Das Aroma der Liebe - Puran Füchslin - E-Book

Das Aroma der Liebe E-Book

Puran Füchslin

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Beschreibung

'Kinder und Narren sagen die Wahrheit' - eine Weisheit der einfachen Art. Diesem Motto versuche ich, so nahe wie möglich zu bleiben, und es freut mich, wenn Ihr daraus 'Herzerfrischendes' lesen könnt - ein Abenteuer des Jahres 2020. Das Leben hat mir, wieder und noch einmal, eine Wende beschert, die weit von dem entfernt ist, was ich mir hätte vorstellen können. Seit vielen Jahren kündigen Träume solche Umwandlungen an, zeigen mir, wo die Nabe liegt im Mosaik, das sich dann umschichtet, umwälzt, umformt, dreidimensional, nicht nur auf der Fläche, sondern auch in der Höhe. Und irgendwann steht da einfach etwas vor mir, ein einfacher Satz: 'Das Aroma der Liebe kommt an'... es bewegt mein Innerstes, begleitet mich ein volles Jahr lang, bevor es dann umsetzbar wird - wie jetzt in diesem Buch. Es geht um einfache Dinge, liebe Freunde; wenn Ihr darin Eure eigenen Gefühle, Gedanken, Überlegungen wiedererkennt, dann kommt das Buch da an, wo ich mir seinen Aufenthaltsort wünsche, im Herzen der Menschen, die 'mein Dorf der Kindheit' ausmachen. Ein Buch über die Werte und Sichtweisen der Jugend, ein halbes Jahrhundert alt, und wie sie nun auf die Erlebnisse und Wirklichkeiten des Frühlings im Jahre 2020 treffen, die so viel Überdenken und Neu-Beurteilen von uns allen fordert...

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Liebe Freunde,

'Kinder und Narren sagen die Wahrheit' - eine Weisheit der einfachen Art. Diesem Motto versuche ich, so nahe wie möglich zu bleiben, und es freut mich, wenn Ihr daraus 'Herzerfrischendes' lesen könnt - ein Abenteuer des Jahres 2020.

Das Leben hat mir, wieder und noch einmal, eine Wende beschert, die weit von dem entfernt ist, was ich mir hätte vorstellen können. Seit vielen Jahren kündigen Träume solche Umwandlungen an, zeigen mir, wo die Nabe liegt im Mosaik, das sich dann umschichtet, umwälzt, umformt, dreidimensional, nicht nur auf der Fläche, sondern auch in der Höhe.

Und irgendwann steht da einfach etwas vor mir, ein einfacher Satz: 'Das Aroma der Liebe kommt an'... es bewegt mein Innerstes, begleitet mich ein volles Jahr lang, bevor es dann umsetzbar wird - wie jetzt in diesem Buch.

Es geht um einfache Dinge, liebe Freunde; wenn Ihr darin Eure eigenen Gefühle, Gedanken, Überlegungen wiedererkennt, dann kommt das Buch da an, wo ich mir seinen Aufenthaltsort wünsche, im Herzen der Menschen, die 'mein Dorf der Kindheit' ausmachen.

Von Zeit zu Zeit versuche ich, Euch die Sichtweise, in der diese Inhalte ihre Wurzeln haben, nachvollziehbar zu machen - in sich ebenso ein Abenteuer, es leiten sich daraus nur Haltungen ab, die möglich werden können, neue Aspekte mit einbeziehen in das, wo wir uns zuhause fühlen, ein Assimilieren, Erweitern, in unserem Denken, Fühlen und Handeln, unabhängig von Alter, Status oder anderen Unterscheidungen und Verschiedenheiten.

Herzlich

Richterswil, im Frühling 2020 Puran Füchslin

Inhaltsverzeichnis

Das Netz der Wahrheit ist Liebe

Unser Lernen im Leben, Try and Error

Für einen Fisch, ans Ufer geworfen...

...weil sie einen Namen und eine Form hatte

Wenn die Hand die gibt, grösser ist...

Ein neues Jahr, ein neuer Frühling

Blühende Schlüsselblumen und ein Satz kalte Ohren

Die Majestät der Grossen Stille

Das Kommen und das Gehen, ausbalanciert

Beats hellblaue Dächlikappe

I Can't Breathe...

