7,99 €
Sex gegen Geld war gestern – jetzt sucht Sonia Rossi endlich den Mann fürs Leben. Und sie will nicht warten, bis ihr zufällig der Richtige über den Weg läuft, sondern wird selbst aktiv: Sie meldet sich bei Partnerbörsen an, besucht Speed-Dating-Events und Singlepartys, geht auf Reisen mit Alleinerziehenden. Heiße Affären, peinliche Erlebnisse und Liebesleiden pflastern ihren Weg durch den Dating-Dschungel. Wird sie Mr. Right finden? Witzig, prickelnd und voller Überraschungen – die temporeiche Schilderung einer ungewöhnlichen Partnersuche mitten in Berlin.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Veröffentlichungsjahr: 2010
Das Buch
Als Prostituierte traf Sonia Rossi unzählige Männer – meistens nur für das eine. Jetzt, am Ende ihres Studiums, will sie endlich den Mann finden, der dauerhaft mit ihr durchs Leben geht. Und so macht sie sich auf die Suche: im Netz, in Clubs, auf Reisen. Im Laufe eines Jahres lernt sie die verschiedensten Typen kennen: Spießer und Neurotiker, reine Sexpartner und Möchtegernliebhaber, vermeintliche Traumprinzen und Männer mit versteckten Qualitäten. Ihre Erlebnisse führen sie quer durch Berlin, ständig kommentiert von Freunden, Kommilitonen, Exkolleginnen und nicht zuletzt ihrer Mutter … Lebendig und mit erfrischender Offenheit schildert Sonia Rossi, wie sie ihr Jahr der Männersuche erlebte.
Die Autorin
Sonia Rossi, gebürtige Italienerin, Mitte zwanzig, finanzierte ihr Mathematikstudium durch Prostitution und beschrieb dieses Doppelleben in ihrem Buch Fucking Berlin, das zu einem überragenden Bestseller wurde. Sie lebt mit ihrem Sohn in Berlin.
Von der Autorin ist in unserem Hause bereits erschienen:
Fucking Berlin
VON SONIA ROSSI
Besuchen Sie uns im Internet:www.ullstein-taschenbuch.de
Alle Rechte vorbehalten. Unbefugte Nutzungen, wie etwa Grafik Vervielfältigung, Verbreitung, Speicherung oder Übertragung o.ä. können zivil- oder strafrechtlich verfolgt werden.
Originalausgabe im Ullstein Taschenbuch1. Auflage März 2010 © Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin 2010 Umschlaggestaltung: HildenDesign, München Titelabbildung: Artwork HildenDesign Satz und eBook: LVD GmbH, Berlin ISBN 978-3-548-92004-7
Für K. und M.
Editorische Notiz: Die Namen der meisten Personen und Lokalitäten wurden aus Gründen der Diskretion geändert.
Prolog
9
Februar – Die suche beginnt
11
März – Nette Papas und ein One-Night-Stand
40
April – Workaholics und Feiglinge
75
Mai – Der große Wurf
119
Juni – Ein neues Leben
141
Juli – … doch nur ein Hauch von Glück
156
August – Speed-Dating und Single-Reise
185
September – Rendezvous mit einem Irren
239
Oktober – Noch ein Versuch
264
Wieder Oktober – Ein Jahr später
272
Danksagung
283
Er ist weg, schon seit ein paar Wochen. Sein Rasierer ist weg, seine CDs hat er alle mitgenommen, eine einzelne Socke, die er aus Versehen zurückgelassen hatte, habe ich gestern in den Mülleimer geschmissen.
Bin ich traurig? Nein, kein bisschen. Es waren sechs Jahre mit Höhen und Tiefen, aber am Ende war es eine reine Talfahrt. Ladjas endlose Kneipentouren und die Tatsache, dass er meinen Job in diversen Puffs stillschweigend geduldet hat, um selbst ein gemütliches Leben zu führen, haben mich mehr als einmal verletzt und wütend gemacht. Eher muss ich mich fragen, warum es überhaupt so lange gedauert hat, bis ich ihn endlich mit einem Tritt in den Hintern hinausbefördert habe. Nun ja, er war der Mann, den ich in meinem jugendlichen Leichtsinn geheiratet hatte, und eine Ehe gibt man nicht ohne weiteres auf, schon gar nicht, wenn bereits ein Kind mit im Spiel ist – das hatte ich mir zumindest immer eingeredet. Ich wollte um ihn kämpfen, aus ihm einen anderen Menschen machen – bis mir klar wurde, dass man Leute nicht von Grund auf ändern kann, erst recht nicht, wenn sie sich gar nicht ändern wollen. Am Anfang war ich in ihn verknallt, in seine unkomplizierte Art und in seine abenteuerliche Vergangenheit. Ich fühlte mich damals als neunzehnjährige Rebellin, die ihr spießiges italienisches El ternhaus hinter sich lassen wollte, und seine romantische Vorstellung vom Leben hat mich irgendwie verzaubert: keine Verpflichtungen, einfach Spaß haben …
Dass früher oder später der Ernst des Lebens jeden von uns einholt, hatte ich nicht groß bedacht. Doch irgendwann stand ich vor der Frage, wie ich mir meine Zukunft vorstellte, und ab diesem Zeitpunkt wurde er für mich zur Last, wie ein großes Kind, um das man sich ständig Sorgen machen muss. Und war ich ohnehin nicht nur aus Angst vor Einsamkeit mit ihm zusammengeblieben, als schon der letzte Funken Liebe verflogen war? Wer würde jede Nacht neben mir liegen, wenn er nicht mehr da wäre? Wer würde mit mir kochen und gemeinsam essen? Wem würde ich abends von meinem Arbeitstag erzählen? Den Gedanken, jeden Abend allein zu essen und anschließend allein in einem leeren, viel zu großen Bett zu schlafen, fand ich unerträglich. Ich habe meinen Sohn, aber er ist noch ein Baby. Er erfüllt mich jeden Tag mit Freude, kann aber nicht die starke Schulter sein, die ich brauche.
