Kokoswasser - Bruce Fife - E-Book

Kokoswasser E-Book

Bruce Fife

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Beschreibung

Neuer Schwung für müde Zellen

Kokoswasser ist ein erfrischendes Getränk aus der Kokosnuss. Es ist ein wahres Kraftpaket voller Vitamine, Mineralstoffe, Aminosäuren, Kohlenhydrate, Antioxidantien, Enzyme, gesunder Wachstumshormone und anderer Phytonährstoffe.

Da sein Elektrolytgehalt dem des menschlichen Blutplasmas so ähnlich ist, schätzen es Sportler als natürliches Getränk, um nach dem Sport verlorene Flüssigkeit zu ergänzen. Den üblichen Sportgetränken ist es nachweislich überlegen. Anders als andere Getränke ist es mit dem Körper des Menschen vollkommen kompatibel; es kann sogar direkt ins Blut infundiert werden. Schon seit über sechzig Jahren nutzen es Ärzte erfolgreich als Infusionsflüssigkeit.

Durch sein einmaliges Nährstoffprofil kann das Kokoswasser helfen, die Körperchemie ins Gleichgewicht zu bringen, Krankheiten abzuwehren, Krebs zu bekämpfen und den Alterungsprozess zu verlangsamen. Geschichte und Überlieferung rechnen dem Kokoswasser erstaunliche Heilkräfte zu, die mittlerweile von der wissenschaftlichen Medizin bestätigt werden.

Medizinische Studien und klinische Beobachtungen bestätigen:

Kokoswasser

  • ist ein hervorragendes Sportgetränk 
  • hilft, die sportliche Leistung zu steigern
  • mindert Schwellungen an Händen und Füßen
  • unterstützt die Nierentätigkeit und kann Nierensteine auflösen
  • schützt vor Krebs
  • liefert ionisierte Spurenelemente
  • stärkt die Verdauung
  • enthält Nährstoffe, die freundlichen Darmbakterien als Nahrung dienen
  • hilft, von Verstopfung zu befreien
  • reduziert das Risiko von Herzerkrankungen
  • verbessert die Durchblutung
  • senkt erhöhten Blutdruck
  • verbessert die Blutcholesterinwerte 
  • hilft, vor Arteriosklerose zu schützen
  • besitzt Anti-Aging-Eigenschaften
  • stärkt das Immunsystem


Mit 36 köstlichen Rezepten!

 

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2. Auflage Mai 2017 Copyright © 2008 by Bruce Five Copyright © 2014, 2017 für die deutschsprachige Ausgabe bei Kopp Verlag, Bertha-Benz-Straße 10, D-72108 Rottenburg Titel der amerikanischen Originalausgabe: Coconut water for health and healing Alle Rechte vorbehalten Übersetzung: Ortrun Cramer Beratung deutsche Adaption: Dr. Antonio Martins Covergestaltung: Petra Staisch Satz und Layout: opus verum, München ISBN E-Book 978-3-86445-484-4 eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

Gerne senden wir Ihnen unser Verlagsverzeichnis Kopp Verlag Bertha-Benz-Straße 10 D-72108 Rottenburg E-Mail: [email protected] Tel.: (07472) 98 06-0 Fax: (07472) 98 06-11Unser Buchprogramm finden Sie auch im Internet unter:www.kopp-verlag.de

Hinweis

Es wurde jede nur mögliche Anstrengung unternommen, um sicherzustellen, dass die in diesem Buch enthaltenen Informationen vollständig und korrekt sind. Doch es ist nicht die Absicht von Verlag oder Autor, dem einzelnen Leser professionellen Rat oder Dienstleistungen zu bieten. Die Informationen in diesem Buch sind nicht als Ersatz für den Rat Ihres Arztes gedacht. In Fragen Ihrer Gesundheit ist eine medizinische Aufsicht unerlässlich. Autor und Verlag übernehmen keine Verantwortung oder Haftung für Schäden oder Verluste, die aufgrund von Informationen oder vorgeschlagenen Verfahren in diesem Buch entstehen.

Wasser des Lebens

Kokoswasser hat mir das Leben gerettet!

Der Kapitän des Schiffes traute seinen Augen nicht: Da draußen auf der winzigen, trostlosen Insel stand ein Mann, der sich offenbar in größter Not befand. Er trug nur seine Unterwäsche, aus Hemd und Hose hatte er sich eine Flagge gebastelt. Die schwang er nun in der verzweifelten Hoffnung, die Schiffsbesatzung auf sich aufmerksam zu machen.

Wochen zuvor hatte ein schweres Erdbeben vor der indonesischen Küste einen riesigen Tsunami ausgelöst, der die Küste über mehrere Tausend Kilometer hinweg verwüstet hatte. Viele kleine Inseln waren buchstäblich dem Erdboden gleichgemacht. Michael Mangal, der einsame Überlebende, war ins Meer gerissen worden, als die erste Welle des Tsunamis zurückwich. Eine zweite, noch größere Welle, hatte ihn wieder ans Ufer geworfen. Sein Dorf war völlig zerstört, niemand außer ihm hatte überlebt. Trotz seiner Verletzungen kämpfte er um sein Leben. Sämtliche Nahrungsmittel waren ruiniert, er befand sich in Lebensgefahr. Das einzig Essbare waren Kokosnüsse, die auf dem Boden herumlagen oder noch an den übrig gebliebenen Bäumen hingen. In den folgenden 25 Tagen ernährte sich Mangal ausschließlich von diesen Kokosnüssen. Alles Trinkwasser auf der Insel war mit Meerwasser und Schutt verseucht. Daher blieb ihm zum Trinken nur das Wasser aus den Kokosnüssen.

Bei seiner Rettung war Mangal trotz der durchgemachten Qualen und trotz des Mangels an Essen und Wasser bei relativ guter Gesundheit. Die Kokosnüsse lieferten Nahrung und Flüssigkeit, die sein Körper zum Überleben brauchte. Ein Mensch übersteht mehrere Wochen ohne Essen, aber nur wenige Tage ohne Wasser. Mangals Überleben hing also davon ab, dass er eine Quelle trinkbaren Wassers fand. 25 schreckliche Tage lang gab es für ihn nur das Wasser aus den Kokosnüssen. Das Erlebte kommentierte er später nur mit dem einen Satz: »Kokoswasser hat mir das Leben gerettet!«

Nach dem Erdbeben vom 26. Dezember 2004 und dem anschließenden Tsunami gab es viele ähnliche Schicksale. Menschen mussten von dem leben, was sie vorfanden. Kokosnüsse, die von einer harten schützenden Schale umgeben sind, gibt es in der Gegend in Massen, sie waren praktisch die einzige Quelle von Nahrung und Flüssigkeit, die es nach der Katastrophe noch gab. Fernsehen und Zeitungen brachten viele Geschichten von Überlebenden. Menschen wurden ins Meer gerissen und überlebten, weil sie sich an herumschwimmende Trümmer klammerten, Kokosnüsse aus dem Wasser fischten und mit den Zähnen öffneten. Andere durchstreiften wochenlang die Gegend, auf der Suche nach Essen und Wasser, das ihnen die Kokosnuss lieferte. Die Kokosnuss hat buchstäblich das Leben Tausender Menschen gerettet, deren Häuser und Dörfer zerstört worden waren.

