Das Schloss ohne Frauen - Jutta von Kampen - E-Book

Das Schloss ohne Frauen E-Book

Jutta von Kampen

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Beschreibung

Nun gibt es eine exklusive Sonderausgabe – Fürstenkrone Classic In der völlig neuen Romanreihe "Fürstenkrone" kommt wirklich jeder auf seine Kosten, sowohl die Leserin der Adelsgeschichten als auch jene, die eigentlich die herzerwärmenden Mami-Storys bevorzugt. Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt "diese" Wirklichkeit. »Euer Erlaucht«, sagte Förster Haselhuber und drehte verlegen seinen Hut in der Hand, »es ist mir sehr peinlich…« »Na, los, Xaver«, erwiderte Otfried Graf von Erbach mit einem bekümmerten Lächeln, »Sie können nichts dafür, also braucht es Ihnen ja auch nicht peinlich zu sein! Was hat der Holzhändler gesagt?« »Er kann nicht so viel dafür zahlen! Seit aus dem Osten das billigere Holz kommt…« Haselhuber brach wieder ab. Er war schon beim Vater des Grafen in Dienst gewesen, genauso wie sein Vater. Aber die Zeiten hatten sich seitdem sehr geändert und nicht zum Besten. Dazu kam, daß nicht nur das Leben im allgemeinen viel teurer geworden war seit der Einführung des ›Teuros‹, auch die junge Frau Gräfin war um einiges anspruchsvoller, als es die Mutter des Grafen Otfried gewesen war. Ja, ja, die alten Herrschaften hatten eben noch die schlechte Zeit während und nach dem Krieg mitgemacht. Die konnten noch sparen! Am rechten Fleck! Bei denen blieb etwas übrig, zum Investieren! Aber die Gräfin Gisela investierte nur in ihre Kleider! Natürlich redete man im Betrieb darüber. Aber der junge Herr Graf war ebenso verliebt in seine Frau, daß er ihr jeden Wunsch erfüllte, auch wenn er noch so ausgefallen und überflüssig war. Selbstverständlich traute sich niemand, etwas zu ihm zu sagen. Nicht einmal der Verwalter, der auch schon so lange auf dem Betrieb war wie er.

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Fürstenkrone Classic – 49 –

Das Schloss ohne Frauen

Wer reißt Graf Otfried aus seiner Verbitterung?

Jutta von Kampen

»Euer Erlaucht«, sagte Förster Haselhuber und drehte verlegen seinen Hut in der Hand, »es ist mir sehr peinlich…«

»Na, los, Xaver«, erwiderte Otfried Graf von Erbach mit einem bekümmerten Lächeln, »Sie können nichts dafür, also braucht es Ihnen ja auch nicht peinlich zu sein! Was hat der Holzhändler gesagt?«

»Er kann nicht so viel dafür zahlen! Seit aus dem Osten das billigere Holz kommt…« Haselhuber brach wieder ab. Er war schon beim Vater des Grafen in Dienst gewesen, genauso wie sein Vater. Aber die Zeiten hatten sich seitdem sehr geändert und nicht zum Besten. Dazu kam, daß nicht nur das Leben im allgemeinen viel teurer geworden war seit der Einführung des ›Teuros‹, auch die junge Frau Gräfin war um einiges anspruchsvoller, als es die Mutter des Grafen Otfried gewesen war. Ja, ja, die alten Herrschaften hatten eben noch die schlechte Zeit während und nach dem Krieg mitgemacht. Die konnten noch sparen! Am rechten Fleck! Bei denen blieb etwas übrig, zum Investieren! Aber die Gräfin Gisela investierte nur in ihre Kleider!

Natürlich redete man im Betrieb darüber. Aber der junge Herr Graf war ebenso verliebt in seine Frau, daß er ihr jeden Wunsch erfüllte, auch wenn er noch so ausgefallen und überflüssig war. Selbstverständlich traute sich niemand, etwas zu ihm zu sagen.

Nicht einmal der Verwalter, der auch schon so lange auf dem Betrieb war wie er. Höchstens die alte Julie hatte früher hin und wieder eine Bemerkung gemacht. Sie war beim Grafen Otfried Kinderfrau gewesen und nahm inzwischen die Stellung einer Haushälterin ein, weil die Gräfin Gisela keine Lust hatte, sich um die Hauswirtschaft zu kümmern, wie es noch die alte Gräfin selig getan hatte.

Auf Kinder hatte sie auch keine Lust, sagten die Leute. Aber das war vielleicht übertrieben. Obwohl: sie waren bereits drei Jahre verheiratet, und noch immer meldete sich kein Nachwuchs an. Dabei hätte der Graf Otfried sich garantiert sehr gefreut.

