Sehkraftverlust jetzt stoppen! - Bruce Fife - E-Book

Sehkraftverlust jetzt stoppen! E-Book

Bruce Fife

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Beschreibung

Sehkraftverlust auf natürliche Art verhindern, stoppen und rückgängig machen

Das Augenlicht zu verlieren ist eine beängstigende Vorstellung. Alle fünf Sekunden erblindet irgendwo auf der Welt ein Mensch. In den meisten Fällen wird eine Beeinträchtigung der Sehkraft durch altersbedingte ­Erkrankungen wie Grauer Star, Glaukom, Makuladegeneration oder diabetische Retinopathie verursacht. Für diese Erkrankungen kennt die moderne Medizin keine Heilmittel. Meist konzentriert man sich darauf, die Symptome zu behandeln, und versucht, ein Fortschreiten der Erkrankung zu verzögern. In einigen Fällen ist eine ­Operation möglich, bei der jedoch immer die Gefahr unerwünschter Nebenwirkungen besteht, die die Augen noch weiter schädigen können.

Die meisten chronisch fortschreitenden Augenleiden gelten als unheilbar und hoffnungslos. Müssen sich deshalb ältere und zunehmend auch jüngere Menschen mit schlechter werdenden Augen abfinden? Bruce Fife beantwortet die Frage mit einem klaren Nein. Ihre Augen können wieder besser sehen!

Tatsächlich gibt es eine Therapie. Sie setzt nicht auf Operationen, Medikamente oder invasive medizinische Verfahren. Einzig die richtige Diät ist notwendig. Der Schlüssel zu dieser Diät ist die Kokosnuss, und besonders Kokosöl. Dem Verfasser gelang es mit dieser Methode, sein Glaukom zu heilen, was mit der medizinischen Standardtherapie nicht zu erreichen war.

Das Kokos-Diätprogramm, das in diesem Buch beschrieben wird, hat das Potenzial, zahlreichen verbreiteten Sehproblemen vorzubeugen und sie zu behandeln. Dazu zählen unter anderem:

  • Grauer Star 
  • Glaukom 
  • Makuladegeneration
  • diabetische Retinopathie
  • Trockenes Auge 
  • Sjögren-Syndrom 
  • Sehnerventzündung 
  • Augenreizungen
  • Konjunktivitis (Bindehautentzündung) und 
  • die Augenleiden, die im Zusammenhang mit neurodegenerativen Erkrankungen (Alzheimer, Parkinson, Schlaganfall, MS) auftreten.


In diesem Buch erfahren Sie alles über die Ursachen der verbreitetsten degenerativen Augenerkrankungen und darüber, was Sie tun können, um ihnen vorzubeugen, sie aufzuhalten und sogar ihren Verlauf umzukehren.

Die verblüffenden Heilerfolge mit Kokosöl bei der Behandlung von Augenproblemen

 

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1. Auflage März 2016 2. Auflage Mai 2016 3. Auflage April 2018 4. Auflage Oktober 2022

© 2015 by Bruce Fife

© 2016, 2018, 2022 bei Kopp Verlag, Bertha-Benz-Straße 10, D-72108 Rottenburg

Titel der amerikanischen Originalausgabe:Stop vision loss now! Prevent and heal cataracts, glaucoma, macular degeneration, and other common eye disorders

Alle Rechte vorbehalten

Übersetzung aus dem Amerikanischen: Angelika Orpin Lektorat: Christian Huth Umschlaggestaltung: Martina Kimmerle

ISBN E-Book 978-3-86445-288-8 eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

Gerne senden wir Ihnen unser Verlagsverzeichnis Kopp Verlag Bertha-Benz-Straße 10 D-72108 Rottenburg E-Mail: [email protected] Tel.: (07472) 98 06-10 Fax: (07472) 98 06-11Unser Buchprogramm finden Sie auch im Internet unter:www.kopp-verlag.de

Vorspann

1 | Eine natürliche Lösung für verbreitete Augenprobleme

Eine allzu häufige Geschichte

Vor zwölf Jahren war Tom McCarville Inhaber eines erfolgreichen Medienunternehmens, das auf Film-, Fernseh- und Werbefotografie spezialisiert war. »Eines Tages war ich im Einkaufszentrum und beschloss, mein altmodisches Brillengestell durch ein neues zu ersetzen«, erzählt Tom. »Dazu musste ich meine Augen untersuchen lassen, und die machten diesen ›Puff‹-Test – den, bei dem man den Augendruck mit einem Luftstrahl auf᾽s Auge misst. Naja, und sie pufften und pufften und pufften, und dann fragten sie mich, ob ich in letzter Zeit mal auf Glaukom untersucht worden wäre. Das war nicht der Fall, und sie empfahlen mir, zum Augenarzt zu gehen – was ich am nächsten Tag tat!«

Der Augenarzt stellte fest, dass Toms Augendruck mehr als doppelt so hoch war wie der gesunde Normalwert und dass er 20 Prozent seines peripheren oder seitlichen Sehvermögens unwiederbringlich verloren hatte. Bei Tom wurde ein Glaukom diagnostiziert, eine degenerative Augenerkrankung, die allmählich das periphere Sehvermögen zerstört und so zu Tunnelsehen und letztendlich zur Erblindung führt. Fast drei Millionen Menschen in den Vereinigten Staaten leiden an Glaukom, aber die Hälfte von ihnen weiß es nicht, da die ersten Warnzeichen im Allgemeinen erst auftreten, wenn die Krankheit bereits fortgeschritten ist.

»Ihre Krankheit ist außer Kontrolle«, sagte man Tom. Für ihn war das ein Schock. »Ich war nur zum Arzt gegangen, weil ich ein neues Brillengestell haben wollte. Ich hatte keine Ahnung, dass mit meinen Augen etwas nicht stimmte.« Als Fotograf nutzte er im Alltag hauptsächlich den zentralen Sehbereich, und die Krankheit war über viele Jahre so allmählich fortgeschritten, dass er gar nicht gemerkt hatte, dass er immer schlechter sah.

Das Glaukom gilt gemeinhin als Erkrankung, die bei älteren Menschen auftritt, nicht bei einem gesunden 34-Jährigen. Ein Glaukom ist medizinisch nicht heilbar; ist die Sehkraft erst einmal geschwunden, gilt sie als endgültig verloren. Die Therapie konzentriert sich auf die Senkung des Augendrucks, um das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. Die Medikamente, die Tom verschrieben wurden, halfen entweder nicht oder verursachten, wenn sie halfen, auch furchtbare Nebenwirkungen. Sein Augendruck blieb zu hoch. Um ihn zu senken, ließ er sich operieren – aber dabei kam es zu einem Riss unterhalb der Makula, dem Punkt des schärfsten Sehens auf der Netzhaut, was seine Sehprobleme weiter verschlimmerte.

»Auf dem linken Auge sehe ich stellenweise überhaupt nichts. Ich habe jede Menge Mouches, und ich weiß, dass ich allmählich auf beiden Augen Grauen Star bekomme, aber wenn ich mir genügend Zeit nehme, kann ich sehen und fast alles machen. Ich brauche dafür nur länger als die meisten Leute.« Seinen fotografischen Betrieb musste Tom aufgeben. Er ging wieder zur Schule und lernte Blindenschrift und andere Fertigkeiten, um auch mit seinen immer schlechter werdenden Augen den Alltag zu bewältigen.

Das wirklich Traurige an dieser Geschichte ist, dass Tom seine Sehkraft nicht hätte verlieren müssen. Wenn er regelmäßig zur Augenuntersuchung gegangen wäre, hätte sein Glaukom früh erkannt werden können, und man hätte damals Maßnahmen zur Lösung des Problems ergreifen können. Obwohl Tom mit den üblichen medizinischen Methoden behandelt wurde, schritt die Krankheit fort. Die Medikamente und die Operation halfen nicht, da sie nicht an dem zugrundeliegenden Problem ansetzen. Die Behandlung der Symptome kann das Fortschreiten der Krankheit nicht aufhalten, geschweige denn sie rückgängig machen.