Der Wert der Kokosnuss als Quelle von Essen und Trinken ist den Menschen auf den tropischen Inseln dieser Welt wohlbekannt. Dank der Kokosnuss konnten ihre Vorfahren Tausende Seemeilen über das Meer fahren. Die Kokosnüsse lieferten die benötigte haltbare Nahrung. Auf vielen kleinen Inseln, besonders auf den Pazifik-Atollen, ist der Boden zu porös, um Frischwasser speichern zu können. Die einzige Quelle trinkbaren Wassers ist die Kokosnuss. Menschen haben monate-, manchmal sogar jahrelang mit kaum etwas anderem überlebt als Kokosnussfleisch und Kokoswasser.

Lebendiges Wasser

Die Kokospalme ist eine ganz erstaunliche Pflanze, für die es angeblich tausend Verwendungsmöglichkeiten gibt. Jeder Teil der Pflanze kann genutzt werden – als Nahrungsmittel, Getränk und Medizin, aber auch als Baumaterial für Häuser, Boote, Angelgeräte, für Seile, Netze, Körbe, Schüsseln, Bodenbelag und Matratzen oder Kleidung und noch vieles mehr. Würden Sie auf einer verlassenen Insel stranden und hätten nichts zur Verfügung als Kokospalmen und das Wissen, wie sie genutzt werden können, Sie könnten überleben. Die Kokospalme ist für das Leben der Menschen auf den Inseln von so großer Bedeutung, dass sie der »Baum, der alles zum Leben Notwendige liefert« oder einfach »Baum des Lebens« genannt wird.

Die Kokosnuss ist die Frucht dieses Baumes des Lebens. Darin eingeschlossen befindet sich eine ganz besondere Flüssigkeit: das Kokoswasser. Es ist »lebendiges« Wasser. Dabei ist »lebendiges Wasser« keine leere Redewendung, es ist tatsächlich lebendig. 1› Hinweis Und das bleibt es auch noch Monate, nachdem die Kokosnuss vom Baum getrennt wird. Wasser aus der Leitung, einem Fluss, einem Brunnen oder selbst durch umgekehrte Osmose gereinigtes Wasser ist leblos. Kokoswasser ist der Lebenssaft einer lebendigen Pflanze. Aus dem Kokoswasser und dem Fruchtfleisch zieht eine neue Kokospalme die Energie und Nahrung, zu keimen und zu einem turmhohen Baum heranzuwachsen.

Kokoswasser ist ein Superfood, bepackt mit Mineralstoffen, Vitaminen, Aminosäuren, Zucker, Enzymen und Wachstumshormonen. Seine heilenden Eigenschaften sind kaum zu erfassen. Auf der ganzen Welt wird es mittlerweile eingesetzt, um Leben zu retten. Besonders wertvoll ist es für die Behandlung der Cholera – eine in vielen Gegenden der Welt auch heute noch auftretende grausame Krankheit, die sich so schnell entwickeln und so heftig verlaufen kann, dass der Patient innerhalb von zwölf Stunden stirbt. Die Einnahme von Kokoswasser erhöht die Überlebensrate der Cholera-Opfer um bis zu 97 Prozent. Genauso nützlich ist das Kokoswasser bei der Bekämpfung von Grippe, Ruhr, Salmonellen und Kolibakterien. Dabei tötet es nicht notwendigerweise die Viren oder Bakterien, die die Krankheit verursachen, sondern es liefert Flüssigkeit und Nährstoffe, die den Körper in die Lage versetzen, selbst mit den Erregern fertig zu werden. Es wirkt ausgleichend und gibt dem Körper einen Energieschub, sodass er Krankheiten besiegt. Ebenfalls ist bekannt, dass es bei Erschöpfung, Verstopfung, Austrocknung, Nieren- und Blasenbeschwerden, Glaukom und grauem Star hilft. Man sagt, das Kokoswasser könne gewissermaßen die Zeit zurückdrehen, indem es den Alterungsprozess umkehrt oder zumindest verlangsamt. Angeblich kann es sogar die Libido steigern. Die Kokosnuss ist hypoallergen, Menschen mit Lebensmittelallergien können sie in der Regel bedenkenlos genießen. Besonders sicher ist das Wasser wegen seines niedrigen Eiweißgehalts. Darüber hinaus wirkt es im Körper alkalisierend, trägt somit dazu bei, die Wirkung säuernder Lebensmittel auszugleichen, die in unserer heutigen Ernährung allgegenwärtig sind.

Besonders zeichnet sich das Kokoswasser durch sein chemisches Profil und seinen Mineralstoffgehalt aus. Die wichtigen Mineralstoffe oder Elektrolyte im Kokoswasser sind weitgehend dieselben wie im menschlichen Blut. Aus diesem Grund haben es Ärzte auch zur intravenösen Rehydrierung verwendet, das heißt, sie haben es direkt in den Blutstrom gegeben. Es ist aber auch ein ganz ausgezeichnetes Rehydrierungsgetränk. Ob intravenös oder oral verabreicht, Kokoswasser hat Tausende Leben gerettet, vor allem das Leben von Kindern in unterentwickelten Ländern.

Die Ähnlichkeit des Kokoswassers mit den Körperflüssigkeiten und seine Nützlichkeit als intravenös oder oral verabreichtes Rehydratationsmittel hat auch das Interesse von Sportlern geweckt. Mit Eigenschaften, die in mancherlei Hinsicht denen der handelsüblichen Sportgetränke überlegen sind, wird Kokosnusswasser jetzt bei Amateuren und Profisportlern als natürliches Rehydratationsgetränk immer beliebter. Und auch unsportliche Verbraucher entdecken die vielen Vorzüge des Kokoswassers.

Die junge Kokosnuss

Die Kokospalme ist eine Tropenpflanze, die am besten in einer heißen, feuchten Umgebung in Meeresnähe gedeiht. Sie liebt sandigen Boden und brackiges Wasser und wächst deshalb auf tropischen Inseln und entlang vieler Küsten auf der Welt. Es ist die klassische Vorstellung eines tropischen Paradieses: unter einer Kokospalme am Strand zu liegen und genüsslich durch einen Strohhalm das Wasser aus einer frischen jungen Kokosnuss zu saugen.