Diese starke Schulter konnte mein Mann mir nicht bieten, und ich habe gewusst, dass ich ihn nicht mehr liebte. Dennoch: Ich wollte einfach nicht allein sein. Jetzt bin ich es.
Es hat auch Vorteile, Single zu sein. Abends, wenn mein kleiner Sohn schläft, kann ich eine Stunde baden, ohne dass jemand wütend gegen die Badezimmertür hämmert, weil er ein dringendes Geschäft erledigen muss. Ich kann mir die Beine rasieren, ohne die Tür abzuschließen, und dabei Star FM hören, ohne dass das jemand unsexy findet. Ich esse fast jeden Abend Bruschetta oder Gyros mit Knoblauchsoße, und keiner beschwert sich anschließend über meinen abstoßenden Mundgeruch. Abends sitze ich gemütlich in meinem Wohnzimmer auf der Couch, lese ein Buch und knipse gegen Mitternacht das Licht aus. Keiner stört mich mit blöden Fernsehsendungen, niemand raubt mir den Schlaf mit nervtötender Musik.
Nach dem Ende meines Praktikums in einem IT-Büro habe ich einen Teilzeitvertrag als Werkstudentin bekommen und arbeite jetzt zwanzig Stunden die Woche. Dazu besuche ich zwei Mathematik-Veranstaltungen an der Uni in der Hoffnung, bis Jahresende mit den Prüfungen fertig zu werden. Außerdem habe ich begonnen, ein Buch über meine Jahre im Rotlichtmilieu zu schreiben. Ich hatte schon seit einigen Monaten einen Blog im Internet geschrieben, wo ich die lustigsten Geschichten aus fünf Jahren Pufferfahrung erzählte, und meine beste Freundin Jule ermunterte mich, mal über ein entsprechendes Buchprojekt nachzudenken.
Alles in Butter also? Nicht ganz. Es gibt eben doch Nächte, in denen ich mich ewig im Bett hin und her wälze, ständig die Lage wechsle und dann genervt aufstehe. Das liegt weder an meiner Kaffeesucht noch an Mangel an Beschäftigung während des Tages. Nein, es ist diese innere Unruhe, die trotz eines geregelten Tagesablaufs nicht weggeht und die mich darauf hinweist, dass da etwas fehlt in meinem Leben. Und dann sitze ich mitten in der Nacht in der Küche, rauche eine Zigarette nach der anderen und grüble über die Zukunft nach. Klar, es gibt Menschen, die wesentlich größere Probleme als ich haben und stets mit einem Lächeln den neuen Tag begrüßen. Aber macht das die Sache besser?
Wenn ich jemandem von meiner Einsamkeit erzähle, nimmt mich keiner so richtig ernst. Mein langjähriger Freund Olli zum Beispiel – er wohnt in Braunschweig und zählt zu den Menschen, denen ich am besten mein Herz ausschütten kann. Kennengelernt habe ich ihn am Christopher Street Day 2002, als er mit seiner Freundin in Berlin war. Ladja und ich haben die beiden in unserer Einzimmerwohnung schlafen lassen, und trotz der Entfernung hat sich in vielen nachfolgenden Telefonaten eine dauerhafte Freundschaft entwickelt.
»Du findest keinen Freund?«, verspottet er mich während eines unserer Gespräche, die immer um elf Uhr abends anfangen und nach Mitternacht enden. »Es gibt keinen Grund dafür. Du bist sexy, du bist intelligent, du hast eine brillante Zukunft vor dir. Ich wette, wenn ich mit dir den Ku’damm entlanglaufe und herumschreie, dass du Single bist, dauert es nicht lange, bis jemand sich meldet.«
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!