Gelenkschmerzen - Bruce Fife - E-Book

Gelenkschmerzen E-Book

Bruce Fife

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Beschreibung

Tausende Anwender aus aller Welt beweisen: So befreien Sie sich selbst von Gelenkschmerzen! Quälende Schmerzen morgens beim Aufwachen. Jede Bewegung tut weh - selbst einfache Handgriffe. Patienten mit Gelenkschmerzen fühlen sich in ihrer Lebensführung stark eingeschränkt. Doch seit wissenschaftliche Studien Dr. Bruce Fifes Forschungen bestätigen, können Ärzte nicht länger behaupten, Arthrose & Co. seien unheilbar. Trotzdem reagieren die meisten Ärzte auch heute noch mit Achselzucken: Arthritis, Arthrose und ähnliche Gelenkerkrankungen gelten für sie als nicht heilbar. Die Schulmedizin verordnet Schmerzmittel, die nur kurzfristig Linderung verschaffen, langfristig aber erhebliche Nebenwirkungen bergen. Müssen die Betroffenen mit Gelenkschmerzen leben? »Nein«, sagt der renommierte Mediziner und Autor Dr. Bruce Fife. Für ihn ist klar: »Die einzige Möglichkeit, Arthritis und andere Gelenkerkrankungen dauerhaft zu heilen, besteht darin, sich ihrer Ursache zu widmen.« Man muss das Problem an der Wurzel bekämpfen und nicht nur Symptome kurieren. Dieses Buch enthüllt die wahren Ursachen von Gelenkerkrankungen wie Arthritis und Arthrose sowie von Schmerzkrankheiten wie Gicht und Fibromyalgie. In seiner faktenreichen und auch für medizinische Laien verständlichen Neuerscheinung nennt Fife die häufigsten Verursacher von Gelenkschmerzen beim Namen: Arthrose, Arthritis, Gicht und Fibromyalgie werden von Mikroorganismen ausgelöst. Viren, Bakterien und Pilze dringen ins Gelenkgewebe ein. Dort verursachen sie Schwellungen, Entzündungen, Gewebeschäden und somit heftige Schmerzen. In diesem Buch lesen Sie von bahnbrechenden neuen Erkenntnissen, faszinierenden Fallstudien und inspirierenden persönlichen Erfolgsgeschichten. Sie werden einen absolut einzigartigen Weg kennenlernen, Arthritis, Arthrose, Gicht und Fibromyalgie zu bekämpfen. Doch was noch wichtiger ist: Sie erfahren, was Sie unternehmen müssen, um den Verlauf der Krankheit aufzuhalten und Ihre Gesundheit zurückzugewinnen. »Es ist unglaublich! Ich hatte zehn Jahre lang chronische Schmerzen. Bislang konnte ich die folgenden Ergebnisse an mir selbst feststellen: Ich habe keine Nerveneinklemmung mehr. Ich habe keine Arthrose an Wirbelsäule und Knien mehr und konnte meine fünfte Wirbelsäulenoperation und die drohende zweite Wirbelverschmelzung vermeiden. Dafür kann ich jetzt wieder Sport machen! (…) Da all das so gut dokumentiert war, waren meine Ärzte absolut erstaunt und wollten mehr über meine Heilung erfahren. Der Arzt, der bei mir das Elektromyogramm machte, erkundigte sich nach dem Titel dieses Buchs, ebenso wie mein Chirurg.« Barbara, Zitat einer Anwenderin

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1. Auflage April 2014 2. Auflage Mai 2014 3. Auflage November 2014 4. Auflage Juli 2015 5. Auflage November 2016 6. Auflage als Sonderausgabe Oktober 2020 7. Auflage als Sonderausgabe August 2021 8. Auflage als Sonderausgabe November 2022

Copyright © 2014, 2015, 2016, 2020, 2021, 2022 bei Kopp Verlag, Bertha-Benz-Straße 10, D-72108 Rottenburg

Alle Rechte vorbehalten

Übersetzung aus dem Amerikanischen: Dr. Ulrike Kretschmer, München Umschlaggestaltung: Stefanie Müller (© Coverabbildung: fotolia/axel kock) Satz und Layout: opus verum, München

ISBN E-Book 978-3-86445-464-6 eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

Es wurde jede nur mögliche Anstrengung unternommen, um sicherzustellen, dass die in diesem Buch enthaltenen Informationen vollständig und korrekt sind. Doch es ist nicht die Absicht von Verlag oder Autor, dem einzelnen Leser professionellen Rat oder Dienstleistungen zu bieten. Die Informationen in diesem Buch sind nicht als Ersatz für den Rat Ihres Arztes gedacht. In Fragen Ihrer Gesundheit ist eine medizinische Aufsicht unerlässlich. Autor und Verlag übernehmen keine Verantwortung oder Haftung für Schäden oder Verluste, die aufgrund von Informationen oder vorgeschlagenen Verfahren in diesem Buch entstehen.

Gerne senden wir Ihnen unser Verlagsverzeichnis Kopp Verlag Bertha-Benz-Straße 10 D-72108 Rottenburg E-Mail: [email protected] Tel.: (07472) 98 06-10 Fax: (07472) 98 06-11Unser Buchprogramm finden Sie auch im Internet unter:www.kopp-verlag.de

Kapitel 1: Arthritis & Co. sind heilbar

»Es ist unglaublich!«, freut sich Barbara. »Ich hatte zehn Jahre lang chronische Schmerzen.« Dann folgte sie nur vier Wochen lang den Ratschlägen in diesem Buch – und war begeistert: »Bislang konnte ich die folgenden Ergebnisse an mir selbst feststellen: Ich habe keine Nerveneinklemmung mehr, auch keinen Fallfuß (die Unfähigkeit, mit der Ferse aufzutreten). Ich habe keine Arthrose an Wirbelsäule und Knien mehr und konnte meine fünfte Wirbelsäulenoperation und die drohende zweite Wirbelverschmelzung vermeiden. Dafür kann ich jetzt wieder Sport machen! Ich kann ohne Schmerzen und ohne zu hinken wieder Treppen laufen. Ich schaffe es sogar wieder, über drei Kilometer ohne Knieschmerzen zu gehen! . . . Alle meine früheren Beschwerden sind durch Kernspin- und PET-Aufnahmen gut dokumentiert; sie zeigen Nerveneinklemmungen, einen ausbleibenden Achillessehnenreflex, einen Fallfuß und die mangelnde Fähigkeit, Druck mit den großen Zehen und dem Fuß abzufangen. Und nur vier Wochen später war mein Elektromyogramm völlig normal. Ich konnte wieder mit der Ferse auftreten, der Achillessehnenreflex funktionierte tadellos, Zehen, Fuß und Knöchel waren wieder voll belastbar. Da all das so gut dokumentiert war, waren meine Ärzte absolut erstaunt und wollten mehr über meine Heilung erfahren. Der Arzt, der bei mir das Elektromyogramm machte, erkundigte sich nach dem Titel Ihres Buchs, ebenso wie mein Chirurg.«