Zunächst aber sollten Sie beachten, dass Kokoswasser nicht dasselbe ist wie Kokosmilch. Viele, die außerhalb der Tropen leben und nicht daran gewöhnt sind, frische Kokosnüsse zu essen, neigen dazu, diese Begriffe zu verwechseln. Wenn Sie jemals eine Kokosnuss in der Hand gehalten und geschüttelt haben, so haben Sie gehört, wie darin eine Flüssigkeit hin und her schwappt. Diese Flüssigkeit wird häufig als Kokos-»Milch« bezeichnet. Zu Unrecht, denn die Flüssigkeit in der Kokosnuss heißt in Brasilien »Aqua de Coco«, übersetzt ins Englische coconut water, also richtig »Kokoswasser«. Um an das Kokoswasser zu kommen, brauchen Sie die Kokosnuss nur zu öffnen und es auszugießen. Kokosmilch ist ein hergestelltes Produkt, zu dessen Gewinnung Kokosfleisch zerstoßen und die Flüssigkeit abgepresst wird. In Geschmack, Konsistenz, Aussehen und Nährstoffgehalt sind die beiden völlig verschieden. In Europa ist die Bezeichnung Kokoswasser eher irreführend. Viele verstehen darunter ein mit Kokosaroma aromatisiertes Wasser. Daher wird Kokoswasser häufiger und auch nach deutschsprachiger Definition richtig als Saft, also Kokossaft bezeichnet. Kokosmilch dagegen ist eine dicklich-cremige weiße Masse, die der Kuhmilch ähnlich sieht. Sie wird in Dosen abgefüllt im Lebensmittelgeschäft angeboten. Dieses Buch beschäftigt sich mit den gesundheitlichen Aspekten des Kokoswassers.

Kokospalmen können dreißig Meter hoch wachsen und bis zu siebzig Jahre alt werden. Botanisch gehört die Kokosnuss zu den Steinfrüchten – eine Frucht mit einem Samenkorn. Auch Kirschen, Pflaumen und Oliven sind Steinfrüchte. Im Fall der Kokosnuss ist das Fleisch, das den Samen umgibt, ungenießbar. Es wird als Hülle bezeichnet und ist sehr dick und faserig. In dieser Hülle liegt der Samen oder Kern. Der Kern hat eine harte Schale und innerhalb der Schale finden wir eine Schicht von weißem »Fleisch« und einen mit Wasser gefüllten Hohlraum. Dieses Fleisch und das Wasser sind die essbaren Teile der Kokosnuss.

Kokosnüsse wachsen in Fruchtständen von jeweils fünf bis zwölf Früchten. Eine reife Kokospalme produziert normalerweise jeden Monat solch einen Fruchtstand, also ungefähr zwölf pro Jahr. Da der Baum ständig Früchte hervorbringt, haben Kokosnüsse ständig Saison. Eine Kokospalme kann pro Jahr 100 bis 140 Kokosnüsse bilden.

Kokosnüsse brauchen zwölf bis dreizehn Monate zur vollständigen Reifung. Geschmack, Konsistenz, Größe und Menge von Fruchtfleisch und Flüssigkeit verändern sich im Laufe des Reifungsprozesses. Eine sehr junge, unter sechs Monate alte Kokosnuss ist vollständig mit Flüssigkeit gefüllt und hat sehr wenig Fleisch. Das Fleisch (Endosperm) hat eine weiche, geleeartige Konsistenz und kann mit dem Löffel gegessen werden. In diesem Stadium sind sowohl die Flüssigkeit als auch das Fleisch sehr schmackhaft. Kokosnüsse erreichen mit sechs bis sieben Monaten ihre volle Größe. Dann sind sie aber erst halb entwickelt, bis zur völligen Reife dauert es noch einmal sechs Monate. Im Prozess des Reifens wird die Flüssigkeit weniger, das Kokoswasser süßer und intensiver im Geschmack, das Fleisch wird dicker und fester. Nach zehn bis zwölf Monaten kehrt sich das Verhältnis von Flüssigkeit zu Fleisch um. Vollreife Kokosnüsse haben nur wenig Flüssigkeit und eine dicke, feste Schicht Fleisch. Fleisch und Flüssigkeit verlieren mit der Zeit ihre Süße, schmecken dann aber viel nussiger.

Kokosnüsse enthalten mit acht bis neun Monaten die meiste Flüssigkeit. Zu dieser Zeit schmecken sie auch am besten. Der Zucker in den jungen Kokosnüssen besteht zumeist aus Glukose und Fruktose. In reifen Kokosnüssen ist der Zuckergehalt etwas geringer, der Großteil des Zuckers ist Saccharose. Der Gehalt von Eiweiß und Fett steigt zwar mit dem Alter, bleibt aber selbst dann sehr gering. Junges Kokoswasser ist praktisch fettfrei.

Wenn Sie in die Tropen reisen, werden Sie Kokosnüsse in verschiedenen Formen und Größen sehen. Es gibt sehr viele verschiedene Arten: Einige sind so groß wie ein Basketball, andere kaum größer als ein Tennisball. Die häufigsten Arten, deren Fleisch und Flüssigkeit genutzt wird, sind ungefähr von der Größe einer Kegelkugel. Die verschiedenen Sorten unterscheiden sich auch ein wenig im Geschmack. Einige sind aromatischer als andere, aber alle sind von großem Wert.

In unseren Lebensmittelgeschäften finden wir normalerweise reife Kokosnüsse, deren Hülle entfernt wurde. Das sind die braunen, haarigen Kokosnüsse, die wir alle kennen. In den Tropen hingegen gehören junge Kokosnüsse zu den beliebtesten Früchten. Junge Kokosnüsse werden auch grüne Kokosnüsse genannt. Manchmal hört man auch den Begriff zarte Kokosnuss. Das bezieht sich auf das weiche, geleeartige Fleisch in diesem Entwicklungsstadium. Die äußere Hülle einer jungen Kokosnuss ist normalerweise von dunkelgrüner Farbe. Einige Sorten sind gelb oder orangerot. Wenn die Kokosnuss reift, wird die Hülle braun.

Die Schale junger Kokosnüsse ist sehr dünn, sie lässt sich leicht aufbrechen oder anstechen. Wenn die Kokosnuss reift, wird diese Schale hart. Schalen vollreifer Früchte sind sehr hart und lassen sich schwer aufbrechen, oft braucht man einen Hammer und kräftige Muskeln. Erfahrenen Kokosnuss-Öffnern gelingt es, eine Kokosnuss mit ein paar Schlägen mit der stumpfen Seite einer Machete zu halbieren. Eine einzelne junge Kokosnuss enthält normalerweise 0,35 bis 0,5 Liter Wasser. Alte oder reife Kokosnüsse enthalten deutlich weniger, oft nicht mehr als einen Viertelliter. Junges Kokosnusswasser ist ein erfrischendes Getränk wie auch ein supergesundes Tonikum. Der Nutzen von Kokosnusswasser aus alten Nüssen wird jedoch geringer eingeschätzt. Es ist auch nicht annähernd so lecker und wird deshalb nur selten konsumiert. Es hat einen süßen, nussigen Geschmack.

Junges Kokoswasser schmeckt wie Wasser, nur sehr leicht nach Kokos, hat wenig Süße und eine gewisse Säure. Man könnte es mit einem Apfel vergleichen: Je älter er wird, desto intensiver ist sein Geschmack und desto süsser wird er. Viele Kokoswasserprodukte verwenden aufgrund der stark steigenden Nachfrage und der damit verbundenen Verknappung Kokoswasser aus der Kokosfruchtfleischproduktion, also von alten Früchten mit sehr viel Fruchtfleisch. Es schmeckt viel süsser, hat wenig Säure, ist teilweise sehr nussig und hat mit jungem Kokoswasser nichts mehr zu tun. Der Unterschied ist eindeutig schmeckbar. Lässt sich das Kokoswasser auch auf einen Zug selbst in größerer Menge trinken, sollte es junges Kokoswasser sein.