Vielleicht kennen Sie ja jemanden, der in einer ähnlichen Situation war oder ist. Vielleicht handelt es sich nicht um ein Glaukom, sondern um ein anderes schweres Augenleiden, das zum Verlust der Sehkraft führen kann. Vielleicht haben Sie sogar selbst Probleme mit den Augen. Die gute Nachricht ist, dass Sie den altersbedingten Verlust des Sehvermögens aufhalten können, und zwar ohne gefährliche Medikamente oder invasive Operationen. Altersbedingter Verlust des Sehvermögens wird nicht durch fehlende Medikation oder Operationen verursacht; er entsteht vielmehr durch Aspekte unserer Lebensführung, die leicht zu ändern sind. In diesem Buch werden Sie erfahren, was die grundlegenden Ursachen der verbreitetsten altersbedingten Augenleiden sind und was Sie tun können, um dagegen vorzubeugen, sie aufzuhalten und rückgängig zu machen.

Sehkraftverlust lässt sich aufhalten

Welcher Ihrer fünf Sinne – Schmecken, Fühlen, Sehen, Riechen und Hören – ist Ihnen am wichtigsten? Welcher wäre am schlimmsten zu verlieren? Obwohl alle wichtig sind und zu unserer Lebensqualität beitragen, glaube ich doch, dass die meisten Menschen zustimmen würden, dass ihnen das Sehen am kostbarsten ist. So viele der Freuden, die wir erleben, nehmen wir über die Augen auf, und daher ist der Gedanke, nicht mehr sehen zu können, ganz entsetzlich. Und doch erblindet alle fünf Sekunden irgendwo auf der Welt ein Mensch. Tatsächlich verlieren weltweit alljährlich fast sieben Millionen Menschen ihre Sehkraft. Erblindung kann durch Verletzungen oder Infektionen hervorgerufen werden, aber die meisten Menschen verlieren ihre Sehkraft durch verschiedene Augenkrankheiten, und das Risiko, dass sich die Sehkraft verschlechtert oder wir sogar erblinden, wächst mit zunehmendem Alter.

Eine Studie an 1000 Erwachsenen hat gezeigt, dass fast die Hälfte von ihnen – 47 Prozent – sich mehr Sorgen um den Verlust der Sehkraft machen als um Gedächtnisverlust oder den Verlust des Geh- oder Hörvermögens. Unter alten Menschen steht die Angst vor Erblindung an zweiter Stelle nach der Angst vor dem Tod.

Die meisten Augenleiden treten ohne Vorwarnung auf. Eine Diagnose im Voraus, also eine Vorhersage, wer in höherem Alter an einer altersbedingten Makuladegeneration oder einem Glaukom erkranken wird, ist nicht möglich. Gefährdet ist jeder, und wenn die Krankheit einmal da ist, sind Medikamente, Operationen und andere medizinische Verfahren erforderlich, um das Fortschreiten der Krankheit zu verzögern. Leider können sich selbst bei neuesten medizinischen Behandlungsmethoden diese Erkrankungen immer noch bis zur schweren Sehschwäche verschlimmern. Für die meisten degenerativen Augenleiden gibt es keine Heilung, und die meisten konventionellen Behandlungen verursachen häufig Nebenwirkungen, die gravierend sein können. Aus all diesen Gründen ist, wie bei den meisten Krankheiten, Vorbeugung das beste Gegenmittel.

Dass diese Erkrankungen nicht mit Medikamenten oder medizinischen Behandlungen heilbar sind, bedeutet allerdings nicht, dass keine Hoffnung besteht. Für die meisten chronischen Augenleiden existiert tatsächlich eine wirksame Behandlungsmethode, und sie stützt sich nicht auf Medikamente, Operationen oder irgendwelche invasiven oder kostspieligen medizinischen Verfahren. Sie beruht auf einer Diät. Der wichtigste Bestandteil dieser Diät ist Kokosöl. Mit Kokosöl und der richtigen Ernährung konnte nicht nur das Fortschreiten dieser Erkrankungen aufgehalten werden, der Verlauf ließ sich sogar umkehren. In einigen Fällen wurde damit das scheinbar Unmögliche erreicht und die Krankheit völlig zum Verschwinden gebracht, so wie in meinem eigenen Fall bei meinem Kampf gegen das Glaukom. Der Behandlungserfolg ist abhängig von der Schwere und der bisherigen Dauer der Erkrankung und davon, wie genau der Einzelne das Behandlungsprogramm befolgt.

Die Magie von Kokosöl

Dieses Ernährungsprogramm entstand unmittelbar aus einem Vortrag, den ich im Jahr 2014 vor der Ocular Nutrition Society anlässlich der Jahresversammlung der American Academy of Optometry in Denver, Colorado, USA hielt.

Im Mai jenes Jahres wurde ich von einem Vertreter der Ocular Nutrition Society angesprochen, einer Organisation von Augenärzten und Optikern, die sich für ernährungsmedizinische Ansätze zur Behandlung von Augenleiden interessieren. Ich wurde gebeten, auf ihrer Jahrestagung einen Vortrag über den Nutzen von Kokosöl und einen möglichen Zusammenhang mit einer Verbesserung der Augengesundheit zu halten.

Ich war in meiner Eigenschaft als Gründer und Leiter des Coconut Research Center eingeladen worden, einer gemeinnützigen Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, medizinische Fachleute und die Öffentlichkeit über den ernährungstechnischen und medizinischen Nutzen von Kokosöl und verwandten Produkten aufzuklären. Außerdem habe ich ein Dutzend Bücher über den Einsatz dieser Produkte zur Behandlung verschiedener Gesundheitsprobleme geschrieben. Eines meiner Bücher, Stopp Alzheimer!, beschreibt, wie Kokosöl zur Vorbeugung und sogar Rückbildung von Alzheimer und anderen neurodegenerativen Krankheiten eingesetzt werden kann. Die wissenschaftlichen Grundlagen der Anwendung von Kokosöl für die Hirngesundheit sind allgemein anerkannt, und die Erfolge sind wirklich beeindruckend. Alzheimer kann sich zurückbilden – was die medizinische Wissenschaft immer für unmöglich gehalten hat; ein einfaches Ernährungsprogramm auf der Grundlage von Kokosöl schafft jetzt, was kein Medikament und keine Therapie bisher leisten konnte.

Im Jahr 2014 gab es allerdings erst wenige Untersuchungen, die den direkten Zusammenhang zwischen Augengesundheit und dem Einsatz von Kokosöl nachwiesen. Der Vertreter der Ocular Nutrition Society war sich dessen bewusst, bekundete aber Interesse für das Thema, weil er von der bemerkenswerten Wirkung von Kokosöl bei der Behandlung von Hirnerkrankungen wie Alzheimer und Epilepsie gehört hatte. Da die Augen ein Fortsatz des Gehirns sind, ist jede Behandlung, die die Hirngesundheit verbessert, potenziell von großem Interesse für Augenspezialisten.

Ich nahm die Einladung an und begann über all die Möglichkeiten nachzudenken, wie Kokosöl bei Sehstörungen helfen könnte. Das Öl hat die Eigenschaft, die Absorption der Nährstoffe aus den Speisen, denen es hinzugefügt wird, zu verbessern. Studien haben gezeigt, dass schon durch das Hinzufügen von Kokosöl zu Speisen die Aufnahme von Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien erheblich verbessert wird, auch von Vitamin A und Lutein, zwei Nährstoffen, die für die Augengesundheit von entscheidender Bedeutung sind. Kokosöl könnte daher zum Schutz gegen durch Nährstoffmangel verursachte Augenprobleme beitragen.

