Der Earl und die tollkühne Lady - Freda MacBride - E-Book
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Der Earl und die tollkühne Lady E-Book

Freda MacBride

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Beschreibung

Matilda lebt glücklich auf dem abgeschiedenen Anwesen ihrer Großmutter in Schottland. Aber ihr Vater hat andere Pläne mit ihr und beordert sie zur Saison nach London. Dort soll die junge Frau sich schnellstmöglich mit Frederick, dem Earl of Kendal, vermählen. Matilda ist empört! Sie will sich auf keinen Fall mit einem Fremden verloben und hat eine Idee: Da Dienstboten ihre Herrschaft meist besser einschätzen können, als das einer Dame bei gesellschaftlichen Anlässen gelingen kann, schlüpft sie in die Rolle des schottischen Mädchens Mairi, um das Personal des Lords auszuhorchen. Und erlebt dabei eine erstaunliche Überraschung ...

Eine verwegene junge Frau und ein Earl, der ein großes Geheimnis birgt - tauchen Sie ein in ein romantisches Abenteuer!

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Seitenzahl: 244

Veröffentlichungsjahr: 2022

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Inhalt

Cover

Grußwort des Verlags

Über dieses Buch

Titel

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Kapitel 31

Kapitel 32

Kapitel 33

Kapitel 34

Kapitel 35

Kapitel 36

Über die Autorin

Weitere Titel der Autorin

Impressum

Leseprobe

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Über dieses Buch

Mathilda lebt glücklich auf dem abgeschiedenen Anwesen ihrer Großmutter in Schottland. Aber ihr Vater hat andere Pläne mit ihr und beordert sie zur Saison nach London. Dort soll die junge Frau sich schnellstmöglich mit Frederick, dem Earl of Kendal, vermählen. Mathilda ist empört! Sie will sich auf keinen Fall mit einem Fremden verloben und hat eine Idee: Da Dienstboten ihre Herrschaft meist besser einschätzen können, als das einer Dame bei gesellschaftlichen Anlässen gelingen kann, schlüpft sie in die Rolle des schottischen Mädchens Mairi, um das Personal des Lords auszuhorchen. Und erlebt dabei eine erstaunliche Überraschung ...

Freda MacBride

Kapitel 1

Eigentlich begann der Tag wunderschön und sonnig. Lady Matilda Finney konnte bei ihrem einsamen Morgenspaziergang auf den Ländereien von Carragh Castle sogar den Vierzehnender am Waldrand beim Äsen beobachten. Noch hatte er sein Geweih nicht abgeworfen, und der prachtvolle Anblick des edlen Tiers bewegte ihr Herz und zauberte ein Lächeln auf ihre Lippen.

Doch dieses Lächeln verging ihr, kaum dass sie das Schlafzimmer betreten hatte, das sie mit ihrer jüngeren Schwester Charlotte teilte.

»Bist du sicher?« Was Charlotte da eben gesagt hatte, konnte nicht wahr sein!

»Ganz sicher. Großmutter und Tante Isobel haben so laut gesprochen, dass ich mich nicht verhört haben kann. Wir fahren nach London!«

Charlotte strahlte. Sie saß, nur mit ihrem Hemd bekleidet, am Bettrand, zog einen wollenen Strumpf über ihr rechtes Bein und befestigte ihn unter dem Knie mit einem hellblauen Band. Sie wackelte mit den Zehen und betrachtete zufrieden ihr Werk.

»Wir werden unsere erste Season haben, seidene Strümpfe tragen, uns auf Bällen die Füße wund tanzen und uns herrlich amüsieren. Und du wirst sogar heiraten! Einen Earl.«

Matilda schüttelte den Kopf. »Das kann nicht sein.«

»Und warum nicht? Vater hat stets davon gesprochen, dass wir eines Tages eine richtige Season in London kriegen. Ich jedenfalls freue mich darauf. Ich habe mich immer schon darauf gefreut. Seit ich ein kleines Mädchen war. Stell dir nur vor: Ein ganzer großer Saal voller vornehmer Menschen, und das Orchester spielt einen Sir Roger de Coverley oder ein Menuett oder was dort gerade modern ist.«

Charlotte sprang vom Bettrand auf und tanzte durchs Zimmer, ihren zweiten Strumpf schwenkte sie dabei wie eine Fahne hin und her.

