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Dieser Band ist die Fortsetzung von „Der Excortservice, Teil I“ mit weiteren Episoden aus dem Alltag der MitarbeiterInnen. Schon im ersten Band wird erzählt, wie eine gerade arbeitslose Journalistin eine alte Freundin durch Zufall wieder trifft, die gerade ebenfalls auf der Suche nach neuen Wegen ist, um ihrem Begleitservice einen neuen Aufschwung zu geben. Sie geben ein Magazin heraus, das sich ausschließlich um die Begebenheiten und Erlebnisse aus der Welt der Erotik dreht, alles amüsant und erregend aufbereitet und Lust auf mehr macht. Der Erfolg aufgrund der steigenden Auflagen bestätigt ihnen, dass sie auf dem richtigen Wege sind. Auch in diesem Band lässt sich die Journalistin und Redakteurin des erotischen Magazins „ Eros und Psycho“ von den MitarbeiterInnen des exquisiten Begleitservices ihre aufregenden Erlebnisse mit Kunden schildern. Sie verarbeitet die Geschichten, verändert Namen und Orte und bringt sie den Lesern des Magazins näher. Sie lässt keine Tabus gelten, lässt in Abgründe blicken, aber auch Höhen und Freuden der zwischenmenschlichen Beziehungen kommen nicht zu kurz.
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Veröffentlichungsjahr: 2018
Die Meinungsverschiedenheiten mit dem Chefredakteur darüber, worüber ich schreiben darf und kann oder nicht, hatten ein Stadium erreicht, bei dem der Deckel der Schachtel, in der er mich offenbar eingeordnet hat, einfach wegflog.
Also mit meiner Ausbildung als Journalistin und meinem Diplom als Dolmetscherin in Englisch und Französisch, meiner griechischen Muttersprache und meinen bisherigen Erfahrungen musste doch etwas zu machen sein!
Ich kenne genug Kollegen, die sich als selbständige Journalisten durch die Weltgeschichte bewegen und aufregende Artikel und Photomaterial an verschiedene Medien verkaufen. Freund Felix zum Beispiel hatte sogar seine eigene Privatmaschine mit der er in Afrika unterwegs ist und aufregende Bilder und Artikel verfasste.
Nur hatte ich keine Privatmaschine, auch keinen eigenen Kameramann und schon gar keine Fotoausrüstung, die dafür geeignet wäre. Der Tee war inzwischen auch kalt geworden.
Meine erste Aktion am nächsten Morgen war, mir einen Presseausweis für selbstständige Journalisten zu besorgen. Dann rief ich eine Zeitung nach der anderen an, um das Terrain zu erkunden. Sie waren alle nur an fertigen Reportagen interessiert, aufgearbeitet und zur sofortigen Verwendung geeignet, möglichst so fünf bis zehn fertige Manuskripte, um sich eine Thema aussuchen zu können. Der Grund lag natürlich auch daran, dass mich das als Journalistin ausweisen sollte. Studium alleine genügte da gar nicht. Und meine Tätigkeit bei meinem bisherigen Magazin war keine wirkliche Empfehlung. Da konnte ich nur vom Regen in die Traufe kommen. Eine Zeitung bot mir die Horoskop-Seite an, eine andere die Tierecke.
Das war nun einmal schon eine erste Hürde. Es mussten also einige aufregende Reportagen her, eine Mustermappe sozusagen.
Wie bereits in Band I meiner Aufzeichnungen beschrieben, traf ich in dieser Situation Lisa, eine langjährige Freundin, die dabei war, ein erotisches Magazin herauszugeben, in dem sie Geschichten aus ihrem gut florierenden, exklusiven Escortservice mit Klientel aus der gehobenen Gesellschaftsklasse, veröffentlichen wollte und so schlossen wir uns zusammen.
Der Escortservice und auch das Magazin liefen gut. Die Auflage des Magazins stieg ständig. Lisa achtete in allem was sie tat, sehr auf Seriosität, überprüfte die Kunden des Escortservices im Vorfeld, kümmerte sich um die Bedürfnisse ihrer Damen und beschützte sie auch.
Ich schrieb die Geschichten nieder, die mir die Frauen erzählten. Sie handelten immer wieder von vereinbarten Treffen mit exklusiv ausgewählten Klienten.