Im Netz des Rätsels im Jahre 2020

Das Schlaraffenland und Recovery-Punkte

...Und ewig nagt der Baggerzahn...

Korbflechten mit einer Hand...

...Auf dem Wäniberg oben angekommen

Das Arom... der Liebe

DAS NETZ DER WAHRHEIT IST LIEBE

Liebe Freunde, wir können Wahrheit nicht beschreiben, wir können Fakten beschreiben, Begebenheiten, Erlebnisse, Erinnerungen, physisch nachweisbare Fakten, Fakten der Emotionen, Fakten der Gefühle, Träume, all diese können wir beschreiben, und jede Beschreibung trägt ja auch 'Wahrheit', ob wir sie so genau wie möglich beschreiben, oder ob wir ihr ein Mäntelchen umhängen wollen.

Wir beschreiben oder umschreiben Annäherungen an 'Wahrheit', eine Abenteuerreise, die uns im Verlaufe eines Lebens in immer neue Landschaften führt - manchmal in jahrelange Not, manchmal in wundersamen Erfolg, unverhofft, grösser und weiter, als wir uns hätten vorstellen können.

Was ja seit unserem ersten Atemzug zu unserem Leben gehört ist, dass wir Nahrung brauchen, die erste Milch, eine 'Wahrheit' der einfachen Sorte, warm, gut, bringt uns den ersten Rülpser im Leben. Wir atmen, nehmen Nahrung auf, wandeln um, nutzen das Nützliche und scheiden das Unnützliche aus.

* * *

Was mir eigentlich viel näher liegt als philosophische Analysen und Definitionen - auch wenn sie manchmal notwendig sein mögen - ist unser Alltagsleben, derart frisch, neu, an jedem einzelnen Tag. Wir stehen am Anfang des Jahres 2020 - meinem siebzigsten Lebensjahr - und was sagt doch der 'Skenderbeg' mit höchst wachem Witz: Ich frage ihn, beeindruckt von den neuesten Nachrichten aus China: 'Verkauft Ihr nun auch Masken?'

'Nein, aber wir verkaufen Corona' - seine spontane Leichtigkeit in der Antwort ist unschlagbar - 'Corona' ist schon viel länger eine Biermarke, davon stehen eine ganze Reihe von Dosen bereit - im 'avec' beim Bahnhof, der nun keiner mehr ist; ein Coiffeurladen, der auch Tattoos 'verkauft', versucht, die nun leeren, heimatgeschützten Räume wieder zu beleben, es fühlt sich noch nicht wirklich harmonisch an. Und das 'avec' ist auch etwas Sammeltopf von Einsamkeiten, unter der Woche oder auch am Sonntagmorgen; wie überall auf der Welt sind es die Bahnhöfe, die uns das Gefühl geben: 'Ich kann ja jederzeit weiterreisen'...

Der 'Skenderbeg' heisst natürlich nicht so, ich nenne ihn so. Feine, herzliche Menschen, die da fast rund um die Uhr die eiligen Bedürfnisse der Bahnkunden zufriedenstellen wollen. Er hat ein Tattoo auf dem linken Unterarm, und ich fragte, als ich ihn vor gut einem Jahr das erste Mal antraf, nach: 'Wer ist das da?' 'Das ist der Skenderbeg...'

Ich ging nach Hause und 'googelte' nach, 'Iskender Bey', legendäre Figur des 15. Jahrhunderts im osmanischen Reich, zuerst erlernte er das Kriegshandwerk bei den Osmanen, dann wurde er zum Liebling des Papstes und hatte viel Einfluss auf das politische Geschehen seiner Zeit - er entstammte einem albanischen Adelsgeschlecht...

Das nächste Mal, als ich für einen Kaffee ins 'avec' kam und er da war, so machte ich den Shaqiri-Xhaka-Doppeladler, und fragte nach: 'richtig verstanden?' Da grinste er, seither sind wir Freunde - wunderbare Leute, sie gehen auf so viele Menschen ein, sind immer da, immer freundlich, zeigen nicht, wenn sie unter Druck sind; die Güselmänner kommen gern hierher in der Pause, und auch die 'wichtigen Leute' zeigen sich manchmal.

