Das Keto-Prinzip: Ketogen ernähren mit Kokosöl und Fett - Bruce Fife - E-Book

Das Keto-Prinzip: Ketogen ernähren mit Kokosöl und Fett E-Book

Bruce Fife

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  • Herausgeber: VAK
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2020
Beschreibung

Ketogen essen - gesünder leben - garantiert abnehmen! Die ketogene Ernährung hat große gesundheitliche Vorzüge. Aus der Sicht von Bruce Fife, einem ihrer Pioniere, sollte Kokosöl dabei eine zentrale Rolle spielen. Der Autor - wegen seiner hohen Kompetenz in Sachen Kokosnuss auch als "Kokosnuss-Papst" bezeichnet - präsentiert hier die Summe seiner Erkenntnisse über dieses faszinierende Mittel zum Abnehmen: Kokosöl. Seine Kurzformel für ketogenes Kochen: Sehr wenig Kohlenhydrate - Eiweiß in Maßen - reichlich Fett - am besten das der Kokosnuss! Das Geheimnis dieses seit Jahrhunderten weltweit geschätzten Nahrungsmittels: Wenn Sie Kokosöl zu sich nehmen, wird es im Körper nicht als Fett gespeichert, sondern in Energie umgewandelt. Kokosöl bringt Ihren Stoffwechsel in Schwung und bewirkt, dass Sie verstärkt Kalorien verbrennen. Die Umstellung auf ketogene Ernährung erspart Ihnen strenge Diäten und teure Medikamente, sie lindert viele Beschwerden. Denn ketogene Ernährung hilft, die Körperchemie ins Gleichgewicht zu bringen: Sie verbessert die Funktion von Schilddrüsen und Immunsystem, sie sorgt für ein Gleichgewicht des Blutzuckers und normalisiert den Blutdruck. Sie hat sich auch bestens bewährt bei Erkrankungen wie Diabetes, bei Fettleibigkeit, Herz-Kreislauf-Problemen und vielen anderen. Dieses Buch … - widerlegt viele verbreitete Legenden und Missverständnisse in Bezug auf fettarme Diäten und Schlankheitskuren - klärt auf über Kalorien und Kohlenhydrate, über Zucker und Süßstoffe - erörtert Sinn und Unsinn von Nahrungsergänzungen - gibt eine umfassende Anleitung zur Gewichtsreduktion ohne Verzicht auf reichhaltiges, leckeres Essen. Ein Muss für alle, die die ketogene Ernährung näher kennenlernen wollen! Extras: Konkrete Empfehlungen für die Zusammenstellung des Speiseplans, Einkaufstipps für natürliche, vollwertige Lebensmittel und gesunde Fette sowie 40 Rezepte!

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Bruce Fife

Das Keto-Prinzip: Ketogen ernähren mit Kokosöl und Fett

Starke Schilddrüse – gesunder Stoffwechsel – dauerhafte Gewichtsabnahme

VAK Verlags GmbH Kirchzarten bei Freiburg

Titel der amerikanischen Originalausgabe:The Coconut Ketogenic Diet: Supercharge Your Metabolism, Revitalize Thyroid Function and Lose Excess Weight © Bruce Fife, 2014 ISBN 978-0-941599-94-8 Erschienen bei Piccadilly Books, Ltd., Colorado Springs, USA

 

Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet unter http://dnb.d-nb.de abrufbar.

VAK Verlags GmbH Eschbachstr. 5 79199 Kirchzarten Deutschlandwww.vakverlag.de

© VAK Verlags GmbH, Kirchzarten bei Freiburg 2015 Übersetzung: Anni Pott Lektorat: Norbert Gehlen Coverdesign: Sabine Fuchs, Oberhaching Coverfotos: StockFood/ jovandenberg (großes Foto), Great Stock!, Peter Rees und Kai Schwabe Layout: Karl-Heinz Mundinger, VAK Gesamtherstellung: F. Pustet KG, Regensburg Printed in Germany ISBN 978-3-86731-163-2 (Printausgabe) ISBN 978-3-95484-357-2 (ePub) ISBN 978-3-95484-358-9 (kindle) ISBN 978-3-95484-359-6 (PDF)

Inhalt

Kapitel 1: Eine Diät, die keine ist

Kapitel 2: Die großen Lügen über Fett

Kapitel 3: Brauchen Sie einen Ölwechsel?

Kapitel 4: Cholesterin und gesättigte Fettsäuren

Kapitel 5: Gute Kohlenhydrate – schlechte Kohlenhydrate

Kapitel 6: Kohlenhydrate sind Dickmacher

Kapitel 7: Kalorien sind nicht alle gleich

Kapitel 8: Fett essen und trotzdem schlank werden

Kapitel 9: Ernährungsbedingte Ketose

Kapitel 10: Macht Ihre Schilddrüse Sie dick?

Kapitel 11: Jod und seine Bedeutung für Ihre Gesundheit

Kapitel 12: Schilddrüsenfehlfunktionen

Kapitel 13: Wie Sie Ihren Stoffwechsel in Schwung bringen

Kapitel 14: Mehr trinken – weniger wiegen

Kapitel 15: Leitlinien für eine kohlenhydratarme und fettreiche Ernährung

Kapitel 16: Das ketogene Ernährungsprogramm zum Abnehmen – mit Kokosöl

Kapitel 17: Kochen nach dem Keto-Prinzip

Anhang:

Kalorien- und Nährwerttabelle

Quellenverzeichnis

Über den Autor

Hinweise des Verlags

Dieses Buch dient der Information über Möglichkeiten der Gesundheitsvorsorge. Die hier vorgestellten Empfehlungen haben sich in der Praxis als wirksam, sicher und hilfreich erwiesen. Wer sie umsetzt, tut dies in eigener Verantwortung. Autor und Verlag beabsichtigen hier nicht, individuelle Diagnosen zu stellen oder Therapieanleitungen zu geben. Die Informationen und Empfehlungen in diesem Buch sind nicht als Ersatz für professionelle medizinische oder naturheilkundliche Hilfe bei ernsthaften gesundheitlichen Problemen zu verstehen.

Vor der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln, insbesondere von jodhaltigen Präparaten, sollten immer die Schilddrüsenwerte sowie (zum Ausschluss einer Autoimmunerkrankung der Schilddrüse) das Vorliegen von Antikörpern überprüft werden. Auch eine Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse und ein 24-Stunden-Urintest zum Jodstatus sind ratsam. Bitte wenden Sie sich an Ihren behandelnden Arzt oder Therapeuten, bevor Sie Entscheidungen bezüglich Ihrer Gesundheit treffen oder wenn Sie Beratung und Anleitung bei einem speziellen medizinischen Problem benötigen.

KAPITEL 1

Eine Diät, die keine ist

Lea (42 Jahre alt) kam in meine Sprechstunde und klagte über eine Vielzahl von Problemen: häufige Migräne, Darmträgheit und Verstopfung, Stimmungsschwankungen, Depression, unregelmäßige Menstruation, Müdigkeit und wiederkehrende Pilzinfektionen. Was sie nicht erwähnte: Lea war übergewichtig. Sie war 1,65 Meter groß und wog 82 Kilogramm – heutzutage durchaus typisch für viele Frauen mittleren Alters.

Sie war von Ärzten und ihren Behandlungsversuchen mit Medikamenten frustriert und hatte beschlossen, Hilfe bei jemandem zu suchen, der in alternativer Medizin oder Naturheilkunde erfahren war. Als Arzt für Naturheilkunde und Ernährungsfachmann konzentriere ich mich darauf, Menschen zu helfen, gesundheitliche Probleme mit sicheren, natürlichen Mitteln zu überwinden: mithilfe einer gesunden Ernährung.

Lea gab mir zu verstehen, dass sie viele Produkte aus raffiniertem Weißmehl esse (Brot, Brötchen, Kuchen, Kekse und Ähnliches), außerdem Frühstücksflocken sowie Tiefkühl- und Fertigprodukte und zwischendurch auch gerne Süßigkeiten und Chips. Sie versicherte mir, dass sie sich gesund ernähre, da sie Fett meide. Sie trank Magermilch und aß fettarme Produkte; bei Fleisch wählte sie magere Teile und entfernte das sichtbare Fett. Sie mied Butter, verwendete stattdessen Margarine und bereitete ihre Mahlzeiten mit, wie sie sagte, „gesunden“ pflanzlichen Ölen zu. Bei den Fertiggerichten, die sie verwendete, war zwar oft etwas Gemüse mit dabei, sie aß jedoch selten frische Produkte. Leas Ernährung war durchaus typisch für die meisten Menschen in unserer modernen Gesellschaft – nährstoffarm und gewichtsfördernd.

Als Erstes empfahl ich Lea, ihre Ernährungsweise zu verändern: „Essen Sie nichts, was als fettarm oder kalorienarm deklariert ist, und hören Sie mit den Süßigkeiten und dem Junkfood auf. Essen Sie Vollwertkost, mit Butter und Kokosöl, und haben Sie keine Bedenken gegenüber dem Fett im Fleisch. Nehmen Sie auch Vollfettkäse, Sahne und andere Milchprodukte zu sich. Essen Sie frisches Obst und frisches Gemüse. Essen Sie, soviel Sie mögen, nur nicht übermäßig viel, und genießen Sie diese neue Ernährungsweise.“

Fett essen und Gewicht abnehmen – ist das möglich?

Lea war überrascht. „Wird dieses fettige und reichhaltige Essen denn nicht dazu führen, dass ich zunehme?“, fragte sie. – „Nein“, antwortete ich. „Sie brauchen sich wegen Ihres Gewichts keine Gedanken zu machen.“

„Doch, das tue ich aber! Ich versuche, die Kalorienzufuhr in Grenzen zu halten und die Fettaufnahme zu beschränken.“ – „Was ich Ihnen empfehle, ist eine Ernährungsform, die Ihre Gesundheit verbessern wird. Sie versorgt Ihren Körper mit allen Nährstoffen, die er braucht, um die gesundheitlichen Probleme zu überwinden, die Sie erwähnt haben. Und in dem Maße, wie Sie gesünder werden, verlieren Sie auch überschüssiges Körperfett.“

„Sie meinen, ich kann leckere Sachen essen, eine bessere Gesundheit bekommen und gleichzeitig abnehmen?“ – „Ja“, sagte ich.

Bei ihren Besuchen in den darauffolgenden Monaten sagte sie mir jedes Mal, dass es ihr besser gehe und sie tatsächlich abnehme. Sie konnte es nicht glauben. Sie aß mehr reichhaltige und fetthaltige Nahrungsmittel als je zuvor und verlor dennoch Pfunde. Nach einer gewissen Zeit berichtete sie, dass alle ihre Symptome sich verbessert hätten, dass sie 20 Kilogramm abgenommen habe und damit auf schlanke 61 Kilo heruntergekommen sei – für sie eine sehr angenehme Überraschung. Sie hält sich inzwischen, mehrere Jahre später, weiterhin an meine Ernährungsempfehlungen und hat ihre schlanke Figur behalten.