Überlieferung und Tradition

Die Kokosnuss wird in den Tropen schon seit langer Zeit genutzt. Ihre Bedeutung kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Wo sie wächst, ist sie Teil des täglichen Lebens der Menschen, der Kultur, des Erbes, der Küche und des Handels.

Die Kokosnuss macht in vielen Gegenden das Leben überhaupt erst möglich, besonders, wenn andere Ressourcen knapp sind. Sie ist eine zuverlässige Nahrungsquelle, zuverlässig insbesondere in Zeiten der Not oder Bedrängnis, wie bei Tsunamis oder Stürmen, die andere Nahrungs- und Wasserquellen zerstören. Die robuste Kokospalme widersteht Winden von Hurrikanstärke und sonstigen Widrigkeiten, die andere Pflanzen vernichten würden.

Wegen ihrer Bedeutung spielt die Kokosnuss in Überlieferung und Tradition der Völker eine große Rolle. Sie gilt als Symbol von Fruchtbarkeit und Reichtum. Ihr Fleisch und Wasser, aber auch die Milch und das Öl, die aus dem Fleisch gewonnen werden, werden ausgiebig in der Küche verwendet. In manchen Gegenden wird täglich Kokosnuss in der ein oder anderen Form gegessen. Sie ist zum festen Bestandteil der Küche vieler Völker geworden. Kokosnuss-Chutney aus Indien, Buko-Kuchen von den Philippinen, Vaisalo aus Samoa und thailändische Currys sind nur einige Beispiele für die vielen traditionellen Gerichte mit Kokosnuss.

Kokoswasser ist überall in den Tropen ein beliebtes Getränk. Es ist wichtig als Flüssigkeitsquelle, gilt aber auch als gesundes Tonikum. Es wirkt heilend und gesundheitsfördernd. Der Saft wird getrunken, um das Herz zu stärken und Kranken ihre Energie zurückzugeben.

Auf den Inseln im Südpazifik werden alle jungen Mütter angehalten, viel Kokoswasser zu trinken, damit ihre Milch reichlich und gehaltvoll fließt und das Baby stark und gesund wird. Oft wird Säuglingen neben der Muttermilch auch Kokoswasser gegeben. Wenn eine Mutter nicht stillen kann oder beim Kind Verdauungsprobleme auftreten, gibt man ihm Kokoswasser. Das Wasser und das weiche Fleisch der jungen Kokosnuss kommen auch zum Einsatz, wenn Babys von der Mutterbrust entwöhnt werden.

Auf den Nikobaren im Indischen Ozean werden Kokosnüsse so hoch geschätzt, dass sie bis Anfang des 20. Jahrhunderts als Zahlungsmittel beim Kauf von Waren verwendet wurden.

Sie sind für die Samoaner so wertvoll, dass man eine Kokosnuss, die auf dem Boden liegt, nicht etwa als kostenlos betrachten darf. Denn mit Sicherheit gehört sie jemandem, der sie dort hingelegt hat und wiederkommen wird, um sie zu holen. Wenn keiner hinschaut und jemand nimmt die Kokosnuss mit, so wird der Tapui, ein magischer Geist, den Dieb bestrafen und Unglück oder Krankheit über ihn bringen.

Auf den Philippinen wird die Kokosnuss mit der alljährlichen Kokosnuss-Festwoche geehrt. Ein Dutzend weiterer Länder feiert jedes Jahr am 2. September den Internationalen Tag der Kokosnuss.

In Indien gilt die Kokosnuss als heiliges Lebensmittel, sie ist ein wichtiger Teil hinduistischer religiöser Zeremonien und gesellschaftlicher Ereignisse. Eine von der Hülle befreite Kokosnuss gehört stets zu den Opfergaben in den Tempeln in Südindien, wo es reichlich Kokosnüsse gibt. Die Kokosnuss wird aufgebrochen und die Stücke als Opfergabe an die Gemeinde verteilt. Eine Kokosnuss gehört zu jeder Hochzeitszeremonie. Sie dient dazu, Unheil abzuwehren und symbolisiert den selbstlosen Dienst des Hochzeitspaars füreinander. Das Essen, das den Hochzeitsgästen serviert wird, enthält immer eine Form von Kokosnuss. Bei der Einweihung eines neuen Gebäudes, sei es religiös oder weltlich, wird eine Kokosnuss am Boden oder an einem Gegenstand zerschlagen. Dieser Akt symbolisiert die Aufgabe des Egos, die Vorstellung, dass Reichtum von Gott kommt, und den Glauben, dass ein schlechtes Karma entsteht, wenn dies nicht gewürdigt wird.

Kokosnüsse werden in Indien seit Jahrtausenden verwendet. Man schätzt sie ihrer Nährstoffe und der gesunden Wirkung wegen. Der Saft junger Kokosnüsse gilt als das nahrhafteste und heilsamste Getränk, das die Natur für den Menschen bereithält. Es gilt als wirksames Aphrodisiakum, Diuretikum, Entgiftungsmittel, Leber-Verjüngungsmittel und Allzweck-Tonikum. Oral eingenommen wird es als Entgiftungsmittel bei Trunkenheit eingesetzt. Bei Krankheit ist das Kokoswasser normalerweise Teil der Behandlung, um den Patienten durch gute Nahrung wieder auf die Beine zu bringen. Das Wasser junger Kokosnüsse gilt traditionell als nützlich bei der Behandlung folgender Krankheiten und Beschwerden:

Austrocknung

Brandblasen

Darmwürmer

Diabetes

Durchfall

Erschöpfung

Gelbsucht

Harnwegsinfektionen

Hitzepickel (Hitzeausschlag)

Hitzschlag

Juckreiz

Krebs

Masern

Nervosität

Nesselsucht

Nierensteine

Osteoporose

Pickel

Sonnenbrand

Übelkeit

Unfruchtbarkeit beim Mann

Vergiftung

Verstopfung

In die Haut eingerieben, kann Kokoswasser Ausschläge lindern, darunter Ausschläge bei Nesselfieber, Blattern, Windpocken und Masern. Mit Reismehl verrührt, ergibt es eine heilende Packung bei brandigen Geschwüren, Hautverbrühungen und anderen Infektionen. Kokoswasser steht bei vielen in dem Ruf, Falten zu beseitigen, wenn es auf das Gesicht aufgetragen wird.