»Ich spreche nicht von der Season!«, stellte Matilda klar. »Ich spreche vom Heiraten.«

Charlotte ließ sich wieder aufs Bett fallen. »Was hast du gegen das Heiraten?«

Matilda schnaubte. »Eine ganze Menge, falls Vater das einfach so bestimmt. Ich würde schon gerne ein Wörtchen mitreden, wenn ich mein restliches Leben mit einem Mann verbringen soll.«

Charlotte hob die Achseln. »Vater wird dir gewiss keinen Taugenichts ausgesucht haben. Der Mann ist immerhin ein Earl und wird entsprechend vermögend sein.«

»Und warum will er ausgerechnet mich heiraten? Er kennt mich doch gar nicht.«

»Wahrscheinlich gibt Vater dir eine gute Mitgift. Außerdem bist du aus bestem Hause, die Tochter eines Earls. Möglicherweise sollen die Familien irgendwie verbunden werden. Und ...« Charlotte begann zu kichern. »... vielleicht ist es sogar ganz gut, dass er dich nicht kennt, Tilda. Ich könnte mir nämlich vorstellen, dass du einen vornehmen, am Ende zart besaiteten englischen Dandy ziemlich verschrecken könntest!«

Nun musste Matilda doch grinsen. »Das mag sein. Und diese Möglichkeit, ihn zu verschrecken, steht mir immerhin auch noch offen, wenn wir in London sind.«

»Genau. Falls du ihn gar nicht magst, kannst du dich so unmöglich benehmen, dass er die Flucht ergreift!«

Matilda legte den Kopf schief. »Ich könnte zum Beispiel bei einem Ball ...«

Es klopfte zweimal an der Zimmertür. Ohne auf ein »Herein« zu warten, trat Effie mit einem großen Krug warmen Wassers ein.

»Sie möchten sich sicher nach dem Spaziergang ein wenig frisch machen, My Lady«, sagte sie mit ernster Miene.

Matilda zuckte zusammen. Dann schnappte sie eines der Kissen vom Bett und warf damit nach Effie.

»Verdammt! Mach dich nicht lustig über mich!«, zischte sie und griff nach einem zweiten Kissen, während Effie lachend den Wasserkrug auf dem Waschtisch in Sicherheit brachte.

»Aber wenn du doch bald eine echte Countess bist, muss ich langsam mal anfangen, dich mit entsprechendem Respekt zu behandeln, oder nicht?«, sagte Effie mit breitem schottischem Akzent. »Schließlich bist du die Herrin, und ich bin nur die Zofe.«

Matilda seufzte und schüttelte den Kopf. Mit hängenden Schultern setzte sie sich auf das gepolsterte Bänkchen vor dem Frisiertisch.

»Ihr seid unmöglich. Alle beide.«

Charlotte und Effie wechselten einen Blick und grinsten sich an.

»Du solltest aber besser tun, als wüsstest du von nichts, wenn Großmutter uns nach dem Frühstück zu sich ruft«, riet Charlotte.

»Oder ich könnte verraten, dass du wieder mal gelauscht hast«, konterte Matilda.

Natürlich würde sie das niemals tun. Und ihre Schwester wusste das genau.

Sie hielten zusammen. Immer. Sie selbst, Charlotte und das Dorfmädchen Effie, das ihre Großmutter als Spielgefährtin für sie eingeladen hatte, als sie nach dem Tod ihrer Mutter hierhergekommen waren.

So fremd war Carragh Castle gewesen, noch fremder als das Haus ihrer Tante und ihres Onkels am Charlotte Square in Edinburgh, wo ihr Vater sie nach einer unendlich scheinenden Kutschfahrt abgeladen hatte.

Der Earl of Dallingham hatte sich außerstande gesehen, die neun- und siebenjährigen Töchter allein großzuziehen, und so hatte er sie kurzerhand zur Familie seiner verstorbenen Frau nach Schottland gebracht. Einmal im Jahr kam er zwei bis drei Wochen zur Jagd in die Highlands und inspizierte seine Töchter, ansonsten widmete er sich seinem eigenen Leben in der englischen Hauptstadt.

Inzwischen hatte er sich längst erneut vermählt, und die zweite Lady Dallingham hatte ihm vor fünf Jahren dann auch den lang ersehnten Erben geschenkt.

Anfangs hatten Matilda und Charlotte von Herzen getrauert, nicht nur um ihre liebevolle und fröhliche Mutter, sondern auch um ihren Vater, der für sie ebenso verloren schien. Doch dann hatte sie ihre verwitwete Großmutter, Lady Blair, kurzerhand aus Edinburgh nach Carragh Castle mitgenommen und war ihr Fels in der Brandung geworden.

Sie war streng in der Erziehung der beiden Mädchen zu echten Ladys, aber in mancher Hinsicht auch deutlich unkonventioneller als in der guten Gesellschaft üblich. Statt sie zu endlosen feinen Stickarbeiten im Haus zu zwingen, hatte sie angeregt, sich in der Natur zu bewegen und Tiere zu beobachten oder Pflanzen zu sammeln, um mehr über sie zu erfahren.

