch ihr Roman „Tod auf dem Nil“ entstanden.

Danach schlendern wir durch den riesigen Park und genießen die Ausblicke auf den River Dart, an dem das Anwesen gelegen ist. Zurück am Bus, setzen wir mit der Fähre über nach Dartmouth, wo wir bei dem tollen Wetter am Hafen Fish und Chips genießen…so kann der Urlaub weitergehen.

Wir recherchieren und entdecken ein sehr günstiges Guesthouse in Hope Cove. Schon der Weg dorthin ist malerisch. Vor Ort telefonieren wir mit dem Eigner, der uns erklärt, wo die Schlüssel sind. Das Guesthouse thront über Hope Cove und der Blick auf das Meer ist gigantisch. Wir beziehen ein winziges Zimmer und haben indische Mitbewohner, die gerade indisch kochen, was deutlich am Geruch zu erkennen ist…Ich bekomme Hunger.

Wir laufen über lange Treppen in den Ort hinunter und entdecken einen Pub, der „The Cove“ heißt. Hier bekommen wir zwar etwas zu trinken, aber die Küche ist kalt. Wir beschließen noch ein Stück zu laufen und dann am Bus etwas aus unseren Vorräten zu kochen. So wird bei einem gigantischen Sonnenuntergang mit einer der beeindruckendsten Ausblicke, an die ich mich erinnern kann, Abendessen gekocht und Dosenbier getrunken, so dass die leichte Kritik an unserem Zimmer gar nicht mehr so schlimm ist, als wir ins Bett gehen.

Dienstag, 18.08.2015

Schon sehr früh verlassen wir diesen malerischen Ort und genießen in der frühen Morgensonne noch einmal den Ausblick. Das nächste Ziel ist Bigbury on Sea. Hier gibt es eine kleine vorgelagerte Insel mit einem Pub und einem Restaurant, das auf allen Bildern wunderschön aussah. Wir erreichen den Strand und es ist tatsächlich so schön, wie es im Vorfeld ausgesehen hat, leider macht uns der Gezeitenstand einen Strich durch die Rechnung und wir besuchen das kleine Eiland nicht. Also geht es weiter die Küste entlang.

Wir passieren Plymouth, was wir uns nicht anschauen, da wir gerade keine Lust auf eine größere Stadt haben und suchen uns als nächstes Ziel die „Lost Gardens of Herigan“ aus. Hier verbringen wir eine längere Zeit und schauen uns in einem Spaziergang die Gärten, die Pferde und die Gewächshäuser an, bevor wir im zugehörigen Restaurant noch einen leckeren Drink nehmen.

Dann trägt uns der alte T4 auch schon weiter. Wir erreichen Falmouth, wo wir ein kleines schnuckeliges B&B (das Trelawny Guest House) finden, in dem wir zwei Übernachtungen buchen, um uns die nähere Umgebung ohne Stress anschauen zu können. Abends geht es nach Falmouth hinein, doch der Ausflug endet schon nach einer Viertelstunde, weil eine Möwe meinte uns unvorbereitet zu bombardieren…und zwar sehr erfolgreich. Zurück in das B&B und dann starten wir einen neuen Versuch. Wir schauen uns das kleine Städtchen und seinen Hafen an, bevor wir im „Finn M´Couls“ einkehren, wo wir bei gutem Bier, Cider und einem kleinen Essen den Rest des Abends verbringen und wieder nette Einheimische finden, mit denen wir uns ausgiebig austauschen.

Mittwoch, 19.08.2015

Nach einer geruhsamen Nacht und einem Kaffee, den wir uns unterwegs holen, ist das Ziel „Land´s end“ und alles, was es sonst noch zu sehen gibt. Das Wetter ist fürchterlich…Nebel und ständig wieder Regen. Die gigantischen Ausblicke bleiben uns somit versagt. Als erstes erreichen wir das „Minack theater“, das bei Portcuno in imposanter Lage in die Felsenküste gebaut wurde. Hier werden klassische Stücke aufgeführt und der Hintergrund aus Küste und Ozean bildet die natürliche Kulisse. Leider regnet es auch hier in Strömen und der Genuss des schönen Theaters leidet ein wenig. Zum Glück habe ich eine gute Wachsjacke dabei.

Nun geht es zum westlichsten Punkt Englands, der malerische Ausblicke bieten soll…heute leider nicht. Der Regen setzt sich fort und durch den Nebel kann man fast überhaupt nichts sehen. Wir bewundern die zahlreichen Souveniershops für Touristen…die allerdings heute schlauerweise auch nicht hier sind. Einige Ausblicke auf die schroffen Felsen sind im Nebel auch noch zu erhaschen und die raue See schlägt mit Getöse gegen die Felsen. Zumindest bekommen wir hier einen warmen Kaffee, bevor es auf den Rückweg nach Falmouth geht.