Ganz ähnliche Erfahrungen machte Sylvia: »Ich leide seit zehn Jahren an Arthritis in den Knien, seit etwa 20 Jahren habe ich auch Schmerzen im unteren Rücken. Ich habe es mit mehreren allopathischen Medikamenten versucht, die mir vorübergehend auch Erleichterung verschafft haben. Dann habe ich mit [Ihrem Programm] begonnen und geradezu wundersame Veränderungen erlebt: Innerhalb von fünf Tagen waren meine Arthritis in den Knien und die Schmerzen im unteren Rücken komplett verschwunden! Das ist einfach unglaublich.«

»Ich habe vor ein paar Monaten mit dem Programm angefangen«, berichtet Tracy. »Die Arthritis in meinen Fingern ist verschwunden und seitdem nicht wiedergekehrt. Auch verschiedene andere chronische Schmerzen außer in meinen Fingern haben sich in Luft aufgelöst.«

Leiden auch Sie an Arthrose, chronischer Polyarthritis, Gicht oder Fibromyalgie? Wenn ja, hält dieses Buch möglicherweise die Lösung für Ihr gesundheitliches Problem bereit.

Der Titel dieses Buchs, Gelenkschmerzen – Arthritis, Arthrose, Gicht und Fibromyalgie natürlich heilen, gibt ein recht kühnes Versprechen ab, gelten alle diese Erkrankungen in wissenschaftlichen Fachkreisen doch längst nicht als vollständig erforscht, geschweige denn als heilbar. Dennoch ist der Titel absolut korrekt. Die Informationen in diesem Buch können die meisten Formen entzündlicher Gelenkerkrankungen heilen oder zumindest eine deutliche Besserung der Beschwerden bewirken. Dabei sind die meisten Hinweise und Ratschläge nicht nur der Mehrheit der Betroffenen, sondern auch vielen Ärzten völlig neu. Das vorliegende Buch ist natürlich nicht das einzige zum Thema Gelenkschmerzen und deren Ursache; die meisten erwähnen die wahre Ursache der Erkrankung allerdings nicht und bieten als Lösung nur verschiedene Nahrungsergänzungen. Im Gegensatz dazu verschafft das in diesem Buch beschriebene Programm der überwiegenden Mehrheit der Menschen, die an Gelenkschmerzen oder einer anderen Schmerzkrankheit wie Gicht oder Fibromyalgie leiden, eine deutliche Linderung. Wie komme ich zu dieser kühnen Behauptung, an die sich kein anderes Buch und keine andere Behandlungsmethode auch nur annähernd herantraut? Der Grund ist ganz einfach: Die meisten Ärzte halten Arthritis, Arthrose und ähnliche Gelenkerkrankungen für unheilbar. Sie begreifen deren Ursache nicht und wissen deshalb auch nicht, wo sie nach Heilung suchen sollen.

In diesem Buch erfahren Sie ganz genau, was die Ursache für Arthritis und andere chronische Gelenkschmerzen ist und was Sie dagegen tun können. Die Methode funktioniert, weil sie an der Wurzel des Problems angreift, nicht an den Symptomen. Sind die ursächlichen Faktoren erst einmal beseitigt, verschwindet auch die Krankheit! So einfach ist das.

Es gibt viele Methoden, Arthritis zu behandeln, sowohl schulmedizinische als auch alternative. In der konventionellen Medizin konzentriert man sich darauf, die Symptome mittels entzündungshemmender und schmerzstillender Medikamente zu lindern. Dieser Weg führt leider nicht zum eigentlichen Problem, er kaschiert die Symptome nur, während die Erkrankung fortschreitet und sich verschlimmert. Am Ende muss der Patient mit starken körperlichen Einschränkungen, ja regelrecht verkrüppelt leben, invasive Chirurgie ist dann unvermeidlich. Eine unglückliche und drastische Maßnahme für ein Problem, das eigentlich eine einfache Lösung hat.

Alternative und naturkundliche Heilmethoden nähern sich dem Problem auf eine andere Weise. Die zugrunde liegende Philosophie hierbei ist, dass der Körper es von allein schafft, die Krankheit zu besiegen, wenn man die Gesundheit des gesamten Individuums fördert. Das stimmt zwar, jedoch zeitigt die Förderung der allgemeinen Gesundheit verschiedene und nicht immer erfolgreiche Ergebnisse. Eine ausgewogene Ernährung beispielsweise ist sicherlich ein Schlüsselelement der Gesunderhaltung. Doch was genau ist unter einer ausgewogenen Ernährung zu verstehen? Einige würden für fettarme vegetarische Kost plädieren, andere für mäßig Fett und wenig Kohlenhydrate. Wieder andere würden die Vorzüge einer makrobiotischen Ernährungsweise preisen oder die Blutgruppendiät oder was auch immer sonst noch zu den aktuellen Toptrends in Sachen Diät gehört. Was davon kommt aber für Sie infrage?

Selbst wenn Sie einen Glücksgriff tun und eine Diät wählen, die Ihrer Gesundheit tatsächlich förderlich ist, ist das noch lange keine Garantie dafür, dass die Diät allein die gewünschte Heilung bringt. Ist eine degenerative ­Erkrankung, die Gelenkschmerzen hervorruft, erst einmal chronisch geworden, reicht eine Diät allein meist nicht aus, um den Schaden in einem vernünftigen Zeitrahmen zu beheben und eine vollständige Genesung herbeizuführen. Hier bedarf es etwas mehr, um die Regeneration anzuregen und die Heilung zu beschleunigen.

Es gibt zahlreiche Naturheilmittel, die bei Gelenkerkrankungen helfen sollen, etwa der Verzehr frischen Knoblauchs oder die Einnahme einer verdünnten Essig-Honig-Mischung. Einigen Menschen scheinen diese Hausmittel auch wirklich zu helfen, sie lindern zumindest die Symptome wie etwa die Gelenkschmerzen. Doch auch wenn sie helfen, hält die Wirkung meist nicht lange an, da die zugrunde liegende Ursache nicht in Angriff genommen wird. So bedürfen all diese Heilmittel einer täglichen Anwendung, damit die Symptome nicht wiederkehren.