*

Wenn Menschen mich aufsuchen, leiden sie in der Regel an chronischen gesundheitlichen Problemen wie Morbus Crohn (einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung), Diabetes oder Arthritis. Auch wenn die Behandlung bei jedem Einzelnen unterschiedlich ist, bleibt die Ernährung, die ich empfehle, im Grunde die gleiche – sie ist arm an raffinierten Kohlenhydraten und reich an frischen Produkten, mit reichlich gesunden Fetten. Ich habe damit sehr viel Erfolg, insbesondere bei meinen Diabetes-Patienten. Sie können ein normales Leben führen, ohne auf Medikamente und tägliche Insulininjektionen angewiesen zu sein.

Meine Patienten sind oft hocherfreut, wenn sie merken, dass sie mit meinem Ernährungsprogramm neben allem anderen auch noch abnehmen. Mein Hauptfokus ist darauf gerichtet, Menschen zu helfen, ihre Gesundheit wiederzuerlangen; Gewicht zu reduzieren ist dabei eine natürliche Begleiterscheinung. Das überschüssige Körperfett ist jedoch für viele die Hauptsorge. Deshalb habe ich mein Gesundheitsprogramm so zugeschnitten, dass ich damit auch speziell auf dieses Problem eingehe. Das vorliegende Buch spiegelt dieses Konzept wider.

Fettarme Ernährungsformen können verhängnisvoll sein

„Ich hasse Diäten. Keine hat bei mir jemals funktioniert. Ich habe alles versucht. Ich habe genau darauf geachtet, was ich gegessen habe, ich habe auf alle meine Lieblingsprodukte verzichtet und die Kalorien reduziert. Ich hatte das Gefühl, dass alles nur noch eine einzige Entbehrung war. Ich hasste es. Ich hatte die ganze Zeit Hunger und fühlte mich miserabel. Ich habe nur wenige Pfund abgenommen. Es war die Qualen nicht wert, die ich dabei durchgemacht habe. Und sobald ich mit der Diät aufhörte, waren die Pfunde gleich wieder da …“

Kommt Ihnen diese (in ähnlicher Weise oft zu hörende) Äußerung bekannt vor? Wahrscheinlich. Die meisten von Ihnen haben vermutlich mindestens einmal in ihrem Leben eine Diät ausprobiert. Warum? Weil die meisten Übergewicht haben. 60 Prozent der US-Amerikaner sind übergewichtig, 30 Prozent sind fettleibig. Ein Drittel unserer Kinder ist heute übergewichtig. Diese Zahlen sind nicht etwa rückläufig, im Gegenteil, sie nehmen rapide weiter zu. Vor 50 Jahren war dies ein Problem, von dem nur ein kleiner Prozentsatz der Bevölkerung betroffen war. Heute ist es eine Epidemie. Und wir stehen damit in den USA nicht alleine. Die gleiche Entwicklung ist in Kanada, in Europa und anderswo festzustellen.

Warum nehmen wir so viel zu? Wir essen nicht so viel mehr als früher. In Wirklichkeit essen wir heute weniger Fett als je zuvor. Unsere Großeltern bezogen etwa 40 Prozent ihrer täglichen Kalorien aus Fett. Heute sind es im Durchschnitt etwa 32 Prozent – ein erheblicher Rückgang. Im Supermarkt werden wir von allen Seiten mit Etiketten konfrontiert, die „Fettarmes“, „Fettfreies“ oder „Kalorienarmes“ anpreisen. Im Restaurant können wir Diätgetränke und kalorien- oder fettarme Mahlzeiten bekommen. Heutzutage scheint fast alles fettarm oder fettfrei zu sein. Wir haben gesättigte Fettsäuren durch mehrfach ungesättigte Fettsäuren und künstliche Fette ersetzt. Zucker wird durch künstliche Süßstoffe ersetzt.

Die heutige Situation erscheint paradox:

Wir essen mehr fettarme und kalorienarme Nahrungsmittel denn je zuvor – und dennoch sind wir heute insgesamt (im Durchschnitt) korpulenter als je zuvor. Warum ist das so?

Die einfache Antwort lautet, dass fettarme Diäten nicht funktionieren! Sie sind nicht natürlich, sie sind nicht gesund und langfristig fördern sie die Gewichtszunahme und nicht etwa die Gewichtsabnahme.

Die Forschung bestätigt diese Tatsache. Die längste Studie, die jemals über den Zusammenhang zwischen Ernährung und Gesundheit durchgeführt wurde, ist die sogenannte Framingham-Studie. Diese Studie begann 1948 und war von vorneherein darauf ausgelegt, während der gesamten Lebenszeit der Versuchspersonen, die sich freiwillig für die Studie zur Verfügung gestellt hatten, fortgeführt zu werden – sie läuft heute immer noch. Die Studie umfasste beinahe die gesamte Bevölkerung von Framingham in Massachusetts (nämlich 5127 Menschen). Nach mehr als 40 Jahren Forschung räumte der Leiter der Studie, Dr. William Castelli, ein:

„In Framingham haben wir festgestellt: Je mehr gesättigte Fettsäuren jemand verzehrte, je mehr Cholesterin jemand zu sich nahm, je mehr Kalorien jemand aufnahm, desto niedriger war der Blutcholesterinspiegel dieser Person … Wir haben festgestellt, dass die Personen, die das meiste Cholesterin zu sich nahmen, die meisten gesättigten Fettsäuren verzehrten und die meisten Kalorien aufnahmen, am wenigsten wogen.“1 Hingegen würde man eigentlich erwarten, dass diejenigen, die die geringsten Mengen an gesättigten Fettsäuren, Cholesterin und Kalorien zu sich nehmen, am wenigsten wiegen; dem ist aber nicht so, wie die Framingham-Studie offenbarte.

Demnach sollten Sie also, wenn Sie abnehmen möchten, eine fettarme Ernährung meiden. Der Versuch, mit einer fettarmen Diät abzunehmen, ist ein Albtraum an Entbehrung und Hungern. Es gibt einen besseren Weg – ich bezeichne ihn wie folgt:

Das Keto-Prinzip: Ketogen ernähren mit Kokosöl und Fett

Welche der folgenden Beschreibungen trifft auf Sie am ehesten zu?: Sind Sie ein schwieriger Esser, ein Gewohnheitsesser, ein entspannungs- und erholungsbetonter Esser oder ein „professioneller“ Esser? Nach unseren breiter werdenden Taillen zu urteilen steuern die meisten von uns wohl eher auf das „Profi-Niveau“ zu.

Als ich erstmals begann, Menschen zu vermitteln, wie sie ihre Gesundheit durch ihre Ernährung verbessern könnten, glaubte ich an die Philosophie einer fettarmen Ernährung. Ich war davon überzeugt, dass die Einschränkung der Kalorienzufuhr der einzige Weg zum Abnehmen sei und dass Fett am besten so weit wie möglich gemieden werde. Genau das hatte man mir in der Schule beigebracht. Fleisch und Fett waren etwas, was gemieden werden sollte. Gesättigte Fettsäuren und Cholesterin wurden als die Ernährungsübeltäter schlechthin angesehen, weil sie nahezu jede Krankheit oder Beschwerde hervorrufen konnten – von Herzkrankheiten und Fettleibigkeit bis zu Fußpilz und Niednägeln; so schien es zumindest, nach dem zu urteilen, wie sie kritisiert wurden. Uns wurde weisgemacht, pflanzliche Öle und Margarine seien weitaus gesünder.

Ich aß, was ich für gesunde Nahrung hielt, und empfahl dies auch meinen Patienten. Bei manchen stellten sich Verbesserungen ein und sie überwanden ihre gesundheitlichen Probleme. Bei vielen anderen waren die Fortschritte hingegen langsam. Manchmal war es frustrierend: Einige machten Fortschritte oder konnten zeitweilig Verbesserungen verzeichnen, fielen dann jedoch wieder in alte Muster zurück.

Den ersten Hinweis darauf, dass ich meine Einstellung zu Fetten ändern musste, bekam ich, als ich an der Tagung einer Gruppe von Ernährungsfachleuten teilnahm. Bei dieser Tagung erklärte eine Teilnehmerin, dass Kokosöl gesund sei und wir alle es nutzen sollten. Wir anderen waren verblüfft über diese Bemerkung. Kokosöl ist reich an hochgesättigten Fettsäuren und gesättigte Fettsäuren standen in dem Ruf, den Blutcholesterinspiegel zu erhöhen, was wiederum – so die Überzeugung – Herzkrankheiten förderte.

Da wir dieses Mitglied unserer Gruppe jedoch wertschätzten, hörten wir erst einmal zu, was sie dazu zu sagen hatte. Sie untermauerte ihre Aussage damit, dass sie mehrere Studien zitierte, die in medizinischen Fachzeitschriften veröffentlicht worden waren. Diese Studien zeigten, dass Versuchstiere, denen Kokosöl gegeben worden war, länger lebten und weniger Krankheiten als jene Tiere entwickelten, die Soja-, Mais- oder andere Pflanzenöle bekommen hatten. Ich erfuhr darüber hinaus, dass Kokosöl in dieser oder jener Form auch erfolgreich verwendet worden war, um schwerkranke Patienten im Krankenhaus zu behandeln und deren Genesung zu beschleunigen. Außerdem verfügt Kokosöl gegenüber anderen Ölen auch über herausragende Nährwerteigenschaften und erhöht, wenn es der Säuglingsnahrung hinzugefügt wird, die Überlebensrate bei Frühgeborenen. Aus diesen Gründen wird es landläufig bei intravenösen Lösungen in Krankenhäusern und bei kommerzieller Säuglingsmilchnahrung eingesetzt.

Nach dieser Tagung war ich neugierig. Nein, es war mehr als das: Ich war entschlossen, der Wahrheit auf den Grund zu gehen. Vielleicht waren meine Ansichten bezüglich Fetten und insbesondere gesättigten Fettsäuren einfach falsch? Ich begann, die medizinische Literatur zu durchforsten, und las alles, was ich über Kokosöl, gesättigte Fettsäuren, Cholesterin und pflanzliche Öle finden konnte. Was ich fand, war so bemerkenswert, dass es meine Einstellung zu Fetten und Ölen völlig veränderte.