Unterwegs wollen wir uns in jedem Fall noch St. Michael's Mount anschauen, wenn das Wetter es zulässt. Das kleine Gegenstück zu Mount Sankt Michel in Frankreich soll einen Besuch wert sein. Wir erreichen Marazion und das Castle auf der Insel verschwindet im oberen Bereich in Nebelschwaden…aber es regnet nicht.

Wir rüsten uns für kommende Schauer und überqueren die Meerenge zum Eiland, das bei Flut nicht passierbar ist. Man sollte also bei einem Besuch vorher schauen, zu welchen Zeiten man die Insel zu Fuß erreichen kann, wenn man sich das Geld für eine Überfahrt sparen möchte. Die Anzahl der Besucher ist gegenüber unseren vorherigen Besuchen entsprechend hoch. Das Castle erinnert an Schottland und im Inneren finden sich wie üblich zahlreiche Schwerter und Prunkstücke aus der guten, alten Zeit. Auch die Einrichtung ist in einem guten Zustand. Besonders beeindruckend ist der obere, zur See hin gelegene, Außenbereich mit Kanonen und einem tollen Ausblick. Auch die Schornsteinkonstruktionen erinnern an die gegenüberliegende französische Seite. Wir bewundern die schöne Kapelle des Castles und stellen verwundert fest, dass sich auch alte Samurai Rüstungen und viele Waffen aus fernen Ländern in der Sammlung des einstigen Besitzers finden. Ein kleines Bild verrät uns, dass sogar Buffalo Bill diesen Ort besucht hat.

Nach der Besichtigung gehen wir durch die Gärten hinunter zu dem winzigen Ort, der ebenfalls noch auf der Insel liegt. Hier genießen wir unser erstes Bier und warten ab, ob sich der wiedereinsetzende Regen hier abwarten lässt, um auch von oben trocken wieder aufs Festland zu gelangen. Wir stellen fest, dass es sich manchmal lohnt, zwei Bier zu trinken. Zurück in Falmouth, geht es nach einer (nun warmen) Dusche erneut in die Stadt. Möwen werden dabei immer kritisch beäugt, aber es geht alles gut. Manchmal ist es dann auch gut, man wählt einfach den gleichen Pub erneut, was uns wieder einen tollen Ausklang des Abends beschert. Heute sind mehr Gäste hier, die Fußball schauen und die Stimmung steigt im Laufe des Spiels und mit der Menge der Stouds, die getrunken werden. Noch im Pub beschließen wir, dass wir am morgigen Tag Tintagel Castle besuchen wollen, von dem noch immer vermutet wird, dass es sich hier um das legändere Camelot handeln soll. Zumindest wollen wir uns einen eigenen Eindruck verschaffen.

Donnerstag, 20.08.2015

Nach einer längeren Fahrt an der Westküste entlang, mehreren Fotostopps und kleinen Pausen erreichen wir Tintagel. Wir suchen einen Stellplatz für den Bus und machen uns auf den Weg, das Castle zu besichtigen, was auf einem Felsen über dem Meer liegt. Im Ort bewundern wir schon die sehr alten Häuser, das historische Postoffice und die alten Pubs. Dann geht es einen langen Weg zum Meer hinunter, bevor der Aufstieg zum Castle über eine steile und enge Treppe erfolgt. Hier komme ich das erste Mal seit Tagen wieder ins Schwitzen, aber der Aufstieg lohnt sich.

Wer allerdings ein großes Castle erwartet, ist auf dem Holzweg. Es finden sich nur einige Mauerreste und ein kleines Eingangstor auf dem Felsen. Den Rest haben Feinde, die Zeit oder die Naturgewalten beseitigt. Die Ausblicke auf die Steilküste sind einen Besuch mehr als wert. Die Hoffnung Artus oder Merlin zu begegnen, gebe ich aber auf.

Zurück im Ort kehren wir noch kurz in einem der alten Pubs ein, wo wir die Weiterfahrt planen wollen. Wir beschließen den Dartmore Nationalpark zu besuchen, der wegen des dort liegenden Gefängnisses schon vorn Arthur Conan Doyle als Schauplatz für seinen Hund von Baskerville gedient hat. Wo Sherlock Homes war, sollte man doch auch einmal gewesen sein.

---ENDE DER LESEPROBE---