Ebenfalls zum Einsatz kommen Entgiftungs- und Fastenkuren. Ausgedehnte Fastenkuren, in denen der Fastende lediglich Wasser oder Saft zu sich nimmt, gelten schon seit Längerem als Geheimtipp unter Arthritispatienten. Dazu gibt es auch zahlreiche wissenschaftliche Artikel. Ist die Kur jedoch vorbei und ernährt sich der Patient wieder normal, sind auch die Symp­tome wieder da – meist stärker als vorher. Eine Chance, die Krankheit in Schach zu halten, hat der Betroffene nur, wenn er seine Ernährung nach dem Fasten auf überwiegend frische und natürliche Lebensmittel umstellt, auf hoch verarbeitetes Getreide, Süßigkeiten und Fertigprodukte also verzichtet. Doch diese Ernährungsumstellung muss dann auch für immer sein, ansonsten besteht die Wahrscheinlichkeit, dass die Krankheit am Ende doch wieder die Oberhand gewinnt.

Da man Arthritis mit einer strikten Diät in den Griff bekommt, haben einige Forscher die Vermutung aufgestellt, die Erkrankung trete infolge einer allergischen Reaktion auf. Sie vermuten, dass irgendetwas in der Nahrung die Krankheit auslöst. Bewiesen wurde diese Theorie bislang nicht, und wie Sie im Verlauf des Buchs sehen werden, sind Allergien auch nicht der Auslöser. Lebensmittelallergien können Arthritis zwar verschlimmern, tun dies aber, indem sie die Immunfunktion unterdrücken.

Die einzige Möglichkeit, Arthritis und andere Gelenkerkrankungen dauerhaft zu heilen, besteht darin, sich ihrer Ursache zu widmen. Überraschenderweise kennt die Wissenschaft diese Ursache seit über einem Jahrhundert. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts ist der Zusammenhang zwischen Arthritis und Infektionen bekannt. Mikroorganismen dringen ins Gelenkgewebe ein, wo sie eine Entzündung, Schwellung, Gewebeschäden und Schmerzen hervorrufen – die klassischen Symptome der Arthritis. Sie verändern die Zusammensetzung des Blutes und produzieren die Marker, anhand derer Ärzte die verschiedenen Formen der Erkrankung diagnostizieren. Mittlerweile haben Wissenschaftler Dutzende von Bakterien, Viren und Pilzen identifiziert, die ins Gelenkgewebe eindringen und Gelenkschmerzen auslösen können. Man fand diese Organismen im Blut und im Gewebe derjenigen, die von Arthrose, chronischer Polyarthritis und Gicht betroffen waren. Es gibt sogar einen Zusammenhang zwischen Infektionen und Fibromyalgie.

Es ist kein Geheimnis, dass akute Infektionen wie die Lyme-Krankheit, Gonorrhoe, eine Salmonelleninfektion oder eine Lungenentzündung Ar­thritis auslösen können. Bald nach Ausbruch einer dieser Krankheiten entwickelt sich auch die Arthritis. Ist die Ursprungsinfektion überwunden und die Gesundheit wiederhergestellt, hält die Arthritis jedoch noch an und wird chronisch – eine sogenannte Residualwirkung der Infektion. Was bislang ­jedoch nicht so offensichtlich war: Auch weniger dramatische, weniger auffällige Infektionen können zu chronischer Arthritis führen. Dazu gehören beispielsweise Harnwegsinfekte, Pilzinfektionen, Infekte der Atemwege und sogar Zahnfleischentzündungen.

Die Tatsache, dass Infektionen einer der wichtigsten Auslöser der Arthritis und anderer Gelenkerkrankungen sind, ist weder neu noch grundsätzlich umstritten. Die eigentliche Frage besteht in der Behandlung. Bislang gehören zur Therapie in erster Linie entzündungshemmende und schmerzstillende Medikamente, die die Erkrankung jedoch nicht aufhalten. Auch Antibiotika setzt man mehr oder weniger erfolgreich ein. Doch auch sie sind keine Lösung – wie Sie bald selbst erfahren werden.

Ist die Ursache bekannt, kann gewissermaßen ein Schlachtplan aufgestellt werden, der das Fortschreiten der Erkrankung verhindert und Heilung sowie Regeneration einläutet. Ja, Arthritis ist heilbar – in diesem Buch werden Sie alles über den Zusammenhang zwischen Gelenkerkrankungen und Infektionen erfahren, auch, wie und warum Infektionen die Gesundheit der Gelenke beeinflussen. Doch vor allem erfahren Sie, welche Maßnahmen Sie ergreifen müssen, um die Erkrankung aufzuhalten und wieder ganz gesund zu werden.

Kapitel 2: Gelenkschmerz hat viele Gesichter

Die meisten Ärzte zucken mit den Schultern und akzeptieren das Unvermeidliche, wenn sie Patienten mit Arthritis behandeln; ihre Therapie besteht in der Regel lediglich darin, schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente zu verschreiben.

Die medizinischen Lehrbücher lehren, für die meisten Formen von Gelenkerkrankungen gebe es kein Heilmittel. Die Behandlung konzentriert sich deshalb darauf, die Symptome zu lindern – und nicht etwa darauf, die Krankheit zu heilen. Die behandelnden Ärzte sehen sich vor das Problem gestellt, dass es zwar zahlreiche Theorien gibt, sie aber dennoch nicht wissen, was Gelenkerkrankungen wie Arthritis eigentlich verursacht. Und wer die Ursache nicht kennt, weiß nicht, wo er nach einem Heilmittel suchen muss. Also noch einmal: Gibt es wirklich kein Heilmittel für Arthritis? Die Antwort muss ganz entschieden lauten: Doch, es gibt eins! Die Wissenschaft hat längst herausgefunden, welche Ursache der Erkrankung zugrunde liegt, und sie weiß auch ganz genau, was man dagegen tun kann. Und diese Tatsachen sind weder unbekannt, noch werden sie geheim gehalten, wenngleich sie auch nicht auf breiter Ebene veröffentlicht werden. Bislang stellt sich der Großteil des medizinischen Establishments taub, wenn es um die aufregenden Studien geht, die die Geheimnisse der Arthritis enthüllen.