In heller Aufregung rannten sie alle miteinander hinaus, eines Morgens: 'Hast Du gesehen, der Federer ist da mit seinen beiden Buben! Wie schön, dass sie so einfach geblieben sind, auch die Mirka war manchmal schon bei uns'....

* * *

Das ist Richterswil, liebe Freunde, das Dorf, in dem ich aufgewachsen bin, 1953 war unser erstes Jahr hier, es roch nach frischer Erde, Garetten standen noch herum, auf einem Brett über den Schollen, ein Weglein führte ums Haus herum zum Balkonaufgang, wir staunten.

* * *

Liebe Freunde, wir beschreiben Fakten, Begebenheiten, und in unserem Inneren gibt es eine Art unsichtbares Muster, dem wir folgen, wenn wir diese Fakten und Begebenheiten beschreiben. Wir reihen diese Fakten und Begebenheiten in einer bestimmten Weise aneinander, wir verknüpfen sie zu einem Satz, zu einer Meinung, zu einer Haltung.

So bekommt der Titel dieses ersten Kapitels auch seine Bedeutung: 'Das Netz der Wahrheit': Ein Netz besteht aus vielen Knoten, und es kann etwas aufnehmen, 'sammeln', wir tragen es von einem Ort zum anderen. Unser Lernen ist ja nichts anderes, als dass wir die bereits verknüpften Knoten unseres Wissens erweitern, ergänzen, wir lernen, mit dem neuen Wissen neue Knoten zu schaffen, wir schaffen 'gesichertes Wissen', und integrieren es in das bestehende Netz.

Und da gibt es auch Fakten und Begebenheiten, die wir von uns fernhalten wollen, sie sollen nicht Teil 'unseres Netzes der Wahrheit' sein; im Augenblick, an dem wir dies tun, denken wollen, haben wir es genau durch dieses Denken zum Teil unseres Netzes gemacht - nur, es ist uns nicht mehr zugänglich - ein Teil von uns wird uns 'fremd' - und das kann zu Situationen führen, vor allem in einem Dorf, wo noch 'fast jeder jeden kennt', zu seltsamen Reaktionen; wenn ich in einem Festzelt sitze, am langen Tisch, in fröhlicher Feststimmung; da kommt ein Altbekannter herein, und ich stelle mich 'blind', drehe mich weg, führe meine Hand zur Stirn, 'wenn ich ihn/sie nicht sehe, wird er/sie mich auch nicht sehen können'. Unser 'desintegriertes Netz'...

Ich denke, ich spreche etwas nicht ganz Unbekanntes an. Daraus entstehen Verwerfungen, die sich quer durch ein Dorf wie Richterswil ziehen können, wie Gletscherspalten vielleicht, oder ein Riss am Cengalo. Ich denke, liebe Freunde, Ihr versteht, dass ich 'Richterswil' hier als Metapher benutze.

Im realen Richterswil, das ich seit anderthalb Jahren wieder erlebe, hat dies keine Wirklichkeit, es führt mich auf wundersame Weise wieder so nah an etwas heran, das mir derart vertraut ist, und doch so viele Jahre nicht mehr 'Teil meines Lebens' war - mit 18 Jahren ging ich weg, lebte mein Leben da, wo es mich hinbrachte, fünfzig Jahre, wunderschön gelebte Jahre, mit so vielen Inhalten, wie ich es mir gar nicht hätte ausmalen können, als ich aufbrach, im Jahre 1968.

Und jetzt wohne ich wieder hier, fast jeden Tag zutiefst bewegt von dem, was so leicht und schnell wieder zu 'meinem Netz' geworden ist, mit vielen neuen 'alten' Gesichtern und Menschen darin - sie widerspiegeln meine eigenen Runzeln und Narben, wie schön!