Im Laufe der nächsten Jahre begann ich, mehr gesättigte Fettsäuren – insbesondere Kokosöl – in mein Ernährungskonzept zu integrieren und zunehmend auf pflanzliche Öle zu verzichten. Bei Patienten, die von anderen Ärzten bereits aufgegeben worden waren, zeigten sich dramatische Veränderungen. Zu den größten Verbesserungen, die dabei erzielt wurden, zählte die Gewichtsabnahme. Meine Patienten bezogen mehr Fett, insbesondere gesättigte Fettsäuren aus der Kokosnuss, in ihren Speiseplan mit ein und nahmen dennoch ab. Ich erlebte, genau wie die Framingham-Studie gezeigt hatte, dass eine Ernährungsform, die genügend Fett enthielt (einschließlich gesättigter Fettsäuren) zu besseren Ergebnissen führte als eine fettarme Ernährung. Wenn ich sage „bessere Ergebnisse“, meine ich damit, dass sich alles verbesserte – nicht nur das Körpergewicht, sondern auch der Cholesterinspiegel, die Blutzuckerwerte, der Blutdruck und das Energieniveau. Ihre Gesundheit verbesserte sich insgesamt. Die gesundheitlichen Probleme, die sie vorher hatten, wurden gelindert.

Sie nahmen ab, ohne sich überhaupt darum zu bemühen. Bei einigen war es damit getan, dass sie andere Öle, die sie bisher verwendet hatten, durch Kokosöl ersetzten, und die Pfunde begannen zu „schmelzen“. Ansonsten aßen sie im Grunde die gleichen Nahrungsmittel wie vorher, tauschten jedoch das Öl aus. Und genau das habe ich auch bei mir selbst erlebt.

Im Laufe der Jahre hatte ich wie die meisten von uns etwas zugenommen. Was ich aß, wurde allgemein als gesunde, ausgewogene Ernährung angesehen. Anstelle von Butter und natürlichen Fetten, die gesättigte Fettsäuren enthielten, verwendete ich Margarine und Pflanzenöle, die mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthielten.

Ich war leicht übergewichtig und versuchte, Diät zu halten, aber es war frustrierend. Ich kam an den Punkt, an dem ich die Hoffnung aufgab, dass ich den „Ersatzreifen“ auf meinen Hüften jemals wieder loswerden würde, und einfach die Tatsache akzeptierte, dass ich eben übergewichtig war und es auch bleiben würde. Kleidungsstücke, die mir nicht mehr passten, die ich aber immer für die Zeit aufgehoben hatte, wenn ich wieder abnehmen würde, sortierte ich schließlich aus. „Ich werde da nie wieder hineinpassen“, sagte ich mir.

Das war, bevor ich etwas von Kokosöl gehört hatte. Als ich dann alle Pflanzenöle, die ich verwendet hatte, durch Kokosöl ersetzte, begann ich abzunehmen. Mein Gewicht ging langsam, aber stetig zurück und nach etwa sechs Monaten hatte ich fast 18 Pfund abgenommen! Ich hatte nicht meine Ernährung geändert, sondern nur die Öle gewechselt, die ich verwendete. Und mein Gewicht ist seither niedrig geblieben. Das ist inzwischen seit vielen Jahren so und ich habe das Idealgewicht für meine Größe und meinen Körperbau erreicht – indem ich mehr Fett gegessen habe als je zuvor.

Ich empfahl meinen Patienten nun, fetthaltiges Fleisch und Vollfett-Milchprodukte zu verzehren. Ich empfahl auch, kohlenhydratreiche Körnerprodukte und Frühstücksflocken zu reduzieren und mehr Gemüse zu essen. Wenn sie zu gesunden Nahrungsmitteln griffen und die richtigen Ölarten verwendeten, schien überschüssiges Gewicht von alleine wegzuschmelzen. Ich begann, mich darauf zu konzentrieren, ein Ernährungsprogramm zu entwickeln, das Menschen konkret helfen sollte, sowohl Gewicht zu verlieren als gleichzeitig auch ihre Gesundheit insgesamt zu verbessern. Darum geht es in diesem Buch.

Aus dieser Entdeckung entstand eine Methode der Gewichtsreduzierung, die ihresgleichen sucht. Ich bezeichne sie als ketogene Ernährung mit Kokosöl und Fett. Ich möchte bewusst nicht von einer „Diät“ sprechen, weil es hier um mehr geht. Es geht nicht um eine vorübergehende „Diät“, die man anfängt, um ein paar Pfunde abzubauen. Es geht vielmehr um eine Änderung der Lebensweise.

Viele werden diese Ernährungsform auch gar nicht als eine „Diät“ betrachten, zumindest nicht in dem Sinne, dass sie mit einer der typischen kalorien- und fettarmen Diäten vergleichbar wäre. Denn nach den Leitlinien, die für die Ernährung im Rahmen dieses Programms gelten, dürfen Sie so viel essen, bis Sie satt sind. Und es geht dabei keineswegs um „Kaninchenfutter“. Sie bekommen vielmehr eine Vielzahl köstlicher Dinge zu essen – Steaks, Garnelen, Schweinefleisch, Eier, Sahne, Käse, sahnige Soßen und Bratensäfte sowie natürlich Kokosnuss oder Kokosöl. Sie verhungern nicht. Das ist einer der großen Vorteile dieses Programms. Sie essen Nahrungsmittel, die satt machen und dafür sorgen, dass Sie bis zur nächsten Mahlzeit satt bleiben. Es ist eher so etwas wie eine „Nicht-Diät“. Sie können Ihr Essen genießen und dabei abnehmen! Man könnte es beschreiben als …:

Eine Diät, die gar keine ist

Das Programm besteht aus drei Phasen: der Einleitungsphase, der Abnehmphase und der Erhaltungsphase. Die Einleitungsphase führt Sie in eine kohlenhydratarme Ernährungsweise ein und bereitet Sie und Ihren Körper auf die bemerkenswerten Veränderungen vor, die alsbald eintreten werden. Die zweite Phase (die Phase der Ketose) ist die, in der Sie das meiste unerwünschte Körperfett abbauen und eine insgesamt bessere Gesundheit erreichen. Die dritte Phase ist gleichbedeutend mit dem Übergang zu einer langfristigen gesunden, kohlenhydratreduzierten Ernährung, die es Ihnen ermöglicht, Ihr neues Körpergewicht und Gesundheitsniveau dauerhaft zu halten.

Viele Schlankheitskuren oder Programme zum Abnehmen sind ungesund. Sie helfen Ihnen vielleicht, Gewicht abzubauen, sind von der Ernährung her jedoch unausgewogen und bereiten die Bühne für künftige neue gesundheitliche Probleme. Die Risiken sind zu hoch. Mit diesem Programm hier können Sie Ihr Essen jedoch genießen und überschüssiges Gewicht reduzieren und eine bessere Gesundheit erreichen. Ich konnte damit Menschen helfen, die Auswirkungen von Diabetes zu lindern, sie von verschiedenen Verdauungsstörungen zu befreien, quälende Hautprobleme zu beseitigen, chronische Müdigkeit zu überwinden, wiederkehrende Candida-Infektionen zu stoppen, den Blutzucker zu stabilisieren und zahlreiche andere Beschwerden zu lindern. Wenn Sie einsteigen möchten, bereiten Sie sich also darauf vor, einige bemerkenswerte Veränderungen zu erleben.

Sofern Sie unter einer der nachfolgenden Erkrankungen oder Beschwerden leiden, wird dieses Programm Ihnen möglicherweise helfen:

Allergien

Arthritis

Asthma

Bluthochdruck

Candida

Chronische Entzündung

Chronische Müdigkeit

Diabetes

Energiemangel

Fruchtbarkeitsprobleme

Gedächtnisverlust

Gicht

Häufige Infektionen

Hautstörungen/ Dermatitis

Herz-Kreislauf-Probleme

Hypoglykämie (Unterzuckerung)

Migräne

Nervosität/ Reizbarkeit

Nierenerkrankung

Osteoporose

Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)

Schlaflosigkeit

Übergewicht/ Fettleibigkeit

Unregelmäßige Menstruation

Verdauungsprobleme

Verstopfung

Zahnfleischerkrankung

Warum ich gerade die Kokosnuss so sehr schätze

Warum bezieht dieses Programm die Kokosnuss beziehungsweise das Kokosöl als wichtiges Element mit ein? Weil die Kokosnuss eines der gesündesten Nahrungsmittel der Welt ist – ein wahres Supernahrungsmittel. Seit Tausenden von Jahren greifen die Menschen in Asien, Afrika, Mittelamerika und auf den Pazifikinseln auf die Kokosnuss als Hauptnahrungsquelle zurück. Dies gilt insbesondere für die pazifischen Inseln, wo andere Nahrungsmittel knapp sein können. Auf einigen Inseln sind die einzigen Nahrungsmittel, die es gibt, Kokosnüsse, Tarowurzel und Fisch. Als die frühen Forschungsreisenden zum ersten Mal auf diesen Inseln landeten, stellten sie fest, dass die Inselbewohner eine ausgezeichnete körperliche Statur aufwiesen und über eine herausragende Gesundheit verfügten – weitaus besser als ihre eigene. Erst nach der Kolonialisierung durch die Europäer und der Einführung „moderner“ Nahrungsmittel traten bei ihnen Beschwerden wie Fettleibigkeit, Krebs, Herzkrankheiten, Diabetes und Arthritis auf.

Der Hauptnährstoff, der die Kokosnuss von anderen Nahrungsmitteln unterscheidet und sie zu einem so fabelhaften gesunden Nahrungsmittel macht, ist das Öl. Dieses Öl enthält das Geheimnis, das hilft, überschüssiges Gewicht zu verlieren und eine bessere Gesundheit zu erreichen. Kokosöl ist wiederholt als das gesündeste Speiseöl der Welt bezeichnet worden. Es gibt Berge von historischen Belegen und medizinischen Forschungen, die diese Tatsache verifizieren. Viele dieser Belege habe ich in meinem Buch Kokosöl: Das Geheimnis gesunder Zellen dokumentiert, das die historischen, epidemiologischen und medizinischen Forschungen über die ernährungsspezifischen und medizinischen Aspekte von Kokosöl zusammenfasst. Es widerlegt auch klar die negativen Schlagzeilen, die von schlecht informierten Autoren endlos fortgeschrieben werden.

Moderne Ernährungsstudien über isolierte Inselpopulationen, die ihre traditionelle Ernährung auf der Grundlage der Kokosnuss beibehalten haben, zeigen, dass degenerative Krankheiten dort überhaupt nicht vorkommen. Einige Inselpopulationen verzehren sehr große Mengen an Kokosnüssen und Kokosöl und sind ein Paradebeispiel für gute Gesundheit.2 Viele dieser Kulturen betrachten Kokosöl sogar als Medizin und bezeichnen die Kokospalme als „Baum des Lebens“.