Bei Diabetikern besteht ein hohes Risiko von Sehstörungen, da es im Zusammenhang mit dieser Krankheit zu Mangeldurchblutung und Nervenschäden kommt. Diabetes verursacht eine Degeneration der Nerven im ganzen Körper, was zu peripherer Neuropathie (Taubheitsgefühl in Füßen und Beinen), Retinopathie (Verlust des Sehvermögens), Nephropathie (Verlust der Nierenfunktion) und anderen Problemen führt. Kokosöl ist dafür bekannt, dass es die Durchblutung verbessert und die Nervenfunktion bei Diabetikern revitalisiert und so häufig diesbezügliche Störungen rückgängig macht. Ebenso besteht bei Diabetikern ein hohes Katarakt- und Glaukomrisiko. Kokosöl wirkt effektiv an der Regulierung des Blutzucker- und Insulinspiegels mit und senkt so die bei Diabetikern mit diesen Störungen verbundenen Risiken. Angesichts all dieser Faktoren war ich sicher, dass Kokosöl bei der Vorbeugung und vielleicht sogar der Behebung von diabetesbedingten Augenproblemen äußerst hilfreich sein könnte.

Zudem war mir bekannt, dass die Ernährung verschiedene Augenleiden stark beeinflusst. Grauer Star wird durch freie Radikale verursacht, die die Augenlinse schädigen. Freie Radikale, chronische Entzündungen und Insulinresistenz können sämtlich zum Entstehen von Glaukom, Makuladegeneration, Sjögren-Syndrom und anderen Augenerkrankungen beitragen. Der Verzicht auf bestimmte Lebensmittel und Lebensmittelzusätze, die diese Erkrankungen fördern, und deren Ersatz durch gesündere Lebensmittel können die Augengesundheit erheblich verbessern. Größere Ernährungsumstellungen können für die Augengesundheit eine wichtige Rolle spielen, und hier ist die Umstellung von verarbeiteten Pflanzenölen auf Kokosöl sehr hilfreich. Während verarbeitete Pflanzenöle die durch freie Radikale verursachten Degenerationsschäden fördern, die bei so vielen Augenproblemen zu beobachten sind, kann Kokosöl als schützendes Antioxidans wirken und gegen Radikalschäden schützen. Zudem besitzt es entzündungshemmende Eigenschaften, mit denen es heftige Entzündungen beruhigt, und kann erwiesenermaßen eine Insulinresistenz rückgängig machen. Eine Diät auf der Grundlage von Kokosöl bietet potenziell Schutz gegen eine Reihe von Augenproblemen.

Das Erstaunlichste an Kokosöl ist jedoch seine Fähigkeit, die Hirn- und Nervenfunktion wiederherzustellen. Kokosöl hat sich als bemerkenswert erfolgreich in der Behandlung von Epilepsie, Alzheimer, Parkinson und anderen neurologischen Erkrankungen erwiesen. Seit den Siebzigerjahren wurde es im Rahmen der ernährungsmedizinischen Behandlung von Epilepsie verwendet. In jüngerer Zeit hat es sich einen Namen zur wirksamen Behandlung gegen Alzheimer gemacht. Kokosöl wirkt nachweislich nicht nur gegen ein Fortschreiten der Krankheit, sondern macht sie sogar rückgängig, was mit keinem Medikament und keiner medizinischen Behandlung je auch nur annähernd gelang. Kokosöl ist deswegen so wirkungsvoll, weil es nach dem Verzehr im Körper eine Reihe von Reaktionen in Gang setzt, die die Aktivierung spezieller Proteine im Gehirn auslöst, der sogenannten BDNF-Wachstumsfaktoren (brain derived neurotrophic factors).Wenn sie aktiviert werden, stimulieren BDNF Wachstum, Reparatur und Regeneration der Nervenzellen. Wie bereits erwähnt, sind die Augen Fortsätze des Gehirns, und die Netzhaut selbst ist Teil des Sehnervs. Die BDNF reparieren und regenerieren die Nerven, auch den Sehnerv und die Netzhaut. Mir wurde klar, dass Kokosöl nicht nur vielen verbreitete Augenerkrankungen vorbeugen, sondern auch Prozesse einleiten kann, die möglicherweise sogar das Sehvermögen wiederherstellen.

Fantastisch! Da hat man uns jahrelang glauben machen wollen, dass die Sehkraft, wenn sie erst einmal nachlässt, für immer verloren ist. Dasselbe wurde vom Gehirn behauptet, nämlich, dass Hirnzellen sich nicht regenerieren und dass die Hirnzellen, mit denen wir geboren werden, alles sind, was wir je haben werden. Auch diese Behauptung trifft nicht zu, denn die Gehirnzellen regenerieren sich sehr wohl. Tatsächlich finden sich im Hirn Stammzellen, die sich zu jeder Art von Zelle entwickeln können, wenn sie aktiviert werden. Der Vorgang der Regeneration der Gehirnzellen ist die sogenannte Neurogenese. Wie andere Nervenzellen im Gehirn kann die Netzhaut geheilt werden, sodass die Sehkraft unter Umständen wiederhergestellt wird.

Mein Aha-Erlebnis

Als ich über all diese Informationen nachdachte, wurde mir klar, dass ich selbst ein perfektes Beispiel für die Heilkraft von Kokosöl bei Augenerkrankungen war, was mir bis dahin gar nicht bewusst gewesen war.

Jahre zuvor hatte sich meine Sehkraft über einen gewissen Zeitraum spürbar verschlechtert. Meine letzte Augenuntersuchung war Jahre her und ich beschloss, zum Optiker zu gehen, um mir eine stärkere Brille verschreiben zu lassen.

Der Optiker machte die üblichen Untersuchungen, einschließlich des routinemäßigen Glaukomtests. Er untersuchte beide Augen, hielt dann inne und sagte: »Ich würde Ihre Augen gern noch mal untersuchen.« Nach der zweiten Untersuchung schaute er mich besorgt an. »Ich halte es für möglich, dass Sie ein Glaukom haben«, sagte er. Ich war bestürzt, denn ich wusste, dass diese Erkrankung zur Erblindung führen konnte. »Sie müssen einen Spezialisten aufsuchen, um die Diagnose bestätigen zu lassen«, sagte er. Also vereinbarte ich einen Termin beim Ophthalmologen.

Die Diagnose dieses zweiten Fachmanns war nicht beruhigend, denn er teilte mir mit, dass ich ein beginnendes Glaukom hatte. Da das Leiden noch kein kritisches Stadium erreicht hatte, blieb mir einige Zeit, um darüber nachzudenken, wie ich mit dem Problem umgehen sollte.

Das war die Zeit, als ich anfing, mich über den Nutzen von Kokosöl und die Gefahren des Verzehrs verarbeiteter Pflanzenöle zu informieren. Über einen längeren Zeitraum stellte ich meine Ernährung um, ließ Pflanzenöle, Margarine, Backfett und alle Lebensmittel weg, die gehärtete Pflanzenfette enthielten, und ersetzte sie durch Kokosöl. Außerdem fing ich an, regelmäßig auf dem Mini-Trampolin zu trainieren, denn ich hatte gehört, dass das die Augen stärken und die Kurzsichtigkeit verbessern könne, an der ich seit dem dritten Schuljahr litt. Ich bekam eine neue Brille mit stärkeren Gläsern, unternahm aber erst einmal nichts gegen das Glaukom in der Hoffnung, meine neue Diät und Trainingsroutine würden sich positiv auf meine Sehkraft auswirken.