Im Allgemeinen sind Ärzte übervorsichtig und brauchen lange, um sich an neue Theorien, die der etablierten Lehrmeinung oder liebgewonnenen Überzeugungen widersprechen, zu gewöhnen und sie zu akzeptieren. Viele Ärzte haben ihre Karriere auf solche Überzeugungen aufgebaut, weshalb es nicht verwundert, dass sie sich dagegen wehren, diese Überzeugungen zugunsten neuer Erkenntnisse aufzugeben. Dramatische Veränderungen im medizinischen Denken brauchen oft Jahrzehnte und meist ein oder zwei Generationen, bis sie allgemein anerkannt sind. In der Regel denkt ein Arzt nach dem anderen um, bis die neuen Erkenntnisse eines Tages von allen als offensichtlich akzeptiert werden.

Für die meisten Formen von Gelenkerkrankungen, die mit starken Schmerzen einhergehen, gibt es ein Heilmittel, und zwar hier und jetzt. Sie brauchen weder jahrzehntelang noch eine ganze Generation darauf zu warten, bis die Ärzte­gemeinschaft mit dieser Erkenntnis aufgeholt hat. Sie können heute noch beginnen und sich selbst innerhalb weniger Wochen oder Monate heilen. Nichts in diesem Programm ist schädlich, schmerzhaft oder kostspielig – was also spricht dagegen, es auszuprobieren? Nur in sehr schwerwiegenden Fällen muss ausgiebiger an dem Problem gearbeitet werden, um eine dauerhafte Heilung herbeizuführen. Was also haben Sie zu verlieren? Lediglich Ihre Schmerzen und Ihre Bewegungseinschränkungen.

Wie sind Gelenke aufgebaut?

Gelenke finden sich überall dort im Körper, wo zwei Knochen aufeinandertreffen. Fast alle unsere Knochen – die einzige Ausnahme bildet das Zungenbein am Mundboden unterhalb der Zunge – sind gelenkig mit einem anderen Knochen verbunden. Die Gelenke halten die Knochen zusammen und erlauben es dem Körper, sich zu bewegen. Der Körper eines Erwachsenen besteht aus 206 Knochen mit über 230 beweglichen Gelenken – und sie alle können potenziell von Arthritis befallen werden. Es gibt zwei grund­legende Gelenkformen: die echten und die unechten Gelenke, die sich wieder­um in knorpelige und bindegewebige Knochenverbindungen aufteilen lassen. Bindegewebige Knochenverbindungen wie beispielsweise die Nahtstellen zwischen zwei Schädelknochen lassen im Grunde genommen keine Bewegung zu. Etwas beweglicher sind die knorpeligen Knochenverbindungen, zu denen beispielsweise die Wirbel der Wirbelsäule, aber auch die Zähne gehören. Zwar scheinen unsere Zähne unbeweglich zu sein, doch bewegen sie sich gerade so viel, dass wir spüren, wie kräftig wir zubeißen und ob vielleicht Essensreste zwischen ihnen hängen geblieben sind. Frei bewegliche oder echte Gelenke fungieren als Scharnier, Hebel oder Achse; nur durch sie können wir uns bücken, aufrecht stehen, laufen, gehen, springen, niederknien, etwas greifen, ziehen oder eine der anderen tausend Tätigkeiten tun, die wir im Alltag bewältigen müssen. Die meisten Gelenke in unserem Körper zählen zu den echten Gelenken.

Jedes Gelenk bildet eine komplexe Einheit aus Knochen, Knorpel, Bändern und anderen Geweben, die uns Bewegungen ermöglichen. Umgeben wird das gesamte Gelenk von der Gelenkkapsel; diese besteht aus festem, faserreichem Bindegewebe und haftet am Schaft des Knochens an, um als Schutzhülle des Gelenks zu dienen. Im Inneren der Kapsel befindet sich die Gelenkinnenhaut (Synovialmembran), die mit Gelenkflüssigkeit gefüllt ist. Die Flüssigkeit dient dem Gelenk als Schmiermittel und verhindert eine zu starke Reibung. Die Bänder kann man sich wie Seile vorstellen; sie bestehen aus demselben widerstandsfähigen Bindegewebe wie die Gelenkkapsel und halten die beiden Knochen zusammen. Die Knochen sind an ihren Enden von Knorpelgewebe, dem Gelenkknorpel, überzogen, der Stöße abfedert und verhindert, dass die Knochen direkten Kontakt miteinander haben. Hier wiederum sorgt die Gelenkflüssigkeit dafür, dass die Verbindungsstelle geschmeidig und somit leicht beweglich bleibt (siehe Abbildung auf S. 21).

Gelenkschmerz unter der Lupe

Von Gelenkschmerzen sind Millionen von Menschen auf der ganzen Welt betroffen. In Amerika ist Arthrose die am weitesten verbreitete Krankheit, die ernsthafte Bewegungseinschränkungen zur Folge hat. Dort leiden mehr als 50 Prozent aller Erwachsenen, die 65 Jahre und älter sind, an der Erkrankung. Und Schätzungen zufolge ist in den USA auch jeder 250. Jugendliche – 18 Jahre und jünger – von einer Gelenkerkrankung betroffen, insgesamt 294 000 Unter-18-Jährige.

Oft wird bei der Arthrose von einer degenerativen Gelenkerkrankung gesprochen, während das Wort »Arthritis« Gelenkentzündung bedeutet. Im Grunde handelt es sich dabei um ein Bündel von Erkrankungen, zu deren gemeinsamen Merkmalen Schmerzen, Entzündungen und Bewegungs­einschränkungen in den Gelenken zählen. Insgesamt gibt es mehr als 100 Krankheiten, die die Gelenke betreffen. Die beiden am häufigsten vorkommenden Formen sind die Arthrose und die chronische Polyarthritis; Letztere ist auch als rheumatoide Arthritis bekannt.

Der Begriff »Arthritis« wird oft falsch gebraucht, etwa für vage Beschwerden und Schmerzen an fast jeder Stelle des Körpers. Um die Erkrankung eindeutig zu identifizieren, bedarf es deshalb einer ärztlichen Diagnose. Grundsätzlich können Arthritis und Arthrose in jedem Gelenk vorkommen, am häufigsten sind aber Knie, Handgelenke, Ellbogen, Finger, Zehen, Hüften und Schultern betroffen. Auch Nacken und Rücken können befallen sein. Dennoch bedeutet nicht jeder Gelenkschmerz gleich eine Arthritis oder eine Arthrose, denn auch Bänder und Sehnen, aus denen das Gelenk ebenfalls besteht, können Schmerzen verursachen.