Das merkte man schon daran, daß er immer wieder sagte: wenn wir mal einen Sohn haben, stelle ich wieder ein Pony auf! Oder: Xaver, Sie bleiben bei uns, bis mein Sohn den Jagdschein macht! Obwohl er eigentlich dann schon längst in Rente war!

Otfried überlegte noch immer. Schließlich fragte er:

»Was will er denn zahlen, der Halsabschneider?«

Haselhuber verzog das Gesicht und nannte die Summe.

Der Graf nickte ernst. Das würde bedeuten, daß Gisela auf das Modellkleid für den Standesherren-Ball verzichten mußte. Er hatte damit gerechnet, für den Erlös des Einschlags das teure Kleid zu kaufen. Natürlich war es Verschwendung: Aber Gisela war in der Hinsicht so naiv wie ein Kind! Er lächelte, als er an seine schöne junge Frau dachte. Aber dieses Mal mußte sie einfach vernünftig sein! Das Kleid vom letzten Jahr war weiß Gott noch immer aufregend und elegant, und warum sollte sie es nicht diese Saison wieder tragen?!

»Nein, Haselhuber, dann lassen wir es und schlagen nichts mehr. Es wäre ohnehin mehr, als vom Oberförster zugestanden. Es tut den Bäumen nur gut nach dem trockenen Sommer, wenn sie noch ein Jahr wachsen dürfen.«

»Da haben Sie sehr recht, Erlaucht!« stimmte ihm der Förster sofort zu. Er hatte mit dem vom Staat eingesetzten Oberförster auch schon darüber gesprochen. Der Wald der Grafen Erbach war nicht so groß, daß man sich einen promovierten Förster hätte leisten können, deshalb hatte der staatliche Oberförster die Oberaufsicht. So war das Gesetz. »Dann wäre das also geregelt?« fragte Haselhuber nochmals nach.

Graf Otfried nickte, und der Förster verabschiedete sich. Natürlich war die Entscheidung richtig! Alles andere wäre leichtsinnig gewesen –, und das konnte er sich wirklich nicht leisten. Hoffentlich sah Gisela das ein. Sie war wie ein Kind und konnte auch bockig und gekränkt sein, als wäre sie ein kleines Mädchen von acht, dem man die Puppe verweigerte, und nicht eine erwachsene Frau von achtundzwanzig.

Sie war eben einfach zu schön! Deshalb war ihr das Leben lang alles durchgegangen. Schon als kleines Mädchen war sie von allen verwöhnt worden.

Als sie beide heirateten, hieß es allgemein: das schönste Paar des deutschen Adels. Und mancher wunderte sich, daß die schöne Gisela sich nicht auch den reichsten Mann des Landes ausgesucht hatte, denn das war Otfried nun gewiß nicht.

Er war eine blendende Erscheinung – und vielleicht war ihre Eitelkeit noch größer als ihre Verschwendungssucht. Und vielleicht war sie ja auch wirklich in ihn verliebt! Otfried jedenfalls glaubte an ihre Liebe, und diejenigen, die an der Tiefe ihres Gefühls zweifelten, hüteten sich, etwas zu sagen. Es war bequemer.

Otfried sah nicht nur sehr gut aus, groß, schlank, sportlich, mit dunklem Haar und dunklen Augen unter dichten Brauen und Wimpern, dazu eine schmale, aristokratisch leicht gebogene Nase, einen Leidenschaft verratenden Mund und eine schöne, hohe Stirn. Das Grübchen am Kinn und die gut ausgebildete Kinnpartie verrieten Energie und Durchsetzungsvermögen, was im allgemeinen auch funktionierte – ausgenommen bei Gisela. Er war anerkannt intelligent, gebildet und tüchtig. Nur bei Gisela schienen alle diese guten Eigenschaften auszusetzen oder nicht genug stark entwickelt zu sein.

Jedenfalls genügte ein Blick aus ihren himmelblauen Augen, ein leises Zittern der rosigen Lippen, um alle seine festen Vorsätze ins Wanken zu bringen.

Gisela hatte hin und wieder als Model gearbeitet – ihre Schönheit, aber auch ihre Herkunft hatten ihr eine Karriere leicht gemacht. Hier hatte sie das süße Leben kennengelernt. Es war den berühmten Designern ein Ver­gnügen gewesen, der schönen Prinzessin ihre Modellkleider nach Wahl zur Verfügung zu stellen, kostenlos! Schließlich war es nur Reklame für sie, wenn Gisela in ihren Kreisen in diesen Modellen erschien. Nicht anders verhielt es sich mit den Juwelieren, die sie nur zu gern mit ihrem kostbaren Schmuck behängten, wenn ein großer Ball bevorstand oder sonst ein Anlaß wie eine Hochzeit, ein Jubiläum oder ein anderes Fest in den großen Häusern Europas.