Während Kokosöl früher wegen seines Gehaltes an gesättigten Fettsäuren als schlecht für das Herz angesehen wurde, wissen wir heute, dass Kokosöl eine spezielle Art von Fettsäuren enthält, die sogenannten mittelkettigen Triglyceride (MKTs oder MCTs), die in Wirklichkeit Herzerkrankungen vorbeugen helfen. Ja, die Fettsäuren im Kokosöl können helfen, Sie vor Herzkrankheiten zu schützen! (Dies habe ich sehr detailliert in meinem Buch Die Heilkraft der Kokosnuss dokumentiert, sodass ich hier nicht so ausführlich darauf eingehen werde.) Wenn Sie mir das nicht glauben mögen, fahren Sie in eines der Länder, die stark auf die Kokosnuss bauen: Thailand, die Fidschi-Inseln, die Philippinen und viele der Inseln im Pazifik. Wo immer Sie Menschen finden, die Kokosöl bei der Zubereitung ihrer Gerichte im Alltag verwenden, werden Sie feststellen, dass Herzerkrankungen etwa im Vergleich zu den USA außergewöhnlich selten vorkommen.

In den Regionen Indiens, in denen die Kokosnuss angebaut wird, waren Herzerkrankungen früher nahezu unbekannt. Als man den Menschen dort jedoch erzählte, Kokosöl sei schlecht für ihre Gesundheit, wechselten sie zu Soja- und anderen Pflanzenölen. Das Ergebnis war, dass sich die Rate der Herzerkrankungen innerhalb von zehn Jahren verdreifachte! Ebenso ist eine Zunahme von Fettleibigkeit und Diabetes zu verzeichnen. Diejenigen hingegen, die an ihrer traditionellen Ernährung auf der Grundlage von Kokosnüssen festhielten, waren vor vielen dieser modernen Zivilisationskrankheiten geschützt.

Auf zwei entlegenen Pazifischen Inseln, Pukapuka und Tokelau, wurde eine große Studie durchgeführt. Die gesamte Bevölkerung beider Inseln nahm an der Studie teil. Für diese Menschen war die Kokosnuss ihre Hauptnahrungsquelle. Sie bezogen bis zu 60 Prozent ihrer täglichen Kalorien aus Fett, hauptsächlich aus Kokosöl. (Die American Heart Association empfiehlt, dass nicht mehr als 30 Prozent der Kalorien durch Fett gedeckt werden sollten und nicht mehr als 10 Prozent durch gesättigte Fettsäuren. Bei dieser Population kamen jedoch über 50 Prozent des täglichen Kalorienbedarfs aus gesättigten Fettsäuren in Kokosnüssen.) Obwohl sie dieses Fett verzehrten, gab es bei ihnen absolut keine Anzeichen von Herzkrankheiten, Diabetes, Krebs oder anderen degenerativen Krankheiten, die in westlichen Gesellschaften verbreitet sind. Erst als die Inselbewohner ihre traditionelle Ernährungsweise auf der Grundlage von Kokosnüssen aufgaben und sich die Essgewohnheiten westlicher Länder zu eigen machten, begannen auch sie, die Krankheiten moderner Gesellschaften zu entwickeln.

Wenn Sie nun einen Moment innehalten und darüber nachdenken, dürfte Ihnen klar werden, wie unsinnig es ist, Kokosöl für ungesund zu halten. Über Tausende von Jahren haben Menschen Kokosöl als ihr Hauptspeiseöl verwendet; wenn es zu Herzerkrankungen oder anderen Krankheiten geführt hätte, wäre das in diesen Populationen klar zutage getreten und nachzuweisen gewesen. Dem war aber nicht so. Somit sagt uns der gesunde Menschenverstand, dass Kokosöl nicht schädlich ist.

Da Kokosöl in der Vergangenheit sehr viel schlechte Publicity hatte, kritisieren einige falsch informierte Autoren und Mediziner es immer noch als ein Fett, das arterienverstopfende gesättigte Fettsäuren enthalte. Diese Leute sind leider nicht auf dem neuesten Stand und wiederholen nur, was andere falsch informierte Autoren geschrieben haben. Sie sollten die neueren Forschungsberichte lesen, die seit einigen Jahren vorliegen. Wenn Sie heute hören, dass jemand behauptet, Kokosöl sei ungesund, so wissen Sie, dass diese Leute, was ihr Ernährungswissen angeht, sich sozusagen noch im finsteren Mittelalter befinden. Die Bücher Kokosöl: Das Geheimnis gesunder Zellen und Die Heilkraft der Kokosnuss enthalten eine umfassende Dokumentation, mit Quellennachweisen der medizinischen Literatur, die die vielen nutzbringenden gesundheitlichen Wirkungen dieses höchst bemerkenswerten Nahrungsmittels zweifelsfrei belegt.

Darum: Kokosöl!

• Zu den einzigartigen Eigenschaften von Kokosöl gehört, dass es im Unterschied zu anderen Fetten im Körper nicht in nennenswertem Maße als Fett gespeichert wird. Es wird im Stoffwechsel völlig anders als tierische Fette und pflanzliche Öle abgebaut. Wenn Sie Kokosöl zu sich nehmen, wird es nicht als Fett gespeichert, sondern in Energie umgewandelt. Kokosöl erhöht Ihren Energiehaushalt und bringt Ihren Stoffwechsel in Schwung, der den Körper dazu bringt, beschleunigt Kalorien zu verbrennen.

• Ja, Kokosöl zu verzehren kann Ihnen helfen, abzunehmen, weil es bewirkt, dass Sie verstärkt Kalorien verbrennen. Es verbrennt nicht nur die Kalorien, die es selbst liefert, sondern auch die von anderen Nahrungsmitteln. Aus diesem Grund wird es treffend als das einzige kalorienarme Fett der Welt bezeichnet!

• Darüber hinaus kurbelt Kokosöl die Schilddrüsenfunktion an. Viele übergewichtige Menschen haben Übergewicht, weil sie eine träge Schilddrüse haben – die Drüse, die den Stoffwechsel und die Körpertemperatur kontrolliert und steuert. Wenn sie anfangen, Kokosöl zu essen, verbessern sich ihr Stoffwechsel und ihre Schilddrüsenfunktion und die Körpertemperatur erhöht sich und wird normal. Gewichtsabnahme wird leichter denn je.

Die Forschung hat jetzt bestätigt, dass Kokosöl fraglos eines der nahrhaftesten und gesündesten Nahrungsmittel ist. Deshalb empfehle ich allen meinen Patienten, es in ihren Speiseplan zu integrieren. Ich habe erstaunliche Ergebnisse gesehen, nicht nur bei der Gewichtsabnahme, sondern auch beim Überwinden vieler Gesundheitsprobleme.

Im Folgenden dokumentiere ich einige kurze Berichte von Menschen, die unglaubliche Veränderungen in ihrem Gesundheitszustand erlebt haben – einfach dadurch, dass sie Kokosöl in ihren Speiseplan aufgenommen haben:

„In den letzten 20 Jahren habe ich nach und nach stetig zugenommen. Man konnte nicht gerade sagen, dass ich dick war, aber ich war an den falschen Stellen einfach zu gut gepolstert. Dieses Jahr habe ich schließlich beschlossen, etwas dagegen zu tun. Ich machte eine Obstdiät. Es tat sich nichts. Ich versuchte es mit einer Kohlsuppendiät (ohne Fleisch). Es tat sich nichts. Ich fastete eine Woche. ES TAT SICH NICHTS!

Zu diesem Zeitpunkt fiel mir dieses Buch in die Hände – ein Geschenk des Himmels. Ich hörte auf zu fasten und begann, wieder zu essen, wobei ich jedoch Kokosöl verwendete. Nach einigen Tagen wog ich mich – ich hatte bereits 5 Pfund abgenommen! Seither habe ich insgesamt 22 Pfund abgenommen und ich nehme immer noch weiter ab, etwa 1 Pfund in der Woche, und das, obwohl ich volle Mahlzeiten genieße.“ (Sharon)

„Ich nehme jetzt seit rund 4 Monaten etwa ein oder zwei Esslöffel kaltgepresstes Kokosöl pro Tag zu mir und ich bemerke einen deutlichen Unterschied bei meiner Energie. Sie bleibt den ganzen Tag über gleich. Ich erlebe nicht mehr das Auf und Ab von Höhen und Tiefen, insbesondere nicht, dass ich mich nach einer Mahlzeit schläfrig und müde fühle. Mein Blutzucker ist offenbar stabil.“ (Marty)

„Ich halte mich seit 20 Monaten an ein kohlenhydratarmes Ernährungsprogramm und habe 47 Pfund abgenommen. Weitere 10 Pfund möchte ich noch abnehmen. In einem Buch, das eine zuckerfreie Lebensweise propagierte, hieß es, Kokosnuss helfe, in den Zustand der Ketose zu gelangen. Diese Aussage faszinierte mich und so kaufte ich mir Kokoscreme und Kokosöl und begann, beides zu verwenden. Ich nahm 2 Pfund in der Woche ab, was mich ziemlich beeindruckte, nachdem ich in den 6 Monaten vorher nur 4 Pfund abgenommen hatte.“ (Gail)

„Als ich anfing, wog ich 286 Pfund und trug Hosen der Größe 64. Als ich heute Morgen auf die Waage stieg, wog ich noch 232 Pfund, das heißt, dass ich bisher 54 Pfund abgenommen habe, und ich bin jetzt bei Größe 54 … Ich zähle keine Kalorien und ich denke bei allem, was unter 2500 bis 3000 Kalorien bleibt, dass ich abnehme. Ich überschlage die Kalorien alle paar Wochen, einfach um sicherzugehen, dass ich nicht unter 2000 am Tag komme; denn das könnte leicht passieren, weil ich nie mehr wirklich hungrig bin. Es fällt mir leicht, auch schon einmal eine Mahlzeit ausfallen zu lassen, wenn ich sehr beschäftigt bin.“ (Chuck)

„Seit 2 Monaten nehme ich kaltgepresstes Kokosöl (vier Esslöffel täglich) und fühle mich besser als seit Langem! Mein Energiehaushalt ist ‚oben‘ und mein Gewicht ist ‚unten‘. Ich habe nie mehr Hunger, habe in meinen Tagesablauf eine Zeit für körperliche Bewegung eingebaut und inzwischen 18 Pfund abgenommen.“ (Paula)

„Ich habe in letzter Zeit stark abgenommen (33 Pfund in 5 Monaten) und ich verwende ausschließlich Kokos- und Olivenöl … Ich habe mich auf eine kohlenhydratarme Ernährung umgestellt und esse nichts außer Fleisch, Eier, Fisch und Meeresfrüchte, stärkefreies Gemüse, Obst, Nüsse und alles, was sich aus diesen Produkten ableitet, auch Kokosprodukte. Ich bin überzeugt, dass das Kokosöl ein Grund für den Erfolg ist, weil es immer wieder Zeiten gab, in denen es mir ausgegangen war und ich nur Olivenöl verwendete; in diesen Phasen habe ich dann wenig oder gar nicht abgenommen.“ (Ann)