* * *

Die Nachrichten heute, am 3. Februar 2020: Im Flughafen Kloten ist ein Flugzeug gelandet, mit einem Crewmitglied der Swiss, das Symptome zeigte. Wie nun ein kleines, völlig unsichtbares Virus all unsere Überlegungen und Befürchtungen der letzten vier Jahre, seit der Ära der Kriegstreiber, den Strategien und Gegenstrategien, auf eine völlig andere Ebene verschiebt, das ist einfach nur verblüffend.

* * *

Natürlich gibt es einen Grund, liebe Freunde, weshalb ich dieses Buch schreiben will, ganz einfach: Es soll Raum für Zuversicht und Hoffnung schaffen, an Orten, die viele schon abgeschrieben haben, so schade, dies tut weh, im Innersten.

Wo immer ich hinkomme, in unserem Dorf, so treffe ich auf liebe, offene, herzliche Menschen, sie bringen mir viel Vertrauen entgegen, sie erzählen und freuen sich, ein offenes Ohr anzutreffen. Sie wünschen sich etwas, das sie vielleicht nicht mit diesen Worten sagen würden, ich beschreibe es so.

Ruft Euer Wunsch nach einem Netz der Wahrheit, das lebendig ist, aufnahmefähig, so dass frische, neue Luft hereinströmen kann, zu etwas, das wir auch alle kennen: Wir können Verletzungen, die wir erlebt haben in unserem Leben, nicht einfach 'verwalten' wollen, das geht nicht, liebe Freunde.

Wir müssen Raum schaffen, einen Raum der Zuversicht und Hoffnung, dass Verletzungen, Mängel auf liebevolle Weise angesprochen, aufgefangen, verstanden werden können, um so ihr Ausheilen und Auflösen erst möglich zu machen, nicht auf 'Spezialisten' ausgelagert. Wir alle, jede und jeder Einzelne - keine und keiner, sie oder er, könnte sagen, sie oder er wäre nicht fähig dazu, eigentlich. Es gibt ja nichts, womit wir uns im Leben mehr beschäftigen würden als genau damit, in unseren Dialogen mit uns selber; wenn der Raum zu eng ist, kommt es zu 'kreisenden Gedanken', die einen Ausweg suchen. Mit anderen Worten: Wir müssen den Verletzungen ein Ziel geben, eine Richtung, in der sie ausheilen können.

Was unser aller Beschränkung ist: 'Wahrheit' liegt nicht innerhalb des Bereiches, den wir beschreiben können, Wahrheit könnten wir auch gleichsetzen mit 'vollständiger Gesundheit, im Inneren und im Äusseren' - oder, wie es jemand anders formuliert hat:

Frieden ist vervollkommnetes, gesundes Handeln; das Vollkommene ist vollständig in all seinen Aspekten, ausbalanciert in allen Richtungen, und unter sicherer Kontrolle des Willens.

* * *

Ein solcher Raum kann nicht 'kostenbeladen' sein, sonst schliesst er sich sofort in sich selbst ein, wie eine Weinbergschnecke, die auf ein Hindernis stösst.... Darf ich davon ausgehen, dass wir vom Gleichen sprechen, Du, der Du liest und ich, der ich schreibe?

* * *

Der Sturm 'Petra' hat letzte Nacht an unseren Häusern gerüttelt, die 'Lolita' hatte ihn angekündigt, drei Tage zuvor. Das Kindertrampolin unserer Nachbarn im Erdgeschoss hat sich selbstständig gemacht dabei und ist mit Schwung halbhoch im nächsten Busch gelandet - es ist leicht, aus Aluminium, und so haben wir es wieder zurückgebracht, dahin, wo die Kinder gefahrlos hüpfen können, wenn die Sonne wieder wärmt.

Wenn ich mich jeweils ins Dorf aufmache, so komme ich in Burghalden an einem Aussichtspunkt vorbei, dem 'Gottfried-Keller-Plätzli', der den Blick freimacht in die Bucht, in der mein Dorf liegt, atemberaubend schön, jedes Mal wieder neu. An diesem Petra-Tag sehen wir die schnell drehenden Sturmwarnungslichter über dem See, gelbe Blitze, gut sichtbar für alle 'auf hoher See' - und immer wieder erhebt sich in meinem Inneren eine Welle der Rührung und Dankbarkeit.