Doch als sie heiratete, hatte sie keine Lust mehr zu dem anstrengenden und mühsamen Beruf eines Models. Leider war sie aber auch nicht bereit, auf die Annehmlichkeiten, die damit verbunden gewesen waren, zu verzichten.

Natürlich war Otfried erleichtert, daß sie nicht mehr wochenlang in der Welt herumkurvte. Es war auch nicht so, daß sie plötzlich in Sack und Asche gehen mußte – auch wenn man es nach ihren Tränenausbrüchen hätte glauben müssen! Er konnte ihr zweifellos das eine oder andere elegante Kleidungsstück schenken. Und dann war da auch noch der wirklich kostbare Familienschmuck!

Aber es waren eben nicht mehr die neuesten Modelle aus den teuersten Häusern und auch nicht die modischen, pfundschweren Klunker.

Früher hatte man mehr auf feine Goldschmiedearbeit geachtet als darauf, daß der Diamant lupenrein war und fünf Karat oder mehr hatte.

Jetzt fürchtete Otfried die bevorstehende Aussprache mit Gisela. Er liebte sie so sehr und hätte ihr am liebsten jeden Wunsch erfüllt. Sie konnte so zärtlich und bezaubernd sein –, wenn es nach ihrem Kopf ging.

Und natürlich war er auch sehr stolz auf sie! Welcher Mann schmückte sich nicht gern mit der anerkannt schönsten Frau des Abends!

Draußen hörte man das schnelle Klicken ihrer Stiletto-Absätze auf den Marmorfliesen. Es klang irgendwie gereizt… Otfried seufzte.

Da flog auch schon die Tür zu seinem Arbeitszimmer auf, und Gisela platzte herein, in einem hochmodischen Outfit, das genaugenommen eigentlich kein bißchen aufs Land paßte.

»Das darf doch nicht wahr sein!« Ihre Stimme klang schrill. »Ich habe eben Haselhuber getroffen! Und der erfrechte sich, auch noch zu grinsen, als würde er sich über deinen Entschluß freuen! Hast du vergessen, daß du mir versprochen hast –«

»Es tut mir leid, Gisela!« unterbrach Otfried – noch energisch. »Der Holzhändler hat uns einen unannehmbaren Preis gemacht. Abgesehen davon, daß die Bäume, die ich vorgesehen hatte, ohnehin eigentlich zu jung zum Schlagen sind.«

»Du hast es mir versprochen! Du hättest das schließlich schon vorher wissen können! Wie konntest du dann sagen, daß ich das Kleid bekomme?! Ich habe – dir vertraut…« Ihre Stimme brach, Tränen flossen aus ihren schönen Augen. Gisela beherrschte die Kunst zu weinen, ohne das Gesicht zu verziehen, ohne eine rote Nase oder geschwollene Augen zu bekommen.

Solange sie laut war und ihre Stimme schrill, vermochte Otfried hart zu bleiben. Aber jetzt…

»Gisela, versteh doch!« Und er versuchte vergeblich, ihr auseinanderzusetzen, daß es Wahnsinn war, was sie verlangte, und daß das Kleid vom vergangenen Jahr so hinreißend an ihr ausgesehen habe…

Aber alles das wollte sie nicht hören.

»Dann rufst aber du bei Lange an und bestellst das Kleid ab! Ich habe es schon auf mich ändern lassen. Hoffentlich nehmen sie es zurück!« erklärte sie und wischte sich die Tränen ab. »Dann bist wenigstens du blamiert, weil du so geizig bist…«

»Ich bin doch nicht geizig«, erwiderte Otfried deprimiert. »Es – geht nur über meine Möglichkeiten.«

Woraufhin sie wieder zu schluchzen begann.

Er wußte, daß es dumm war – aber er gab wieder nach.

»Es ist das letzte Mal!« Er bemühte sich, mit fester, entschlossener Stimme zu sprechen. Aber er wußte, daß sie ihn doch wieder herumkriegen würde.

Und Gisela wußte es auch.

*

Wie bei jedem festlichen Ereignis, das Graf und Gräfin Erbach besuchten, war Gisela die Sensation. Natürlich gab es auch andere sehr elegante und schöne Frauen bei dergleichen Veranstaltungen, aber Gisela hatte einen angeborenen Schick, eine natürliche Eleganz, die einfach alle in den Schatten stellte. Sie verstand es, zum Beispiel mit einer Ansteckblume – zusätzlich zu ihrer exklusiven Kleidung – ihrem Out­fit den Anstrich von natürlicher Selbstverständlichkeit zu geben, so daß man, wenn man nicht unbedingt in modischen Dingen versiert war, überhaupt nicht auf den Gedanken kam, wieviel Geld und Zeit für diese unaufdringliche und gleichzeitig so überwältigende Eleganz notwendig gewesen war.