„Ich schreibe Ihnen, um Ihnen zu sagen, wie froh ich mit Kokosöl bin. Ich verwende es bei allem, was ich koche, und esse es auch löffelweise. Ich gebe es auch auf mein Haar und verwende es oft anstelle von Hand- und Körpercremes. Ich bin 50 Jahre alt, habe Übergewicht und leide an chronischen degenerativen, kollagenbedingten Gefäßerkrankungen. Mein Energiehaushalt verbessert sich. Ich nehme ab. Meine chronischen Schmerzen gehen zurück. Meine Haut und mein Haar sehen inzwischen viel besser aus, und mein Umfeld registriert es und äußert sich positiv dazu. Ich kann Ihnen gar nicht genug danken …“ (Janice)

„Ich werde schlanker, indem ich mehr Fett esse. Ich habe jetzt 28 Pfund abgespeckt und fühle mich großartig! Mein Mann hat auch etwa 18 Pfund abgenommen. Dass ich keinen Weizen mehr esse, ist mit Sicherheit ein Faktor dafür, dass ich weiter abnehme und meine Gesundheit sich verbessert. Aber ich habe außerdem noch zwei weitere radikale Änderungen vorgenommen: Erstens esse ich jetzt mindestens drei Mal so viel Fett wie vorher. Zweitens handelt es sich bei den Fetten, die ich zu mir nehme, meist um solche, die gesättigte Fettsäuren enthalten, wobei Kokosöl ganz oben auf der Liste steht, dicht gefolgt von Butter und Schweineschmalz … Ich nehme vier bis acht Esslöffel am Tag zu mir.“ (Tracey)

„Ich versuchte abzunehmen, seit mir vor einem Jahr die Gebärmutter entfernt wurde. Ich habe sogar gehungert, aber nichts passierte. Dann erwähnte meine Mutter, dass ihre Chefin nur dadurch 10 Pfund abgenommen habe, dass sie Kokosöl verwendete. Ich dachte, ein Versuch könne nicht schaden … Nach 6 Wochen habe ich 24 Pfund weniger, meine Energie hat sich verdreifacht und ich muss mich nicht mehr aufs Bett legen, um die Reißverschlüsse meiner Hosen zuziehen zu können!“ (Abby)

*

Dies sind nur einige wenige der vielen Rückmeldungen, die mir Betroffene über die bemerkenswerten Auswirkungen gegeben haben, die sich einstellen, wenn Kokosöl in den Speiseplan integriert wird. Die Ergebnisse sind noch erstaunlicher, wenn das Ganze mit einem ketogenen Speiseplan kombiniert wird, wie Sie ihn in diesem Buch kennenlernen werden. Möchten auch Sie nun gerne abnehmen und erleben, wie sich Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden verbessern? Die nachfolgenden Kapitel werden Ihnen zeigen, wie es geht.

KAPITEL 2

Die großen Lügen über Fett

Was bei den meisten Schlankheitskuren oder Diäten zum Abnehmen im Speiseplan fehlt, ist Fett. Ja, es fehlt an Fett! Die meisten anderen Ernährungsprogramme versuchen, so viel Fett wie nur möglich zu meiden, um das Abnehmen fördern. Es mag seltsam und widersinnig klingen, aber Sie müssen Fett essen, um Fett abzubauen.

Wenn ich das zu meinen Patienten oder Zuhörern sage, sehen sie mich an, als wäre ich verrückt. „Wieso? Fett ist doch schlecht“, sagen sie. „Es macht dick.“ Und wenn ich ihnen dann noch sage, dass es sich bei der Art von Fett, das sie essen sollten, vorrangig um Fett handelt, das gesättigte Fettsäuren enthält, schnappen sie entsetzt nach Luft: „Gesättigte Fettsäuren verursachen doch Herzkrankheiten!“ Ich muss ihnen dann regelmäßig erklären, dass wir dank der Fortschritte in der Ernährungswissenschaft im Laufe der Jahre über die simplen Empfehlungen bezüglich gesättigter und ungesättigter Fettsäuren, die in der Boulevardpresse gemeinhin zu finden sind, hinausgekommen sind. Populärwissenschaftliche Diät- oder Ernährungsbücher und die Nachrichtenmedien hinken für gewöhnlich um Jahre den Fortschritten hinterher, die in der Wissenschaft gemacht werden.

Lüge Nr. 1: „Fett ist ungesund und sollte gemieden werden“

Wir wissen heute, dass Fett ein lebenswichtiger Nährstoff ist und Bestandteil der Ernährung sein muss, wenn man bei guter Gesundheit bleiben will. Darum empfehlen wichtige Gesundheitsorganisationen, 30 Prozent unseres Kalorienbedarfs mit Fett zu decken (statt 20 Prozent oder 10 Prozent, wie es manche „eingefleischten“ Fettgegner propagieren).

Insbesondere die gesättigten Fettsäuren haben in der Vergangenheit eine schlechte Presse bekommen. Was die meisten, auch viele Gesundheitsexperten, nicht verstehen, ist, dass es viele verschiedene Arten von gesättigten Fettsäuren gibt, die sich nicht alle gleich verhalten. Glauben Sie es oder nicht, aber die meisten von ihnen erhöhen nicht den Blutcholesterinspiegel und sind in Wirklichkeit gut für Sie! Wir brauchen tatsächlich gesättigte Fettsäuren in unserer Nahrung, um bei guter Gesundheit zu bleiben. Deshalb plädieren Gesundheitsorganisationen auch nicht dafür, alle gesättigten Fettsäuren im Speiseplan zu meiden.

Fett (und insbesondere gesättigte Fettsäuren) zu sich zu nehmen wird gemeinhin als eine der zehn Todsünden angesehen. Dieser Irrglaube wird genährt durch die Marketingkampagnen der Nahrungsmittelindustrie für fettarme Produkte: Ist ein Nahrungsmittel „fettarm“, bedeutet dies für die Kunden, dass sie meinen, ohne Schuldgefühle mehr davon essen zu können. Je mehr wir essen, desto mehr kaufen wir. Je mehr wir kaufen, desto größer die Gewinne der Hersteller. Je größer die Gewinne, desto mehr freut sich die Lebensmittelbranche. Es geht ihr um Geld, nicht um Gesundheit.

In den Vereinigten Staaten haben heutzutage 60 Prozent der Bevölkerung Übergewicht; einer von vier Erwachsenen ist nicht nur übergewichtig, sondern fettleibig. Als fettleibig wird jemand betrachtet, wenn sein Gewicht 20 Prozent oder mehr über dem maximal wünschenswerten Gewicht für seine Größe liegt. Den Centers for Disease Control and Prevention (CDC) zufolge ist die Anzahl der fettleibigen Personen in den USA in den letzten 20 Jahren von 12 Prozent der Gesamtbevölkerung auf nunmehr 30 Prozent explodiert. Sogar unsere Kinder werden fetter; sage und schreibe 25 Prozent aller Teenager haben Übergewicht. Die Anzahl übergewichtiger Kinder hat sich in den letzten 30 Jahren mehr als verdoppelt. In den letzten 20 oder 30 Jahren, in denen der Wahn mit fettarmen Produkten auf Hochtouren lief, hat sich die Fettleibigkeit bei den 18- bis 29-Jährigen um 70 Prozent erhöht. Bei Personen im Alter zwischen 30 und 39 Jahren ist sie um 50 Prozent angestiegen. Bei allen anderen Altersgruppen sind ähnliche dramatische Gewichtssteigerungen zu verzeichnen.

Lüge Nr. 2: „Fettarme Ernährung ist gesund“

Falls auch Sie zu den Millionen Menschen gehören, die mit einer fettarmen Ernährung versucht haben, ihr Gewicht zu reduzieren, und gescheitert sind, so geben Sie nicht sich selbst die Schuld daran; das ist vielmehr der sogenannten fettarmen Ernährung geschuldet. Fettarme Ernährungsprogramme funktionieren nicht. Die Theorie, die dahintersteht, ist fehlerhaft. Eine fettarme Ernährung verlangt radikale und unangenehme Veränderungen, die für die meisten nahezu unmöglich längere Zeit durchzuhalten sind. Seit 30 Jahren reduzieren wir den Fettkonsum. Der prozentuale Anteil von Fett in unserer Ernährung ist von etwa 40 Prozent auf rund 32 Prozent gesunken – und dennoch nehmen wir ständig weiter zu.

Oberflächlich betrachtet klingt die Theorie der fettarmen Ernährung logisch: Von den drei Energie erzeugenden Nährstoffen – Fett, Eiweiß und Kohlenhydrate – liefert Fett die meisten Kalorien. Fett enthält Gramm für Gramm mehr als doppelt so viele Kalorien wie Eiweiß oder Kohlenhydrate. Wenn Sie also bei einer Mahlzeit Fett durch Eiweiß oder Kohlenhydrate ersetzen, können Sie die Gesamtzahl der Kalorien reduzieren und dennoch im Grunde die gleiche Menge essen. Das stimmt tatsächlich.

Leider hat dies zu dem Glauben geführt, je mehr Fett man weglasse, desto weniger Kalorien esse man, und je weniger Kalorien man aufnehme, desto besser. Gewichtsabnahme wird dabei einfach als ein Problem des Kalorienkonsums betrachtet. Dadurch sind viele Menschen, auch Gesundheitsexperten, in die Irre geführt worden.

Die Wahrheit ist: So funktioniert das nicht. Schon der gesunde Menschenverstand sagt uns etwas anderes. Haben Sie nicht auch schon erlebt, dass ein großer Mensch jeden Tag Salat isst und dennoch zunimmt? Und haben Sie nicht auch erlebt, dass ein schlanker Mensch fettreiche Mahlzeiten, Soßen und Desserts isst und kein Gramm zunimmt? Es geht dabei offensichtlich um mehr als nur um Kalorien. Andere Faktoren wie Stoffwechsel, Nährstoffgehalt und Sättigungsgefühl werden durch die Art der Nahrungsmittel beeinflusst, die wir essen, und haben folglich Einfluss auf unser Körpergewicht. Abnehmen oder Zunehmen ist nicht einfach eine Frage der Kalorienzufuhr.

Die Lebensmittelindustrie möchte uns gerne glauben lassen, erhöhtes Körpergewicht sei das Ergebnis der Zufuhr von zu vielen Kalorien. Sie wirbt sehr aggressiv für diese „Philosophie“. Sie sponsert Studien, verteilt Lehrmaterial an Schulen und an Mitarbeiter im Gesundheitswesen, schreibt und veröffentlicht Artikel und verbreitet Pressemitteilungen, alles mit dem Ziel, die von ihr verbreiteten Ansichten zu unterstützen. Man kann heute kaum mehr Gesundheitszeitschriften in die Hand nehmen, ohne auf Artikel über fettarme Ernährung zu stoßen. Ebenso ist es ein beliebtes Thema in Radio und Fernsehen. Bücher über dieses Thema gibt es in Hülle und Fülle.