Liebe Eltern, was habt Ihr uns für einen wunderbaren Start in unser Leben ermöglicht! Meine Dankbarkeit wird bei diesem Anblick so weit wie der Ozean.

* * *

Mein 'Im-Meer-der-Erinnerungen-baden', Senioren-Freude heute, ist auch immer begleitet von Melodien, die beim Aufwachen einfach so hervorspringen, mal die einen, dann die anderen, wie wenn sie sich aus verschiedenen Schichten in der Tiefe des Gedächtnisses lösen würden, am Anfang des Jahres die einen, dann später ganz andere. Wie zur Vorbereitung auf diese literarische und musikalische Arbeit dieses Jahres waren es zwei Fragmente von Melodien:

'A fiini Membran isch i miinara Seel dinne gspannt, wo vibriert und Lieder singt, wenn ma sie richtig kennt'...

Und die andere:

'Hey Jude, don't make it bad,

take a sad song, and make it better'...

Solche Augenblicke verblüffen mich oft, lösen etwas aus: 'Aus welcher Schublade sind genau diese Lieder nun gesprungen, wohin gehören sie, und weshalb diese beiden?' Was Ihr vielleicht noch wissen solltet, liebe Freunde: Während ich hier schreibe, denkt, bewegt und fühlt es in meinem Innern immer noch dazu: Und was davon ist nur in Form von Musik und Poesie fassbar? Dichter, einfacher, harmonischer als das 'Bücherschreiben'? Vorbereitung auf den Tag der Buchtaufe - mit Sprache und Musik, natürlich - dies hier sollte noch zusammenwachsen - 'Fusion Song of an Old Man, born 1950', oder so ähnlich. Welcher Rhythmus? Welche Harmonien? Welches Versmass? - es fühlt sich nach Fünf an - eins-zwei-drei-einszwei...

* * *

Seit ich mich hier im Dorf wieder zuhause fühle, erkenne ich ihren Ursprung ganz leicht, der Anblick des Sees hilft - genau da haben sie, genau diese beiden, sich ihren Platz in meinem inneren 'Netz der Wahrheit' gesichert - in diesen jungen Jahren meiner Empfindung: 'das Leben, mein Leben, müsste weiter, tiefer, verständnisvoller sein als das, was ich hier antreffe, zu klein, zu eng, zu leblos, das geht nicht!' Was bewegt einen, der gerade neunzehn wurde, als Joe Cocker sang, vor hunderttausend Menschen im Schlick, durchnässt?

'What would you do if I sang out of tune

would you stand up and walk out on me?'

Gibt es etwas, das uns mehr, tiefer prägen könnte als eine solche Jugendzeit? In der Beschränktheit meines Lebens, das am 5. Mai 1950 seinen Anfang nahm, werde ich natürlich sagen: 'Nein, es kann nichts Tieferes geben als diese Prägung, alles, was danach kommt, ist nur Zugabe, Erweiterung, Ergänzung.'

Was dann im Verlaufe der vielen Jahre dazukam, nicht mehr an diesem See im täglichen Empfinden, war dann das Erkennen, dass dieser 5. Mai 1950, der erste Atemzug des Schreckens über die Erkenntnis 'So ist es nun, auf die Welt gekommen zu sein', und der ersten Milch, dem ersten Rülpser, auf ganz bestimmte Koordinaten traf, in Zeit und Raum, und was diese Koordinaten für Vorgaben brachten, für mich die einen, für unsere Eltern völlig andere, für Bruder und Schwester, auch hier in Richterswil nochmals ganz andere...

* * *

Und so wird 'unser Buch' liebe Freunde, eines, das 'Acker' sein kann, für die Lieder, die darauf wachsen werden, insh'allah... Musik kann nicht anders als dazugehören, zur Sprache, sie kann das 'Netz der Wahrheit' spürbarer, wahrnehmbarer machen, kein Bestreben meinerseits war je ohne dieses Ziel, am Anfang sehr unbewusst, und nun, mit siebzig Jahren, langsam wirklich so, wie es vielleicht noch ausreifen kann, an diesem Buch.

