1
Das Echo der Schatten
Von
Paula Levendig
DIE KLEINSTADT
Die Stadt Heißt Silbergrund benannt nach dem
glitzernden Wasser des Sees in der Nähe. Früher war
sie ein Berg bauzentrum, doch nach einem
mysteriösen Unfall in den Minen vor Jahrzehnten ist
die Stadt nahezu ausgestorben. Viele Gebäude
2
stehen leer, und der Wald hat begonnen, die Ränder
der Stadt zu überwuchern.
Der See ist das Herzstück der Geschichte.es wird von
den einheimischen gemieden, da man sagt, dass dort
früher Menschen für rituelle zwecke geopfert wurden.
DIE STADT SILBERGRUND
3
PROLOG
In einer Welt voller Geheimnisse, Prophezeiungen
und uralter Mächte folgt die Geschichte von Mira,
Lea, Eyron und Carla, 4 junge Menschen, die durch
ein mysteriöses Schicksal verbunden sind. Als sie
Hinweise auf eine Prophezeiung entdecken, die von
einem „Echo der Schatten „spricht, begeben sich auf
eine gefährliche Reise, um die Wahrheit hinter dieser
dunklen Macht zu enthüllen.
Der Weg führt zu einem unheimlichen, dessen
Wasser eine alte, verborgene Kraft birgt. Dort werden
sie mit der Wahrheit konfrontiert: das Echo der
Schatten ist nicht nur ein Schlüssel zur macht,
sondern auch eine Prüfung, die alles von ihnen
fordern wird - Mut, vertrauen und Opferbereitschaft.
Doch der Weg ist voller Gefahren. Dunkle Kräfte,
Verrat und ihre eigenen Ängste stellen die Gruppe
immer wieder auf die Probe. Während sie tiefer in die
Geheimnisse eintauchen, erkennen sie, dass die
Wahrheit, die sie suchen, nicht nur die Welt, sondern
auch sie selbst verändern wird
4
Mira und Lea waren wie Tag und Nacht - 2
gegensätzliche Persönlichkeiten, die auf und
Mira und Lea
erklärliche weiter zueinander fanden. Ihre
Freundschaft war für viele überraschend, vielleicht
sogar seltsam. Doch für die beiden waren sie
selbstverständlich, ein Zufluchtsort in einer Welt, die
oft viel zu laut, zu fordernd und zu unverständlich
war. erklärliche weiter zueinander fanden. Ihre
5
Freundschaft war für viele überraschend, vielleicht
sogar seltsam. Doch für die beiden waren sie
selbstverständlich, ein Zufluchtsort in einer Welt, die
oft viel zu laut, zu fordernd und zu unverständlich
war.
Kapitel 1
MIRA: DIE RUHIGE UND DIE
NACHDENKLICHE
Mira war ein Mädchen, das lieber beobachtete, als
sich in den Mittelpunkt zu drängen. Ihre
Gedankenwelt war reich und tief, oft gefüllt mit
Geschichten und Träume, die sie niemanden
erzählte. Sie liebte Bücher,
lange Spaziergänger und die Stille, die sie am Ufer
des Sees
fand. Der See war für Mira mehr als nur ein Stück
Natur - er war ein Spiegel ihrer eigenen Seele: ruhig,
geheimnisvoll und voller unerforschter Tiefen.
Doch Miras Zurückhaltung wurde oft
missverstanden. In der Schule galt sie als das
„komische Mädchen“,
6
das selten sprach und sich lieber mit Zeichnungen
oder Notizen beschäftigte, während andere sich in
Gruppen unterhielten. Sie hatte nicht viele Freunde,
aber das störte sie nicht - bis Lea in ihrem Leben trat.
LEA: DIE LEBENDIGE UND MUTIGE
Lea aber das komplette Gegenteil von Mira. Sie
waren voller Energie, ein Wirbelwind, die nie
stillstehen konnte. Ihre Stimme war laut, ihr Lachen
anstecken, und sie hatte die seltene Gabe, in jedem
Raum das Zentrum der Aufmerksamkeit zu sein,
ohne es jemals darauf anzulegen. Lea liebte das
Abenteuer, war immer die erste, die sich für einen
Streich meldete oder eine neue Mutprobe annahm.