Die Marketingstrategie hat funktioniert. Die Regale in den Supermärkten sind voll mit fettarmen, fettfreien oder „Diät-Produkten“. Es ist ein sehr profitables Milliardengeschäft. Mageres Fleisch kostet mehr. Fettarme Fertiggerichte sind teurer als natürliche Nahrungsmittel wie frisches Obst und Gemüse. Süßigkeiten wie Kekse, Kuchen, Pralinen, Bonbons, Eis – von denen der gesunde Menschenverstand uns sagt, dass es nicht unbedingt gesunde oder wertvolle Nahrungsmittel sind – werden uns verlockend günstig angeboten. Wenn sie „fettarm“ sind, verabschiedet sich der gesunde Menschenverstand und wir bekommen gewissermaßen einen Freibrief dafür, sie ohne Schuldgefühle zu essen. Die Konsequenz von alledem sind höhere Profite für die Lebensmittelindustrie und breitere Hüften für uns.

Wir werden auf Dauer keine Nahrungsmittel essen, die wir nicht mögen. Fett gibt den Nahrungsmitteln Geschmack. Fettarmen Produkten fehlt es an Geschmack, und um sie für die Kunden verlockender zu machen, müssen die Hersteller mehr Zucker, Natriumglutamat und andere Geschmacksverstärker hinzufügen. Ergebnis sind Produkte, die möglicherweise mehr Kalorien als die Vollfettversion haben und zahlreiche chemische Zusatzstoffe enthalten – beides kann negative Auswirkungen auf die Gesundheit und das Gewicht haben. Auch wenn sie im Vergleich zu Vollfettprodukten als „gesunde“ Alternativen beworben werden, sind sie in Wirklichkeit genau das Gegenteil.

Wir sind bereits seit so langer Zeit mit dem „Fettarm-Mantra“ überflutet worden, dass wir „fettarm“ mit „gesund“ gleichsetzen. Fett wird behandelt, als handele es sich um ein Gift. Wir kaufen die magersten Fleischstücke und schneiden jedes Gramm Fett ab. Auf unseren Tellern türmen sich Zucker und Stärke, aber wehe, wenn es da auch nur eine Winzigkeit von Fett gibt!

Nach all den Jahren, in denen wir mit der „Fettarm-Propaganda“ gefüttert worden sind, werden wir zu der Annahme verleitet, wenn eine fettarme Ernährung gut sei, dann müsse eine sehrfettarme Ernährung noch besser sein und eine fettfreie Ernährung müsse das Beste überhaupt sein. Viele „Ernährungsgurus“ wie Dr. Dean Ornish, Nathan Pritikin und andere haben mit der Fettarm-Hysterie Imperien aufgebaut. Der Fettarm-Mythos hat unsere Gesellschaft bis in die letzten Winkel durchdrungen. Selbst an unseren Kindern ist diese Art von Gehirnwäsche nicht vorbeigegangen. Bei einer Umfrage, die unter Schulkindern durchgeführt wurde, gaben unglaubliche 81 Prozent an, die gesündeste Ernährung sei eine Ernährung, bei der jedwedes Nahrungsfett gemieden wird. Eine solche Ernährung wäre jedoch eine Ernährungskatastrophe.

Das Gegenteil stimmt: Fett ist gut für Sie!

Wenn Sie das ganze Fett aus Ihrem Körper beseitigen würden, hätten Sie einen schlanken, schönen Körper – richtig? … Nein, falsch! Sie wären auf eine formlose Masse Eiweiß und Wasser reduziert, die in einer Pfütze auf dem Boden läge. Es erginge Ihnen wie der bösen Hexe im Zauberer von Oz, nachdem Dorothy einen Eimer Wasser über ihr ausgeschüttet hatte …

Nahrungsfette sind wichtige Bausteine des Körpers

Fett stellt eine wichtige strukturelle Komponente jeder Zelle unseres Körpers dar. Fett ist ein wichtiger Baustein der Zellmembran (– das ist die Haut, die die Zelle zusammenhält). Ohne Fett würden unsere Zellen sich in Wasserpfützen, gemischt mit verschiedenen Zelltrümmern, auflösen. Die Zellen in unserem Herzen, unseren Lungen, Nieren und in jedem anderen Organ sind von Fett abhängig, das sie zusammenhält. Unser Gehirn besteht zu 60 Prozent aus Fett und Cholesterin. Um es deutlich zu sagen: Ein gesundes, intelligentes Gehirn ist voller Fett.

Nahrungsfette werden nicht nur für den Aufbau struktureller Komponenten von Zellen verwendet, sondern auch, um Hormone und Prostaglandine zu bilden, die Körperfunktionen kontrollieren und regulieren. Vitamin D, Östrogen, Progesteron, Testosteron, DHEA und viele andere Hormone werden aus Cholesterin hergestellt.

Hormone sind die Hauptregulatoren des Stoffwechsels, des Wachstums, der Entwicklung, der Fortpflanzung und vieler anderer Prozesse. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung des chemischen Gleichgewichts im Körper. Fett und Cholesterin werden als Bausteine für viele Hormone verwendet. Ohne Cholesterin hätten wir keine Geschlechtshormone und wären folglich geschlechtslos. Das heißt, es gäbe nicht den Unterschied zwischen Männern und Frauen und Fortpflanzung wäre unmöglich.

Ähnlich beeinflussen Prostaglandine, jene hormonähnlichen Substanzen, die aus Fett hergestellt werden, die Blutlipidkonzentrationen, die Blutgerinnselbildung, den Blutdruck, die Immunreaktion und die Entzündungsreaktion auf Verletzungen und Infektionen.

Eine Ernährungsweise, der es an Fett mangelt, kann die Effizienz unseres Immunsystems gravierend mindern und uns damit anfälliger für Krankheiten machen. Das Immunsystem schützt uns nicht nur vor Infektionskrankheiten, sondern auch vor vielen degenerativen Krankheiten. Krebs wird zum Beispiel durch das Immunsystem kontrolliert. Jeder von uns hat krebsartige Zellen in seinem Körper – ja, auch Sie, ich, jeder. Sie sind einfach ein Teil des Lebens. Aber wir entwickeln nicht alle Krebs, weil unser Immunsystem uns schützt. Weiße Blutkörperchen, die unentwegt in unserem Körper unterwegs sind, attackieren und zerstören Krebszellen, zumindest solange das Immunsystem ordnungsgemäß funktioniert. Wenn das Immunsystem wegen eines Mangels an Nahrungsfett oder eines anderen Nährstoffmangels geschwächt ist, kann der Krebs sich entwickeln.

Ohne Fett und Cholesterin wären wir nicht nur eine formlose Masse und absolut fortpflanzungsunfähig, wir wären auch anfällig für Krebs und alle Arten von Krankheiten. Ja, wir wären tot, denn Leben wäre ohne Fett unmöglich.

Fett ist eine unverzichtbare Energiequelle

Fett ist Brennstoff. Benzin ist bekanntlich der Treibstoff für Autos – so ist Fett der Treibstoff für unseren Körper. Es ist einer der drei Energie erzeugenden Nährstoffe. Die anderen beiden sind Eiweiß und Kohlenhydrate. Unser Körper nutzt Fett als Energiequelle, um Stoffwechselprozesse in Gang zu halten und uns am Leben zu erhalten. Mindestens 60 Prozent des Energiebedarfs des Körpers werden durch Fett gedeckt.

Jede Zelle in unserem Körper muss eine konstante Energiequelle haben, um ordnungsgemäß zu funktionieren und am Leben zu bleiben. Als erste Wahl greift der Körper auf Kohlenhydrate als Treibstoff zurück. Werden über die Nahrung ausreichend Kohlenhydrate zugeführt, um den Energiebedarf zu decken, so wird das Fett zunächst in Fettzellen auf Vorrat gespeichert. Überschüssige Kohlenhydrate und Proteine werden in Fettumgewandelt und ebenfalls für den späteren Gebrauch in Fettzellen gelagert. Zwischen den Mahlzeiten oder in Zeiten geringer Nahrungsaufnahme wird das Fett aus diesem Vorratslager herausgezogen und genutzt, um den fortlaufenden Energiebedarf des Körpers zu decken.

Fett hat pro Gramm mehr Kalorien als Kohlenhydrate oder Proteine, weil es eine kompakte Energiequelle ist, die auf Vorrat gespeichert und später genutzt werden kann. Energie wird in Kalorien gemessen. Der Körper kann mehr Kalorien (das heißt Energie) in Form von Fett speichern, als er es in Form von Kohlenhydraten oder Proteinen könnte. Würde der Körper Proteine statt Fett speichern, sähen Sie wie eine aufgedunsene Bratwurst aus, weil sich Ihre Energiespeicherzellen vom Umfang her verdoppeln würden. Seien Sie also dankbar, dass Sie Fett speichern und nicht Eiweiß! [Die Bezeichnungen „Proteine“ und „Eiweiß“ werden in diesem Buch synonym verwendet. Anmerkung des Verlags]

Wenn Sie kein Fett oder keine ausreichende Menge Fett in Ihren Fettzellen gespeichert hätten, würde Ihr Körper zwischen den Mahlzeiten oder in längeren Fastenzeiten auf Proteine zurückgreifen, etwa auf Muskelgewebe, um seinen Energiebedarf zu decken. Ihr Körper würde sich im wahrsten Sinne des Wortes selbst verzehren, um die Energie zu bekommen, die er braucht.

Wenn Sie eine Diät machen, ist es wichtig, Fett in Ihren Speiseplan mit aufzunehmen. Wenn Sie das nicht tun, wird der Körper seine eigenen Proteine aufspalten, um seinen Energiebedarf zu decken. Sie verlieren Muskelmasse. In extremen Fällen, etwa beim Hungern, werden Organe angegriffen und „ausgeschlachtet“, um den Energiebedarf zu decken; das kann zu dauerhaften Schäden führen. Als Ergebnis massiven Hungerns lautet am Ende möglicherweise die Todesursache: Organversagen.

Fett ist eine notwendige Nährstoffquelle

Es ist ein Fehler, Fett als „Gift“ zu betrachten. Im Gegenteil, es ist ein lebenswichtiger Nährstoff, genauso wie Eiweiß, Vitamin C oder Calcium. Wir brauchen Fett in unserer Nahrung, um gesund zu bleiben. Ohne Fett würden wir alle wegen Nährstoffmangel krank werden und sterben.