Und Matilda und Charlotte durften ohne Standesgrenzen Freundschaften schließen, ja, ihre Großmutter hatte sogar dafür gesorgt, dass Effie zur Zofe ausgebildet wurde und sie sich nicht trennen mussten, als die Mädchen erwachsen wurden.

Immer war sie auf ihrer Seite gewesen.

Würde sie Vaters Pläne wirklich gutheißen?

Kapitel 2

Wie erwartet ließ Lady Blair ihre beiden Enkelinnen nach dem Frühstück zu sich rufen. Sie selbst frühstückte stets im Bett und begab sich danach in ihr Damenzimmer, einen kleinen privaten Salon, wo sie an ihrem Schreibtisch vor dem Fenster ihre gewaltige Korrespondenz erledigte, bevor sie sich dem Klavierspiel widmete.

Charlotte warf Matilda einen auffordernden Blick zu, als sie die Tür zum Salon ihrer Großmutter erreichten.

Matilda atmete tief ein, dann klopfte sie und wartete, bis das gewohnte »kommt herein, meine Lieben« zu hören war. Sie öffnete die Tür und trat ein. Charlotte folgte ihr.

»Setzt euch, meine Lieben, Tante Isobel wird auch gleich hier sein, dann haben wir beide euch etwas Schönes zu erzählen.« Großmutter strahlte und deutete auf ein zweisitziges Sofa.

Charlotte bemühte sich, neugierig und aufgeregt zu wirken. Wobei sie tatsächlich aufgeregt war. Zwar waren Matilda und sie im letzten Sommer bereits in Edinburgh auf zwei Bällen gewesen, doch London war natürlich etwas ganz anderes. Zuerst würden sie bei Hofe der Königin vorgestellt werden, und dann bot ihnen die Londoner Gesellschaft den ganzen Sommer über ein unendliches Maß an Vergnügungen. Gewiss würden sie Kleider nach der neuesten Mode bekommen, um ihrem Vater keine Schande zu machen und ...

Endlich trat auch Tante Isobel in den Raum und setzte sich auf einen der hochlehnigen Stühle. Sie räusperte sich.

»Willst du es ihnen sagen?«, wandte sie sich an ihre Mutter.

»Oh, verdammt, jetzt rückt schon raus mit der Sprache!«, platzte Matilda heraus.

Charlotte spürte ihre Mundwinkel zucken. Angesichts des fassungslosen Gesichtsausdrucks ihrer Tante war ein Grinsen schwer zu unterdrücken.

»Matilda! Wie redest du!«, empörte sich diese. »Das solltest du dir schnellstens abgewöhnen, wenn du in London ...«

»In London?«, unterbrach Charlotte schnell, um die absehbare Tirade abzuwürgen. »Fahren wir etwa nach London? Zur Season?«

Mit einem Ruck wandte sich Tante Isobel ihr zu. »Wer hat dir das gesagt?«

»Ich nicht«, erklärte Lady Blair und sah Charlotte scharf an.

»Du selbst, Tante Isobel«, kam Matilda ihr zu Hilfe. »Du hast gerade eben von London gesprochen. Und es war ja seit einer Weile schon abzusehen, dass Vater uns demnächst zu sich rufen würde. Seit Jahren spricht er davon, dass wir zur Season kommen sollen, wenn Charlotte alt genug ist. Und nun ist sie achtzehn, und daher war diese Nachricht zu erwarten.«

»Ähm, ja.« Die Begründung ihrer Nichte schien Tante Isobel zu besänftigen. »Also tatsächlich werde ich euch, sobald das Wetter es zulässt und die Straßen frei sind, mit mir nach Edinburgh nehmen und euch die entsprechende Grundausstattung eurer Garderobe anfertigen lassen. Die letzten Stücke sollt ihr in London bekommen. Dabei wird euch sicher eure Stiefmutter behilflich sein.«

Charlotte und Matilda wechselten einen Blick. Sie hatten die neue Lady Dallingham nur einmal gesehen, als ihr Vater vor sechs Jahren nach der Hochzeit mit seiner Braut auf einer Reise in den Norden nach Edinburgh gekommen war. Charlotte war sich nicht sicher, wie bereitwillig die zierliche Tochter eines Barons, die ihr Vater geheiratet hatte, ihre nur wenig jüngeren Stieftöchter empfangen und betreuen würde.

»Das klingt wundervoll«, rief sie dennoch begeistert.

»Wirst du uns begleiten, Nana?«, fragte Matilda.