Im Laufe der nächsten zwei Jahre stellte ich fest, dass meine Sehkraft sich allmählich veränderte. Ich sah die Dinge verzerrt und weniger scharf als vorher. Ich brauchte eine neue Augenuntersuchung und vermutlich eine stärkere Brille. Außerdem wollte ich wissen, ob sich mein Glaukom verschlimmert hatte, besonders da meine Sehkraft nachzulassen schien. Ein Freund vermittelte mich an einen anderen Augenarzt und ich machte einen Termin bei ihm aus. Ich beschloss, gegenüber dem neuen Arzt meine bisherigen Erfahrungen nicht zu erwähnen, denn ich wollte wissen, was er unbeeinflusst von meiner vorherigen Diagnose feststellen würde. Wir absolvierten die gesamte Untersuchung einschließlich des Glaukomtests, und er schien nicht im Geringsten beunruhigt. Da er keinerlei positives Ergebnis des Glaukomtests erwähnte, fragte ich: »Wie war mein Glaukomtest?«

Zu meiner großen Freude sagte er: »Ihre Augen sind gesund, keinerlei Anzeichen eines Glaukoms.« Und dann fügte er hinzu: »Bei den meisten Menschen verschlechtert sich die Sehkraft mit zunehmendem Alter, aber interessanterweise scheint Ihre sich seit Ihrer letzten Brillenverschreibung verbessert zu haben.«

Bemerkenswert! Der Grund für mein leicht verzerrtes Sehen war die Verbesserung der Sehkraft, und die Brille, die ich trug, war jetzt zu stark für meine Augen. Ich bekam tatsächlich eine Verschreibung, aber für schwächere Gläser, und ich war überglücklich.

Das war vor etwa achtzehn Jahren und ich war seitdem immer wieder beim Augenarzt zu Kontrolluntersuchungen. Jedes Mal macht er den Glaukomtest, und jedes Mal sind die Ergebnisse glänzend.

Anfangs schrieb ich die Verbesserung meiner Augen der Ernährungsumstellung und dem regelmäßigen Training zu. Ganz sicher waren diese gesundheitsfördernden Maßnahmen hilfreich, aber seit ich mehr über die bemerkenswerte Wirkung von Kokosöl herausgefunden habe, ist mir klargeworden, dass das Kokosöl vermutlich am meisten dazu beigetragen hat, besonders, was das Glaukom angeht.

Im Laufe der Jahre hat sich meine Kurzsichtigkeit nicht weiter verbessert, aber sie ist stabil geblieben; meine jetzige Brille hat dieselbe Stärke wie die, die mir vor 18 Jahren verschrieben wurde. Typischerweise lässt die Sehkraft mit dem Alter nach, aber meine Augen sind mit 62 im Wesentlichen immer noch so, wie sie es mit 44 waren. Danke, Kokosöl!

Es gibt Hoffnung

Zwar gibt es für die meisten der verbreiteten Augenleiden keine Heilung durch die Medizin, gleichwohl aber gibt es eine Behandlung, die helfen kann. Diese Behandlung beruht nicht auf Medikamenten, Operationen oder irgendwelchen medizinischen Eingriffen, sondern auf einer Diät. Das auf Kokosöl basierende Diätprogramm, das in diesem Buch beschrieben wird, kann potenziell zur Vorbeugung und Behebung vieler verbreiteter Sehprobleme beitragen, unter anderem:

Grauer Star

Glaukom

Makuladegeneration

Diabetische Retinopathie

Trockenes Auge

Sjögren-Syndrom

Sehnerventzündung

Augenreizungen

Bindehautentzündung

Schlaganfall

Augenleiden im Zusammenhang mit neurodegenerativen Erkrankungen (Alzheimer, Parkinson, MS)

Dies ist sicherlich keine vollständige Liste der Krankheiten, bei denen der Einsatz von Kokosöl und einer richtigen Diät hilfreich ist. Potenziell können alle Krankheiten, an denen chronische Entzündungszustände, Schädigungen durch freie Radikale oder eine Degeneration von Netzhaut oder Sehnerv beteiligt sind, positiv beeinflusst werden.

Dieses Buch bringt den Menschen Hoffnung, die bereits an diesen Erkrankungen leiden, ebenso wie denen, bei denen das Risiko besteht, in naher Zukunft an einer oder mehreren davon zu erkranken. Ich werde erklären, wie Sie eine Gefährdung bereits feststellen können, bevor sich offensichtliche Symptome bemerkbar machen. Die meisten chronischen Augenleiden kommen ohne Vorwarnung, und keiner von uns kann sagen, bei wem es mit zunehmendem Alter zu einer Sehbehinderung kommen wird. Gefährdet ist jeder, und wenn die Krankheit diagnostiziert wird, kann ein lebenslanger Behandlungsprozess die Folge sein. In diesem Buch werden Sie die grundlegenden Ursachen der verbreitetsten degenerativen Augenleiden kennenlernen, worauf Sie achten müssen, bevor der Augenarzt die ersten deutlichen Anzeichen oder Symptome feststellen kann, und was Sie tun können, um dagegen vorzubeugen, sie aufzuhalten oder sogar rückgängig zu machen.

Da die Vorschläge in diesem Buch auf preisgünstigen natürlichen Verfahren basieren, werden einige vielleicht skeptisch sein. Kann ein natürlicher Ansatz besser sein als ausgiebig geprüfte und untersuchte Medikamente? Kritiker mögen den Einsatz von Kokosöl für die Behandlung einer Reihe von Sehproblemen in Frage stellen und anführen, dass es nicht genug qualifizierte Studien gibt, die zweifelsfrei nachweisen, dass er sicher oder wirksam ist. Ich gebe zu, dass es nicht viele Untersuchungen gibt, die spezifisch die Wirkung von Kokosöl bei Sehproblemen bewerten sollten; allerdings hat eine große Anzahl von Studien gezeigt, dass Kokosöl sogar in hohen Dosen vollkommen ungiftig und unbedenklich ist, womit Sicherheitsbedenken ausgeräumt werden. Aber wirkt es auch? Eine Reihe von Studien hat nachgewiesen, dass Kokosöl zahlreiche gesundheitliche Vorteile bietet, die die Augengesundheit fördern und die Augen vor den degenerativen Schäden schützen können, die andernfalls zu Sehschwäche und Erblindung führen können. Die Studienergebnisse zeigten eine eindeutige Verbindung zwischen Kokosöl und der Aktivierung der BDNF, von denen bekannt ist, dass sie Wachstum und Reparatur der Netzhaut anregen. Trotz der Behauptungen mancher sogenannter Experten haben wir sehr wohl ausreichend wissenschaftliche Belege dafür, dass Kokosöl das Potenzial hat, das Sehvermögen zu schützen und wiederherzustellen.

Da Kokosöl vollkommen unschädlich ist, besteht kein Grund, den Versuch nicht zu wagen. Im schlimmsten Fall kann es nichts bewirken, das heißt, Sie werden nicht die gewünschte Besserung erleben, aber es schadet nicht. Im besten Fall kann es Ihre Sehkraft wiederherstellen, ein bemerkenswertes Ergebnis, das in der Regel nicht einmal medikamentös oder operativ zu erreichen ist. Selbst eine teilweise Besserung ist besser als gar keine. Selbst wenn es nur einen weiteren Sehkraftverlust aufhält, ist das ein Gewinn für Sie. Versuchen Sie es! Sie haben nichts zu verlieren.

Denken Sie dabei daran, dass eine Befolgung der Anregungen in diesem Buch Sie nicht daran hindert, gleichzeitig dem Rat Ihres Arztes oder einer medizinischen Standardbehandlung zu folgen. Es kann ratsam sein, beides zu tun und im Interesse Ihrer Augen einen ganzheitlichen Ansatz zu verfolgen. Die Entscheidung liegt letzten Endes bei Ihnen, aber Sie werden nie erfahren, ob diese Methoden helfen, wenn Sie sie nicht ausprobieren.