Doch unter ihrer fröhlichen Fassade verbarg sich eine
Sehnsucht nach Freiheit. Wer fühlte sich oft
eingeengt - von der Erwartungen ihre Eltern, den
Regeln der Schule, den ungeschriebenen Gesetzen
des Dorflebens. Der See war für sie ein Ort des
Ankommens. Sie sagte immer, dass sie dort atmen
konnte, dass das Wasser ihr die Freiheit gab, die sie
anderswo nicht fand.
7
DIE ANFÄNGE IHRER FREUNDSCHAFT
Ihre Freundschaft begann eines verregneten
Nachmittags, als Mira allein am See saß und in einem
Notizbuch schrieb. Lea, die mit ihrem Fahrrad
vorbeigekommen war, hatte angehalten, um sich vor
dem plötzlichen Schauer unter einem Baum zu
schützen.
„Was machst du da? „Fragt Lea unverblümt,
während sie sich mit ihrer Jacke den Regen aus den
Haaren wischte.
Mira schreckte überrascht auf. „Ich schreibe.“
„Schreiben? Über was?“
Mira zögerte. Sie war ist nicht gewohnt, dass jemand
Interesse an ihr zeigte, und schon gar nicht jemand
wie Lea. Schließlich murmelte sie: „Über den See.
und…. Über Träume.“
Lea setzte sich ohne Einladung neben Mira, ihre
Augen leuchteten von Neugier. „Das klingt spannend!
Weißt du; ich habe mal geträumt, dass ich unter
Wasser atmen kann. Vielleicht bin ich eine
Meerjungfrau.“
8
Mira musste lächeln; und in diesem Moment begann
etwas zwischen ihnen zu wachsen. Es war, als hätte
Lea die unsichtbare Wand durchbrochen, die Mira
immer von anderen trennte.
ZWEI SEITEN DERSELBEN MEDAILLE
Von diesem Tag an wurden Mira und Lea
unzertrennlich. Sie waren wie zwei Seiten derselben
Medaille, ergänzen sich auf einer Weise, die selbst
nicht ganz verstehen konnten. Lea brachte leben und
Abenteuer in Mira, zog sie aus ihre Komfortzone und
zeigte ihr, dass es Spaß machte, Risiken einzugehen.
Mira hingegen war Leas Anker, jemand, bei dem sie
sich fallenlassen konnte. Während andere nur ihre
fröhliche Fassade sahen, erkannte Mira die stillen
Momente, in denen Lea ihre Unsicherheiten zeigte.
Sie hörte zu, ohne zu urteilen, und gab Lea einen
9
Raum, indem sie einfach sie selbst sein konnte.
DER SEE: IHR GEMEINSAMER
ZUFLUCHTSORT
Der See wurde zu ihrem geheimen Treffpunkt, einem
Ort, denn nur ihnen gehörte. Sie verbrachten Stunden
dort,
erzählten sich Geschichten, warfen Steine ins
Wasser und sprachen über ihre Träume. Lea hatte
eine besondere Verbindung zum Wasser: sie sagte
immer, dass der See, dass er lebendig war.
„Manchmal glaube ich, dass er uns etwas sagen
will“, sagte Lea einmal, während sie ins Wasser Start.
10
„Vielleicht versteckte Geheimnisse, die nur wir
finden können.“
Mira fand diese Vorstellung beängstigend, aber auch
faszinierend. Sie wusste nicht, ob sie an solchen
Dingen glauben sollte, aber Lea hatte eine Art, selbst
die verrücktesten Ideen glaubhaft zu machen.
DIE LETZTEN TAGE VOR DEM
VERSCHWINDEN
In den Tagen vor ihrem Verschwinden war Lea anders
gewesen. Sie war stiller, nachdenklicher als hätte sie
etwas auf dem Herzen, dass sie nicht teilen konnte.
Mira hatte es bemerkt, doch Lea wich ihren Fragen
aus.
„Es ist nichts, wirklich“, hatte sie gesagt und
gelächelt, aber das Lächeln erreichte ihre Augen
nicht.