Zudem kann die Erkrankung ein oder mehrere Gelenke befallen. Zu den Symptomen einer chronischen Gelenkerkrankung gehören Schmerzen, Schwellungen, Steifheit und Deformierungen in einem oder mehreren Gelenken. Die Beschwerden können schlagartig auftreten oder sich über einen längeren Zeitraum entwickeln. Die Schmerzen variieren zwischen stechend, brennend und mahlend. Meist tut es weh, das betroffene Gelenk zu bewegen, manchmal ist das Gelenk aber auch »nur« steif.

Oft verschlimmern sich die Schmerzen bei kaltem und feuchtem Wetter. Zu den weiteren Faktoren, die Einfluss auf die Erkrankung haben, gehören eine ungesunde Ernährungsweise, Bewegungsmangel, Übergewicht, Infektionen und Gelenkverletzungen sowie anhaltende Gelenküberlastungen. Im Folgenden werden die Hauptformen von Gelenkerkrankungen kurz beschrieben. Sicherlich werden Ihnen beim Lesen die Übereinstimmungen zwischen den verschiedenen Formen auffallen. Und in diesen besteht die eigentliche Ursache der jeweiligen Gelenkerkrankung.

Arthrose

Die Arthrose ist zweifellos die am häufigsten vorkommende Gelenkerkrankung, bei 80 Prozent aller Fälle handelt es sich um Arthrose. Wenn Sie also Gelenkschmerzen haben, steckt aller Wahrscheinlichkeit nach eine Arthrose dahinter. Das Risiko, an Arthrose zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter. Die Altersverteilung sieht folgendermaßen aus:

44 Jahre und jünger: In dieser Altersgruppe sind zwei Prozent von Arthrose betroffen.

45–64 Jahre: In dieser Altersgruppe sind 30 Prozent von Arthrose betroffen.

65 Jahre und älter: In dieser Altersgruppe sind 50 bis 85 Prozent von Arthrose betroffen, meist ist aber keine Diagnose gestellt.

Arthrose wird häufig als nichtentzündliche Gelenkerkrankung bezeichnet, da hier entzündliche Prozesse nicht immer beteiligt sind. Es kann zwar auch hier zu Entzündungen kommen und oft verschreibt der Arzt entzündungshemmende Medikamente, doch ist die Entzündung bei der Arthrose nicht ganz so ausgeprägt wie bei den anderen Gelenkerkrankungen.

Bei der Arthrose handelt es sich um eine degenerative Erkrankung, die früher als Alterskrankheit galt. Sie wird vom Verschleiß – der Degeneration – des Knorpelgewebes an den Knochenenden verursacht. Dann trifft Knochen unmittelbar auf Knochen, was zu Versteifungen des Gelenks und manchmal zu Schmerzen führen kann. Die Krankheit befällt meist die Gelenke, die viel Gewicht tragen müssen oder anderweitig großen Belastungen ausgesetzt sind, also vornehmlich die Knie, die Hüften, den unteren Bereich der Wirbelsäule, die Zehen und die Finger.

Manchmal spricht man bei Arthrose auch von »Verschleißarthritis«, denn oft treten die Symptome zuerst in den Gelenken auf, die am häufigsten zum Einsatz kommen. Dann sagen die Ärzte den Betroffenen, dass die Erkrankung eine ganz natürliche Folge des Alterungsprozesses sei – unvermeidbar und unheilbar.

Tatsächlich steigt das Risiko, an Arthrose zu erkranken, mit zunehmendem Alter, doch zum natürlichen Alterungsprozess gehört die Krankheit keineswegs. Sie wird auch nicht durch das Älterwerden verursacht. Viele Menschen leben ein langes Leben, ohne jemals von Arthrose betroffen zu sein. Wir wissen heute, dass es signifikante Unterschiede zwischen Gelenken und Knorpeln gibt, die von Arthrose befallen sind, und solchen, die ganz normal gealtert sind. 1 Der Verschleiß, der infolge des Älterwerdens auftritt, betrifft alle Gelenke im Körper; Arthrose hingegen befällt nur Oberflächen, die viel Gewicht aushalten müssen. Das Altern zeitigt nur minimale physikalische und chemische Veränderungen an Knorpeln und Knochen; bei der Arthrose weisen sowohl Knorpel als auch Knochen deutliche physikalische, chemische und degenerative Veränderungen auf. Alter, Belastung und Verletzungen gehören sicherlich zu den Faktoren, die das Auftreten von Arthro­se beeinflussen; die eigentliche Ursache der Erkrankung ist Ärzten jedoch nach wie vor unbekannt.

Schon seit Beginn des 20. Jahrhunderts haben Forscher Erreger, die Infektionen hervorrufen, als Ursache für Arthrose in Verdacht. 2 Sowohl im Human- als auch im Tierversuch konnten verschiedene Bakterien als Arthro­seauslöser nachgewiesen werden, darunter Salmonellen und Streptokokken. 3 Dennoch gilt es in der Ärztewelt noch nicht als gesichert, dass alle Fälle von Arthrose von einer Infektion herrühren – und zwar deshalb, weil in vielen Fällen die Erreger nicht eindeutig identifiziert werden konnten.

Arthrose kann zu schwerwiegenden Bewegungseinschränkungen führen. Kniegelenkarthrose gehört zu den fünf Hauptursachen für Invalidität bei Erwachsenen, die nicht in einem Heim untergebracht sind. Trotzdem ist Arthrose noch leichter zu ertragen als andere Gelenkerkrankungen; die meisten Betroffenen können mit Arthrose relativ gut leben und bekommen die Schmerzen in der Regel mit Medikamenten in den Griff.

Chronische Polyarthritis

Im Gegensatz zur Arthrose befällt die chronische Polyarthritis weniger den Knorpel als vielmehr die Gelenkinnenhaut. Die Erkrankung ist als deutlich schwerwiegender einzuschätzen als die Arthrose; zu ihren Hauptsymptomen gehören chronische Entzündungen, Schwellungen und Schmerzen. Am häufigsten sind die Finger- sowie die Hand- und Fußgelenke betroffen, doch auch in den anderen Gelenken kann chronische Polyarthritis auftreten. Hierbei entzündet sich die Gelenkinnenhaut, die die Gelenkkapsel auskleidet, und das Gelenk schwillt an. In späteren Stadien wird das umgebende Knorpelgewebe abgetragen; in der Folge schmerzt das Gelenk immer mehr und wird immer unbeweglicher. Die benachbarten Muskeln sind ebenfalls betroffen. Wird die Erkrankung nicht frühzeitig erkannt und behandelt, lässt sich das betroffene Gelenk früher oder später gar nicht mehr bewegen. Eine sorgfältige Therapie kann dagegen bei den meisten Patienten die endgültige Versteifung des Gelenks verhindern.