2 | Das menschliche Auge

Anatomie des Auges

Die Augen sind Teil des Gehirns; während der Embryonalentwicklung stülpt sich ein kleiner Teil des Gehirns nach außen und entwickelt sich zu Augapfel und Sehnerv. Wenn Sie jemandem in die Augen schauen, sehen Sie damit praktisch einen Teil seines Gehirns.

Das Auge setzt sich aus vielen verschiedenen Teilen zusammen, deren Zusammenwirken uns erlaubt zu sehen. Wenn irgendeiner dieser Teile nicht korrekt funktioniert oder nicht gut mit dem Gehirn kommuniziert, kann das Sehen gestört sein. Um die unterschiedlichen Arten von Sehkraftverlust zu verstehen, ist ein Verständnis der Anatomie des Auges und der dazugehörigen Begriffe hilfreich.

Die Augen sind Fortsätze des Gehirns. Der Sehnerv erstreckt sich von der Netzhaut bis zu einer Hirnregion, die als seitlicher Kniehöcker bezeichnet wird. Von dort werden die optischen Signale zur Interpretation an die Sehrinde weitergeleitet.

Der Augapfel hat die Größe und Form eines Tischtennisballs. Wenn Sie das Auge eines Menschen anschauen, sehen Sie nur einen kleinen Teil davon. Der größte Teil des kugelförmigen Auges liegt nicht sichtbar innerhalb der Augenhöhle im Schädel. Das Weiße des Auges, das sichtbar ist, wird Lederhaut genannt. Die Lederhaut ist eine feste äußere Membran, die den gesamten Augapfel bis auf den vordersten Teil umgibt. Im vorderen und zentralen Teil des Auges wird die Lederhaut zu einer transparenten Membran, der sogenannten Hornhaut. Die Hornhaut ist eine schützende Schicht, eine Art Fenster, durch das Licht ins Auge dringen kann.

Eine dünne Gewebsschicht namens Bindehaut ist mit dem vorderen Teil der Lederhaut und den Augenlidern verbunden. Wenn Ihnen ein Staubkörnchen ins Auge gerät, brauchen Sie nicht zu befürchten, dass es in den hinteren Bereich des Augapfels wandern und dort hängenbleiben könnte, denn die Bindehaut sorgt dafür, dass Fremdkörper nicht weit kommen. Die Tränenflüssigkeit hält den vorderen Teil des Auges und die Bindehaut feucht und schwemmt schließlich alle Fremdkörper aus dem Auge. Manchmal sind die Tränengänge blockiert oder produzieren nicht genug Flüssigkeit, eine Störung, die als Trockenes Auge bezeichnet wird und zu Augenentzündungen und -reizungen führt und das Infektionsrisiko erhöhen kann. Wenn Bakterien in die Falten zwischen Bindehaut und Augenlid eindringen, kann dies eine Infektion, die sogenannte Konjunktivitis oder Bindehautentzündung, verursachen. Eine Infektion kann grundsätzlich am Auge auftreten, aber bei trockenem Auge ist das Risiko erhöht.

Unmittelbar hinter der Hornhaut befindet sich ein Ring von farbigem Gewebe, die Iris. Dieses Gewebe gibt dem Auge seine markante blaue, grüne oder braune Färbung, und die Fasern in der Iris sind wie die Speichen eines Rades angeordnet. Die Iris ist ein ringförmiger Muskel und steuert durch Öffnen und Schließen der Pupille, des schwarzen Lochs in seiner Mitte, wie viel Licht ins Auge gelangt. Bei Nacht, wenn das Licht schwach ist, erweitert sich die Pupille, damit mehr Licht ins Auge gelangt. Das ist der Grund, warum Sie vielleicht ein paar Sekunden brauchen, bis sich Ihre Augen beim Betreten eines dunklen Raums angepasst haben. Am Tage, wenn das Licht heller ist, verkleinern sich die Pupillen und lassen gerade genug Licht für optimales Sehen ins Auge. Zu viel Licht kann blenden, wie Sie vielleicht selbst festgestellt haben, wenn Sie in einem dunklen Raum plötzlich das Licht eingeschaltet haben; denn dann sind Ihre Pupillen erweitert, und obwohl sie rasch reagieren, dringt immer noch so viel Licht in Ihre Augen, dass Sie ein paar Sekunden lang geblendet sind.

Unmittelbar hinter der Pupille liegt die transparente und ovale Linse. Ihre Aufgabe ist es, das einfallende Licht auf die Netzhaut zu bündeln, die lichtempfindliche Schicht von Nervengewebe, die die innere Augenoberfläche bedeckt. Der Ziliarmuskel hält die Linse an Ort und Stelle. Er zieht sich zusammen und dehnt sich aus, um die Form der elastischen Linse zu verändern, die sich wölben kann, um ihre Krümmung zu erhöhen, oder sich dehnen und damit dünner und flacher werden kann. Wenn die Linse dünner ist, können wir entfernte Gegenstände besser sehen, ist sie dicker und stärker gekrümmt, so können wir im Nahbereich besser sehen. Der Vorgang, durch den die Linse ihre optische Stärke verändert, um ein scharfes Bild zu erhalten bzw. sich auf unterschiedlich weit entfernte Gegenstände einzustellen, wird als Akkommodation bezeichnet.

Mit zunehmendem Alter kommt es in der Linse häufig zu Veränderungen, die das Sehen beeinträchtigen können. Bei den meisten Menschen ist die Linse transparent und elastisch, sodass sie die Form verändern und Licht auf die Netzhaut lenken kann. Zu viel ultraviolettes (UV) Licht von der Sonne und andere Verursacher von oxidativem Stress können zu einer Verhärtung und Trübung der Linse führen und so eine häufig auftretende Störung namens Grauer Star verursachen.

Die Hohlräume innerhalb des Augapfels sind mit verschiedenen Flüssigkeiten gefüllt. Diese sind von großer Bedeutung, denn mit ihrer Hilfe kann der Augapfel seine Form behalten, Lichtstrahlen auf die Netzhaut lenken und Nährstoffe zu den Zellen innerhalb des Auges transportieren. Wenn Licht ins Auge gelangt, passiert es die Hornhaut und durchquert einen Hohlraum namens vordere Augenkammer, die mit einer Flüssigkeit, dem sogenannten Kammerwasser, gefüllt ist. Das Licht setzt seinen Weg durch die Pupille und dann durch die Linse fort. Wenn das Licht aus der Linse austritt, gelangt es in eine zweite Kammer, die sogenannte hintere Augenkammer, die mit einer weiteren Flüssigkeit, dem Glaskörper, gefüllt ist. Sowohl Kammerwasser als auch Glaskörper werden aus Plasma, der klaren Flüssigkeit im Blut, gebildet und zirkulieren ständig in die Kammern hinein und wieder heraus, wobei sie Nährstoffe zuführen und Abfallprodukte abtransportieren. Der Glaskörper ist visköser oder weniger wässrig als das Kammerwasser.

Gelegentlich sind die Gänge, durch die diese Flüssigkeiten aus dem Auge abfließen, blockiert, und Flüssigkeit kann zwar weiter ins Auge gelangen, aber nicht mehr so leicht abfließen. In der Folge baut sich innerhalb des Auges Druck auf und wirkt auf die Blutgefäße, die die Netzhaut versorgen. Durch die verringerte Durchblutung degeneriert die Netzhaut, die Folge ist ein fortschreitender Verlust der Sehkraft, der bis zur Erblindung führen kann. Diese Störung ist das sogenannte Glaukom.

Wenn Licht auf die Netzhaut im hinteren Bereich des Auges trifft, wird die Lichtenergie in elektrische Signale umgewandelt, die über den Sehnerv an das Gehirn gesendet werden. Diese Signale werden dann an die Sehrinde im hinteren Gehirnbereich weitergeleitet und in verständliche optische Bilder umkodiert.