Im gesamten Verlauf der Geschichte hat sich das Kokoswasser als wirksames Heilmittel und Verjüngungselixier erwiesen. Ob es tatsächlich immer die Wirkung entfaltet, die ihm nachgesagt wird, muss erst noch bewiesen werden. Doch die moderne medizinische Forschung bestätigt vieles von dem, was da behauptet wird. In den folgenden Kapitel werden Sie lesen, was die Wissenschaft bisher herausgefunden hat. Die Wirkung des Kokoswassers ist tatsächlich atemberaubend. Weitere Untersuchungen werden noch andere traditionelle Anwendungen des Wassers bestätigen und vielleicht sogar neue Anwendungsmöglichkeiten zur Behandlung von Krankheiten und Wiederherstellung der Gesundheit entdecken.

Die intravenöse Anwendung von Kokoswasser

Lebensrettendes Wunderwasser

In einem seiner Filme mimt der chinesische Schauspieler Jackie Chan einen schwerverwundeten Mann, der in einer entlegenen Tropenregion zurückgelassen wird, um dort zu sterben. Wild entschlossen zu überleben, behandelt er sich mit den Mitteln, die er vorfindet, selbst. Ganz in seiner Nähe wachsen Kokospalmen. Er ergreift eine frische Kokosnuss, rammt ein Schilfrohr durch eines der »Augen« und das andere Ende des Rohrs in seine Armvene. Die Flüssigkeit aus der Kokosnuss fließt in seinen Blutstrom, er erholt sich schnell.

Diese Geschichte ist zwar erfunden, aber Kokoswasser wird tatsächlich als Infusionsflüssigkeit verwendet. Bei einer intravenösen Therapie werden Flüssigkeiten und Nährstoffe über eine Vene direkt in den Blutstrom gegeben. Wenn eine orale Darreichung zu langsam oder unmöglich ist, wird eine Infusion erforderlich. Die Infusionsbehandlung mit Kokoswasser gibt es schon seit über sechzig Jahren. War keine normale sterile Infusionslösung zur Hand, griff man ersatzweise zu Kokoswasser, mit Erfolg.

Es wird berichtet, das britische Ärzte im Zweiten Weltkrieg in Ceylon Kokoswasser zur intravenösen Behandlung verwendeten. Dasselbe taten japanische Ärzte in Sumatra und Ärzte auf den amerikanisch verwalteten Karolinen im Südpazifik. Der mikronesische Arzt Dr. Arobati Hicking, der während des Krieges auf den Karolinen arbeitete, behandelte mindestens zwanzig unterernährte Patienten, die zudem an Austrocknung litten, mit Kokoswasser-Injektionen. 2› Hinweis Während seiner Tätigkeit in Uganda Anfang der 1960er-Jahre heilte Dr. D. B. Jelliffe mit Kokoswasser Patienten mit Hungerödemen. 3› Hinweis Später kam das Kokoswasser erneut in Feldkrankenhäusern zum Einsatz, sowohl im Vietnamkrieg als auch im nigerianischen Bürgerkrieg in der Zeit von 1967 bis 1970. Dr. E. O. Olurin erinnert sich, dass die Ärzte im Nigeria-Konflikt gezwungen waren, Kokoswasser zur Rettung verwundeter Soldaten einzusetzen, als der medizinische Nachschub eine Weile ins Stocken geriet. Damals war den Ärzten noch gar nicht bewusst, wie wertvoll die intravenöse Anwendung von Kokoswasser sein kann. Sie benutzten es, weil sie nichts anderes zur Verfügung hatten. Ihre Ergebnisse auf dem Schlachtfeld waren so ermutigend, dass sie nach dem Ende des Krieges eine formelle Untersuchung über diese Art der Verwendung von Kokoswasser starteten. 4› Hinweis Im Laufe der Jahre ist Kokoswasser immer wieder als Infusionslösung genutzt worden.

In entlegenen Gegenden der Welt sind medizinische Ressourcen für eine intravenöse Flüssigkeitszufuhr und die Wiederbelebung schwerstkranker Patienten oft nur begrenzt vorhanden. Immer, wenn es an etwas mangelt, müssen die Ärzte mit den vorhandenen Ressourcen improvisieren oder ganz ohne klarkommen. Ein gutes Beispiel dafür ist ein Fall aus dem Atoifi-Hospital im Südpazifik, über den die Zeitschrift American Journal of Emergency Medicine im Jahr 2000 berichtete.

Das Atoifi-Hospital ist ein 100-Betten-Haus auf der Insel Malaita, die zu den Salomonen gehört. Das Dorf Atoifi liegt im Dschungel versteckt auf der Ostseite der Insel. Man erreicht es nur per Flugzeug oder Boot. Es gibt auf Malaita noch zwei weitere Krankenhäuser, aber die Fahrt von einem zum anderen ist äußerst beschwerlich, da es in dem bergigen Dschungelgebiet keine Straßen gibt.

Am 23. November 1999 wurde ein etwa 40-jähriger Mann in das Krankenhaus eingeliefert. Er war zu Hause ohne erkennbaren Grund zusammengebrochen. Dasselbe hatte er bereits viermal erlebt, aber keine medizinische Hilfe gesucht. Er hatte die Kontrolle über die linke Körperhälfte komplett verloren, von Kopf bis Fuß. Die linke Gesichtshälfte hing herab, im Mund sammelte sich Speichel. Er hatte einen Schlaganfall erlitten.

Am nächsten Tag hatte der Patient Schluckbeschwerden, zur Rehydrierung erhielt er eine Infusion mit einer Standard-Salzlösung. Da er feste und flüssige Nahrung weiterhin schlecht schlucken konnte, musste er über eine Magensonde ernährt werden. Er klagte über die Sonde, lehnte es aber ab, sie chirurgisch in den Magen legen zu lassen. Er blieb 36 Tage im Krankenhaus, ohne dass sich eine Besserung einstellte. Im Gegenteil, sein Zustand verschlechterte sich sogar, er wurde schwach, zittrig und benommen. Er vertrug die Sondenernährung nicht und begann zu erbrechen. Erneut wurde ein intravenöse Flüssigkeitszufuhr erforderlich.

Die Vorräte des Krankenhauses an Infusionslösungen waren bald erschöpft. Das nächste Krankenhaus lag auf der anderen Seite der Insel, die Fahrt dorthin würde einen ganzen Tag dauern. Und das Krankenhaus hatte nicht die nötigen Mittel, Nachschub per Flugzeug aus der Hauptstadt Honiara kommen zu lassen, einer anderen mehr als 150 Kilometer entfernt gelegenen Insel.

Das Atoifi-Hospital auf der Insel Malaita, die zu den Salomoninseln gehört.

Die Ärzte im Krankenhaus hatten gehört, dass auf anderen Inseln in Notfallsituationen Kokoswasser eingesetzt worden war. Da der Patient an der Schwelle des Todes stand und keine anderen Optionen bestanden, entschieden sich die Ärzte für diese Methode. Junge Kokosnüsse wurden gesammelt, die Hülle entfernt. Eine Nadel wurde in das weiche Auge der Kokosnuss gestochen. Transfusionsschläuche verbanden die Nadel mit einer Vene im Arm des Patienten, sodass das Kokoswasser direkt in seinen Blutstrom gegeben werden konnte.