Heute zum Standesherrenball mit vorhergehendem Diner trug Gisela das so schwer erkämpfte Modell. Es war ein auf Figur geschnittener schwarzer Blazer. In den glänzenden Damast waren Rosen im gleichen Schwarz, aber mit stumpfem Faden, eingewebt. Blitzende Straßknöpfe verschlossen den Blazer streng bis zum Hals. An die Schulter hatte sich Gisela eine halb erblühte, pinkfarbene Rose gesteckt. Anstelle eines Rockes vervollständigten weite, an den Knöcheln zusammengefaßte Haremshosen aus stumpfem, fast durchsichtigem schwarzen Georgette ihre Aufmachung. Man konnte durch den Stoff die Schönheit ihrer Beine ahnen – aber eben nur ahnen! Mit Straß besetzte Riemchensandaletten machten Gisela wieder einmal zur aufregendsten Frau des Abends.

So stolz Otfried einerseits auf sie war, er konnte heute nicht unbeschwert fröhlich sein. Jedes Mal, wenn man ihm ein Kompliment zu seiner Frau machte, gelang ihm nur ein trauriges Lächeln. O ja, er liebte sie über alles, aber er wußte, daß er ihren Ansprüchen nicht mehr lange genügen konnte.

Und was war dann? Sie konnte doch nicht so naiv sein, daß sie nicht sah, wie er wegen ihrer Eitelkeit dringende notwendige Restaurierungsarbeiten an den Wirtschaftsgebäuden immer wieder verschieben mußte. Es sei denn, er würde den Betrieb durch eine Hypothek belasten. Aber dies in der jetzigen Zeit, wo es die Landwirtschaft so schwer hatte, würde bedeuten, daß er nie wieder aus den Schulden herauskam.

Es fiel ihm schwer, sich auf seine liebenswürdige Tischdame zu konzentrieren. Es war eine ältliche, unverheiratete Prinzessin aus ehemals regierendem Haus. Als er ihr zum zweiten Mal eine falsche Antwort gab, sagte sie freundlich:

»Mein lieber Graf, ich habe den Eindruck, daß Sie Sorgen haben. Vielleicht kann ich Ihnen einen Rat geben?«

Otfried entschuldigte sich verlegen. Dann schaute er hinüber zu Gisela, die neben einem sehr interessant wirkenden Herrn, der ihm unbekannt war, saß und sich bestens mit ihm unterhielt.

Die Prinzessin deutete seinen Blick falsch.

»Machen Sie sich Gedanken wegen Gisela? Aber wir wissen doch alle, daß sie Bewunderung braucht wie wir gewöhnlichen Menschen die Luft zum Atmen!«

Otfried lächelte gequält.

»Wer ist dieser Mann?«

Die Prinzessin lachte.

»Er heißt John Burn, ist Amerikaner und schwimmt in Öl!«

»Oh!« sagte Otfried überrascht, denn er wußte, wie exklusiv dieser Ball war und daß man nur eingeladen wurde, wenn man dem Hochadel oder einem regierenden Fürstenhaus angehörte. »Das muß aber sehr viel Öl sein«, scherzte er etwas mühsam.

»Das ist es auch«, erwiderte die Prinzessin. »Trotzdem glaube ich, daß er die Einladung in erster Linie seiner Mutter verdankt. Sie ist eine Großfürstin, Nachfahrin der russischen Zaren, die klug genug war, sich in der Neuen Welt das notwendige Geld für die Krone zu besorgen, die doch sehr an Glanz verloren hatte. Er ist übrigens charmant und intelligent. Sie werden zugeben, daß diese Kombination ihn durchaus akzeptabel auch für diese Veranstaltung macht.«

»Durchaus«, stimmte Otfried ihr zu und fühlte sich keineswegs durch diese Information beruhigt.

Zum ersten Tanz nach dem Diner forderte jeder seine Tischdame auf. Otfried tanzte mit der Prinzessin und bemühte sich, einen Blick auf Gisela und ihren attraktiven Verehrer zu werfen.

Gisela hatte den strengen Blazer abgelegt und trug ein tief dekolletiertes Shirt aus der glänzend pinkfarbenen Seide, mit der auch der Blazer gefüttert war. Ihr einziger Schmuck waren lange, antike Diamantohrgehänge. Sie sah einfach umwerfend aus.

Als Otfried seine Dame zu­rückbrachte, sie zog es vor, mit anderen, älteren Herrschaften zu plaudern anstatt zu tanzen, sagte sie herzlich:

»Beeilen Sie sich, damit auch Sie einmal dazu kommen, mit Ihrer schönen Frau zu tanzen. Sie waren übrigens ein reizender, wenn auch etwas geistesabwesender Tischherr!«

Otfried glaubte, sich entschuldigen zu müssen, doch sie wehrte nur lachend ab.