Der größte Anteil des Lichts, der ins Auge gelangt, wird von der Linse auf einen kleinen Bereich der Netzhaut gelenkt, die sogenannte Makula. Im Zentrum der Makula liegt eine kleine Vertiefung, die Fovea. Die Makula enthält besondere Zellen, die uns feinste Einzelheiten erkennen lassen. Wenn Sie sich etwas unmittelbar vor Ihnen genau ansehen, beispielsweise diese Wörter, die Sie gerade lesen, ermöglicht Ihnen die Makula, die einzelnen Buchstaben klar zu erkennen. Durch Licht, das seitlich ins Auge gelangt und auf andere Bereiche der Netzhaut trifft, können Sie den peripheren Bereich sehen, allerdings weniger scharf; aus diesem Grund können Sie mit dem peripheren Sehen nicht lesen oder feine Details erkennen. In manchen Fällen beginnt bei älteren Menschen die Makula zu degenerieren, und dies ist der Grund für die altersbedingte Makuladegeneration. Makuladegeneration betrifft zunächst den zentralen Sehbereich und dehnt sich allmählich auf die Peripherie aus.

Die Netzhaut enthält mikroskopisch kleine, lichtempfindliche oder Fotorezeptorzellen, die sogenannten Stäbchen und Zapfen. Schwaches Licht kann die Stäbchen stimulieren, sodass wir bei Nacht sehen können. Stärkeres Licht ist für die Stimulierung der Zapfen erforderlich, die wir für das das Sehen bei Tage und das Sehen von Farben benutzen. Das Zahlenverhältnis von Stäbchenzellen zu Zapfenzellen ist etwa 17 zu 1; die Netzhaut enthält etwa 7 Millionen Zapfenzellen und 120 Millionen Stäbchenzellen. Es gibt drei verschiedene Arten von Zapfen, die jeweils durch Licht von unterschiedlicher Farbe angeregt werden: durch Rot, Grün oder Blau. Mit Hilfe dieser Primärfarben können wir alle Farben unterscheiden, die wir sehen. Voll-Spektrum-Licht, das farblose Sonnenlicht, ist eine Kombination sämtlicher verschiedener Lichtfarben. Jede Farbe hat eine andere Wellenlänge. Wenn es geregnet hat, kann das Sonnenlicht durch die Feuchtigkeit in der Luft gebrochen werden, die verschiedenen Wellenlängen werden getrennt und als Regenbogen sichtbar.

Die Netzhaut ist eine dünne Schicht von transparentem Nervengewebe, die die Wand des Augapfels auskleidet. Sie hat eine gewisse Ähnlichkeit mit einer Schichttorte, wobei sich die einzelnen Schichten aus jeweils unterschiedlichen Zelltypen zusammensetzen. Die äußerste Schicht der Fotorezeptorzellen (Stäbchen und Zapfen) überträgt ein lichtinduziertes Signal an die anderen Nervenschichten bis hinunter zur Schicht der Ganglienzellen. Die Ganglienzellen besitzen lange Fortsätze, die Axone, die aus der Netzhaut austreten und sich im Sehnerv vereinigen – einem aus Millionen von Fasern bestehenden Leiter, der die optischen Informationen vom Auge ans Gehirn übermittelt. An die Fotorezeptorzellen schließt sich eine Schicht von einer Dicke von einer Zelle an, das sogenannte retinale Pigmentepithel (RPE). Unter anderem erfüllen diese Zellen die wichtige Funktion, die Abfallprodukte aus den Fotorezeptorzellen aufzunehmen und zu entsorgen.

Der Lichtbereich, den wir Menschen sehen können, wird als sichtbares Licht bezeichnet und umfasst Wellenlängen von 400 bis 700 Nanometer (nm). Ein nm ist ein Milliardstel Meter, es handelt sich also um unglaublich geringe Wellenlängen.

Wenn Voll-Spektrum-Licht auf einen Gegenstand trifft, beispielsweise ein rotes STOP-Schild, absorbiert das Schild sämtliche Lichtwellen außer denen mit einer Länge um 650 nm (rot). Das Licht dieser Wellenlänge wird von dem Schild reflektiert und wandert zu Ihren Augen, wo es die Zapfenzellen aktiviert, die auf die Wellenlänge 650 nm ansprechen. Wie bereits erwähnt, hat jede Farbe ihre eigene Wellenlänge; so hat Blau zum Beispiel um die 460 nm und Grün um die 520 nm. Wenn wir einen farbigen Gegenstand wahrnehmen, sehen wir den Teil des Lichtspektrums, der nicht von diesem Gegenstand absorbiert, sondern in unsere Augen reflektiert wird. Durch verschiedene Kombinationen der drei Primärfarben können wir sämtliche verschiedene Farben sehen, die wir in unserer Umgebung wahrnehmen.

Das Sonnenlicht enthält auch Licht unterschiedlicher Wellenlängen, die unsere Augen nicht sehen können, weil die Zapfen der menschlichen Netzhaut sie nicht erkennen können. Ultraviolettes Licht hat Wellenlängen von weniger als 400 nm und Infrarotlicht Wellenlängen von mehr als 700 nm, die beide für das menschliche Auge nicht sichtbar sind. Einige Tiere können diese anderen Farben sehr wohl sehen, andere wiederum haben gar keine farbempfindlichen Zellen und sehen nur verschiedene Schattierungen von Schwarz und Weiß. So besitzen Hunde zum Beispiel nur zwei Arten von Zapfenzellen, Ihr Freund Bello kann also nur Kombinationen von Gelb und Blau sehen. Im Gegensatz dazu besitzen viele Vogelarten 4-Farb-Fotorezeptoren und können nicht nur Rot, Grün und Blau, sondern auch ultraviolettes Licht sehen. Schmetterlinge besitzen 5-Farb-Fotorezeptoren. Wir können uns nicht vorstellen, wie diese anderen Farben aussehen, da wir keinerlei Möglichkeit haben, sie optisch wahrzunehmen.

Manche Menschen sind farbenblind und können den Unterschied zwischen einigen Farben im menschlichen Sehspektrum nicht wahrnehmen. Farbenblindheit ist eine genetische Störung, die abnormale Lichtpigmente in den Zapfen verursacht. Jedes der drei Lichtpigmente in den Zapfen spricht auf eine der Primärfarben des Lichts an. Bei vielen Farbenblinden fehlt das grünempfindliche Lichtpigment oder ist beschädigt; bei anderen ist das rotempfindliche abnormal. Ein Defekt oder Fehlen des blauempfindlichen Lichtpigments ist selten. Farbenblindheit ist vielleicht ein missverständlicher Begriff, denn farbenblinde Menschen sehen Farben sehr wohl, können aber vielleicht nicht zwischen einigen von ihnen unterscheiden. Obwohl Farbenblindheit nicht normal ist, gilt sie nicht als Behinderung oder Krankheit.

Jeder Netzhautschaden kann gravierende Folgen für die Sehkraft haben. Selbst wenn die Linse und alle anderen Teile des Auges einwandfrei funktionieren und das Licht direkt auf die Netzhaut bündeln, ist die Sehkraft unterschiedlich stark beeinträchtigt, wenn die Netzhaut nicht richtig arbeitet. Einige gesundheitliche Störungen, die sich auf die Durchblutung auswirken, wie Diabetes und Arteriosklerose, können die winzigen Blutgefäße schädigen, die die Netzhaut versorgen, und verursachen damit eine Retinopathie (Netzhauterkrankung). Die häufigste unter ihnen ist die diabetische Retinopathie.