Ihre Großmutter schüttelte den Kopf. »Nein, mein Schatz. Eine so weite Reise um diese Jahreszeit kann ich in meinem Alter nicht mehr verkraften. Vielleicht komme ich im Sommer nach London, obwohl ich diese stinkende Stadt nicht wirklich mag.«

Matilda wirkte enttäuscht, und auch Charlottes Hochstimmung erhielt einen kleinen Dämpfer.

»Aber wer begleitet uns dann in der Season? Du, Tante Isobel?«, fragte Charlotte.

»Nein, was denkt denn ihr!« Ihre Tante schüttelte den Kopf. »Ich kann doch meine eigene Familie nicht so lange im Stich lassen!«

»Euer Vater hat alles arrangiert«, sagte Großmutter mit ruhiger Stimme. »Die Viscountess Attersley wird sich höchstpersönlich eurer annehmen. Sie wird euch bei Hofe vorstellen und in die Gesellschaft einführen.«

»Attersley? Nie gehört.« Matilda runzelte die Stirn.

»Lady Attersley ist eine Stütze der Londoner Gesellschaft, und ihre Bälle sind stadtbekannt«, erklärte Tante Isobel.

Großmutter rückte die Information ins rechte Licht: »Und vor allem war sie eine liebe Freundin eurer Mutter. Bei ihr seid ihr wirklich in den besten Händen.« Sie räusperte sich.

Automatisch saßen Charlotte und Matilda gerader.

»Es gibt noch eine zweite Sache, die allerdings nur dich betrifft, Matilda.«

»Ja, Nana?«

Matilda sah auf einmal aus, als erwarte sie ihr Todesurteil, fand Charlotte. Sie stupste sie verstohlen in die Seite, und Matildas Gesicht entspannte sich ein wenig.

»Etwas, was mich betrifft?«

Großmutter nickte. »Dein Vater hat einen Gatten für dich gefunden. Und vorausgesetzt, ihr seid euch nicht völlig zuwider, was ich mir nicht vorstellen kann, wirst du in wenigen Monaten die Countess of Kendal sein.«

Obwohl diese Nachricht in Wahrheit nicht neu für Matilda war, zuckte sie zusammen, als hörte sie von ihrer bevorstehenden Vermählung zum ersten Mal.

Matilda konnte immer schon gut anderen etwas vorspielen, dachte Charlotte bewundernd.

Matilda riss die Augen auf. »Ich soll heiraten? Aber ich kenne den Mann doch gar nicht! Und er mich nicht. Wie soll das gehen?«

»Nun, noch ist die Verlobung natürlich nicht offiziell, und ihr werdet euch zuvor kennenlernen und ein wenig beschnuppern können ...«

»Mutter!«, japste ihre Tante.

»Ach, Isobel, hab dich nicht so. Wir sind unter uns, da müssen wir nicht übervornehm tun und sprechen. Die Mädchen wissen, was sich unter welchen Umständen gehört und werden sich jeweils entsprechend benehmen.«

»Wer ist dieser Earl of Kendal?«, fragte Matilda. »Was weißt du über ihn?«

»Dein Vater hat klug gewählt, würde ich sagen, was die Familie des Earls betrifft. Er hat den Titel vor zwei Jahren geerbt, ist der Bruder der Duchess of Elmsley, und gilt als vernünftig und eher zurückhaltend. Ach ja, und er hat in der Armee auf der Iberischen Halbinsel gegen Napoleons Truppen gekämpft. Seine Finanzen sind äußerst solide. Kurz: Er ist eine exzellente Partie.«

Matilda biss sich auf die Unterlippe.

Charlotte übernahm es nun, die wirklich wichtigen Fragen für ihre Schwester zu stellen: »Wie alt ist er? Wie sieht er aus?«

»Ende zwanzig, schreibt euer Vater.« Großmutter lächelte. »Eine Miniatur hat er allerdings nicht mitgeschickt.«

Matilda nagte immer noch an ihrer Unterlippe. »Na gut«, sagte sie schließlich. »Ich kann ihn mir ja mal ansehen.«

Erleichtert atmete Charlotte aus. Die Hauptsache war, dass sie beide nach London fuhren. Selbst wenn Matilda den ihr zugedachten Earl aus irgendeinem Grund doch nicht heiraten wollte, hatte immerhin sie selbst die Chance, sich einen Bräutigam auszusuchen.

Kapitel 3

Der große Speisesaal bei White's war voller als sonst. Dass heute so viele Herren hier im Club ihr Dinner zu sich nehmen wollten, war nur so zu erklären, dass sich die Sache mit dem neuen Koch herumgesprochen hatte. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger würzte er die Speisen ausgezeichnet und verzichtete auf die exotischen, aber unnötigen Kleinigkeiten, die der Damenwelt heutzutage so wichtig waren. Außerdem musste man hier nach dem Essen nicht aufstehen und hinausgehen, um in Ruhe seine Zigarre zu rauchen.