In den nächsten zwei Tagen wurde dem Patienten auf diese Weise Kokoswasser infundiert. Sein Gesundheitszustand verbesserte sich geradezu dramatisch. Er konnte wieder schlucken und machte so rapide Fortschritte, dass er am darauffolgenden Tag entlassen wurde. 5› Hinweis

Was für eine eindruckvolle Geschichte! Der Patient hatte 36 Tage im Krankenhaus gelitten. Sein Zustand hatte sich von Tag zu Tag verschlechtert, obwohl er mit einer üblichen Infusionslösung behandelt wurde. Als er das Kokoswasser erhielt, setzte abrupt die Genesung ein, schon nach zwei Tagen ging es ihm so gut, dass er aus dem Krankenhaus entlassen werden und nach Hause gehen konnte. Das Wunderwasser hatte ihm buchstäblich das Leben gerettet. Was ist in der Flüssigkeit aus einer frischen (lebendigen) Kokosnuss, das die Gesundheit zurückbringt und jemanden von der Schwelle des Todes zurückholt? Was immer es ist, es findet sich offenbar nicht in den üblichen Infusionslösungen, die bei diesem Patienten wenig ausgerichtet hatten.

Fast wie menschliches Blutplasma

Die Flüssigkeit aus dem Inneren einer Kokosnuss als Infusionslösung zu verwenden, ist nicht so bizarr wie es vielleicht klingen mag. Denn in seiner Zusammensetzung ist Kokoswasser dem menschlichen Blutplasma auffallend ähnlich. Genauso wie das menschliche Blutplasma enthält es einen Mix aus Zuckern, Mineralstoffen, Aminosäuren, Vitaminen, Hormonen und anderen Substanzen, die für Wachstum und Entwicklung nötig sind. Es ist der Lebenssaft des pflanzlichen Embryos.

Das für eine intravenöse Anwendung am besten geeignete Wasser kommt aus einer sieben bis neun Monate alten Kokosnuss. Ist die Kokosnuss frisch (d. h. noch lebendig) und unbeschädigt, ist das Wasser darin vollkommen frei von schädlichen Bakterien oder Pilzen und kann ohne weitere Sterilisierung direkt in den Blutstrom gegeben werden. Studien haben sogar ergeben, dass hitzesterilisiertes Kokoswasser weniger für eine intravenöse Anwendung geeignet ist und dass zudem ein höheres Risiko einer Reizung an der Injektionsstelle besteht.

Eine Vorrichtung für eine Kokoswasser-Infusion. Die Kokosnuss wird über dem Patienten mit einem orthopädischen Netztuch aufgehängt. Zum Druckausgleich wird eine Nadel in eines der weichen »Augen« gestochen. In ein anderes Auge wird eine zweite Nadel gestochen, die an ein Transfusionsbesteck angeschlossen ist. Das Kokoswasser fließt durch das Besteck und über eine weitere Nadel in die Vene des Patienten.

In jungem Kokoswasser finden sich nur Spuren von Fett und sehr wenig Eiweiß. Der niedrige Eiweißgehalt ist von Vorteil, denn Proteine bereiten Probleme, weil sie Immunreaktionen auslösen. Es gibt zwar nicht viel Eiweiß, aber das Wasser enthält viele essenzielle Aminosäuren, darunter Lysin, Leucin, Cystein, Phenylalanin, Histidin und Tryptophan. Die wichtigsten Mineralstoffe im Kokoswasser sind dieselben wie im menschlichen Blutplasma: Natrium, Kalium, Chlorid, Kalzium, Phosphor, Magnesium, Schwefel und Spuren vieler anderer Mineralien. Die Mineralstoffe liegen in Form von Ionen vor, das sind elektrisch geladene Atome und Moleküle. Diese geladenen Mineral-Ionen bezeichnet man als Elektrolyte. Der größte Unterschied im Mineralstoff- oder Elektrolytgehalt zwischen Blut und Kokoswasser besteht darin, dass das Blutplasma einen höheren Anteil an Natrium und das Kokoswasser einen höheren Kaliumanteil aufweist. Die wichtigen Elektrolyte sind jedoch im Wesentlichen dieselben. Die Zucker sind vor allem Glukose und Fruktose. Aufgrund dieser Kombination von Nährstoffen ist das Kokoswasser so hervorragend für eine intravenöse Anwendung geeignet.

Klinische Forschung

Die klinische Erfahrung zeigt, dass das Kokoswasser vom Körper sehr gut angenommen wird, ohne eine Immunreaktion oder unerwünschte Nebenwirkungen auszulösen. Nur aufgrund seines im Vergleich zum menschlichen Blutplasma relativ niedrigen Gehaltes an Natrium ist es keine ganz ideale Infusionslösung. Dieser scheinbare Mangel lässt sich aber problemlos durch den Zusatz von etwas Salz (Natriumchlorid) zu dem Wasser beheben. Doch auch ohne zusätzliches Salz hat sich Kokoswasser als annehmbarer Ersatz für Infusionslösung erwiesen.

Die chemische Zusammensetzung des Kokoswassers ist in seinen Grundzügen seit den 1930er-Jahren bekannt. Offenbar wussten die Ärzte, die argumentierten, es könne als Infusionslösung verwendet werden, über die Ähnlichkeit mit dem menschlichen Blutplasma Bescheid. Anfang der 1940er-Jahre durchgeführte Tierversuche erwiesen sich als so erfolgreich, dass schon bald Humanstudien in Gang gesetzt wurden. Die erste klinische Studie mit menschlichen Probanden, über die in der medizinischen Fachliteratur berichtet wurde, erschien im Jahr 1942. 6› Hinweis Bei dieser Studie erhielten zwölf Kinder im Rahmen einer Krankenhausbehandlung Kokoswasserinfusionen. Die Kinder vertrugen das Kokoswasser gut, Nebenwirkungen gab es nicht. Damit war erwiesen, dass Kokoswasser bei Menschen als Infusionslösung verwendet werden kann. Möglicherweise gestützt auf diese Studie nutzten japanische und britische Militärärzte im Zweiten Weltkrieg Kokoswasser für Infusionen. 7› Hinweis

Die Wirksamkeit der intravenösen Anwendung von Kokoswasser wurde auf dem Schlachtfeld bewiesen. Nach dem Krieg wurden mehrere Studien über Kokoswasser als Notfall-Ersatz für Standard-Infusionslösungen in medizinischen Fachzeitschriften aus vielen Ländern der Welt veröffentlicht. 8› Hinweis9› Hinweis10› Hinweis11› Hinweis12› Hinweis13› Hinweis14› Hinweis15› Hinweis16› Hinweis17› Hinweis18› Hinweis19› Hinweis20› Hinweis21› Hinweis22› Hinweis In England, Neuseeland, Indien, Thailand, Indonesien, Afrika, den Philippinen, Malaysia und sogar den Vereinigten Staaten führten Wissenschaftler Studien über die Anwendung von Kokoswasser als Infusionslösung bei menschlichen Probanden durch. In allen Fällen vertrugen es die Versuchsteilnehmer gut, ohne ernste Nebenwirkungen.