Wenn Licht auf die Stäbchen und Zapfen in der Netzhaut trifft, wird ein elektrisches Signal generiert. Dieses Signal wird an eine Schicht von Ganglienzellen auf der Innenseite der Netzhaut weitergeleitet. Ganglienzellen haben lange Axone (Arme), die sich bis ins Gehirn hinein erstrecken. Das Signal wird von den Axonen zum hinteren Bereich des Auges transportiert, wo diese sich zum Sehnerv vereinigen. Der Sehnerv tritt am Sehnervenkopf aus dem Auge aus. An dem Punkt der Netzhaut, der den Sehnervenkopf bildet, befinden sich keine Stäbchen oder Zapfen, dadurch entsteht innerhalb unseres Gesichtsfeldes ein blinder Fleck. Blinde Flecken liegen nicht zentral, beeinträchtigen also auch das zentrale Sehvermögen nicht; und der Fleck liegt bei jedem Auge an einer anderen Stelle des Gesichtsfelds. Wenn beide Augen geöffnet sind, kompensiert jeweils ein Auge den blinden Fleck im anderen. Wenn Sie ein Auge schließen, kompensiert Ihr Gehirn und schließt die Lücke. Normalerweise würden Sie gar nicht merken, dass Sie einen blinden Fleck haben, aber Sie können ihn lokalisieren. Wenn Sie Ihren blinden Fleck finden wollen, folgen Sie den Anweisungen im folgenden Kasten.

So finden Sie Ihren blinden Fleck

Um Ihren blinden Fleck zu finden, zeichnen Sie auf ein Stück weißes Papier ein kleines X. Zeichnen Sie mit Hilfe eines Lineals etwa 12 Zentimeter links von dem X einen schwarzen Punkt von der Größe eines Centstücks ein. Halten Sie das Papier auf Armeslänge vor Ihr Gesicht, schließen Sie das rechte Auge und schauen Sie mit dem linken auf das X. An der Peripherie Ihres Gesichtsfelds sollten Sie den schwarzen Punkt sehen. Bewegen Sie das Papier langsam auf Ihr Gesicht zu. Dabei verschwindet der Punkt bei einer bestimmten Entfernung, taucht aber wieder auf, wenn Sie das Papier noch näher vor Ihr Gesicht halten. Die Stelle, an der der Punkt verschwindet, ist der blinde Fleck in Ihrem linken Auge.

Refraktionsdefekte

Vermutlich tragen Sie eine Brille. Die meisten Bewohner der reichen Länder tragen eine. Brillen dienen dazu, Refraktionsdefekte zu korrigieren. Als Refraktion bezeichnet man die Brechung des Lichts, wenn es durch einen Gegenstand hindurch auf einen andern fällt. Im Auge werden die Lichtstrahlen gebrochen (refraktiert), wenn sie die Hornhaut und die Linse passieren. Dann wird das Licht auf der Netzhaut gebündelt. Die Bündelung eines scharfen Bildes auf der Netzhaut ist für gutes Sehen unerlässlich, denn wenn das einfallende Licht nicht genau auf die Netzhaut fällt, ist das Bild verschwommen.

Zum Glück lassen sich die meisten Refraktionsdefekte leicht korrigieren. In den Weltregionen mit leichtem Zugang zu medizinischer Versorgung lassen sich die meisten Menschen Refraktionsdefekte durch Verschreibung einer Brille oder Kontaktlinsen korrigieren. In Regionen, in denen es keine ausreichende medizinische Versorgung gibt oder die Menschen sie sich nicht leisten können, bleiben Refraktionsdefekte häufig unkorrigiert.

Refraktionsdefekte entstehen, wenn die Form des Auges verhindert, dass das Licht direkt auf die Netzhaut gebündelt wird. Die Länge des Augapfels verändert die Form oder die Krümmung der Hornhaut, sie verlegt den Punkt, an dem sich die durch das Auge auf die Netzhaut treffenden Lichtstrahlen bündeln, nach vorn oder nach hinten. Aus nicht genau bekannten Gründen hat der Augapfel häufig nicht die Idealform, und dadurch entstehen solche Probleme.

Bei einem normalen Auge treten die Lichtstahlen ins Auge ein und treffen in einem scharfen Bild auf der Netzhaut zusammen. Das Bild steht auf dem Kopf, wenn es auf die Netzhaut trifft, aber das Gehirn richtet das Bild problemlos wieder aus; sonst würden wir alles auf dem Kopf sehen. Allerdings kann das Gehirn keine Unschärfe im Bild korrigieren. Wenn unser Augapfel zu lang ist, liegt das scharfe Bild vor der Netzhaut statt darauf. Die Lichtstrahlen, die auf die Netzhaut treffen, sind etwas außerhalb des Fokus, sodass ein unscharfes Bild entsteht. Diese Störung bezeichnet man als Myopie oder Kurzsichtigkeit. Ein kurzsichtiger Mensch kann Objekte im Nahbereich klar sehen, aber weiter entfernte Objekte erscheinen verschwommen.

Ist der Augapfel kürzer als normal, so wird das Licht hinter der Netzhaut gebündelt, und wieder entsteht ein verschwommenes Bild. Diese Störung wird als Hyperopie oder Weitsichtigkeit bezeichnet. Ein weitsichtiger Mensch kann entfernte Objekte klar sehen, aber nicht die im Nahbereich. Allerdings erleben Menschen ihre Weitsichtigkeit unterschiedlich. Manche bemerken keinerlei Sehprobleme, besonders nicht in jüngerem Alter. Stark weitsichtige Menschen sehen möglicherweise in allen Bereichen, nah ebenso wie fern, verschwommen.

Mit zunehmendem Alter verliert unsere Augenlinse allmählich einen Teil ihrer natürlichen Elastizität, sodass sie ihre Form nicht mehr so stark verändern kann, dass sie ein scharfes Bild von Gegenständen im Nahbereich erzeugen kann. Dieser Verlust des Nahsehens wird Presbyopie, manchmal auch »Alterssichtigkeit« genannt. Presbyopie zeigt sich häufig um das 40. Lebensjahr. Korrigierende Linsen können den Verlust des Nahsehvermögens korrigieren. Aus diesem Grund brauchen viele ältere Menschen eine Lese- oder eine Bifokalbrille, wenn sie noch weitere Refraktionsdefekte haben. Bifokalbrillen bestehen aus zweigeteilten Linsen; der obere Teil der Linse ist wegen der Kurzsichtigkeit, der untere wegen der Presbyopie erforderlich.

Eine unregelmäßig geformte Hornhaut oder Linse kann den Weg des einfallenden Lichts stören und ein verzerrtes oder unscharfes Bild verursachen. Diese Störung wird als Astigmatismus bezeichnet. Ebenso wie andere Refraktionsdefekte kann Astigmatismus durch eine Brille oder Kontaktlinsen korrigiert werden.

Refraktionsdefekte können bei einer gründlichen Augenuntersuchung festgestellt werden, zu der auch ein Sehschärfetest gehört. Die meisten Refraktionsdefekte lassen sich durch korrigierende Linsen kompensieren, in einigen Fällen besteht allerdings auch die Option eines operativen Eingriffs. Die refraktive Chirurgie zielt darauf ab, die Form der Hornhaut dauerhaft zu verändern. Diese Veränderung der Augenform befähigt das Auge, wieder scharf zu fokussieren, indem sie ermöglicht, dass die Lichtstrahlen genauer auf die Netzhaut gebündelt werden und dadurch die Sehkraft verbessert wird. Eine beliebte Form der refraktiven Chirurgie ist die Laserchirurgie, bei der die Form der Hornhaut verändert wird, um die Sehschärfe zu ändern. Bei dieser Art der Operation wird in der äußeren Hornhautschicht ein Schnitt angesetzt, dann wird die Schicht angehoben und das darunterliegende Gewebe mit einem Lasergerät beschnitten und geglättet. Danach wird der äußere Lappen wieder an seinen Platz gelegt und kann anheilen. Das Laserverfahren kann zur Korrektur von Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit und Astigmatismus eingesetzt werden.

Astigmatismus-Selbsttest

Decken Sie ein Auge zu und schauen Sie genau auf die Mitte des Rades. Wenn Sie eine der Linien dunkler oder dicker als die anderen sehen, haben Sie Astigmatismus. Testen Sie beide Augen.