Frederick Hartford, der Earl of Kendal, saß zusammen mit seinem Schwager, dem Duke of Elmsley und ihrem gemeinsamen Freund, dem Marquess of Bayne an einem der zahlreichen Tische und sprach dem exzellenten Brandy zu, der nach dem Essen gereicht wurde.

»Habt ihr euch schon für einen Namen entschieden?«, fragte er den Duke.

»Ich dachte an Henry, aber Helena hat gerade ein Buch über Heinrich VIII. gelesen und findet die Vorstellung, dass unser Sohn den Namen mit jenem König teilen soll, nicht akzeptabel.«

Bayne lachte. »Ich kann euch eine Lösung bieten: Nennt ihn doch einfach nach mir. John.«

Der Duke of Elmsley runzelte die Stirn. »Ich fürchte, Helena wird auch mit diesem Namen einen König finden, der ihr politisch oder moralisch nicht zusagt.«

»Und wie wäre es mit George, also, nicht nach dem armen, kranken König, sondern nach dem frischgebackenen Prince Regent natürlich«, schlug Bayne vor. »Das würde diesem sicher gefallen.«

Erst vor Kurzem hatte der Prince of Wales die Regentschaft für seinen geisteskranken Vater übernommen und damit seinen Einfluss in der vornehmen Gesellschaft weiter verstärkt. Es war also durchaus überlegenswert, sein Wohlgefallen zu erlangen.

»Kendal. Was meinst denn du dazu? Hast du nicht einen passenden Namensvorschlag für deinen Neffen?«, wandte sich Bayne nun an Frederick.

Der winkte ab. »Ach, gebt der frischgebackenen Mutter doch ein paar Tage. Ich bin sicher, dass Helena dann ganz von alleine einen Namen finden wird, der uns allen zusagt.«

»Für unser nächstes Kind hat sie bereits Amy ausgesucht«, erklärte der Duke stolz.

»Noch nicht einmal aus dem Wochenbett und in Gedanken schon bei weiterem Nachwuchs?« Bayne pfiff leise durch die Zähne. Dann wandte er sich an Frederick: »Aber wenn wir schon bei Familiengeschichten sind ... Wie sieht es bei dir aus, wo bleibt deine angekündigte Braut?«

»Sie ist unterwegs.«

»Das sagst du schon seit Wochen!«

»Die Reise aus den Highlands von Schottland hierher dauert nun mal etwas länger«, erklärte Frederick mit einem Achselzucken. »Vor allem, wenn das Wetter schlecht ist. Jetzt im März sind die Straßen oft noch matschig, und natürlich muss man auch auf die Konstitution der Damen Rücksicht nehmen. Ich rechne daher nicht vor der kommenden Woche mit der Nachricht, dass Lady Matilda und ihre Schwester in London eingetroffen sind.«

Wenn er es vor sich ehrlich zugab, war er jedoch selbst ein wenig verstimmt darüber, dass der ursprüngliche Zeitplan nicht eingehalten worden war. Natürlich musste man um diese Jahreszeit mit Verzögerungen durch schlechtes Wetter rechnen, aber falls die Lage auf dem Kontinent sich zuspitzte, war es nicht ausgeschlossen, dass er England plötzlich verlassen musste, um im Kampf gegen Napoleon wieder seine Rolle zu spielen. Bis dahin wollte er jedoch auf jeden Fall verheiratet sein und am besten auch bereits in Erwartung seines Erben.

»Weißt du denn inzwischen wenigstens schon mehr über deine Lady Matilda?«, erkundigte sich der Duke. »Was ist, wenn sie hässlich ist?«

»Stimmt, warum sollte Dallingham sie sonst so lange im hohen Norden versteckt halten.« Bayne grinste.

»Sie ist nicht hässlich. Dallingham hat sie vor ihrer Abfahrt malen lassen, als die Schwestern bei ihrer Tante in Edinburgh weilten. Und ein Bote hat mir vor ein paar Tagen dies hier gebracht.«

Frederick nestelte eine Miniatur aus seiner Westentasche und reichte sie seinem Schwager.

»Nun ja, wenn der Maler ihr nicht geschmeichelt hat ...« Der Duke gab das Bild an Bayne weiter, der anerkennend nickte.

»Besonders deutlich kann man die Gesichtszüge nicht erkennen, aber das dunkle Haar ist hübsch frisiert«, sagte Bayne.