Fette bestehen aus einzelnen Fettmolekülen, den sogenannten Fettsäuren. Zwei Familien von Fettsäuren, die sogenannten Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, werden als absolut notwendig für eine gute Gesundheit angesehen. Deshalb werden sie als „essenzielle“ Fettsäuren bezeichnet, die wir in unserer Nahrung haben müssen, weil der Körper sie nicht selbst aus anderen Nährstoffen herstellen kann. Diese essenziellen Fettsäuren sind in allen Nahrungsmitteln in unterschiedlichen Mengen zu finden – in Fleisch, Fisch, Körnern und Gemüse sowie in Pflanzenölen und tierischen Fetten. Wenn wir Fett meiden oder es von Produkten entfernen, reduzieren wir die Menge an essenziellen Fettsäuren in unserer Nahrung.

Ohne ausreichende Aufnahme dieser Fettsäuren leidet der Körper an Symptomen von Mangelkrankheiten (wie Hautwunden, neurologischen Problemen oder Sehproblemen, Wachstumshemmung, Fortpflanzungsstörungen, Hautanomalien sowie Nieren- und Lebererkrankungen).

Fett ist auch für die Verdauung und die Absorption vieler anderer lebenswichtiger Nährstoffe notwendig. Mit dem Fettanteil der Nahrungsmittel bekommen wir zum Beispiel unsere fettlöslichen Vitamine (etwa die Vitamine A, D, E und K) sowie andere wichtige Nährstoffe wie Beta-Carotin. Diese Nährstoffe können ohne ausreichenden Fettanteil in der Nahrung nicht aufgenommen werden. Eines der Hauptprobleme bei fettarmen Ernährungsprogrammen ist also, dass sie zu einem Nährstoffmangel führen können. Wenn wir nicht genug Fett essen, werden beispielsweise die fettlöslichen Vitamine durch den Verdauungstrakt gleich wieder ausgeschieden, ohne uns irgendetwas Gutes zu tun. Allein schon aus diesem Grund ist eine fettarme Ernährung gefährlich.

Viele der fettlöslichen Vitamine wirken als Antioxidanzien, die uns vor Schäden durch freie Radikale schützen. Freie Radikale, jene hochreaktiven Moleküle, die in unserem Körper fortwährend entstehen, werden als Ursache oder zumindest als Faktor angesehen, der zu den meisten bekannten degenerativen Krankheiten beiträgt, darunter Herzerkrankungen, Krebs und Alzheimer. Die chemischen Reaktionen der freien Radikale in unserem Körper verursachen die Zerstörung von Zellen und ihrer DNS. Viele Forscher nehmen an, dass diese Reaktionen die Hauptursache des Alterungsprozesses sind: Je mehr unser Körper durch freie Radikale geschädigt wird, desto schneller altern wir.

Durch die Reduzierung der Fettmenge in unserer Ernährung schränken wir auch die Menge an schützenden antioxidativen Nährstoffen ein, die uns vor den zerstörerischen Reaktionen der freien Radikalen bewahren können. Eine fettarme Ernährung beschleunigt also den Degenerations- und Alterungsprozess. Dies kann einer der Gründe dafür sein, dass Menschen, die lange Zeit an einer sehr fettarmen Ernährung festhalten, oft blass und krank aussehen.

Carotinoide sind fettlösliche Nährstoffe, die in Obst und Gemüse enthalten sind. Am bekanntesten ist Beta-Carotin. Alle Carotinoide sind für ihre antioxidativen Eigenschaften bekannt. Viele Studien haben gezeigt, dass sie und andere fettlösliche Antioxidanzien wie die Vitamine A und E Schutz vor degenerativen Erkrankungen bieten und die Funktion des Immunsystems unterstützen.

Gemüse wie Brokkoli und Karotten enthalten Beta-Carotin, aber wenn Sie sie nicht zusammen mit Öl essen, kommen Sie nicht voll in den Genuss der nutzbringenden Wirkungen ihrer fettlöslichen Vitamine. Wenn Sie einen Salat mit einem fettarmen Dressing essen, geht Ihnen ein großer Teil der Vitamine verloren, die im Salat vorhanden sind. Ich nehme oft ein Dressing aus Essig und Wasser. Dieses Dressing enthält zwar kein Öl, ich gebe jedoch immer Nüsse, Avocado, Käse, Eier oder andere fetthaltigen Produkte hinzu, sodass ich voll in den Genuss der nutzbringenden Wirkungen der fettlöslichen Vitamine komme, die im Salat enthalten sind.

Ein weiterer wichtiger Nährstoff, der Fett braucht, um ordnungsgemäß aufgenommen zu werden, ist Calcium. Sehr viele Menschen leiden an Calciummangel oder an Osteoporose. Und wie viele der betroffenen Personen essen fettarme Produkte? Ebenfalls sehr viele. Man kann jede Menge fettfreie Milch trinken und fettarmen Käse essen und Calcium-Nährstoffergänzungen in sich hineinschaufeln, aber dennoch Osteoporose entwickeln. Warum? Weil Calcium Fett braucht, um aufgenommen zu werden. Wenn Sie zur Calciumversorgung fettfreie Milch trinken, verschwenden Sie Ihr Geld. Sie brauchen Vollmilch und Vollfettkäse sowie sonstige Vollfettprodukte, um das Calcium aufnehmen zu können. Auch viele Gemüsesorten sind gute Calciumquellen. Aber um das darin enthaltene Calcium nutzen zu können, müssen wir sie zusammen mit Butter oder Sahne oder anderen fetthaltigen Produkten essen.

Selbst unser Herz braucht Fett. Dies wurde in einer Studie gezeigt, die von der Ernährungswissenschaftlerin Dr. Mary Flynn durchgeführt wurde. Zwanzig Versuchspersonen erhielten im Rahmen ihres Ernährungsprogramms Essen, bei dem 37 Prozent der Kalorien aus Fett bezogen wurden, und sie maß den Cholesterin- und Triglyceridspiegel der Testpersonen. Dann gab sie derselben Gruppe Essen, das weniger Fett enthielt (– nur 25 Prozent der Kalorien), wobei die Gesamtmenge der Kalorien jedoch genau gleich blieb, indem sie nämlich den Anteil der Kohlenhydrate erhöhte. Dabei stellte sie fest, dass die fettarme Ernährung den Spiegel von gutem HDL-Cholesterin senkte, den Triglyceridspiegel erhöhte und den Spiegel von schlechtem LDL-Cholesterin unverändert ließ.1

Die Auswirkungen für das Herz waren insgesamt schlecht. Wenn wir die Tatsache hinzunehmen, dass fettlösliche Vitamine wie etwa Vitamin E und Beta-Carotin, die vor Herzkrankheiten schützen helfen, in einer fettarmen Ernährung reduziert sind, sehen wir, dass fettarme Ernährungsformen Herzkrankheiten in Wirklichkeit fördern – also genau das Gegenteil dessen bewirken, was die Mainstream-Medien uns weismachen wollen. Deshalb werden viele Menschen, die sich an sehr fettarme Ernährungsprogramme halten, krank und entwickeln starke Heißhungerattacken. Sie brauchen Fett.

Nathan Pritikin propagierte eine sehr fettarme Diät. Pritikin war regelrecht fanatisch darauf bedacht, Fett in der Nahrung zu meiden. Er behauptete, in Kopfsalat und anderem Gemüse sei genug Fett enthalten, um den Bedarf des Körpers zu decken. Seine Diät schränkte die Fettzufuhr auf nur noch 10 Prozent der Gesamtkalorien ein. Damit lag er weit unter der Empfehlung der American Heart Association von 30 Prozent. Diejenigen, die seine Diät machten, nahmen ab, aber sie entwickelten auch gesundheitliche Probleme – aufgrund des zu geringen Fettanteils in ihrer Nahrung. Dr. Charles T. McGee beschreibt Patienten, die die fettarme Diät von Pritikin ausprobiert hatten, in seinem Buch Heart Frauds: „Pritikin-Programm-Patienten litten an einem Mangel an essenziellen Fettsäuren, nachdem sie die Diät etwa zwei Jahre gemacht hatten. Wenn sie in die Praxis kamen, sahen sie dünn und hager aus, mit einer Haut, die trocken, schlaff, bleich, grau und schuppig war. Glücklicherweise war diese Komplikation selten zu sehen, weil es den meisten Menschen schwerfällt, eine Fettzufuhr von nur 10 Prozent durchzuhalten, ohne zu mogeln.“2

Weitere wichtige Wirkungen von Fett

Fett hat viele wichtige Funktionen im Körper. Ich möchte und kann gar nicht alle erwähnen – aber genügend viele, um Ihnen zu zeigen, wie wichtig es für die Ernährung ist. Forscher entdecken ständig weitere nutzbringende Wirkungen von Nahrungsfett.

• Gemäß einer Studie, die 1999 an der University of Buffalo durchgeführt wurde, konnten Fußballspielerinnen bei einem Ernährungsprogramm, das zu 35 Prozent aus Fett bestand, länger und mit höherer Intensität Leistung erbringen als bei einem Ernährungsprogramm mit einem Fettanteil von 27 oder 24 Prozent.

• Fett hilft beim Regulieren der Verdauung und beim Aufnehmen von Blutzucker und beugt damit einer Insulinresistenz und Diabetes vor. Ohne ausreichende Mengen an Fett in der Nahrung kann der Blutzuckerspiegel nach dem Verzehr einer kohlenhydratreichen Mahlzeit außer Kontrolle geraten.

• Fett hilft, den Hunger länger zu stillen, sodass man nicht so oft isst, und es hilft Ihnen damit, weniger Kalorien zu konsumieren und abzunehmen.

• Fett sorgt dafür, dass die Haut weich und geschmeidig bleibt. Das Fett unter der Haut und das Fett, das in den Zellen der Haut arbeitet, sorgen für guten Teint und Hauttonus.

• Fett ist außerdem für normales Wachstum lebenswichtig. Es hilft, wichtige Proteine zu erhalten, während Kohlenhydrate dazu neigen, dem Körper Proteine zu rauben. Fett ist auch notwendig für das Knochenwachstum und die Knochenkalzifizierung. Menschen, in deren Nahrung es an Fett mangelt, sind und bleiben eher klein.

Wie Sie sehen, ist Fett ein sehr wichtiger Bestandteil unserer Ernährung. Es ist bei einer Vielzahl von Funktionen im Körper involviert, von denen die Wissenschaft viele noch gar nicht ganz verstanden hat.

Nahrungsfette sind jedoch nicht alle gleich. Es gibt viele verschiedene Arten von Fetten und jedes hat eine andere Wirkung auf den Körper. Die moderne Lebensmittelherstellung und -verarbeitung haben einige Fette geschaffen, die schädlich für unsere Gesundheit sind und zu Übergewicht und anderen Gesundheitsproblemen beitragen. Das heißt, dass wir unsere Fette klug auswählen sollten. Im Allgemeinen gilt:

Je mehr ein Fett oder Öl verarbeitet worden ist, bis es das Regal im Supermarkt erreicht, desto weniger gesund ist es. Künstliche Fette wie Olestra und halbkünstliche Fette wie Margarine und andere hydrierte Pflanzenöle sind am intensivsten verarbeitet worden und am wenigsten gesund. Natürliche Fette und Öle – jene, die einfach aus ihrer Quelle gewonnen oder gepresst werden können, selbst mit primitiven Methoden (wie Olivenöl, Kokosöl, Butter und tierische Fette) – sind der Gesundheit förderlich.