Die Studien zeigen durchgängig, dass frisches Kokoswasser als Ersatz für normale Infusionslösungen geeignet ist. Der große Nutzen besteht darin, dass es von Natur aus steril (d. h. keimfrei) ist, ein ähnliches – wenn auch nicht ganz identisches – chemisches Profil wie das Blutplasma aufweist, in vielen Teilen der Welt problemlos erhältlich, billig und leicht anwendbar ist, wenig Eiweiß enthält und keine Immunreaktionen oder Allergien auslöst, vom Körper gut aufgenommen wird, essenzielle Nährstoffe liefert, nicht schadet und dringend benötigte Flüssigkeit liefert.

Andere Bestandteile des Wassers, wie Pflanzenhormone, Enzyme und Antioxidantien bieten möglicherweise noch weiteren gesundheitlichen Nutzen. Auch wenn das Kokoswasser mit dem Blutplasma und einer üblichen Infusionslösung nicht ganz identisch ist, ist es genauso wirksam, in mancher Hinsicht vielleicht sogar noch wirksamer, wie sich an dem Patienten in dem Atoifi-Hospital erwiesen hat, der sich in nicht einmal zwei Tagen durch das Kokoswasser erholte.

In einer neueren Studie deutscher Wissenschaftler wurde das Kokoswasser auf die Fähigkeit getestet, freie Radikale zu fangen, die die Funktion des Hämoglobins beeinträchtigen. 23› Hinweis Hämoglobin ist das Molekül in den roten Blutkörperchen, das den Sauerstoff durch den Körper transportiert und ihn an die Zellen liefert. Wie die Forscher feststellten, neutralisierte frisches Kokoswasser freie Radikale und schützte das Hämoglobin vor Nitrit-induzierter Oxidation. Die Oxidation des Hämoglobins ist ein zerstörerischer Vorgang, der bewirkt, dass der Körper den Sauerstoff nicht mehr richtig transportieren und das Kohlendioxid nicht mehr entfernen kann. Wichtig war der Reifegrad der Kokosnuss. Junges Kokoswasser bot den größten antioxidativen Schutz. Mit zunehmender Reife der Kokosnuss lässt diese Schutzwirkung nach. Frisches Kokoswasser war wirksamer als saures, alkalisches oder hitzebehandeltes Kokoswasser. Offenbar wirkt das Wasser am besten in der Form, wie es die Natur erzeugt.

Wichtige Elektrolyte in Körperflüssigkeiten und Kokoswasser

Elektrolyte

Extrazelluläre Flüssigkeit (mVal/L)

Intrazelluläre Flüssigkeit (mVal/L)

Kokoswasser (mVal/L)

Natrium (Na+)

142

10

5

Kalium (K+)

5

150

49

Kalzium (Ca++)

5

2

12

Magnesium (Mg++)

3

40

17

Chlorid (Cl-)

103

2

63

Phosphat (HPO4-)

2

103

8

Sulfat (SO4-)

1

20

5

Die wichtigsten Elektrolyte im Kokoswasser sind exakt dieselben wie in den extrazellulären und intrazellulären Flüssigkeiten. Die Menge der einzelnen Elektrolyte im Kokoswasser stimmt jedoch nicht genau mit der in den extrazellulären oder intrazellulären Flüssigkeiten überein. Sie ist vielmehr eine Mischung aus beiden. Da eine Austrocknung sowohl die extrazelluläre als auch die intrazelluläre Flüssigkeit betrifft, müssen in beiden Elektrolyte ersetzt werden, und dazu ist das Kokoswasser sehr gut geeignet.

Werte für Kokoswasser von Eiseman, B., Intravenous infusion of coconut water. A.M.A. Archives of Surgery, 1954; 68:167–178.

Bei Tier- und Humanstudien sowie in zahlreichen Notsituationen in Kriegs- und Friedenszeiten hat sich das Kokoswasser als sicher und nützlich erwiesen. Dr. Harry Goldsmith schrieb in seiner 1962 veröffentlichten Arbeit über die intravenöse Kokoswasserbehandlung: »In allen Fällen der intravenösen Anwendung von Kokoswasser wurde kein einziges Mal eine ernsthafte Reaktion beobachtet« [Hervorhebung B. F.]. 24› Hinweis Diese Beobachtung wiederholten Dr. Darilyn Campbell-Falck und Kollegen im Jahr 2000. Nach einer eingehenden Prüfung veröffentlichter Studien und Fallberichte schrieben sie: »Es wurden keine unerwünschten Wirkungen beobachtet.« 25› Hinweis

Antworten an die Zweifler

In einem meiner früheren Bücher habe ich kurz über die intravenöse Anwendung von Kokoswasser geschrieben. 26› Hinweis Nach der Lektüre dieses Buchs fragte eine Leserin ihren Arzt, ob so etwas überhaupt möglich sei. Seine Antwort war geradezu klassisch: »Warum, natürlich nicht. Lächerlich!« Der Patientin war es peinlich, überhaupt gefragt zu haben. Wie die meisten Ärzte, so hatte auch er sich damit nicht beschäftigt und war auch nicht mit den Studien vertraut. Voller Vorurteile und mangels Wissens über das Thema lehnte er schon die Vorstellung ab und überhäufte die Patientin mit Vorwürfen. Im Großen und Ganzen sind Ärzte äußerst skeptisch gegenüber jeder Behandlung, die kein Produkt der Pharmaindustrie ist. Trotz ihrer erwiesenen Sicherheit bildet die Anwendung von Kokoswasser als Infusionslösung dabei keine Ausnahme. Die meisten Ärzte können offenbar nur schwer akzeptieren, dass Kokoswasser genau so gut sein kann wie herkömmliche Infusionslösungen.

Wissenschaftler geben zwar zu, dass Kokoswasser ein geeigneter Ersatz für übliche Infusionslösung ist, dennoch mahnen manche, es solle nur kurzfristig und nur im Notfall angewendet werden. Manche Ärzte zeigen sich besorgt darüber, dass so etwas wie Kokoswasser einem Menschen in die Vene gegeben wird; ganz unabhängig von seinem möglichen Nutzen erscheint es ihnen einfach nicht richtig. Sie alle können sich nur schwer vorstellen, dass etwas aus der Natur genauso gut oder sogar besser sein kann als die Produkte der modernen Chemie. Zur Rechtfertigung ihrer Position berufen sie sich auf einige wenige mögliche bedenkliche Aspekte.