Frederick runzelte die Stirn und nahm ihm die Miniatur aus der Hand.

»Das Bild hat auf dem Weg hierher ein wenig unter dem Regen gelitten, dem der Bote ausgesetzt war«, erklärte er.

»Nun, solange die Braut selbst nicht unter dem Wetter leidet und ganz verwaschen ankommt, dürfte alles gut sein.« Bayne seufzte theatralisch. »Ich verstehe ja immer noch nicht, warum du dir nicht eine der hübschen Debütantinnen wählst, die schon hier sind, aber wahrscheinlich hat so ein kleines Mädchen vom Land seinen eigenen Reiz. Wann ist die Hochzeit?«

»Sei nicht so ungeduldig«, wies ihn Frederick zurecht. »Sie ist noch nicht einmal hier. Dann müssen wir uns ein wenig kennenlernen. Ich denke mal, so zwei bis drei Wochen der Bekanntschaft dürften zeigen, ob es doch noch ein Heiratshindernis gibt. Wenn nicht, verkünden wir die Verlobung, und vier Wochen später wird geheiratet.«

»Du hast es eilig!«, stellte der Duke fest.

Frederick zuckte mit den Schultern. »Warum sollte ich die Sache länger hinauszögern als nötig?«

»Um mit mir noch ein wenig das Junggesellenleben zu genießen?«, schlug Bayne vor und erhob sich. »Bin gleich zurück.«

Nun war endlich die Gelegenheit gekommen, auf die Frederick schon den ganzen Abend gewartet hatte. Am Nebentisch saßen in Hörweite nur der alte, halbtaube Ellington und Lord Morley, der nach dem Essen in seiner Zeitung las. Frederick lehnte sich ein wenig näher zu seinem Schwager und legte noch einmal Lady Matildas Bildnis so auf den Tisch, dass sie es beide betrachten konnten.

»Ich bin in das Bild schon völlig verliebt«, behauptete er laut, dann fügte er flüsternd hinzu: »Ich hab eine dringende Nachricht für den General, Charles. Wann kann ich dich sprechen?«

»Völlig verliebt, soso«, antwortete der Duke laut und wechselte ebenfalls in den Flüstermodus. »Reicht es morgen?«

»Ja.«

Sein Schwager schob ihm die Miniatur wieder zu und räusperte sich. »Wirklich nett«, sagte er. »Aber du solltest die Wartezeit auf deine Braut nutzen und endlich unser neues Familienmitglied besuchen. Komm doch morgen zum Lunch, dann kann ich dir Henry vorstellen.«

»Nun doch Henry?«

»Wir werden sehen«, sagte der Duke lächelnd, »ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben.«

Nicht lange, nachdem Bayne zurückgekommen war, brachen die drei Freunde auf. Während der Duke nach Hause zu seiner Familie eilte, ließ sich Frederick von Bayne überreden, den Abend in angenehmer, weiblicher Gesellschaft ausklingen zu lassen.

Und warum auch nicht? Noch war er ungebunden.

Kapitel 4

Die Reise war anstrengender, als Matilda sie sich vorgestellt hatte. Tag für Tag rollte die Kutsche über holprige Straßen und schüttelte ihre Passagiere durch. Ihre Passagiere, das waren Matilda, Charlotte und, weil die Schwestern darauf bestanden hatten, Effie, die sie in offizieller Rolle als Zofe begleitete und auf der Reise auch als Anstandsdame dienen konnte.

Eigentlich war vorgesehen gewesen, dass auch der Anwalt von Tante Isobel sie nach London begleiten sollte, doch dann war er krank geworden, und es war abzusehen gewesen, dass es Wochen dauern würde, bis er reisefähig war. So lange aber konnte man den Earl of Kendal nicht warten lassen.

Also hatte Tante Isobel die Mädchen schweren Herzens allein auf den Weg geschickt. Natürlich nicht ganz allein, sondern in Begleitung ihres langjährigen und vertrauenswürdigen Kutschers und des Burschen Seamus – beide sicherheitshalber mit Pistolen bewaffnet.

In den ersten Tagen war es spannend gewesen, sich in Wolldecken zu hüllen, aus dem Fenster zu schauen und die sich verändernde Landschaft zu betrachten, aber inzwischen verbrachten Matilda, Charlotte und Effie die meiste Zeit schweigend und dösend, nur selten von kurzen Gesprächen unterbrochen.

Gegen Mittag machten sie stets eine Pause, nahmen in einem Gasthaus eine Mahlzeit zu sich und vertraten sich ein wenig die Beine. Am Abend mietete der Kutscher ihnen in der Kutschstation einen privaten Raum zum Essen, um sie von den gewöhnlichen Reisenden abzuschirmen, und eine Schlafkammer für die beiden Damen und ihre Bedienstete für die Nacht.