Ich weiß, dies widerspricht der vorherrschenden Meinung, aber dadurch, dass die meisten an etwas glauben, was falsch ist, wird es nicht richtiger. Die vorherrschende Meinung liegt oft falsch. Nehmen wir nur die fettarmen Diäten oder Ernährungsprogramme – sie werden nach wie vor lautstark als einziger Weg der Gewichtsreduktion angepriesen, und dennoch wissen wir inzwischen, dass sie langfristig nicht funktionieren.

KAPITEL 3

Brauchen Sie einen Ölwechsel?

Fette, Öle, Triglyceride und Fettsäuren

Fett – nur das Wort allein beschwört oft schon Bilder von unschönem Fettgewebe herauf, das an einem Stück Fleisch hängt. Fett ist jedoch nicht nur an Fleisch zu finden. Alle lebenden Organismen haben Fett. Menschen, Tiere, Pflanzen, selbst die winzigsten Organismen wie Einzeller und Bakterien haben Fett. Es ist ein für jeden Organismus lebenswichtiges Gewebe. Aus diesem Grund kommt Fett in der einen oder anderen Form in allen unseren Nahrungsmitteln vor. Und auch wenn die meisten es gerne so weit wie möglich meiden möchten, stellt es einen wichtigen Teil unserer Nahrung dar.

Die Begriffe „Fett“ und „Öl“

… werden oft synonym verwendet. Allgemein gesagt sind Fette bei Zimmertemperatur fest, während Öle flüssig bleiben. Im Zusammenhang mit Fetten und Ölen werden Sie oft auch den Begriff „Lipide“ hören. Dies ist ein allgemeiner Oberbegriff, der sich auf mehrere fettähnliche Komponenten im Körper bezieht. Die mit Abstand am reichlichsten vorkommenden und wichtigsten Lipide sind die Triglyceride. Wenn wir von Fetten und Ölen sprechen, beziehen wir uns in der Regel auf Triglyceride. Zwei andere Lipide – Phospholipide und Sterole (zu denen Cholesterin gehört) – sind eigentlich keine Fette, da sie keine Triglyceride sind. Sie haben jedoch ähnliche Eigenschaften und werden oft einfach ebenfalls als Fette bezeichnet.

Wenn man in ein Beefsteak schneidet, sieht man weißes Fettgewebe, das aus Triglyceriden besteht. Cholesterin ist auch vorhanden, aber für das bloße Auge nicht erkennbar, da es mit den Fleischfasern durchwachsen ist. Das Fett, das für uns ein Ärgernis ist, an unseren Armen herunterhängt, an unseren Oberschenkeln wie Wackelpudding aussieht und unseren Bauch wie einen Ersatzreifen aussehen lässt, besteht aus Triglyceriden. Unser Körperfett und das Fett, das wir bei tierischen Produkten sehen und essen, besteht ebenfalls aus Triglyceriden. Bei etwa 95 Prozent der Lipide in unserer Nahrung, die aus pflanzlichen und tierischen Quellen stammen, handelt es sich um Triglyceride.

Triglyceride bestehen aus einzelnen Fettmolekülen, sogenannten Fettsäuren. Bei den Fettsäuren wird zwischen drei allgemeinen Kategorien unterschieden: gesättigten, einfach ungesättigten und mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Alle Öle und tierischen Fette bestehen aus einer Mischung aus diesen drei Fettsäuren. Ein Öl als gesättigt oder einfach ungesättigt zu bezeichnen, ist jedoch eine allzu grobe Vereinfachung. Kein Öl ist nur gesättigt oder mehrfach ungesättigt. Olivenöl wird oft als „einfach ungesättigtes“ Öl bezeichnet, weil es überwiegend aus einfach ungesättigten Fettsäuren besteht, aber wie alle pflanzlichen Öle enthält es auch gesättigte und mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Ähnlich ist es bei Schmalz. Tatsächlich ist bei Schmalz der Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren (47 Prozent) höher als der Anteil an gesättigten Fettsäuren (41 Prozent). Korrekter wäre es daher, Schmalz ebenfalls als ein Fett der Kategorie der einfach ungesättigten Fettsäuren und nicht der gesättigten Fettsäuren zu bezeichnen.

Tierische Fette kommen im Fleisch von Tieren und in Milch und Eiern vor. Die überwiegende Mehrzahl unserer pflanzlichen Öle stammt von Samen wie Baumwollsamen, Sonnenblumensamen, Distelsamen und Rapssamen, aber auch Körner (wie Mais), Hülsenfrüchte (wie Sojabohnen und Erdnüsse) und Nüsse (wie Mandeln, Walnüsse) sind Samen. Kokosöl wird aus den Samen der Kokospalme gewonnen. Einige Öle kommen auch von Früchten (etwa Oliven, Palmen und Avocados).

Wie andere Öle enthält Kokosöl eine Mischung aus gesättigten, einfach ungesättigten und mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Hauptsächlich enthält es jedoch gesättigte Fettsäuren, nämlich zu 92 Prozent. Bei diesen gesättigten Fettsäuren handelt es sich überwiegend um mittelkettige Triglyceride (MCT). Dadurch ist Kokosöl einzigartig unter den Nahrungsfetten. Die meisten Fette bestehen aus langkettigen Triglyceriden (LKT oder LCT). Etwa 95 Prozent aller Fette in unserer Nahrung bestehen aus LCT. Maisöl, Sojaöl, Olivenöl, Rapsöl, Schmalz und die meisten anderen allgemeinen Nahrungsfette bestehen 100 Prozent aus LCT. Butter und Sahne enthalten eine sehr kleine Menge an MCT. Kokosöl und Palmkernöl sind die einzigen nennenswerten Nahrungsquellen für MCT. Dies ist wichtig, weil die meisten Gesundheit und Gewichtsreduktion fördernden Eigenschaften, die mit Kokosöl assoziiert werden, von den mittelkettigen Triglyceriden stammen. Da andere Öle keine nennenswerte Menge an MCT enthalten, sind sie mit Kokosöl nicht zu vergleichen.

Fette und Öle, die natürlich in Nahrungsmitteln vorkommen, unterstützen generell die Gesundheit und liefern viele essenzielle Nährstoffe. Nicht alle Fette sind jedoch von gleichem Wert, wenn es um Gewichtskontrolle oder gesundheitlich nutzbringende Wirkungen geht. Eine gesunde Ernährung zum Abnehmen muss eine ausreichende Menge der richtigen Art von Fett enthalten.

Wenn Sie gefragt würden, welche Öle am gesündesten sind, was würden Sie antworten? Wenn Sie die Frage wie die meisten Menschen beantworten, werden Sie wahrscheinlich sagen, dass mehrfach ungesättigte Fettsäuren am besten und gesättigte Fettsäuren am schlechtesten sind. Wäre dies Ihre Antwort, dann hätten Sie sich, wie die meisten und wie auch ich früher, in die Irre führen lassen. Entgegen dem, was die Pflanzenölindustrie uns weisgemacht hat, birgt der übermäßige Verzehr von Ölen, die mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthalten, weitaus mehr gesundheitliche Risiken als der Verzehr von Ölen, die einfach ungesättigte oder gesättigte Fettsäuren oder Cholesterin enthalten. Zwar benötigen wir einen gewissen Anteil von mehrfach ungesättigten Fettsäuren, jedoch können wir auch zu viel davon bekommen. Wenn Ihr Speiseplan derzeit überwiegend Pflanzenöle mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren enthält, brauchen Sie einen Ölwechsel! In diesem Kapitel erfahren Sie, warum.

Raffinierte und unraffinierte Öle

Im letzten Jahrhundert haben wir eine Revolution erlebt – eine Revolution in unserer Ernährung. Nahrungsmittel, die unsere Vorfahren gegessen haben und durch die es ihnen über Generationen hinweg gut ging, hat man beiseitegeschoben, um den Weg für neue, technisch hoch entwickelte Produkte frei zu machen. Zu den größten Veränderungen, gehört die Art von Ölen, die wir heute verzehren. Butter, Schmalz, Kokosöl und andere traditionelle Fette sind durch hochraffinierte, gereinigte und sogar chemisch veränderte Pflanzenöle ersetzt worden.

Wenn Sie in die Berge Nordpakistans reisen würden, um die Hunzukuc – als Bewohner des Hunzatals oft auch Hunza genannt – zu besuchen, würden Sie auf ein Volk treffen, das eine Vorliebe für Butter und Ziegenfett hat. Bei einer Reise in ländliche Gegenden Chinas würden Sie feststellen, dass Schmalz das Speisefett der Wahl ist. Bei den Eskimos im Norden Kanadas und Alaskas ist Seehundöl die Hauptstütze der traditionellen Ernährung. In Thailand gehört Kokosöl bei jeder Essenszubereitung mit dazu. In Indien sind Ghee (Butterschmalz oder geklärte Butter) und Kokosöl traditionell die bevorzugte Wahl. In Italien und Griechenland rangiert Olivenöl an erster Stelle. Wo auch immer man traditionelle Fette und Öle verwendet, werden Sie feststellen, dass hauptsächlich Öle dieser oder jener Art mit gesättigten und einfach ungesättigten Fettsäuren verzehrt werden. Wovon man nicht viel findet, das sind mehrfach ungesättigte pflanzliche Öle.

Fette und Öle stellen seit Generationen einen wichtigen Bestandteil der Nahrung dar. Am beliebtesten waren seit jeher die Öle, die relativ einfach, mit primitiven Extraktionsmethoden zu gewinnen waren. Tierisches Fett wurde einfach vom Fleisch abgeschnitten und durch Kochen in Öl verwandelt. Butter wurde hergestellt, indem sie aus Milch geschlagen wurde. Olivenöl wurde mit einer Art Schneckenpresse aus der Frucht gepresst oder indem die Frucht mithilfe eines Holztrichters und eines Holzhammers zerstoßen und geschlagen wurde. Pflanzenöle aus Nüssen und Samen wurden hergestellt, indem sie mit Holzpressen oder Steinwalzen zerdrückt wurden.

Die mit Abstand am häufigsten verwendeten Öle waren tierische Fette, Butter, Kokos- und Palmöl sowie Olivenöl. Einige Populationen verwendeten mehr pflanzliche Öle als andere, aber wegen der Schwierigkeit der Extraktion war die Verwendung von Samenölen nicht weit verbreitet und trug nie in nennenswertem Umfang zur menschlichen Ernährung bei.1