In den USA tritt chronische Polyarthritis bei schätzungsweise 42 bis 68 von 100 000 Menschen auf, je nach Definition der Erkrankung. Sie betrifft dreimal mehr Frauen als Männer und kann prinzipiell in jedem Alter beginnen; am häufigsten treten die ersten Symptome im Alter zwischen 40 und 60 Jahren auf. Zwei Prozent aller US-Amerikaner, die 60 Jahre und älter sind, leiden an chronischer Polyarthritis.

Die Ursache der schmerzhaften und die Lebensqualität stark einschränkenden Erkrankung ist noch umstritten, doch auch hier stehen Erreger, die Infektionen hervorrufen, schon lange unter Verdacht. Die meisten Ärzte glauben, es handelt sich dabei um eine Autoimmunkrankheit, bei der das Immunsystem körpereigene Zellen angreift. Antikörper, die der Körper eigentlich produziert, um sich vor einer Infektion zu schützen, attackieren das Gelenkgewebe sowie weitere Organe im Körper.

Ihren Namen verdankt die chronische Polyarthritis zum einen der Tatsache, dass sie mehrere Gelenke und Organe befallen kann – man spricht auch von einer systemischen Erkrankung. Umgangssprachlich ist auch oft von Rheumatismus die Rede. Zum anderen tritt die Krankheit über einen längeren Zeitraum und immer wieder auf, sie ist chronisch. Die Patienten erleben manchmal zwar auch längere schmerzfreie Perioden; dennoch schreitet die Erkrankung fort und kann die betroffenen Gelenke schließlich vollständig unbeweglich machen.

Gicht und Pseudogicht

Sind Sie schon einmal mitten in der Nacht aufgewacht und hatten das Gefühl, Ihr großer Zeh stehe in Flammen? Er fühlt sich heiß an, ist empfindlich und geschwollen und reagiert auf die leichteste Berührung mit einem stechenden Schmerz. In diesem Fall haben Sie möglicherweise eine akute Gichtattacke erlebt. Auch die Gicht ist eine Gelenkerkrankung; sie ist durch plötzlich auftretende starke Schmerzen, Rötungen und Druckempfindlichkeit der Gelenke gekennzeichnet.

Die Erkrankung gilt als Stoffwechselstörung, bei der sich Harnsäure im Blut ansammelt. Harnsäure entsteht als stickstoffhaltiges Abbauprodukt des Purinstoffwechsels. Ist zu viel Harnsäure im Blut, lagert sie sich als Natrium­uratkristalle in den Gelenken und anderen Geweben an. Die Pseudogicht ist eine ganz ähnliche Erkrankung, nur dass hier die abgelagerten Kristalle überwiegend aus Kalzium bestehen.

Früher wurde die Gicht häufig mit Völlerei assoziiert und als Krankheit der Könige erachtet, die sich mit purinreichen Speisen und Getränken wie Fleisch und Wein den Bauch vollschlugen. Karl der Große und der englische König Heinrich VIII. sollen an der Gicht gelitten haben. Auch heute noch empfiehlt man Betroffenen, den Fleischverzehr und Alkoholkonsum einzuschränken, in dem Glauben, dies verhindere die Gichtanfälle.

Tatsächlich können übermäßiger Alkoholkonsum und eine fleischreiche Ernährung das Risiko eines akuten Gichtanfalls erhöhen, doch kommt keins von beidem als Ursache für die Erkrankung in Betracht. Die meisten Gichtpatienten produzieren nicht etwa mehr als die übliche Menge an Harnsäure, sondern können die produzierte Harnsäure nur nicht vollständig ausscheiden. Rund ein Drittel der Harnsäure wird von den Nieren abgebaut, die rest­lichen zwei Drittel werden über den Darm ausgeschieden. Viele Menschen, die einen erhöhten Harnsäurespiegel aufweisen, haben auch Probleme mit den Nieren. Rund 20 Prozent aller Gichtpatienten bekommen im Laufe der Zeit auch Nierensteine. 4–5

Zu den Komplikationen, die mit Nierensteinen einhergehen können, gehören Stauungen in den Harnwegen und Infektionen des Harntrakts. Wird Gicht nicht erkannt und behandelt, kann sie zu einer fortschreitenden Nierenerkrankung führen. Typischerweise kommen zur Gicht noch weitere gesundheitliche Probleme wie etwa Bluthochdruck hinzu. Dadurch lagern sich noch mehr Kristalle in den Gelenken ab, wodurch es wiederum vermehrt zu Gichtanfällen kommt.

Gicht ist bei Männern die am häufigsten vorkommende Form der entzündlichen Arthritis. Die statistische Verteilung sieht folgendermaßen aus:

Älter als 20 Jahre: In dieser Altersgruppe sind schätzungsweise 2,6 Prozent der Menschen betroffen.

20–29 Jahre: In dieser Altersgruppe sind am wenigstens Menschen betroffen, von 100 000 nur 400.

70–79 Jahre: In dieser Altersgruppe sind die meisten Menschen betroffen, von 100 000 etwa 8000.

Insgesamt trifft Gicht eher Männer als Frauen, doch nimmt die Häufigkeit der Erkrankung bei beiden mit dem Alter zu, insbesondere bei Frauen nach der Menopause.

Der für Gichtanfälle charakteristische stechende Schmerz und die Entzündung werden mutmaßlich durch die scharfkantigen Kristalle ausgelöst, die das empfindliche Gelenkgewebe schädigen. So kann jede Bewegung unerträgliche Schmerzen verursachen. Die Anfälle treten sehr plötzlich auf, können Tage oder Wochen anhalten und so schnell, wie sie gekommen sind, auch wieder verschwinden, nur um wenige Monate bis ein Jahr später erneut aufzutauchen. Von der Erkrankung ist normalerweise nur ein Gelenk auf einmal betroffen.

Behandelt wird Gicht mit nichtsteroidalen Antirheumatika (NSARs), die die Schmerzen lindern und die Entzündung hemmen; darüber hinaus empfehlen Ärzte Alkoholverzicht, eine eiweißarme Ernährung und möglicherweise weitere Medikamente, die die Harnsäureproduktion hemmen bzw. die Harnsäureausscheidung anregen. Eine Ernährungsumstellung kann helfen – oder auch nicht. Der Verzicht auf Milch und kalziumreiche Nahrungsmittel scheint sich jedenfalls nicht auf Pseudogicht auszuwirken.