„Ich habe nur viel im Kopf“.
Am Abend vor Ihrem Verschwinden hatte Lea Mira
noch eine Nachricht geschickt:
„Träume sind manchmal mehr als nur Träume, Mira.
Ich glaube, ich werde etwas Großes herausfinden.
Treffen wir uns morgen am See?“
11
Doch Mira war nicht gekommen. Sie hatte sich nicht
wohlgefühlt und den Arm zu Hause verbracht. Jetzt
fragte sie sich, ob sie hat, etwas ahnen können, ob
Sie Lea hätte aufhalten können.
KAPITEL: 2 DIE SCHATTEN AM SEE DER
ALBTRAUM
Die Nacht war still, doch Mira wälzte sich in ihrem
Bett. In ihrem Traum saß sie wieder am Ufer des
Sees, der am Rande ihrer kleinen Stadt. Lag der
Nebel hing schwer über dem Wasser, und die
Oberfläche war so ruhig, dass sie wie ein Spiegel
wirkte. Mira steht am Ufer, barfuß, ihre Füße sinken in
den kalten, schlammigen Boden.
Der See vor ihr ist reglos, eine spiegelglatte Fläche,
die keine tiefe erkennen lässt. Sie spürt, dass sie
beobachtet wird. Plötzlich zerbrach die Stille das
Wasser begann zu brodeln, und aus den tiefen stieg
eine kleine Gestalt empor. Es war ein Mädchen.
Lange, nasse Haare klebten an
12
MIA
ihrem bleichen Gesicht. Ihre Augen schienen Mira
direkt anzustarren, lehre und zugleich voller
schmerz. Es sieht aus wie Lea, ihre
Klassenkameradin. Die Augen des Mädchens sind
leer, ihr Mund bewegt sich, als würde sie etwas
sagen, doch Mia hört nur ein verzerrtes Flüstern.
„Hilfe,“ glaub Mia zu verstehen. Sie möchte
weglaufen, doch ihre Beine fühlen sich wie
festgefroren an.
Mira wollte zurückweichen, doch sie konnte sich
nicht rühren. Das Mädchen kam näher, das Wasser
13
um sie herum war seltsam ruhig, als würde sie sie
tragen. Ihre Hände dünn und knochig streckten, sich
in Miras Richtung.
Plötzlich ändert sich alles. Die Luft wurde schwer,
der Nebel dunkler. Etwas bewegt sich am Rande
ihres Blickfeldes Schatten, die sich wie Raubtiere
durch die Nebel schoben. Sie
waren formlos, doch ihre Präsenz war erdrückend.
Das Mädchen riss den Kopf herum, als hätte sie
schatten ebenfalls bemerkt. Ihre Augen weiteten sich
vor Angst, und sie begann, verzweifelt zu schreien,
doch der Ton war stumm.
Dann geschah es: dann sieht sie, wie sich aus den
Schatten der Bäume am Ufer etwas löst - dunkle,
amorphe gestalten, die
auf das Mädchen zu strömen. In dem Moment, als
die schatten das Mädchen erreichen, schreit es
lautlos. Die Schatten schossen auf das Mädchen zu,
14
umschlangen sie wie schwarzen Tentakeln. Sie
kämpfte, ihre Bewegungen wurden immer
hektischer, doch es war aussichtslos.
Mira schreckt auf, schweiß klebt an ihrem Nacken,
ihr Atem geht schnell. Ihr Herz hämmert, als hätte sie
wirklich in den Tiefen des Sees gestanden.
DIE HAND
15
„Nein! Hör auf! Mira versucht, sich zu bewegen, zu
schreien, irgendetwas zu tun. Doch sie war wie
gelähmt, ihre Stimme erstickt in ihrer Kehle.
Die Schatten zogen das Mädchen in die tiefe. Ihre
Augen - Mira, bis sie vollständig im Wasser
verschwand. Das letzte, was Mira sah, war einer
Hand, die aus dem Wasser ragte, bevor auch sie
verschluckt wurde.
Das Wasser beruhigte sich, der Nebel legte sich
wieder über die Oberfläche. Alles war wieder still.