An diesem Abend war das Bett in der Herberge, das Matilda mit Charlotte teilte, von eher zweifelhafter Qualität, und nach dem ganzen Geruckel der vergangenen Stunden schien es sich ebenso zu bewegen wie die Kutsche. Effie hatte sich ein Lager auf der schmalen, gepolsterten Bank am Fußende bereitet und war eingeschlafen, sobald ihr Kopf das Kissen berührt hatte.

Charlotte seufzte tief. »Wir werden nach unserer Ankunft in London einen ganzen Tag brauchen, um uns von dieser Reise zu erholen.«

»Mindestens«, antwortete Matilda.

»Immerhin musst du dir keinen Mann suchen«, ergänzte Charlotte.

Nun seufzte Matilda. Irgendwie war diese Aussicht nicht wirklich ein Trost.

»Pst.«

Matilda schlug die Augen auf. Im Mondlicht, das durch das kleine Fenster des Herbergszimmers schien, konnte sie erkennen, dass Effie den Zeigefinger auf die Lippen legte und ihr mit der anderen Hand ein Zeichen gab aufzustehen.

Sie nickte, um zu zeigen, dass sie verstanden hatte, und schob sich seitlich aus dem Bett, in dem Charlotte tief und fest weiterschlief.

Effie hängte Matilda den Mantel um und bedeutete ihr, die Stiefel in die Hand zu nehmen und ihr zu folgen.

Der Fußboden im Gang vor den Gästezimmern war bitterkalt, und Matilda schlüpfte hastig in ihre Schnürstiefel.

»Was ist los?«, flüsterte sie.

»Komm mit, aber leise.«

»Wohin gehen wir?«

»Zum Stall.«

Matilda blieb abrupt stehen. »Was soll ich mitten in der Nacht im Stall?«

»Etwas sehen, was du schon lange sehen wolltest«, wisperte Effie geheimnisvoll und griff nach ihrer Hand.

Verblüfft folgte Matilda ihr hinaus aus der Herberge und über den Hof. Was konnte es im Stall zu sehen geben?

Auf einmal durchfuhr es sie heiß. Schlief nicht Seamus im Stall? Der Bursche von Carragh Castle, der sie auf dem Weg gen Süden begleitete? Hatte Effies rätselhafter Ausflug etwas mit ihm zu tun?

Matilda kannte Seamus seit ihrer Kindheit. Er war wenig älter als sie und hatte ihr mit ihrem ersten Pony geholfen. Später hatte er sie und Charlotte bei ihren Reitausflügen begleitet. Inzwischen war aus dem linkischen Jungen ein äußerst gut aussehender junger Mann geworden mit dunklen Locken und einem Grübchen im Kinn.

Vor ein paar Jahren war Matilda fast ein wenig verliebt in ihn gewesen und hatte sich in der Maiennacht sogar von ihm küssen lassen. Das Küssen hatte ihr gefallen, aber natürlich konnte aus ihr und Seamus nicht wirklich etwas werden, also hatte sie danach vermieden, allein mit ihm zusammenzutreffen.

Das Herz hatte sie ihm damit nicht gebrochen. Wenn sie Effie Glauben schenkte, war Seamus der Schwarm aller jungen Bediensteten, und bei so mancher war es nicht beim Küssen geblieben.

Ein morscher Zweig brach knackend unter ihrem Schuh, Matilda hatte ihn in der Dunkelheit auf dem Hof nicht gesehen und war unversehens daraufgetreten. Ihr Fuß knickte zur Seite, aber sie konnte zum Glück das Gleichgewicht schnell wiederfinden.

Effie blieb stehen und lauschte. Dann winkte sie Matilda, ihr weiter zu folgen.

Matildas Herz pochte bis hinauf in ihre Schläfen. Was mochte Effie ihr zeigen wollen? Sie hatte der Zofe kürzlich verraten, dass sie noch nie einen Mann nackt gesehen hatte. Ob Seamus ohne Kleider schlief? Trotz der Kälte?

Sie erreichten nun den Stall, doch Effie führte Matilda nicht hinein, sondern zu einer der seitlichen Holzwände. Dort zeigte sie auf ein Astloch in einem der Bretter, durch das ein fahles Licht nach außen drang.

Matilda folgte ihrer stummen Aufforderung und presste ihr Auge an die Öffnung.