Da die Symptome der Gicht denen einer akuten Infektion ähneln, wird sie oft auch als solche diagnostiziert. Sie stellt sich wie eine systemische Infektion dar, die auf die Gelenke begrenzt ist. Fieber, Rötungen, sich heiß anfühlende Haut und eine erhöhte Anzahl weißer Blutkörperchen sind ganz typisch für einen Gichtanfall. Die Ärzte können die Erkrankung aber nur dann als Gicht identifizieren, wenn sie Gelenkflüssigkeit entnehmen und diese auf Natriumurat- und Kalziumkristalle sowie Bakterien testen. Werden Kristalle gefunden, lautet die Diagnose Gicht, werden Bakterien nachgewiesen, lautet die Diagnose septische oder eitrige Arthritis (siehe das entsprechende Unterkapitel ab S. 33).

Die weit verbreitete Annahme, ein Gichtanfall werde durch nadelähnlich wirkende Kristalle ausgelöst, ist höchst unwahrscheinlich. Diese Kristalle wachsen nur sehr langsam, sie brauchen Jahre, um sich zu entwickeln. Warum also sollten sie so plötzlich, mitten in der Nacht, wenn die Gelenke noch nicht einmal belastet werden, diese »durchbohren« und Schmerzen, Entzündungen sowie Schwellungen verursachen? Wenn die an den Gelenken abgelagerten Kristalle an den Schmerzen schuld wären, müssten diese ganz allmählich auftreten, die Intensität der Schmerzen müsste von Tag zu Tag zunehmen. Außerdem würden die Symptome nicht plötzlich von allein verschwinden, schließlich sind ja auch die Kristalle noch da, wo sie waren. Gichtkristalle verschwinden nicht spontan von einem Augenblick auf den anderen – es sei denn, es geschieht etwas Drastisches, das die Körperchemie derart verändert, dass sich die Kristalle auflösen.

Gichtanfälle kommen und gehen anscheinend ganz ohne Grund. Die Kristalle sind nicht die Ursache, sondern ein Symptom, ebenso wie Nierensteine keine Nierenerkrankung verursachen, sondern das Symptom schlecht funktionierender Nieren sind. Was also verursacht Gicht?

Obwohl die Gichtsymptome denen einer akuten Infektion ähneln, nimmt man nicht an, dass eine Infektion die Ursache für die Erkrankung ist – denn zum einen finden sich in der Gelenkflüssigkeit keine Bakterien, und zum anderen spricht die Erkrankung nicht auf die Behandlung mit Antibiotika an. Viel wahrscheinlicher ist, dass ein Virus als Ursache infrage kommt. ­Viren zeigen sich nicht immer in den gängigen Laboruntersuchungen und reagieren auch nicht auf Antibiotika. Das würde auch erklären, warum Gichtanfälle so plötzlich und grundlos auftreten, denn das ist auch bei anderen Virusinfektionen der Fall. Herpes beispielsweise ruht monate- oder jahrelang und macht sich dann gewissermaßen aus heiterem Himmel als Fieberbläschen auf den Lippen bemerkbar. Das Herpesvirus verursacht eine akute Infektion, die einige Tage lang mit Rötungen und Bläschenbildung einhergeht und dann abklingt – um sich zu einem anderen Zeitpunkt erneut zu zeigen. Bislang wissen die Ärzte aber nicht wirklich, was Gicht oder die meisten anderen Gelenkerkrankungen verursacht.

Juvenile Arthritis

Die juvenile Arthritis ist eine Form der chronischen Polyarthritis, die Kinder und Jugendliche befällt. Um von juveniler Arthritis zu sprechen, muss bei einem Kind, das jünger als 16 Jahre ist, eine mindestens sechs Wochen andauernde Arthritis vorliegen, ohne dass eine andere Form von kindlicher Arthritis besteht. Meist sind Mädchen häufiger betroffen als Jungen. Oft verschwindet die juvenile Arthritis nach einigen Jahren, doch bei rund 40 bis 45 Prozent der Betroffenen ist die Erkrankung über zehn Jahre lang aktiv. Am häufigsten setzt die Krankheit im Alter zwischen einem und sechs Jahren ein; sie kann das Wachstum hemmen und zu dauerhaften Deformierungen führen.

In manchen Fällen sind die Symptome systemisch (Systemische juvenile idiopathische Arthritis) und können leicht mit denen einer Grippe oder einer Lebensmittelvergiftung verwechselt werden. Es kann zu Fieber von über 39 °C kommen, das abklingt und am nächsten Tag wiederkehrt, sowie zu Schüttelfrost, geschwollenen Lymphknoten und einem leichten, lachsfarbenen Hautausschlag. Darüber hinaus leidet der Betroffene möglicherweise an Appetitlosigkeit, verliert Gewicht und hat Bauchschmerzen, eine ernsthafte Anämie, Halsschmerzen sowie eine erhöhte Anzahl weißer Blutkörperchen. Diese Symptome können wochen- oder sogar monatelang anhalten. Die Arthritis tritt gemeinsam mit der Schwellung des Gelenks auf, wenn Hautausschlag und Fieber schon einige Zeit bestehen.

Eine andere Form der juvenilen Arthritis – die juvenile rheumatoide Arthritis – befällt mehrere Gelenke (fünf oder mehr). Sie tritt oft symmetrisch auf, an den gleichen Gelenken auf beiden Körperseiten. Auch hier kommt es manchmal zu leichtem Fieber sowie zu einer Augenentzündung. Aus dieser Form der Arthritis entwickelt sich beim Übergang zum Erwachsenenalter meist auch eine Spondylitis ankylosans, besser bekannt unter dem Namen Morbus Bechterew (siehe folgenden Abschnitt).

Morbus Bechterew

Morbus Bechterew ist eine chronische und schmerzhafte entzündliche Erkrankung, die in erster Linie die Wirbelsäule und die Iliosakralgelenke – die Gelenke an der Stelle, an der der untere Rücken ins Becken übergeht – befällt. Die Krankheit beginnt normalerweise im unteren Rücken und breitet sich dann auf den mittleren und oberen Rücken aus. Manchmal sind auch andere Gelenke – oft zum Beispiel die Hüftgelenke – betroffen. Dabei entzünden sich die Sehnen und Bänder, die es uns ermöglichen, den Rücken zu bewegen. Infolgedessen verwachsen und verschmelzen die Wirbel allmählich miteinander. Am Ende kann die Wirbelsäule das Gewicht des Kopfs kaum mehr tragen; vielleicht haben Sie schon einmal einen älteren Menschen gesehen, der stark vornübergebeugt geht, als ob er ständig auf seine Füße blicken müsste – dieser Mensch befand sich dann möglicherweise in einem späteren Stadium der Erkrankung.