Als wichtigen Einwand machen sie geltend, dass junges Kokoswasser sauerer ist (pH 4,2–4,9) als Plasma (7,4). Einige Forscher waren besorgt, eine Injektion von Kokoswasser in den Blutstrom könnte die Säure-Basen-Balance des Körpers stören. Studien zeigen jedoch, dass der pH-Wert des Blutes vom Kokoswasser nicht nachteilig beeinflusst wird. 27› Hinweis Der Blut-pH-Wert bleibt normal. Insgesamt scheint es eher alkalisierend zu wirken, der Urin der Patienten wird nämlich deutlich alkalischer. Der Grund dafür ist möglicherweise die hohe Konzentration an Kalium, Kalzium und Magnesium, die allesamt im Körper alkalisierend wirken. Ähnlich ist es, wenn Zitronen gegessen werden, die sauer sind, aber im Körper eine alkalisierende Wirkung entfalten. Wie bei den Zitronen entsteht auch die Säure des Kokoswassers durch geringe Mengen an Zitronensäure und Ascorbinsäure (Vitamin C). Wird der pH-Wert des Kokoswassers absichtlich ins mehr Alkalische verändert, verliert es teilweise seine Wirksamkeit und das Risiko unerwünschter Nebenwirkungen steigt. Die leichte Säure wirkt sich also offenbar nicht negativ aus.

Die wichtigen Mineralstoffe im Kokoswasser sind zwar dieselben wie im Plasma, doch die Konzentration ist jeweils etwas unterschiedlich. Kokoswasser enthält Kalium und Magnesium in höherer Konzentration. Manche Forscher äußern die Sorge, eine größere intravenös verabreichte Menge könne den Mineralstoffhaushalt aus dem Gleichgewicht bringen. Sie verweisen darauf, dass handelsübliche Lösungen, die große Mengen dieser Elektrolyte enthalten, das Mineralstoffgleichgewicht eines Patienten stören können, die Patienten müssten deshalb sorgfältig überwacht werden. Das scheint für Kokoswasser aber nicht zu gelten. Die Kombination von Mineralstoffen und anderen Bestandteilen des Kokoswasser ermöglicht es dem Körper offenbar, überschüssige Mineralstoffe auszuscheiden und andere zurückzuhalten, an denen ein Defizit besteht. Das Gleichgewicht bleibt also stets erhalten. 28› Hinweis29› Hinweis Trotz des hohen Kaliumgehalts des Wassers zeigen Patienten, denen große Mengen Kokoswasser intravenös infundiert werden, keine anormal hohen Kaliumwerte. Bei Patienten mit Natriummangel erweisen sich die Natriumwerte hingegen als deutlich verbessert. 30› Hinweis Anders als die handelsüblichen Infusionslösungen, die einfach Mineralstoffe in den Blutstrom pumpen und dort einen Überschuss bewirken können, kann das Kokoswasser die Elektrolytwerte des Körpers offenbar normalisieren oder ausgleichen.

Die größte Sorge, die einige Forscher äußern, betrifft den im Vergleich zum Blutplasma relativ geringen Anteil an Natrium und den hohen Kaliumanteil. Dieser Natrium-Kalium-Quotient sorgt für Bedenken, weil er eine diuretische (harntreibende) Wirkung entfaltet, die eine Austrocknung eher fördern als beheben könnte. Eine intravenöse Infusionstherapie wird vor allem mit dem Ziel durchgeführt, verlorene Flüssigkeit zu ersetzen und eine Austrocknung rückgängig zu machen. Einem Patienten eine Lösung zu infundieren, die dazu führt, dass mehr Flüssigkeit über den Urin verloren geht, würde die Austrocknung steigern.

1954 testeten Dr. B. Eiseman und Kollegen diese Theorie an fünf Patienten. Sie erhielten 24 Stunden lang intravenös Kokoswasser als ausschließliche Flüssigkeitsquelle. Während dieser Zeit wurde die Urinproduktion gemessen. Die Menge der ausgeschiedenen Flüssigkeit war höher als die infundierte Menge, eine Bestätigung für eine diuretische Wirkung. Daraus zog Eiseman den Schluss, intravenös verabreichtes Kokoswasser sei zur Behebung der Austrocknung nicht von klinischem Wert. In bestimmten Situationen könne es jedoch nützlich sein, zum Beispiel als Lieferant von Kalium oder Kalorien, zur Erhöhung des Blutvolumens (nach Blutverlust) oder als Trägerstoff für die Injektion von Natriumsalzen. 31› Hinweis

Dass Kokoswasser-Infusionen erfolgreich zur Rehydrierung durchgeführt worden sind, widerspricht Dr. Eisemans Ergebnissen. Diese Diskrepanz könnte verschiedene mögliche Ursachen haben, doch bei Dr. Eisemans Studie gab es ein erhebliches Problem. Er erklärt nämlich, vor der Infusion mit Kokoswasser seien alle fünf Probanden gut hydriert gewesen, die Urinausscheidung sei normal und sie seien nicht akut krank gewesen. Mit anderen Worten, sie waren alle bei guter Gesundheit. Und genau da liegt das Problem. Kokoswasser wird einen Menschen, der bereits gut hydriert ist, offenbar nicht überhydrieren. Das ist gut, denn zu viel Wasser kann genauso schädlich sein wie zu wenig.

Eiseman erklärt, intravenös verabreichtes Kokoswasser könne im Fall einer Hypokaliämie – ein potenziell tödlicher Zustand, bei dem der Kaliumspiegel im Blut stark erniedrigt ist – sinnvoll sein. Eine Hypokaliämie kann die Folge unterschiedlicher Erkrankungen sein. Die häufigste Ursache ist übermäßiger Wasserverlust, bei dem auch Kalium aus dem Körper ausgeschwemmt wird. Typischerweise ist dies eine Folge von Erbrechen oder Durchfall, es kann aber auch durch übermäßiges Schwitzen, eine Krankheit oder physische Anstrengung auftreten. Mit anderen Worten: Eine Hypokaliämie kann entstehen, wenn der Patient ausgetrocknet ist! Sein hoher Kaliumgehalt macht das Kokoswasser zu einem exzellenten Rehydratationsmittel. Eisemans Patienten verloren mit Kokoswasser deshalb überschüssige Flüssigkeit, weil sie nicht dehydriert waren und auch nicht an Kaliummangel litten. Daher wirkte das infundierte Kokoswasser bei ihnen harntreibend. In Fällen, wo Patienten sehr viel Blut verloren haben oder ausgetrocknet sind, brauchen sie sowohl Kalium als auch Flüssigkeit, die das Kokoswasser liefern kann. Somit ist Kokoswasser, entgegen Eisemans Bedenken, ideal zur Rehydrierung. Das hat sich in vielen Studien erwiesen, bei denen Kokoswasser intravenös oder oral als Mittel zur Rehydratation eingesetzt wurde. Studien haben gezeigt, dass Kokoswasser komplikationslos in einer Menge bis zu einem Viertel oder sogar einem Drittel des Körpergewichts eines Patienten infundiert werden kann. 32› Hinweis

Der relativ geringe Gehalt an Natrium (und Chlorid) im Verhältnis zum Kalium ist der wichtigste Grund für die diuretische Wirkung des Kokoswassers. Diese Wirkung lässt sich durch die Zugabe von normalem Salz (Natriumchlorid) ausschalten. Das Hinzufügen von ein wenig Salz gleicht diesen Mangel aus, so dass Kokoswasser wirklich ein hervorragender Ersatz für übliche Infusionslösungen ist, auch bei bereits gut hydrierten Patienten.