Doch dann spürte Mira, wie sich etwas kaltes,
Glitschiges um ihren Knöchel schlank. Sie blickte
hinunter und da sah, eine Hand, die sich aus dem
Schlamm herausstreckte und nach ihr griff, bevor
auch sie verschluckt wurde.
Ein Schrei aus ihrer Kehle, ein laut, der zwischen
Verzweiflung und Todesangst schwankte - und dann
wachte sie auf.
Mira schoss in die Höhe, ihr Körper zitterte
unkontrolliert. Sie spürte den kalten Schweiß auf
ihrer Stirn und das Pochen Ihres Herzens. Ihre Hände
klammerten sich an der Hoffnung, als wäre sie das
Einzige, was sie an der Realität festhielt.
16
Doch selbst jetzt, wacht Mira in ihrem Zimmer, war
da noch etwas. Die Dunkelheit in den
Ecken des Raumes fühlte sich lebendig an, als ob sie
die Schatten aus ihrem Traum ihr gefolgt wären. Und
in ihrem Kopf halte ein einziges Wort nach, klar und
eindringlich:
„Hilfe:“
17
KAPITEL :3 DAS VERSCHWINDEN
Am nächsten Morgen lag eine unheimliche Stille über
der Schule, als ob die Welt den Atem anhielt.
Mira spürt es sofort, als sie durch die Eingangstür
trat:
Normalerweise war der Flur erfüllt vom Lachen und
dem lauten Stimmengewirr der Schüler. Die
Gesichter ihrer Mitschüler gespannt.
“Hast du es schon gehört?“, Miras beste Freundin,
stürmte auf sie zu: Ihre Stimme war leise, fast ein
Flüstern, aber ihre Augen waren weit aufgerissen vor
Besorgnis. „Lea ist weg“
Mira stockte der Atem. „Wie…. wie meinst du das?
Weg?
„Sie ist Gestern Abend nicht nach Hause gekommen.
Ihre Eltern haben die Polizei gerufen. „Clara warf
einen nervösen blick über die Schulter, als ob jemand
sie belauschen könnte. „sie
haben bis spät in die Nacht den Wald durchsucht,
aber nichts gefunden. Nichts, Mira. Sie ist einfach
verschwunden.“
18
Ein kalter Schauer lief Mira über den Rücken. „War
sie…. war sie am See?
Clara zuckte zusammen, als hätte sie das Wort“ See“
körperlich getroffen. „das weiß niemand. Aber ihre
Eltern haben gesagt, sie war zuletzt mit dem Fahrrad
unterwegs. Vielleicht hat sie jemand gesehen oder…“
Clara verstummte, bis ich auf die Lippen.
„Oder was? „ihre Stimme war jetzt kaum mehr als ein
Hauch.
„oder…. Etwas hat sie geholt. „Clara flüsterte die
Worte, doch sie hallten in Miras Kopf wider wie ein
Donner.
19
DER SEE
DER UNTERRICHT: EIN
BEDRÜCKENDES ENDE LEERE
Der Klassenraum füllte sich plötzlich viel zu groß an.
Leas Platz war leer, und die Lehrerin, Frau Becker,
versuchte verzweifelt, den Unterricht fortzusetzen.
Doch selbst sie konnte die Nervosität in ihrer Stimme
nicht verbergen.
20
„Bitte konzentriert euch auf die Aufgabe“, sagte sie,
doch ihre Augen wanderten immer wieder zu dem
leeren Platz in der 2. Reihe.
Mira konnte sich nicht konzentrieren. Immer wieder
schweiften ihre Gedanken zu leer. Sie sah ihr
lebhaftes Gesicht vor sich, ihr lachen,
Der Klassenraum
ihre Art, selbst die langweiligsten Momente
spannend zu machen. Lea war die Art von Menschen
21
gewesen, die immer das Beste aus allem machte.
Jetzt war sie fort - und niemand wusste, warum.
Die anderen Schüler tuscheln hinter vorgehaltener
Hand. Miras Ohren fingen Bruchstücke der
Gespräche auf:
„… vielleicht verschwunden…“
„…. Hat sie gesehen, als sie in den Wald ging:“