Morbus Bechterew tritt typischerweise in einem relativ jungen Alter auf, meist zwischen 18 und 30 Jahren. In Ruhe ist der Schmerz oft am stärksten, bei Bewegung wird er eher gelindert. Männer sind im Verhältnis 3:1 häufiger betroffen als Frauen. In 40 Prozent aller Fälle treten auch Augenschmerzen und Lichtempfindlichkeit auf; ein weiteres charakteristisches Symptom ist eine allgemeine Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Tritt die Erkrankung im Alter unter 18 Jahren auf, verursacht sie auch Schmerzen in den großen Gelenken der Gliedmaßen, insbesondere in den Kniegelenken.

Die meisten Ärzte wissen nicht genau, wodurch Morbus Bechterew eigentlich verursacht wird; am wahrscheinlichsten ist eine Kombination aus genetischer Veranlagung und einer Infektion – diese gibt bei genetisch vorbelasteten Menschen offensichtlich den letzten Ausschlag. Man vermutet eine Verbindung mit Magen-Darm-Infektionen und Morbus Crohn. Möglicherweise gelangen Darmbakterien in den Blutstrom, etwa über ein Geschwür im ­Magen-Darm-Trakt. Zu den Mikroorganismen, die als Auslöser infrage kommen, zählen Campylobacter, Clostridien, Salmonellen, Shigella, Yersi­nien, Bacteroiden und speziell das Bakterium Klebsiella pneumoniae.6–10 Das Gen, das mit Morbus Bechterew in Verbindung gebracht wird, heißt HLA-B27. Studien haben ergeben, dass Ratten, die man mit diesem Gen züchtete und die in einer sterilen Umgebung gehalten wurden, nicht an Morbus Bechterew erkrankten; wurden sie jedoch zusätzlich mit einem der Mikroorganismen infiziert, trat die Erkrankung auf. Leider haben sich Antibiotika als nicht sehr erfolgreich in der Morbus-Bechterew-Therapie erwiesen.

Bei rund 90 Prozent aller Morbus-Bechterew-Patienten konnte das Gen HLA-B27 nachgewiesen werden, weshalb man heute davon ausgeht, dass es sich um eine Erbkrankheit handelt. Doch wie sieht es dann mit den zehn Prozent aus, die zwar Morbus Bechterew, aber nicht das Gen haben? Warum ist die Erkrankung bei ihnen zum Ausbruch gekommen? Die Genetik scheint hier keine umfassende Antwort zu liefern.

Reaktive Arthritis

Diese Erkrankung wurde früher als Reiter-Syndrom bezeichnet und ähnelt in den Symptomen stark dem Morbus Bechterew. Zu den Symptomen gehören bei dieser Form der chronischen Arthritis drei auffällige Merkmale: entzündete Gelenke, Entzündungen der Augen sowie Entzündungen der Genitalien, der Harnwege oder des Magen-Darm-Trakts. »Reaktiv« ist die Erkrankung deshalb, weil das Immunsystem auf eine bakterielle Infektion der genannten Körpersysteme reagiert.

Die reaktive Arthritis wird als systemische Erkrankung des rheumatischen Formenkreises erachtet. Das bedeutet, dass sie auch andere Gewebe als die Gelenke befallen und Entzündungen der Augen, des Mundes, der Haut, der Nieren, des Herzens und der Lunge verursachen kann.

Ebenso wie bei Morbus Bechterew vermutet man auch bei der reaktiven Arthritis eine Kombination von genetischer Veranlagung und Infektion als Ursache. Auch Patienten, die an reaktiver Arthritis leiden, weisen das verdächtige Gen – HLA-B27 – auf; zum Ausbruch der Krankheit führt aber erst eine bestimmte Infektion, etwa eine sexuell übertragbare. Der in dieser Hinsicht wahrscheinlichste Erreger ist Chlamydia trachomatis. Ebenfalls vorangehen können der Erkrankung eine Lebensmittelvergiftung oder eine Infektion des Magen-Darm- oder des Harntrakts. 11 Typischerweise entwickeln sich die Symptome ein bis drei Wochen nach dem Beginn der bakteriellen Infektion. Was dabei genau zwischen krankheitserregendem Organismus und Wirt vor sich geht, ist bislang noch nicht geklärt. Bakterienkulturen der Gelenkflüssigkeit sind im Allgemeinen negativ, weshalb man vermutet, die reaktive Arthritis sei eine Autoimmunerkrankung infolge einer überschießenden Immunantwort, die aus irgendeinem Grund chronisch wird. Die Behandlung der reaktiven Arthritis besteht in Schmerzmitteln, nichtsteroidalen Antirheumatika und Immunsuppressiva.

Psoriasisarthritis

Diese chronische Erkrankung ist durch eine Entzündung der Haut (Psoriasis) und der Gelenke gekennzeichnet. Zwei Prozent der hellhäutigen Bevölkerung in den USA sind von Psoriasis betroffen; dabei weist die Haut fleckige, erhabene, gerötete und schuppige Entzündungen auf. Besonders häufig finden sich die Entzündungen an den Ellbogen und den Knien, auf der Kopfhaut, am Bauchnabel und um die Genitalien herum. Rund zehn Prozent der Psoriasispatienten erkranken auch an Psoriasisarthritis.

Meist sind die Patienten – sowohl Männer als auch Frauen – knapp über 40 Jahre alt, wenn die Krankheit erstmals in Erscheinung tritt. 80 Prozent der Betroffenen leiden zunächst an den beschriebenen Hautproblemen und danach erst an Gelenkschmerzen. Bei etwa 15 Prozent der Patienten entwickelt sich erst eine Arthritis und dann der Hautausschlag. Liegen zwischen dem Ausbruch der beiden Krankheiten Jahre, ist es sehr schwer, eine Psoriasisarthritis zu diagnostizieren. Tatsächlich kann es vorkommen, dass ein Patient 20 Jahre lang und länger an Arthritis leidet, bevor auch eine Psoriasis auftritt, und umgekehrt.

In den meisten Fällen geht die Psoriasis der Arthritis um Monate bis Jahre voraus. Die Arthritis befällt in der Regel die Kniegelenke, die Knöchel und Fußgelenke, in selteneren Fällen auch die Wirbelsäule und den unteren Rücken. Bei Entzündungen in den Fingern oder Zehen schwillt häufig der gesamte Finger oder Zeh an. Gelenksteife ist ebenfalls ein typisches Merkmal; sie ist am frühen Morgen meist schlimmer als tagsüber oder abends.