* * *

Entwarnung am Flughafen Kloten - das Crewmitglied aus Hongkong hatte nur einen ganz normalen 'Pfnüsel', doch das Not-Pandemie-Konzept des Flughafens konnte in Echtzeit getestet werden, immerhin, mit der Maschine weit draussen, auf einem extra Rollfeld geparkt.

Heute ist auch noch gesamtschweizerischer Sirenentest, es heult durch das ganze Land - sogar auf meinem Huawei-Handy, Kurt war gerade da zum Zmittag, als es losheult.

Wer gibt den Stürmen jeweils diese Namen? Schaut mal nach, liebe Freunde, www.sturmarchiv.ch - da ist jeder einzelne Sturm säuberlich nachgeführt. Wie erhalten sie Namen wie 'Lolita' oder 'Petra', oder, vor ein paar Jahren 'Burglind'? Nach welchen Kriterien? Oder jetzt dieses Virus, 'Corona'; sie sind einfach da, plötzlich, diese Namen, prägen sich uns ein, schleichen sich in unsere 'Wahrheitsnetze' und beginnen, ein Eigenleben zu führen darin, niemand hat bewusst bestimmt, dass sie da sein sollen, auf diese Weise.

* * *

Steht den Namensgebern auch ein 'Götti', ein Pate, zur Seite, falls ihnen einmal etwas zustossen sollte, und jemand anders dann für jeden Namen verantwortlich würde? Begleitet ein Gebet diese Namensgebung, ein Wunsch, zur Bestimmung von dem, wie er dann in unserem Leben seinen Einfluss geltend machen soll?

Vor kurzem erinnerte ich unseren Mario vom Dorf an etwas: 'Wir sind verantwortlich für unsere katholische emotionelle DNA'. Diese Umschreibung entstand aus einer Dringlichkeit, mit der ich ihn an seine Verantwortung im 'Netz der Wahrheit' erinnern wollte. Was denkt Ihr, war bisher seine Antwort darauf?

Eine 'Pfnüselküsten'-Reaktion... Eine Frequenz-Verschiebung - ich sende und empfange nur auf der Frequenz 102.8 - Radio Vierezwänzg - alles andere gehört nicht auf diese Frequenz, ob Input oder Output - bisher.

Eben, die Pfnüselküste - Für Nicht-Anwohner am Zürichsee: 'unsere Küste' hat seit meiner Kindheit eben den Übernamen 'Pfnüselküste' - im Gegensatz zum gegenüberliegenden Bereich, der heisst 'Goldküste'. Da scheint die Sonne länger, und da stehen auch die Weinberge, während unsere Seite viel länger im Schatten liegt und, man hört es schon, eben 'Pfnüsel', triefende Nasen zur Folge hat.

Immer wieder gibt es jedoch auch Versuche, diese Namensgebung anzupassen - 'Platinküste' zum Beispiel.

* * *

Auch wenn wir Allumfassendes ansprechen wollen, jeder einzelne Kieselstein auf unserem Weg ist es ebenso wert, genau betrachtet zu werden - zum Beispiel ein Artikel im Tages-Anzeiger, mit dem Titel 'Der Greta-Effekt ist im Kinderzimmer angekommen'. Liebe Freunde, kennt Ihr 'Charlie Banana'? Nein, ehrlich nicht? Welche Lücke!

'Charlie Banana' ist die neu entwickelte, naturfarbene Stoffwindel für die Kleinen, wenn sie noch unkontrolliert ausscheiden - und ihre Eltern das Bedürfnis haben, nachhaltig und bewusst zu leben; immerhin sind es statistisch gesehen ja 5000 Windeln - eine volle Tonne, bis das Baby seinen Ausstoss unter Kontrolle hat, alles an diesem einen Tag gelernt, aus dem Tagi. Und wir Senioren steuern ja früher oder später wieder genau dahin - zur Probe können wir mit einem Starterkit beginnen....

* * *

Es hat sich herausgestellt, dass sowohl Lolita als auch Petra lediglich Ankündigung waren für das, was nun Sabine noch in unserem Land durchgeschüttelt hat, zwei vehemente Tage - Warnerin vor dem, was später auch noch kommen kann?