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Er kam eines Tages ins Office und stellte sich als Mark Felder vor, seines Zeichens Hauptaktionär eines großen Konzerns in Argentinien, wohin er vor 20 Jahren ausgewandert war und sich dort ein Imperium geschaffen hatte
Er wollte eine unserer Damen für die Dauer von vierzehn Tagen als Begleitung engagieren um sie als seine Ehefrau auszugeben. Eine der Bedingungen war, dass sie spanisch sprach.
Sie sollte in die gemietete Villa vorübergehend einziehen und dort während der Dauer von vierzehn Tage die Dame des Hauses spielen. Als Begründung gab er an, dass seine argentinische Frau sehr menschenscheu war, ja sogar an einer Art Agoraphobie leide und sich nicht unter Menschen traue, bzw. das Haus niemals verließ. Er bräuchte jedoch aus geschäftlichen Gründen eine Ehefrau, die er als solche präsentieren konnte.
Lisa hörte interessiert zu und heuchelte großes Interesse. Normalerweise erzählten die Kunden nicht ihren ganzen Lebenslauf, wenn sie eine Begleiterin wollten, doch diesem war es offenbar ein Bedürfnis. Sie befragte ihren Computer und fand Margarita. Sie kam eigentlich aus Peru, hatte Germanistik an der hiesigen Universität inskribiert, es jedoch dann vorgezogen, als Escortbegleiterin zu arbeiten. Vorläufig zumindest.
Sie druckte das Bild von ihr aus und der Kunde fand sie sehr ansprechend. Lisa entschuldigte sich kurz von dem Kunden und ging ins Nebenzimmer, um bei Margarita telefonisch anzufragen und ihr die Bedingungen zu erklären. Nach kurzem Zögern war diese einverstanden. Zwei Wochen waren ja keine Ewigkeit und sie lebte alleine, also nahm sie an.
Im Gegensatz zu den meisten Geschichten war jene von Margarita eher ein unglaubliches Erlebnis. Es war leider der Anlass, dass sie uns danach verließ.
Die Nymphomanin
Lisa vereinbart mit Mark Felder, dass er Margarita am Montagmorgen von zu Hause abholen wird, da sie ja sicher einen Koffer mit persönlichen Dingen mitnehmen wird wollen.
Als Margarita in aller Ruhe auf dem kleinen Balkon ihres Appartements das letzte Frühstück vor ihrem Einsatz einnahm und träumerisch die kleine ruhige Gasse hinunterblickte fuhr ein silberfarbenes Cabrio vor. Der Fahrer blickte suchend die Häuser nach der Hausnummer entlang und parkte sich dann exakt unter ihrem Balkon ein. Er blickte auf die Uhr, es waren noch einige Minuten Zeit, er lehnte sich zurück und nahm eine Zigarette. Das gab Margarita Zeit, ihn zu betrachten.
Er war ein gut aussehender, elegant wirkender Mann, wahrscheinlich Ende Vierzig. Er hatte dichtes dunkles Haar, das an den Schläfen stark angegraut waren. So auf den ersten Blick schien er ein kultivierter, angenehmer Mann zu sein.
Sie räumte in aller Ruhe das Frühstücksgeschirr weg, schloß die Balkontüre und
machte noch einmal einen Rundgang durch die Wohnung, die sie Dank ihres derzeitigen Einkommens sehr ansprechend und gemütlich eingerichtet hatte. Sie verdiente sehr gut durch ihre Tätigkeit beim Escortservice, doch legte sie das Meiste auf die Seite, sie wollte irgendwann wieder nach Peru zurück und sich dort dann eine seriöse Existenz aufbauen.
Der Koffer, wo sie einige wichtige Dinge sowie Kleidung und ein Buch bereits eingepackt hatte, stand griffbereit bei der Türe.
Gerade als sie noch einen prüfenden Blick in den Spiegel in der Diele warf, läutete es. Es war die Klingel von der Sprechanlage.
„Ich komme!“, rief sie gut gelaunt. Sie nahm ihren Koffer, versperrte die Wohnung und fuhr mit dem Lift nach unten. Er begrüßte sie mit einem dezenten Lächeln, nahm ihr den Koffer aus der Hand und legte ihn auf den Rücksitz.
„Ich darf mich vorstellen, mein Name ist Mark Felder! Für Sie natürlich Mark“, seine Stimme war angenehm und tief. Konnte man eine kleine Unsicherheit heraus hören? Sie schaute ihn prüfend von der Seite an.
„Mein Name ist Margarita und ich freue mich schon auf unser Zusammensein“, dabei lächelte sie ihn gewinnend an.