Refraktionsdefekte stellen die häufigsten Sehfehler dar. Nach Informationen des Vision Council of America verwenden etwa 75 Prozent der Erwachsenen irgendeine Art von Sehhilfe. Etwa 64 Prozent von ihnen tragen eine Brille und etwa elf Prozent Kontaktlinsen (In Deutschland ist der Anteil der Brillenträger ebenfalls bei 64 Prozent, Kontaktlinsen tragen hier rund 5 Prozent). Mehr als die Hälfte aller Frauen und ungefähr 42 Prozent der Männer sind Brillenträger. Ebenso tragen mehr Frauen als Männer Kontaktlinsen, die Zahlen liegen bei 18 bzw. 14 Prozent.

Ungefähr 30 Prozent der amerikanischen Bevölkerung sind kurzsichtig und etwa 60 Prozent weitsichtig. Vermutlich sind die Zahlen in Europa, Australien und den meisten wohlhabenden Ländern ganz ähnlich. Die Mehrheit der jungen Brillenträger ist kurzsichtig, aber mit zunehmendem Alter wächst die Wahrscheinlichkeit, dass sie Sehkorrekturen aufgrund von Weit- und Alterssichtigkeit benötigen. Etwa 25 Prozent derer, die eine Fernsichtbrille tragen, werden in höherem Alter eine Lesebrille oder Bifokalgläser brauchen. Etwa ein Drittel aller Brillenträger haben Astigmatismus auf einem oder beiden Augen.

Eine ganze Reihe von Büchern wurde über die Sehtherapie geschrieben, ein System von Augenübungen und Entspannungstechniken, mit denen die Sehkraft bei Menschen mit Refraktionsdefekten verbessert und ihre Abhängigkeit von der Brille verringert werden sollen. Vielleicht haben Sie Werbung für Methoden gesehen, die angeblich Ihre Sehkraft auf wunderbare Weise so sehr verbessern, dass Sie Ihre Brille wegwerfen können. Die Sehtherapie wurde von einem New Yorker Augenarzt namens William Bates (1860–1931) eingeführt. Er entwickelte die Bates-Methode für besseres Sehen und veröffentlichte 1920 ein Buch mit dem Titel Perfect Sight Without Glasses. Viele der Grundsätze, auf denen er seine Methode aufbaute, widersprachen der damaligen medizinischen Meinung und sind heute noch ebenso umstritten. 1943, zwölf Jahre nach Bates’ Tod, erschien unter dem Titel Better Eyesight Without Glasses (Deutsche Ausgabe: Besser sehen ohne Brille) eine revidierte Auflage seines Buches. Diese Auflage enthielt keine Fotos und einige der umstritteneren Theorien wurden gestrichen. Die Bates-Methode enthält tatsächlich einige nützliche Techniken, auch wenn sie nicht das Wundermittel ist, als das sie oft in der Werbung angepriesen wird. Heute praktizieren verschiedene Augenärzte eine Form der Sehtherapie. Sie kann bei Schielen, Schwachsichtigkeit, geringer optischer Wahrnehmung, Akkommodationsstörungen und bis zum gewissen Grade bei Refraktionsdefekten hilfreich sein und in Verbindung mit den in diesem Buch beschriebenen Methoden angewendet werden. Bates’ Buch ist in der englischen Originalfassung inzwischen im Internet verfügbar, und Sie können es kostenlos unter www.iblindness.org/ebooks/perfect-sight-without-glasses/ herunterladen.

Obwohl Sehtherapie hilfreich sein kann, ist sie nicht Thema des vorliegenden Buchs. Uns geht es um die Frage, wie Sie durch Diät und Ernährung denjenigen Beeinträchtigungen der Sehkraft vorbeugen und sie korrigieren können, die von den verbreiteten Augenleiden verursacht werden, die Menschen ihre Sehkraft rauben.

Beeinträchtigungen der Sehkraft

Die meisten von uns haben schon einmal bei einer Augenuntersuchung die Buchstabenleseprobe anhand einer Snellen-Tafel gemacht (siehe Abbildung auf der folgenden Seite). Die erste Reihe besteht aus einem einzigen großen Buchstaben, beispielsweise E, H oder N. In den folgenden Reihen nimmt die Anzahl der Buchstaben zu und ihre Größe ab. Die untersuchte Person bedeckt ein Auge und liest aus einer Entfernung von 20 Fuß (6 Metern) die Buchstaben laut vor, wobei sie mit der obersten Reihe beginnt. Die Reihe mit den kleinsten, für die untersuchte Person klar lesbaren Buchstaben gibt die Sehschärfe auf dem betreffenden Auge an. Da die Sehschärfe beider Augen unterschiedlich sein kann, wird die Sehprobe beim anderen Auge wiederholt.

Normalsichtige können Reihe 8 auf der Tafel lesen; dies wird als ein Visus von 20/20 (6/6) bezeichnet. Sind die kleinsten lesbaren Buchstaben größer (Reihen 1 bis 7), so wird der Visus mit einer Bruchzahl bezeichnet, wobei im Zähler die Entfernung von der Tafel (20 Fuß) und im Nenner die Normentfernung steht. So hat jemand, der nur bis zur zweiten Reihe lesen kann, einen Visus von 20/100. Diese Person dürfte also nicht weiter als 20 Fuß von einem Gegenstand entfernt stehen, um ihn genauso scharf zu sehen, wie ihn ein Normalsichtiger aus 100 Fuß Entfernung sehen würde. In den meisten Fällen können korrigierende Linsen den Visus auf 20/20 erhöhen. In manchen Fällen ist das aber nicht möglich. Wenn die Sehkraft mit Gläsern nicht auf mindestens 20/70 verbessert werden kann, spricht man von geringer Sehkraft. Mit einer geringeren Sehkraft gilt der Betreffende als sehbehindert. Wenn Ihre Sehkraft gering ist, 20/200 oder schlechter, aber durch Gläser auf einen Wert über 20/70 korrigiert werden kann, gelten Sie nicht als sehbehindert.

Geringe Sehkraft bezeichnet einen Visus zwischen 20/70 und 20/200 mit Augengläsern; jeder mit schlechterem Visus gilt im gesetzlichen Sinne als blind, auch wenn nach dem allgemeinem Verständnis Menschen als blind bezeichnet werden, die überhaupt nichts sehen, nicht einmal Licht und Schatten. Dem ist aber nicht so, die meisten als im gesetzlichen Sinne blind eingestuften Menschen haben eine begrenzte Sehfähigkeit oder können zumindest Licht und Schatten, Formen, Farben oder Gegenstände wahrnehmen. Nur etwa zehn Prozent der als im gesetzlichen Sinne blind eingestuften Personen können überhaupt nichts sehen.

Die Snellen-Tafel misst lediglich die Klarheit oder Schärfe des zentralen Sehvermögens. Allerdings sehen wir nicht nur geradeaus, sondern auch seitlich, selbst wenn unsere Augen nach vorn gerichtet sind. Dies ist das periphere Sehvermögen. Der gesamte Bereich, den wir sehen können, wird als Gesichtsfeld bezeichnet. Manche Menschen haben ein gutes zentrales, aber schlechtes peripheres Sehvermögen oder haben in manchen Bereichen ihres Gesichtsfelds gar kein Sehvermögen (blinde Flecken).

Das normale Gesichtsfeld umfasst etwa 170 Grad, aber ein Verlust des peripheren Sehvermögens führt zur Gesichtsfeldverengung. Ein Mensch kann im gesetzlichen Sinne blind sein, selbst wenn er nach vorn normal und scharf sieht, aber ein Gesichtsfeld von weniger als 20 Grad hat (wenn das seitliche Sehen so weit eingeschränkt ist, dass es scheint, als blicke der Betreffende durch einen Tunnel).