Da! Sie hielt die Luft an. Eine kleine Öllampe warf sanftes Licht in die Pferdebox, in der sich Seamus mit ein paar Decken ein Nachtlager bereitet hatte. Er war tatsächlich nackt. Und sein geheimer Körperteil, von dem Effie ihr erzählt hatte, ragte steil unter seinem Bauch nach oben. Er war größer, als sie ihn sich vorgestellt hatte, aber natürlich nicht so riesig wie bei Großmutters Hengst.

Seamus lachte leise und kniete sich auf seinem Lager nieder. Matilda schob ihren Kopf ein wenig höher, um ihn nicht aus dem Blick zu verlieren. Nun erst sah sie, dass er nicht allein war. War das nicht das Schankmädchen mit den großen Brüsten, das sie beim Abendessen bedient hatte?

Auch die junge Frau war unbekleidet. Sie lag auf dem Rücken und streckte Seamus die Arme entgegen. Er küsste sie auf den Mund. Lange. So lange, dass Matilda fast glaubte, seinen Mund auf ihrem eigenen zu spüren. Die Erinnerung daran, wie seine Zunge damals kurz zwischen ihre Lippen geglitten war und in ihr völlig neue Gefühle geweckt hatte, war nur allzu lebendig.

Fast hätte sie übersehen, dass dies nicht alles war, was er tat. Mit seiner rechten Hand liebkoste er die Brustwarze des Mädchens, rieb sie zwischen den Fingern und zog daran.

Matilda biss sich auf die Lippen. Wie mochte es sich anfühlen, wenn ein Mann das tat?

Sie löste ihren Blick von dem Geschehen im Stall und sah sich nach Effie um. Die war ein Stück weitergegangen, wo sie offenbar eine zweite Öffnung im Holz gefunden hatte, denn auch sie hatte ihr Gesicht an die Bretterwand gepresst.

Wieder schaute Matilda in die Pferdebox, wo Seamus die Brust der Magd nun mit den Lippen liebkoste. Saugte er tatsächlich daran? Unwillkürlich glitt ihre Hand unter dem Mantel in den Ausschnitt ihres Nachthemdes. Auch ihre eigenen Brustwarzen waren von der Kälte der Nacht steif und aufgerichtet. Es war ein Leichtes, sie zwischen Daumen und Zeigefinger zu nehmen und ein wenig hin und her zu rollen.

Was für ein exquisites Gefühl ... Kein Wunder, dass die Schankmagd nun stöhnte und nach Seamus' Männlichkeit griff. Was sie genau machte, konnte Matilda leider nicht sehen, doch plötzlich legte er sich auf sie und schien in sie hineinzustoßen, während sie ihre Beine um seinen nackten Hintern schlang.

Er war mit seinem Teil in ihr! So wie der Hengst in der Stute! Nur dass beim Decken der Pferde die Stute von hinten besamt wurde, während Seamus und die Schankmagd sich dabei umarmten. Und anders als bei den Pferden, wo die Stute das, was ihr geschah, nur hinzunehmen schien, war es offenkundig, dass es hier beiden Vergnügen bereitete.

Denn während Seamus seinen Rhythmus beschleunigte, stöhnte das Mädchen »Ja, ja, ja!«, bis auf einmal beide auf seltsame Art zu zucken begannen. Dann blieben sie unbewegt liegen.

Effie klopfte ihr sanft auf die Schulter und zog sie von dem Astloch weg. Sie hasteten über den Hof zurück in die Herberge.

»Ist alles in Ordnung mit dir?«, fragte Effie leise und musterte Matilda kritisch.

Matilda nickte.

»Du wolltest doch einmal sehen, wie das bei Menschen geschieht.«

Matilda nickte erneut.

»Und? Kannst du dir vorstellen, dass dir das gefällt? Hast du was gespürt? Da unten?«

Zum dritten Mal nickte Matilda.

»Dann freu dich, dass du bald einen Mann zum Heiraten bekommst.« Effie kicherte.

»Hast du es schon mal getan?«, fragte Matilda.

Effie nickte. »Aber man muss vorsichtig sein, wenn es kein Kind geben soll.«

Matilda hätte gern gefragt, wie man vorsichtig war, um kein Kind zu bekommen, doch zunächst einmal musste sie das, was sie eben gesehen hatte, verarbeiten.

»Lass uns zurück ins Bett gehen«, flüsterte Effie.

»Gleich. Sag mir nur noch, wie dieses Gefühl zwischen den Beinen wieder weggeht.«

»Entweder wartest du einfach ab, oder du nimmst deine Finger und berührst die Stelle, an der es dir besonders guttut. Noch besser ist es, wenn ein Mann das macht, aber wir können Seamus jetzt schlecht fragen.«

Unwillkürlich grinsten beide. Dann schlichen sie zurück ins Bett.